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Die
vorliegende Erfindung betrifft Automobilverglasungsscheiben gemäß der Präambel von
Anspruch 1, die einen Teil des Dachs oder das gesamte Dach eines
Fahrzeugs bilden. Eine Scheibe dieser Art ist in
JP 06 191797 beschrieben.
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Glasscheiben,
die in Autosonnendächern verwendet
werden, sind üblicherweise
einzelne Glasscheiben, die aus Sicherheitsgründen getempert sind, um deren
Bruchbeständigkeit
zu erhöhen
und die Größe der Fragmente,
in die sie zerbrechen, zu kontrollieren. Das Bruchrisiko einer Sonnendachverglasung
durch einen Einschlag von kleinen Steinen oder Splitt während des
Fahrens (beispielsweise während
des Fahrens auf einer Autobahn) ist extrem gering, da traditionelle
Sonnendachscheiben im wesentlichen horizontal angeordnet sind, von
der Anstiegsflanke des Dachs des Fahrzeuges zurückversetzt sind und verglichen
mit der Gesamtfläche
des Dachs eher klein sind. Selbst für geneigte Sonnendachscheiben,
bei denen die hintere Kante angehoben sein kann, ist der Neigungswinkel
im allgemeinen ausreichend klein, so daß das Einschlagrisiko von Splitt
eher klein ist.
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Ein
alternativer Aufbau für
zu laminierende Glasscheiben für
Automobildächer
umfaßt
beispielsweise zwei Glasschichten, die durch eine PVB-Schicht aneinander
laminiert sind, um gewünschte
Brucheigenschaften bereitzustellen.
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Nach
einem ersten und zweiten Aspekt werden gemäß der vorliegenden Erfindung
Verglasungsscheiben, wie in Anspruch 1 und Anspruch 3 definiert,
bereitgestellt.
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Für Fahrzeuggestaltungen,
bei denen die Front der Dachverglasungsscheibe in einem signifikanten
Winkel zu der Horizontalen angeordnet ist, kann das Risiko von Splitteinschlag
signifikant sein. Die Erfinder haben realisiert, daß dies für bestimmte Formen
von Dachscheiben problematisch sein kann, insbesondere Dachscheiben,
die signifikant gegen deren Frontkante bzw. Vorderkante geneigt
sind und/oder für
den Frontbereich bzw. vorderen Bereich der Oberfläche der
Verglasung, die in einem signifikanten Winkel zu der Horizontalen
angeordnet ist, so daß mindestens
ein Teil der äußeren Oberfläche der Verglasungsscheibe
einem Risiko vor einem Einschlag fliegender Steine und Splitt ausgesetzt
ist. Die Erfinder haben darüber
hinaus realisiert, daß die
vorliegende Erfindung angewendet werden kann, um das Risiko von
Glasbruch von einem Einschlag an derartigen Flächen zu überwinden oder zumindest signifikant
zu verringern, um die Verwendung von Glas für derartige Anwendungen ohne
Beschränkung
von Formen, die anderenfalls nicht durchführbar wären oder komplexe Herstellungstechniken
oder Verfahren einführen
würden,
zu gestatten.
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Die
Erfindung kann insbesondere für
eine Anwendung geeignet sein, wobei der vordere Bereich einer Fahrzeugdachverglasungsscheibe
einem Einschlagrisiko vor fliegenden Steinen oder Splitt ausgesetzt
ist, beispielsweise wenn die gewünschte Form
der Verglasung in einem vorderen Bereich der Verglasungsscheibe
resultiert, der einen Winkel von größer als etwa 8°, 10°, 12°, 15°, 20°, 25°, 30° oder mehr
zu der Horizontalen bildet, wenn das Fahrzeug auf einer im wesentlichen
horizontalen Fläche
steht und/oder wenn die Verglasungsscheibe im wesentlichen gekrümmt oder
nicht-planar ist.
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Der
mindestens eine Bereich der Verglasungsscheibe, mit dem der Einschlagschutz
verbunden ist, kann ein Band der Verglasungsscheibe sein; dieses
Band kann sich im wesentlichen über
die gesamte Breite der Verglasungsscheibe erstrecken, wobei es von
der vorderen Kante der Verglasungsscheibe beabstandet sein kann;
es kann zu der vorderen Kante der Verglasungsscheibe benachbart oder
im wesentlichen benachbart sein; es kann sich im wesentlichen parallel
zu der vorderen Kante der Verglasungsscheibe erstrecken. Der Einschlagschutz
kann mit mehr als einem Bereich der Verglasungsscheibe verbunden
sein.
