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Die
vorliegende Anmeldung beansprucht den Nutzen der vorläufigen US-Patentanmeldung
Nr. 60/157 754, die am 5. Oktober 1999 eingereicht wurde.
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines β-adrenergischen
Agonisten und eines pharmazeutisch zulässigen bioadhäsiven Trägers bei
der Herstellung eines Arzneimittels zur lokalen Verabreichung an
die Vaginalschleimhaut zur therapeutischen Behandlung der Endometriose
bzw. Unfruchtbarkeit oder zur Steigerung der Fruchtbarkeit.
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Hintergrund
der Erfindung
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Endometriose
ist ein Zustand, bei dem sich Gewebe, das mit der Auskleidung des
Uterus identisch ist oder diesem ähnelt, an abnormalen Orten,
d. h. außerhalb
des Uterus, befindet. Endometriose, die hauptsächlich gynäkologische und andere Organe
des unteren Beckens befällt,
wird oft von den Symptomen schmerzhafte Gebärmutterverkrampfung (Dysmenorrhoe),
Beckenschmerz und Unfruchtbarkeit begleitet. Das relativ seltene
Auftreten von Endometriose, der vollkommen unbekannte Zeitverlauf
ihrer Entstehung und die invasive Natur diagnostischer Verfahren
stellen zusammen eine schwierige Umgebung für das Studium einer möglichen
Prävention
der Endometriose dar.
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Bei
klassischen Behandlungen der Endometriose hat sich gezeigt, dass
sie zu einer erheblichen Verringerung der Größe (aber nicht zum Verschwinden)
endometriotischer Läsionen
und zur Schmerzverringerung führen;
jedoch versuchen diese Behandlungen typischerweise entweder die
Menopause oder eine Schwangerschaft vorzutäuschen, wodurch auch die Ovulation
blockiert wird. Da traditionelle Behandlungen der Endometriose infolgedessen
durch die Blockierung der Ovulation eine Schwangerschaft verhindern,
wäre es
von großem
Nutzen, Behandlungen einsetzen zu können, die nicht in den normalen
Menstruationszyklus eingreifen.
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Der
Menstruationszyklus lässt
sich in drei charakteristische Phasen unterteilen, die auf der Kontraktilität der Gebärmutter
basieren: die frühe
Follikelphase, die späte
Follikelphase und die Lutealphase. Während der frühen Follikelphase
sind die Gebärmutterkontraktionen
vorrangig antegrad und verlaufen vom Fundus zum zervikalen Ende
des Uterus. Dieses Kontraktilitätsmuster
ist wichtig für
das vorwärts
gerichtete Ausleeren des Gebärmutterinhalts
(der Menses). In dieser Phase des Menstruationszyklus werden Gebärmutterkontraktionen
typischerweise von der Frau wahrgenommen und können eine Miniaturausgabe der
Austreibungskontraktionen bei Wehen darstellen. Gelegentlich können diese
Gebärmutterkontraktionen
so schmerzhaft werden, dass sie sich auf Tagesabläufe störend auswirken,
wobei sie eventuell medikamentöse
Behandlung und/oder eine Auszeit von regelmäßigen täglichen Verpflichtungen erfordern.
Derartige schmerzhafte Kontraktionen werden als Dysmenorrhoe bezeichnet.
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Die
späte Follikelphase
ist durch vorrangig retrograde Kontraktionen (vom Gebärmutterhals
zum Uterus) gekennzeichnet. Diese spielen eine Rolle beim schnellen
Transport von Sperma vom zervikalen Bereich zum distalen Ende der
Eileiter, wo die Befruchtung stattfindet. Kontraktionen in der späten Follikelphase
sind bekanntermaßen
schmerzfrei.
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Die
Lutealphase ist gekennzeichnet durch eine durch Progesteron herbeigeführte Ruhephase
des Uterus mit möglicherweise
bidirektionalen Kontraktionen niedriger Amplitude, die an beiden
Enden des Uterus beginnen und im Mittelbereich zusammentreffen.
Diese bidirektionalen Kontraktionen tragen möglicherweise zur korrekten
Positionierung des entstehenden Embryos im Mittelabschnitt der Gebärmutterhöhle bei,
an dem die Einnistung am wahrscheinlichsten erfolgt.
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Vor
kurzem durchgeführte
Studien haben Endometriose mit dyskinetischen Mustern der Uteruskontraktilität während des
weiblichen Menstruationszyklus in Zusammenhang gebracht: Salamanca,
A., Beltran, E., Subendometrial Contractility in Menstrual Phase
Visualized by Transvaginal Sonography in Patients with Endometriosis.
Fertil. Steril., 65:193-95 (1995). Eine Analogie zu anderen Formen
von Glattmuskeldyskinesie (wie beispielsweise dem Reizkolon-Syndrom) legt nahe,
dass eine Änderung
der Uteruskontraktilität
in Verbindung mit Endometriose vom Typ her hyperkinetisch ist: Sanfilippo,
J.S., Wakim, N.G., Schikler, K.N., Yussman, M.A., Endometriosis
in association with uterine anomaly, Am. J. Obstet. Gynecol. 1986;
154:39-43.
