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Die
Erfindung betrifft eine Verbindung mit der Formel
worin R
1 Wasserstoff
oder eine C
1-C
4-Alkylgruppe
ist;
R
2 Wasserstoff oder eine C
1-C
4-Alkylgruppe
ist; oder
R
1, R
2 und
C
20 zusammen Cyclopropyl sind;
ist:
R
3 C
1-C
4 Alkyl,
Hydroxy-C
1-C
4-Alkyl
oder Fluor-C
1-C
4-Alkyl
ist; und
R
4 C
1-C
4 Alkyl, Hydroxy-C
1-C
4-Alkyl oder Fluor-C
1-C
4-Alkyl ist.
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Es
wurde gefunden, dass die Verbindungen mit der Formel 1 die Inhibition
der Proliferation bei Prostata-, Brust- und myeloischen Leukämie-Krebszelllinien induzieren.
Entsprechend sind die Verbindungen mit der Formel 1 nützlich als
Mittel zur Behandlung von Prostatakrebs, Brustkrebs und zur Behandlung
von Leukämie.
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Es
wurde auch gefunden, dass die Verbindungen mit der Formel 1 eine
antiandrogene Wirkung besitzen. Entsprechend sind die Verbindungen
mit der Formel 1 nützlich
bei der Behandlung von benignem Prostatawachstum, Kahlheit und Prostatakrebs.
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Es
wurde auch gefunden, dass die Verbindungen mit der Formel 1 eine
Wirkung besitzen, welche sie zur Behandlung von Talgdrüsenerkrankungen
wie etwa Akne oder seborrhoischer Dermatitis nützlich machen.
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Es
wurde auch gefunden, dass die Verbindungen mit der Formel 1 eine
Wirkung besitzen, welche die Verbindungen zur Behandlung von Osteoporose
nützlich
machen.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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dWie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff "Alkylgruppe" eine gerade oder verzweigtkettige Alkylgruppe
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl,
Isopropyl, Butyl, t-Butyl und dergleichen. Der Begriff "Hydroxyalkyl" bedeutet eine Alkylgruppe
mit einem Hydroxysubstituenten an einem beliebigen der Kohlenstoffatome
der Alkylgruppe. Der Begriff "Fluoralkyl" bedeutet eine Alkylgruppe
mit einem, zwei oder drei Fluoratomen, substituiert an einem beliebigen
der Kohlenstoffatome der Alkylgruppe.
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In
den hierin gezeigten Formeln sind die verschiedenen Substituenten,
verbunden mit dem Kern, veranschaulicht durch eine der folgenden
Definitionsweisen: eine keilförmige
durchgezogene Linie (
),
welche einen Substituenten anzeigt, der sich oberhalb der Fläche des
Moleküls
befindet; und eine keilförmige
gepunktete Linie (
),
welche einen Substituenten anzeigt, der sich unterhalb der Ebene
des Moleküls
befindet.
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Bevorzugt
ist R, Wasserstoff und R2 ist Alkyl, oder
R1 ist Alkyl und R2 ist
Wasserstoff. Mehr bevorzugt ist R1 Wasserstoff
und R2 ist Methyl, oder R1 ist
Methyl und R2 ist Wasserstoff.
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Bevorzugt
sind R3 und R4 jeweils
unabhängig
Alkyl, Hydroxyalkyl oder Trifluoralkyl. Mehr bevorzugt sind R3 und R4 jeweils
unabhängig
Methyl, Hydroxymethyl oder Trifluormethyl.
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Die
am meisten bevorzugte Verbindung mit der Formel 1 ist 1,25-Dihydroxy-16-en-5,6-trans-cholecalciferol.
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Die
Verbindungen mit der Formel 1 werden hergestellt wie hierin nachfolgend
beschrieben, mit besonderem Verweis auf das Formelschema unten.
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Formelschema
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- R5 ist Wasserstoff oder Trimethylsilyl.
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Im
obigen Formelschema, worin Ph Phenyl ist, wird die Verbindung mit
der Formel II, welche die Verbindung [3S-(1E,3β,5α)-2-(3,5-bis(Dimethyl) dimethylsilyl]oxy]-2-methylen-cyclohexyliden]ethyl]diphenylphosphinoxid
ist, durch Reaktion mit einer Verbindung mit der Formel III in eine
Verbindung mit der Formel IA umgewandelt.
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Die
Reaktion wird bei -60°C
bis -90°C
in einem polaren aprotischen organischen Lösungsmittel wie etwa trockenem
Ether oder mehr bevorzugt trockenem Tetrahydrofuran in Gegenwart
einer starken Base wie etwa Alkyllithium, beispielsweise Butyllithium,
durchgeführt.
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Die
Schutzgruppen der Verbindungen mit der Formel IA werden entfernt
durch Reaktion mit einem Fluoridsalz wie etwa Tetrabutylammoniumfluorid,
in einem polaren, organischen Lösungsmittel
wie etwa Ether oder mehr bevorzugt Tetrahydrofuran, um die entsprechende
Verbindung mit der Formel 1 zu erhalten.
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Die
Verbindung mit der Formel II wird hergestellt, wie es hierin nachfolgend
in den Beispielen 1-6, beschrieben wird, oder alternativ, wie es
in den Beispielen 7-8 beschrieben wird.
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Verbindungen
mit der Formel III sind bekannt (beispielsweise im US-Patent Nr.
5,087,61-9) oder sie können
hergestellt werden durch die bekannten Verfahren.
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Die
nützliche
Wirkung der Verbindungen mit der Formel 1 als Mittel zur Behandlung
von Prostatakrebs, Brustkrebs, und zur Behandlung von Leukämie kann
durch die folgenden Testverfahren gezeigt werden, welche im Stand
der Technik bekannt sind.
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Die
zur Verwendung hierin ausgewählten
Materialien und verwendeten Verfahren waren wie folgt:
Zelllinien.
Die Brustkrebszelllinie (MCF-7), Prostatakrebszelllinie (LNCaP)
und myeloide Leukämiezelllinie (HL-60)
wurden wie folgt gehalten: MCF-7-Zellen
wurden in Dulbecco's
modifiziertem Eaglemedium (DMEM) mit 10% fötalem Kälberserum (FCS) gehalten; LNCaP
und HL-60 wurden in RPMI 1640 mit 10% FCS kultiviert; alle drei
Zelllinien wurden in einem Inkubator mit 5% CO2 bei
37°C gehalten.
