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Erfindungsgebiet
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Die Erfindung bezieht sich auf künstliches
Brennholz bzw. künstliche
Brennholzscheite, welche Zusatzmittel enthalten, die zugegeben werden,
um ein knisterndes Geräusch
zu erzeugen, welches die Geräusche
nachahmt, die beim Verbrennen von natürlichen Holzscheiten hervorgebracht
werden. Das zufällig
auftretende knisternde Geräusch
ist in dem frühen
Abschnitt des Brennvorgangs besonders markant und seine Intensität schwächt sich
während
des Brennzyklus ab, was dem Verhalten von brennenden natürlichen
Holzscheiten entspricht.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Synthetische Scheite für offene
Kamine werden aus einer großen
Auswahl von entflammbaren Cellulosekomponenten in Kombination mit
einem Bindemittel und möglicherweise
anderen Zusatzmitteln hergestellt. Zu typischen entflammbaren Cellulosekomponenten
gehören
Holzteilchen, Zellstoff, Späne
oder Schnitzel, Sägemehl,
gemahlene Rinde, zerkleinertes Papier oder Pappe, Wachskarton, Holzkohlepulver,
Spagnummoos und landwirtschaftliche Abfallprodukte wie Stroh, Bagasse,
Grasschnitt, Blätter,
Baumwolllinters, Reishülsen,
Erdnussschalen oder andere Nussschalen und Kaffeesatz. Das Bindemittel
ist in der Regel ein entflammbares Wachs, wie Paraffinwachs oder
Paraffingatsch oder entflammbare Pflanzenöle wie Stearinsäure und/oder
Palmitinsäure
oder andere Fettsäuren
oder Ester. Es werden jedoch zahlreiche andere brennbare Komponenten
verwendet oder könnten
verwendet werden. Diese Liste von Materialien soll nicht die Zusammensetzung
von entflammbaren künstlichen
Scheiten beschränken.
Zu den anderen Zusatzmitteln können Chemikalien
gehören,
die dazu bestimmt sind, die Flamme zu färben oder anderweitig zu modifizieren
oder zu verzögern,
ein Aroma hinzuzufügen
oder die Brenneigenschaften zu verändern, so dass sie das Verbrennen von
natürlichen
Scheiten genauer nachahmen.
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Ein einzelnes künstliches Scheit, welches 5–6 Pfund
wiegt, ist dazu bestimmt, unbeaufsichtigt ungefähr 3–4 Stunden lang zu brennen.
Zum Vergleich brennt ein 5-6 Pfund schweres Eichenholzscheit ungefähr 1/3 dieser
Zeit. Um eine vergleichbare Brenndauer zu erhalten, werden im Allgemeinen
3 Scheite mit 5-6 Pfund auf einmal verbrannt. Um einen 3–4 Stunden
dauernden Brennvorgang mit der erwünschten Atmosphäre und Flammenintensität aufrechtzuerhalten,
ist es außerdem
häufig
erforderlich, das natürliche
Holzscheitfeuer durchzurühren
und die Scheite umzudrehen, um eine relativ einheitliche und intensive
Verbrennung zu erhalten.
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Typische künstliche Scheite des Standes
der Technik brennen viel ruhiger als natürliche Scheite und geben nicht
das Krachen von brennenden natürlichen
Scheiten wieder. Wie nachstehend erörtert wird, tritt bei natürlichen
Scheiten auch ein lautes Krachen und Knallen bzw. Aufplatzen auf,
wobei das Krachen und Knallen durch das Erhitzen von Feuchtigkeit
und Saft entsteht, welche natürlicherweise
in dem Scheit vorkommen.
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Das US-Patent 5,868,804, das am 9. Februar
1999 an Williams et al. erteilt wurde, ist auf ein künstliches
Scheit mit einem Zusatzmittel gerichtet, das besteht aus 1) Senf-,
Lein-, Cumin- oder Sesamsamen oder einer Kombination davon, 2) synthetischen
Hohlkugeln oder 3) einer Kombination aus der Samenkomponente und
den synthetischen Hohlkugeln, um ein hörbares knisterndes Geräusch während der
Verbrennung der Scheite zu ergeben. Das US-Patent 5,118,539 für Sebby
et al. zeigt künstliche
Feuerholzscheite, die Samen, die in Vogelfuttermischungen vorkommen,
insbesondere Hanf-, Hirse- und Sonnenblumensamen, enthalten, um
ein knallendes Geräusch
zu ergeben. Williams macht geltend, dass das Geräusch, das durch die von Sebby
et al. offenbarten Samen erzeugt wird, unzureichend und kurzlebig
ist und das Geräusch
von natürlichen brennenden
Scheiten nicht angemessen wiedergibt.
