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ERFINDUNGSHINTERGRUND
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Diese Erfindung betrifft im Allgemeinen
Verbesserungen bei der Steuerung von Züchtungsverfahren für einkristalline
Halbleiter zur Verwendung bei der Herstellung elektronischer Bauteile
und insbesondere ein Verfahren zur akkuraten Steuerung des Wachstums
in einem Czochralski-Kristallzüchtungsverfahren
beim Übergang
vom Taperwachstum zum Solldurchmesserwachstum.
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Monokristallines oder einkristallines
Silizium ist das Ausgangsmaterial in den meisten Verfahren zur Herstellung
von elektronischen Halbleiterbauteilen. Das Czochralski-Verfahren
verwendende Kristallziehmaschinen erzeugen die Mehrheit des einkristallinen
Siliziums. Kurz beschrieben umfasst das Czochralski-Verfahren das
Schmelzen einer Ladung aus hochreinem polykristallinem Silizium
in einem Quarztiegel, der in einem besonders dafür ausgestatteten Ofen platziert
ist. Nachdem der beheizte Tiegel die Siliziumbeladung geschmolzen
hat, senkt ein Kristallhebemechanismus einen Impfkristall bis zum
Kontakt mit dem geschmolzenen Silizium ab. Der Mechanismus zieht
dann den Impfkristall zurück,
um einen wachsenden Kristall aus der Siliziumschmelze zu züchten.
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Nach der Ausbildung eines Kristallhalses
vergrößert das
Züchtungsverfahren
den Durchmesser des wachsenden Kristalls auf konusförmige Weise
indem die Ziehgeschwindigkeit und/oder die Schmelzetemperatur abgesenkt
wird, bis ein erwünschter
Durchmesser erreicht ist. Dieser Teil des Kristalls wird typischerweise als
Krone oder Taper bezeichnet. Durch Steuern der Ziehgeschwindigkeit
und der Schmelzetemperatur, während
gleichzeitig das Abnehmen der Schmelzeniveau kompensiert wird, wird
der Hauptkörper
des Kristalls gezüchtet,
so dass er einen ungefähr
konstanten Durchmesser aufweist, (d. h. er ist im Allgemeinen zylindrisch). Nahe
des Endes des Züchtungsverfahrens,
jedoch bevor der Tiegel von geschmolzenem Silizium geleert ist, verringert
das Verfahren schrittweise den Kristalldurchmesser um einen Endkonus
auszubilden. Typischerweise wird der Endkonus durch Erhöhen der
Kristallziehgeschwindigkeit und der dem Tiegel zugeführten Wärme ausgebildet.
Wenn der Durchmesser klein genug geworden ist, wird der Kristall
von der Schmelze getrennt. Während
des Züchtungsverfahrens
dreht der Tiegel die Schmelze in eine Richtung, und der Kristallhebemechanismus
rotiert sein Ziehkabel oder den Schaft zusammen mit dem Impfkristall
und dem Kristall in eine entgegengesetzte Richtung.
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Obwohl gegenwärtig verfügbare Czochralski-Züchtungsverfahren
beim Züchten
von einkristallinem Silizium, das für eine Vielzahl von Anwendungen
verwendbar ist, zufrieden stellend sind, werden weitere Verbesserungen
immer noch gewünscht.
Beispielsweise ist es erwünscht,
genauere Übergänge vom
Taperwachstum zum Körpersolldurchmesser
zu gewährleisten.
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Das herkömmliche Verfahren für den Übergang
vom Taperwachstum zum Körperwachstum
umfasst das Erhöhen
der Kristallanhebungsgeschwindigkeit. Dies verursacht eine Veränderung
der Durchmesserzunahmegeschwindigkeit, von einem positiven Wert
auf nahezu null, oder sogar auf einen geringfügig negativen Wert. Das herkömmliche Übergangsverfahren
neigt dazu bei einem Gleichgewichtsdurchmesserwert für im Wesentlichen
gerades Kristallwachstum anzukommen, was einem Kristallsolldurchmesser
entspricht. Gegenwärtig
erfolgt dieser Übergang
bei einem fixierten, vorherbestimmten Taperdurchmesser unabhängig von
den Bedingungen im Inneren der Kristallziehvorrichtung. Alternativ
dazu entscheidet eine Bedienperson wann der Übergang begonnen wird. Leider
führen
unterschiedliche Erfahrungsniveaus der verschiedenen Bedienpersonen
zusätzlich
zu unterschiedlichen thermischen Bedingungen im Inneren der Kristallziehvorrichtung
zu verschiedenen Taperwachstumsgeschwindigkeiten. Aus diesem Grund
erzeugen die herkömmlichen
Verfahren zum Starten des Übergangs
auf das Körperwachstum
verschiedene Ergebnisse von einem Kristallwachstumsdurchlauf zum
nächsten.