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Speziell
können
hyperkinetische Gebärmutterkontraktionen
in Verbindung mit Endometriose das korrekte antigrade Abfließen von
Menstruationsblut verhindern, das normalerweise während der
frühen
Follikelphase des Menstruationszyklus auftritt. Normalerweise fließt Menstruationsblut
aus dem Uterus in Richtung der Vagina ab; jedoch können abnormale
Gebärmutterkontraktionen
dazu führen,
dass Menstruationsblut auf chaotische Weise den Uterus durch alle Öffnungen,
einschließlich
der Eileiter verlässt
(aufgrund der Hochdruckumgebung der Gebärmutterhöhle). Dies würde zu einer
Verstärkung
der retrograden Blutung führen. Eine
retrograde Blutung wäre
letztlich einer der Faktoren, die die Entstehung endometriotrischer
Einnistung durch direktes Besäen
mit Resten endometrialen Gewebes und Auslösung einer chronischen entzündlichen Reaktion
begünstigen
würden.
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Obwohl
angenommen wird, dass alle Frauen während der Menses (d. h. während des
frühen
Follikelzyklus) zumindest manchmal ein gewisses Maß retrograder
Blutung erleben (Halme, J., Hammond, M.G., Hulka, J. F., Raj, S.G.,
Talbert, L.M., Retrograde menstruation in healthy women and in patients
with endometriosis, J. Am. Ass. Gynecol. Laparoscopists 3 [4 Suppl],
S5, 1996), hat eine kürzliche
Studie gezeigt, dass Frauen, die unter Endometriose leiden, mehr
endometriale Reste aufwiesen, die eine stärkere Neigung zu Wachstum in
Kulturen zeigten als jene, die Frauen entnommen wurden, die von
Endometriose nicht betroffen waren: Bulletti, D., Rossi, S., Albonetti,
A., Polli, V., De Ziegler, D., Massonneau, M., et al., Uterine contractility
in patients with endometriosis. J. Am. Ass. Gynecol. Laparoscopists
3 [4 Supp.), S5. 1996. Eine weitere Studie zeigte umfangreicheren
retrograden Transport zum Uterus und zu den Eileitern von Makro-Albuminaggregaten,
die mit Tc-99 (Technitium) markiert waren und in das Scheidengewölbe von
Frauen mit dokumentierter Endometriose platziert wurden, als im
Vergleich zu Frauen, die nicht betroffen waren: Leyendecker, G.,
Kunz, G., Wildt, L., Beil, D., Deininger, H., Uterine hyperperistalsis
and dysperistalsis as dysfunctions of the mechanism of rapid sperm
tansport in patients with endometriosis and infertility, Hum. Reprod.
1996; 11:1542-51.
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Des
Weiteren scheinen Veränderungen
normaler retrograder Kontraktionen während des späten Follikelzyklus
den schnellen Transport von Sperma zu beeinträchtigen und die Fruchtbarkeit
herabzusetzen. Dies liegt daran, dass die Kontraktilität längs des
weiblichen Trakts (Uterus und Eileiter) der Hauptmotor zu sein scheint,
der für
den schnellen Transport von Sperma vom zervikalen Bereich zum distalen
Ende der Eileiter, wo die Befruchtung stattfindet, sorgt. Studien
zeigen, dass Sperma innerhalb von Minuten nach dem Geschlechtsverkehr
in der Beckenhöhle
gefunden wurde, und zwar lange, bevor es sich aus eigener Kraft
hätte dorthin
bewegen können,
wodurch sie die retrograde Gebärmutterkontraktilität beim schnellen
Transport von Sperma implizierten: Kunz, G., Beil, D., Deininger,
H., Wildt, L., Leyendecker, G., The dynamics of rapid sperm transport
through the female genitalia tract: evidence from vaginal sonography
of uterine peristalsis and hysterosalpingoscintigraphy. Hum. Reprod.
1996; 11:627-32.
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β-adrenergische
Agonisten, die beispielsweise Terbutalin umfassen, zeigen bekanntermaßen Glattmuskelkontraktilität. Terbutalin
und andere β-adrenergische
Agonisten üben
ihre pharmakologischen Wirkungen durch Aktivierung von Adenylcyclase
aus, dem Enzym, das die Umwandlung von Adenosintriphosphat (ATP)
in cyclisches Adenosinmonophosphat (cAMP) katalysiert. Die Aktivierung
von Adenylcyclase durch β-adrenergische
Agonisten erhöht
die intrazellularen Pegel von cAMP. Cyclisches AMP wiederum reduziert
die Verfügbarkeit
von intrazellularem freiem Ca2+, das zur Aktivierung von Myosinleichtkettenkinase
erforderlich ist, dem Enzym, das Myosin phosphoryliert und dadurch
gestattet, dass es sich mit Actin zur Bildung von Actomyosin verbindet.
Ein Mangel an Ca2+ führt
zu einer Unterbrechung der Actin-Myosin-Interaktion mit einer daraus
resultierenden Hemmung der Glattmuskelkontraktilität.
