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Die
Erfindung betrifft ein Druckgummituch für Druckmaschinen, das variable
Oberflächeneigenschaften
aufweist.
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Das
erfindungsgemäße Gummituch
ist insbesondere für
Maschinen bestimmt, mit denen ein Druckverfahren in indirekter Weise,
d. h. mit einem zwischengeordneten Übertragungselement durchgeführt werden
kann. Insbesondere sind Maschinen zu erwähnen, mit denen ein Verfahren
vom Typ Offset, indirekte Heliographie oder ein indirektes Digitaldruckverfahren
mit festem oder flüssigem
Toner durchgeführt
werden kann.
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Zunächst wird
der Druck von Farbbildern im allgemeinen durch Übereinanderdrucken von zumindest
vier Grundfarben (cyan, magenta, gelb und schwarz) erhalten. Diese
vier Grundfarben werden nacheinander in voneinander beabstandeten
Druckwerken gedruckt. Dieser Abstand zwischen den Druckwerken kann
Abweichungen bei der Wegstrecke der zu bedruckenden Papierbahn sowie
Verformungen dieser Bahn hervorrufen. Diese Abweichungen in der
Positionierung der verschiedenen Grundfarben beeinträchtigen
die Qualität
des Druckbildes.
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An
Rotationsmaschinen zum Drucken von Zeitungen tritt das sogenannte "fan-out" in Erscheinung,
das sich in einer Ausweitung des Papiers zwischen den verschiedenen
Druckwerken äußert und damit
zu einem Verlust der Register bei Vierfarbdrucken führt.
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Bei
Hülsenpressen,
die breiter sind als die Rotationsmaschinen der bisher bekannten
Art, ist auch das Phänomen
der Ausweitung bzw. Schrumpfung der effektiv von jedem Druckwerk
bedruckten Abmessungen festzustellen. Dieses Phänomen führt zu einem Verlust der Seitenregister
am Rande des Druckmaßes.
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Diese
Druckfehler werden bei einer Erhöhung
der Breite der Druckmaschine und der Druckgeschwindigkeit noch augenfälliger.
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Auch
sind Nachteile zu erwähnen,
die insbesondere mit dem Offset-Druckverfahren einhergehen.
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Beim
Offsetdruck sind die Druckzylinder mit einem Gummituch überzogen,
welches die Druckfarbe aufnimmt, die von einer Offsetplatte getragen wird,
die ihrerseits von einem Zylinder getragen wird, der zuvor mit einem
Druckfarben- und Wasserfilm bedeckt wurde. Der Gummituchzylinder
erzeugt den Druck auf einer Papierbahn, die beispielsweise von einem
Gegendruckzylinder gehalten wird.
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Somit
ist das Offsetdruckverfahren durch das Vorhandensein von Wischwasser
und der hohen Viskosität
der Druckfarben gekennzeichnet.
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Bei
Druckausgabe, d. h. im Bereich des Kontaktbereichs zwischen Gummituchzylinder
und Gegendruckzylinder (Bereich, der allgemein "Druckspalt" genannt wird), werden hohe Abspaltungskräfte erzeugt,
die ein schlechtes Lösen
des Papiers aufgrund einer zu großen relativen Anhaftung zwischen Druckfarbe
und Gummituchoberfläche
hervorrufen.
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Diese
auf das Papier ausgeübte
Zugkraft neigt an breiten Maschinen dazu, es "hutförmig" zu verformen, wodurch
Registerfehler hervorgerufen werden.
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Ferner
können
sich aufgrund dieser relativ starken Haftung Fasern aus der Papierbahn
lösen und
sich am Gummituch selbst anhäufen,
wodurch die Druckqualität
allmählich
verschlechtert wird.
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Ferner
gewährleistet
das Wischwasser eine Trennung der druckenden Bereiche und der nicht druckenden
Bereiche und ermöglicht
es, das Offsetdruckverfahren auszugleichen. Das vorhandene Wasser
kann jedoch das Papier verformen bzw. zumindest dessen mechanische
Eigenschaften verändern.
Auch dies kann zu Registerfehlern zwischen den verschiedenen Druckwerken
führen.
