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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft unter anderem Verfahren zu Modulation der epithelialen
Zellmigration und Verfahren, die verwendbar sind zur Identifikation
der verschiedenen, für
die Behandlung der mannigfaltigen Krankheiten und Funktionsstörungen zweckmäßigen Produkte.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
folgende Beschreibung des Hintergrunds der Erfindung ist vorgesehen
zur Unterstützung
des Verständnisses
der Erfindung, ist aber nicht zulässig als oder um den Stand
der Technik der Erfindung zu beschreiben.
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Die
Cadherine stellen eine Familie von Transmembran-Rezeptoren dar, welche die homophile,
Ca2+-abhängige
Zell/Zell-Adhäsion vermitteln. In
epithelialen Zellen werden die Vertreter dieser Familie, wie zum
Beispiel die klassischen E-, N-, und P-Cadherine, vorzugsweise an
Adherens Junctions (adhärente
Verbindungen) angrenzender Zellen gefunden (Yap et al. (1997) Annu.
Rev. Cell Dev. Biol. 13, 119–146.). β-Catenin
und Plakoglobin (γ-Catenin) assoziieren
direkt mit den hochkonservierten cytoplasmatischen Domänen der
klassischen Cadherine in einer gegenseitig exklusiven Art und Weise
(Ozawa et al. (1989) EMBO J. 8, 1711–1718; Hinck et. al (1994)
J. Cell Biol. 125, 1327–1340).
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Der
Cadherin/Catenin-Komplex ist über α-Catenin
entweder direkt (Rimm et. al (1995) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92,
8813–8817)
oder indirekt über
die Actin-bindenden Proteine α-Actinin oder Vinculin
(Knudsen et. al (1995) J. Cell Biol. 130, 67–77; Weiss et. al (1998) J.
Cell Biol. 141, 755–64)
mit dem Actinfilament-Netzwerk verbunden. Die Assoziation des Cadherin/Catenin-Komplexes
mit dem Cytoskelett ist essentiell für eine enge Zell/Zell-Interaktion. Trotzdem
müssen
Cadherin/Catenin-vermittelte Zell/Zell-Kontakte hochdynamisch sein,
da insbesondere während
der Embryonalentwicklung oder der Wundheilung Adherens Junctions
schnell getrennt und wieder verbunden werden müssen (Marrs et. al (1996) Int.
Rev. Cytol. 165, 159–205).
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Die
Herunterregulation (Downregulation) von Cadherinen hat die Trennung
benachbarter Zellen zur Folge, ein Phänomen, das während der
Embryonalentwicklung an der epithelialmesenchymalen Transition (EMT)
des sich bildenden Mesoderms beobachtet wird (Huber et al. (1996)
Curr. Opin. Cell Biol. 8, 685–691)
sowie in Tumorzellen, was deren Invasion und Ausbreitung im Körper erlaubt
(Becker et. al (1994) Cancer Res. 54, 3845–3852). Während der epithelial-mesenchymalen
Transition verlieren die Zellen transient ihre epithelialen Merkmale
und nehmen eine fibroblastoide Morphologie an (Thiery et. al (1985)
Annu. Rev. Cell Biol. 1, 91–113).
Die entscheidende Bedeutung eines intakten Cadherin/Catenin-Komplexes wird durch
die Beobachtung unterstrichen, dass die Herunterregulation jedweder
seiner Komponenten den Verlust der tumorsuppressiven Aktivitäten der
Adherens Junctions zur Folge hat und mit Tumorinvasion und mit Metastasenbildung
korreliert (Birchmeier et. al (1995) Ciba F. Symp. 189, 124–141).
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Außerdem scheint
die Integrität
der Adherens Junctions durch Tyrosin-Phosphorylierung dynamisch
reguliert zu werden. Die Transfektion eines v-src Onkogens (Behrens
et. al (1993) J. Cell Biol. 120, 757–766; Hamaguchi et. al (1993)
EMBO J. 12, 307–314)
oder die Behandlung mit Wachstumsfaktoren (Shibamoto et. al (1994)
Cell Adhes. Commun. 1, 295–305;
Fujii et. al (1996) Exp. Cell Res. 223, 50–62) verursacht eine unstabile
Zell/Zell-Adhäsion. Die
Migration von Zellen und die Inhibierung der Protein-Tyrosin-Phosphatasen
(PTP) steigert diesen destabilisierenden Effekt (Volberg et. al
(1992) EMBO J. 11, 1733–1742).
Das Modell, in dem eine reversible Tyrosin-Phosphorylierung dazu dient, die Cadherin-vermittelte
Zell/Zell-Adhäsion
zu regulieren, wird weiterhin durch den Nachweis der Assoziation
des Cadherin/Catenin-Komplexes mit den Rezeptor-Tyrosin-Kinasen
(RTK) EGF-Rezeptor und HER2/Neu (Hoschuetzky et. al (1994) J. Cell
Biol. 127, 1375–1380;
Ochiai et. al (1994) Biochem. Biophys. Res. Comm. 205, 73–78) sowie
mit den Transmembran PTPs μ, κ und λ (Brady-Kalnay
et. al (1995) J. Cell Biol. 130, 977–986; Fuchs et. al (1996) J.
Biol. Chem. 271, 16712–16719;
Cheng et. al (1997) J. Biol. Chem. 272, 7264–7277) gestützt.
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β-Catenin
und Plakoglobin sind Säugetierhomologe
des Drosophila Proteins Armadillo, dessen Funktion für die normale
segmentale Musterbildung während
der Entwicklung kritisch ist (Riggleman et. al (1989) Genes Dev.
3, 96–113).
Die Gegenwart eines sich wiederholenden 42 Aminosäure-Sequenzmotivs definiert
die Vertreter der "Armadillo-Familie" (Peifer et. al (1994)
Cell 76, 789–791).
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Die
in den Drosophila und Xenopus Systemen erhaltenen Ergebnisse schlagen
eine weitere Funktion für β-Catenin
vor, unabhängig
von der Cadherin-vermittelten Zelladhäsion. Diese involviert die Translokation
von β-Catenin
in den Zellkern, der seine Akkumulation im Cytoplasma vorausgeht.
Folglich ist freies β-Catenin
an der transkriptionellen Regulation spezifischer Gene beteiligt,
die essentiell für
die Embryonalentwicklung sind (Miller et. al (1996) Genes Dev. 10,
2527–2539).
Die Signale, welche in einem freien Pool an β-Catenin resultieren, umfassen die Bindung
von Wingless/Wnt an seinen Transmembran-Rezeptor Frizzled sowie
die Inhibierung der Serin/Threonin-Kinase Zeste-white 3 (Shaggy)
oder seines Wirbeltierhomologs Glykogensynthase-Kinase 3 (GSK3;
Moon et. al (1997) Trends Genet. 13, 256–258).
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Weitere
Funktionen von β-Catenin
und Plakoglobin werden durch ihre Assoziation mit dem Adenomatous
Polyposis Coli (APC) Tumorsuppressorprotein angezeigt. Man nimmt
an, dass dieses Protein als ein cytoplasmatischer Effektor von β-Catenin dient, der
die Akkumulation des cytosolischen β-Catenins zusammen mit GSK3 (Bullions
et. al (1996) Curr. Opin. Oncol. 10, 61–7) und Axin/Conduktin (Ikeda
et. al (1998) EMBO J. 17, 1371–1384;
Behrens et. al (1998) Science 280, 596–599; Sakanaka et. al (1998)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95, 3020–3023) durch Induzieren der
Ubiquitin-abhängigen
Degradation von ß-Catenin
(Aberle, et. al (1997) EMBO J. 16, 3797–3804) negativ reguliert.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Während der
epithelialen Migration akkumuliert β-Catenin im Cytosol in einer
freien, unkomplexierten und Tyrosinphosphorylierten Form. Im Gegensatz
dazu erhält β-Catenin
in konfluenten Zellen die epitheliale Zelulintegrität als einen
essentiellen Teil des Cadherin/Catenin-Tumorsuppressorsystems aufrecht.
Somit reguliert die Tyrosin-Phosphorylierung die Funktion von β-Catenin
als ein Signalmolekül
während
der epithelialen Zellmigration. PTP LAR ist ein Modulator der epithelialen
Zellmigration. Folglich liegt eine Funktion seiner Phosphatase in
der Regulation von Zell/Zell-Kontakten und der epithelialen Zellintegrität. Weiterhin
hemmt die ectopische Expression von PTP LAR die Tumorbildung in
Nacktmäusen.
Ein Dysfunktion von PTP-LAR kann daher zu Tumorinvasion und Metastasenbildung
führen. Der
Patient ist ein Säugetier,
und vorzugsweise ein Mensch.
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Der
Begriff "verhindern" bezeichnet die Verringerung
der Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Organismus an einem anomalen
Zustand erkrankt oder diesen entwickelt.
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Der
Begriff "behandeln" bezeichnet das Aufweisen
eines therapeutischen Effekts und eine zumindest teilweise Linderung
oder Aufhebung eines anomalen Zustandes in dem Organismus.
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Der
Begriff "therapeutischer
Effekt" bezeichnet
die Hemmung oder Inaktivierung von Faktoren, die den anomalen Zustand
verursachen oder dazu beitragen. Ein therapeutischer Effekt lindert
in gewissem Ausmaß eines
oder mehr der Symptome des anomalen Zustandes. Mit Bezug auf die
Behandlung anomaler Zustände
kann sich ein therapeutischer Effekt auf eines oder mehr des Folgenden
beziehen: (a) ein Anstieg der Proliferation, des Wachstums und/oder
der Differenzierung von Zellen; (b) die Hemmung (d. h. Verlangsamen
oder Stoppen) des Zelltods; (c) die Hemmung der Degenerierung; (d)
die Linderung in einem gewissen Ausmaß von einem oder mehr der mit
dem anomalen Zustand assoziierten Symptome; und (e) die Steigerung
der Funktion der betroffenen Zellpopulation. Insbesondere umfasst
ein therapeutischer Effekt die Verhinderung/Hemmung der epithelialen
Zellmigration. Verbindungen, welche Effizienz gegenüber anomalen Zuständen zeigen,
können
wie hier beschrieben identifiziert werden.
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Der
Begriff "anomaler
Zustand" bezieht
sich auf eine Funktion in den Zellen oder Geweben eines Organismus,
welche von deren normalen Funktionen in diesem Organismus abweicht.
Ein anomaler Zustand kann beispielsweise die Zellproliferation,
die Zelldifferenzierung, das Zellüberleben oder die Zellmigration
betreffen.
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Anomale
Zellproliferationszustände
umfassen Krebs, Metastasen, fibrotiusche oder mesangiale Funktionsstörungen, anomale
Angiogenese und Vasculogenese, Wundheilung, Psoriasis, Diabetes
mellitus und Entzündung.
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Anomale
Differenzierungszustände
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf neurodegenerative Funktionsstörungen, langsame Wundheilungsraten
und langsame Gewebetransplantations-Heilungsraten.
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Anomale
Zellüberlebenszustände betreffen Zustände, in
denen die Stoffwechselwege des programmierten Zelltods (Apoptose)
aktiviert oder abgeschaltet sind..
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Anomale
Zellmigrationszustände
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf aberrante Wundheilung, Krebs und Metastasenbildung.
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Der
Begriff "abberant" bezeichnet in Bezug auf
diese Erfindung eine geringere oder höhere epitheliale Zellmigration
verglichen mit normalen Zellen des selben Organismus oder eines
unterschiedlichen Organismus. Alternativ kann es sich auf die Über- oder
Unter-Tyrosin-Phosphorelierung von β-Catenin oder höhere oder geringere als die
normalen Niveaus der β-Catenin-Pools
beziehen. Diese Effekte können durch
PTP LAR oder durch andere Verbindungen der Erfindung moduliert werden.
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Der
Begriff "verabreichen" bezeichnet ein Verfahren
des Einbringens einer Substanz in Zellen oder Gewebe eines Organismus.
Der anomale Zustand kann verhindert oder behandelt werden, wenn die
Zellen oder die Gewebe des Organismus im Organismus oder außerhalb
des Organismus existieren. Zellen, die außerhalb des Organismus existieren,
können
in Zellkulturschalen erhalten oder angezogen werden. Für Zellen,
die im Organismus beherbergt werden, existieren im Stand der Technik
viele Verfahren, um Substanzen zu verabreichen einschließlich (aber
nicht beschränkt
auf) orale, parenterale, dermale, Injektions- und Aerosol-Applikationen. Für Zellen
außerhalb
des Organismus existieren im Stand der Technik vielfältige Verfahren,
um Substanzen zu verabreichen einschließlich (aber nicht beschränkt auf)
Zell-Mikroinjektionsverfahren,
Transformationsverfahren und Carrier-Verfahren.
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Der
Patient ist vorzugsweise ein Säugetier einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf Maus, Ratte, Kaninchen, Meerschweinchen oder Ziege, bevorzugter
ein Affe oder ein Menschenaffe und am meisten bevorzugt ein Mensch.
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Der
Begriff "PTP LAR" wie hier verwendet bezeichnet
entweder die in 9 bereitgestellte Aminosäuresequenz
oder Fragmente und Derivate davon, unter der Voraussetzung, dass
die funktionelle Aktivität
beibehalten wird. Bevorzugte funktionelle Aktivitäten von
PTP LAR umfassen, sind aber nicht beschränkt auf die Fähigkeit
zur Hemmung/Verhinderung der Tyrosin-Phosphorylierung von β-Catenin, die
Fähigkeit
zur Verhinderung eines Anstiegs (oder einer Verminderung) der Pools
an freiem β-Catenin und
die Fähigkeit
zur Hemmung/Verhinderung der epithelialen Zellmigration in vitro
oder in vivo. Spezifische Fragmente einschließlich funktioneller Domänen, die
im Rahmen der Erfindung vorgesehen sind, umfassen die hier in den
Beispielen und in 11 beschriebenen.
Zusätzlich
können
andere Modifikationen, Substitutionen und Delektionen vorgesehen sein,
wie zum Beispiel diejenigen, welche eine funktionelle Aktivität nicht
außer
Kraft setzen. Diese werden genauer in der detaillierten Beschreibung
der Erfindung diskutiert.
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Weiter
ist im Rahmen der Definition von "PTP LAR" hier ebenfalls eine Nukleinsäuresequenz beschrieben,
welche PTP LAR kodiert (10). Ähnlich zu
oben sind ebenfalls Fragmente eingeschlossen, welche funktionelle
Domänen
von PTP LAR kodieren, sowie Derivate der Nukleinsäure, welche
PTP LAR oder funktionelle Fragmente davon kodiert, wie ebenfalls
ausführlich
in der detaillierten Beschreibung der Erfindung dargestellt.
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Der
Begriff "pharmazeutisch
annehmbar" oder "pharmazeutisch" wie hier verwendet
betrifft Lösungen
oder Komponenten der pharmazeutischen Zusammensetzung, welche die
therapeutische Komponente nicht davon abhalten, einen therapeutischen Effekt
auszuüben,
und die keine unannehmbaren nachteiligen Nebenwirkungen verursachen.
Beispiele für
pharmazeutisch annehmbare Reagenzien werden in The United States
Pharmacopeia, The National Formulary, United States Pharmacopeial
Convention, Inc., Rockville, MD 1990 und FDA Inactive Inguredient
Guide 1990, 1996 von der Division of Drug Information Resources
veröffentlicht,
bereitgestellt. Nicht akzeptable Nebenwirkungen variieren für verschiedene
Erkrankungen. Allgemein werden je schwerer die Krankheit ist, umso
toxischere Effekte toleriert. Nicht akzeptable Nebenwirkungen für verschiedene
Erkrankungen sind im Stand der Technik bekannt.
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Der
Begriff "physiologisch
akzeptabel" definiert
einen Trägerstoff
oder ein Verdünnungsmittel, das
keine signifikante Irritation an einem Organismus verursacht und
vorzugsweise die biologische Aktivität und die Eigenschaften der
Verbindung nicht aufhebt.
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Der
Begriff "Trägerstoff" definiert eine chemische
Verbindung, welche die Inkorporation einer Verbindung in Zellen
oder Gewebe erleichtert. Beispielsweise ist Dimethylsulfoxid (DMSO)
ein üblicherweise verwendeter
Trägerstoff,
da es die Aufnahme vieler organischer Verbindungen in die Zellen
oder Gewebe eines Organismus erleichtert.
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Der
Begriff "Verdünnungsmittel" definiert chemische
Verbindungen, die in Wasser (oder einem anderen Lösungsmittel)
verdünnt
die Verbindung von Interesse lösen
sowie die biologisch aktive Form der Verbindung stabilisieren. Viele
Salze, die in gepufferten Lösungen
gelöst
sind, werden als Verdünnungsmittel
im Stand der Technik verwendet. Eine üblicherweise verwendete gepufferte
Lösung
ist phosphatgepufferte Saline, da sie die Salzkonzentrationen menschlichen
Bluts nachahmt. Da Puffersalze den pH einer Lösung in geringen Konzentrationen
kontrollieren können,
modifiziert ein Verdünnungsmittel selten
die biologische Aktivität
einer Verbindung.
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Der
Begriff "Lösungsmittel" wie hier verwendet
bezeichnet eine chemische Verbindung, welche die Solubilisierung
von Verbindungen gemäß der Erfindung
erleichtert. Beispiele für
Lösungsmittel
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf pharmazeutisch annehmbare Alkohole, wie zum Beispiel Ethanol
und Benzylalkohol; Polyoxyhydrocarbyl-Verbindungen, wie zum Beipiel
Poly(ethylenglykol); pharmazeutisch annehmbare Surfactants, wie
zum Beispiel CREMOPHOR® EL; polyglycolisierte
Lipide, wie zum Beispiel GELUCIRE® und
LABRASOL®;
und pharmazeutisch annehmbare Öle,
wie zum Beispiel Miglyol 812.
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Der
Begriff "pharmazeutisch
annehmbarer Alkohol" wie
hier verwendet bezeichnet Alkohole, die bei etwa Raumtemperatur
(annähernd
20°C) Flüssigkeiten
sind. Diese umfassen Propylenglycol, Ethanol, 2-(2-Ethoxyethoxy)ethanol
(TRANSCUTOL®,
Gattefosse, Westwood, NJ 07675), Benzylalkohol und Glyzerin.
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Der
Begriff "Polyoxyhydrocarbyl-Verbindung" wie hier verwendet
bezeichnet ein wasserlösliches
Kohlehydrat wie zum Beispiel Glucose, Sucrose, Maltotriose und dergleichen;
wasserlösliche
Kohlehydratderivate, wie zum Beispiel Gluconsäure und Mannitol und Oligosaccharide;
sowie wasserlösliche Polymere,
wie zum Beispiel Polyvinylpyrrolidon, Poly(vinylalkohol), und insbesondere
Polyether, wie zum Beispiel andere Polyoxyalkylene einschließlich Poly(ethylenglycol)
oder andere wasserlösliche
gemischte Oxyalkylen-Polymere sowie die polymere Form von Ethylenglycol.
Obwohl Polyoxyhydrocarbyl-Verbindungen vorzugsweise mehr als ein
Kohlenstoffatom, Sauerstoffatom und Wasserstoffatom enthalten, sind
einige Moleküle,
wie zum Beispiel Poly(ethylenimin) ebenfalls eingeschlossen.
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Eine
besonders bevorzugte Klasse solubilisierender Polyoxyhydrocarbyl-Verbindungen
umfasst Poly(ethylenglycol) (PEG) und PEG-Derivate, wie zum Beispiel
PEG-Monomethylether. Andere geeignete PEG-Derivate umfassen PEG-Silikon
abgeleitete Ether. Viele dieser Polymere sind kommerziell in einer
Vielzahl von Molekulargewichten verfügbar. Andere können einfach
aus kommerziell verfügbaren Materialien
hergestellt werden, wie etwa durch Kopplung eines Amino-PEG-Anteils
an einen Haloalkyl-Silyl- oder Silan-Anteil.
