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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Tuft- bzw. Florgarn-Auswahlmechanismus
und insbesondere, aber nicht ausschließlich, auf einen Axminster-Webstuhl,
der einen solchen Auswahlmechanismus aufweist.
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Wenn
auf einem typischen Klemmer-Axminster-Webstuhl gewebt wird, weist
der Teppich normalerweise drei Schussgarne pro Florschleife auf (dreischüssiger Teppich),
während
ein Teppich, der auf anderen Webstuhlarten gewoben wird, für gewöhnlich zwei
Schussgarne bzw. Schussfäden
pro Florschleife aufweist (zweischüssiger Teppich).
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Die
Schussfäden
bzw. Schussgarne werden der Reihe nach eingeführt, und so kann eine 50%ige Steigerung
der Teppichproduktion auf einem Axminster-Webstuhl erzielt werden,
wenn zwei Schussfäden ohne
Verlust der Einführgeschwindigkeit
eingeführt werden
können.
Bei einem herkömmlichen
Axminster-Webstuhl ist die Betriebsgeschwindigkeit des Florgarn-Auswahlmechanismus
zu niedrig, um eine korrekte Auswahl von Florgarnen zur Erzielung
eines zweischüssigen
Arbeitsgangs zu ermöglichen.
EP 0 785 301A offenbart
einen verbesserten Auswahlmechanismus mit Linearmotoren.
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Eine
allgemeine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen
Florgarn-Auswahlmechanismus bereitzustellen, der mit ausreichend
hoher Geschwindigkeit arbeitet, um die Herstellung eines zweischüssigen Teppichs
auf einem Klemmer-Axminster-Webstuhl ohne Verlust der Einführgeschwindigkeit
zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird mit einem Mechanismus gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Tuft- bzw. Florgarn-Auswahlmechanismus
für einen
Klemmer- bzw. Greifer-Axminster-Webstuhl
gemäß Anspruch
1 bereitgestellt.
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Vorzugsweise
ist jeder Motor ein Elektromotor und wird elektrisch so gesteuert,
dass er den zugeordneten Träger
zu der ausgewählten
der vorbestimmten Positionen bewegt. Vorzugsweise ist der Elektromotor
ein Schrittschaltmotor.
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Vorzugsweise
ist jedem Träger
ein Abtastmittel zum Bestimmen der Position des Trägers und zum
Liefern eines Signals, das angibt, dass sich der Träger an einer
ausgewählten
der vorbestimmten Positionen befindet, zugeordnet.
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Das
Abtastmittel kann zum Bestimmen der Ankunft des Trägers an
einer ausgewählten
Position verwendet werden und dadurch ein Signal zur Steuerung des
Anhaltens des Motors liefern. Alternativ können elektronische Steuermittel
vorgesehen sein, welche an den Schrittschaltmotor eine ausreichende Anzahl
von Impulsen übertragen,
um den Träger
von einer Position zu der ausgewählten
Position zu bewegen, wobei der Sensor so angeordnet ist, dass er eine
korrekte Positionierung des Trägers
bestätigt.
In dem Fall, in dem der Träger
nicht korrekt positioniert ist (zum Beispiel, wenn er einen geringen "Overshot" hat, wird der Sensor
dazu benutzt, ein Signal zu liefern, das von dem elektronischen
Steuermittel eingesetzt wird, um die Position des Trägers korrekt
neu einzustellen.