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Im
Stand der Technik wurden bereits Lösungen vorgeschlagen, um diese
Probleme zu lösen.
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Insbesondere
sei die EP-0 659 585 erwähnt, in
der ein Gummituch beschrieben ist, das aufgrund seines Aufbaus ein
konkaves oder konvexes Profil aufweist. Dieses Profil ist dazu bestimmt,
Abweichungen bei den Oberflächenlaufgeschwindigkeiten in
Querausdehnung der Papierbahn zu beseitigen, um damit das Auftreten
eventueller Faltenbildung zu vermeiden.
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Dieses
Gummituch führt
jedoch dazu, dass in Richtung der Breite des Gummituchs unterschiedliche
Druckwerte entstehen, was Druckfehler, insbesondere eine Verminderung
der Druckkontrastwerte hervorrufen kann.
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Auch
kann auf die WO 95/23706 verwiesen werden, die Gummitücher mit
kompressibler Schicht beschreibt, die einen Mittelbereich enthält, der
eine stärkere
Kompressibilität
aufweist als die Umfangsbereiche.
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Dazu
kann die kompressible Schicht ein parabolisches Profil aufweisen,
wobei eine Veränderung
der Dicke dieser Schicht zu einer Veränderung Kompressibilität führt.
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Ein
derartiges Gummituch zielt darauf ab, eine bessere Registerhaltigkeit
zu gewährleisten.
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Es
wurde jedoch festgestellt, dass die im Stand der Technik vorgeschlagenen
Hülsen
es nicht ermöglichen,
das Problem von Druckfehlern vollständig zu lösen.
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Die
im Stand der Technik vorgeschlagenen Lösungen berücksichtigen nämlich nur
mechanische Merkmale des Druckverfahrens, wie etwa den Druck im
Kontaktbereich zwischen den beiden Zylindern oder die Zylinderbreite.
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Dabei
genügt
bereits eine praktisch nicht messbare Verformung des Papiers von
beispielsweise 0,005 % über
eine Maschinenbreite von 2000 mm, um einen Seitenregisterfehler
von 50 μm
an den Enden zu verursachen. Dieser Fehler beeinträchtigt die Qualität nachhaltig.
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Im
Rahmen der Erfindung wurde aufgezeigt, dass die Oberflächeneigenschaften
von Gummitüchern
einen großen
Einfluss auf die Übertragungsqualität beim Druck
haben, der insbesondere vom Drucküberzug, von der Güte der Vollflächen, dem
Lösen des
Papiers, der Übertragung
von Wischwasser auf das Papier, vom Papierdurchsatz oder auch von der
Registerhaltigkeit abhängt.
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Somit
haben die Oberflächeneigenschaften des
Gummituchs einen Einfluss auf die Abspaltung des Druckfarbenfilms
insbesondere am Austritt aus dem Druckspalt, indem sie das Loslösen der
Papierbahn mehr oder weniger stark erleichtern. Damit haben die
Oberflächeneigenschaften
einen Einfluss auf die Gesamtverformung der Papierbahn, wenn diese Oberflächeneigenschaften
in Querrichtung variabel sind.
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Auch
kann eine Veränderung
der Oberflächeneigenschaften
des Gummituchs zu einer Veränderung
der auf das Papier übertragenen
Wischwassermenge führen
und damit das Ausmaß der
mechanischen Gesamtverformung des Papiers beim Druckprozess verändern.
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Der
Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der im
Stand der Technik bekannten Gummitücher auszuräumen, indem ein Druckgummituch
vorgeschlagen wird, mit dem die Druckqualität unter Berücksichtigung der Oberflächeneigenschaften
des Gummituchs optimiert werden kann.
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Um
diese Aufgabe zu lösen,
weist die Erfindung die in Anspruch 1 genannten Merkmale auf.
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Aus
der EP-0 806 304 ist es bekannt, zumindest eine Oberflächeneigenschaft
des Gummituchs zu variieren, jedoch zugleich in Querrichtung und
in Umfangsrichtung.
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Ferner
variiert die genannte Oberflächeneigenschaft
des Gummituchs vorteilhaft symmetrisch zur Mittelquerebene des Gummituchs.