In einem Fall kann der anfängliche
Kristallkörper
mit einem zu kleinen Durchmesser gezüchtet werden, während im
anderen Fall der anfängliche
Körper
mit einem zu großen
Durchmesser gezüchtet
werden kann. Insbesondere gibt es oft eine relativ große Standardabweichung
beim Kristalldurchmesser im frühen
Stadium des Körperwachstums,
im Vergleich zum erwünschten
Solldurchmesser des Kristalls. Dies erfordert eine Korrektur durch
ein Steuerungssystem während
des restlichen Körperzüchtungsprozesses. Darüber hinaus
sind beträchtliche
Teile des Kristalls für
die Halbleiterwaferherstellung unbrauchbar wenn ein Kristall im
frühen
Stadium des Körperwachstums
inakzeptabel zu klein dimensioniert ist.
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Die europäische Patentanmeldung EP-A
0 482 438 offenbart ein Verfahren zur Steuerung des Wachstums des
konischen Teils umfassend die Schritte des Vorgehens eines Solltemperaturwertes
bezogen auf die Schmelze und einen Sollwert der Durchmesserveränderungsgeschwindigkeit
eines wachsenden Teils des Kristallrohlings, Messen des Durchmessers
des wachsenden Teils, Berechnen der Veränderungsgeschwindigkeit des
Durchmessers, Messen der Temperatur bezüglich der Schmelze, Korrigieren
der Solltemperatur basierend auf einer Differenz zwischen dem berechneten
Wert und dem Sollwert der Durchmesserveränderungsgeschwindigkeit, und
Steuern der dem Heizer zugeführten
Elektrizitätsmenge,
so dass die gemessene Temperatur sich an die korrigierte Solltemperatur
angleicht.
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Aus diesen Gründen besteht ein Bedarf für eine akkurate
und verlässliche
Vorrichtung und ein entsprechendes Verfahren zum Steuern des Siliziumkristallwachstums
um den Übergang
von Taperwachstum zum Solldurchmesserwachstum zu automatisieren.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die Erfindung erfüllt die oben genannten Aufgaben
und überwindet
die Nachteile des Standes der Technik durch Bereitstellung eines
Verfahrens für
den automatischen Übergang
vom Taperwachstum zum Solldurchmesserwachstum in einem Kristallrohling,
der aus einer Schmelze gemäß dem Czochralski-Verfahren gezogen
wird. Unter den verschiedenen Aufgaben der Erfindung ist die Bereitstellung
eines derartigen Verfahrens, das genauere Taper-zu-Körper-Übergänge ermöglicht;
die Bereitstellung eines derartigen Verfahrens, das wiederholbare
Ergebnisse gewährleistet;
die Gewährleistung
eines derartigen Verfahrens, das die anfängliche Durchmesserstandardabweichung
zwischen Kristallen beträchtlich
verringen; die Bereitstellung eines derartigen Verfahrens das den
Durchmesser vorhersagt, an dem der Übergang zum geraden Kristallwachstum beginnt;
die Bereitstellung eines derartigen Verfahrens, das in die Steuerungen
einer existierenden Kristallziehvorrichtung eingebaut werden kann;
und die Bereitstellung eines derartigen Verfahrens, das effizient
und ökonomisch
durchgeführt
werden kann.
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In Kürze beschrieben ist ein Steuerungsverfahren
welches Gesichtspunkte der Erfindung verkörpert für die Anwendung bei einem Kristallzieher
zum Züchten
von monokristallinen Halbleiterkristallen gemäß dem Czochralski-Verfahren
vorgesehen. Die Kristallziehvorrichtung weist einen beheizten Tiegel
auf, der eine Halbleiterschmelze enthält aus welcher der Kristall
gezüchtet
wird. Der Kristall wird auf einem Impfkristall gezüchtet der
aus der Schmelze gezogen wird. Das Verfahren umfasst den Schritt
des Ziehens des wachsenden Kristalls aus der Schmelze mit einer
ersten Sollziehgeschwindigkeit. Die erste Sollziehgeschwindigkeit
folgt im Wesentlichen einem anfänglichen
Geschwindigkeitsprofil zum Züchten
eines Taperabschnitts des Kristalls. Im Taperabschnitt hat der Kristall
einen im Allgemeinen ansteigenden Durchmesser. Das Verfahren umfasst
auch das Messen des Kristalldurchmessers des Tapers und das Abschätzen einer
Steigung des Durchmessers. Die abgeschätzte Steigung ist eine Funktion
einer Veränderung
im Kristalldurchmesser bezüglich
der Zeit und der ersten Sollziehgeschwindigkeit. Das Verfahren umfasst
ferner den Schritt des Vorhersagens eines Kristalldurchmessermaßes Di, an dem das Abschultern als Funktion des
geschätzten
Anstiegs initiiert wird. Nach dem Abschultern hat der Körper des
Kristalls einen im Wesentlichen gleichförmigen Durchmesser, der größer ist
als der das vorhergesagte Abschulterungseinleitungsdurchmessermaß Di. Durch Erhöhen der Ziehgeschwindigkeit
um ein Inkrement k auf eine zweite Sollziehgeschwindigkeit sobald
der gemessene Kristalldurchmesser das vorhergesagte Kristalldurchmessermaß Di erreicht, nutzt das Verfahren die natürliche Antwort
des Kristalls und die Messabweichung für einen genauen Übergang
vom Taperwachstum zum Körperwachstum.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft
ein Steuerungsverfahren zur Verwendung mit einer Kristallziehvorrichtung
zum Züchten
eines monokristallinen Halbleiterkristalls gemäß dem Czochralski-Verfahren.