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Terbutalin
wird typischerweise als Bronchodilatatoreingesetzt und ist zur Behandlung
von Asthma genehmigt, beispielsweise von der United States Food
and Drug Administration (US-amerikanische Nahrungsmittel- und Medikamentenbehörde). Auch
orales sowie intravenöses
Terbutalin wurden als in vernünftigem Maß wirksame
Therapien bei vorzeitigen Wehen eingesetzt, indem sie Kontraktionen
beenden oder eine Entbindung hinauszögern: Lyrenas, S., Grahnen,
A., Lindberg, B., et al., Pharmacokinetics of Terbutaline During Pregnancy,
Eur. J. Clin. Pharmacol., 29:619-623 (1986); Berg., G., Lindberg,
C., Ryden, G., Terbutaline in the Treatment of Preterm Labour, Eur.
J. Respir. Dis., 65:219-230 (1984).
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Die
Verwendung von Terbutalin bei der Behandlung von Dysmenorrhoe ist
dokumentiert worden. In einer Studie wurde gezeigt, dass Terbutalin
myometriale Aktivität
hemmt, den Blutfluss zum Uterus erhöht und die Schmerzen lindert,
die während
der die Dysmenorrhoe begleitenden Gebärmutterkontraktionen auftreten: Åkerlund,
M., Andersson, K.E., und Ingemarsson, E., Effects of Terbutaline
an Myometrial Activity, Uterine Blood Flow, and Lower Abdominal
Pain in Women with Primary Dysmenorrhoea, Br. J. of Obstet. & Gyn., 83(9):673-78(1976).
Kullander, S., Svanberg, L., Terbutaline Inhalation for Alleviation
of Severe Pain in Essential Dysmenorrhea, Acta Obstet. Gynecol.
Scand. 60:425-27 (1981). Obwohl diese Therapie einige Wirksamkeit
zeigte, reichte die Behandlung bei den meisten Patientinnen nicht
aus, die ergänzend
weitere Medikamente zur entsprechenden Linderung nehmen mussten.
Des Weiteren hielt die Wirkung jedes Sprays nur 1 Stunde an.
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Lang,
E.K. (American Journal of Roentgenology, 1991, 157, Seiten 77–80) untersucht
die Verwendung von Terbutalin zur Erleichterung des erfolgreichen
Einsatzes von Hysterosalpingographie als Diagnosewerkzeug zur Bewertung
der Prävalenz
und Ursache eines funktionalen Eileiterverschlusses im Gegensatz
zu einem organischen Eileiterverschluss.
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Weiterhin
wurde die Verwendung von Terbutalin und anderen β-adrenergischen Agonisten in
Kombination mit einem bioadhäsiven
Träger
zur Prävention
oder Behandlung von Dysmenorrhoe oder vorzeitigen Wehen ohne die
normalerweise erwarteten Nebenwirkungen in der US-Patentanmeldung
Ser. Nr. 09/145 172 und in der WO 99/13862 offenbart. Diese Nebenwirkungen
werden nachstehend erörtert.
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Nachteile
in Zusammenhang mit dem therapeutischen Einsatz von β-adrenergischen
Agonisten wie beispielsweise Terbutalin haben deren Verwendbarkeit
eingeschränkt.
Beispielsweise zeigen sie nach oraler Verabreichung eine geringe
Bioverfügbarkeit.
Obwohl sie leicht absorbiert werden, zeigen β-adrenergische Agonisten eine
ausgedehnte Sulfatation bei der ersten Passage („First-pass"-Sulfatation). Die Bioverfügbarkeit wurde
auf nur zwischen 15 und 20% geschätzt. Eine begleitende Nahrungsaufnahme
senkt die Bioverfügbarkeit
zusätzlich
um weitere 30%: Bicanyl: Scientific brochure. Astra France Laboratories
(1993).
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Außerdem haben
therapeutische Verwendungen von Terbutalin beträchtliche negative Nebenwirkungen
beim Patienten hervorgerufen, wie vorstehend erwähnt wurde, insbesondere in
Bezug auf das kardiovaskuläre
System. Als sympathikomimetisches Amin kann Terbutalin Probleme
bei Patienten mit kardiovaskulären Störungen,
darunter Arrhythmie, Koronarinsuffizienz und Hypertonie, hervorrufen.
Die intravenöse
Verabreichung von Terbutalin wurde in Verbindung mit Herzklopfen
und peripheren Tremoren gebracht: Åkerlund, M., Andersson, K.F.,
Ingemarsson, I., Effects of Terbutaline an Myometrial Activity,
Uterine Blood Flow and Lower Abdomina) Pain in Women with Primary
Dysmenorrhea. Br. J. Obstet. Gynecol., 83:673-78 (1976). Außerdem hat
intravenöses
Terbutalin Berichten zufolge bereits existierenden Diabetes und
schon vorhandene Ketoacidose verschlimmert. Terbutalin kann auch
für Patienten
mit Schilddrüsenüberfunktion,
Diabetes mellitus oder einer Krankengeschichte von Anfällen problematisch
sein. Andere negative Vorkommnisse umfassen Tremore, Nervosität, erhöhte Herzfrequenz
und Benommenheit. Zu den weniger häufig auftretenden Nebenwirkungen
gehören
Kopfschmerzen, Schläfrigkeit,
Erbrechen, Übelkeit,
Schwitzen, Muskelkrämpfe
und EKG-Veränderungen.