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Vitamin
D3-Verbindungen. Die Vitamin D3-Verbindungen
wurden in absolutem Ethanol mit 10-3 M als Stammlösung gelöst, die
bei -20°C
gelagert wurden und vor Licht geschützt wurden. Für die Verwendung
in vitro wurden die Verbindungen in DMEM- oder RPMI-Medium verdünnt. Für die Verwendung
in vivo wurden die Verbindungen mit Phosphat-gepufferter Saline
(PBS) verdünnt.
Ein Aliquot wurde nur einmal verwendet und die LNCaP-Zellen wurden
trypsiniert. Gewaschene Einzelzellsuspensionen der Zellen wurden
ausgezählt und
mit insgesamt 1×10-3 Zellen pro Well in einem Volumen von 400 μl pro Well
in 24-Well Flachbodenplatten ausplattiert. Die Nährschicht wurde mit Agar hergestellt,
welcher bei 42°C äquilibriert
wurde. Vor diesem Schritt wurden die Verbindungen in Wells pipettiert.
Nach der Inkubation wurden die Kolonien gezählt. Alle Experimente wurden
mindestens 3-mal durchgeführt
unter Verwendung von dreifachen Platten pro Experiment.
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Serumcalciumspiegel
in vivo. 28 männliche
Balb/c-Mäuse
im Alter von 8 bis 9 Wochen wurden unter pathogenfreien Bedingungen
gehalten und mit einer Standardlabordiät gefüttert. 4 Mäusen pro Gruppe wurde jeden
zweiten Tag (außer
Samstag und Sonntag) für
3 Wochen intraperitoneal entweder mit eine Vitamin D3-Verbindung
oder Verdünnungsmittel
(100 μl/Maus)
injiziert. Die Dosen von 1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 betrugen: 0,1, 0,5, 1,0 und 2,0 μg. Die Dosen
von 1,25(OH)2D3 betrugen
0,1 μg/Maus.
Den Kontrollmäusen wurde
100 μl PBS
injiziert. Die Serumcalciumwerte wurden jede Woche durch den quantitativen
kolorimetrischen Nachweisassay gemessen.
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Impuls-Expositions-Experimente.
Die MCF-7-Zellen wurden in einer flüssigen Kultur mit 10-7 1,25(OH)2D3 oder 1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 für
verschiedene Zeiten inkubiert. Nach der Inkubation wurden diese
Zellen vorsichtig zweimal mit PBS gewaschen und die lebensfähigen Zellen
wurden gezählt
und für
einen Weichagarkolonieassay in 24-Well Platten ausplattiert, wie
zuvor beschrieben.
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Zellzyklusanalyse
mittels Durchflusszytometrie. Es wurde eine Zellzyklusanalyse durchgeführt mit MCF-7-Zellen,
welche für
4 Tage entweder mit 107 M 1,25(OH)2D3 oder 1,25(OH)2-16-en-5,6-traps-D3 inkubiert wurden.
Die Zellen wurden in gekühltem
Methanol über
Nacht fixiert, vor einer Färbung
mit 50 μg/ml
Propidiumiodid, 1 mg/ml RNase (100 Unit/ml) und 0,1 % NP40. Die
Analyse wurde unmittelbar nach der Färbung durchgeführt. Alle
Experimente wurden mindestens dreimal unabhängig durchgeführt. Alle
Daten wurden durch den Student-Test statistisch analysiert.
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Western
Blot-Analyse. Die Zellen wurden zweimal mit PBS gewaschen, in Lysepuffer
(50 mM Tris, pH 8,0, 150 mM NaCI, 0,1 % SDS, 0,5% Natriumdesoxycholat,
1 % NP40, 100 μg/ml
Phenylmethylsulfonylfluorid, 2 μg/ml
Aprotinin, 1 μg/ml
Pepstatin und 10 μg/ml
Leupeptin) suspendiert und für
30 min auf Eis platziert. Nach einer Zentrifugation bei 15000 g
für 20
min bei 4°C
wurde der Überstand
gesammelt. Die Proteinkonzentrationen wurden quantifiziert. Die
gesamten Lysate (15 μg)
wurden aufgelöst
durch ein 15% Natriumdodecylsulfatpolyacrylamidgel, wurden auf eine
Immobilon-Polyvinylidendifuridmembran übertragen
und wurden mit einem polyklonalen Anti-p27kip1-Kaninchen-Antikörper und
einem monoklonalen Anti-Actin-Maus-Antikörper sondiert. Die Blots wurden
entwickelt.
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Telomeraseaktivität. Um die
relative Telomeraseaktivität
zu bestimmen, wurden TRAP-Assays ("telomeric repeat amplification protocol
assay") durchgeführt. Für die humane
Telomerase reverse Transkriptase (hTERT) wurden Gesamt-RNAs aus
HL-Zellen isoliert, welche entweder mit 1,25(OH)2D3 oder 1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 (10-9, 10-8 und 10-7 M) für 4 Tage
mit einer monophasischen Lösung
von Phenol und Guanidinisothiocyanat behandelt wurden. Mit 1 μg der Gesamt-RNA
und zufälligen
Hexamerprimern wurde eine RT-PCR durchgeführt. Die cDNA wurde unter Verwendung
von Primern amplifiziert, welche spezifisch für das hTERT-Gen oder das GADPH-Gen
waren, das als Kontrolle verwendet wurde. Die für hTERT verwendeten Primer
waren: 5'-CGGAAGAGTGTCTGGAGCAA-3' (sense) (SEQ ID
NO: 1) und 5'-GGATGAAGCGGAGTCTGGA-3' (antisense) (SEQ
ID NO: 2). Die thermischen Zyklen waren 94°C für 90 sek, gefolgt von 33 Zyklen
von 95°C
für 20
sek, 68 °C
für 40
sek und 72°C
für 30
sek. Die Primer für
das GADPH-Gen waren: 5'-CCATGGAGAAGGCTGGGG-3' (sense) (SEQ ID
NO: 3) und 5'-CAAAGTTGTCATGGATGACC-3' (antisense) (SEQ
ID NO: 4). Die Bedingungen für
die GADPH-Amplifikationen waren: 94°C für 2 min, 26 Zyklen mit 94°C für 30 sek,
62°C für 40 sek,
72°C für 40 sek,
gefolgt von 72°C
für 4 min.
Die PCR-Produkte wurden auf einem 1%-igen Agarosegel elektrophoretisch
aufgetrennt und mit Ethidiumbromid gefärbt.