Die Kristallziehvorrichtung hat einen beheizten Tiegel enthaltend
eine Halbleiterschmelze, aus welcher der Kristall gezogen wird.
Der Kristall wird auf einem Impfkristall gezüchtet, der aus der Schmelze
gezogen wird. Das Verfahren umfasst den Schritt des Ziehens des
wachsenden Kristalls aus der Schmelze mit einer ersten Sollziehgeschwindigkeit.
Die erste Sollziehgeschwindigkeit folgt im Wesentlichen einem anfänglichen Geschwindigkeitsprofil
zum Züchten
eines Taperabschnitts des Kristalls. Im Taperabschnitt hat der Kristall
einen im Allgemeinen ansteigenden Durchmesser. Das Verfahren umfasst
auch das Messen des Kristalldurchmessers des Tapers und das Abschätzen eines
Durchmesseranstiegs. Der geschätzte
Anstieg ist eine Funktion einer Veränderung beim Kristalldurchmesser
relativ zur Zeit und der ersten Sollziehgeschwindigkeit. Das Verfahren
umfasst ferner den Schritt des Vordefinierens eines Kristalldurchmessermaßes D; an
dem ein Übergang
vom Taper zum Körperabschnitt
des Kristalls eingeleitet wird. Der Körper des Kristalls hat einen
im Wesentlichen gleichförmigen
Durchmesser der größer ist
als der das vordefinierte Durchmessermaß Di.
Das Verfahren umfasst auch das Bestimmen eines Inkrements der Ziehgeschwindigkeit,
welches einem akkuraten Übergang
in das Körperwachstum
als Funktion des geschätzten
Anstiegs und eines oder mehrerer Heißzonenparameter entspricht.
Durch Erhöhen
der Ziehgeschwindigkeit auf die zweite Sollziehgeschwindigkeit sobald
der gemessene Kristalldurchmesser das vordefinierte Kristalldurchmesser
D; erreicht, verwendet das Verfahren die natürliche Antwort des Kristalls
und den Messfehler für
einen genaueren Übergang
vom Taperwachstum zum Körperwachstum.
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Andere Aufgaben und Merkmale werden
teilweise im Folgenden offensichtlich und teilweise ausgeführt.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein teilweise schematisches Blockdiagramm, welches eine Kristallziehvorrichtung
und ein Gerät
gemäß der vorliegenden
Erfindung zum Steuern der Kristallziehvorrichtung veranschaulicht.
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2 ist
Blockdiagramm einer Steuerungseinheit des Systems der 1.
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3 ist
eine schematische Fragmentansicht des Taperwachstums eines Halbleiterkristalls,
der aus einer Schmelze gezogen wird die in der Kristallziehvorrichtung
der 1 enthalten ist.
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4 ist
ein Diagramm exemplarischer Daten welche eine Durchmesseranstiegs-Modellnäherung darstellen.
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5 ist
eine schematische Fragmentansicht eines hellen Rings („bright
ring") des Halbleiterkristalls, der
aus der Schmelze gezogen wird welche in der Kristallziehvorrichtung
der 1 enthalten ist.
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6 ist
eine Aufzeichnung exemplarischer Daten welche die Durchmesserabweichung
gegen die Tangente des Durchmesseranstiegs darstellen.