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Beispielhaft
variiert diese Oberflächeneigenschaft
des Gummituchs von einem Rand des Gummituchs zu einer Querebene
und in Querausdehnung diskontinuierlich, insbesondere in unstetigen
Sprüngen
oder auch kontinuierlich, insbesondere linear oder mit einem Profil
parabolischer, kubischer oder sigmoider Art.
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Ferner
kann die genannte Oberflächeneigenschaft
des Gummituchs in Querausdehnung von einem Rand des Gummituchs zu
einer Querebene hin ansteigen oder sinken.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Druckgummituchs
ist bei Anbringung des Gummituchs auf den Druckmaschinenzylinder
die Außenfläche des
Gummituchs im wesentlichen zylindrisch.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
weist bei Anbringung des Gummituchs auf den Druckmaschinenzylinder
die Außenfläche des
Gummituchs ein konkaves oder konvexes Profil auf.
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Ferner
weist die erfindungsgemäße kompressible
Schicht des Gummituchs vorteilhaft eine in Querausdehnung veränderliche
Kompressibilität
auf.
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Vorzugsweise
variiert die Gesamtoberflächenenergie
des erfindungsgemäßen Druckgummituchs zwischen
zwei Grenzwerten, die jeweils zwischen 5 und 50 mJ/m2 und
vorzugsweise zwischen 10 und 30 mJ/m2 liegen.
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Ebenfalls
vorzugsweise variiert die Oberflächenenergie
mit Polcharakter des erfindungsgemäßen Gummituchs zwischen zwei
Grenzwerten, die jeweils zwischen 0 und 25 mJ/m2 liegen.
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Die
Polkomponente der Oberflächenenergie misst
je nach Fall einen sauren, basischen oder amphoteren Charakter der
Oberfläche
des Gummituchs.
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Schließlich variiert
die Durchschnittsrauhigkeit des erfindungsgemäßen Druckgummituchs vorzugsweise
zwischen zwei Grenzwerten, die jeweils zwischen 0,3 μm und 2 μm liegen.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen eines erfindungsgemäßen Gummituchs.
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Dieses
Verfahren kann darin bestehen, Monomere photochemisch auf die Außenfläche eines Gummituchs
zu übertragen,
das eine geglättete
oder polierte oder auch geformte lithographische Schicht, zumindest
eine Verstärkungs-
bzw. Tragschicht und zumindest eine kompressible Schicht enthält, wobei die Übertragungsdichte
in Querausdehnung des Gummituchs veränderlich ist, so dass zumindest
eine Oberflächeneigenschaft
des Gummituchs, insbesondere die Gesamtoberflächenenergie des Gummituchs
oder die Oberflächenenergie
mit Polcharakter des Gummituchs, in Querausdehnung variiert, jedoch
in Umfangsrichtung des Gummituchs konstant ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann darin bestehen, an der Außenfläche eines
Gummituchs mit geglätteter
oder polierter oder auch geformter lithographischer Schicht, zumindest
einer Verstärkungs-
bzw. Tragschicht und zumindest einer kompressiblen Schicht eine
chemische Behandlung, eine lonisationsbehandlung oder auch eine
Wärmebehandlung
insbesondere vom Typ Flammung durchzuführen, wobei diese Behandlung
in Querausdehnung des Gummituchs veränderlich erfolgt, so dass zumindest
eine Oberflächeneigenschaft
des Gummituchs, insbesondere die Gesamtoberflächenenergie des Gummituchs,
in Querausdehnung variiert, jedoch in Umfangsrichtung des Gummituchs
konstant ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann auch darin bestehen, die Außenfläche eines Gummituchs mit geglätteter oder
polierter oder auch geformter lithographischer Schicht, zumindest
einer Verstärkungs-
bzw. Tragschicht und zumindest einer kompressiblen Schicht mechanisch
zu behandeln, beispielsweise zu schleifen oder zu bearbeiten, insbesondere
mittels Laser, wobei diese Behandlung in Querausdehnung des Gummituchs
veränderlich
erfolgt, so dass zumindest eine Oberflächeneigenschaft des Gummituchs,
insbesondere die Durchschnittsrauhigkeit, in Querausdehnung variiert,
jedoch in Umfangsrichtung des Gummituchs konstant ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
besteht auch darin, ein Gummituch mit einer lithographischen Schicht,
zumindest einer Verstärkungs-
bzw. Tragschicht und zumindest einer kompressiblen Schicht herzustellen,
wobei die lithographische Schicht durch Formung erhalten wird und
die Außenfläche des Gummituchs
eine Durchschnittsrauhigkeit aufweist, die in Querausdehnung des
Gummituchs variiert, jedoch in Umfangsrichtung des Gummituchs konstant ist,
und die direkt durch Formung erhalten wird.