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Wirkung
von Vitamin D3-Analoga auf einen klonogenen
Assay. LNCaP-Zellen,
MCF-7-Zellen und HL-60-Zellen wurden in Weichagar in Gegenwart von
Vitamin D3-Analoga bei 10-11 bis
10-7 M kloniert. Es wurden die Dosis-Wirkungskurven aufgezeichnet
und es wurde die wirksame Dosis, welche 50% der Koloniebildung hemmte
(ED50) bestimmt. 1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 war
wirksam bei der Hemmung der klonalen Proliferation der drei Zelllinien
in einer dosisabhängigen
Art und Weise. Die ED50 von 1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 betrug
1,4 × 10-9 M für
LNCaP-Zellen, 4,3 × 10-9 M für
MCF-7-Zellen und 3,0 × 10-11 M für
HL-60-Zellen, was etwa 10-100-mal wirksamer war als 1,25(OH)2D3.
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Serumcalciumspiegel
in vivo. Da Hyperkalzämie
eine bedeutende Toxizität
von Vitamin D3-Verbindungen darstellt, wurden
die kalzämischen
Wirkungen von 1,25(OH)2D3 mit
denen von 1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 verglichen. Alle Mäuse überlebten nach einer dreiwöchigen Studie.
Die Mäuse, welche
0,1 μg 1,25(OH)2D3 erhielten, waren
alle hyperkalzämisch
mit Serumcalciumspiegeln von ungefähr 12 mg/dl (normal 8,5-10,5
mg/dl). Im Gegensatz dazu besaßen
Mäuse,
welche 1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 (0,1- 2,0 μg/Maus) erhielten,
fast die gleichen Calciumspiegel (8-10 mg/dl) wie die Kontrollmäuse (8-9
mg/dl).
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Impuls-Expositions-Experimente.
Um zu untersuchen, ob die Inhibition der klonogenen Proliferation durch
Vitamin D3-Analoga reversibel war, wurden
Impuls-Expositions-Experimente durchgeführt. Die MCF-7-Zellen wurden
entweder gegenüber
1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 oder
1,25(OH)2D3 für verschiedene Zeiten
exponiert, gründlich
gewaschen, in Weichagar ausplattiert und an Tag 16 der Kultur wurden
die Koloniezahlen gezählt.
Ungefähr
40 und 30% der klonogenen Zellen wurden durch 4 Tage Exposition
gegenüber 1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 bzw.
1,25(OH)2D3 gehemmt.
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Zellzyklusanalyse.
Es wurde die Wirkung von 1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 und
von 1,25(OH)2D3 (10-7, 4 Tage) auf den Zellzyklus der MCF-7-Zellen
bestimmt. Es trat ein signifikanter Anstieg (P ≤ 0,05) in der Anzahl der Zellen
in der G0-G1-Phase
des Zellzyklus auf, mit einer gleichzeitigen Abnahme des Anteils
der Zellen in der S-Phase.
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Western
Blotting-Analyse. Die Zyklin-abhängigen
Kinaseinhibitoren, welche als p21waf1 und
p27kip1 bekannt sind, können die Aktivität der Zyklinkinase
hemmen und somit die Weiterentwicklung der Zellen durch den Zellzyklus
verlangsamen. Die MCF-7-Kontrollzellen besaßen konstitutiv ein mittleres
Expressionsniveau von p21waf1 und p27kip1, wie durch Western Blotting-Analyse
bestimmt wurde. Die Exposition für
1 Tag gegenüber
1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 (10-7 M) steigerte die Expression von p21waf1 und p27kip1 um
etwa das 3,2-3,5fache, wohingegen eine Kultur mit 1,25(OH)2D3 (10-7 M)
die Expression von p21waf1 und p27kip1 um etwa das 1,6-1,8fache steigerte.
Die Exposition von MCF-7-Zellen gegenüber 1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 (10-7) für 3 Tage
ergab einen 2,8fachen und 3,4fachen Anstieg der Expression von p21waf1 bzw. p27kip1.
1,25(OH)ZD3 (10-7 M, 3 Tage) steigerte die Expression von
p21waf1 und p27kip1 um
das 4,8fache bzw. 3,3fache.
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Die
dosisabhängige
Wirkung der Vitamin D3-Verbindungen auf
die Expression von p27kip1 bei HL-60-Zellen
wurde bestimmt. Sowohl 1,25(OH)2D3 als auch 1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 regulierten die Expression der p27kip1-Expression
nach oben, und diese Spiegel stiegen nach einer Inkubation mit 1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 (4
Tage, 10-9 M) deutlich an. Die Spiegel von
p27kip1 stiegen deutlich sichtbar an, wenn
die HL-60-Zellen mit 10-8-10-7 M
1,25(OH)2D3 kultiviert
wurden.
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Telomeraseaktivität. Die Wirkung
von 1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 und
1,25(OH)ZD3 (10-9-10-7 M, 4 Tage)
auf die Telomeraseaktivität
wurde bewertet unter Verwendung des TRAP-Assays. Die Telomeraseaktivität nahm in
HL-60-Zellen, welche entweder mit 1,25(OH)216-en-5,6-trans-D3, 10-9 M oder 10-7 M 1,25(OH)2D3 kultiviert wurden, deutlich ab.
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Die
Wirkungen der Vitamin D3-Analoga auf die
hTERT-Expression in HL-60-Zellen wurden unter Verwendung einer RT-PCR
bewertet. Sowohl 1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 als auch 1,25(OH)2D3 hemmten die Expression von hTERT-mRNA auf
dosisabhängige
Art und Weise, wobei bei 10-8 M 1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 und
bei 10-7 M 1,25(OH)2D3 eine fast vollständige Hemmung der Expression
auftrat.
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Die
nützliche
Wirkung der Verbindungen mit der Formel 1 als Mittel zur Behandlung
von benignem Prostatawachstum kann durch die folgenden, im Stand
der Technik bekannten Testverfahren gezeigt werden.
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1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 wurde
bewertet im Hinblick auf die antiandrogene Wirkung in kastrierten,
mit Testosteron stimulierten männlichen
Syrischen Hamstern. Die Untersuchungen zeigten, dass 1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 die
Androgen-induzierte Hypertrophie der Samenblasen und der ventralen
Prostatadrüse
in diesen Tieren erheblich unterdrückte, wohingegen 1,25(OH)2D3 bei nichttoxischen
Dosen (1 μg) nicht
aktiv war.