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Einander entsprechende Bezugszeichen
deuten gleiche Teile durch alle Zeichnungen an.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Im 1 ist
ein Steuerungsgerät,
allgemein bei 11, gezeigt, zur Verwendung bei einem Czochralski-Kristallzüchtungsapparat,
allgemein gezeigt bei 13. Die Details der Konstruktion
des Kristallzüchtungsapparates
oder Ziehgerätes 13 sind
den Fachleuten gut bekannt. Im Allgemeinen umfasst die Kristallziehvorrichtung 13 eine
Vakuumkammer 15 welche einen Tiegel 19 umschließt. Ein
Beheizungsmittel wie etwa ein Widerstandsheizer 21 umgibt
den Tiegel 19. In einer Ausführungsform verkleidet die Isolierung 23 die
innere Wand der Vakuumkammer 15, und ein Kammerkühlmantel
(nicht gezeigt), der mit Wasser betrieben wird, umgibt diese. Eine
Vakuumpumpe (nicht gezeigt) entfernt typischerweise Gas aus dem
Inneren der Vakuumkammer 15 wenn eine inerte Atmosphäre aus Argongas
zugeführt
wird.
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Gemäß dem Czochralski-Einkristallzüchtungsverfahren
wird eine bestimmte Menge von polykristallinem Silizium, oder Polysilizium,
in den Tiegel 19 eingeladen. Eine Heizerstromquelle 27 stellt
elektrischen Strom über
den Widerstandsheizer 21 zur Verfügung um die Beladung zu schmelzen,
und bildet so eine Siliziumschmelze 29, aus der ein Einkristall 31 gezogen
wird. Wie im Stand der Technik bekannt beginnt der Einkristall 31 mit
einem Impikristall 35, der an einem Ziehschaft, oder einem
Ziehkabel, 37 befestigt ist. Wie in 1 gezeigt, haben der Einkristall 31 und
der Tiegel 19 im Allgemeinen eine gemeinsame Symmetrieachse 39.
Sowohl während
des Heizens als auch des Kristallziehens rotiert eine Tiegelantriebseinheit 43 den
Tiegel 19 (z. B. im Uhrzeigersinn). Die Tiegelantriebseinheit 43 hebt
und senkt den Tiegel 19 wie während des Züchtungsverfahrens erforderlich.
Beispielsweise hebt die Tiegelantriebseinheit 43 den Tiegel 19 während die Schmelze 29 ausgeschöpft wird
um deren Niveau, gezeigt bei Bezugszeichen 45, auf einer
gewünschten
Höhe zu
halten. Eine Kristallantriebseinheit 47 rotiert auf ähnliche
Weise das Kabel 37 und damit wird auch der Kristall 31 gedreht,
in einer Richtung die entgegengesetzt zur Richtung liegt in der
die Kristallantriebseinheit 43 den Tiegel 19 rotiert.
Außerdem
hebt und senkt die Kristallantriebseinheit 47 den Kristall 31 relativ
zum Schmelzeniveau 45, wie während des Züchtungsverfahrens gewünscht. Die
Details der Konstruktion der Tiegelantriebseinheit 43 und
der Kristallantriebseinheit 47 sind den Fachleuten gut
bekannt.
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Gemäß einer Ausführungsform
heizt die Kristallziehvorrichtung 13 zunächst, den
Impfkristall 35 vor, indem es ihn nahe bis zum Kontakt
mit dem geschmolzenen Silizium der Schmelze 29, die im
Tiegel 19 enthalten ist, absenkt. Nach dem Vorheizen senkt
die Kristallantriebseinheit 47 den Impfkristall 35 über das
Kabel 37 weiter bis zum Kontakt mit der Schmelze 29 an
deren Schmelzeniveau 45 ab. Mit dem Schmelzen des Impfkristalls 35 zieht
die Kristallantriebseinheit 47 diesen langsam aus der Schmelze 29 zurück. Der
Impikristall 35 zieht Silizium aus der Schmelze 29 an
um ein Wachstum eines Siliziumeinkristalls 31 zu erzeugen,
während er
zurückgezogen
wird. Die Kristallantriebseinheit 47 dreht den Kristall 31 mit
einer Bezugsgeschwindigkeit während
sie den Kristall 31 aus der Schmelze 29 zieht.
Die Tiegelantriebseinheit 43 dreht auf ähnliche Weise den Tiegel 19 mit
einer anderen Bezugsgeschwindigkeit, üblicherweise jedoch in entgegengesetzter
Richtung relativ zum Kristall 31.
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Eine Steuerungseinheit 51 steuert
anfänglich
die Ziehgeschwindigkeit und die Leistung, welche die Stromquelle 27 dem
Heizer 21 zur Verfügung
stellt, um ein Abkragen des Kristalls 31 zu bewirken. Vorzugsweise
züchtet
die Kristallziehvorrichtung 13 den Kristallhals mit einem
im Wesentlichen konstanten Durchmesser während der Impfkristall 35 aus
der Schmelze 29 gezogen wird. Beispielsweise hält die Steuerungseinheit 51 einen
im Wesentlichen konstanten Halsdurchmesser von etwa 5% des gewünschten
Körperdurchmessers aufrecht.