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Geeignete
PEGs können
in ihrem Molekulargewicht zwischen etwa 200 g/mol bis etwa 20.000 g/mol
oder mehr, bevorzugter 200 g/mol bis 5.000 g/mol, noch bevorzugter
250 g/mol bis 1.000 g/mol und am meisten bevorzugt 250 g/mol bis
500 g/mol variieren. Die Wahl eines bestimmten Molekulargewichts
kann abhängen
von der Art der gewählten
Verbindung und deren Molekulargewicht sowie Grad der Hydrophobizität sowie
der bestimmten Anwendung, für
welche die Formulierung verwendet wird.
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Der
Begriff "pharmazeutisch
annehmbarer Surfactant" wie
hier verwendet bezeichnet eine Verbindung, welche die Verbindungen
gemäß der Erfindung
in wässrige
Lösungen
solubilisieren kann, falls notwendig. Vorzugsweise für parenterale
Formulierungen ist der Surfactant ein nichtionischer Surfactant.
Beispiele für
pharmazeutisch annehmbare Surfactants umfassen POLYSORBAT 80 und
andere Polyoxyethylen-Sorbitan-Fettsäureesther,
Glycerin-Monooleat, Polyvinylalkohol, Ethylenoxid-Copolymere, wie
zum Beispiel PLURONIC® (ein Polyether) und TETRONIC® (BASF),
Polyol-Einheiten
und Sorbitanesther. Vorzugsweise werden ethoxylierte Kastoröle, wie
beispielsweise CREMOPHOR® EL, für die Formulierung einiger
Verbindungen verwendet.
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Der
Begriff "ethoxyliertes
Kastoröl" wie hier verwendet
bezeichnet ein Kastoröl,
das mit mindestens einer sauerstoffenthaltenden Einheit modifiziert wird.
Insbesondere bezeichnet der Begriff ein Kastoröl, welches mindestens eine
Ethoxyl-Einheit
umfasst.
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Weiterhin
umfasst der Begriff "pharmazeutisch
annehmbarer Surfactant" wie
hier in Bezug auf orale Formulierungen verwendet pharmazeutisch
annehmbare nicht-ionische Surfactants (zum Beispiel Polyoxyethylenpropylen-Glycol,
wie beispielsweise POLORAMER® 68 (BASF Corp.) oder
ein Mono-Fettsäureesther
von Polyoxyethylen (20) Sorbitan-Monooleat (TWEEN© 80), Polyoxyethylen
(20) Sorbitan-Monostearat (TWEEN® 60),
Polyoxyethylen (20) Sorbitan-Monopalmitat (TWEEN® 40),
Polyoxyethylen (20) Sorbitan-Monolaurat (TWEEN® 20)
und ähnliches);
Polyoxyethylen-Kastorölderivate
(zum Beispiel Polyoxyethylenglycerol-Triricinoleat oder Polyoxyl-35-Kastoröl (CREMOPHOR® EL,
BSF Corp.), Polyoxyethylenglycerol-Oxystearat (CREMOPHOR® RH
40 (Polyethylenglycol-40-hydrogeniertes-Kastoröl) oder CREMOPHOR® RH
60 (Polyethylenglycol-60-hydrogeniertes-Kastoröl, BASF
Corp.) und ähnliches)
oder ein pharmazeutisch annehmbarer anionischer Surfactant.
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Der
Begriff "polyglycolisierte
Lipide" wie hier verwendet
bezeichnet Gemische von Monoglyceriden, Diglyceriden oder Triglyceriden
und Polyethylenglycol-Monoestern und – Diestern, welche durch die
partielle Alkoholyse von Pflanzenölen unter Verwendung von PEG
mit 200 g/mol bis 2.000 g/mol oder durch die Esterifizierung von
Fettsäuren
unter Verwendung von PEG mit 200 g/mol bis 2.000 g/mol und Glyzerinen
hergestellt werden. Vorzugsweise umfassen diese GELUCIRE® 35/10,
GELUCIRE® 44/14,
GELUCIRE® 46/07,
GELUCIRE® 50/13,
GELUCIRE® 53/10
und LABRASOL®.
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Der
Begriff "pharmazeutisch
annehmbare Öle" wie hier verwendet
bezeichnet Öle,
wie zum Beispiel Mineralöl
oder Pflanzenöl
(einschließlich
Safflower-Öl,
Erdnussöl,
und Olivenöl)
fraktioniertes Kokosnussöl,
Propylenglycol-Monolaurat,
gemischte Triglyceride mit Caprylsäure und Caprinsäure und ähnliches.
Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung weisen Mineralöl,
Pflanzenöl,
fraktioniertes Kokosnussöl,
gemischte Triglyceride mit Caprylsäure und Caprinsäure auf.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung weist Miglyol® 812 auf (verfügbar von
Huls America, USA).
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In
bevorzugten Ausführungsformen
von Verfahren zur Behandlung oder Verhinderung einer Krankheit oder
Funktionsstörung
wird PTP LAR als rekombinantes Protein, rekombinantes Gen oder als Teil
einer rekombinanten Zelle bereitgestellt. Verfahren dazu sind dem
Fachmann bekannt, und Beispiele werden weiterhin hier in der genauen
Beschreibung der Erfindung diskutiert.
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Der
Begriff "rekombinant" wie hier verwendet bezeichnet
die Manipulation von Genen, Proteinen und Zellen im Labor, welche
im Stand der Technik Standard ist. Das erhaltene Gen, das Protein
oder die Zelle kann identisch zu dem Gen, dem Protein oder der Zelle
in ihrem natürlichen
Wirt sein oder es kann in gewisser Weise modifiziert worden sein,
zum Beispiel zur Erleichterung der Manipulation oder um es in einen
geeigneten Vektor zu klonieren oder um eine einfachere Detektion
zu erlauben oder um weniger einfach degradiert zu werden. Einige
Aspekte der Erfindung umfassen rekombinante Fragmente von PTP LAR,
die für
Gentherapieanwendungen in vitro und in vivo manipuliert wurden.
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In
anderen bevorzugten Ausführungsformen von
Verfahren zur Behandlung oder Verhinderung einer Krankheit oder
Funktionsstörung
moduliert PTP LAR die epitheliale Zellmigration in vitro oder in
vivo, und hemmt vorzugsweise die epitheliale Zellmigration in vivo
oder in vitro. PTP LAR kann auch (oder anstelle) die Tyrosin-Phosphorylierung
von β-Catenin in vitro
oder in vivo modulieren und hemmt vorzugsweise die Tyrosin-Phosphorylierung
von ß-Catenin
in vitro oder in vivo. Schließlich
kann PTP LAR auch (oder anstelle) den freien Pool von β-Catenin
in vitro oder in vivo modulieren und vermindert vorzugsweise das Niveau
des freien Pools von β-Catenin
in vitro oder in vivo.
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Der
Begriff "moduliert" bezeichnet die Fähigkeit
von PTP LAR oder einer Verbindung, die epitheliale Zellmigration,
die β-Catenin
Tyrosin-Phosphorylierung oder die Niveaus freier β-Catenin Pools zu verändern. Ein
Modulator hemmt vorzugsweise, obwohl es unter manchen Umständen vorteilhaft
sein kann, diese Funktionen zu erhöhen.
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Der
Begriff "moduliert" bezieht sich auch
auf die Erhöhung
oder Verminderung der Wahrscheinlichkeit, dass ein Komplex zwischen
PTP LAR und einem natürlichen
Bindungspartner gebildet wird. Ein Modulator erhöht vorzugsweise die Wahrscheinlichkeit,
dass ein solcher Komplex zwischen PTP LAR und einem natürlichen
Bindungspartner gebildet wird oder vermindert die Wahrscheinlichkeit,
dass ein Komplex zwischen PTP LAR und einem natürlichen Bindungspartner gebildet
wird. Der Begriff "Komplex" bezeichnet einen
Zusammenbau von zumindest zwei Molekülen, die aneinander gebunden
sind.
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Der
Begriff "natürlicher
Bindungspartner" bezeichnet
Polypeptide, Lipide, kleine Moleküle oder Nukleinsäuren, die
an PTP LAR binden. Eine Veränderung
in der Interaktion zwischen PTP LAR und einem natürlichen
Bindungspartner kann sich selbst als eine erhöhte oder verminderte Wahrscheinlichkeit manifestieren,
dass die Interaktion gebildet wird oder eine erhöhte oder verminderte Konzentration
des PTP LAR/natürlicher
Bindungspartner-Komplex sowie Veränderungen in der Tyrosin-Phosphorylierung von β-Catenin
oder der Niveaus der freien Pools an β-Catenin.
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In
einem zweiten Aspekt weist die Erfindung ein Verfahren für die Prognose
einer Krankheit oder Funktionsstörung
durch Detektion von PTP-LAR in einer Probe auf, wobei das Verfahren umfasst:
(a) Inkontaktbringen der Probe mit einer Nukleinsäure-Sonde,
die unter Bedingungen eines Hybridisierungs-Assays an eine Nukleinsäure-Zielregion
von PTP LAR hybridisiert, wobei die Probe eine Nukleinsäuresequenz
umfasst, die PTP LAR, Fragmente davon oder die Komplemente der besagten
Sequenzen oder Fragmente kodiert; und (b) Detektieren der Gegenwart
oder Menge des Sonde/Zielregion-Hybrids als eine Indikation für die Prognose
der Krankheit oder Funktionsstörung.
In bevorzugten Ausführungsformen
wird die Krankheit oder Funktionsstörung aus der Gruppe ausgewählt, die
aus aberranter Wundheilung, Krebs und Metastasen besteht.
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Ein
alternatives Verfahren zur Prognose einer Krankheit oder Funktionsstörung durch
Detektion von PTP LAR in einer Probe umfasst: (a) Vergleichen einer
Nukleinsäure-Zielregion,
welche die PTP LAR codiert, in einer Probe mit einer Kontroll-Nukleinsäure-Zielregion,
welche die PTP LAR codiert; und (b) Detektieren von Unterschieden
in der Sequenz oder der Menge zwischen der Zielregion und der Kontroll-Zielregion
als eine Indikation der Prognose der Krankheit oder Funktionsstörung. Vorzugsweise
wird die Krankheit oder Funktionsstörung aus der Gruppe ausgewählt, die
aus abberanter Wundheilung, Krebs und Metastasen besteht.
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Ein
zusätzliches
Verfahren zur Prognose einer Krankheit oder Funktionsstörung durch
Detektion von PTP LAR in einer Probe umfasst: (a) Inkontaktbringen
der Probe mit einem Antikörper,
der unter Bedingungen eines Hybridisierungs-Assays mit einer Aminosäure-Zielregion
von PTP LAR hybridisiert; und (b) Detektieren der Gegenwart oder
der Menge des Antikörper/Zielregion-Komplexes
als eine Indikation der Prognose der Krankheit oder Funktionsstörung. Vorzugsweise
ist der Antikörper
entweder ein polyklonaler oder ein monoklonaler Antikörper oder er
stammt aus einer Hybridomazelllinie. Vorzugsweise wird die Krankheit
oder Funktionsstörung
aus der Gruppe ausgewählt,
die aus aberranter Wundheilung, Krebs und Metastasen besteht.
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Der
Begriff "prognostisch" wie hier verwendet
bezeichnet zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit einer Heilung oder
die Wahrscheinlichkeit, für
eine Behandlung empfänglich
zu sein, oder die Wahrscheinlichkeit von Metastasen. Folglich betrifft
er den Krankheitsverlauf und die Krankheitsheilung sowie das Ergebnis
der Behandlung einer Krankheit.
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Der
Begriff "in Kontakt
bringen" wie hier
verwendet bezeichnet das Mischen einer Lösung, welche die Testverbindung
umfasst, mit einem Flüssigmedium,
das die Zellen oder die Proteine der jeweiligen Verfahren enthält. Die
Lösung,
welche die Verbindung umfasst, kann ferner eine weitere Komponente
umfassen, wie etwa Dimethylsulfoxid (DMSO), das die Aufnahme der
Testverbindung oder der Verbindungen in die Zellen der Verfahren
erleichtert. Die Lösung,
welche die Testverbindung umfasst, kann zum Medium, dass die Zellen
enthält,
durch Verwenden einer Abgabevorrichtung zugegeben werden, wie zum
Beispiel einer auf Pipetten basierenden Vorrichtung oder einer auf
Spritzen basierenden Vorrichtung.
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Mit "Hybridisierungsassay-Bedingungen" werden Hybridisierungsassay-Bedingungen
bezeichnet, die zumindest so stringent sind wie die folgenden: Hybridisierung
in 50% Formamid, 5X SSC, 50 mM NaH2PO4, pH 6.8, 0.5% SDS, 0.1 mg/ml ultraschallbehandelte
Lachssperma-DNA und 5X Denhardt-Lösung bei 42°C über Nacht; Waschen mit 2X SSC,
0.1% SDS bei 45°C;
und Waschen mit 0.2X SSC, 0.1% SDS bei 45°C. Bei einigen der stringentesten
Hybridisierungsassay-Bedingungen kann der zweite Waschschritt mit
0.1X SSC bei einer Temperatur bis zu 70°C durchgeführt werden (Berger et. al (1987)
Guide to Molecular Cloning Techniques pg 421). Andere Applikationen
können
jedoch die Verwendung von Bedingungen erfordern, die zwischen diese
Gruppen von Bedingungen fallen. Verfahren zur Bestimmung der Bedingungen,
die zum Erhalt der gewünschten Hybridisierungen
erforderlich sind, sind Fachleuten bekannt und basieren auf verschiedenen
Faktoren einschließlich,
aber nicht beschränkt auf
die Sequenzen, gegen die hybridisiert wird, und die zu untersuchenden
Proben.
-
Mit "Nukleinsäure-Zielregion" wird ein Fragment
des PTP LAR-Gens bezeichnet, das vorzugsweise einzigartig ist, sodass
eine Sonde nur an das PTP LAR-Gen hybridisiert. Mit "einzigartig" ist gemeint, dass
die Sequenz in keinem anderen bekannten Protein vorhanden ist. Techniken,
dies zu bewerkstelligen, sind Fachleuten bekannt. Die "Kontroll-Nukleinsäure-Zielregion" bezeichnet die identische
Region der Nukleinsäure
im bekannten PTP LAR-Gen (10), verglichen
mit der im PTP LAR-Gen in der Probe, welche getestet wird. Unter
einigen Krankheitsbedingungen wird erwartet, dass die Sequenz des
PTP LAR-Gens in der Probe verschieden von der Kontrollsequenz ist.
Alternativ kann die Menge des PTP LAR-Gens in der Probe größer oder niedriger sein als
die in einer normalen Probe aus Zellen oder Geweben gefundene.
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Der
Begriff "detektieren" wie hier verwendet umfasst
ein beliebiges Verfahren, um ein Protein, einen Antikörper oder
eine Nukleinsäure
zu detektieren. Diese Verfahren sind im Stand der Technik bekannt,
und viele werden hier diskutiert. Insbesondere umfassen diese Methoden
wie zum Beispiel ELISA, PCR, radioaktive Markierungen etc.
-
In
einem dritten Aspekt weist die Erfindung ein Verfahren zur Identifikation
von einer oder mehr Verbindungen auf, welche die epitheliale Zellmigration
modulieren, das umfasst: (a) Inkontaktbringen von Tyrosin-phosphoryliertem β-Catenin
mit einer oder mehr potentiellen Verbindungen; und (b) Überwachen
einer Veränderung
des Phosphorylierungsgrades von Tyrosin-phosphoriliertem β-Catenin,
um eine oder mehr Verbindungen zu identifizieren, welche die epitheliale
Zellmigration modulieren. In bevorzugten Ausführungsformen werden die eine
oder mehr Verbindungen aus der Gruppe ausgewählt, die aus Indolinonen, Quinazolinen,
Quinoxalinen und Tyrphostinen besteht.
-
Ein
alternatives Verfahren zur Identifikation von einer oder mehr Verbindungen,
welche die Aktivität
von PTP LAR modulieren, umfasst: (a) Inkontaktbringen von PTP LAR
mit einer oder mehr potentiellen Verbindungen; (b) Messen der Aktivität von PTP
LAR; und (c) Bestimmen, ob die eine oder mehr potentiellen Verbindungen
die Aktivität
von PTP LAR moduliert. Die gemessene Aktivität ist die Phosphotyrosin-Phosphotase LAR-Aktivität. In bevorzugten Ausführungsformen
umfasst das Verfahren die Zugabe eines natürlichen Bindungspartners zu
Schritt (a). Vorzugsweise wird der natürliche Bindungspartner aus
der Gruppe ausgewählt,
die aus β-Catenin
und Plakoglobin besteht, und die eine oder mehr Verbindungen werden
aus der Gruppe ausgewählt,
die aus Indolinonen, Quinazolinen, Quinoxalinen und Tyrphostinen
besteht.
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Ein
weiteres alternatives Verfahren zur Identifikation von einer oder
mehr Verbindungen, welche die Aktivität von PTP LAR in Zellen modulieren,
umfasst: (a) Exprimieren von PTP LAR in den Zellen; (b) Inkontaktbringen
der Zellen mit einer oder mehr potentiellen Verbindungen; und (c) Überwachen
einer Veränderung
in der Zellmigration oder der Interaktion zwischen PTP LAR und einem
natürlichen
Bindungspartner, um eine oder mehr Verbindungen zu identifizieren,
welche die Aktivität
von PTP LAR modulieren. Vorzugsweise wird der natürliche Bindungspartner aus
der Gruppe ausgewählt,
die aus ß-Catenin
und Plakoglobin besteht, und die eine oder mehr Verbindungen werden
aus der Gruppe ausgewählt,
die aus Indolinonen, Quinazolinen, Quinoxalinen und Tyrphostinen
besteht.
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Der
Begriff "Verbindung" bezeichnet vorzugsweise
ein organisches Nichtpeptid-Molekül und bezieht sich am meisten
bevorzugt auf ein synthetisches organisches Nichtpeptid-Molekül. Der Begriff "Nichtpeptid-Molekül" bezeichnet eine Verbindung, die
kein Polymer aus Aminosäuren
ist. Ein Nichtpeptid-Molekül
enthält
vorzugsweise keine chemischen Anteile, die unter physiologischen
Bedingungen hydrolysieren, zum Beispiel ein Peptidomimeticum. Beispiele
für Verbindungen
sind in der Beschreibung der Erfindung eingeschlossen. Vorzugsweise
haben derartige Moleküle
ein Molekulargewicht von weniger als 3.000.
-
Der
Begriff "exprimieren" wie hier verwendet bezeichnet
vorzugsweise die Produktion von PTP LAR von einem Nukleinsäure-Vektor
in einer Zelle. Der Nukleinsäure-Vektor
wird mit Hilfe im Stand der Technik bekannter Verfahren in die Zellen
transfiziert, wie hier beschrieben. "In höheren
Konzentrationen" kann
anzeigen, dass PTP LAR normalerweise überhaupt nicht exprimiert wird
oder dass die Expression normal erfolgt, aber dass das Niveau höher ist.
Expressionsniveaus (und Vergleiche) können durch im Stand der Technik
bekannte Verfahren bestimmt werden (und Bespiele sind hier beschrieben).
Eine höhere
Expression ist vorzugsweise zweifach, noch bevorzugter fünffach oder
mehr. Eine geringere Expression ist das Gegenteil.
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Der
Begriff "Nukleinsäure-Vektor" betrifft ein einzel- oder doppelsträngiges zirkuläres Nukleinsäuremolekül, das in
Zellen transfiziert und innerhalb oder unabhängig von einem Zellgenom repliziert
werden kann. Ein zirkuläres
doppelsträngiges
Nukleinsäuremolekül kann geschnitten,
und dadurch nach Behandlung mit Restriktionsenzymen linearisiert werden.
Eine Auswahl an Nukleinsäurevektoren,
Restriktionsenzymen und das Wissen der Nukleotidsequenzen, die durch
Restriktionsenzyme geschnitten werden, sind für Fachleute leicht zugänglich.
Ein Nukleinsäuremolekül, das einen
chimären
Rezeptor kodiert, kann in einen Vektor inseriert werden durch Schneiden
des Vektors mit Restriktionsenzymen und Ligieren der beiden Stücke.