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Vorzugsweise
sind die Garn- bzw. Fadenträger
länglich
und so angeordnet, dass sie sich longitudinal zwischen den vorbestimmten
Positionen bewegen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Mechanismus
für einen Klemmer-Axminster-Webstuhl
bereitgestellt, wobei der Mechanismus mehrere Garnträger aufweist,
von denen jeder zu irgendeiner von mehreren vorbestimmten Positionen
bewegbar ist, wobei jeder Träger
mehrere Florfäden
bzw. Florgarne führt
und so angeordnet ist, dass er einen der Fäden einem Klemmer bzw. Greifer
präsentiert,
wenn sich der Träger
an einer entsprechenden vorbestimmten Position befindet, sowie mehrere
unabhängig
steuerbare Antriebsmotoren, wobei jeder Antriebsmotor antriebsmäßig mit
einem zugeordneten Träger
verbunden ist, um den zugeordneten Träger zu einer ausgewählten vorbestimmten
Position zu bewegen, und jeder Antriebsmotor entfernbar angebracht
ist, um zu ermögli chen,
dass der Antriebsmotor von dem zugeordneten Träger getrennt werden kann.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Mechanismus für einen Klemmer-Axminster-Webstuhl
vorgesehen, wobei der Mechanismus mehrere Faden- bzw. Garnträger aufweist,
von denen jeder zu irgendeiner der mehreren vorbestimmten Positionen
bewegbar ist, jeder Träger
mehrere Florfäden
bzw. Florgarne trägt
und so angeordnet ist, dass er einen der Fäden einem Greifer präsentiert,
wenn sich der Träger
an einer entsprechenden vorbestimmten Position befindet, und mehrere
unabhängig
steuerbare Antriebsmotoren, wobei jeder Antriebsmotor antriebsmäßig mit
einem zugeordneten Träger
zum selektiven Bewegen des zugeordneten Trägers zu einer ausgewählten vorbestimmten
Position verbunden ist, Überwachungsmittel
für jeden
Träger,
die so angeordnet sind, dass sie ein Signal hinsichtlich der Position
des zugeordneten Position des Trägers
liefern, sowie Steuermittel, die auf das Signal ansprechen, um den jedem
Träger
zugeordneten Motor unabhängig
zu steuern.
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Die
Elektromotoren sind in Gruppen angeordnet, wobei die Motoren jeder
Gruppe auf einer gemeinsamen Halterung angebracht sind.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Klemmer- bzw.
Greifer-Axminster-Webstuhl vorgesehen, der zum Weben eines zweischüssigen Teppichs
geeignet ist.
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Verschiedene
Aspekte der vorliegenden Erfindung werden nachstehend mit Bezug
auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben, in denen zeigen:
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1 eine
Seitenansicht einer ersten Ausführungsform
gemäß der vorliegenden
Erfindung,
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2 eine
Endansicht der ersten Ausführungsform
gemäß 1,
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3 eine
Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform
gemäß der vorliegenden
Erfindung,
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4 eine
Endansicht der zweiten Ausführungsform
gemäß 1,
und
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5 eine
vergrößerte Ansicht
eines in 3 ge zeigten Motors und Zahnritzels.
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Ein
Florgarn-Auswahlmechanismus 10 gemäß einer ersten Ausführungsform
ist in den 1 und 2 gezeigt
und umfasst mehrere längliche Florgarnträger 12.
Jeder Träger 12 ist
mit mehreren Garnführungen 14 versehen,
denen tuftbildende Garne 15 zugeführt werden. Die Faden- bzw.
Garnführungen 14 sind
voneinander entlang der Länge
des Trägers 12 beabstandet,
und der Träger 12 ist
zur Longitudinalbewegung verschiebbar in Führungsblöcken 13 derart angebracht,
dass irgendeine der Garnführungen 14 in
Ausrichtung mit einem Greifer 16 bewegt werden kann. Der
Greifer 16 zieht Garn 15 von einer Führung 14,
die ihm präsentiert
worden ist, um auf bekannte Weise einen Tuft zu bilden. Herkömmlicherweise
gibt es einen Greifer 16 für jede Tuftbildungsstelle im
Webstuhl, und einen Garnträger 12 für jeden
Greifer 16.
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Dementsprechend
ist über
die Breite des Webstuhls eine große Anzahl von Garnträgern 12 vorgesehen,
die Seite an Seite angeordnet und eng beabstandet sind. Dies ist
in repräsentativer
Weise in 2 dargestellt.
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Jeder
Garnträger 12 wird
longitudinal durch einen individuellen Drehantriebsmotor 6 zu
irgendeiner der mehreren vorbestimmten Longitudinalpositionen bewegt,
von denen jede einer Führung 14 in
Ausrichtung mit dem zugeordneten Greifer 16 entspricht.