Unter einem herkömmlichen
Steuerungsschema regelt die Steuerungseinheit 51 die Rotations-,
Zieh- und Heizparameter, nachdem der Hals eine erwünschte Länge erreicht
um zu bewirken, dass der Durchmesser des Kristalls 31 sich
auf konusförmige
Weise vergrößert bis
ein gewünschter
Kristallkörperdurchmesser erreicht
wird. Beispielsweise verringert die Steuerungseinheit 51 die
Ziehgeschwindigkeit gemäß einem
anfänglichen
Geschwindigkeitsprofil um einen sich aufwärts vergrößernden Bereich zu erzeugen,
der typischerweise als der Taper des Kristalls bezeichnet wird.
Das US-Patent Nr. 6,241,818 B1 des gleichen Anmelders offenbart
ein geschlossenes Schleifenverfahren und System zur akkuraten Steuerung
des Taperwachstums in einem Czochralski-Kristallwachstumsverfahren.
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Wie weiter unten im Detail beschrieben,
berechnet die Steuerungseinheit 51 die Steigung des Tapers (und
damit kann bei bekannter Impfkornanhebungsgeschwindigkeit die Durchmesserwachstumsgeschwindigkeit
berechnet werden) unter Verwendung eines Schätzwertes der Änderungsgeschwindigkeit
des Durchmesseranstiegs. Basierend auf diesen Berechnungen sagt
die Steuerungseinheit 51 einen erwünschten Kristalldurchmesser
für das
Einleiten des Übergangs
vom Taperwachstums zum Körperwachstum
voraus. Die Steuerungseinheit 51 steuert dann die Wachstumsparameter
um einen relativ konstanten Durchmesser aufrechtzuerhalten, wie
mittels des Apparates 11 gemessen, bis das Verfahren sich
dem Ende nähert.
An diesem Punkt werden die Ziehgeschwindigkeit und die Heizung üblicherweise
erhöht
um den Durchmesser zu verringern und einen Endkonus auszubilden,
d. h. einen konusförmigen
Abschnitt am Ende des Einkristalls 31. Sobald der Durchmesser
des Endkonus ausreichend klein ist (z. B. 2 mm bis 4 mm) kann die
Entfernung des Kristalls 31 von der Schmelze 29 bewerkstelligt
werden, ohne dass sich Dislokationen im Hauptkörper des Kristalls 31 ausbreiten.
Der Kristall 31 wird dann aus der Vakuumkammer 15 zur
Weiterverarbeitung zu Wafern entfernt. Das US-Patent Nr. 5,178,720
des gleichen Anmelders offenbart ein bevorzugtes Verfahren zur Steuerung
der Kristall- und Tiegelrotationsgeschwindigkeiten als Funktion
des Kristalldurchmessers.
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Vorzugsweise wird die Steuerungseinheit 51 in
Kombination mit mindestens einer zweidimensionalen Kamera 53 betrieben,
um eine Vielzahl von Parametern des Züchtungsverfahrens einschließlich des
Kristalldurchmessers zu bestimmen. Die Kamera 53 wird oberhalb
einer Sichtöffnung
(nicht gezeigt) der Kammer 15 montiert, und im Allgemeinen
auf den Kreuzungsabschnitt der Längsachse 39 und
des Schmelzeniveaus 45 gerichtet (siehe 5). Zusätzlich zur Verarbeitung der
Signale von der Kamera 53 verarbeitet die Steuerungseinheit 51 Signale
von anderen Sensoren. Beispielsweise kann ein Temperatursensor 59,
wie etwa ein Strahlungspyrometer, verwendet werden um die Oberflächentemperatur
der Schmelze zu messen.
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Die 2 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
der Steuerungseinheit 51 in Form eines Blockdiagramms.
Die Kontrolleinheit 51 umfasst einen programmierten digitalen
oder analogen Computer 61 zur Verwendung bei der Steuerung
von unter anderem der Tiegelantriebseinheit 43, der Einkristallantriebseinheit 47 und
der Heizerstromquelle 27, als Funktion der verarbeiteten
Signale aus der Kamera 53 und anderen Sensoren. Wie in 2 gezeigt kommuniziert ein
programmierbarer Logik-Controller (PLC) 63 mit dem Computer 61 über die
Leitung 67 (z. B. ein RS-232-Kabel) mit einem oder mehreren
Prozess-input/output-Modulen 69 über die
Leitung 71 (z. B. RS-485-Kabel). Gemäß der Erfindung stellt der
Computer 61 eine Operatorschnittstelle zur Verfügung, welche
der Bedienperson des Kristallzüchtungsapparats 13 ermöglicht einen
Satz erwünschter Parameter
für den
einzelnen zu züchtenden
Kristall einzugeben.