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Der
Begriff "transfizieren" definiert eine Reihe
von Verfahren, um einen Nukleinsäurevektor
oder andere Nukleinsäuremoleküle in eine
Zelle zu inserieren. Diese Verfahren involvieren eine Vielzahl von Techniken,
wie etwa die Behandlung der Zellen mit hohen Salzkonzentrationen,
einem elektrischen Feld, Detergenz oder DMSO, um die äußere Membran oder
Wand der Zellen permeabel für
Nukleinsäuremoleküle von Interesse
zu machen, oder die Verwendung von verschiedenen viralen Tansduktionsstrategien.
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Der
Begriff "überwachen" bezeichnet die Beobachtung
des Effekts des Inkontaktbringens der Zellen mit Substanzen einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf eine oder mehr Verbindungen und PTP LAR. Der Effekt kann im
Zellphänotyp
oder der Migration manifestiert werden oder in der Interaktion zwischen
PTP LAR und einem natürlichen
Bindungspartner. Vorzugsweise ist der zu überwachende Effekt der Phosphorylierungsgrad
von β-Catenin
oder das Niveau der freien β-Catenin
Pools.
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Der
Begriff "Effekt" beschreibt vorzugsweise eine
Veränderung
oder ein Fehlen einer Veränderung im
Zellphänotyp. "Effekt" kann ferner eine
Veränderung
oder ein Fehlen einer Veränderung
in der katalytischen Aktivität
von PTP LAR beschreiben. "Effekt" kann ferner eine
Veräderung
oder ein Fehlen einer Veränderung
in einer Interaktion zwischen PTP LAR und einem natürlichen
Bindungspartner beschreiben, wie zum Beispiel β-Catenin oder Plakoglobin. Vorzugsweise
beschreibt "Effekt" eine Veränderung
oder ein Fehlen einer Veränderung
in Phosphorylierungsgrad von β-Catenin,
dem Niveau der freien β-Catenin Pools oder
der epithelialen Zellmigration.
-
Der
Begriff "Zellphänotyp" bezeichnet die äußere Erscheinung
einer Zelle oder eines Gewebes oder die Funktion der Zelle oder
des Gewebes. Beispiele für
Zellphänotypen
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Zellgröße (Reduktion
oder Vergrößerung),
Zellgestalt, Zellproliferation (erhöhte Zellzahlen), Zelldifferenzierung
(Veränderungen
im physiologischen Zustand), Cytotoxizität (Zelltod), Zellüberleben,
Apoptose (programmierter Zelltod) oder die Verwendung eines metabolischen
Nährstoffs
(z. B. Glucoseaufnahme). Am meisten bevorzugt bezeichnet Zellphänotyp die
Gegenwart oder das Fehlen der epithelialen Zellmigration – die Annahme
der fibroblastoiden Gestalt. Veränderungen
oder das Fehlen von Veränderungen
im Zellphenotyp können
durch im Stand der Technik bekannte Techniken einfach gemessen werden.
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Der
Begriff "katalytische
Aktivität" in Zusammenhang
mit der Erfindung definiert die Rate, mit der PTP LAR ein Substrat
dephosphoryliert. Die katalytische Aktivität kann zum Beispiel durch Bestimmen der
Menge eines Substrats, das in ein dephosphoryliertes Produkt umgesetzt
wird, als Funktion der Zeit gemessen werden. Die katalytische Aktivität kann mittels
Verfahren der Erfindung durch Konstanthalten der Zeit und Bestimmen
der Konzentration eines dephosphorylierten Substrates nach einer
festgelegten Zeitspanne bestimmt werden. Die Dephosphorylierung
eines Substrats erfolgt am aktiven Zentrum von PTP LAR. Das aktive
Zentrum ist normalerweise eine Spalte, in der das Substrat an PTP
LAR bindet und dephosphoryliert wird. Verfahren zur Bestimmung der
Dephosphorylierung von β-Catenin
werden hier beschrieben. Fachleute wären in der Lage, andere geeignete
Verfahren vorzusehen.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
modulieren und vorzugsweise inhibieren die eine oder mehr Verbindungen
die epitheliale Zellmigration in vitro. Alternativ modulieren und
vorzugsweise inhibieren die eine oder mehr Verbindungen die Tyrosin-Phosphorylierung
(oder Dephosphorylierung) von β-Catenin in vitro.
Alternativ modulieren und vorzugsweise vermindern die eine oder
mehr Verbindungen die Niveaus der freien β-Catenin Pools in vitro. Schließlich werden
in anderen bevorzugten Ausführungsformen die
eine oder mehr Verbindungen aus der Gruppe ausgewählt, die
aus Quinazolinen, Indolinonen, Quinoxalinen und Tyrphostinen besteht.
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Die
Erfindung wurde hier in breiter und allgemeiner Form beschrieben.
Jede engere Spezies und subgenerische Gruppierung, die unter die
allgemeine Offenbarung fällt,
bildet ebenfalls einen Teil der Erfindung. Dies umfasst die allgemeine
Beschreibung der Erfindung unter einem Vorbehalt oder negativer
Imitierung, einen beliebigen Gegenstand aus dem Oberbegriff zu entfernen,
unabhängig
davon, ob das entfernte Material hier spezifisch zitiert ist oder
nicht.
-
Die
oben beschriebene Zusammenfassung der Erfindung ist nicht einschränkend, und
andere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden
detaillierten Beschreibung der Erfindung und aus den Ansprüchen ersichtlich.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Die 1A und 1B zeigen
die Migration epithelialer NBT II Zellen unter verschiedenen Bedingungen. 1A zeigt einen in vitro Wund-Assay. 24 Stunden
nach dem Ausplattieren wurde der konfluente Zellmonolayer wie in
den Beispielen beschrieben abgekratzt. EGF (100 ng/ml)
oder Ultroser G (2%) wurden hinzugegeben. Der Wundverschluss wurde mittels
Fotografie dokumentiert. Der Kalibrierungsbalken zeigt 80 μm an.
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1B zeigt die Ergebnisse von Immunfluoreszenzstudien.
24 Stunden nach dem Ausplattieren wurde EGF (100 ng/ml) zu den subkonfluenten
Zellen hinzugegeben. Sechs Stunden später wurden die Zellen für die weitere
Immunmarkierung fixiert, und Bilder wurden mittels konventioneller
Fluoreszenzmikroskopie aufgenommen. Das obere Panel zeigt unbehandelte
Kontrollen während
das untere Panel Zellen zeigt, die mit EGF behandelt wurden. Die
grüne Fluoreszenz
zeigt die Gegenwart von E-Cadherin an, während die rote Fluoreszenz β-Catenin
darstellt. Die Kontrollen, die ohne primären Antikörper inkubiert wurden, zeigten
kein Fluoreszenzsignal. Der Kalibrierungsbalken zeigt 20 μm an.
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2 zeigt
die Tyrosin-Phosphorylierung von ß-Catenin und Plakoglobin während der
epithelialen Zellmigration. NBT II Zellen wurden in einer Dichte
von 1 × 104 Zellen/cm2 ausplattiert.
24 Stunden später
wurden Wachstumsfaktoren zugegeben, um die Migration zu induzieren.
(EGF: 100 ng/ml; aFGF: 30 ng/ml einschließlich 50 μg/ml Heparin; Ultroser G: 2%).
Neunzig Minuten vor der Lyse wurde Natrium-Orthovanadat (1 mM) hinzugegeben
(rechts) oder nicht (links). Als Positivkontrolle wurden die Zellen
10 Minuten mit Pervanadat behandelt. Nach der Lyse wurde der Cadherin/Catenin-Komplex
immunpräzipitiert,
und die Präzipitate
wurden mittels SDS-PAGE separiert. Tyrosin-Phosphorylierungsniveaus
wurden mittels Western-Blotting mit einem anti-Phosphotyrosin-Antikörper (oben)
analysiert. Die Membranen wurden mit spezifischen Antikörpern gegen
E-Cadherin (Mitte) oder die Catenine (unten) erneut untersucht,
um gleiche Mengen an präzipitierten Proteinen
sicherzustellen. Hochgradig Tyrosin-phosphoryliertes β-Catenin
(sowie nach Pervanadat-Behandlung) wurde im erneuten Blot (Reblot)
nicht effizient immunmarkiert. Pfeile zeigen die Proteine von Interesse
an. Molekulare Größenstandards
in Kilodalton sind links gezeigt.
-
3 zeigt,
dass während
der epithelialen Zellmigration der freie unkomplexierte Pool an β-Catenin
erhöht
ist und mit der erhöhten
Tyrosin-Phosphorylierung korreliert. NBT II Zellen wurden in einer Dichte
von 1 × 104 Zellen/m2 ausplattiert.
24 Stunden später
wurde EGF (100 ng/ml) für
die angegebenen Zeitintervalle zugegeben. Dreißig Minuten vor der Lyse wurde
Natrium-Orthovanadat (1 mM) zugegeben. Anschließend wurden Affinitätspräzipitationen mit 5μg GST/E-Cadherin
cytoplasmatischem Protein oder GST in einem dreifachen molaren Überschuss durchgeführt. Die
Proteine wurden mittels SDS-PAGE aufgetrennt, und die Niveaus an
freiem unkomplexiertem β-Catenin
wurden mittels Western-Blotting mit einem anti-β-Catenin-Antikörper (oben)
analysiert. Western-Blotting
mit einem anti-Phosphotyrosin-Antikörper zeigt den Anstieg im Niveau
der Tyrosin-Phosphorylierung in freiem unkomplexiertem β-Catenin
(unten). Es ist zu beachten, dass im Vergleich zu 2 die
Zellen nur 30 Minuten mit Natrium-Orthovanadat vorbehandelt wurden. Pfeile
zeigen die Proteine von Interesse an. Molekulare Größenstandards
in Kilodalton sind links gezeigt.
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4 zeigt,
dass die Komponenten des Cadherin/Catenin-Komplexes mit PTP LAR in NBT II Zellen
colokalisieren. 24 Stunden nach dem Ausplattieren wurden die konfluenten
Monolayer aus NBT II Zellen fixiert und für die indirekte Immunfluoreszenz weiterbehandelt.
Die Zellen wurden mit Antikörpern entweder
gegen β-Catenin,
Plakoglobin oder E-Cadherin
(grüne
Fluoreszenz, oberes Panel) und gleichzeitig mit einem Antikörper gegen
PTP LAR (rote Fluoreszenz, mittleres Panel) markiert, wie angegeben. Konfokale
Laserfluoreszenzbilder zeigen die Colokalisation (gelbe Überlagerung,
unteres Panel) von PTP LAR mit dem Cadherin/Catenin-Komplex an Adherens
Junctions. Kontrollen ohne primären
Antikörper zeigten
kein Fluoreszenz-Signal. Der Kalibrierungsbalken zeigt 20 μm an.
-
Die 5A, 5B und 5C zeigen, dass die Komponenten des Cadherin/Catenin-Komplexes
mit PTP LAR assoziieren. Die 5A und 5B zeigen die Assoziation des Cadherin/Catenin-Komplexes mit PTP
LAR in intakten Zellen. Humane epitheliale MCF7 Zellen wurden in
einer Dichte von 1 × 104 Zellen/cm2 ausplattiert
und 24 Stunden später
wie angegeben mit EGF (100 ng/ml) stimuliert. Die Zellen wurden
lysiert und mit Antikörpern
gegen PTP LAR (monoklonaler Antikörper 11.1A, Kaninchen polyklonales Antiserum
#320) oder Komponenten des Cadherin/Catenin-Komplexes immunpräzipitiert
wie angegeben. NIS bezeichnet die Nicht-Immun-Serumkontrolle. Die
Proteine wurden mittels SDS-PAGE aufgetrennt und mittels Western-Blotting mit Antikörpern gegen
E-Cadherin (5A, oben), β-Catenin (5A, Mitte), Plakoglobin (5B,
oben) oder PTP LAR (5A und 5B, unten; 5A,
lange Expositionen sind ganz unten gezeigt) analysiert. Pfeile zeigen
die Proteine von Interesse an. Molekulare Größenstandards in Kilodalton
sind links angegeben.
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5C zeigt die in vitro Assoziation von β-Catenin
und Plakoglobin mit PTP LAR. β-Catenin und
Plakoglobin wurden transient in humanen embryonalen Nieren 293 Fibroblasten überexprimiert. Nach
24 Stunden Serummangel ("serum
starvation") wurden
die Zellen vor der Lyse 10 Minuten mit Pervanadat stimuliert. Gleiche
Mengen der Lysate wurden mit dem GST-PTP LAR cytoplasmatischen Fusionsproteinen
(GST-PTP LARi) oder einem dreifachen molaren Überschuss
von GST inkubiert. Lysate der mit einem Kontrollvektor transfizierten
293 Zellen wurden mit dem GST-PTP LAR cytoplasmatischen Fusionsprotein
(GST-PTP LARi) inkubiert. Die Komplexe wurden
an Glutathion-Sepharose immobilisiert, und die Präzipitate
wurden mittels SDS-PAGE aufgetrennt. Die gebundenen Proteine wurden
mittels Western-Blotting mit einem anti-β-Catenin-Antikörper (links)
oder einem Antikörper
gegen Plakoglobin (rechts) analysiert. Pfeile bezeichnen die Proteine von
Interesse. Molekulare Größenstandards
in Kilodalton sind links angegeben.
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6 zeigt,
dass β-Catenin
in vitro ein Substrat von PTP LAR ist. β-Catenin wurde transient in humanen
embryonalen Nieren 293 Fibroblasten überexprimiert. Nach 24 Stunden
Serummangel wurden die Zellen vor der Lyse mit Pervanadat stimuliert. β-Catenin
wurde anschließend
mit einem anti-β-Catenin-Antikörper immunpräzipitiert,
und die Präzipitate
wurden für
die angegebenen Zeitintervalle mit dem GST-PTP LAR cytoplasmatischen
Fusionprotein (links), der Mutante GST-PTP LAR PTP D1 C1522S (Mitte)
oder der Mutante GST-PTP LAR PTP D2 C1813S
(rechts) inkubiert. Die Reaktionen wurden nach den angegebenen Zeitperioden
gestoppt, und die Proteine wurden mittels SDS-PAGE separiert. Die Tyrosin-Phosphorylierungsniveaus
von β-Catenin wurden
mittels Western-Blotting
mit einem anti-Phosphotyrosin-Antikörper (oben) analysiert. Western-Blotting
mit einem anti-β-Catenin-Antikörper zeigte,
dass gleiche Mengen an β-Catenin
immunpräzipitiert
wurden (unten). Pfeile bezeichnen die Proteine von Interesse.
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Die 7A, 7B und 7C zeigen, dass die ectopische Überexpression
von humaner PTP LAR die epitheliale Zellmigration und die Tumorbildung
von Ratten NBT II Zellen in Nacktmäusen infibiert. Die 7A und 7B zeigen
einen Streuungsassay von NBT II pLXSN und NBT II hPTP LAR Zellen.
In 7A wurden NBT II Zellen, die mit
dem leeren Vektor pLXSN (links) oder humaner PTP LAR (rechts) infiziert
wurden, in einer Dichte von 1 × 104 Zellen/cm2 ausplattiert
und 24 Stunden später
wie angegeben mit EGF (100 ng/ml) stimuliert. Nach 7 Stunden wurde
die Migrationsmorphologie mittels Fotografie dokumentiert.
-
7B zeigt eine Quantifizierung des Steuerungsassays
(+/- Standardabweichung). Zu diesem Zweck wurden 100 Zellen pro
Schale aus zufällig ausgewählten Mikroskopierfeldern
ausgezählt;
die Assays wurden dreifach durchgeführt. Eine Zelle wurde als eine
migrierende Zelle beurteilt, wenn sie sich von einer kopfsteinpflaster-ähnlichen
epithelialen Morphologie in einen migrierenden bibroplastoiden Phenotyp
verändert
hat.
-
7C zeigt die Tumorbildung in Nacktmäusen durch
NBT II pLXSN und NBT II hPTP LAR Zellen. NBT II Zellen, die mit
dem leeren Vektor pLXSN (gefüllte
Dreiecke) oder humanen PTP LAR (gefüllte Quadrate) infiziert waren,
wurden subkutan in die Seitenregion ("flank region") von Swiss Nacktmäusen injiziert (2 × 106/50 μl).
Die Tumorbildung wurde überwacht.
Die Graphen zeigen das durchschnittliche Tumorvolumen von 3 Tumoren
pro polyklonaler bzw. klonaler Zelllinie.
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8 zeigt,
dass die ectopische Expression von humaner PTP LAR in NBT II Zellen
die Phosphorylierung von Tyrosin-Resten
in β-Catenin
sowie den Anstieg des freien Pools von β-Catenin hemmt. NBT II Zellen, die mit
dem leeren Vektor pLXSN (links) oder humaner PTP LAR (rechts) infiziert
waren, wurden in einer Dichte von 1 × 104 Zellen/cm2
ausplattiert und 24 Stunden später
mit EGF (100 ng/ml) für die
angegebenen Zeitintervalle stimuliert. Eine Vorbehandlung mit Natrium-Orthovanadat wurde
weggelassen, um eine irreversible Hemmung der Protein-Tyrosin-Phosphataseaktivität zu vermeiden.
Die Zellen wurden lysiert, und in vitro Assoziationen wurden mit
5 μg GST-E-Cadherin
cytoplasmatischem Protein oder GST in einem dreifachen molaren Überschuss
durchgeführt.
Die Proteine wurden mittels SDS-PAGE separiert, und die Niveaus
an freiem unkomplexiertem β-Catenin
wurden mittels Western-Blotting mit einem anti-β-Catenin-Antikörper (oben)
analysiert. Western-Blotting
mit einem anti-Phosphotyrosin-Antikörper zeigt die erhöhte Tyrosin-Phosphorylierung
in freiem unkomplexiertem β-Catenin nur in der
kontroll-infizierten NBT II Zelllinie (unten). Pfeile bezeichnen
die Proteine von Interesse. Molekulare Größenstandards in Kilodalton
sind links angegeben.
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9 zeigt
die Aminosäuresequenz
des PTP LAR Präproteins
aus der EMBL Datenbank.
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Die 10A, 10B und 10C zeigen die Nukleinsäuresequenz von PTP LAR aus
der EMBL Datenbank.
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Die 11A, 11B, 11C, 11D und 11E zeigen das Ergebnis einer Recherche in Pfam
HMM mit der PTP LAR Aminosäuresequenz. Die
Internetseite lautet: http://pfam.wustl.edu/cgi-bin/nph-hmmsearch.
Die Phosphatase/Domänen
waren "grün", was einen signifikanten
E-Wert anzeigt.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Die
durch den Cadherin/Catenin-Komplex vermittelte Zell/Zell-Adhäsion sowie
die adhäsions-unabhängigen Funktionen
von Cateninen wurden mit der Modulation multizellulärer Differenzierung,
Proliferation und maligner Transformation epithelialer Zellen in
Verbindung gebracht (Marrs et. al (1996) Int. Rev. Cyptol. 165,
159–205;
Birchmeier et. al (1995) Ciba F. Symp. 189, 124–141; Huber et. al (1996) Curr.
Opin. Cell Biol. 8, 685–691).
Die Zellmigration ist ein essentieller Prozess während der Embryonalentwicklung
und in der epithelialen Regeneration adulter Organismen, zum Beispiel
in der Wundheilung, und erfordert eine präzise Kontrolle, die verändert wird
oder verloren geht, wenn Tumorzellen invasiv und metastatisch werden.
Als Teil der Erfindung wurden distinkte Mechanismen, welche die
epitheliale Zellmigration regulieren, auf zellulärem und biochemischem Niveau
definiert. Weiterhin wurde der Einfluss der Tyrosin-Phosphorylierung
von β-Catenin und
deren Regulierung durch Tyrosin-Kinasen und die Protein-Tyrosin-Phosphatase
LAR in motilen Zellen charakterisiert.
-
Es
wurde gezeigt, dass Wachstumsfaktoren, wie beispielsweise EGF, aFGF,
oder der Hepatocyte Growth Factor/Scatter Factor, die Migration
epithelialer Zellen induzieren (Manske et. al (1994) Int. Rev. Cytol.
155, 49–96).