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Das '804-Patent gibt an, dass der bevorzugte
Samen eine Schale oder Hülse
mit ausreichender Festigkeit haben muss, um der Hitze während eines
gewissen Zeitraums zu widerstehen und dann plötzlich infolge des Aufbaus
eines Innendrucks aus Gasen, die aus dem Wasser und Ölen im Inneren
des Samens gebildet werden, plötzlich
zu zerplatzen. Geeignete Samen sind nahtlos mit einer runden oder
ovalen Form. Laut Williams neigen die von Sebby verwendeten Samen
dazu, zu brennen und vorzeitig aufzuplatzen. Williams stellt fest,
dass nur Senf-, Lein-, Cumin- und Sesamsamen seine Kriterien erfüllen.
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Alternativ wurden synthetische Hohlkugeln
oder granuläres
Material wie Glas-, Keramik- oder
Kunststoffkugeln verwendet. Williams et al. verwendet Z-light W-1300
oder W1800 Siliciumdioxid-Aluminium-Keramikkugeln, die von 3M hergestellt
werden. Diese Kugeln sollen die Fähigkeit besitzen, während des
gesamten Brennzyklus ein knisterndes Geräusch zu ergeben, eine Eigenschaft,
welche die Samen nicht aufweisen. Williams stellt fest, dass das
von den Samen erzeugte Geräusch
nicht während
der vollen Brenndauer des künstlichen
Scheites andauert.
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Williams, der eine Testscheitformulierung
verwendete, berichtet, dass die W1800 Keramikkugeln ein knallendes
oder wie "puuf" klingendes Geräusch während des
gesamten Brennzyklus von 3,25 bis 3,5 Stunden ergaben. Das Geräusch von
den Senf- und Sesamsamen dauerte 2 bis 2,25 Stunden (ungefähr 60 bis
65% des Brennzyklus) an, wogegen die Leinund Cuminsamen ein Geräusch nur
während
ungefähr
0,75–1,25
Stunden (ungefähr
20 bis ungefähr
35% des Brennzyklus) erzeugten. Dies wird verglichen mit den Sonnenblumen- und Hirsesamen von
Sebby et al., welche nach Angaben von Williams 0,25–0,5 Stunden
andauerten.
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Natürlich brennende Scheite erzeugen
ein krachendes, knallendes und knisterndes Geräusch, wenn die Feuchtigkeit
und Öle,
die natürlicherweise
in dem Holz vorkommen, erhitzt werden, wobei Wasserdampf und anderer
Dampf erzeugt werden. Dieser expandierende Wasserdampf und anderer
Dampf führen
dazu, dass das Holz reißt,
wobei die beobachteten Geräusche
erzeugt werden. Diese Geräusche
dauern jedoch nicht während
des gesamten Brennzyklus an. Wenn das Holz von den umgebenden Flammen
erhitzt wird, zerstreuen sich die verdampfbaren Komponenten lange
bevor das natürliche
Scheit zu brennen aufhört.
Infolgedessen beginnen die Geräusche,
wenn das natürliche
Holz zu brennen beginnt, nehmen auf zufällige, aber beständige Weise
während
eines bestimmten Zeitraums zu, gefolgt von einer Abschwächung der
Häufigkeit des
Geräusches.
Die Langlebigkeit, Beständigkeit
und Häufigkeit
dieser Geräusche
hängt von
dem Feuchtigkeits- und Ölgehalt
des natürlichen
Holzes und der Dichte und Härte
des Holzes ab. In typischem natürlichem Feuerholz
dauern die Geräusche
während
ungefähr
der Hälfte
des Brennzyklus an.
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Die Zusammensetzungen des Standes
der Technik weisen entweder ein sehr kurzlebiges knallendes Geräusch auf
oder das Geräusch
dauert während
eines signifikant längeren
Abschnittes des Brennzyklus an, wodurch eine unrealistische Simulierung
des Verbrennens von natürlichen
Scheiten erzeugt wird, oder das Geräusch hat nicht die Qualität oder die
Lautstärke,
die erforderlich ist, um das Verbrennen von natürlichen Scheiten zu simulieren.