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Kastrierten
männlichen
Syrischen Hamstern wurde für
14 aufeinanderfolgende Tage täglich
20 μg Testosteronpropionat
und 1 μg
1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 subkutan
injiziert. Beide Verbindungen wurden jeweils in einem Träger von
0,2 ml Sesamöl
verabreicht. Die Autopsie wurde an Tag 15 durchgeführt. Die
Prostatadrüse
und die Samendrüsen
wurden entfernt, abgetupft und gewogen. Die Daten wurden unter Verwendung
des t-Tests nach Student im Hinblick auf die statistische Signifikanz
untersucht, und werden als prozentuale Hemmung der stimulierten
Antwort ausgedrückt.
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Tabelle
1 Hemmung
des Wachstums der Prostatadrüse
und Samenblase in kastrierten, mit Testosteron stimulierten Hamstern
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Die
nützliche
Wirkung der Verbindungen mit der Formel 1 als Mittel für die Behandlung
von Osteoporose kann durch die folgenden, im Stand der Technik bekannten
Testverfahren gezeigt werden.
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Material und Methoden
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Tiere und Behandlung
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Es
wurden 3 Monate alte erwachsene weibliche Ratten verwendet. Nach
1 Woche der Akklimatisierung wurden die Tiere nach Gewicht gruppiert
und durch orale Zwangsernährung
mit 1 ml/kg/Tag von verschiedenen Konzentrationen von 1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 behandelt.
Am Tag 7 der Dosierung wurde den Tieren Blut entnommen und die Serumcalciumspiegel
wurden bestimmt.
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Präparation der Verbindung
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Die
Verbindung wurde in 200 Proof Ethanol gelöst, um eine Konzentration von
100 μg/ml
zu erzeugen. Sesamölträger und
Ethanolverbindungslösung
wurden hergestellt für
die höchste
Konzentration der Dosierung, dann bei 37 ° rotationsverdampft, um Ethanol
zu entfernen. Das Dosisvolumen wurde berechnet unter Verwendung
des mittleren Körpergewichts
der Dosierungsgruppe. Es wurden Verdünnungsreihen der mit Träger verdünnten Verbindung
auf die geeigneten Dosierungskonzentrationen durchgeführt.
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Sammeln des Serums und
Bestimmung
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Es
wurde Blut (1,5 ml) von jedem Tier entnommen durch Orbitalpunktion
unter Etheranästhesie
an Tag 7 der Dosierung. Das Blut wurde in Serumseparatorröhrchen gesammelt,
bei 2000 rpm für
15 min zentrifugiert und dann wurde das Serum für die Calciumbestimmungen allquotiert.
Serumcalcium wurde mittels kolorimetrischem Assay bestimmt.
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Ergebnisse Serumcalciumspiegel
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Die
Serumcalciumspiegel lagen bei den Dosierungsgruppen mit bis zu 2 μg/kg/Tag
Behandlung mit 1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 innerhalb des Normalbereichs.
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Material und Methoden
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Tiere und Behandlung
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Drei
Monate alte erwachsene weibliche Ratten wurden einer bilateralen
Ovariektomie oder einer Scheinoperation unterzogen. Nach einer Woche
der Akklimatisierung wurden die Tiere nach Gewicht eingruppiert
und durch orale Zwangsernährung
mit 1 mg/kg der angegebenen Konzentration behandelt. Das Dosisvolumen
wurde wöchentlich
berechnet unter Verwendung des durchschnittlichen Körpergewichts
der Gruppe. Die Dosierung begann 17 Tage nach der Operation und
wurde für
19 Tage fortgeführt.
Am 20. Tag wurden die Tiere durch Kohlenidoxidinhalation getötet und
es wurden die linken Femure entfernt.
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Gesamtcalcium des Femurknochens
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Bei
der Autopsie wurden die linken Femuren von allen Gruppen herausgenommen
und die Weichteile entfernt. Die Knochen wurden gemessen und in
der Mitte der Diaphyse in Hälften
geschnitten; dann wurde der distale Teil longitudinal nach der Entfernung
der Epiphyse in Hälften
geschnitten. Das Knochenmark wurde ausgespült und das Calcium wurde durch
Eintauchen in 5% TCA extrahiert. Der Calciumgehalt der TCA-Extrakte
wurde bestimmt unter Verwendung einer quantitativen kolorimetrischen
Bestimmung des Calciums. Die Daten wurden als mittleres Gesamtknochencalcium
in mg/distale Femurhälfte
(DHF) ± Serum
angegeben.
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Sammlung des Serums und
Bestimmung
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Blut
(1,5 ml) wurde von jedem Tier durch orbitale Punktion unter Etheranästhesie
an Tag 7 und an Tag 18 der Dosierung entnommen. Das Blut wurde im
Serumseparatorröhrchen
gesammelt, bei 2000 rpm für
15 min zentrifugiert und dann wurde das Serum für Calciumbestimmungen allquotiert.
Das Serumcalcium wurde bestimmt durch einen kolorimetrischen Assay.
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Statistik
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Für eine Bestätigung der
Wirkung der Ovariektomie auf das Knochencalcium wurde die Gruppen
mit Scheinoperation und OVX-Träger
unter Verwendung des t-Tests nach Student verglichen. Die OVX-Gruppen wurden
durch Einfachanalyse der Varianz (ANOVA) verglichen, gefolgt von
Fisher's LSD zum
Vergleich jeder Behandlungsgruppe mit dem Träger, wenn die Gesamtwirkung
statistisch signifikant war.
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Ergebnisse Wirkung
auf das Femurcalcium, abgeglichen mit dem Körpergewicht
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Wirkung
auf die Serumcalciumspiegel
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Wir
identifizierten erstmals die nützliche
Wirkung der Verbindungen mit der Formel 1 als Mittel zur Behandlung
von Talgdrüsenerkrankungen,
wie durch die folgenden, im Fachgebiet bekannten Testverfahren gezeigt
wird.
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200 μl 1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 wurden
in Propylenglykol gelöst,
täglich
(5 Tage pro Woche) durch Zwangsernährung an Syrische Goldhamster
verabreicht. Die Tiere wurden nach 4 Wochen getötet und die Ohren wurden für eine histologische
Untersuchung bearbeitet. Der Bereich der Talgdrüsen wurde an histologisch
präparierten
Querschnitten des Ohrs mittels Bildanalyse gemessen.
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Es
wurde auch die Gesamtlipidfraktion von einem der Ohren untersucht
(Extraktion mittels organischem Lösungsmittel, gefolgt vom Wiegen
des verbleibenden Lipidmaterials).