Eine Korrelation zwischen der Migration und der Tyrosin-Phosphorylierung
von β-Catenin
wurde vorgeschlagen (Behrens et. al (1993) J. Cell Biol. 120, 757–766; Shibamoto
et. al (1994) Cell Adhes. Commun. 1, 295-3), aber ihre Signifikanz blieb
unklar. Eine Hemmung der Tyrosin-Kinase-Signalübertragung inhibiert die epitheliale
Zellmigration von NBT II Zellen. RTKs wie der EGF-Rezeptor (Hoschuetzky
et. al (1994) J. Cell Biol. 127, 1375–1380) oder cytoplasmatische
Tyrosin-Kinasen wie Src sind in der Lage, die Tyrosin-Phosphorylierung
von β-Catenin zu vermitteln
(Hamaguchi et al. (1993) EMBO J. 12, 307–314). In NBT II Zellen war
eine dominant-negative c-Src Mutante in der Lage, die Migration
zu hemmen (Rodier et. al (1995) J. Cell. Biol. 131, 761–773).
-
Die
Erfindung bezieht sich unter anderem auf den Befund, dass nach Induktion
der Migration der Pool an freiem unkomplexiertem β-Catenin
erhöht
ist, und dass dieser Anstieg mit einer gesteigerten β-Catenin
Tyrosin-Phosphorylierung korreliert. Daher kann die Tyrosin-Phosphorylierung
eine verminderte Interaktion von β-Catenin
sowohl mit E-Cadherin als auch dem Aktin-Cytoskelet zur Folge haben.
Da die Integrität
des Cadherin/Catenin-Komplexes für
eine starke Zell/Zell-Adhäsion
essentiell ist, resultiert dies insgesamt in einer Verminderung
der zellulären
Kontakte. Interessanterweise wurde berichtet, dass ein Fusionsprotein
aus E-Cadherin und α-Catenin
die Interaktion von E-Cadherin mit dem Cytoskelett unabhängig von β-Catenin
vermittelt. Diese Zellen waren jedoch nicht länger zur Migration in der Lage
(Nagafuchi et. al (1994) J. Cell Biol. 127, 235–245). Daher kann die Tyrosin-Phosphorylierung
von β-Catenin
zu einer Zerstörung
des Kontakts zwischen E-Cadherin und dem Cytoskelett führen sowie
zu einem erhöhten Pool
an freiem β-Catenin. Dies legt
eine Funktion für ß-Catenin
unabhängig
von der Cadherin-vermittelten Zelladhäsion nahe.
-
Es
wurde gezeigt, dass neben ihrer Rolle an den Adherens Junctions
eine Signalfunktion von β-Catenin
oder seinem Drosophila Homolog Armadillo essentiell für die normale
Embryonalentwicklung in Drosophila und Xenopus ist. Eine Interferenz
mit der Signalfunktion von freiem unkomplexiertem β-Catenin
hob eine normale Vertebraten-Entwicklung auf (Miller et. al (1996)
Genes Dev. 10, 2527–2539). Nachfolgende
Studien in Drosophila und Xenopus führten zur Entdeckung einer
Signalkaskade, die den cytoplasmatischen Pool von β-Catenin
reguliert.
-
Ohne
ein Signal ist β-Catenin
hauptsächlich an
den Adherens Junctions lokalisiert, und jedwedes freie β-Catenin
ist in einer ubiquitin-abhängigen
Art und Weise nach unten reguliert (Aberle et. al (1997) EMBO J.
16, 3797–3804).
Ein extrazelluläres
Signal, wie etwa Wnt oder Wingless (Peifer et. al (1994) Development
120, 369–380;
van Leeuwen et. al (1994) Nature 368, 342–344) führt über den Rezeptor Frizzled (Bhanot
et. al (1996) Nature 382, 225–230) zu
einer Hemmung der GSK3/Zeste White 3-Aktivität, und somit zu einer Stabilisierung
von β-Catenin/Armadillo
in seiner freien Form (Yost et. al (1996) Genes Dev. 10, 1443–1454; Papkoff
et. al (1996) Mol. Cell. Biol. 16, 2128–2134) durch Inhibierung der APC-
und ubiquitin-abhängigen
Degradation (Munemitsu et. al (1995) Proc. Natl. Acad. Sci USA 92, 3046–3050; Aberle
et. al (1997) EMBO J. 16, 3797–3804).
-
In
der Erfindung hatte eine EGF-Behandlung einen erhöhten Pool
an freiem β-Catenin
im Cytoplasma und im Nukleus in migrierenden Zellen zur Folge, was
einen weiteren Weg der Regulation des freien Pools an β-Catenin
während
der epithelialen Zellmigration neben der Wnt/Wingless-Signalkaskade nahe
legt. Ferner kann die Tyrosin-Phosphorylierung
von β-Catenin
freies β-Catenin
stabilisieren, da die Tyrosin-phosphorylierte Form des homologen Plakoglobins
nicht länger
mit APC assoziiert ist (Shibata et. al (1994) Biochem. Biophys.
Res. Comm. 203, 519–522),
und dadurch möglicherweise
die APC-vermittelte Degradation verhindert. Zusätzlich wies der freie Pool
an β-Catenin
einen erhöhten Phosphotyrosin-Gehalt
während
der EGF-abhängigen
epithelialen Zellmigration auf. Weiterhin hemmt EGF ebenso die GSK3-Aktivität (Eldar-Finkelman
et. al (1995) J. Biol. Chem. 270, 987–990). Es wurde gezeigt, dass
die Tyrosin-Phosphorylierung von β-Catenin
mit der Karzinomentstehung und Tumorinvasion korreliert (Sommers
et. al (1994) Cancer Res. 54, 3544–3552). Nur freies ß-Catenin
oder Plakoglobin ist zur Assoziation mit Vertretern der High-Mobility-Group-
(HMG; Grosschedl et. al (1994) Trends Genet. 10, 94–100)-Familie
von Transkriptionsfaktoren in der Lage, namentlich mit LEF1 und
TCF3, TCF4 (Behrens et. al (1996) Nature 382, 638–642; Huber et.
al (1996) Mech. Develop. 59, 3–10;
Molenaar et. al (1996) Cell 86, 391–399; Korinek et. al (1997)
Science 275, 1784–1787;
Morin, et. al (1997) Science 275, 1787–1790). Jedoch unterscheiden
sich β-Catenin
und Plakoglobin in ihrer nuklearen Translokation und der Komplexbildung
mit LEF1. Die LEF-abhängige
Transaktivierung wird vorzugsweise durch β-Catenin angetrieben (Simcha et. al (1998)
J. Cell Biol. 141, 1433–1448).
Die Transkriptionsfaktoren LEF1 und TCF sind in der Lage, das dorsale
Mesoderm zu induzieren, wenn sie zusammen mit β-Catenin in Xenopus-Embryos
exprimiert werden (Huber et. al (1996) Mech. Develop. 59, 3–10; Behrens
et. al (1996) Nature 382, 638–642;
Molenaar et. al (1996) Cell 86, 391–399). Ergebnisse aus LEF1-defizienten und
LEF1-transgenen Mäusen
zeigen eine wichtige Rolle für
diesen Transkriptionsfaktor während
der EMT, da er normalerweise während
der EMT und der induktiven Prozesse zwischen Mesenchym und Epithel
nach oben reguliert ist (van Genderen et. al (1994) Genes Dev. 8,
2691–2703;
Zhou et. al (1995) Genes Dev. 9, 570–583; Kratochwil et. al (1996)
Genes Dev. 10, 1382–1394).
Dies legt nahe, dass ein gemeinsames regulatorisches System existiert,
das die Expression von Genen für
die mesenchymalen und epithelialen Phänotypen während der Embryonalentwicklung
sowie in der epithelialen Zellmigration koordiniert. Während der
EMT oder der Zellmigration würde
dieser gemeinsame Regulator die Expression epithelialer Gene abschalten,
während
er die Gene für
den mesenchymalen Phänotyp
anschaltet. Der β-Catenin/LEF1-Komplex
kann diesen gemeinsamen Regulator darstellen, und Moleküle, welche
den freien Pool von β-Catenin
kontrollieren, können
für die normale
Entwicklung oder die Wundheilung essentiell sein.
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Es
wurde vorgeschlagen, dass PTPs eine wichtige Rolle in der Regulation
von Zell/Zell-Kontakten spielen, da die Behandlung mit Natrium-Orthovanadat,
einem potenten Inhibitor der Phosphatase-Aktivität die normale Zellkontakt-Inhibition
in epithelialen Zellen vermindert und zu einer erhöhten Tyrosin-Phosphorylierung
an Adherens Junctions führt (Volberg
et. al (1992) EMBO J. 11, 1733–1742).
PTPs können
daher als Steady-State Gleichgewichtsantagonisten von TKs für regulatorische
Ereignisse an den Adherens Junctions fungieren. Konsistent mit diesen
Befunden zeigen wir, dass die Tyrosin-Phosphorylierung von β-Catenin
und Plakoglobin in migrierenden epithelialen Zellen nach Vorbehandlung mit
Natrium-Orthovanadat
signifikant erhöht
war.
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Kürzlich wurde
gezeigt, dass PTP LAR an fokalen Adhäsionen mit LIP-1 (LAR Interacting
Protein-1) und dem multidomänen
Protein Trio interagiert und colokalisiert. Keines dieser Proteine
scheint jedoch ein Substrat für
PTP LAR zu sein (Serra-Pages et. al (1995) EMBO J. 14, 2827–2838; Debant
et. al (1996) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93, 5466–547). Außerdem wurde
berichtet, dass eine PTP LAR-ähnliche
PTP mit dem Cadherin/Catenin-Komplex an Adherens Junctions von neurosekretorischen
PC12 Zellen interagiert (Kypta et. al (1996) J. Cell Biol. 134, 1519–1529).
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Wir
zeigen hier die Colokalisation und Interaktion von PTP LAR mit dem
Cadherin/Catenin-Komplex in epithelialen Zellen. Weiterhin zeigen
wir, dass nur β-Catenin
und Plakoglobin imstande sind, direkt mit PTP LAR zu assoziieren,
und wir weisen nach, dass β-Catenin
ein Substrat von PTP LAR ist. PTP LAR ist von besonderem Interesse,
da es an Adherens Junctions und an fokalen Adhäsionen lokalisiert ist (dieser
Bericht und Krypta et. al (1996) J. Cell Biol. 134, 1519–1529; Serra-Pages
et. al (1995) EMBO J. 14, 2827–2838;
Debant et. al (1996) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93, 5466–5471),
und folglich PTP LAR einen essentiellen Regulator der Disassemblierung und
Reassemblierung von Zell/Zell- sowie Zell/EGM-Adhäsionen während der
epithelialen Zellmigration darstellen könnte.
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Wir
zeigen, dass eine moderate ectopische Überexpression von PTP LAR die
epitheliale Zellmigration signifikant hemmt. Eine ähnliche
Situation wird in Drosophila gefunden, wo PTP LAR im Gegensatz zu
Vertebraten beinahe ausschließlich
in sich entwickelnden Neuronen exprimiert ist. In Fliegen, denen
PTP LAR fehlt, umgehen die Motoraxone ihre normale Zielregion und
dehnen sich stattdessen weiter aus, ohne zu stoppen (Krueger et.
al (1996) Cell 84, 611–622).
Es wurde gezeigt, dass PTP LAR, PTPμ, PTPk sowie PTP DEP-1 mit zunehmender
Zellkonfluenz in erhöhten
Proteinniveaus exprimiert werden (Fuchs et. al (1996) J. Biol. Chem.
271, 16712–17719;
Longo et. al (1993) J.
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Biol.
Chem. 268, 26503–26511;
Gebbink et. al (1995) J. Cell Biol. 131, 251–260; Östman et. al (1994) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 91, 9680–9684), und
dabei zu der beobachteten erhöhten
Phosphatase-Altivität
in konfluenten Zellen beitragen (Mansbridge et. al (1992) J. Cell
Physiol. 151, 433–442).
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Der
Anstieg in der Phosphatase-Aktivität in konfluenten Zellen legt
eine Rolle für
PTPs in der Regulation und Stabilisierung von Zell/Zell-Kontakten und
der epithelialen Zellintegrität
nahe. Im Gegensatz dazu sind die Zellen während der Wundheilung am Rand
der Wunde in einem subkonfluenten Zustand, in dem die PTP-Aktivität reduziert
ist. Dies könnte
die Tyrosin-Kinase-Signalübertragung über Stimulation
durch Wachstumsfaktoren, wie z. B. EGF, TGFa, KGF, begünstigen,
was einen Anstieg in der Zellmigration und Proliferation zur Folge
hat und folglich eine beschleunigte Wundheilung, da diese Wachstumsfaktoren
während
einer Wundsituation erhöht
sind (Buckley et. al (1985) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82; Rappolee
et. al (1988) Science 241, 708–712;
Werner et. al (1992) Proc. Natl. Sci. USA 89, 6896–6900).
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Die
Wichtigkeit von freiem und Tyrosin-phosphoryliertem ß-Catenin
während
der epithelialen Zellmigration wird durch unsere Beobachtungen unterstrichen,
dass eine Interferenz mit diesem Parameter durch Überexprimieren
von hPTP LAR die epitheliale Zellmotilität hemmt. Weiterhin hemmte die
Expression von hPTP LAR in NBT II Zellen die Tumorbildung in Nacktmäusen, obwohl
die Wachstumscharakteristika in vitro nicht verändert waren. Die ectopische
Expression von hTPT LAR auf etwa das Zweifache des endogenen Niveaus
war ausreichend, die beobachteten biologischen Effekte zu erzielen.
Eine derartige moderate ectopische Expression von hPTP LAR scheint
kritisch zu sein, da eine hohe Überexpression vollständig veränderte Wachstumscharakteristika und
Apoptose der Zellen zur Folge hat (Weng et. al (1998) Curr. Biol.
8, 247–256).
Die in diesem Bericht präsentierten
Ergebnisse unterstützen
stark eine wichtige Rolle für
PTP LAR in der Regulation der Zell/Zell-Adhäsion und der epithelialen Zellmigration sowie
der Tumorentstehung durch Kontrolle der freien Moleküls des Signalmoleküls β-Catenin.
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Da
Mutationen oder Deletionen sowohl in APC als auch β-Catenin, welche zu
einem stabilisierten Pool an freiem β-Catenin führen, mit Tumorbildung korreliert
wurden (Korinek et. al (1997) Science 275, 1784–178; Morin et. al (1997) Science
275, 1787–1790;
Rubinfeld et. al (1997) Science 275, 1790–1792), kann der Verlust der
PTP LAR Funktion ebenfalls zur Tumorentstehung und Metastasenbildung beitragen. Als potentielles Tumorsuppressor-Genprodukt
könnte
PTP LAR daher als prognostischer Marker für humanen Krebs dienen.
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I. Die Nukleinsäuresequenz
von PTP LAR
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Eingeschlossen
in die Verwendungsverfahren dieser Erfindung sind die funktionellen Äquivalente
der hier beschriebenen isolierten Nukleinsäuremoleküle. Die Degeneriertheit des
genetischen Codes erlaubt die Substitution bestimmter Codons durch
andere Codons, welche dieselbe Aminosäure spezifizieren und daher
dasselbe Protein ergeben würden. Die
Nukleinsäuresequenz
kann substantiell variieren, da mit Ausnahme von Methionin und Tryptophan
die bekannten Aminosäuren
durch mehr als ein Codon kodiert werden können. Folglich könnten Teile
oder das gesamte PTP LAR Gen synthetisiert werden, um eine Nukleinsäuresequenz
zu ergeben, die sich von der in 10 gezeigten
signifikant unterscheidet. Die kodierte Aminosäuresequenz davon würde jedoch bewahrt
bleiben.
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Zusätzlich kann
die Nukleinsäuresequenz eine
Nukleotidsequenz umfassen, die aus der Addition, Deletion oder Substitution
von zumindest einem Nukleotid am 5'-Ende und/oder 3'-Ende der in 10 gezeigten
Nukleinsäure
oder einem Derivat davon resultiert. Jedes Nukleotid oder Polynukleotid
kann in dieser Hinsicht verwendet werden, vorausgesetzt dass seine
Addition, Deletion oder Substitution die Aminosäuresequenz von PTP LAR, die
von der Nukleotidsequenz kodiert wird, nicht verändert. Zum Beispiel sollen
die Verfahren der Erfindung für
ihre Verwendung jede Nukleinsäuresequenz
einschließen, die
aus der Addition von ATG als Initiationscodon am 5'-Ende der PTP LAR
Nukleinsäuresequenz
oder ihres Derivates oder aus der Addition von TTA, TAG oder TGA
als Terminationscodon am 3'-Ende
der PTP LAR Nukleotidsequenz oder ihres Derivats resultieren. Außerdem kann
PTP LAR, sofern notwendig, Restrectionsendonuklease-Schnittstellen aufweisen,
die an ihrem 5'-Ende
und/oder 3'-Ende hinzugefügt wurden.
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Derartige
funktionelle Veränderungen
einer gegebenen Nukleinsäuresequenz
bieten die Möglichkeit,
die Sekretion und/oder Prozessierung heterologer Proteine zu fördern, welche
durch fremde Nukleinsäuresequenzen
kodiert werden, die daran fusioniert sind. Alle Variationen der
Nukleotidsequenz von PTP LAR und Fragmenten davon, die durch den genetischen
Code ermöglicht
werden, sind daher in dieser Erfindung eingeschlossen.
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Weiterhin
ist es möglich,
Codons zu deletieren oder ein oder mehr Codons mit anderen Codons als
degenerierten Codon zu substituieren, um ein strukturell modifiziertes
Polypeptid zu erzeugen, das aber im wesentlichen die selbe Verwendbarkeit
oder Aktivität
wie das Polypeptid aufweist, das vom unmodifizierten Nukleinsäuremolekül erzeugt
wurde. Wie im Stand der Technik anerkannt, sind die zwei Polypeptide
funktionell äquivalent,
wie es auch die zwei Nukleinsäuremoleküle sind,
die zu deren Produktion führen,
obwohl die Unterschiede zwischen den Nukleinsäuremolekülen nicht die Degeneriertheit
des genetischen Codes betreffen. Diese Nukleinsäuren sollen ebenfalls in dem
Verfahren der Erfindung verwendet werden.
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II. Nukleinsäure-Sonden,
Verfahren und Kits zur Detektion von PTP LAR
-
Ein
Fachmann kann einfach, basierend auf der hier offenbarten Sequenz
unter Verwendung von im Stand der Technik bekannten Verfahren des
Computer-Alignments und der Sequenzanalyse Sonden konzipieren (cf. "Molecular Cloning:
A Laboratory Manual",
second edition, Cold Spring Harbor Laboratory, Sambrook, Fritsch, & Maniatis, eds.,
1989). Die in den Verfahren der Erfindung verwendeten Hybridisierungssonden
können
durch Standard-Markierungstechniken markiert werden, wie etwa mit
einer radioaktiven Markierung, Enzym-Markierung, Fluoreszenz-Markierung,
Biotin/Avidin-Markierung, Chemilumineszenz und dergleichen. Nach
der Hybridisierung können
die Sonden unter Verwendung bekannter Verfahren visualisiert werden.
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Die
Nukleinsäure-Sonden,
die in den Verfahren der Erfindung verwendet werden, schließen RNA-
sowie DNA-Sonden ein, wobei solche Sonden durch im Stand der Technik
bekannte Verfahren erzeugt werden. Die Nukleinsäure-Sonde kann auf einem festen
Träger
immobilisiert werden. Beispiele für solche feste Träger umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf Kunststoffe, wie zum Beispiel Polycarbonat, komplexe Kohlehydrate,
wie zum Beispiel Agarose und Sepharose, und Acrylharze, wie zum Beispiel
Polyacrylamid und Latex-Kügelchen.
Techniken für
die Kopplung der Nukleinsäure-Proben
an solche festen Träger
sind im Stand der Technik bekannt.
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Die
Untersuchungsproben, die für
Verfahren mit Nukleinsäure-Sonden
entsprechend der Erfindung geeignet sind, umfassen beispielsweise
Zellen oder Nukleinsäureextrakte
aus Zellen oder biologische Flüssigkeiten.
Die in den oben beschriebenen Verfahren verwendeten Proben variieren
basierend auf dem Assay-Format, der Detektionsmethode und der Art
der Gewebe, Zellen oder Extrakte, die zu untersuchen sind. Verfahren
zur Herstellung von Nukleinsäureextrakten
aus Zellen sind im Stand der Technik bekannt und können einfach
angepasst werden, um eine Probe zu erhalten, die mit der verwendeten Methode
kompatibel ist.