Somit sind derartige Behandlungen trotz ihrer Effizienz aufgrund
der möglichen
negativen Folgen oft kontraindiziert, außer, wenn sie so verabreicht
werden, wie in der vorstehend genannten US-Patentanmeldung Ser. Nr. 09/145 172
erörtert
ist.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines β-adrenergischen
Agonisten und eines pharmazeutisch zulässigen bioadhäsiven Trägers bei
der Herstellung eines Arzneimittels zur Verabreichung an die Vaginalschleimhaut
zur therapeutischen Behandlung der Endometriose bzw. Unfruchtbarkeit
oder zur Steigerung der Fruchtbarkeit.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG Definitionen
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Die „Steigerung
der Fruchtbarkeit" umfasst
ohne Einschränkung
die Erhöhung
der Empfängnisrate oder
der Fruchtbarkeit bei einer Patientin.
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„Therapeutisch
wirksame Menge" bezieht
sich auf die Menge, die erforderlich ist, um die gewünschte Wirkung
herbeizuführen.
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Die „Behandlung
von Endometriose" bezieht
sich auf:
- (i) die Prävention von Endometriose bei
einer Patientin, die eine Veranlagung zu Endometriose haben kann, diese
aber bei ihr noch nicht diagnostiziert wurde;
- (ii) die Einschränkung
von Endometriose, d. h. das Anhalten ihrer Entstehung; und/oder
- (iii) das Lindern der Endometriose, d. h. die Bewirkung ihrer
Rückbildung.
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Die „Behandlung
von Unfruchtbarkeit" umfasst
ohne Einschränkung
die Linderung der Unfruchtbarkeit, die Steigerung der Empfängnisrate
oder Steigerung der Fruchtbarkeit bei einer Patientin mit verringerter oder
beeinträchtigter
Fruchtbarkeit oder mit erkannter Unfruchtbarkeit.
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„Patientin" bezeichnet eine
Person, die sich in medizinischer Pflege oder Behandlung befindet.
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„Vaginalschleimhaut" bezeichnet die Schleimhaut
der Vagina.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines β-adrenergischen
Agonisten und eines pharmazeutisch zulässigen bioadhäsiven Trägers bei
der Herstellung eines Arzneimittels zur Verabreichung an die Vaginalschleimhaut
zur therapeutischen Behandlung der Endometriose bzw. Unfruchtbarkeit
oder zur Steigerung der Fruchtbarkeit.
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β-adrenergische
Agonisten umfassen ohne Einschränkung
Terbutalin, Ritodrin, Isoxsuprin, Fenoterol, Salbutamol, Hexoprenalin,
Metaproterenol, Bitolterol und Pirbuterol.
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Vorzugsweise
ist der β-adrenergische
Agonist Terbutalin. Die chemische Formel von Terbutalin lautet 5-[2-[(1,1-Dimethylethyl)amino]-1-hydroxyethyl]-1,3-benzoldiol. Seine
Strukturformel ist wie folgt:
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Der
exakte Mechanismus der Wirkung des β-adrenergischen Agonisten auf
Endometriose, Unfruchtbarkeit und Fruchtbarkeit ist nicht bekannt,
obwohl allgemein angenommen wird, dass er als Gebärmutter-Glattmuskelrelaxans
wirkt. Es wird angenommen, dass β-adrenergische
Agonisten eine hyperaktive/dyskinetische Gebärmutteraktivität normalisieren,
ohne die korrekten kontraktilen Muster zu verändern, die während des
Menstruationszyklus normalerweise auftreten. Es wird erwartet, das
der β-adrenergische
Agonist durch die Normalisierung disfunktionaler Gebärmutterkontraktionen
Beckenentzündungen
und -schmerzen durch Senkung der retrograden Blutung verringert,
von der man annimmt, dass sie zur Entstehung von Endometriose beiträgt. Die
Wirkung des β-adrenergischen
Agonisten auf die retrograde Blutung kann durch die Überwachung
der Pegel von CA-125 (Krebs-Antigen-125) gemessen werden. Normalerweise
steigen die Pegel von CA-125 während
der Menstruation an; diese Steigerung ist im Fall von Endometriose
jedoch noch ausgeprägter.
Man nimmt an, dass der β-adrenergische
Agonist den Anstieg der Pegel von CA-125 während der Menses verringert.
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Des
Weiteren wird angenommen, dass β-adrenergische
Agonisten Unfruchtbarkeit in Verbindung mit Endometriose behandeln,
sogar wenn der sichtbare Ausdruck der Endometriose nur leicht bis
gemäßigt ist. Obwohl
der exakte Mechanismus dieser Wirkung unbekannt ist, wird erwartet,
dass eine Normalisierung retrograder Kontraktionen den schnellen
Transport von Sperma aus dem zervikalen Bereich zum distalen Ende
der Eileiter verbessert, wo die Befruchtung stattfindet. Ein retrograder
Transport im Mittelzyklus wurde durch Visualisierung der retrograden
Verschiebung (von der Vagina zu den Eileitern) von mit Tc-99 markierten
Makro-Albuminaggregaten belegt, eine Technik, die als Hysterosalpingoscintigraphie
(HSS) bezeichnet wird.