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Die
Verbindungen mit der Formel 1 können
oral verabreicht werden zur Behandlung von Brustkrebs, Prostatakrebs
oder Leukämie,
an Menschen, welche eine solche Behandlung benötigen. Insbesondere können die
Verbindungen mit der Formel 1 für
eine solche Behandlung oral an einen Erwachsenen verabreicht werden
in Dosierungen, welche im Bereich von etwa 1 bis 20 μg pro Tag
liegen.
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Die
Verbindungen mit der Formel 1 können
oral verabreicht werden zur Behandlung von benignem Prostatawachstum
und Kahlheit, an Menschen, welche eine solche Behandlung benötigen. Insbesondere
können
die Verbindungen mit Formel 1 für
eine solche Behandlung oral verabreicht werden an einen Erwachsenen in
Dosierungen, welche im Bereich von etwa 1 bis 20 μg pro Tag
liegen.
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Die
Verbindungen mit der Formel 1 können
zur Behandlung von Osteoporose oral verabreicht werden an Menschen,
mit einer Dosierung von etwa 1 bis 20 μg pro Tag.
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Die
Verbindungen mit der Formel 1 können
topisch verabreicht werden für
die Behandlung von Kahlheit an Menschen, welche eine solche Behandlung
benötigen.
Insbesondere können
die Verbindungen mit der Formel 1 für eine solche Behandlung topisch
verabreicht werden in Dosen, welche im Bereich von etwa 5 bis etwa
50 μg pro
Gramm topischer Formulierung pro Tag liegen.
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Die
Verbindungen mit der Formel 1 können
oral verabreicht werden zur Behandlung von Talgdrüsenerkrankungen
bei Menschen mit einer Dosierung von etwa 1 bis 20 μg pro Tag.
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Orale
Dosierungsformen, welche erfindungsgemäße Verbindungen mit der Formel
1 umfassen, können
in Kapseln, Tabletten und dergleichen mit pharmazeutisch akzeptablen
Trägermaterialien
eingebracht werden.
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Beispiele
für die
pharmazeutisch akzeptablen Trägermaterialien,
welche in Kapseln und dergleichen eingebracht werden können, sind
folgende: ein Bindemittel wie etwa Tragantgummi, Akzaiengummi, Maisstärke oder
Gelatine; ein Arzneimittelträger
wie etwa Dicalciumphosphat; ein Aufschlussmittel wie etwa Maisstärke, Kartoffelstärke, Alginsäure und
dergleichen; ein Gleitmittel wie etwa Magnesiumstearat, ein Süßungsmittel wie
etwa Saccharose, Lactose oder Saccharin; ein Geschmacksstoff wie
etwa Pfefferminz, Wintergrünöl oder Kirsche.
Es können
verschiedene andere Materialien vorliegen als Beschichtung oder,
um die physikalische Form der Dosierungseinheit anderweitig zu modifizieren.
Tabletten können
beispielsweise mit Schellack, Zucker oder beidem beschichtet werden.
Ein Sirup oder Elixier kann den Wirkstoff, Saccharose als Süßungsmittel,
Methyl und Propylparabene als Konservierungsmittel, einen Farbstoff
und einen Geschmacksstoff wie etwa Kirsch- oder Orangengeschmack
enthalten.
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Topische
Dosierungsformen, welche die erfindungsgemäßen Verbindungen mit der Formel
1 enthalten, umfassen: Salben und Cremes, welche die Formulierungen
beinhalten, mit ölartigen,
absorbierbaren, wasserlöslichen
und emulsionsartigen Basen wie etwa Petrolatum, Lanolin, Polyethylenglykolen
und dergleichen.
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Lotionen
sind flüssige
Präparationen
und variieren von einfachen Lotionen bis zu wässrigen oder hydroalkoholischen
Präparationen,
welche feinverteilte Substanzen enthalten. Lotionen können Suspendierungsmittel
oder Dispergierungsmittel enthalten, beispielsweise Cellulosederivate
wie etwa Ethylcellulose, Methylcellulose und dergleichen; Gelatine
oder Gummi, welche den Wirkstoff in einem Träger enthalten, welcher aus
Wasser, Alkohol, Glycerin und dergleichen besteht.
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Gele
sind halbfeste Präparationen,
welche durch Gelieren einer Lösung
oder Suspension des Wirkstoffs in einem Trägervehikel hergestellt werden.
Die Vehikel, welche wasserhaltig oder wasserfrei sein können, werden
unter Verwendung eines Gelierungsmittels wie etwa Carboxypolymethylen
geliert, und auf eine passende Gelkonsistenz mit der Verwendung
von Alkali wie etwa Natriumhydroxid und Aminen wie etwa Polyethylencocoamin
neutralisiert.
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Wie
hierin verwendet, bezeichnet der Begriff "topisch" die Verwendung des Wirkstoffs, welcher
in einen geeigneten pharmazeutischen Träger eingebracht ist, und an
die Stelle der Entzündung
für die
Ausübung einer
lokalen Wirkung aufgebracht wird. Entsprechend umfassen die topischen
Zusammensetzungen die pharmazeutischen Formen, in welchen die Verbindung äußerlich
durch direkten Kontakt mit der Haut aufgetragen wird. Die topischen
Dosierungsformen umfassen Gele, Cremes, Lotionen, Salben, Pulver,
Aerosole und andere konventionelle Formen zum Auftragen des Medikaments
auf die Haut, welche durch Mischen der Verbindungen mit der Formel
1 mit bekannten pharmazeutischen topischen Trägermaterialien erhalten werden.
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Die
folgenden Beispiele werden bereitgestellt, um die Erfindung weiter
zu beschreiben und sollen die Erfindung in keiner Hinsicht beschränken.
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Beispiel 1
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(2R,3S,5S,7S)-2-[5,7-Bis[1,1-dimethylethyl)dimethylsilyl]oxy]-4-methylen-1-oxaspiro[2,5]octan-2-methanolacetat
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Zu
einer magnetisch gerührten
Lösung
von 18,5 g (0,0523 Mol) (2R,3S, 5S,7S)-5-Hydroxy-4-methylen-7[(1,1-dimethylethyl)dimethylsilyloxy)-1-oxaspiro[2,5]octan-2-methanolacetat
(Y. Kiegiel, P.M. Wovkulich und M.R. Uskokovic, Tetrahedron Letters,
32, S.6057-6060 (1991)) und 6,8 g (0,099 Mol) Imidazol in 50 ml Dimethylformamid
unter einer Argonatmosphäre
wurden 9,8 g (0,065 Mol) t-Butyldimethylsilylchlorid zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde für
5 h gerührt,
mit 5 ml Wasser abgeschreckt, für
30 min gerührt
und 400 ml Wasser geschüttet.