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Ein
Verfahren zu Detektion der Präsenz
von PTP LAR in einer Probe umfasst (a) Inkontaktbringen der Probe
mit der oben beschriebenen Nukleinsäure-Sonde unter derartigen
Bedingungen, die eine Hybridisierung erlauben, und (b) Detektieren
der Gegenwart der Sonde, die an das Nukleinsäuremolekül gebunden hat. Ein Fachmann
würde die
Nukleinsäure-Sonde
entsprechend der im Stand der Technik bekannten Verfahren selektieren,
wie oben beschrieben. Zu untersuchende Proben umfassen, sollten aber
nicht beschränkt
sein auf RNA-Proben aus humanem Gewebe.
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Ein
Kit zur Detektion der Präsenz
von PTP LAR in einer Probe umfasst zumindest ein Behältnis, das
darin die oben beschriebene Nukleinsäure-Sonde aufweist. Der Kit
kann ferner weitere Behältnisse umfassen,
die ein oder mehr des Folgenden aufweisen: Waschreagenzien und Reagenzien,
die zur Detektion der Präsenz
der gebundenen Nukleinsäure-Sonde
imstande sind. Beispiele für
Detektionsreagenzien umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
radioaktiv markierte Sonden, enzymatisch markierte Sonden (Meerrettich
Peroxidase, alkalische Phosphatase) und affinitätsmarkierte Sonden (Biotin,
Avidin oder Steptavidin).
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Im
Detail umfasst ein in Einzelteile zerlegter Kit einen beliebigen
Kit, in dem die Reagenzien in separaten Behältnissen enthalten sind. Derartige
Behältnisse
umfassen kleine Glasbehältnisse,
Kunststoffbehältnisse
oder Streifen aus Kunststoff oder Papier. Solche Behältnisse
erlauben den effizienten Transfer von Reagenzien von einem Kompartiment zu
einem anderen Kompartiment, sodass die Proben und Reagenzien nicht
kreuzkontaminiert werden, und die Agenzien oder Lösungen eines
jeden Behältnisses
in quantitativer Art und Weise aus einem Kompartiment in ein anderes
hinzugegeben werden können.
Derartige Behältnisse
schließen
ein Behältnis ein,
das die Untersuchungsprobe aufnimmt, ein Behältnis, das die Sonde oder die
im Essay verwendeten Primer enthält,
Behältnisse,
die Waschreagenzien (wie zum Beispiel Phosphat-gepufferte Saline, Tris-Puffer
und dergleichen) enthalten, und Behältnisse, welche die Reagenzien
enthalten, die zur Detektion der hybridisierten Sonde, des gebundenen Antikörpers, des
amplifizierten Produkts oder dergleichen verwendet werden. Ein Fachmann
wird leicht erkennen, dass Nukleinsäure-Sonden, die in der Erfindung
beschrieben sind, einfach in eines der etablierten Kit-Formate aufgenommen
werden können, die
im Stand der Technik bekannt sind.
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III. DNA-Konstrukte, welche
ein PTP LAR Nukleinsäuremolekül umfassen,
und Zellen, welche diese Konstrukte enthalten
-
Die
Erfindung betrifft ferner ein rekombinantes DNA-Molekül, das 5' nach 3' umfasst: einen Promotor, der wirksam
ist, um die Transkription in einer Wirtszelle zu initiieren, und
die oben beschriebenen Nukleinsäuremoleküle. Außerdem betrifft
die Erfindung ein rekombinantes DNA-Molekül, das einen Vektor und ein
oben beschriebenes Nukleinsäuremolekül umfasst.
Die Erfindung betrifft ferner ein Nukleinsäuremolekül, das eine transkriptionelle
Region aufweist, die in einer Zelle funktionell ist, eine Sequenz
komplementär
zu einer RNA-Sequenz, die eine Aminosäuresequenz kodiert, welche
dem oben beschriebenen Polypeptid entspricht, und eine transkriptionelle
Terminationsregion, die in der Zelle funktionell ist. Die oben beschrieben
Moleküle
können isolierte
und/oder gereinigte DNA-Moleküle
sein.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Zelle oder einen Organismus, welcher
die oben beschriebenen Nukleinsäuremoleküle enthält, und
dabei in der Lage ist, ein Polypeptid zu exprimieren. Ein Polypeptid kann
aus Zellen gereinigt werden, die verändert wurden, um das Polypeptid
zu exprimieren. Eine Zelle wird als "verändert,
um ein gewünschtes
Polypeptid zu expremieren" bezeichnet,
wenn die Zelle durch genetischen Manipulation modifiziert wird,
um ein Protein zu erzeugen, welches sie normalerweise nicht erzeugt,
oder welches die Zelle normalerweise in geringerer Konzentration
erzeugt. Ein Fachmann kann die Verfahren zum Einbringen und Exprimieren von
entweder genomischen, cDNA oder synthetischen Sequenzen in entweder
eukaryontische oder prokaryontische Zellen einfach adaptieren.
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Ein
Nukleinsäuremolekül, wie zum
Beispiel DNA, wird als "imstande,
ein Polypeptid zu exprimieren" bezeichnet,
falls es Nukleotidsequenzen enthält, welche
transkriptionelle und translationelle regulatorische Information
enthalten, und solche Sequenzen "operativ
verknüpft" mit Nukleotidsequenzen
sind, die das Polypeptid kodieren. Eine operative Verknüpfung ist
eine Verknüpfung,
in der die regulatorischen DNA-Sequenzen und die DNA-Sequenz, die
exprimiert werden soll, in derartiger Weise verbunden sind, dass
die Expression der Gensequenz erlaubt wird. Die genaue Struktur
der regulatorischen Regionen, die zur Expression der Gensequenz
benötigt werden,
kann von Organismus zu Organismus variieren, aber sollte im allgemeinen
eine Promotorregion umfassen, die in Prokaryonten sowohl den Promotor (der
die Initiation der RNA-Transkription steuert) sowie die DNA-Sequenzen
enthält,
die, wenn in RNA transkribiert, die Initiation der Peptidsynthese signalisieren.
Derartige Regionen umfassen normalerweise diejenigen 5'-nichtkodierenden
Sequenzen, die an der Initiation der Transkription und Translation
beteiligt sind, wie etwa die TATA-Box, die Capping-Sequenz, die
CAAT-Sequenz und dergleichen.
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Zwei
DNA-Sequenzen (wie z. B. die Sequenz einer Promotorregion und eine
Sequenz, die PTP LAR kodiert) werden als operativ verknüpft bezeichnet,
wenn die Art der Verknüpfung
zwischen den zwei DNA-Sequenzen (1) nicht in der Einführung einer
Frame-Shift Mutation resultiert, (2) nicht mit der Fähigkeit
der Sequenz der Promotorregion interferiert, die Transkription einer
Gensequenz zu steuern, welche eine Phosphatase der Erfindung kodiert,
oder (3) nicht mit der Fähigkeit
der Gensequenz von PTP LAR interferiert, durch die Sequenz der Promotorregion
transkribiert zu werden. Folglich würde eine Promotorregion operativ
verknüpft
mit einer DNA-Sequenz
sein, falls der Promotor in der Lage wäre, die Transkription dieser
DNA-Sequenz zu bewirken. Folglich sind, um ein Gen zu exprimieren,
welches die PTP LAR kodiert, transkriptionelle und translationelle
Signale erforderlich, die von einem geeigneten Wirt erkannt werden.
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Die
Erfindung umfasst die Expression von PTP LAR (oder einem funktionellen
Derivat davon) sowohl in prokaryontischen als auch eukaryontischen
Zellen. Prokaryontische Wirte sind im allgemeinen sehr effizient
und für
die Herstellung rekombinanter Proteine geeignet, und sind daher
ein bevorzugtes Expressionssystem für PTP LAR. Prokaryonten werden
häufig
durch verschiedene Stämme
von E. coli repräsentiert.
Jedoch können
auch andere mikrobielle Stämme
verwendet werden, einschließlich anderer
bakterieller Stämme.
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In
prokaryontischen Systemen können
Plasmidvektoren verwendet werden, die Replikationsstellen und Kontrollsequenzen
enthalten, welche von einer Spezies stammen, die mit dem Wirt kompatibel ist.
Beispiele für
geeignete Plasmidvektoren können umfassen
pBR322, pUC118, pUC119 und dergleichen; geeignete Phagen oder Bakteriophagen-Vektoren
können
umfassen γgt10, γgt11 und
dergleichen; und geeignete virale Vektoren können umfassen pMAM-neo, pKRC
und dergleichen. Vorzugsweise hat der selektierte Vektor der Erfindung
die Kapazität,
in der selektierten Wirtszelle zu replizieren.
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Anerkannte
prokaryontische Wirte umfassen Bakterien, wie etwa E. coli, Bacillus,
Streptomyces, Pseudomonas, Salmonella, Serratia und ähnliche. Unter
derartigen Bedingungen wird das Polypeptid jedoch nicht glycosyliert.
Der prokaryontische Wirt muss mit dem Replikon und den Kontrollsequenzen im
Expressionsplasmid kompatibel sein.
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Um
PTP LAR (oder ein funktionelles Derivat davon) in einer prokaryontischen
Zelle zu exprimieren, ist es notwendig, die Sequenz, welche die
Kinase der Erfindung kodiert, operativ mit einem funktionellen prokaryontischen
Promotor zu verknüpfen. Solche
Promotoren können
entweder konstitutiv oder, bevorzugter, regulierbar (d.h. induzierbar
oder dereprimierbar) sein. Beispiele für konstitutive Promotoren umfassen
den int-Promotor des Bakteriophagen λ, den bla-Promotor der β-Lactamase-Gensequenz von pPR322
und den cat-Promotor
der Chloramphenicol-Acetyltransferase-Gensequenz von pBR322 und ähnliche.
Beispiele für
induzierbare prokaryontische Promotoren umfassen die major right und
major 1eft-Promotoren des Bakteriophagen λ (PL und
PR), die trp, recA, λacZ, λacI und gal-Promotoren von E.
coli, die α-Amylase
(Ulmanen et al., J. Bacteriol. 162, 176–182, 1985) und ς-28-spezifischen Promotoren
von B. subtilis (Gilman et al., Gene Sequence 32, 11–20, 1984),
die Promotoren der Bakteriophagen von Bacillus (Gryczan, In: The
Molecular Biology of the Bacilli, Academic Press, Inc., NY, 1982),
und Streptomyces-Promotoren
(Ward et al., Mol. Gen. Genet. 203, 468–478, 1986). Übersichten über prokaryontische
Promotoren finden sich bei Glick (Ind. Microbiot. 1, 277–282, 1987),
Cenatiempo (Biochimie 68, 505–516,
1986), und Gottesman (Ann. Rev. Genet. 18, 415–442, 1984).
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Eine
einwandfreie Expression in einer prokaryontischen Zelle erfordert
ferner die Gegenwart einer Ribosomenbindungsstelle oberhalb ("upstream") der die Gensequenz
kodierenden Sequenz. Solche Ribosomenbindungsstellen werden zum
Beispiel von Gold et. al (Ann. Rev. Microbiol. 35, 265–404, 1981) offenbart.
Die Auswahl von Kontrollsequenzen, Expressionsvektoren, Transformationsmethoden
und dergleichen sind vom Typ der Wirtszelle abhängig, die zur Expression des
Gens verwendet wird. Wie hier verwendet, können die Begriffe "Zelle", "Zelllinie" und "Zellkultur" untereinander austauschbar
verwendet werden, und alle derartigen Bezeichnungen umfassen die
Abkömmlinge.
Somit umfassen die Begriffe "Transformanten" oder "transfomierte Zellen" die primären Zellen
und die davon abgeleiteten Kulturen ohne Rücksicht auf die Anzahl der
Transfers. Ferner ist es selbstverständlich, dass nicht alle Abkömmlinge
auf Grund gewollter oder zufälliger
Mutationen genau identisch in ihrem DNA-Gehalt sein können. Die mutierten
Abkömmlinge
weisen jedoch, wie definiert, dieselbe Funktionalität auf wie
die ursprünglich
transformierte Zelle.
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Wirtszellen,
die in den Expressionssystemen der Erfindung verwendet werden können, sind
nicht strikt begrenzt, vorausgesetzt dass sie für die Verwendung in der Expression
des interessierenden Kinase-Polypeptids geeignet sind. Geeignete
Wirte umfassen häufig
eukaryontische Zellen. Bevorzugte eukaryontische Wirte umfassen
beispielsweise Hefe, Pilze, Insektenzellen, Säugetierzellen entweder in vivo
oder in Gewebekultur. Säugetierzellen,
die als Wirte zweckmäßig sind,
umfassen HeLa Zellen, aus Fibroblasten abgeleitete Zellen, wie z.
B. VERO oder CHO-K1, oder aus Lymphoiden abgeleitete Zellen und
ihre Derivate. Bevorzugte Säugetier- Wirtszellen umfassen
SP2/0 und J558L sowie Neuroblastoma-Zelllinien, wie z. B IMR 332, welche
bessere Kapazitäten
für die
korrekte posttranslationale Prozessierung bereitstellen können.
-
Zusätzlich sind
Pflanzenzellen ebenfalls als Wirt verwendbar, und Kontrollsequenzen,
die mit Pflanzenzellen kompatibel sind, sind verfügbar, wie z.
B. der Cauliflower Mosaic Virus 35S und 19S- und der Nopalinesynthase-Promotor
und Polyadenylierungssignalsequenzen. Ein weiterer bevorzugter Wirt ist
ein Insektenzelle, z. B. die Drosophila-Larve. Bei Verwendung von
Insektenzellen als Wirt kann der Drosophila Alkoholdehydrogenase-Promotor
verwendet werden (Rubin, Science 240, 1453–1459, 1988). Alternativ können Bacuolvirus-Vektoren
manipuliert werden, um große
Mengen von PTP LAR in Insektenzellen zu expremieren (Jasny, Science
238, 1653, 1987; Miller et al., In : Genetic Engineering, Vol. 8,
Plenum, Setlow et al., eds., pp. 277–297, 1986).
-
Jedes
einer Reihe von Hefe Expressionssystemen kann verwendet werden,
welches Promotor- und Terminationselemente aus aktiv exprimierten
Sequenzen verwendet, welche für
glykolytische Enzyme kodieren, die in großer Menge erzeugt werden, wenn
Hefe in glucose-reichen Medien angezogen wird. Bekannte glycolytische
Gensequenzen können ferner
sehr effiziente transkriptionelle Kontrollsignale bereitstellen.
Hefe bietet dahingehend wesentliche Vorteile, da auch posttranslationale
Modifikationen durchgeführt
werden können.
Eine Reihe rekombinanter DNA-Strategien existiert, die starke Promotorsequenzen
und hohe Plasmidkopienzahlen verwenden, die für die Produktion der gewünschten
Proteine in Hefe verwendet werden können. Hefe erkennt Leader-Sequenzen
in klonierten Säugetier-Genen
und sekretiert Peptide, welche Leader-Sequenzen beinhalten (d. h. Propeptide).
Mehrere mögliche
Vektorsysteme sind für
die Expression von Kinasen entsprechend der Erfindung in einem Säugetier-Wirt verfügbar.
-
Abhängig von
der Art des Wirts können
eine Vielzahl transkriptioneller und translationeller regulatorischer
Sequenzen verwendet werden. Die transkriptionellen und translationellen
regulatorischen Signale können
aus viralen Quellen stammen, wie z. B. Adenovirus, boviner Papillomavirus,
Cytomegalovirus, Simianvirus oder ähnliche, in denen die regulatorischen
Signale mit einer bestimmten Gensequenz assoziiert sind, welche
ein hohes Expressionsniveau aufweist. Alternativ können Promotoren
von Säugetier-Expressionsprodukten
verwendet werden, wie z. B. Actin, Kollagen, Myosin und ähnliche.
Regulatorische Transkriptionsinitiationssignale können ausgewählt werden,
die eine Repression oder Aktivierung erlauben, sodass die Expression
der Gensequenzen moduliert werden kann. Von Interesse sind regulatorische
Signale, die temperatursensitiv sind, sodass durch Variation der
Temperatur die Expression reprimiert oder initiiert werden kann,
oder die einer chemischen Regulation (wie z. B. durch Metabolite)
unterworfen sind.
-
Die
Expression von PTP LAR in eukaryontischen Wirten erfordert die Verwendung
eukaryontischer regulatorischer Regionen. Solche Regionen umfassen
im allgemeinen eine Promotorregion, die ausreichend ist, die Initiation
der RNA-Synthese
zu steuern. Bevorzugte eukaryontische Promotoren umfassen z. B.
den Promotor der Maus Metallothionein I-Gensequenz (Hamer et al., J. Mol. Appl.
Gen. 1, 273–288,
1982), den TK-Promotor des Herpesvirus (McKnight, Cell 31, 355–365, 1982),
den SV40 early-Promotor (Benoist et al., Nature (London) 290, 304–31, 1981)
und den Promotor der Hefe gal4-Gensequenz (Johnston et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 79, 6971–6975,
1982; Silver et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81, 5951–5955, 1984).
-
Die
Translation eukaryontischer mRNA wird an dem Codon initiiert, welches
das erste Methionin kodiert. Aus diesem Grund ist es bevorzugt sicherzustellen,
dass die Verknüpfung
zwischen einem eukaryontischen Promotor und einer DNA-Sequenz, welche
PTP LAR (oder ein funktionelles Derivat davon) kodiert, keine intervenierenden
Codons enthält,
welche imstande sind, ein Methionin zu kodieren (i. e. AUG). Das
Vorhandensein derartiger Codons hat entweder die Bildung eines Fusionsproteins
zur Folge (falls das AUG Codon im selben Leserahmen ist als die
PTP LAR kodierende Sequenz) oder einer Frame-Shift Mutation (falls
das AUG Codon nicht im selben Leserahmen ist als die PTP LAR kodierende Sequenz).
-
Ein
Nukleinsäuremolekül, das PTP
LAR und einen operativ verknüpften
Promotor kodiert, kann in eine prokaryontische oder eukaryontische
Empfängerzelle
entweder als ein nicht replizierendes DNA- oder RNA-Molekül eingebracht
werden, welches entweder ein lineares Molekül oder vorzugsweise ein kovalent
geschlossenes zirkuläres
Molekül
sein kann. Da derartige Moleküle
zur autonomen Replikation nicht in der Lage sind, kann die Expression
des Gens durch eine transiente Expression der eingebrachten Sequenz
erfolgen. Alternativ kann eine permanente Expression durch die Integration
der eingebrachten DNA-Sequenz in das Chromosom des Wirts erfolgen.
-
Es
kann ein Vektor verwendet werden, der zur Integration der gewünschten
Gensequenzen in das Chromosom der Wirtszelle imstande ist. Die Zellen,
welche die eingebrachte DNA stabil in ihre Chromosomen integriert
haben, können
durch zusätzliches
Einbringen von ein oder mehr Markern selektiert werden, welche die
Selektion der Wirtszellen ermöglichen,
die den Expressionsvektor enthalten. Der Marker kann für eine Prototrophie
eines auxotrophen Wirts, Resistenz gegenüber Biociden, z. B. Antibiotika
oder Schwermetalle, wie etwa Kupfer, und dergleichen sorgen. Die
Gensequenz für
den selektierbaren Marker kann entweder direkt mit der zu exprimierenden
DNA-Gensequenz verknüpft
sein oder in dieselbe Zelle durch Cotransfektion eingebracht werden. Zusätzliche Elemente
können
ebenfalls für
die optimale Synthese von mRNA erforderlich sein. Diese Elemente
können
Prozessierungssignale (Splice-Signale) sowie Transkriptionspromotoren,
Enhancer und Terminationssignale umfassen. cDNA Expressionsvektoren,
welche derartige Elemente enthalten, umfassen die von Okayama (Mol.
Cell. Biol. 3, 280-, 1983) beschriebenen.
-
Das
eingebrachte Nukleinsäuremolekül kann in
ein Plasmid oder einen viralen Vektor eingebaut werden, der zur
autonomen Replikation im aufnehmenden Wirt imstande ist. Ein beliebiger
einer Vielzahl von Vektoren kann zu diesem Zweck verwendet werden.