Deshalb besteht ein Bedarf für
ein synthetisches Scheit, welches das tatsächliche Verhalten von brennenden
natürlichen
Scheiten genauer simuliert.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Künstliche
Scheite, in welchen die Merkmale der Erfindung zur Ausführung gelangen,
umfassen ein oder mehrere entflammbare Materialien, vorzugsweise
Cellulosematerialien, und ein Wachsbindemittel, welche auf die für die in
der Vergangenheit zur Verfügung
stehenden künstlichen
Scheite typische Weise vermischt und gestaltet werden. Koriandersamen
wird während
der Herstellung des künstlichen
Scheites zu dieser Zusammensetzung zugegeben. Der Koriandersamen
kann mit natürlich
vorkommendem geologischem Material vulkanischen Ursprungs ergänzt werden.
Eine typische Zusammensetzung enthält 4–6 Gew.-% Koriandersamen. Der
Samen ergibt ein zufällig
auftretendes knallendes Geräusch
mit einer Lautstärke,
die der von brennenden natürlichen
Holzscheiten entspricht, während
ungefähr
50% des Brennzyklus des Scheites. Dieses kann durch Ersetzen von
bis zu etwa einem Drittel des Samens mit einem gleichen Prozentsatz
von natürlich
vorkommenden geologischen Materialien ergänzt werden, wenn ein beständiges knallendes
Geräusch während des
restlichen Brennzyklus des künstlichen
Scheites gewünscht
wird. Das Ziel der Zugabe dieser Materialien ist, ein Geräusch zu
erzeugen, das für
brennende natürliche
Scheite typisch ist.
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Kurze Beschreibung
der Abbildungen
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1 ist
eine grafische Darstellung der Geräusche, die während des
Verbrennens eines künstlichen Scheites
erzeugt worden, das Koriandersamen enthält.
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2 ist
eine grafische Darstellung der Geräusche, die während des
Verbrennens eines künstlichen Scheites
erzeugt werden, das Senfsamen enthält.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die allgemeine Beobachtung ergibt,
dass aus brennenden künstlichen
Scheiten hervorgehende Geräusche
am natürlichsten
sind, welche auf beständige,
aber zufällige
Weise nur während
ungefähr
der Hälfte des
Brennzyklus andauern. Ein gewisses restliches krachendes oder knisterndes
Geräusch
während
eines Teils, aber nicht des gesamten restlichen Brennzyklus ist
ebenfalls erwünscht.
Koriandersamen, der zu einem künstlichen
Scheit zugegeben wird, erzeugt ein knisterndes Geräusch während ungefähr der ersten
Hälfte
des Brennzyklus. Dies wird auch erzielt, ohne dass Material aus
dem brennenden Scheit herausplatzt oder herausgeschleudert wird,
was bei einigen Samenzusatzmitteln der Fall ist, was sowohl unnatürlich als
auch gefährlich ist.
Basierend auf einer Bewertung von ungefähr 30 verschiedenen Zusatzmitteln,
hauptsächlich
Samen und anderen organischen Materialien, einschließlich des
bevorzugten Senfsamens des '804-Patents
und der Vogelsamenkomponenten, die von dem Patent von Sebby et al.
vorgeschlagen werden, wurde festgestellt, dass Koriandersamen enthaltende
Scheite ein Geräusch
und ein Brennverhalten aufweisen, das für den Verbraucher akzeptabler
ist als irgendeines der früher
vorgeschlagenen Zusatzmittel.
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Verschiedene unterschiedliche Materialien
wurden an einem gewerblichen Flossennaht-Faltungsgerät erwärmt, um diejenigen Materialien
zu identifizieren, welche eine knisternde/knallende Wirkung aufwiesen. Geeignete
Kandidaten wurden dann in Mengen von 2 Gew.-% bis ungefähr 4 Gew.-%
zu von Hand gefertigten künstlichen
Scheiten für
eine Testverbrennung zugegeben. Diejenigen Materialien, welche das
beste erwünschte
Verhalten zeigten, wurden dann in verschiedenen Konzentrationen
und Kombinationen weiter getestet. Viele Materialien ergaben ein
Knistergeräusch.