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Außerdem wird
erwartet, dass β-adrenergische
Agonisten die Fruchtbarkeit verbessern, selbst bei Frauen, bei denen
keine Unfruchtbarkeit festgestellt wurde (d. h. Frauen, die nur
einen leichten Grad an Uterusdyskinesie haben, ob diese nun zuvor
festgestellt worden ist oder nicht). Obwohl der exakte Mechanismus dieser
Wirkung bei Frauen mit Uterusdyskinesie unbekannt ist, wird angenommen,
dass Terbutalin die Uteruskontraktilität verbessert, wodurch es den
schnellen Transport von Sperma aus dem zervikalen Bereich zum distalen
Ende der Eileiter verbessert, wo die Befruchtung stattfindet.
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Des
Weiteren wird erwartet, dass jede dieser Indikationen erreicht werden
kann, während
die normalerweise erwarteten schädlichen
Blutspiegel des β-adrenergischen Agonisten
vermieden werden.
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Weiterhin
bieten β-adrenergische
Agonisten einen Vorteil gegenüber
klassischen Behandlungen der Endometriose, da sie die Ovulation
nicht blockieren.
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Ein
pharmazeutisch zulässiger
bioadhäsiver
Träger
ist ein wasserunlösliches,
wasserquellbares, bioadhäsives,
vernetztes Polycarbonsäurepolymer.
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Die
Verwendung eines solchen Polycarbonsäurepolymer-bioadhäsiven Trägers in
Kombination mit einem β-adrenergischen
Agonisten bietet mehrere Vorteile gegenüber der Verwendung des β-adrenergischen Agonisten
allein oder mit anderen Zubereitungen. Bei der Verabreichung sieht
ein derartiger bioadhäsiver
Träger
eine gesteuerte und verlängerte
Freisetzung eines β-adrenergischen
Agonisten durch die Vaginalschleimhaut vor. Indem der β-adrenergische
Agonist direkt und lokal durch die Vaginalschleimhaut freigesetzt
wird, wird eine relativ reduzierte, aber fokussierte Konzentration
eines β-adrenergischen
Agonisten verabreicht. Somit wird die systemische Konzentration
des β-adrenergischen
Agonisten reduziert, was zu einer Verringerung vieler der beträchtlichen
Nebenwirkungen führt,
die mit „First-pass"-Metabolismuswegen
zusammenhängen.
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Des
Weiteren kann der bioadhäsive
Träger
in jeglicher pharmazeutisch annehmbaren Form präsentiert werden, einschließlich eines
Gels, einer Creme, einer Tablette, einer Pille, einer Kapsel, eines
Zäpfchens, eines
Films oder jeder anderen pharmazeutisch annehmbaren Form, die an
der Vaginalschleimhaut haftet. Da die bioadhäsive Qualität der vorliegenden Erfindung
verhindert, dass der β-adrenergische
Agonist verdünnt oder
fortgespült
wird, kann der β-adrenergische Agonist
wirksam verabreicht werden, selbst während der Menses.
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Die
grundlegende Arzneimittelverabreichungssystemzubereitung der vorliegenden
Erfindung – die
Zubereitung eines bioadhäsiven,
wasserunlöslichen,
wasserquellbaren, vernetzten Polycarbonsäurepolymers, zu der der β-adrenergische
Agonist hinzugefügt
wird – ist
im US-Patent Nr. 4 615 697 von Robinson (nachstehend „das '697-Patent" genannt) grundsätzlich beschrieben.
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Wenigstens
achtzig Prozent der Monomere, die das Polymer umfasst, sollten wenigstens
eine Carboxylfunktionalität
enthalten. Das Vernetzungsmittel muss in einer solchen Menge vorliegen,
dass es eine ausreichende Bioadhäsion
und Wasserunlöslichkeit
liefert. Diese Eigenschaften erlauben es dem System, an den epithelialen
Zielflächen
ausreichend lange zu haften, damit die gewünschte Dosierung erfolgt.
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Dieses
Niveau der Bioadhäsion
wird normalerweise erreicht, wenn das Vernetzungsmittel mit etwa
0,1 bis 6,0 Gewichtsprozent des Polymers vorliegt. Mehr bevorzugt
liegt das Vernetzungsmittel mit etwa 1,0 bis 2,0 Gewichtsprozent
des Polymers vor. Geeignete Vernetzungsmittel umfassen unter anderem
Divinylglycol, Divinylbenzol, N,N-Diallylacrylamid, 3,4-Dihydroxy-1,5-hexadien,
2,5- Dimethyl-1,5-hexadien
und andere ähnliche
Mittel. Die Adhäsionskraft
kann durch im Handel erhältliche
Oberflächenspannungsmesser
gemessen werden.
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Ein
bevorzugtes Polymer zur vorliegenden Verwendung ist Polycarbophil.
Polycarbophil U.S.P. ist im Handel von B.F. Goodrich Specialty Polymers
in Cleveland, Ohio unter dem Handelsnamen NOVEON®-AA1 erhältlich.