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Die
Erfindung wird beim Lesen der nachfolgenden Beschreibung besser
verständlich,
aus der sich weitere Ziele, Vorteile und Merkmale der Erfindung
deutlicher ergeben und die sich insbesondere auf die beigefügten Zeichnungen
bezieht.
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1 ist eine schematische
Aufsicht eines Teils einer Druckmaschine vom Typ Offset, bei der ein
Druckmaschinenzylinder mit einem erfindungsgemäßen Gummituch Anwendung findet.
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2 bis 7 zeigen verschiedene Ausführungsvarianten
einer Oberflächeneigenschaft
des Gummituchs in Querausdehnung.
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Zunächst sei
auf 1 Bezug genommen, die
einen Druckmaschinenzylinder 1 darstellt, an dem ein erfindungsgemäßes Gummituch 10 angebracht
ist. Dieses Gummituch enthält
eine geglättete oder
polierte oder auch geformte lithographische Schicht, zumindest eine
Verstärkungs-
bzw. Tragschicht und zumindest eine kompressible Schicht. Einzelheiten
dieser verschiedenen Schichten sind in 1 nicht dargestellt.
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Die
lithographische Schicht dieses Gummituchs 10 ist derart,
dass zumindest eine Oberflächeneigenschaft
des Gummituchs an seiner Außenfläche in Querausdehnung
variiert, d. h. in einer senkrecht zur Laufrichtung des Papiers 2 verlaufenden Richtung,
die mit dem Pfeil F angedeutet ist und parallel zur Drehachse 11 des
Zylinders 1 verläuft.
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1 zeigt auch einen Offsetplattenzylinder 3,
der Wischwasser und Druckfarbe annimmt, wie mit den Pfeilen G und
H angedeutet ist.
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Wasser
und Druckfarbe werden unter Drehwirkung dem Druckzylinder übertragen.
Der Zylinder 1 führt
den Druck auf den Papierbogen 2 aus, der über einen
Gegendruckzylinder 4 oder über einen zweiten Druckzylinder,
der identisch zum Zylinder 1 mit einem Gummituch ist, gehalten
wird, mit dem die Rückseite
des Papierbogens 2 bedruckt wird.
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Wie
vorangehend angegeben ist, wurde aufgezeigt, dass die Oberflächeneigenschaften
des Gummituchs die Übertragung
von Druckfarbe auf den Druckzylinder sowie die Abspaltung des Druckfarbenfilms
im Bereich des Kontaktbereichs zwischen Druckzylinder und Gegendruckzylinder
stark beeinflussen. Diese Oberflächeneigenschaften
beeinflussen auch die Wischwassermenge, die für die Stabilität des Offsetdruckverfahrens
erforderlich ist, sowie die auf das Papier in diesem Kontaktbereich übertragene
Wassermenge.
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Die
Oberflächeneigenschaften,
die einen Einfluss auf die Druckqualität haben, sind insbesondere
die Gesamtoberflächenenergie,
die Oberflächenenergie
mit Polcharakter und die Durchschnittsrauhigkeit des Gummituchs.
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Je
nach Art der Maschine und betreffender Anwendung ist es also wünschenswert,
zumindest eine dieser Oberflächeneigenschaften
in Querausdehnung des Gummituchs zu variieren, um die Druckqualität zu optimieren.
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Es
ist selbstverständlich
möglich,
nur eine Oberflächeneigenschaft
in Querausdehnung des Gummituchs zu verändern oder auch Veränderungen mehrerer
Oberflächeneigenschaften
stets in Abhängigkeit
von der angestrebten Anwendung zu kombinieren.