Wichtige Faktoren bei der Auswahl eines bestimmten Plasmids oder
viralen Vektors umfassen: die Einfachheit, mit der Empfängerzellen,
welche den Vektor enthalten, erkannt und aus den Empfängerzellen,
die den Vektor nicht enthalten, selektiert werden können; die
Anzahl an Kopien des Vektors, die in einem bestimmten Wirt erwünscht sind;
und ob es wünschenswert
ist, in der Lage zu sein, mit dem Vektor zwischen Wirtszellen aus
unterschiedlichen Spezies zu "pendeln" ("shuttle").
-
Bevorzugte
prokaryontische Vektoren schließen
Plasmide ein, wie zum Beispiel diejenigen, zur Replikation in E.
coli imstande sind (wie z. B. pBR322, ColE1, pSC101, pACYC 184, πVX; "Molecular Cloning:
A Laboratory Manual",
1989, supra). Bacillus Plasmide umfassen pC194, pC221, pT127 und
dergleichen (Gryczan, In: The Molecular Biology of the Bacilli,
Academic Press, NY, pp. 307–329, 1982).
Geeignete Streptomyces Plasmide umfassen p1J101 (Kendall et al.,
J. Bacteriol 169, 4177–4183, 1987)
und Streptomyces Bacteriophagen, z. B. ΦC31 (Chater et al., In: Sikth
International Symposium on Actinomycetales Biology, Akademiai Kaido,
Budapest, Hungary, pp. 45–54,
1986). Übersichten über Pseudomonas
Plasmide finden sich bei John et. al (Rev. Infect. Dis. 8, 693–704, 1986)
und Izaki (Jpn. J. Bacteriol. 33, 729–742, 1978).
-
Bevorzugte
eukaryontische Plasmide umfassen beispielsweise BPV, Vaccinia, SV40,
2-micron circle und dergleichen oder ihre Derivate. Derartige Plasmide
sind im Stand der Technik bekannt (Botstein et al., Miami Wntr.
Symp. 19, 265–274,
1982; Broach, In: "The
Molecular Biology of the Yeast Saccharomyces: Life Cycle and Inheritance", Cold Spring Harbor
Laboratory, Cold Spring Harbor, NY, p. 445–470, 1981; Broach, Cell 28,
203–204,
1982; Bollon et al., J. Clin. Hematol. Oncol. 10, 39–48, 1980; Maniatis,
In: Cell Biology: A Comprehensive Treatise, Vol. 3, Gene Sequence
Expression, Academic Press, NY, pp. 563–608, 1980.
-
Sobald
der Vektor oder das Nukleinsäuremolekül, welches
das Konstrukt (die Konstrukte) enthält, für die Expression vorbereitet
wurde, kann das DNA-Konstrukt (die DNA-Konstrukte) durch eine Vielzahl
geeigneter Mittel in eine geeignete Wirtszelle eingebracht werden,
so z. B. Transformation, Transfektion, Konjugation, Protoplastenfusion,
Elektroporation, Particle Gun-Technologie, Calciumphosphat-Präzipitation,
direkte Mikroinjektion und ähnliches.
Nach dem Einbringen des Vektors werden die Empfängerzellen in einem Selektivmedium
angezogen, das auf Wachstum der Vektorenthaltenden Zellen selektiert.
Die Expression des klonierten Gens (der klonierten Gene) hat die
Produktion einer Kinase der Erfindung oder von Fragmenten davon
zur Folge. Dies kann in den transformierten Zellen als solche stattfinden
oder nachfolgend an die Induktion der Differenzierung dieser Zellen
(z. B. durch Verabreichen von Bromdeoxyuracil an Neuroblastomazellen
oder ähnliches).
Eine Vielzahl von Inkubationsbedingungen kann verwendet werden,
um das Peptid der Erfindung zu erzeugen. Die am meisten bevorzugten Bedingungen
sind diejenigen, welche physiologische Bedingungen nachahmen.
-
IV. Das PTP LAR Protein
-
Eine
Vielzahl von im Stand der Technik bekannten Verfahren kann verwendet
werden, um das PTP LAR Polypeptid zu erhalten. Das Polypeptid kann
aus Geweben oder Zellen gereinigt werden, die natürlicherweise
die Polypeptide erzeugen. Alternativ könnten die oben beschriebenen
isolierten Nukleinsäurefragmente
verwendet werden, um PTP LAR in einem beliebigen Organismus zu expremieren.
Die Proben der Erfindung umfassen Zellen, Proteinextrakte oder Membranextrakte
von Zellen oder biologische Flüssigkeiten.
Die Proben variieren abhängig vom
Assay-Format, der Detektionsmethode und der Art der Gewebe, Zellen
oder Extrakte, die als Probe verwendet werden.
-
Jeder
eukaryontische Organismus kann als Quelle für das PTP LAR Polypeptid verwendet
werden, solange der Ursprungsorganismus natürlicherweise derartige Polypeptide
enthält.
Wie hier verwendet, bezieht sich "Ursprungsorganismus" auf den originalen Organismus, aus
dem die Aminosäuresequenz
der Untereinheit stammt, unabhängig
vom Organismus, in dem die Untereinheit exprimiert wird, und aus
dem sie letztendlich isoliert wird.
-
Der
Fachmann kann einfach bekannten Verfahren zur Isolation von Proteinen
folgen, um die Polypeptide frei von natürlichen Kontaminanten zu erhalten.
Diese umfassen, sind aber nicht beschränkt auf: Größenausschlusschromatographie,
HPLC, Ionenaustauschchromatographie und Immunaffinitätschromatographie.
-
V. Antikörper, Hybridomazelllinien,
Verwendungsverfahren und Kits zur Detektion von PTP LAR
-
Die
Erfindung betrifft einen Antikörper,
der Bindungsaffinität
für PTP
LAR aufweist, oder Verfahren zur Verwendung dieser Antikörper. Das
Polypeptid kann die in 9 dargestellte Aminosäuresequenz
aufweisen oder ein funktionelles Derivat davon sein oder zumindest
9 aufeinanderfolgende Aminosäuren
davon darstellen (vorzugsweise zumindest 20, 30, 35 oder 40 oder
mehr aufeinanderfolgende Aminsäuren
davon).
-
Die
Erfindung betrifft ferner einen Antikörper, der eine spezifische
Bindungsaffinität
gegenüber PTP
LAR aufweist, oder Verwendungen davon. Ein derartiger Antikörper kann
isoliert werden, indem seine Bindungsaffinität gegenüber PTP LAR mit seiner Bindungsaffinität gegenüber anderen
Polypeptiden verglichen wird. Diejenigen Antikörper, welche selektiv an PTP
LAR binden, würden
für eine
Verwendung in Verfahren ausgewählt
werden, welche eine Unterscheidung zwischen PTP LAR und anderen
Polypeptiden bedürfen.
Derartige Verfahren könnten
umfassen, sollten aber nicht beschränkt sein auf die Analyse veränderter
PTP LAR Expression in Geweben, welche andere Polypeptide enthalten.
-
PTP
LAR kann verwendet werden, um Antikörper oder Hybridomazelllinien
zu erzeugen. Ein Fachmann wird erkennen, dass ein derartiges Peptid wie
hier beschrieben generiert und als ein Immunogen verwendet werden
könnte,
falls ein Antikörper gewünscht wird.
Die Antikörper
der Erfindung umfassen monoklonale und polyklonale Antikörper sowie Fragmente
dieser Antikörper
und humanisierte Formen. Humanisierte Formen der Antikörper der
Erfindung können
unter Verwendung einer der im Stand der Technik bekannten Verfahren
generiert werden, wie zum Beispiel Chimärenbildung oder CDR Grafting.
-
Die
Erfindung betrifft weiterhin eine Hybridomazelllinie, welche den
oben beschriebenen monoklonalen Antikörper oder ein Bindungsfragment
davon erzeugt. Eine Hybridomazelllinie ist eine immortalisierte
Zelllinie, die zur Sekretion eines spezifischen monoklonalen Antikörpers in
der Lage ist.
-
Im
allgemeinen sind Techniken zur Herstellung monoklonaler Antikörper und
Hybridomazelllinien im Stand der Technik bekannt (Campbell, "Monoclonal Antibody
Technology: Laboratory Techniques in Biochemistry and Molecular
Biology," Elsevier
Science Publishers, Amsterdam, The Netherlands, 1984; St. Groth
et al., J. Immunol. Methods 35, 1–21, 1980). Jedes Tier (Maus,
Kaninchen und ähnliches), von
dem bekannt ist, dass es Antikörper
produziert, kann mit dem selektierten Polypeptid immunisiert werden.
Verfahren zur Immunisierung sind im Stand der Technik bekannt. Derartige
Verfahren umfassen die subkutane oder intraperitoneale Injektion
des Polypeptids. Ein Fachmann wird erkennen, dass die Menge des
zur Immunisierung verwendeten Polypeptids abhängig vom Tier, das immunisiert
wird, der Antigenizität
des Polypeptids und der Injektionsstelle variiert.
-
Das
Polypeptid kann modifiziert werden oder in einem Adjuvans verabreicht
werden, um die Antigenizität
des Peptids zu erhöhen.
Verfahren zur Erhöhung
der Antigenizität
eines Polypeptids sind im Stand der Technik bekannt. Derartige Verfahren
umfassen die Kopplung des Antigens mit einem heterologen Protein
(wie z. B. Globulin oder β-Galactosidase)
oder durch die Einbeziehung eines Adjuvans während der Immunisierung.
-
Für monoklonale
Antikörper
werden Milzzellen aus den immunisierten Tieren entfernt und mit Myelomzellen
fusioniert, wie z. B. SP/0-Ag14 Myelomzellen, und es wird ermöglicht,
dass diese zu den monoklonalen Antikörpern produzierenden Hybridomazellen
werden. Ein beliebiges aus der Reihe von Verfahren, die im Stand
der Technik bekannt sind, kann verwendet werden, um die Hybridomazelle
zu identifizieren, die einen Antikörper mit den gewünschten
Charakteristika produziert. Diese umfassen das Screening der Hybridomazellen
mit einem ELISA-Assay, einer Western Blot-Analyse oder einem Radioimmunoassay
(Lutz et al., Exp. Cell Res. 175, 109–124, 1988). Hybridomazellen,
welche die gewünschten
Antikörper
sekretieren, werden kloniert, und die Klasse und Subklasse werden
unter Verwendung von im Stand der Technik bekannter Verfahren bestimmt
(Campbell, "Monoclonal
Antibody Technology: Laboratory Techniques in Biochemistry and Molecular
Biology", supra,
1984).
-
Für polyklonale
Antikörper
wird das antikörperenthaltende
Antiserum aus dem immunisierten Tier isoliert und unter Verwendung
eines der oben beschriebenen Verfahren auf das Vorhandensein von Antikörpern mit
der gewünschten
Spezifität
gescreent. Die oben beschriebenen Antikörper können detektierbar markiert
sein. Die Antikörper
können
detektierbar markiert sein durch die Verwendung von Radioisotopen,
Affinitätsmarkierungen
(wie z. B. Biotin, Avidin und ähnliches),
enzymatischen Markierungen (wie z. B. Meerrettich Peroxidase, alkalische Phosphatase
und ähnliches),
fluoreszierenden Markierungen (wie z. B. FITC oder Rhodamin und
dergleichen), paramagnetischen Atome und ähnlichem. Verfahren zum Erhalt
derartiger Markierungen sind im Stand der Technik bekannt, siehe
beispielsweise Stemberger et al., J. Histochem. Cytochem. 18, 315, 1970;
Bayer et al., Meth. Enzym. 62, 308-, 1979; Engval et al., Immunol.
109, 129-, 1972; Goding, J. Immunol. Meth. 13, 215-, 1976. Die markierten
Antikörper
der Erfindung können
für in
vitro, in vivo und in situ-Assays verwendet werden, um Zellen oder
Gewebe zu identifizieren, die ein spezifisches Peptid exprimieren.
-
Die
oben beschriebene Antikörper
können ferner
auf einem festen Trägermaterial
immobilisiert werden. Beispiele derartiger fester Trägermaterialien umfassen
Kunststoffe, wie zum Beispiel Polycarbonat, komplexe Kohlenhydrate,
wie zum Beispiel Agarose und Sepharose, Acrylharze, wie zum Beispiel Polyacrylamid
und Latexkügelchen.
Techniken für
die Kopplung, von Antikörpern
an solche festen Trägermaterialien
sind im Stand der Technik bekannt (Weir et al., "Handbook of Experimental Immunology" 4th Ed., Blackwell
Scientific Publications, Oxford, England, Chapter 10, 1986; Jacoby
et al., Meth. Enzym. 34, Academic Press, N.Y., 1974). Die immobilisierten Antikörper der
Erfindung können
für in
vitro, in vivo und in situ-Assays sowie in der Immunchromatographie
verwendet werden.
-
Weiterhin
kann der Fachmann die gegenwärtig
verfügbaren
Verfahren sowie die Techniken, Methoden und Kits, die hier im Zusammenhang
mit Antikörpern
offenbart sind, leicht adaptieren, um Peptide zu erzeugen, die zur
Bindung einer spezifischen Peptidsequenz in der Lage sind, um rational
konzipierte Antipeptid-Peptide zu generieren (Hurby et al., "Application of Synthetic
Peptides: Antisense Peptides",
In Synthetic Peptides, A User's
Guide, W.H. Freeman, NY, pp. 289–307, 1992; Kaspczak et al.,
Biochemistry 28, 9230–9238,
1989).
-
Antipeptid-Peptide
können
durch Ersetzen der basischen Aminosäurereste, die in den Peptidsequenzen
der Kinasen der Erfindung gefunden werden, durch saure Reste generiert
werden, während die
hydrophoben und ungeladenen polaren Gruppen erhalten werden. Zum
Beispiel werden Lysin, Arginin und/oder Histidin-Reste mit Aspartat
oder Glutamat ersetzt, und Glutamat-Reste werden durch Lysin, Arginin
oder Histidin ersetzt.
-
Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Detektion von PTP LAR
in einer Probe, das umfasst: (a) Inkontaktbringen der Probe mit
einem oben beschriebenen Antikörper
unter derartigen Bedingungen, dass Immunkomplexe gebildet werden,
und (b) Detektieren der Präsenz
des Antikörpers,
der an das Polypeptid gebunden hat. In Detail umfassen die Verfahren
das Inkubieren einer Untersuchungsprobe mit einem oder mehr Antikörpern der
Erfindung und das Untersuchen, ob der Antikörper an die Untersuchungsprobe
bindet. Veränderte
Niveaus einer PTP LAR der Erfindung in einer Probe verglichen mit
normalen Niveaus kann eine Krankheit oder die Prognose einer Krankheit
anzeigen.
-
Die
Bedingungen zur Inkubation eines Antikörpers mit einer Untersuchungsprobe
variieren. Die Inkubationsbedingungen hängen vom Format ab, das im
Assay verwendet wird, von den verwendeten Detektionsverfahren und
vom Typ und der Art des Antikörpers,
der im Assay verwendet wird. Ein Fachmann wird erkennen, dass jedes
der allgemein verfügbaren
immunologischen Assay-Formate (wie z. B. Radioimmunoassays, Enzym-gekoppelte
Immunoabsorbent-Assays, Diffusions-basierter Ouchterlony oder Rocket
Immunofluoreszenzassays) einfach adaptiert werden kann, um die Antikörper der
Erfindung zu verwenden. Beispiele für solche Assays können gefunden
werden in Chard ("An
Introduction to Radioimmunassay and Related Techniques" Elsevier Science
Publishers, Amsterdam, The Netherlands, 1986), Bullock et. al ("Techniques in Immunocytochemistry," Academic Press,
Orlando, FL Vol. 1, 1982; Vol. 2, 1983; Vol. 3, 1985), und Tijssen
("Practice and Theory
of Enzyme Immunoassays: Laboratory Techniques in Biochemistry and
Molecular Biology," Elsevier
Science Publishers, Amsterdam, The Netherlands, 1985).
-
Die
Untersuchungsproben der Erfindung für immunologische Assays umfassen
Zellen, Protein- oder Membranextrakte aus Zellen oder biologische Flüssigkeiten,
wie etwa Blut, Serum, Plasma oder Urin. Die in dem oben beschriebenen
Verfahren verwendeten Untersuchungsproben variieren abhängig vom
Assay-Format, der
Art des Nachweisverfahren und der Gewebe, Zellen oder Extrakte,
die als zu untersuchende Probe verwendet werden. Verfahren zur Herstellung
von Proteinextrakten oder Membranextrakten aus Zellen sind im Stand
der Technik bekannt und können
einfach adaptiert werden, um eine Probe zu erhalten, die im verwendeten
System analysierbar ist.
-
Ein
Kit enthält
alle notwendigen Reagenzien, um die oben beschriebenen Nachweisverfahren durchzuführen. Der
Kit kann umfassen: (i) eine erstes Behältnis, das einen oben beschriebenen
Antikörper enthält, und
(ii) ein zweites Behältnis,
das ein Konjugat enthält,
welches einen Bindungspartner des Antikörpers und eine Markierung umfasst.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst der Kit zusätzlich ein
oder mehr weitere Behältnisse,
die eines oder mehr des Folgenden umfassen: Waschreagenzien und
Reagenzien, die zur Detektion der Gegenwart des gebundenen Antikörpers imstande
sind.
-
Beispiele
für Detektionsreagenzien
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf markierte sekundäre
Antikörper
oder als Alternative, falls der primäre Antikörper markiert ist, die chromophoren,
enzymatischen oder Antikörper-bindenden
Reagenzien, die zur Reaktion mit dem Antikörper imstande sind. Der Kit
aus Einzelteilen kann wie oben für
Nukleinsäure-Sonden
Kits beschrieben zusammengesetzt sein. Ein Fachmann wird sofort
erkennen, dass die in der Erfindung beschriebenen Antikörper einfach
in eines der etablierten Kit-Formate, die im Stand der Technik bekannt
sind, eingebracht werden können.
-
VI. Isolierung von Verbindungen,
die mit PTP LAR interagieren
-
Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Detektion einer Verbindung,
die zur Bindung an PTP LAR imstande ist, das die Inkubation der
Verbindung mit PTP LAR und die Detektion der Präsenz der an PTP LAR gebundenen
Verbindung umfasst. Die Verbindung kann in einer komplexen Mischung
vorhanden sein, zum Beispiel Serum, Körperflüssigkeit oder Zellextrakte.
-
Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Detektion eines Agonisten
oder Antagonisten der PTP LAR-Aktivität oder der Aktivität eines
PTP LAR-Bindungspartners, das die Inkubation der Zellen, die PTP
LAR erzeugen, in der Gegenwart einer Verbindung und die Detektion
von Veränderungen
im Niveau der PTP LAR-Aktivität
oder der Aktivität
eines PTP LAR- Bindungspartners
umfasst. Die so identifizierten Verbindungen würden eine Veränderung
in der Aktivität
erzeugen, welche die Gegenwart der Verbindung anzeigt. Die Verbindung
kann in einer komplexen Mischung vorliegen, zum Beispiel Serum, Körperflüssigkeit
oder Zellextrakte. Sobald die Verbindung identifiziert ist, kann
sie unter Verwendung von im Stand der Technik bekannten Verfahren
isoliert werden.
-
Im
Bestreben, neue Behandlungen für Krankheiten
zu Entdecken, haben biomedizinische Forscher und Chemiker Moleküle konzipiert,
synthetisiert und getestet, welche die Funktion vieler Proteine
hemmen. Einige kleine organische Moleküle bilden eine Klasse von Verbindungen,
welche die Funktion von Proteinen moduliert. Beispiele für Moleküle, von
denen eine Hemmung der Funktion von Proteinen berichtet wurde, umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf bis-monozyklische, bizyklische oder heterozyklische Aryl-Verbindungen
(PCT
WO 92/20642 , veröffentlicht am 26. November
1992 von Maguire et. al), Vinylen-azaindol-Duerivate (PCT
WO 94/14808 ,
veröffentlicht
am 7. Juli 1994 von Ballinuari et. al), 1-Cyclopropyl-4-pyridyl-quinolone (U.S.