Koriandersamen wiesen jedoch das am meisten bevorzugte Verhalten
auf.
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Künstliche
Scheite, welche in Übereinstimmung
mit der Erfindung hergestellt werden, enthalten 4–6% Koriandersamen.
Dieser Samen wurde als den anderen ungefähr 30 verschiedenen Samen,
welche getestet wurden, einschließlich gelben Senfsamen, überlegen
ausgewählt,
da er das am meisten akzeptable knisternde Geräusch ergab, ohne dass Material
herausplatzte oder aus dem offenen Kamin herausgeschleudert wurde, und
zwar während
ungefähr
1,5 Stunden bis weniger als ungefähr 2 Stunden der Brenndauer,
was ungefähr 45
bis 55% des Brennzyklus entspricht. Ferner ist die Intensität des knallenden
Geräusches
von Koriandersamen viel größer als
die von irgendeinem der anderen untersuchten Samen, wenngleich es
nicht so laut ist wie das Knallen von natürlichen Scheiten.
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Es wurde auch festgestellt, dass
natürlich
vorkommende Materialien wie Bimsstein, Sand und vulkanische Mineralderivate
ebenfalls ein knisterndes Geräusch
ergeben. Diese Materialien haben entweder vesikuläre Strukturen
(kleine kugelförmige
Hohlräume
in vulkanischen Materialien, die durch Gasblasen erzeugt werden,
die in geschmolzenem Stein eingeschlossen sind) aufgrund ihrer vulkanischen
Entstehung oder sie haben kleine Zwischenräume oder Kammern aufgrund ihrer
Biogenen Herkunft. Sie alle werden bergmännisch abgebaut, sind kostengünstig und
umweltfreundlich. Alle Materialien haben natürlich ausgebildete Taschen
mit darin eingeschlossenem Gas und absorbieren beträchtliche
Menge an Wasser und halten diese fest. Zu den Materialien, welche
bewertet wurden, gehören
Bimsstein (68% SiO2), Vulkanasche (38% SiO2), Diatomeenerde oder Diatomit (95% SiO2), Perlit (75% SiO2)
und Kalksand (Calcium- und Magnesiumcarbonate). Exfoliierte Perlitkörnchen,
welche mit Wasser gesättigt
sind, ergeben eine merkliche knisternde Wirkung, wenn sie zu einer
Feuerholzscheitmischung in einer Menge im Bereich von 3 Gew.-% bis
10 Gew.-% zugegeben werden. Die knisternde Wirkung beginnt beinahe
unmittelbar nach dem Anzünden
des Testfeuerholzscheits und ist während des gesamten Tests hörbar, solange
Flammen sichtbar waren. Die knisternde Wirkung ist während des anfänglichen
Abschnitts des Brennzeitraums am intensivsten. Aufgrund der statischen
Natur der erzeugten knisternden Geräusche ergab dieses Additiv
allein kein natürlich
klingendes Scheit. Ein Gemisch aus 2 Gew.-% bis 4 Gew.-% dieser
geologischen Materialien mit 2 Gew.-%–4 Gew.-% Koriandersamen, was
zu einem Produkt mit ungefähr
4 Gew.-% bis ungefähr
8 Gew.-% der kombinierten Zusatzmittel führt, ergibt jedoch ein sehr
akzeptables krachendes und knisterndes Geräusch während der ersten Hälfte eines
Scheitbrennzyklus gefolgt von einem kontinuierlichen, aber mit verringerter
Häufigkeit
auftretenden knisternden Geräusch während des
restlichen Brennzyklus.
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Um die bevorzugten Zusammensetzungen
oder Kombinationen von Materialien zu bestimmen, wurden infragekommende
Zusatzmittel erhitzt und künstliche
Scheite, die verschiedene unterschiedliche Samen oder andere Materialien
enthielten, von denen festgestellt wurde, dass sie ein krachendes,
knisterndes oder knallendes Geräusch
beim Erhitzen erzeugen, wurden zu einer künstlichen Scheitzusammensetzung
zugegeben und verbrannt. Die Tabelle 1 listet diese Materialien
und die beobachteten Geräusche
oder das Aussehen auf. Bestimmte Materialien wurden ausgeschlossen,
da sie ein unnatürliches
Geräusch
erzeugten, das Geräusch
nur während
eines begrenzten Zeitraums andauerte, oder das brennende künstliche
Scheit unerwünschte
Effekte wie ein Zerbersten, Herausschleudern oder Herumspritzen
der Flammen zeigte.