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Dazu
sei angemerkt, dass die Erfindung, die auf einer Veränderung
einer oder mehrerer der Oberflächeneigenschaften
eines Druckgummituchs basiert, den vorgefassten Ansichten des Fachmanns entgegensteht.
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Für diesen
weist nämlich
ein Druckgummituch unabdingbar konstante Eigenschaften auf. Es sei
darauf hingewiesen, dass ein Gummituch in gewöhnlicher Weise kontinuierlich
hergestellt und dann zugeschnitten wird, wobei die Herstellungstechniken damit
keine erzeugten Veränderungen
der Oberflächeneigenschaften
in einer bestimmten Richtung gestatten.
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Insbesondere
können
die Gesamtoberflächenenergie
und die Oberflächenenergie
mit Polcharakter des Gummituchs verändert werden, um in Querausdehnung
des Gummituchs variabel zu sein, indem hydrophile oder hydrophobe
Antihaft-Monomere oder -Oligomere photochemisch auf die Außenfläche eines
Gummituchs übertragen
werden.
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Ein
solches photochemisches Übertragungsverfahren
ist insbesondere in der
EP 0
806 304 beschrieben, auf die verwiesen werden kann.
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Dieses Übertragungsverfahren
wird auf dem Substrat durchgeführt,
das die Außenfläche des Gummituchs
bildet. Dieses Substrat kann aus einem Elastomermaterial auf Nitrilbasis
bestehen, das geglättet
und geschliffen oder durch Extrusion erhalten wird. Dieses Substrat
kann auch aus einem hydrophoben Material hergestellt sein, wie etwa
Polyolefinelastomer, oder aus hydrophilem Material, wie etwa Elastomer
auf Carboxylnitrilbasis.
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Beispielsweise
kann die Gesamtoberflächenenergie
des erfindungsgemäßen Gummituchs
in Querausdehnung variiert werden, indem auf die Außenfläche Monomere übertragen
werden, die dem Substrat nach der Übertragung einen hydrophoben Charakter
verleihen.
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Es
sind insbesondere unpolare Monomere zu erwähnen, wie etwa Alkan-, Alken- oder Flurmonomere
beispielsweise mit einer oder mehreren Acrylat- oder Methacrylatfunktionen.
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In
den Bereichen des erfindungsgemäßen Gummituchs,
in welche diese Monomere übertagen werden,
ist die Gesamtoberflächenenergie
des Gummituchs geringer oder höher
als in den Bereichen des Substrats, die keine solchen übertragenen
Monomere enthalten, und zwar je nach chemischer Beschaffenheit dieser
Monomere.
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Bei
diesen Übertragungsbereichen
werden Wasser und Druckfarbe, die auf dem Gummituch vorhanden sind,
leichter losgelöst,
und der Übergang von
Druckfarbe von dem Gummituchzylinder 1 auf den Papierbogen 2 wird
erleichtert.
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Auch
kann vorgesehen sein, Monomere auf Silikonbasis auf das Substrat
zu übertragen,
indem nach wie vor das in der EP-0 806 304 beschriebene Verfahren
Anwendung findet.
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Die
Gummituchbereiche mit übertragenen Monomeren
auf Silikonbasis weisen eine geringere Gesamtenergie als die Bereiche
ohne Übertragung auf.
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Somit
wird in den Übertragungsbereichen der Übergang
von Druckfarbe von dem Druckzylinder 1 auf den Papierbogen 2 erleichtert.
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Zudem
weisen diese übertragenen
Monomere auf Silikonbasis ein Antihaftvermögen oder Lösevermögen auf. Somit erfolgt bei
Austritt des Papiers 2 im Zwischenraum zwischen den Zylindern 1 und 4 die
Abspaltung des Druckfarbenfilms leichter.
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Die
Oberflächenenergie
mit Polcharakter kann auch in Querausdehnung des erfindungsgemäßen Gummituchs
verändert
werden, indem auf das Substrat Monomere übertragen werden, die diesem nach
der Übertragung
einen hydrophilen Charakter verleihen.