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Das Prozess-input/output-Modul 69 stellt
einen Pfad zu und vom Kristallziehgerät 13 zum Steuern des Wachstumsverfahrens
zur Verfügung.
Beispielsweise empfängt
der PLC 63 Informationen über die Schmelzetemperatur
vom Temperatursensor 59 und gibt ein Steuerungssignal zur
Heizerstromquelle 27 über
das Prozeß-Input/output-Modul 69 zum
Steuern der Schmelzetemperatur aus, wodurch der Züchtungsprozess
gesteuert wird.
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Weiterhin zeigt 2 die Kamera 53, welche Videobilder
vom Inneren des Tiegels 19 über die Leitung 77 (z.
B. ein RS-170-Videokabel) an ein Bildgebungssystem 79 kommuniziert,
welches eine Kantendetektion und Durchmessermesswertberechnungen
zur Verfügung
stellt. Das Bildgebungssystem 79 wiederum kommuniziert
mit PLC 63 über
die Leitung 53. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der PLC 63 ein Modell TI 575 PLC, hergestellt von Siemens,
oder ein Modell 545 PLC, hergestellt von Texas Instruments,
und die Leitung 83 steht für ein Kommunikationsinterface
(z. B. eine VME backplane-Schnittstelle). Abhängig von dem einzelnen Controller
der den PLC 63 darstellt kann das Kommunikationsinterface 83 beispielsweise
ein gewöhnliches
VME-Rack sein, das ein zusätzliches
Kommunikationsboard umfasst (z. B. Modell 2571 Programm Port Expander
Module unter Verwendung eines RS-422 seriell bidirektionalen PLC-Ports).
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Die 3 zeigt
eine relativ frühe
Phase des Kristallzüchtungsverfahrens
folgend dem Abschmelzen und Eintauchen des Impfkristalls 35.
Nach der Bildung des Kristallhalses 85 vergrößert das
typische Verfahren den Durchmesser des wachsenden Kristalls 31 durch
Verringern der Ziehgeschwindigkeit und/oder der Schmelztemperatur,
bis ein erwünschter
Durchmesser erreicht ist. Dieser Abschnitt mit ansteigendem Durchmesser
wird als Taper oder Krone 87 bezeichnet. Wenn der Taper 87 auf
einen erwünschten
Durchmesser ansteigt bildet der Kristall 31 eine Schulter,
allgemein gezeigt bei 91, gefolgt von einem Hauptkörper (in 3 nicht gezeigt). Wenn die
Kristallantriebseinheit 47 den Kristall 31 aus
der Schmelze 29 zieht, bildet sich ein Flüssigkeitsmeniskus 95 an
der Grenzfläche
zwischen Kristall 31 und Schmelze 29. Der Flüssigkeitsmeniskus 95 bildet
sich auf einer Oberfläche 97 der
Schmelze 29. Wie im Stand der Technik bekannt ist die Reflektion des
Tiegels 19 auf den Meniskus 95 oft als ein heller
Ring benachbart zum Kristall 31 sichtbar.
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Es sollte klar sein, dass gerade
gezüchtete
Kristallkörper
typischerweise keinen insgesamt gleichförmigen Durchmesser haben werden,
obwohl sie im Allgemeinen zylindrisch sind. Aus diesem Grund kann
der Durchmesser des Kristalls 31 an verschiedenen axialen
Positionen entlang der Achse 39 geringfügig variieren. Ferner variiert
der Durchmesser in den verschiedenen Phasen des Kristallwachstums
(d. h. Impfkorn, Hals, Taper, Körper
und Endkonus). Obwohl in Verbindung mit dem Bildgebungssystem 79 beschrieben
sollte klar sein, dass Kristalldurchmessermessungen mit einer Reihe
von Verfahren durchgeführt
werden können.
Beispielsweise sind verschiedene Technologien zur Bereitstellung
von Kristalldurchmessermessungen bekannt, einschließlich von
Verfahren welche die Breite des hellen Rings messen. Der helle Ring
ist ein Charakteristikum der Reflektion der Tiegelwand im Meniskus,
der sich an der Festflüssiggrenzfläche des
Kristalls 31 bildet. Herkömmliche helle Ring- und Meniskussensoren
verwenden optische Pyrometer, Fotozellen, rotierende Spiegel mit
Fotozellen, Lichtquellen mit Fotozellen, Linescan-Kameras und zweidimensional
angeordnete Kameras. Die US-Patente Nr. 5,665,159 und 5,653,799
des gleichen Anmelders beschreiben ein System bzw. ein Verfahren
zur genauen verlässlichen
Messung des Kristalldurchmessers zur Verwendung bei der Steuerung des
Züchtungsverfahrens
bei einkristallinem Silizium. Vorteilhafterweise bestimmen das System
und das Verfahren dieser Patente das Wachstum des Kristalldurchmessers
sehr genau durch Verarbeiten von Bildern der Kistallschmelzegrenzfläche, die
von einer Kamera erzeugt werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verarbeitet der PLC 63 die Impfkornanhebungsgeschwindigkeit
und die Taperdurchmesserdaten um die Steigerung des Tapers 87 zu
berechnen. Diese Information führt
zu Daten welche die Kristallwachstumsgeschwindigkeit wiedergeben.