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Vorzugsweise
ist jeder Antriebsmotor 6 so angeordnet, dass ein Zahnritzel
angetrieben wird, das mit einer Zahnstange 31 an dem zugeordneten Garnträger 12 in
kämmendem
Eingriff steht. In 1 ist der Motor 6 vorzugsweise
mit seinem zugeordneten Zahnritzel 30 durch einen Synchronriemen 33 und
eine Riemenscheibe 7 antriebsmäßig verbunden.
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Vorzugsweise
ist ein Sensor 40 vorgesehen, welcher das Vorhandensein
individueller Markierungen 41 abtastet, die in ihrer Zahl
der Anzahl von Garnführungen 14 entsprechen.
Die Markierungen 41 sind entlang der Länge des Trägers 12 um den gleichen
Abstand wie die Führungen 14 beabstandet und
liefern so einen Hinweis auf die Position der Führungen 14.
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Elektronische
Steuermittel (nicht dargestellt) sind vor gesehen, welche jeden Motor 6 so
steuern, dass er seinen zugeordneten Träger 12 in der gewünschten
Richtung und um die gewünschte
Distanz bewegt, um einen ausgewählte
Garnführung 14 in Ausrichtung
mit dem Greifer 16 zu bewegen. Vorzugsweise liefert der
Sensor 40 ein Signal, das die Ankunft des Trägers 12 an
einer gewünschten
Position angibt, wobei das Signal von dem Steuermittel benutzt wird,
um eine Bewegung des Trägers 12 durch Anhalten
des Motors 6 zu stoppen. Der Motor 6 dient dann
vorübergehend
zum Halten des Trägers 12 an seiner
ausgewählten
Position.
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Der
Motor 6 kann ein Schrittschaltmotor sein. In diesem Fall
können
die Steuermittel zum Liefern ein vorbestimmten Anzahl von Impulsen
an den Schrittschaltmotor dienen, um den Träger 12 von einer Position
zu einer anderen Position zu bewegen. Der Sensor 40 kann
dann verwendet werden, um zu bestätigen, dass der Träger 12 korrekt
positioniert ist, und kann im gegenteiligen Fall das Steuermittel
zur korrekten Positionierung des Trägers bewegen.
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Vorteilhafterweise
sind die Markierungen 41 durch in dem Träger 12 ausgebildete
Schlitze festgelegt, und vorzugsweise umfasst der Sensor 40 einen optischen
Sensor, der die Präsenz
der Schlitze abtasten kann.
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Vorzugsweise
sind die Motoren 6 und die zugeordneten Zahnritzel 30 in
Gruppen angeordnet, wobei alle Motoren 6 und Zahnritzel 30 jeder
Gruppe auf einer gemeinsamen Halterung 50, vorzugsweise in
der Form einer Platte 51, die entfernbar am Webstuhlrahmen
angebracht ist, montiert sind. Dies hat den Vorteil, einen defekten
Motor 6 schnell entfernen zu können und ihn durch Entfernen
einer Platte 51 mit dem defekten Motor 6 und Ersetzen
durch eine neue Platte 51 austauschen zu können. Mit
einer solchen Anordnung kann der Austausch eines Motors 6 ohne
Bewegung der Träger 12 und
ohne Störung
der Garne 15 durchgeführt
werden.
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Wie
aus 1 hervorgeht, sind die Zahnritzel 30 in
der Longitudinalrichtung der Träger 12 beabstandet,
und die Platte 51 ist vorzugsweise so angebracht, dass
sie sich unter einem lateral in Bezug auf die Träger 12 geneigten Winkel
er streckt, so dass benachbarte Zahnritzel 30 in die Zahnstangen
benachbarter Träger 12 eingreifen
können.
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Falls
die Wellen 22, an denen die Zahnritzel 30 angebracht
sind, senkrecht von der Platte 51 vorstehen, weisen die
Ritzel 30 eine Drehachse auf, die nicht senkrecht zur Längsachse
der Zahnstange an dem zugeordneten Träger 12 ist. Diese
Fehlausrichtung kann durch Vorsehen eines geeigneten Zahns an dem
Zahnritzel und/oder der Zahnstange ausgeglichen werden.