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Die Übertragung
kann auch gemäß dem in der
EP-0 806 304 beschriebenen Verfahren erfolgen. Diese Monomere sind
beispielsweise Monomere mit Säure-,
Alkohol- oder Amidfunktionen, wie etwa Acrylsäure oder Methacrylsäure.
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Mit
der Übertragung
dieser Monomere ist es möglich,
Wasser vom Zylinder 3 auf den Druckzylinder 1 anzuziehen
und den Ausgleich zwischen Wasser und Druckfarbe wieder herzustellen.
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Die
Beschaffenheit des oder der Monomere oder Oligomere beispielsweise
mit Säure-,
Alkohol- oder Amidfunktionen verleiht dem Übertragungssubstrat in Querausdehnung
des Gummituchs einen sauren, basischen oder auch amphoteren Charakter.
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Allgemein
erfolgt die photochemische Übertragung
eines Monomers auf das Substrat nach Beschichtung des Substrats
mit dem Monomer durch Bestrahlung desselben durch eine Maske hindurch, die
undurchsichtige und durchsichtige Bereiche enthält.
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Das
Substrat kann auch mit Hilfe einer Ultraviolettstrahlung mit hohem
Energieniveau oder auch mit Hilfe von sichtbarem Licht, Elektronenstrahlung oder
sogar Röntgenstrahlen
bestrahlt werden.
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Um
eine geeignete Veränderung
einer Oberflächeneigenschaft
des Gummituchs in Querausdehnung desselben zu erhalten, weist ferner
die in dem Übertragungsverfahren
verwendete Maske eine in Querausdehnung der Hülse unterschiedliche optische
Dichte oder auch eine in Querausdehnung veränderliche Verteilung der undurchsichtigen
und durchsichtigen Bereiche auf.
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Durch
diese Verteilung werden einzelne Bereichsgrößen mit Oberflächeneigenschaften
erzeugt, die sich von denen des Substrats unterscheiden und je nach
Lokalisierung auf der Gummituchoberfläche veränderlich sind. Durch diese
Verteilung kann auch ein variabler Abstand der einzelnen Bereiche
mit Oberflächeneigenschaften
erzeugt werden, die sich von denen des Substrats unterscheiden und
je nach Lokalisierung auf der Gummituchoberfläche veränderlich sind.
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Um
mehrere Oberflächeneigenschaften
des Gummituchs und insbesondere zugleich die Gesamtoberflächenenergie
und die Oberflächenenergie
mit Polcharakter des Gummituchs zu verändern, kann das Übertragungsverfahren,
das Gegenstand der EP-0 806 304 ist, mehrfach aufeinanderfolgend
auf dem gleichen Substrat angewandt werden, wie dies auch in dieser
Druckschrift beschrieben ist.
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Auch
sei angemerkt, dass die Veränderung der
Oberflächeneigenschaften
des Gummituchs, insbesondere von dessen Gesamtoberflächenenergie und
dessen Oberflächenenergie
mit Polcharakter durch andere Verfahren als in der EP-0 806 304
beschrieben erhalten werden kann.
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Insbesondere
sei auf eine chemische Behandlung, eine lonisationsbehandlung oder
eine Flammung verwiesen.
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Eine
lonisationsbehandlung bzw. eine Flammung des Substrats des Gummituchs
bewirken beide, dass die Oberfläche
des Substrats in den betreffenden Bereichen oxidiert und die Oberflächenenergie
des Gummituchs erhöht
wird. Dies hat insbesondere zur Folge, dass die Druckfarbe sich
leichter auf dem Druckzylinder 1 ausbreitet.
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Auch
können
durch mechanische Behandlungen Veränderungen der Oberflächeneigenschaften
des Gummituchs in Querausdehnung, insbesondere eine Veränderung
der Durchschnittsrauhigkeit erhalten werden.
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Somit
kann die Durchschnittsrauhigkeit der Außenfläche des Gummituchs 1 in
Querausdehnung des Gummituchs dadurch variiert werden, dass in geeigneter
Weise ein Endschliff oder eine Laserbearbeitung der Außenfläche des
Gummituchs durchgeführt
wird.
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Eine
Veränderung
der Durchschnittsrauhigkeit der Außenfläche des Gummituchs in Querausdehnung
kann auch direkt durch Formung erhalten werden, wenn das erfindungsgemäße Gummituch aus
einer Form entsteht, die einen geeigneten Oberflächenzustand aufweist.