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TABELLE
1
Eigenschaften der knisternden Zusatzmittel
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Repräsentative Zusammensetzungen,
die verschiedene Zusatzmittel verwenden, sind nachstehend beschrieben.
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Beispiel 1 (Testprodukt)
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Ein Gemisch aus 35–40 Pfund
gemahlenen Holzschnitzeln und Sägemehl
(annähernd
30–60
Gew.-% Holzschnitzel) wurde in einem Gefäß mit 60–65 Pfund Petrolatum und/oder
Paraffingatsch vermischt. Das Verhältnis von Sägemehl zu Holzschnitzeln kann
jedoch erheblich verringert werden, ohne das Verhalten des Endprodukts
signifikant zu beeinflussen. Das Wachs wurde bis zu seinem Schmelzpunkt
erhitzt. Der Feuchtigkeitsgehalt der Holzspäne und des Sägemehls
lag zwischen 8–12%.
Dieses Gemisch wurde auf eine Temperatur von 20°F über der Raumtemperatur der
Umgebung gekühlt
und zu diesem Zeitpunkt wurden 4–6 Pfund des Gemisches entfernt
und durch eine gleichgroße
Menge an Koriandersamen der Qualitätsstufe #1 ersetzt. Der Samen
wurde durch mehrere Minuten langes Mischen gleichmäßig in dem
gesamten Gemisch dispergiert. Dieses Gemisch wurde dann auf 10°F über der
Raumtemperatur der Umgebung abkühlen
gelassen und zu diesem Zeitpunkt wurde es einer bewegten Extruderbeschickungseinrichtung
zugeführt,
welche einen Feuerholzscheitextruder beschickt. Es wurden ungefähr 20 Fünfpfund-Feuerholzscheite
aus 100 Pfund des Gemisches hergestellt. Die Scheite brannten ungefähr 3,5 Stunden
in einem offenen Testkamin. Sie ergaben ein realistisches holzartiges
Knistergeräusch,
das beim Anzünden
begann und ungefähr
1,5 Stunden andauerte (siehe 1).
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Beispiel 2 (Testprodukt)
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In einem Gefäß wurden gemahlene Holzschnitzel
und Sägemehl
mit Petrolatum und Paraffingatsch im Wesentlichen in den gleichen
Mengen wie in Beispiel 1 vermischt. Das Wachs wurde bis zu seinem
Schmelzpunkt erhitzt. Der Feuchtigkeitsgehalt der Holzschnitzel
und des Sägemehles
lag zwischen 8–12%.
Dieses Gemisch wurde auf eine Temperatur von 20°F über der Raumtemperatur der
Umgebung gekühlt
und zu diesem Zeitpunkt wurden 4–6 Pfund des Gemisches entnommen
und durch eine gleichgroße
Menge an gelbem Senfsamen ersetzt. Der Samen wurde durch mehrere
Minuten langes Mischen gleichmäßig in dem
gesamten Gemisch verteilt. Dieses Gemisch wurde dann auf 10°F über der
Raumtemperatur der Umgebung abkühlen
gelassen und zu diesem Zeitpunkt wurde es einer bewegten Extruderbeschickungseinrichtung
zugeführt,
welche einen Feuerholzscheitextruder beschickt. Die 100-Pfundcharge
ergab ungefähr
20 Fünfpfund-Scheite.
Die Scheite brannten in einem offenen Testkamin ungefähr 3,5 Stunden
lang. Wenngleich die Knistergeräusche ungefähr 2 Stunden
lang festgestellt werden konnten, gab es die meisten Geräusche in
den ersten 40 Minuten. Die Intensität des Geräusches war in den restlichen
2 Stunden erheblich verringert (siehe 2).
Die Knistergeräusche
waren nicht so laut oder so zufällig
wie bei den Koriandertestscheiten. Testpersonen empfanden die Geräuschintensität und Dauer
der Koriandersamen enthaltenden Scheite als natürlicher als die leiser knallenden
und weniger andauernden Senfsamen enthaltenden Scheite.