Polycarbophil ist eine Polyacrylsäure, die mit Divinylglycol
vernetzt ist: The United States Pharmacopeia, Ausgabe 1995, United
States Pharmacopeial Convention, Inc., Rockville, Maryland, auf
den Seiten 1240-41.
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Polycarbophil
ist in anderen Arzneimittelverabreichungssystemen verwendet worden.
Beispielsweise ist Polycarbophil ein Hauptbestandteil der vaginalen
Feuchtigkeitscreme Replens®. Es ist auch als Basis
für Zusammensetzungen
mit anderen aktiven Substanzen wie etwa Progesteron (Crinone®)
(vgl. US-Patent Nr. 5 543 150) und Nonoxylnol-9 (Advantage-S®)
(vgl. US-Patent Nr. 5 667 492) verwendet worden.
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Andere
nützliche
bioadhäsive
Polymere, die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung verwendet werden
können,
sind in dem '697-Patent
genannt. Diese umfassen zum Beispiel Polyacrylsäurepolymere, die mit 3,4-Dihydroxy-1,5-hexadien
vernetzt sind, und Polymethacrylsäurepolymere, die mit Divinylbenzol
vernetzt sind. Diese Polymere sollten nicht in ihrer Salzform verwendet
werden, da dies ihre bioadhäsive
Fähigkeit
verringern würde.
Diese bioadhäsiven
Polymere können
durch herkömmliche
Techniken zur Polymerisation freier Radikale zubereitet werden,
die einem erfahrenen Fachmann bekannt sind, d. h. durch die Verwendung
von Initiierungsmitteln wie etwa Benzoylperoxid und Azobisisobutyronitril.
Beispielhafte Verfahren zur Zubereitung nützlicher Bioadhäsionsmittel
sind ebenfalls im '697-Patent
offenbart.
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Außerdem kann
einer oder können
mehrere beliebige der in dem '697-Patent
gelehrten Zusatzstoffe dem vernetzten Polymer in der Zubereitung
zur maximalen Wirksamkeit des Arzneimittelverabreichungssystems
oder für
die Bequemlichkeit des Patienten untergemischt werden. Zusatzstoffe
dieser Art können
unter anderem Schmiermittel, Weichmacher, Konservierungsmittel,
Gelbildungsmittel, Tablettenbildungsmittel, Pillenbildungsmittel,
Zäpfchenbildungsmittel,
Filmbildungsmittel, Cremebildungsmittel, Aufschlussmittel, Beschichtungen,
Bindemittel, Vehicula, Färbemittel,
Geschmackssteuerungsmittel, Geruchssteuerungsmittel, Benetzungsmittel,
Viskositätssteuerungsmittel
und pH-Wert-Einstellmittel umfassen. Die vorliegende Erfindung betrachtet
andere Zusatzstoffe, die einem Fachmann von normalem Wissen bekannt
sind.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der in der vorliegenden Erfindung verwendeten Zusammensetzung COL-2301
umfasst die folgenden Bestandteile:
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Die
einzelnen Bestandteile von COL-2301 sind gut bekannt und leicht
von Zulieferern der Branche erhältlich.
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Methylparaben
und Sorbinsäure
sind Konservierungsmittel, die durch jedes andere bekannte Konservierungsmittel,
wie zum Beispiel Benzoesäure
oder Propionsäure,
ersetzt werden können.
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Carbomer
934P ist ein Gelbildungsmittel, das durch andere Gelbildungsmittel
ersetzt werden kann, einschließlich,
aber nicht darauf beschränkt,
Carbomer 974, Carbomer 980, Methylcellulose oder Propylcellulose.
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Glycerin
ist ein Benetzungsmittel; alternative Benetzungsmittel umfassen
zum Beispiel Propylenglycol und Dipropylenglycol.
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Leichtes
flüssiges
Paraffin ist Erweichungsmittel; Alternativen umfassen zum Beispiel Öle, wie
etwa Mineralöl,
Erdnussöl,
Rizinusöl,
Sesamöl
oder Maisöl.
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Natriumhydroxid
ist eine starke Base, die zum Zweck der Steuerung des pH-Werts verwendet wird; andere
Basen, die häufig
für diesen
Zweck verwendet werden, können
an seine Stelle treten.
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LABRAFIL® M2130
ist ein optionales Mittel, das für
Schmierung sorgt und als Weißmacher
für die
Zusammensetzung dient. Andere bekannte Schmiermittel und/oder Weißmacher
können
als Ersatz verwendet werden.
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Die
allgemeine Zubereitung betrifft die Hydratation der Polymere, ein
getrenntes Mischen der Polymerphase (wasserlösliche Bestandteile) und der Ölphase (öllösliche Bestandteile),
das Erhitzen und Mischen der beiden Phasen und die Homogenisierung
des Gemisches. Als Beispiel kann die Polymerphase durch Auflösen von
Sorbinsäure
und Methylparaben in gereinigtem Wasser (das annähernd 3% überschüssiges Volumen enthalten sollte,
um Verdampfungsverluste auszugleichen), vorzugsweise bei 75°–78°C, zubereitet
werden. Die Mischung wird dann allgemein auf Raumtemperatur abgekühlt, und
das Polycarbophil und das Carbomer 934P werden zur Mischung zugegeben.