Es wurde dann mit 2 × 500
ml Hexan und 2 × 500
ml Ether extrahiert. Die organischen Schichten wurden vereinigt,
mit 300 ml Wasser gewaschen, über
Na2SO4 getrocknet
und verdampft. Die Chromatographie auf einer Silicagelsäule ergab
22,31 g (92%) der Titelverbindung als farbloses Öl.
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Beispiel 2
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[3S-(1E,3β,5α)]-2-[3,5-Bis[[(1,1-dimethylethyl)dimethylsilyt]oxy]-2-methylencyclohexyliden]ethanolacetat
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Ein
3 l 3-Halskolben, welcher mit einem Argoneinlass, einem mechanischem
Rührer
und einem Thermometer ausgestattet war, wurde mit 500 ml Tetrahydrofuran
beladen und in einem trockenen Eisacetonbad auf -60°C gekühlt. Es
würde die
portionsweise Zugabe von 43,23 g (0,108 Mol) wasserfreiem Wolframhexachlorid
durchgeführt,
während
die Temperatur bei -60°C
gehalten wurde, und dann wurde eine schnelle tropfenweise Zugabe
von 200 ml 1,6 M n-Butyllithium in Hexan durchgeführt, wobei
die Temperatur unter -45° C gehalten
wurde (ca. 5 min). Das trockene Eis-Acetonbad wurde durch ein Eiswasserbad
ersetzt, wobei die Temperatur 5°C
erreichen konnte. Es traten Farbänderungen
von blau nach khaki nach rötlichblau
auf. Nach 30 min bei 5°C
wurde eine Lösung
von 22,31 g (0,04884 Mol) (2R,3S,5S,7S)-2-[5,7-Bis[1,1-dimethylethyl)dimethylsilyl]oxy]-4-methylen-1-oxaspiro[2,5]octan-2-methanolacetat
in 50 ml Hexan tropfenweise schnell über 3 min zugegeben. Nach 4
h wurde das Reaktionsgemisch mit 2 1 Hexan verdünnt, durch einen Silicagelkuchen,
welcher mit 3 × 500
ml Hexan-Ethylacetat 9:1 gewaschen war, filtriert und verdampft.
Der Rückstand wurde
auf einer 75 g Silicagelsäule
chromatographiert und ergab 22,56 g des rohen Produkts. Eine Chromatographie
durch eine Mitteldruck-Silicagelsäule und Elution mit einem 100:1
Cichiormethan-Ethylacetat-Gemisch ergab 17,42 g (80,1 %) der Titelverbindung
und eine kleine Menge des entsprechenden 1Z-Epimers.
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Beispiel 3
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[3S-(1E,3β,5α)]-2-I3,5-Bis-[[(1,1-dimethylethyl)dimethylsilyl]oxy]-2-methylencyclohexyliden]ethanolacetat (E-Dien)
und [3S-(1Z,3β,5α)]-2-[3,5-Bis-[[(1,1-dimethylethyl)dimethylsilyl]oxy]-2-methylencyclohexyliden]ethanolacetat
(Z-Dien)
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Zu
465 ml wasserfreiem THF bei -78°C
wurden unter Rühren
64,3 g (160 mmol) WCIs (blaue Lösung) zugegeben,
gefolgt von der Zugabe von 337,5 ml 1,43 M n-BuLi in Hexan (mit
einer Geschwindigkeit, so dass die innere Temperatur nicht über -20°C anstieg).
Das Gemisch wurde dann auf Raumtemperatur erwärmt. Eine Lösung von 24,5 g (53,6 mmol)
(2S,3R,5S,7S)-2-[5,7-Bis[1,1-dimethylethyl)dimethylsilyl]oxy]-4-methylen-1-oxaspiro[2,5]octan-2-methanolacetat
in 65 ml THF wurde tropfenweise zugegeben, und das Gemisch wurde
für 4 h
gerührt.
Das Gemisch wurde mit 600 ml Pentan verdünnt und durch ein 4 cm-Bett
von Silicagel filtriert, welches mit Hexan/EtOAc (19:1) gewaschen
war, und ergab nach dem Verdampfen der flüchtigen Stoffe unter verringertem
Druck 27 g des rohen Diengemischs. Eine weitere Reinigung durch
Chromatographie, Elution mit Hexan/EtOAc (25:1) ergab 21,6 g (91
%) eines 2:3 Z/E-Diengemischs (Titelverbindungen), welche durch
eine Silicagelchromatographie (Hexan/EtOAc 40:1) trennbar waren.
Z-Dien 1H NMR δ 0,052
(s, 6H), 0,06 (s, 6H), 0,87 (s, 9H), 0,89 (s, 9H), 1,74-1,90 (m,
2H), 2,04 (s, 3H), 2,20 (dd, J = 6,0, 12,8 Hz, 1H), 2,41 (d, J =
11,1 Hz, 1H) 4,19 (m, 1H), 4,42 (m, 1H), 4,61 (dd, J = 7,3, 12,1
Hz, 1H), 4,68 (dd, J = 7,3, 12,1 Hz, 1H), 4,80 (s, 1H), 5,20 (s,
1H), 5,47 (t, J = 7,2 Hz, 1H). [α] 25 / D =
+1,2° (c
= 0,4, EtOH). Anal. berechnet für
C23H44O4Si2:C, 62,27; H, 10,01; gefunden: C, 62,55,
H, 10,33.
E-Dien 1H NMR δ 0,046 (s,
3H), 0,057 (s, 3H), 0,065 (s, 6H), 0,88 (s, 9h), 0,89 (s, 9H), 1,77
(ddd, J = 3,1, 9,4, 11,9 Hz, 1H), 1,89 (m, 1H), 2,09 (s, 3H), 2,31
(dd, J = 2,0, 15,2 Hz, 1H), 2,39 (dd, J = 6,3, 15,2 Hz, 1H), 4,21 (br
s, 1H), 4,50 (m, 1H), 4,58 (dd, J = 7,2, 12,9 Hz, 1H), 4,65 (dd,
J = 7,2, 12,9 Hz, 1H), 4,95 (s, 1H), 4,99 (s, 1H), 5,69 (t, J =
7,2 Hz, 1H). [α] 25 / D = +8,0° (c = 0,5,
EtON). Anal. berechnet für
C23H44O4Si2:C, 62,67; H, 10,06; gefunden: C, 62,42,
H, 10,01.