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Der
Einschlagschutz ist vorzugsweise ein Splitteinschlagschutz (der
Ausdruck „Splitt" umfaßt jede
Art von kleinen Steinen oder kleinen steinartigen Teilchen). Er
kann an gepaßt
sein, um die Wahrscheinlichkeit einer Beschädigung oder eines Bruchs der
Verglasungsscheibe, insbesondere an dem Einschlagschutz, aufgrund
von fliegendem Splitt zu verringern. Er kann angepaßt sein,
um das Ausmaß einer
Beschädigung
in einem derartigen Verhältnis
zu verringern und/oder die Bereiche der Verglasungsscheibe im Falle
eines Bruchs oder einer Beschädigung
aneinander zu halten.
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Der
vordere Bereich der äußeren Oberfläche der
Verglasungsscheibe kann an oder im wesentlichen an der Anstiegsflanke
des Fahrzeugdachs angeordnet sein (d.h. nicht zurückgesetzt
von oder nicht im wesentlichen zurückgesetzt von der vorderen Kante
des Dachs). In derartigen Anordnungen kann die Verglasungsscheibe
besonders anfällig
für einen Einschlag
von Splitt sein. Der vordere Bereich der äußeren Oberfläche der
Verglasungsscheibe kann eine Weiterführung der Fahrzeugwindschutzscheibe
bilden.
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Die
Verglasungsscheibe kann eine Sicherheitsverglasung sein. Die Verglasungsscheibe
entspricht vorzugsweise dem europäischen Standard CE R43 und/oder
jedweden Modifikationen oder jedweden Substitutionen dieses europäischen Standards
oder Äquivalenten
in anderen Territorien. Der europäische Standard EC R43 definiert
unter anderem die Brucheigenschaften von getemperten bzw. vorgespannten
Automobilverglasungen. Es ist beispielsweise wünschenswert für eine getemperte
Verglasung, zu einem derartigen Ausmaß getempert zu werden, daß eine 5
cm × 5
cm Scheibe in zwischen 40 und 400 Stücke, wenn gebrochen, zerbricht.
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Der
Einschlagschutz kann integral mit der Verglasungsscheibe vorliegen;
dies kann den Aufbau der Verglasungsscheibe in dem Fahrzeug erleichtern und/oder
eine gewünschte ästhetische
Erscheinung bereitstellen.
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Die
Verglasungsscheibe kann das gesamte Fahrzeugdach oder einen wesentlichen
Bereich des Fahrzeugdachs darstellen. In diesem Fall ist der Wunsch,
eine ausreichende Einschlagbeständigkeit sicherzustellen,
besonders relevant.
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Die
Verglasung kann eine Einzelscheibe bzw. einzelne Schicht von getempertem
Glas umfassen. In diesem Fall kann die Erfindung insbesondere als
vorderer Bereich der Verglasungsscheibe anwendbar sein, die einem
Bereich entsprechen kann, der für
eine getemperte Verglasung bezüglich
des Bruchs durch Einschlag besonders zerbrechlich ist. Dies kann
die Verwendung einer einzelnen getemperten Verglasungsscheibe (eher
als beispielsweise eine laminierte Glasscheibe) in Situationen und/oder Formen
gestatten, in denen das Bruchrisiko vor einem Einschlag andernfalls
eine derartige Verwendung ausschließen würde oder ungewünscht sein würde.
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Die
Verglasung kann eine unverstellbare bzw. fixierte Verglasung sein.
Sie kann nicht öffenbar und/oder
nicht neigbar sein.
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Das
Bereitstellen des Einschlagschutzes in Form eines Einschlag-beständigen Films
aus einem Kunststoffmaterial, der an die äußere Oberfläche der Verglasungsscheibe
gesichert ist, kann einen besonders wirksamen Weg zur Realisierung
der Erfindung bereitstellen, wobei er darüber hinaus einfach in die Praxis
umzusetzen und/oder ästhetisch
ansprechend und/oder geeignet für
das Bereitstellen einer gewünschten
aerodynamischen Leistungsfähigkeit und/oder
Windgeräuscheigenschaft
des Fahrzeugs ist.