Die Polymere werden mehrere Stunden lang, im Allgemeinen etwa 2–3 Stunden,
durch Mischen hydratisiert, bis eine gleichmäßige, glatte, homogene, klumpenfreie,
gelartige Polymermischung erhalten wird. Wenn die Polymere vollständig hydratisiert
sind, wird der β-adrenergische
Agonist hinzugefügt
und untergemischt, bis eine homogene Suspension erhalten wird.
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Die Ölphase wird
im Allgemeinen vorbereitet, indem LABRAFIL® M2130,
Glycerin, und leichtes flüssiges
Paraffin zusammen geschmolzen und die Mischung auf etwa 75 bis 78°C erhitzt
wird. Die Mischung wird dann auf etwa 60°C abgekühlt. Inzwischen wird die vorstehend
beschriebene Polymerphase auf etwa dieselbe Temperatur erhitzt.
Die Polymerphase wird dann zur erhitzten Ölphase zugegeben. Die beiden
Phasen werden gründlich
vermischt, was ein gleichmäßiges, cremig-weißes Produkt
ergibt. Natriumhydroxid wird nach Bedarf zugegeben, um einen pH-Wert
von etwa 2,5 bis 4,5, im Allgemeinen etwa 4, zu erhalten. Nachdem
die Mischung abgekühlt
ist, wird sie entlüftet.
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Wie
Fachleute auf dem Gebiet erkennen werden, kann die Zusammensetzung
variiert werden, um bestimmte Eigenschaften zu beeinflussen. Zum
Beispiel kann die Konzentration des bioadhäsiven Polymers eingestellt
werden, um eine größere oder
geringere Bioadhäsion
zu ergeben. Die Viskosität
kann variiert werden, indem der pH-Wert variiert wird oder indem
die Konzentration des Polymers oder Gelbildungsmittels verändert werden.
Die relativen Konzentrationen der Öle im Vergleich zum Wasser
können
variiert werden, um die Freisetzungsgeschwindigkeit des Terbutalins
aus dem Arzneimitteverabreichungssystem zu modulieren. Auch der pH-Wert
kann in entsprechend variiert werden, um die Freisetzungsgeschwindigkeit
oder Bioadhäsivität der Zubereitung
zu beeinflussen.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
der in der vorliegenden Erfindung verwendeten pharmazeutischen Zusammensetzung
ist in Tabelle 2 gezeigt.
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Tabelle
2: Terbutalin 2 mg-Tablette
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
der in der vorliegenden Erfindung verwendeten pharmazeutischen Zusammensetzung
ist in Tabelle 3 gezeigt.
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Tabelle
3: Terbutalin 4 mg-Tablette
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Magnesiumstearat
und Talk sind Schmiermittel; Alternativen umfassen Calciumstearat
oder Stearinsäure.
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Siliciumdioxid
ist ein Gleitmittel; Alternativen umfassen kolloidale Kieselsäure oder
Cellulose.
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Hydroxypropylmethylcellulose
ist ein Bindemittel; Alternativen umfassen Methylcellulose, Carboxymethylcellulose,
Stärke,
Glucose, Lactose oder Gelatine.
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Lactose
wird als Verdünnungsmittel
verwendet; Alternativen umfassen Mannit, mikrokristalline Cellulose,
komprimierbaren Zucker oder Dicalciumphosphatdihydrat.
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Maisstärke ist
ein Abbaumittel; Alternativen umfassen Methylcellulose, Carboxymethylcellulose,
Guargummi oder Agar.
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Ein
derzeit bevorzugtes Verfahren zur Herstellung solcher bioadhäsiver Tabletten
umfasst drei Schritte, die nachstehend beschrieben sind:
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1. Erster Schritt: Herstellung
des Granulats.
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Hydroxypropylmethylcellulose
15.000 (= HPMC 15.000) wird mit Maisstärke und Lactose vermischt und
im Fall eines aktiven Bestandteils, der nicht feuchtigkeitsempfindlich
ist, wird der aktive zugegeben. Die Mischung wird mit einer wässrigen
Hydroxypropylmethylcellulose 5 (= HPMC 5)-Lösung befeuchtet und geknetet/granuliert.
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Das
Granulat wird in einem Ofen unter warmer Luft (50°C) getrocknet,
bis der Feuchtigkeitsgehalt weniger als 2,5% beträgt.
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Das
getrocknete Granulat wird mit einem Edelstahlsieb-Schwinggranulator
mit einer Maschengröße von 1000 μm zerkleinert.
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2. Zweiter Schritt: Herstellung
der Tablettiermischung.
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Talk,
Siliciumdioxid, Magnesiumstearat und der aktive Bestandteil als
aktiver feuchtigkeitsempfindlicher Bestandteil werden zugegeben.
Alles wird durch eine Siebmaschine mit einer Öffnung von 500 μm gesiebt und
dann in einen Freifallmischergegeben.