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In einem kommerziellen Herstellungsverfahren
wird ein Gemisch aus gemahlenem brennbaren Cellulosematerial (wie
Holzschnitzel, Sägemehl,
Pappe, Wachspappe, verschiedene landwirtschaftliche Biomassen oder
eine Mischung aus diesen Materialien) und einem entflammbaren Bindemittelmaterial
(wie Petrolatum, Paraffin oder Paraffingatsch, Molassen, Fettsäuren oder
Stearinsäuren,
die aus Pflanzen erhalten werden, oder eine Mischung aus diesen
Materialien) in einem großen
Industrietank hergestellt. Das brennbare Cellulosematerial wird
in einem relativ trockenem Zustand (8–12% Feuchtigkeitsgehalt) in
einem Gewichtsprozentsatz, bezogen auf das gesamte Gemisch, im Bereich
von 35–55%
bereitgestellt. Das entflammbare Bindemittelmaterial wird mindestens
auf seinen Schmelzpunkt erhitzt und zu dem Gemisch zugegeben, so
dass es ungefähr
45–65
Gew.-% des gesamten Gemisches darstellt. In einem kontinuierlichen
Mischsystem wird Koriandersamen der Qualitätsstufe #1 zu dem vermischten
Gemisch aus dem brennbaren Cellulosematerial und dem entflammbaren
Bindemittel mit einer horizontalen Mischschnecke zugegeben. Der
Koriandersamen wird mit einer Geschwindigkeit von 45–60 Pfund
pro Minute zugegeben. Das bevorzugte Samengemisch würde zwischen
4–6% Koriandersamen
enthalten. Dieses Gemisch wird auf ungefähr 10°F über der Umgebungstemperatur
abkühlen
gelassen und zu diesem Zeitpunkt wird es einer bewegten Extruderbeschickungseinrichtung zugeführt, welche
einen Feuerholzscheitextruder beschickt. Das Gemisch wird extrudiert,
wobei verschiedene scheitartige Formen mit verschiedenen Dimensionen
und verschiedenem Gewicht hergestellt werden. Je nach der Größe des extrudierten
Produktes brennen die Scheite zwischen 2 und 4 Stunden. Es ist gezeigt
worden, dass Scheite, die fünf
Pfund wiegen, bis zu 3,5 Stunden in einem normalen offenen Kamin
mit einem holzartigen knisternden Geräusch brennen. Das knisternde
Geräusch
beginnt beim Anzünden
des Scheits und dauert ungefähr
1,5 Stunden an.
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Beispiel 3
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Exfoliierte Perlitkörnchen,
welche mit Wasser gesättigt
sind, wurden zu einem gekühlten
Gemisch aus gemahlenem Sägemehl
oder anderen brennbaren Cellulosematerialien und gemischtem Petroleumwachs
zugegeben. Das Verhältnis
von gemahlenem Sägemehl
oder anderen Cellulosematerialien zu gemischtem Wachs betrug ungefähr 40 Gew.-%
zu 60 Gew.-%. Die Perlitkörnchen
waren in dem Gemisch in einer Menge im Bereich von 3 Gew.-% bis
10 Gew.-% vorhanden. Das Gesamtgewicht des Gemisches betrug ungefähr 1000 g.
Das Gemisch wurde dann in die Form eines Scheites mit 3" Durchmesser gebracht.
Wenn ein Testscheit in einem offenen Standardkamin angezündet und
verbrannt wurde, erzeugten die Perlitkörnchen eine merkliche knisternde
Wirkung unmittelbar nach dem Anzünden
des Scheites. Diese Wirkung war während des gesamten Tests hörbar, solange
Flammen sichtbar waren, wobei das knisternde Geräusch während des Beginns des Brennzeitraums
am intensivsten war.
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Es wurde ein elektronisches System
konstruiert, um die Amplitude und Frequenz der Geräusche aufzuzeichnen,
die erzeugt werden, wenn verschiedene unterschiedliche künstliche
Scheite verbrannt werden. Das System ergab eine digitale und/oder
grafische Wiedergabe des Geräusches
von den verschiedenen unterschiedlichen Scheiten während eines
Brennversuchs. Die 1 und 2 zeigen die grafischen Darstellungen der
Geräuschereignisse,
die beim Verbrennen der Produkte erzeugt wurden, die gemäß den Beispielen
1 und 2 hergestellt wurden. Ein Vergleich mit dem Verbrennen von
natürlichen
Scheiten unter den gleichen Bedingungen konnte nicht erfolgen, da
das Verbrennen von künstlichen
Scheiten ohne menschliches Eingreifen bis zu 3-4 Stunden andauert.