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Der
Einschlag-beständige
Film kann im wesentlichen nicht-gestützt sein, d.h. er kann ein
flexibler Film sein, der eine ungenügende Steifigkeit aufweist,
um dessen Form beizubehalten, wenn er nicht über den Großteil von dessen Oberfläche gestützt bzw.
getragen ist, beispielsweise durch die Verglasungsscheibe.
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Ein
Polyurethanfilm kann besonders geeignet sein. Dieser kann auf die
Verglasungsscheibe durch Aufsprühen
von Wasser auf die Verglasungsscheibe, Aufbringen des Bands und
nachfolgendes Entfernen des Wassers, beispielsweise unter Verwendung
eines Spachtels, aufgebracht werden. Dieses Verfahren kann zum Beseitigen
des Risikos der Bildung von Blasen oder Blistern während des
Auftragens des Films beitragen und die Repositionierung des Films
während
dessen Auftragen gestatten. Der Einschlag-beständige Film kann an die Verglasungsscheibe
mittels eines Haftmittels, beispielsweise eines Harzkautschukhaftmittels,
gesichert werden.
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Es
wird für
den Einschlag-beständigen
Film als wünschenswert
angesehen, eine Dicke von mindestens etwa 200 μm aufzuweisen, um eine gewünschtes
Ausmaß an
Einschlagbeständigkeit
bereitzustellen. Der Einschlag-beständige Film kann dicker als
diese Dicke sein und kann eine Dicke von mindestens etwa 250 μm, 300 μm, 350 μm, 400 μm oder mehr
aufweisen. Der Einschlag-beständige
Film muß nicht über dessen
Breite eine konstante Dicke aufweisen. In diesem Fall kann dessen
dickster Bereich die vorstehend erwähnte Dicke aufweisen. Der Einschlag-beständige Film
kann eine Dicke von weniger als etwa 1 mm, 0,8 mm oder 0,6 mm aufweisen.
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Ein
PVC-Material oder ein anderes Kunststoffmaterial kann für den Einschlagschutz
verwendet werden, insbesondere wenn dieses in Form eines Einschlag-beständigen Films
vorliegt.
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Der
Einschlag-beständige
Film kann gewellt sein, um dessen Einschlagbeständigkeit zu steigern und/oder
dessen sichtbare Erscheinung zu beeinflussen. Er kann ein Verbundmaterial,
beispielsweise mit mehr als einer Schicht, sein. Er kann im wesentlichen transparent,
im wesentlichen durchscheinend oder im wesentlichen opak sein. In
einem späteren
Fall kann er eine schwarze Farbe aufweisen.
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Auf
dem Einschlag-beständigen
Film kann ein Muster, Logo oder Design erscheinen, insbesondere
an dessen äußerer Oberfläche, beispielsweise in
Form eines Drucks oder einer Prägung.
Dies kann dessen ästhetische
Erscheinung steigern.
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Der
Einschlag-beständige
Film weist vorzugsweise eine ausreichende Ultraviolettlichtbeständigkeit
für eine
exponierte Anwendung auf Automobilen bzw. Fahrzeugen auf.
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Es
wird angenommen, daß der
zerbrechlichste Bereich einer getemperten Verglasungsscheibe für ein Automobildach
ein Band um die Peripherie der Verglasung sein kann, das etwa 3
bis 5 mm von der tatsächlichen
Kante der Verglasung beabstandet ist und eine Breite von etwa 25
bis 30 mm aufweist. Mindestens in dem Fall einer getemperten Verglasung
ist der Einschlagschutz vorzugsweise derart angeordnet, daß er mindestens
diese zerbrechliche Zone an der vorderen Kante der Verglasungsscheibe schützt. Der
Einschlagschutz schützt
vorzugsweise einen größeren Bereich
als diesen, vorzugsweise eine Zone, die höchstes Risiko vor einem Einschlag von
fliegenden Steinen oder Split aufgrund der Form und der Anordnung
der Verglasung aufweist. Es kann bequem sein, beispielsweise einen
Einschlagsschutz in der Form eines Films, der etwa 200 mm breit
ist, der gegen die vordere Kante der Verglasungsscheibe angeordnet
ist, zu verwenden. Dies kann hilfreich sein, um sicherzustellen,
daß der
am meisten gewünschte
Bereich der Verglasungsscheibe geschützt ist und/oder kann ein Sichern
des Films an oder zu der Verglasungsscheibe erleichtern und/oder
eine sichtbar gefällige
Anordnung bereitstellen.