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Beispiel 4
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[3S-(1E,3β,5α)]-2-[3,5-Bis-[[(1,1-dimethylethyl)dimethylsilyl]oxy]-2-methylencyclohexyliden]ethanol
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Zu
einer magnetisch gerührten
Lösung
von 10,84 g (0,0246 Mol) [3S(1E,3β,5α)]-2-[3,5-Bis-[[1,1-dimethylethyl)dimethylsilyl]oxy]-2-methylencyclohexyliden]ethanolacetat
in 100 ml Methanol unter einer Argonatmosphäre wurden 3,5 g Natriumhydroxidpellets
zugegeben, und das Reaktionsgemisch wurde unter Argon für 3 h gerührt. Es
wurde dann unter verringertem Druck auf ein Volumen von 50 ml verdampft,
mit 500 ml Wasser verdünnt,
mit 2 × 500
ml Hexan-Ether 1:1 extrahiert. Die organische Schicht wurde mit
Wasser gewaschen, über
Na23SO4 getrocknet
und verdampft. Es wurden 9,80 g (100%) der Titelverbindung als weißer Feststoff
erhalten.
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Beispiel 5
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1R-(1α,3β,5E)-[[-2-Chlorethyliden)-4-methylen-1,3-cyclohexandiyl]bis(oxy)]bis
(1,1-dimethylethyl)dimethylsilan
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Zu
einer gerührten
Lösung
von 6,67 g (0,050 Mol) N-Chlorsuccinimid in 150 ml Dichlormethan
unter einer Argonatmosphäre,
gekühlt
auf 2°C
in einem Eis-Acetonbad, wurden tropfenweise über 2 min 4 ml (0,055 Mol)
Dimethylsulfid zugegeben. Es bildete sich ein weißer Niederschlag.
Nach 30 min bei 0°C
wurde das Bad durch ein Trockeneis-Acetonbad ersetzt und die Temperatur
des Reaktionsgemischs wurde auf -20°C eingestellt. Es wurde eine
Lösung
von 9,8 g (0,0246 Mol) [3S-(1E,3β,5α)]-2-[3,5-Bis[[(1,1-dimethylethyl)dimethylsilyl]oxy]-2-methylen-cyclohexyliden]ethanol
in 60 ml Dichlormethan zugegeben. Nach 15 min wurde das Kühlbad entfernt
und das Reaktionsgemisch wurde für
50 min gerührt
und dann in einen Scheidetrichter übertragen, welcher 500 ml Wasser
enthielt. Es wurde mit 2 × 350
ml Hexan extrahiert. Die organische Schicht wurde mit 500 ml Wasser
gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet und verdampft und ergab 10,49 g des rohen
Produkts als gelbe Flüssigkeit.
Die Reinigung durch Flash-Chromatographie ergab die reine Titelverbindung
als farbloses Öl.
NMR (CDCl3): δ 0,03 (s, 3H), 0,05 (s, 3H),
0,07 (s, 6H), 0,87 (s, 9H), 0,89 (s, 9H), 1,70-1,94 (m, 2H), 2,34
(m, 2H), 4,13 (m, 2H), 4,28 (m, 1H), 4,53 (m, 1H), 5,00 (m, 1H),
5,03 (m, 1H), 5,78 (tm, J = 8 Hz, 1H).
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Beispiel 6
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[3S-(1E,3β,5α)]-2-[3,5-Bis[[dimethylethyl)dimethylsilyl]oxy]-2-methylencyclohexyliden]ethyl]diphenylphosphinoxid
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Ein
1-l-Dreihalskolben, ausgestattet mit Argoneinlass, Thermometer und
mechanischem Rührer,
wurde mit einer Lösung
von 10,26 g (0,0246 Mol) 1 R-(1α,3β,5E)-[[-(2-Chlorethyliden)-4-methylen-1,3-cyclohexandiyl]bis (oxy)]bis(1,1-dimethylethyl)dimethylsilan
in 100 ml frisch destilliertem wasserfreiem Tetrahydrofuran beladen
und in einem Trockeneis-Acetonbad auf -65°C gekühlt. Die Zugabe von 0,5 M Kaliumdiphenylphosphid in
Tetrahydrofuran während
30 min, bis eine rote Farbe bestehen blieb, erforderte 60 ml. Nach
dem Rühren
für 1 h
bei -65 ° C
wurden 10 ml Wasser zugegeben und das Kühlbad wurde entfernt. Die Reaktion
entfärbte
sich. Dann wurden 200 ml Dichlormethan schnell zugegeben, gefolgt
von 200 ml einer wässrigen
Lösung,
welche 10 ml 30% Wasserstoffperoxid enthielt. Nach 1 h wurden 13,5
g Natriumsulfit, 100 ml Lauge und 200 ml Dichlormethan zugegeben.
Nach dem gründlichen
Schütteln
wurden die Phasen getrennt und die wässrige Phase wurde mit 200
ml Dichlormethan gewaschen. Die organischen Phasen wurden mit 200
ml Lauge gewaschen. Die vereinigten organischen Schichten wurden über Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und verdampft und ergaben 16,33 g des rohen
Produkts. Dieses rohe Produkt wurde gereinigt durch Mitteldruck-
(Silicagel G-60-) Chromatographie, was 12,54 g (87%) der Titelverbindung
als weiße
Kristalle ergab. NMR (CDCl3): 6 0,02 (s,
3H), 0,07 (s, 6H), 0,08 (s, 3H), 0,84 (s, 18H), 1,76 (m, 2H), 2,98-3,15 (m, 2H), 4,06
(m, 1H), 4,37 (m, 1H), 4,53 (m, 1H), 4,72 (m, 1H), 4,79 (m, 1H),
7,45 (m, 6H), 7,72 (m, 4H).
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Beispiel 7
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E-(3S,5R)-(3,5-Bis-(tert-butyl-dimethyl-silanyloxy)-2-methylencyclohexyliden]-Essigsäuremethylester
(Ro 65-8821)
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Eine
Lösung
von 4,45 g (0,01043 Mol) Z-(3S,5R)-[3,5-Bis-(tert-butyldimethyl-silanyloxy)-2-methylen-cyclohexyliden]-Essigsäuremethylester
(X) (A.
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Mowrino,
et al., Tetrahedron Letters, 38, S. 4713-4716 (1997)) in 100 ml
Hexan wurde mit einer UV-Lampe für
2 h bestrahlt. Die Verdampfung ergab 4,25 g (95,5%) der Titelverbindung
als farbloses Öl.