Patent Nr.
5,330,992 ), Styryl-Verbindungen (U.S.
Patent Nr.
5,217,999 ), Styrylsubstituierte Pyridyl-Verbindungen
(U.S. Patent Nr.
5,302,606 ), bestimmte Quinazolin-Derivate
(EP Anmeldung Nr.
0 566 266 A1 ), Seleoindole und
Selenide (PCT
WO 94/03427 , veröffentlicht am 17. Februar 1994
von Denny et. al), trizyklische Polyhydroxyl-Verbindungen (PCT
WO 92/21660 ,
veröffentlicht
am 10. Dezember 1992 von Dow), und Benzylphosphonsäure-Verbindungen (PCT
WO
91/15495 , veröffentlicht
am 17. Oktober 1991 von Dow et. al).
-
Verbindungen,
welche Zellmembranen überqueren
können
und gegenüber
Säurehydrolyse
resistent sind, sind als Therapeutika potentiell von Vorteil, da
sie nach oraler Verabreichung an Patienten in hohem Maße bioverfügbar werden
können.
Viele dieser Proteininhibitoren hemmen die Funktion von Proteinen jedoch
nur schwach. Zusätzlich
hemmen viele eine Vielzahl von Proteinen und verursachen als Therapeutika
für Krankheiten
multiple Nebenwirkungen.
-
Einige
Indolinon-Verbindungen bilden jedoch Klassen von säureresistenten
und membranpermeablen organischen Molekülen.
WO 96/22976 (veröffentlicht
am 01. August 1996 von Ballinari et. al) beschreibt wasserlösliche Indolinon-Verbindungen,
die Tetralin, Naphtalin, Quinolin und Indol-Substituenten enthalten,
die an den Oxindol-Ring fusioniert sind. Diese bizyklischen Substituenten
sind wiederum mit polaren Einheiten substituiert, welche hydroxylierte Alkyl-,
Phosphat- und Ether-Einheiten einschließen. Die U.S. Patentanmeldungen
mit den Seriennummern
08/702,232 , eingereicht am
23. August 1996 mit dem Titel "Indolinone
Combinatorial Libraries and Related Products and Methods for the
Treatment of Disease" von
Tang et al. (Lyon & Lyon
Aktenzeichen 221/187) und
08/485,323 , eingereicht
am 07. Juni 1995 mit dem Titel "Benzylidene-Z-Indoline Compounds
for the Treatment of Disease" von
Tang et. al (Lyon & Lyon
Aktenzeichen 223/298) und die Internationale Patentanmeldung
WO
96/22976 , veröffentlicht
am 01. August 1996 von Ballinari et. al beschreiben chemische Indolinon-Bibliotheken aus
Indolinol-Verbindungen, die andere bizyklische Einheiten sowie monozyklische
Einheiten enthalten, die mit dem Oxindol-Ring fusioniert sind. Die
Anmeldungen
08/702,232 , eingereicht am 23. August
1996 mit dem Titel "Indolinone
Combinatorial Libraries and Related Products and Methods for the
Treatment of Disease" von
Tang et. al (Lyon & Lyon
Aktenzeichen 221/187),
08/485,323 , eingereicht
am 07. Juni 1995 mit dem Titel "Benzylidene-Z-Indoline
Compounds for the Treatment of Disease" by Tang et. al (Lyon & Lyon Aktenzeichen
223/298), und
WO 96/22976 , veröffentlicht am 01. August 1996
von Ballinari et. al lehren Verfahren zur Indolinon-Synthese, Verfahren
zur Untersuchung der biologischen Aktivität von Indolinon-Verbindungen
in Zellen und Inhibierungsmuster von Indolinon-Derivaten.
-
Andere
Beispiele von Substanzen, die zur Modulation der Proteinaktivität imstande
sind, umfassen, sind aber nicht beschränkt auf Tyrphostine, Quinazoline,
Quinoxoline und Quinoline. Die Quinazoline, Tyrphostine, Quinoline
und Quinoxoline umfassen mit Bezug auf das oben Gesagte bekannte
Verbindungen, wie etwa die in der Literatur beschriebenen. Repräsentative
Publikationen, die Quinazoline beschreiben, umfassen zum Beispiel
Barker et al., EPO Publikation Nr.
0 520 722 A1 ;
Jones et al., U.S. Patent No.
4,447,608 ; Kabbe
et al., U.S. Patent No.
4,757,072 ; Kaul and Vougioukas,
U.S. Patent No.
5,316,553 ; Kreighbaum and Comer,
U.S. Patent No.
4,343,940 ; Pegg and Wardleworth,
EPO Publikation Nr.
0 562 734 A1 ; Barker et al.,
Proc. of Am. Assoc. for Cancer Research 32, 327 (1991); Bertino,
J.R., Cancer Research 3, 293–304
(1979); Bertino, J.R., Cancer Research 9(2 part 1), 293–304 (1979);
Curtin et al., Br. J. Cancer 53, 361–368 (1986); Fernandes et aL.,
Cancer Research 43, 1117–1123
(1983); Ferris et al., J. Org Chem. 44(2), 173–178; Fry et al., Science 265,
1093–1095
(1994); Jackman et al., Cancer Research 51, 5579–5586 (1981); Jones et aL.,
J. Med. Chem. 29(6), 1114–1118;
Lee and Skibo, Biochemistry 26(23), 7355–7362 (1987); Lemus et al.,
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Letters 23, 289–295
(1984); und Sikora et al., Analytical Biochem. 172, 344–355 (1988).
-
Quinoxalin
wird beschrieben in Kaul and Vougioukas, U.S. Patent No.
5,316,553 .
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Quinoline
werden beschrieben in Dolle et al., J. Med. Chem. 37, 2627–2629 (1994);
MaGuire, J. Med. Chem. 37, 2129–2131
(1994); Burke et al., J. Med. Chem. 36, 425–432 (1993); und Burke et.
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Tyrphostine
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-
Andere
Verbindungen, die als Modulatoren verwendet werden könnten, umfassen
Oxindolinone, wie zum Beispiel die in der U.S. Patentanmeldung mit der
Seriennummer
08/702,232 , eingereicht am 23. August
1996 beschriebenen.
-
BEISPIELE
-
Die
nachfolgenden Beispiele sind nicht einschränkend und lediglich repräsentativ
für die
verschiedenen Aspekte und Merkmale der Erfindung. Die nachfolgenden
Beispiele zeigen die Rolle von PTP LAR in der epithelialen Zellmigration
und in der Tumorhemmung.
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Allgemeine
Materialien und Methoden
-
Klonierung
von α-Catenin, β-Catenin
und Plakoglobin (γ-Catenin) – Humanes α-Catenin
(Hinterlegungsnummer D14705), β-Catenin (Z19054) und
Plakoglobin (M23410) wurden aus cDNA amplifiziert, die aus MCF7
Zellen mittels PCR erzeugt wurde. Die PCR-Produkte wurden in einen
eukaryontischen Expressionsvektor unter die Kontrolle des CMV-Promotors
kloniert und mittels Sequenzanalyse bestätigt.
-
Zelllinien
und Zellkultur – Alle
Zelllinien wurden von der American Tissue Cultur Collection bezogen.
NBT II Zellen (CRL-1655) wurden in MFM angezogen, das mit 1% nichtessentiellen
Aminosäuren, Earle's Balanced Salt,
2 mM Glutamin, 1 mM Natriumpyruvat und 10% FCS (Sigma) supplementiert war.
MCF7 Zellen (HTB22) wurden in RPMI-Medium angezogen, das mit 2 mM
Glutamin und 10% FCS supplementiert war, und humane embryonale 293 Nierenzellen
(CRL 1573) in Dulbecco's
Modifided Eagle's
Medium, das mit 1 mg/mL Glucose, 2 mM Glutamin und 10% FCS supplementiert
war. FCS wurde routinemäßig hitzeinaktiviert.
Alle Medien und Supplemente wurden von Gibco BRL bezogen.
-
Migrationsassays – Für in vitro
Wund-Assays wurden NBT II Zellen in einer Dichte von 7 × 104 Zellen/cm2 ausplattiert.
Nach 24 Stunden wurde der konfluente Monolayer mit einer Pipettenspitze
abgekratzt, um einen zellfreien Bereich zu erzeugen, Wachstumsfaktoren
wurden hinzugegeben und der Wundverschluss wurde mittels Fotographie
dokumentiert. Für
Streuungsassays wurden die Zellen in einer Dichte von 1 × 104 Zellen/cm2 ausplattiert. Wachstumsfaktoren
wurden nach 24 Stunden zugegeben, und die Morphologie der Zellen
und die Dispersion von kleinen Kolonien wurden durch Fotographie
dokumentiert. Die Quantifizierung der Migration wurde durch Zählen einzelner
Zellen mit fibroblastoider Migrationsmorphologie verglichen mit
Zellen in Gruppen mit epithelialer Morphologie in verschiedenen,
zufällig
ausgewählten
mikroskopischen Feldern durchgeführt.
1000 Zellen pro Schale wurden ausgezählt. Alle Migrationsassays
wurden dreifach durchgeführt.
Tysosin-Kinasen (TK), mitogenaktivierte Proteinkinasen (MAPK) oder
Phosphatidylinositol-3-Kinase
(PI3K) wurden durch Genistein (250 μM; Biomol) inhibiert, das eine
Stunde vor Zugabe der Wachstumsfaktoren hinzugefügt wurde. Als Kontrolle wurde
das Lösungsmittel
DMSO verwendet. Die DNA-Synthese wurde durch den spezifischen Inhibitor
der DNA-Polymerase α-Aphidicolin
(1.5 μM,
Serva) eine Stunde vor Zugabe der Wachstumsfaktoren gehemmt.
-
Tumorbildung
in Nacktmäusen – NBT II
Zellen wurden in einer Zelldichte von 2 × 106/50 μL in MEM
resuspendiert und subkutan in die Seitenregionen von Swiss Nacktmäusen (IGR
Villejuif, Paris, Frankreich) injiziert. Die Tumorbildung wurde
durch Messen der Breite (W) und der Länge (L) der Tumoren mit W < L überwacht.
Das Tumorvolumen wurde entsprechend der Formel (W2 × L × π/6) bestimmt. Die
Assays wurden zumindest dreifach durchgeführt.
-
Generierung
von rekombinanten Retroviren und Retrovirusvermittelter Gentransfer – Die vollständige (full-length)
PTP LAR (H. Saito, Harvard Medical School, Boston, USA) wurde in den
Vektor pLXSN subkloniert (Miller, et. al (1989) BioTechniques 7). Stabile
NBT II Zelllinien wurden mittels retroviralem Gentransfer erzeugt
wie beschrieben (Pear et. al (1993) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90,
8392–8396). Polyklonale
und klonale Zelllinien wurden in Medium selektiert, das 0.5 mg/ml
G418 (Gibco BRL, FRG) enthält.
Die ectopische Expression wurde mit Hilfe von Immunpräzipition
und Western Blot-Analyse bestätigt.
-
Transiente
Expression, Zelllyse und Immunpräzipitation – Die transiente
Transfektion von humanen 293 embryonalen Nierenzellen wurde wie
beschrieben durchgeführt
(Chen et. al (1987) Mol. Cell. Biol. 7, 2745–2752). Für biochemische Analysen wurden
NBT II Zellen in einer Dichte von 1 × 104 Zellen/cm2 am Tag vor der Lyse ausplattiert. Wenn
angegeben, wurden die Zellen vor der Lyse mit Na-Orthovanadat (1
mM) für
die angegebene Zeitdauer vorbehandelt. Nach Waschen mit eiskaltem
PBS wurden die Zellen in eiskaltem Lyse-Puffer (50 mM HEPES, pH
7.5, 150 mM NaCl, 1 mM EDTA, 10% Glyzerin, 20 mM Pyrophosphat, 1%
Triton X-100, 100 mM NaFl, 2 mM Phenylymethylsulfonylfluorid, 20 μg/ml Aprotinin, 20 μg/ml Leupeptin,
0.7 μg/ml
Pestatin, 0.2 mM Ammoniummolybdat, 2 mM Na-Orthovanadat) lysiert und
durch Zentrifugation bei 12.500 × g und 4°C für 10 min vorgeklärt. Die
Proteinkonzentrationen der Überstände wurden
angeglichen. HNTG-Puffer (20 mM HEPES, pH 7.5, 150 mM NaCl, 10 mM
Pyrophosphat, 10 mM NaFl, 0.2 mM Ammoniummolybdat, 10% Glyzerin,
0.1% Triton X-100, 2 mM Na-Orthovanadat)
wurde in einem 1 : 1 Verhältnis
hinzugefügt,
und die Immunpräzipitationen
wurden für
zwei Stunden bei 4°C
durchgeführt.
Protein A- oder Protein G-Sepharose wurde für weitere zwei Stunden hinzugegeben.
Die Präzipitate
wurden dreimal mit HNTG-Puffer gewaschen, und die Kügelchen
wurden in SDS-Probenpuffer resuspendiert. Für die anschließende Western
Blot-Analyse wurden die mittels SDS-PAGE aufgetrennten Proteine
auf Nitrozellulose (Schleicher und Schuell) transferiert und mit
dem entsprechenden Antikörper
inkubiert. Die Proteine wurden mit Hilfe des ECL-Systems (Amersham)
visualisiert. Vor einer erneuten Untersuchung ("reprobing") wurden die Blots durch Inkubation
für eine
Stunde in 68 mM Tris-HCL, pH 6.8, 2% SDS und 0.1% β-Mercaptoethanol
bei 50°C
entfärbt
("stripped").
-
In
vitro Bindungsassays – Das
Plasmid, welches das GST-hPTP
LARi Fusionsprotein kodiert, wurde durch
PCR-Amplifikation der cDNA-Sequenz zwischen den Aminosäuren 1259–1881 der
humanen PTP LAR konstruiert und in den geeigneten pGEX Vektor (Pharmacia
Biotech) kloniert. In vitro Mutagenese (Kunkel et. al (1987) Methods
Enzymol. 154, 367–382)
des originalen Vektors pSP65-LAR ergab eine PTP LAR entweder mit
inaktivierter PTP Domäne
1, PTP LAR D1 C1522S oder inaktivierter
PTP Domäne
2, PTP LAR D2 C1813S, welche mittels PCR zwischen
den Aminosäuren
1259–1881
der humanen PTP LAR amplifiziert und in den pGEX-Vektor subkloniert
wurden. Die Integrität
der subklonierten PCR-Produkte wurde durch Sequenzanalyse bestätigt. GST-Fusionsproteine
wurden in E. coli exprimiert und wie beschrieben gereinigt (Smith
et. al (1988) Gene 67, 31–40).
3μg GST-hPTP
LARi Fusionsprotein oder ein dreifacher
molarer Überschuss
an GST wurden bei 4°C
mit gleichen Mengen an Zelllysaten inkubiert, an Glutathion-Sepharose (Sigma,
FRG) immobilisiert und dreimal mit HNTG gewaschen. Gebundene Proteine
wurden mittels SDS-PAGE für Western-Blotting
aufgetrennt.
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Affinitätspräzipitation – Das Plasmid,
das für das
GST-E-Cadherin cytoplasmatische
Fusionsproteinen kodiert, wurde durch PCR-Amplifikation der cDNA-Sequenz
zwischen den Aminosäuren
734 und 884 von E-Cadherin der Maus (Nagafuchi et. al (1987) Nature
329, 341–343)
konstruiert und in den geeigneten pGEX-Vektor kloniert. Für die Affinitätspräzipitation
wurden gleiche Konzentrationen der vorgeklärten NBT II Zelllysate mit
5μg des
gereinigten GST-E-Cadherin
cytoplasmatischen Fusionsproteins oder einem dreifachen molaren Überschuss
an GST inkubiert und an Glutathion-Sepharose immobilisert. Die erhaltenen
Komplexe wurden dreimal mit HNTG gewaschen, und die gebundenen Proteine wurden
mittels SDS-PAGE für
Western-Blotting aufgetrennt.
-
Antiseren – Ein monoklonaler
Antikörper
gegen Phosphotyrosin (4G10) wurde von UBI erhalten. α-Catenin, β-Catenin, Plakoglobin
und E-Cadherin Antikörper
wurden von Transduction Laboratories erhalten. Ein zweiter Antikörper gegen
E-Cadherin wurde gegen ein GST-Fusionsprotein erzeugt, welches die
Aminosäuren
834–913
des humanen E-Cadherins enthält.
Der monoklonale Antikörper
11.1A (M. Streuli, Dana Faber Cancer Institute, Boston, USA) erkennt
die extrazelluläre
Domäne
der humanen PTP LAR (Streuli et. al (1992) EMBO J. 11, 897–907). Das Kaninchen
Antiserum #320 (Y. Schlessinger, New York University Medical Center,
New York, USA) ist gegen ein Peptid gerichtet, das dem C-Terminus
von PTP LAR (Aminosäuren
1868–1881)
entspricht.
-
In
vitro Dephosphorylierungsassay – ß-Catenin
wurde transient in humanen 293 embryonalen Nierenzellen überexprimiert.
Die Zellen wurden einem Serummangel unterzogen, 10 min mit Pervanadat
(0.3 μM
H2O2/0.1 mM Na-Orthnovanadat) behandelt
und lysiert. Immunpräzipitationen
wurden wie oben beschrieben durchgeführt, mit Ausnahme dass HNTG
ohne Pyrophosphat, Amoniummolybdat und Na-Orthovanadat verwendet
wurde. Die PTP-Aktivität
gegen Tyrosinphosphoryliertes β-Catenin
wurde in 200 μl
Reaktionen bei 25°C
untersucht, welche 25 mM HEPES, pH 7.5, 5 mM EDAT, 10 mM DTT, und
1 mg/ml BSA mit 200 ng GST-hPTP LAR cytoplasmatischem Fusionsprotein,
GST-hPTP LAR D1 C1522S oder GST-hPTP LAR
D2 C1813S enthielten. Die Reaktionen wurden
durch Waschen mit HNTG gestoppt und anschließend durch SDS-PAGE aufgetrennt.
Der Tyrosin-Phosphorylierungsstatus wurde mittels Western-Blotting
unter Verwendung eines anti-Phosphotyrosin-Antikörpers analysiert.
-
Immunfluoreszenz – NB II
Zellen wurden in einer Dichte von 1 × 104 Zellen/cm2 oder 7 × 104 Zellen/cm2 ausplattiert. 24 Stunden später wurden
die Zellen mit 2% Paraformaldehyd in phosphat-gepufferter Saline
(PBS, pH 7.4, 125 mM Sucrose) fixiert. Die Autofluoreszenz wurde
mit PBS-Glycin (100 mM Glycin, 0.1% Borhydrat in PGS) gequencht,
und die Zellen wurden mit 0.5% Saponin in PGS (5 min) permeabilisiert.
Die nicht-spezifische Antikörperbindung wurde
eine Stunde mit phosphat-gepufferter Gelatine (PBG : PBS, 0.5% Rinderserumalbumin,
0.045% Kaltwasserfischgelatine, 5% Eselserum) geblockt. Die Inkubation
mit dem primären
Antikörper
wurde nach Verdünnung
in PBG bei Raumtemperatur für zwei
Stunden durchgeführt.
Nach drei Waschschritten in PBG wurde die Bindung des primären Antikörpers mit
einem Isotypspezifischen sekundären
Antikörper,
entweder FITC(DTAF)- oder Cy3-konjugiert (Jackson Laboratories,
USA), detektiert. Für
Experimente mit einer zweifachen Markierung wurde die Markierung
des Antikörpers
konsekutiv durchgeführt. Deckgläser wurden
unter Permafluor Mounting Medium (Immunotech, Frankreich) montiert
und entweder mit einem konventionellen Fluoreszenzmikroskop (Leica,
FGR) oder einem konfokalen CLSM Laser-Mikroskop (Leica, FRG) betrachtet.
Die Kontrollen wurden in einem identischen Aufbau untersucht.
-
BEISPIEL 1
-
Relokalisierung des Cadherin/Catenin-Komplexes nach
Induktion der epitelialen Zellmigration
-
Die
Migration epithelialer Zellen in Gewebekultur stellt in vielerlei
Hinsicht ein Modellsystem für die
epithelialmesenchymale Transition dar (Manske et. al (1994) Int.