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Die
Erfindung kann eine technische Lösung zur
Verringerung des Risikos eines Bruchs durch Einschlag bereitstellen,
die darüber
hinaus in geeigneter Weise und/oder einfach vor dem Inneren des
Fahrzeugs verdeckt sein kann. Dies kann ästhetisch wünschenswert sein und kann auch
die Verwendung von Materialien bereitstellen, die, wenn unverdeckt,
nicht akzeptabel sein würden.
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Der
Einschlagschutz der Verglasungsscheibe kann im wesentlichen vor
Sicht vom Inneren des Fahrzeugs mittels eines/einer im wesentlichen
opaken Anstrichs, Films oder Lackschutzschicht bzw. Emailles, der/die
auf die innere Oberfläche
der Verglasungsscheibe aufgebracht ist, verdeckt sein.
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Nach
einem weiteren Aspekt wird gemäß der vorliegenden
Erfindung die Verwendung eines integralen Einschlag-beständigen Schutzes,
wie in Anspruch 14 definiert, bereitgestellt.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird nun, nur als Beispiel, unter Bezugnahme auf
die begleitenden Zeichnungen beschrieben:
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1 ist
eine schematische Seitenansicht einer Verglasungssscheibe gemäß der vorliegenden Erfindung,
die mit einer Fahrzeugwindschutzscheibe angeordnet ist, und
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2 ist
eine schematische perspektivische Ansicht dieser Anordnung.
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Die 1 und 2 zeigen
eine Verglasungsscheibe 10 für ein Automobildach in der Position,
in der beabsichtigt ist, sie an einem Fahrzeug bezüglich der
Fahrzeugwindschutzscheibe 11 anzuordnen. Die Windschutzscheibe
umfaßt
eine laminierte Verglasungsscheibe, während in dieser Ausführungsform
das Dach 10 aus einer Einzelscheibe bzw. einzelnen Schicht
aus thermisch getempertem Glas mit etwa 3,6 mm Dicke besteht. Der
vordere Bereich der Verglasungsscheibe 10 bildet eine Weiterführung der
Windschutzscheibe und ist an der Anstiegsflanke des Dachs angeordnet.
Dieser vordere Bereich ist in y-Richtung gekrümmt und die vordere Kante 13 ist
in einem Winkel von etwa 34° zu
der Horizontalen angeordnet (der gleiche Winkel wie das oberste
Ende der Windschutzscheibe). Die Verglasungsscheibe krümmt sich
rückwärtig entlang
der y-Achse, so daß dieser
Winkel ein Bewegen rückwärtig entlang
der Verglasungsscheibe verringert.
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Ein
Splitt-Einschlagschutz 15 ist an dem vorderen Bereich der
Verglasungsscheibe 10 in Form eines Einschlag-beständigen Films
aus schwarzem Polyurethan mit einer Dicke von etwa 200 μm vorgesehen.
Der Film bildet dadurch einen integralen Teil der Verglasungsscheibe,
daß er
nicht von der Oberfläche
der Verglasungsscheibe beabstandet ist, sondern direkt auf der Oberfläche der
Verglasungsscheibe getragen ist. Der Einschlag-beständige Film 15 erstreckt
sich über
die gesamte Breite der Verglasungsscheibe 10 und erstreckt
sich rückwärtig für etwa 200 mm
von der vorderen Kante 13.
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Der
Einschlag-beständige
Film ist mit einem vorderen Bereich der Verglasungsscheibe verbunden,
wobei in diesem Fall der vordere Bereich der Verglasungsscheibe
vor der Anstiegsflanke des Dachs angeordnet ist (d.h. der Bereich
der Verglasungsscheibe, der vor der Position an der Front bzw. Vorderseite
des Fahrzeugdachs angeordnet ist, an dem eine Tangente zu der Krümmung des
Dachs in y-Richtung
im wesentlichen horizontal ist).
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Der
Einschlag-beständige
Film schützt
den vorderen Bereich der Verglasung, die gegenüber einem Einschlag von fliegendem
Splitt und kleinen Steinen am empfindlichsten ist.