NMR (CDCl3): δ 0,06 (s, 3H), 0,07 (s, 9H),
0,85 (s, 9H), 0,89 (s, 9H), 1,76 (m, 1H), 1,84 (m, 1H), 2,70 (m,
1H), 3,36 (m, 1H), 3,70 (s, 3H), 4,26 (m, 1H), 4,58 (m, 1H), 5,07
(m, 2H), 5,91 (brs, 1H).
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Beispiel 8
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[3S-(1E,3β,5α)]-2-[3,5-Bis-[[(1,1-dimethylethylldimethyl-silyl]oxy]-2-methylencyclohexyliden]ethanol
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Zu
einer Lösung
von 4,25 g (0,00996 Mol) E-(3S,5R)-[3,5-Bis-(tertbutyl-dimethyl-silanyloxy)-2-methylencyclohexyliden]-Essigsäuremethylester
in 100 ml Toluol bei -78°C
wurden tropfenweise 25 ml 1,2 M Diisobutylaluminiumhydrid (0,03
Mol) zugegeben und das Reaktionsgemisch wurde für 1 h gerührt. Nach der Zugabe von 5
ml Methanol wurde das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur erwärmt. Es
wurde dann mit 150 ml von 2 M wässrigem
Kalium-Natriumtartrat verdünnt
und kräftig
gerührt.
Die organische Phase wurde abgetrennt, über Natriumsulfat getrocknet
und zur Trockene verdampft. Das rohe Produkt wurde durch Flash-Chromatographie
mit Hexan-Ethylacetat
8:2 gereinigt und ergab 2,8 g (70%) der Titelverbindung als farblosen, wachsartigen
Feststoff. NMR (CDCl3): δ 0,05 (s, 3H), 0,07 (s, 9H),
0,88 (s, 9H), 0,91 (s, 9H), 1,74 (m, 1H), 2,06 (m, 1H), 2,26 (dm,
J = 13,6 Hz, 1H), 2,40 (dd, J = 13,6, 5,2, 1H), 4,30 – 4,1 1
(m, 3H), 4,53 (m, 1H), 4,98 (m, 1H), 5,00 (m, 1H), 5,80 (tm, J =
7 Hz, 1H).
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Beispiel 9
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1,25 Dihydroxy-16-en-5,6-trans-cholecalciferol
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Eine
gerührte
Lösung
von 796 mg (0,00137 Mol) [3S-(1E,3β,5α)]-2-[3,5-Bis[[(1,1-dimethylethyl)dimethyl-silyl]oxy]-2-methylencyclohexyliden]ethyl]diphenylphosphinoxid
in 10 ml wasserfreiem Tetrahydrofuran bei -78°C wurde mit 0,83 ml (0,00133
Mol) von 1,6 M n-Butyllithium in Hexan tropfenweise unter Argon
behandelt. Zu der so erhaltenen rot gefärbten Lösung wurde eine Lösung von
280 mg (0,000803 Mol) [3aR-[1 (R*),3aα,7aβ]]-1-[1,5-Dimethyl-5-[(trimethylsilyl)oxy]hexyl]-3,3a,5,6,7,7a-hexahydro-7amethyl-4H-iden-4-on
in 5 ml Tetrahydrofuran tropfenweise über einen Zeitraum von 10 min
unter Argon zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde bei -78°C für 90 min
gerührt,
dann durch Zugabe von 40 ml eines 1:1 2N Rochelle-Salzes und 2N KHCΟ3 abgeschreckt
und auf Raumtemperatur erwärmt.
Es wurde mit 3 × 100
ml Ethylacetat extrahiert. Die organischen Schichten wurden 3 × mit Wasser/Lauge
gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet und zur Trockene verdampft. Dieses rohe
Produkt wurde durch Flash-Chromatographie auf einer 40 mm × 6" Silicagelsäule mit
Hexan-Ethylacetat
40:1 gereinigt, und ergab 278 mg der trisilylierten Titelverbindung
und 140 mg des Ausgangsketons.
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Eine
Lösung
von 278 mg (0,000389 Mol) dieses trisilylierten Zwischenprodukts
in 8 ml wasserfreiem Tetrahydrofuran wurde mit 1,9 (1,9 mmol) eines
1 M Tetrabutylammoniumfluorids in Tetrahydrofuran unter Argon für 17 h behandelt.
Es wurde mit 6 ml Wasser abgeschreckt und für 30 min gerührt. Nach
dem Verdampfen des Tetrahydrofurans in Vakuum wurde die restliche
Lösung
mit 3 × 100
ml Ethylacetat extrahiert. Die organischen Schichten wurden 4 × mit Wasser/Lauge
gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet und zur Trockene verdampft. Das rohe Produkt,
192 mg, wurde durch Flash-Chromatographie auf einer Silicagel-Säule gereinigt, welche
mit einer 1 %-igen Triethylamin:Ethylacetatlösung (300 ml) vorgewaschen
war; die Elution wurde mit Ethylacetat durchgeführt. Dies ergab 152 mg der kristallinen
Titelverbindung. Eine Probe, umkristallisiert aus Tetrahydrofuran
: Methylformiat (0,3:7) besaß einen
Schmelzpunkt von 95-100°C.
[α] 25 / D + 160:5° (EtOH, c
= 0,20). λmax
272/3nm (ε 20600).
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Beispiel 10
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Weichgelatinekapsel Formulierung
1
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Herstellungsverfahren
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- 1. Suspendiere BHT und BHA in Miglyol 812.
Erwärme
auf etwa 50°C
und rühre,
bis es gelöst
ist.
- 2. Löse
1,25(OH)2-16-en-5,6-trans-D3 in
der Lösung
aus Schritt 1 bei 50°C.
- 3. Kühle
die Lösung
aus Schritt 2 bei Raumtemperatur.
- 4. Fülle
die Lösung
aus Schritt 3 in Weichgelatinekapseln.
- Bemerkung: Führe
alle Herstellungsschritte unter einer Stickstoffatmosphäre durch
und schütze
vor Licht
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Beispiel 11
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Weichgelatinekapsel Formulierung
II
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Herstellungsverfahren
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- 1. Suspendiere Di-α-tocopherol
in Miglyol 812. Erwärme
auf etwa 50°C
und rühre,
bis es gelöst
ist.
- 2. Löse
1,25(OH)2-16-en-5,6-trans D3 in der Lösung aus
Schritt 1 bei 50°C.
- 3. Kühle
die Lösung
aus Schritt 2 bei Raumtemperatur.
- 4. Fülle
die Lösung
aus Schritt 3 in Weichgelatinekapseln
- Bemerkung: Führe
alle Herstellungsschritte unter einer Stickstoffatmosphäre durch
und schütze
vor Licht.