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Auch
kann eine Veränderung
der Durchschnittsrauhigkeit durch ein Verfahren vom Typ Heißkalandrieren
erreicht werden.
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In
den Bereichen des Gummituchs, die eine höhere Rauhigkeit als die anderen
Bereiche aufweisen, wird das Anhaften von Wasser auf dem Gummituch
erleichtert, selbst wenn das Substrat hydrophob ist.
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Ferner
kann sich in diesen gleichen Bereichen ein dicker Wasser- und Druckfarbenfilm
bilden, wodurch die Abspaltung der Wasser- und Druckfarbenfilme
erleichtert wird und somit zur Druckqualität auf dem Papierbogen 2 beigetragen
wird.
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Selbstverständlich können die
vorangehend beschriebenen Verfahren nacheinander auf dem gleichen
Substrat durchgeführt
werden, so dass die Veränderungen
der verschiedenen Oberflächeneigenschaften
des Gummituchs kombiniert werden.
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Nachfolgend
sei auf 2 bis 7 Bezug genommen, die Beispiele
für die
Veränderung
einer Oberflächeneigenschaft
des Gummituchs in Querausdehnung darstellen.
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Dabei
zeigt jede 2 bis 7 ein Diagramm, das die Veränderung
einer Oberflächeneigenschaft des
Gummituchs (PSB auf der Ordinate) je nach Stellung eines Punkts
in Querausdehnung des Gummituchs oder je nach Breitenabmessung (L
auf der Abszisse) zeigt. X entspricht der Breite des Gummituchs.
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In
sämtlichen 2 bis 7 ist die Veränderung der Oberflächeneigenschaft
des Gummituchs symmetrisch zur Mittelquerebene des Gummituchs, die mit
der Gerade M schematisch angedeutet ist.
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Das
erfindungsgemäße Gummituch
ist jedoch nicht auf diese Art von zentrierter Veränderung beschränkt.
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Wie
in 2 gezeigt ist, kann
die Oberflächeneigenschaft
des Gummituchs von einem Rand des Gummituchs zum anderen diskontinuierlich
und beispielsweise in einzelnen Sprüngen variieren.
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In 2 steigt die Oberflächeneigenschaft des
Gummituchs von einem Rand des Gummituchs zur Mittelquerebene des
Gummituchs an und nimmt dann zum anderen Rand des Gummituchs hin
wieder ab.
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Diese
Veränderung
der Oberflächeneigenschaft
des Gummituchs definiert damit ein sogenanntes "positives" Profil.
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Wie
in den 3 bis 7 gezeigt ist, kann die Veränderung
der Oberflächeneigenschaft
des Gummituchs auch kontinuierlich sein.
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In 3 ist diese Veränderung
linear und definiert auch ein "positives" Profil.
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In 4 definiert diese Veränderung
ein parabolisches Profil, das auch "positiv" ist.
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5 zeigt eine Veränderung
der Oberflächeneigenschaft
des Gummituchs, die nach einem kubischen Profil erfolgt, während 6 eine Veränderung
der Oberflächeneigenschaft
zeigt, die nach einem sigmoiden Profil erfolgt. Auch diese beiden Profile
sind "positiv".
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Schließlich definiert 7 eine Veränderung einer
Oberflächeneigenschaft
des Gummituchs, die von einem Rand des Gummituchs zum anderen kontinuierlich
ist, symmetrisch zum Mittelquerebene verläuft und ein parabolisches Profil
definiert.
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Im
Gegensatz zu 4 nimmt
die Oberflächeneigenschaft
jedoch von einem Außenrand
des Gummituchs zur Mittelquerebene hin ab und nimmt von dieser Ebene
zum anderen Außenrand
des Gummituchs hin wieder zu.
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Damit
variiert diese Oberflächeneigenschaft gemäß einem "negativen" Profil.
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Selbstverständlich könnten die
anhand von 2 bis 6 beschriebenen Beispiele
für die
Veränderung
der Oberflächeneigenschaft
auch ein negatives Profil definieren.