Außerdem
berechnet der PLC 63 die Änderung und Geschwindigkeit
der Tapersteigung. Basierend auf diesen Berechnungen sagt der PLC 63 vorteilhafterweise einen
Kristalldurchmesser voraus an dem der Übergang vom Taperwachstum zum
Körperwachstum
erwünscht
ist, basierend auf den gegenwärtigen
Werten des Durchmessers und der Durchmesseranstiegsberechnung, und
damit basierend auf den gegenwärtigen
Bedingungen im Ziehgerät 13.
Dies ergibt wiederholbare genauere Übergänge vom Taper 87 zum
Körper
des Kristalls 31 und verringert die anfängliche Durchmesserstandardabweichung
beträchtlich.
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In dieser Ausführungsform führt der
PLC 63 Routinen zur Berechnung einer optimalen Schulterabrundung,
welche minimale Veränderungen
der Steuerung erfordert. Um die Schultereinleitungsgleichung abzuleiten
nimmt man zunächst
an, dass der Durchmesseranstieg mit einem gut bekannten System erster
Ordnung plus einem Verzögerungsmodell
antwortet. Zunächst
wird die Verzögerung
ignoriert, und eine Zustands-Raumwiedergabe
des Laplace-transformierten Prozessmodells kann erzeugt werden:
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Durch Variation der Konstanten (VOC)
war die von C. T. Chen, Linear System Theory and Design 1-227 (Oxford
University Press) (1984) wiedergegebene Formel
durch
Serienexpansion, inverse Laplace-Transformierung (e
At =
L
–1 {(sI – A)
–1}),
oder andere Verfahren. Für eine
offenschleifige vorhersagende Schulterabrundung ist es erwünscht die
Ziehgeschwindigkeit V
p mit einem konstanten
Wert, nämlich
k zu inkrementieren, so dass der erwünschte Solldurchmesser D
t mit null Steigung erreicht wird. Wenn die
Schleife geschlossen ist, kann ein berechneter Sollwert für V
p während
des Abschulterns erwünscht
sein. Während
des Kronenwachstums wird periodisch ein Schultereinleitungsdurchmesser
D
i gemessen, mit einer interpretierten Steigung Ḋi
Wenn die erwünschte
Endsteigung gleich null ist, ergibt die VOC-Formel die Beziehung:
ist, ergibt
die oben genannte Beziehung zwei Formeln, nämlich:
unter
der Annahme, dass T = τln(Z),
ergibt eine Vereinfachung der ersten Formel:
nach Auflösung nach Z und anschließend eliminieren
von Z. Substituieren dieses Wertes von T in die zweite obige Gleichung
führt zu
einem geschätzten
Durchmesser zum Einleiten des Übergangs
vom Taperwachstum zum Körperwachstum.
Mit anderen Worten, die Steuerungseinheit
51 erhöht vorzugsweise
den Ziehgeschwindigkeitssollwert auf den vorherbestimmten Wert k
wenn der Durchmesser des Kristalls
31 D
i erreicht,
definiert durch:
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In diesem Fall repräsentiert
k eine Menge des Anstiegs der Ziehgeschwindigkeit um die erwünschte Schulterabrundung
zu erzielen, τ ist
die Verfahrenszeitkonstante in Minuten und Gp ist
die Gleichstromprozessverstärkung
in (mm Durchmesser/Minute)/(mm/Minute Ziehgeschwindigkeitsänderung).
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung berechnet der PLC 63 den geschätzten Durchmesser
Di zum Einleiten der Schulterabrundung in
Erwiderung auf einen frei bestimmten Ziehgeschwindigkeitswert von
k. Es sollte klar sein, dass der PLC 63 genauso einen erwünschten
Wert von k zur Auswahl des Impfkornanhebungssollwertes basierend
auf einem vorher bestimmten Schulterübergangseinleitungsdurchmesser
berechnen könnte.
In jedem Fall gewährleistet
die vorliegende Erfindung eine optimale Schulterabrundung mit minimalen
Veränderungen
des von der Steuerungseinheit 51 ausgeführten Steuerungsschemas.