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Zugabe
des Granulats von Schritt 1, gefolgt von Polycarbophil, Carbomer
934P und Lactose. Das Ganze wird gemischt, bis es homogen ist.
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3. Dritter Schritt: Tablettierung
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Die
Tablettiermischung wird mittels einer rotierenden Tablettiermaschine,
die mit Stempeln von 9 mm, die flach auf der Oberseite und gekrümmt (r =
9mm) auf der Unterseite, beide mit abgeschrägter Kante, sind, ausgestattet
ist, zu Tabletten verpresst. Die Tabletten werden entstaubt und
abgepackt.
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Wie
vorstehend beschrieben ist, wird ein aktiver Bestandteil, der nicht
feuchtigkeitsempfindlich ist, vorzugsweise während der Herstellung des Granulats
zugegeben. Jedoch kann der aktive Bestandteil alternativ während des
zweiten Schritts zugegeben werden, nachdem das Granulat getrocknet
und gesiebt wurde. Auch ist, wie ein Fachmann mit durchschnittlichem
Wissen erkennen wird, dieses zweite Verfahren besonders bevorzugt,
wenn der aktive Bestandteil feuchtigkeitsempfindlich ist.
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In
einem derzeit bevorzugten Herstellungsverfahren wird der aktive
Bestandteil bevorzugt vor Feuchtigkeit geschützt. Eine feuchte Granulation
wird aus Lactose, Maisstärke
und HPMC hergestellt. Testosteron, Polycarbophil, Carbomer 934P,
Talk und Magnesiumstearat werden trocken zur Endverpressung zugegeben.
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Des
Weiteren können,
wie ein Fachmann von durchschnittlichem Wissen erkennen wird, der
die Lehre der vorliegenden Anmeldung befolgt, die Aufbaumaterialien
variiert werden, um die gewünschten
Eigenschaften der Tablette zu optimieren. Beispielsweise wird durch
progressives Verringern der Menge an Lactose und Maisstärke und
progressives Erhöhen
der Menge an Carbomer 934P die Zeit progressiv verlängert, die
es dauert, eine Tablette zu hydratisieren.
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Die
vorliegende Erfindung betrachtet die Verwendung einer therapeutisch
wirksamen Menge einer Zusammensetzung, die einen β-adrenergischen
Agonisten und einen pharmazeutisch zulässigen bioadhäsiven Träger bei
der Herstellung eines Arzneimittels zur lokalen Verabreichung an
die Vaginalschleimhaut einer Patientin umfasst, die diese zur therapeutischen
Behandlung von Endometriose bzw. Unfruchtbarkeit oder zur Steigerung
der Fruchtbarkeit benötigt.
Diese Verfahren können
auch ausgeführt
werden, während
normalerweise erwartete schädliche
Blutspiegel des β-adrenergischen
Agonisten vermieden werden.
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Der
vaginale Verabreichungsweg mit der vorstehend erörterten spezifischen bioadhäsiven Polymerzubereitung
ist von Vorteil, weil sie einen hepatischen „Firstpass"-Metabolismus vermeidet, der typischerweise für oral verabreichte β-adrenergische Agonisten
charakteristisch ist. Vor kurzem wurde dieser vorzuziehende oder
FIRST UTERINE PASS EFFECT® mit [3H]-markiertem Progesteron
oder Terbutalin an einem In-vitro (Ex-vivo)-Uterusperfusionsmenschenmodell
bestätigt.
Daher führt
die vaginale Verabreichung einer solchen Zubereitung dazu, dass
therapeutische Konzentrationen eines β-adrenergischen Agonisten in
den Uterus- und systemischen Konzentrationen niedrig genug sind,
um schädliche
Reaktionen zu vermeiden.
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Vorzugsweise
werden etwa 0,5 g bis 2,5 g der erfindungsgemäßen Zusammensetzung vaginal
verabreicht. Mehr bevorzugt werden etwa 1 g bis 1,5 g der Zusammensetzung
vaginal verabreicht.
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Des
Weiteren beträgt
die Menge an β-adrenergischem
Agonisten, der für
die vorliegende Erfindung betrachtet wird, weniger als 1 mg bis
etwa 8 mg, und mehr bevorzugt etwa 2 mg bis 4 mg. Dosierungen von mehr
als 8 mg werden aufgrund der Nebenwirkungen, die solche Pegel begleiten,
im Allgemeinen nicht empfohlen. Die Zusammensetzung wird vorzugsweise
einmal alle 12 bis 96 Stunden verabreicht.
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Zur
vaginalen Verabreichung bleibt die erfindungsgemäße Zusammensetzung an den epithelialen
Flächen
vorzugsweise für
eine Dauer von wenigstens etwa vierundzwanzig bis achtundvierzig
Stunden haften. Zur Bestimmung, ob die Zusammensetzung noch anhaftet,
wird der vaginale pH-Wert gemessen. Da die erfindungsgemäße Zusammensetzung
als Puffermittel in einem pH-Bereich von etwa 2,5 bis etwa 4,5 wirkt,
sollten pH-Messungen in diesem Bereich, und vorzugsweise bei einem
pH von 4,0, die fortgesetzte Gegenwart der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
anzeigen.