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Wie
vorangehend angegeben wurde, werden die Oberflächeneigenschaften des Gummituchs, die
variiert werden, und deren Variierungsprofil je nach angestrebtem
Anwendungsfall ausgewählt.
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Diese
Veränderungen
müssen
jedoch in bestimmten Grenzen erfolgen.
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Insbesondere
variiert die Gesamtoberflächenenergie
des Druckgummituchs bevorzugt zwischen zwei Grenzwerten, die jeweils
zwischen 5 und 50 mJ/m2 und vorzugsweise
zwischen 10 und 30 mJ/m2 liegen.
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Die
Oberflächenenergie
mit Polcharakter des erfindungsgemäßen Gummituchs variiert vorzugsweise
zwischen zwei Grenzwerten, die jeweils zwischen 0 und 25 mJ/m2 liegen.
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Schließlich variiert
die Durchschnittsrauhigkeit der Außenfläche des erfindungsgemäßen Gummituchs
vorzugsweise zwischen zwei Grenzwerten, die jeweils zwischen 0,3
und 0,8 μm
und zwischen 0,8 und 2 μm
je nach gewünschter
Druckqualität
liegen.
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Wie
vorangehend angegeben wurde, kann vorgesehen sein, eine oder mehrere
Oberflächeneigenschaften
des Gummituchs in Querausdehnung zwischen zwei vorbestimmten Grenzwerten
zu variieren, indem beispielsweise Variationsprofile Anwendung finden,
wie vorangehend anhand von 2 bis 7 beschrieben wurden.
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Erfindungsgemäß sind die
Oberflächeneigenschaften
der Gummitücher
in Papierlaufrichtung bzw. in Umfangsrichtung konstant.
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Ferner
kann erfindungsgemäß die Außenfläche des
Gummituchs, das am Zylinder der Druckmaschine aufgebracht ist, im
wesentlichen zylindrisch sein.
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Diese
Außenfläche des
am Zylinder der Druckmaschine angebrachten Gummituchs kann jedoch
auch ein bestimmtes geometrisches Profil aufweisen, wie etwa ein
konkaves oder konvexes Profil, wie in der EP-0 659 585 beschrieben
ist, auf die hingewiesen sei.
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Somit
kann das erfindungsgemäße Gummituch
eine oder mehrere in Querausdehnung variable Oberflächeneigenschaften
aufweisen, wobei diese variablen Oberflächeneigenschaften mit einem
Profil kombiniert sind, das es insbesondere ermöglicht, das Erscheinen von
eventuellen Falten oder Registerfehlern zu vermeiden.
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Auch
kann ein erfindungsgemäßes Gummituch
vorgesehen sein, das eine kompressible Schicht enthält, deren
Kompressibilität
in Querausdehnung veränderlich
ist, wie in der WO 95/23706 beschrieben ist, auf die verwiesen sei.
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Die
vorangehende Beschreibung bezieht sich im wesentlichen auf ein Offset-Druckverfahren. Wie
bereits angegeben wurde, kann das erfindungsgemäße Gummituch auch bei sämtlichen
indirekten Druckverfahren Anwendung finden, wie etwa bei der indirekten
Heliographie und beim indirekten Digitaldruck.
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Die
erfindungsgemäßen Gummitücher können auch
die Form von Lackierplatten oder -hülsen annehmen.
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Schließlich wurde
in der gesamten Beschreibung auf ein Druckgummituch Bezug genommen. Selbstverständlich deckt
der Ausdruck Gummituch zugleich in gleicher Weise ein Gummituch,
das dazu bestimmt ist, in einem Druckzylinder mit Nut befestigt zu
werden, ein Gummituch zum Aufkleben auf die Außenfläche eines Zylinders und eine
durchgehende Druckhülse.
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Das
Gummituch wird auf den Druckzylinder über eine Spanneinrichtung in
der Nut montiert oder befestigt, durch Verkleben oder durch Kopplung
mit jeglichem an sich bekanten Mittel angebracht.
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Die
Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
umfasst vielmehr sämtliche
technischen Abwandlungen der beschriebenen Mittel sowie deren Kombinationen, sofern
sich diese in den Rahmen der beigefügten Ansprüche einfügen.