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Alternativ
können
die Wellen 22 der Zahnritzel 30 so angebracht
sein, dass sie von der Platte 51 unter einem spitzen Winkel
hervorstehen, um so zu gewährleisten,
dass die Drehachse jedes Zahnritzels senkrecht zur Longitudinalachse
der Zahnstange ist.
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Die
Motoren 6 sind vorzugsweise in zwei sich parallel zu der
Longitudinalrichtung der Träger
erstreckenden Reihen angeordnet.
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Mit
dieser Anordnung ist es möglich,
relativ große
Motoren 6 zum Antrieb eng beabstandeter Träger aufzunehmen.
Es ist anzumerken, dass in jeder Gruppe von Motoren 6 diese
in einer Reihe oder in mehr als zwei Reihen angeordnet sein können.
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Eine
zweite Ausführungsform 60 ist
in den 3 bis 5 dargestellt, wobei Teile,
die denjenigen in der ersten Ausführungsform ähnlich sind, mit den gleichen
Bezugsziffern bezeichnet sind.
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In
der Ausführungsform 60 ist
jeder Motor 6 so angeordnet, dass er direkt ein zugeordnetes Zahnritzel 30 über ein
Antriebszahnrad 61 antreibt. Dementsprechend sind in der
zweiten Ausführungsform
alle von der gemeinsamen Halterungsplatte 51 getragenen
Motoren 6 in einer Reihe angeordnet. Die Platte 51 ist über benachbarte
Träger 12 hinweg
geneigt, um zu ermöglichen,
dass einzelne Zahnritzel 30 mit einem zugeordneten Träger in kämmendem Eingriff
stehen.
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In
der Ausführungsform 60 ist
der Sensor 40 zum Abtasten der Position des zugeordneten
Trägers neu
positioniert worden, um mit dem Zahn 37 des zugeordneten
Zahnritzel 30 zu sammenzuwirken. In diesem Zusammenhang
ist der Sensor 40 vorzugsweise ein optischer Sensor, der
zur Erfassung der Zwischenräume
zwischen den Ritzelzähnen 37 angeordnet
ist, wenn sich das Zahnritzel dreht.
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Demgemäß sind in
der Ausführungsform 60 Markierungen 41 an
jedem Träger 12 weglassen.
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Optional
kann ein weiterer Sensor 140 vorgesehen sein, um mit einer
Marke 41 an jedem Träger
zusammenzuwirken. Die Markierung 41 ist entlang dem Träger positioniert,
um eine gewünschte Bezugsposition,
bevorzugt eine Position "auf
halbem Weg" in der
Durchlaufbahn des Trägers 12,
anzugeben. Dies ermöglicht
es, dass jeder Träger
zu der Bezugsposition bewegt und eine Kalibrierung des Sensoren 40 erreicht
wird.
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Außerdem ermöglicht nach
Wunsch das Vorsehen des Sensors 140 in Kombination mit
der Marke 141, dass jeder Träger 12 zu seiner mittigen
Position bewegt wird, bevor er zu der nächsten ausgewählten Position
des Trägers
bewegt wird, um dem zugeordneten Tuft-Greifer ein gewünschtes
Garn zu liefern. In den obigen Ausführungsformen sind die Motoren 6 elektrisch
angetrieben. Es ist anzumerken, dass sie auch durch ein Fluid angetrieben
sein können,
wobei die Steuermittel so angeordnet wären, dass die Strömung des
Fluids zu den Motoren gesteuert würde, um die Bewegung der Träger zu steuern.
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Es
ist anzumerken, dass die Träger 12 von Motoren
bewegt werden, die unabhängig
voneinander und unabhängig
von der Hauptantriebswelle des Webstuhls arbeiten.
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Es
ist anzumerken, dass durch angemessene Steuerung seitens der Steuermittel
jeder Träger 12 individuell
gesteuert werden kann, um sich von einer zu einer anderen ausgewählten Position
zu jeder gewünschten
Zeit innerhalb des Webzyklus und mit jeder gewünschten Geschwindigkeit bewegen
zu können.
Es ist daher bei der vorliegenden Erfindung möglich, die Träger 12 in
einem Klemmer- bzw. Greifer-Axminster-Webstuhl rasch und genau zu
positionierert, um die Herstellung eines zweischüssigen Teppichs zu ermöglichen.