Rev. Cyptol. 155, 49–9).
Die Ratten Blasenkarzinomzelllinie NBT II (Toyoshima et al., J. Nat.
Cancer Inst. 47, 979–985)
wurde verwendet, da bestimmte Wachstumsfaktoren und Komponenten der
extrazellulären
Matrix (ECM) die Migration dieser Zellen induzieren (Valles et.
al (1990) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 1124–1128; Tchao, R. (1982) Cell Motil.
4,333–341;
Tucker et. al (1990) Cancer Res. 50, 129–137).
-
Die
Ergebnisse eines in vitro Wund-Assays sind in 1A für EGF und
den kommerziellen Serumersatz Ultroser G dargestellt. Um die Proliferation als
Ursache des Wundverschlusses auszuschließen, wurde Aphidicolin verwendet,
um die DNA-Synthese zu hemmen; es beeinträchtigte die Migration nicht.
Im Gegensatz dazu hob die Hemmung der Phosphatidylinositol-3-kinase
(PI3A) durch ly295002, der Tyrosinkinasen (TK) durch Genistein oder
der mitogenaktivierten Proteinkinasen (MAPK) durch PD98059 die Zellmigration
vollständig
auf. Die Proteinkonzentrationen der Komponenten des Cadherin/Catenin-Komplexes
blieben während
der Migration unverändert, und
selbst die Überexpression
von E-Cadherin konnte
die Zerstörung
intrazellulärer
Kontakte nicht verhindern (Boyer et. al (1992) Exp. Cell Res. 201, 347–357).
-
Die
Lokalisierung der Komponenten des Cadherin/Catenin-Komplexes während der
EMT war jedoch verändert.
E-Cadherin (grüne
Fluoreszenz)und β-Catenin
(rote Fluoreszenz) waren entlang der gesamten Zell/Zell-Kontaktregion
angrenzender, subkonfluent ausplattierter Zellen lokalisiert (1B, oberes Panel). Die Fluoreszenz an
kontaktfreien Membranstellen war nur schwach oder fehlte vollständig. Eine
schwache β-Catenin-Färbung wurde
im Nukleus von Kontrollzellen detektiert, höchstwahrscheinlich aufgrund
der Tatsache, dass die konfluenten Zellen ihre Adherens Junctions
nicht vollständig
ausbildeten. Nach Induktion der Migration durch EGF, breiten sich
E-Cadherin und β-Catenin
jedoch wieder über
die ganze Zelloberfläche
und im Cytoplasma aus. Interessanterweise war die erhöhte nukleare
Lokalisation von ß-Catenin
ebenfalls während
der epithelialen Zellmigration detektierbar.
-
BEISPIEL 2
-
Tyrosin-Phosphorylierung
des Cadherin/Catenin-Komplexes
-
Die
Spezifität
von Tyrosin-Kinasen für
den Cadherin/Catenin-Komplex wurde untersucht. Eine transiente Cotransfektion
von TKs mit den Komponenten des Cadherin/Catenin-Komplex zeigte,
dass nur TKs, die eine Rolle in der epithelialen Zellmigration spielen,
wie zum Beispiel EGFR, c-Src oder FGFR2, in der Lage sind, β-Catenin
und Plakoglobin zu phosphorylieren. α-Catenin und E-Cadherin waren
jedoch keine Substrate für
diese TKs. Diese Beobachtungen konnten in nicht transfizierten NBT
II Zellen bestätigt
werden, die zur Migration stimuliert wurden. Nach Zelllyse wurden
alle Komponenten des Cadherin/Catenin-Komplexes mit spezifischen
Antikörpern
immunpräzipitiert.
Diese Technik ermöglicht die
Präzipitation
der Komponenten des Cadherin/Catenin-Komplexes unabhängig von
ihrer Lokalisation und ihren Bindungspartnern, und daher auch von E-Cadheringebundenem α-Catenin.
Die Tyrosin-Phosphorylierungsniveaus wurden mittels Western-Blotting
mit einem anti-Phosphotyrosin-Antikörper (2,
oben), gefolgt von der Detektion von E- Cadherin (2, Mitte)
oder den Cateninen (2, unten) durch spezifische
Antiköper
analysiert.
-
Die
Tyrosin-Phosphorylierung von ß-Catenin und
Plakoglobin, nicht aber von α-Catenin
und E-Cadherin war bereits 30 min nach Induktion der Migration detektierbar.
Die Phosphorylierung war transient, dauerte etwa 9 Stunden und war
nach 24 Stunden nicht länger
detektierbar. Für
die Immunpräzipitation
war eine Vorbehandlung der Zellen mit 1 mM Na-Orthovanadat notwendig,
ein spezifischer Inhibitor der PTPs, um Tyrosin-Phosphorylierung
zu detektieren. Dies indiziert, dass der Phosphorylierungszustand
von ß-Catenin
und Plakoglobin durch TKs und PTPs strikt reguliert war. Die Korrelation
der ephithelialen Zellkoloniedispersion mit der Tyrosin-Phosphorylierung
von β-Catenin
und Plakoglobin konnte ebenfalls in HT29- und HaCaT-Zellen nachgewiesen werden,
was einen gemeinsamen regulatorischen Mechanismus während der
Induktion der Zellmigration nahelegt.
-
BEISPIEL 3
-
Erhöhter freier Pool an β-Catenin
während
der epithelialen Zellmigration
-
β-Catenin
aus EGF-behandelten Zellen wurde mit einem GST-Fusionsprotein affinitätspräzipitiert,
das die gesamte cytoplasmatische Domäne von E-Cadherin umfasst.
Die Niveaus an freiem unkomplexiertem β-Catenin (3,
oben) sowie dessen Phosphotyrosin-Gehalt (3, unten)
wurde durch Immunblotting analysiert. Wie oben gezeigt, erlaubt diese
Strategie im Gegensatz zur Immunpräzipitation die spezifische
und selektive Präzipitation
des freien, nicht E-Kadheringebundenen Pools an ß-Catenin (Papkoff et. al (1996)
Mol. Cell. Biol. 16, 2128–2134).
-
Die
Induktion der Migration durch EGF korrelierte mit einem Anstieg
des freien Pools an ß-Catenin,
das einen signifikant höheren
Phophotyrosin-Gehalt aufwies als das β-Catenin, das durch Immunpräzipitation
erhalten wurde (vergleiche die 2 und 3).
Der freie Pool an β-Catenin
in nicht-stimulierten Kontrollzellen blieb unbeeinflusst. Während Erhöhungen an
freiem Tyrosin-phosphoryliertem β-Catenin selbst ohne
Zugabe von Na-Orthovanadat detektiert wurden (siehe 8),
verbesserte dessen Zugabe die Detektion. Diese Befunde zeigen, dass
die Phosphorylierung durch TKs zu einem Anstieg des freien, unkomplexierten
Pools an ß-Catenin
während der
epithelialen Zellmigration führt.
-
BEISPIEL 4
-
Colocalization des Cadherin/Catenin-Komplexes
mit PTP LAR
-
Eine
Vorbehandlung mit Na-Orthovanadat führte zu einer erhöhten Tyrosin-Phosphorylierung von β-Catenin
und Plakoglobin in migrierenden NBT II Zellen. PTPs können daher
als Steady-State Gleichgewichtsantagonisten von TKs für regulatorische
Ereignisse an Adherens Junctions fungieren. Wie in 4 gezeigt,
colokalizierte PTP LAR (rote Fluoreszenz) mit dem Cadherin/Catenin-Komplex (grüne Fluoreszenz),
wie durch das gelbe Fluoreszenzsignal an den Adherens Junctions
von epithelialen Zellen gezeigt. PTP LAR wurde an die fokalen Adhäsionen epithelialer
MCF7 Zellen lokalisiert (Serra-Pages et. al (1995) EMBO J. 14, 2827–2838).
In NBT II Zellen wurde PTP LAR vorzugsweise an Adherens Junctions
detektiert und mit geringerer Signalintensität an fokalen Adhäsionen.
Da motile Zellen ihre Adherens Junctions und fokalen Adhäsionen schnell
trennen und wieder verbinden müssen,
unterstützt
die Lokalisation von PTP LAR ihre potenzielle regulatorische Funktion
während
der epitherialen Zellmigration.
-
BEISPIEL 5
-
Assoziation von β-Catenin
und Plakoglobin mit PTP LAR
-
Um
die potenzielle Assoziation von PTP LAR mit dem Cadherin/Catenin-Komplex
in intakten Zellen zu untersuchen, wurden subkonfluente humane MCF7
Zellen mit EGF stimuliert, lysiert und mit Antikörpern entweder gegen PTP LAR
oder den Cadherin/Catenin-Komplex immunpräzipitiert. Eine Western Blot-Analyse mit spezifischen
Antikörpern
gegen β-Catenin
und E-Cadherin (5A) oder Plakoglobin und E-Cadherin (5B) detektierten diese Proteine in anti-humanen
PTP LAR Immunpräzipitaten
mit dem monoklonalen Antikörper 11.1A
gegen die extrazelluläre
Domäne
von humaner PTP LAR und umgekehrt. Interessanterweise war die Assoziation
konstitutiv und unabhängig
von EGF-Stimulation. Kein spezifisches Signal der Komponenten des
Cadherin/Catenin-Komplexes wurde mit dem polyklonalen Antiserum
#320 aus Kaninchen gegen PTP LAR erhalten, was nahelegt, dass das
antigene Epitop in diesem Komplex nicht zugänglich war. Um zu untersuchen, welche
Komponente des Cadherin/Catenin-Komplexes die Interaktion mit PTP
LAR vermittelte, wurde ein GST-Fusionsprotein, das die gesamte cytoplasmatische
Domäne
von PTP LAR enthält
(GST-PTP LARi) für die Affinitätsreinigung
der einzelnen Komponenten des Cadherin/Catenin-Komlexes verwendet
und transient in humanen 293 embryonalen Nierenfibroblasten überexprimiert,
welche vor der Lyse mit dem Tyrosin-Phosphatase-Inhibitor Pervanadat behandelt
wurden.
-
Es
wurde gefunden, dass β-Catenin (5C, links) und Plakoglobin (5C, rechts) unter diesen Bedingungen spezifisch
mit der cytoplasmatischen Domäne
von PTP LAR assoziieren. E-Cadherin und α-Catenin interagierten unter
den gleichen experimentellen Bedingungen nicht direkt mit PTP LAR
(Ergebnisse nicht gezeigt). Der Phosphorylierungszustand von β-Catenin
oder Plakoglobin, die beide nach Behandlung mit Pervanadat Tyrosin-phosphoryliert
waren, beeinflusste ihre Assoziation mit den GST-PTP LAR cytoplasmatischen
Fusionsprotein nicht. Diese Interaktion erforderte die vollständige cytoplasmatische
Domäne
von PTP LAR, da Deletionsmutanten von PTP LAR β-Catenin oder Plakoglobin nicht
effizient gebunden haben.
-
BEISPIEL 6
-
β-Catenin ist ein Substrat von
PTP LAR in vitro
-
Die
Assoziation von β-Catenin
und Plakoglobin mit PTP LAR veranlasste die Untersuchung, ob diese
Proteine tatsächliche
Substrate für
PTP LAR darstellen könnten.
GST-Fusionsproteine von PTP LAR, die entweder die gesamte cytoplasmatische Domäne (GST-PTP
LAR cytopl.) oder Mutanten von PRP LAR mit katalytisch inaktivierter
PTP Domäne
1 (GST-PTP LAR PTP D1 C1522S) oder inaktivierter PTP
Domäne
2 (GST-PTP LAR PTP D2 C1813S) umfassen,
wurden mit Tyrosin-phosphoryliertem β-Catenin aus transient überexprimierenden,
Pervanadatbehandelten humanen 293 Zellen inkubiert. Nach verschiedenen
Zeitintervallen wurden die Reaktionen gestoppt und mit einem anti-Phosphotyrosin-spezifischen
Antikörper
analysiert.
-
Es
wurde eine signifikante Reduktion im Tyrosin-Phosphorylierungssignal innerhalb der
ersten fünf
Minuten nach Inkubation von ß-Catenin
mit GST-PTP LAR cytoplasmatisch oder GST-PTP LAR PTP D2 C1813S
(6, oben links und rechts) erhalten. Keine Veränderung
im Phosphorylierungsgrad wurde nach Inkubation mit GST-PTP LAR PTP
D1 C1522S beobachtet ( 6,
oben, Mitte), was die Ergebnisse der enzymatischen Aktivitätsmessungen für die GST-Fusionproteine
unter Verwendung von pNPP als Substrat bestätigt (Ergebnisse nicht gezeigt).
Diese Ergebnisse sind mit früheren
Befunden konsistent, dass die erste PTP Domäne von PTP LAR für die katalytische
Aktivität
essentiell ist, währende
die zweite katalytisch inaktiv ist (Streuli, et. al (1990) EMBO
J. 9). Die Blots wurden mit einem anti-β-Catenin-spezifischen Antikörper erneut
untersucht ("reprobed"), um zu bestätigen, dass
die gleichen Proteinmengen im Assay verwendet wurden (6,
unten). Somit ist β-Catenin
ein Substrat für PTP
LAR.
-
BEISPIEL 7
-
PTP LAR hemmt die eptheliale
Zellmigration und die Tumorbildung in Nacktmäusen
-
Als
nächstes
untersuchten wir, ob PTP LAR eine direkte regulatorische Funktion
während
der epithelialen Zellmigration besitzt. Dazu exprimierten wir humane
PTP LAR ectopisch in NBT II Zellen in Konzentrationen, die vergleichbar
mit dem endogenen Protein waren, wobei polyklonale sowie klonale
Zelllinien mit etwa der zweifachen PTP LAR Expression relativ zu
den parentalen Zellen erhalten wurden. Mit diesen Zelllinien führten wir
Streuungsassays durch, um die Migration nach EGF-Behandlung zu quantifizieren.
Diese moderate ectopische Expression von hPTP LAR in NBT II Zellen
inhibierte die EMT und die Motilität (7A)
signifikant auf etwa 40% der mit der Vektorkontrolle infizierten
Zelllinien (NBT II pLXSN, 7B) ohne
die Kinetiken des Beginns der Migration zu beeinflussen. Keine Unterschiede
in der Aktivierung und Autophosphorylierung des EGF-Rezeptors und
dessen Assoziation mit dem Adapterprotein Shc wurden detektiert,
was nahelegt, dass ectopische hPTP LAR nicht durch Inaktivierung
des EGF-Rezeptors
funktioniert. Weiterhin wurden "Downstream-Ereignisse" der EGF-Signalübertragung
wie DNA-Synthese und Proliferationsrate dieser NBT II-hPTP LAR Zelllinien
durch die ectopische Expression von hPTP LAR nicht beeinflusst.
-
Die
epitheliale Zellmigration in vitro ähnelt einem vereinfachten Modellsystem
für die
Tumorentstehung und Metastasenbildung in vivo. Daher wurde die Korrelation
der ectopischen Expression von hPTP LAR mit einer verminderten Kapazität dieser
Zellen untersucht, Tumoren in vivo in Nacktmäusen auszubilden. NBT II-hPTP
LAR Zellen wurden subkutan in die Seitenregion von Swiss Nacktmäusen injiziert.
Interessanterweise zeigten diese Zellen verglichen mit NBT II pLXSN
Zellen ein signifikant vermindertes Tumorwachstum ( 7C).
Die Fähigkeit
zur Tumorbildung von polyklonalen und klonalen Zelllinien unterschied
sich nicht. Die parentalen NBT II Zellen bildeten in gleichem Maße Tumoren
aus wie die mit der Vektorkontrolle infizierten Zelllinien, was
ein klonales Artefakt ausschließt.
Diese Daten legen in starken Maße
nahe, dass PTP LAR als negativer Regulator der epitelialen Zellmigration
und der Tumorbildung dient.
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BEISPIEL
8: PTP LAR inhibiert die Tyrosin-Phosphorylierung und den Anstieg
des freien Pools an β-Catenin β-Catenin
wurde in Kontroll- und in hPTP LAR-exprimierenden NBT II Zellen unter Verwendung
eines GST-E-Cadherin
cytoplasmatischen Fusionsprotein affinitätspräzipitiert. Die Zellen wurden
nicht mit dem PTP-Inhibitor
Na-Orthovanadat behandelt, um die Funktion von PTP LAR nicht zu maskieren.
Nichtsdestotrotz wurde ein Anstieg des Pools an freiem, unkomplexiertem
und tyrosin-phodphoryliertem β-Catenin
in Vektor-infizierten Kontrollzellen detektiert, was zeigt, dass
ein Anstieg an freiem Tyrosin-phosphoriliertem β-Catenin auch in Zellen ohne Vorbehandlung
mit Na-Orthovanadat erfolgt (8, links).
In NBT II-hPTP LAR-expremierenden Zellen wurde jedoch weder eine
Tyrosin-Phosphorylierung noch ein Anstieg des Pools an freiem β-Catenin
detektiert (8, rechts). Da β-Catenin
in vitro ein Substrat von PTP LAR ist, und die ectopische Expression
von humaner PTP LAR in NBT II Zellen nicht mit der EGF Rezeptor-vermittelten
Signalübertragung
interferiert, fungiert PTP LAR als spezifischer negativer Regulator
der β-Catenin
Tyrosin-Phosphorylierung,
die einen Anstieg an freiem β-Catenin
verhindert, und dabei die epitheliale Zellmigration inhibiert.
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Ein
Fachmann würde
sofort erkennen, dass die Erfindung zur Ausführung der einzelnen Objekte und
zur Erreichung der erwähnten
Ziele und Vorteile sowie derjenigen, die darin inhärent enthalten
sind, angepasst ist. Die molekularen Komplexe und die Methoden,
die Verfahren, Moleküle
und spezifischen Verbindungen, die hier als derzeit repräsentativ
für bevorzugte
Ausführungsformen
beschrieben sind, sind beispielhaft und sollen nicht als Einschränkung des
Schutzumfangs der Erfindung verstanden werden. Dem Fachmann können Veränderungen
darin und andere Verwendungen in den Sinn kommen, die im Rahmen
der Erfindung, die durch den Umfang der Ansprüche definiert ist, eingeschlossen
sind.
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Für den Fachmann
ist es leicht ersichtlich, dass verschiedene Substitutionen und
Modifikationen an der hier offenbarten Erfindung durchgeführt werden
können,
ohne vom Schutzumfang der Erfindung abzuweichen.
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Alle
Patente und Publikationen, die in der Spezifikation erwähnt sind,
sind Indikativ für
das Niveau der Fachleute, welche die Erfindung betrifft.
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Die
hier illustrativ dargestellte Erfindung kann bei Fehlen eines beliebigen
Elements oder von Elementen, einer Beschränkung oder von Beschränkungen,
die hier nicht spezifisch offenbart ist, in geeigneter Weise ausgeführt werden.
Daher kann zum Beispiel in jedem Fall jeder der Begriffe "umfassen", "im wesentlichen bestehen
aus" und "bestehen aus" durch jeweils jeden
der beiden anderen Begriffe ersetzt werden. Die verwendeten Begriffe
und Ausdrücke
werden beschreibend und nicht als Einschränkung verwendet, und es besteht
nicht die Absicht, dass bei Verwendung derartiger Begriffe und Ausdrücke beliebige Äquivalente
der gezeigten und beschriebenen Merkmale oder von Teilen davon ausgeschlossen
werden, sondern es wird erkannt, dass verschiedene Modifikationen
im Rahmen des Schutzbereichs der beanspruchten Erfindung möglich sind.
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Zusätzlich werden
Fachleute erkennen, wenn Merkmale oder Aspekte der Erfindung in
Form von Markush-Gruppen beschrieben sind, dass die Erfindung dadurch
in Form eines beliebigen einzelnen Vertreters oder einer Subgruppe
von Vertretern der Markush-Gruppe beschrieben wird. Falls zum Beispiel
X beschrieben wird als ausgewählt
aus der Gruppe, die aus Brom, Chlor und Iod besteht, sind Ansprüche mit
X als Brom und Ansprüche
mit X als Brom und Chlor vollständig
beschrieben.
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Weitere
Ausführungsformen
finden sich in den nachfolgenden Ansprüchen.