Im Gegensatz dazu erfordert das 3–4 stündige Verbrennen von natürlichen
Scheiten 3 mal so viel Material und ein stän diges Eingreifen von Personen,
um die Scheite zu bewegen und umzudrehen, wie es normalerweise der
Fall ist, wenn natürliche
Scheite verwendet werden. Es sollte beachtet werden, dass die Zeitwiedergabe
in den grafischen Darstellungen nicht einheitlich ist. Stattdessen
ist die angegebene Zeit die Zeit, zu der ein Geräuschereignis auftrat.
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Ein Vergleich der 1 und 2 zeigt,
dass Geräusche,
die von dem Verbrennen eines künstlichen Scheites,
das Koriandersamen enthält,
erzeugt werden, lauter sind, ein deutlicher hörbares Knistern aufweisen und
zufälliger
und variabler sind als bei Scheiten, die Senfsamen enthalten. Wie
unter Bezugnahme auf die 1 und 2 zu sehen ist, ist der abgelesene
Spannungswert in die Intensität
des erzeugten Geräusches übersetzbar.
Auf einer Vergleichsskala wies das Senfsamenscheit zahlreiche Geräuschereignisse
ungefähr
in den ersten 8 Minuten und eine geringere Anzahl von Ereignissen
im Laufe von weiteren 37 Minuten auf. Nur in den ersten 8 Minuten
wurden Knalle im Bereich von 1–2,3
Volt aufgezeichnet und während
des Rests der ersten 37 Minuten hatten die Knalle eine Intensität von weniger
als 1 Volt. Danach wiesen die Geräuschereignisse für den Rest
des Brennvorgangs eine sehr geringe Intensität auf. Es sind nur 1,5 Stunden
gezeigt.
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Im Gegensatz dazu hat das Koriandersamen
enthaltende Scheit einen aktiveren und abwechselungsreicheren Geräuschereignisverlauf
während
der ersten ca. 40 Minuten mit einer vielfältigen Ansammlung von Geräuschereignissen,
welche während
der gesamten ungefähr
1,5 Stunden (dem Anfangsabschnitt) des Brennzyklus auftraten. Es
ist klar, dass der Koriandersamen mindestens 1,5 Stunden lang ein
merkliches Knistern aufweist, während
der Senfsamen eine anfängliche
starke Aktivität
von Geräuschereignissen,
gefolgt von Ereignissen mit geringerer Intensität während nur ungefähr 40 Minuten
aufweist, wobei der Rest der ersten 1,5 Stunden des Brennens sehr
vereinzelte Geräuschereignisse
mit geringer Intensität
aufweist.
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Infolgedessen wird die Langlebigkeit
und Zufälligkeit
des von dem Koriandersamen erzeugten Geräusches als natürlicher
und angenehmer empfunden und ergibt für die Beobachter eine wünschenswertere
Atmosphäre,
insbesondere während
der ersten 30 bis 45 Minuten. Wenn die Koriandersamen in Konzentrationen von
5–6% verwendet
werden, dauerten die Geräusche
1½–2 Stunden
an und schufen dabei das am meisten akzeptable brennende Produkt.
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Ein Vergleich von Koriander- und
Senfsamen zeigt auch dass:
- 1) Koriandersamen
zweimal soviel Feuchtigkeit wie Senfsamen enthalten, gemessen als
Feuchtigkeitsprozentsatz durch Gewichtsvergleich.
- 2) Die Härte
der Koriandersamen unterscheidet sich von Senfsamen, wobei der Senfsamen
viel härter
ist.
- 3) Die Koriandersamen haben ungefähr den doppelten Durchmesser
von Senfsamen und eine variablere Durchmesserverteilung, was zu
einer größeren Verschiedenheit
der Lautstärke
und Qualität
von knallenden Geräuschen
führt.
- 4) Senfsamen sind rund und glatt ohne Saum, wogegen Koriandersamen
dazu neigen, ovaler zu sein, und zahlreiche umlaufende Rillen und
Täler in
der Oberfläche
selbst aufweisen.