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Obwohl die Verwendung der obigen
Gleichung verbesserte Ergebnisse beim Übergang von Taperwachstum zu
Körperwachstum
gewährleistet,
berücksichtigt
die vorliegende Erfindung auch zwei zusätzliche Faktoren bei der Schulterabrundung,
nämlich
das Wachstum des hellen Rings während
des Abschulterns und jede reine Zeitverzögerung die mit der Durchmesserantwort
verknüpft
ist. Der PLC
63 verwendet bevorzugt eine a priori-Annäherung um
den hellen Ring um den Kristall zu berücksichtigen. Ein Durchmesserfehler
DB, der mit der Ausbildung des hellen Rings verknüpft ist
wird angenähert
durch DB = max(0,α
0 + α
1tanθ + α
2tan
2θ) wobei θ der Winkel
des Kronenwachstums relativ zur Vertikale ist (siehe
3). Zunächst gilt DB = α
0 für vertikales
Körperwachstum,
so dass ΔDB
= DB
Taper – DB
Körper =
max(–α
0,α
1tanθ + α
2tan
2θ),
wobei ΔDB
der Betrag ist um den die Krone kleiner erscheint als der Körperdurchmesser,
wenn mit dem Körperdurchmesser
verglichen wird. Substituieren der Beziehung:
führt zur folgenden Annäherung zur
Verwendung bei der Kompensierung von Veränderungen der Breite des hellen
Rings als eine Funktion des Durchmesseranstiegs:
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Im Anhang A wird eine Beschreibung
der Hellringmodellierung gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung zur Verfügung
gestellt, für
die Verwendung bei der Bestimmung der Durchmesserabweichung vom
hellen Ring. Im Anhang A wird eine polynomiale Gleichung verwendet
um den hellen Ring zu approximieren. Der Anhang B stellt ein exemplarisches
Programm zur Verfügung,
das mit Matlab® Software zur
Ausführung
der Berechnungen des Anhangs A verwendet werden kann. Vorzugsweise
führt die
Steuerungseinheit 51 das Programm aus um eine numerische
Suche durchzuführen
um tanθ zu
errechnen, um eine quadratische Annäherung des hellen Rings zu
ermöglichen.
Es sollte klar sein, dass eine andere Software verwendet werden
kann um diese Funktion durchzuführen
(z. B. Mathcad® oder
Lotus® Software).
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Der PLC
63 verbessert ferner
den geschätzten
Durchmesser zum Einleiten des Übergangs
durch Berücksichtigung
der reinen Zeitverzögerung
mit einer Zeitverzögerungsnäherung.
Dies gewährleistet
in genaueres Modell des Verfahrens. Im Allgemeinen repräsentiert
die Zeitverzögerung
die Zeitmenge die benötigt
wird nach einer Steuerungsänderung
bevor jede Änderung
im output detektiert werden kann. Insbesondere repräsentiert
die Zeitverzögerung
in die Zeit in welcher die Krone ihr Wachstum mit gleicher Geschwindigkeit
fortsetzen kann, nachdem eine Veränderung des Ziehgeschwindigkeitssollwertes
durchgeführt
wurde, bis die Veränderung
wirksam wird. In einem Modell wie etwa:
ist der Parameter t
d eine reine Zeitverzögerung, so dass keine Veränderung
bei der Durchmesseranstiegsmessung des hellen Rings bis zu t
d auftritt, nach einer Veränderung
der Ziehgeschwindigkeit. In diesem Fall wächst der Durchmesser des Kristalls
31 mit ΔD ≈ Ḋ
it
d während der
Zeitverzögerung,
und der Schultereinleitungspunkt wird daher durch diese Größe verringert,
um einen genaueren Enddurchmesser zu ergeben.
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Die Aufsummierung jeder der oben
genannten Bestandteile ergibt eine Endformel für die optimale Einleitung der
Schulterabrundung, bei gegebenem erwünschten Anstieg der Ziehgeschwindigkeit
während
der Abschulterung, wiedergegeben durch k, einem gegenwärtigen Messwert
des Durchmessers Di, und einer gegenwärtigen Schätzung des
Durchmesseranstiegs Ḋi.
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Zu beachten ist, dass wenn Kronen/Schulterdaten
verwendet werden um die Werte von Gp, τ und td zu erzeugen, dass die helle-Ring-Funktion
erst von den gemessenen Durchmesserdaten abgezogen werden muss um
genauere Prozessantwortsmessungen bereit zu stellen. Zusätzlich variiert
der helle Ring, der eine Reflektion der hellen Wand des Tiegels 19 auf
den reflektiven Meniskus ist mit der Heißzonenkonfiguration, dem Schmelzenniveau
und dergleichen, und sollte einzeln für derartige Variationen modelliert
werden.
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Bezugnehmend auf 4 wird ein Datensatz von ungefähr 20 vorherigen
Durchläufen
eines 300 mm Kristallzüchtungsverfahrens
genommen, und dies stellt Daten zur Verfügung bezüglich des Wachstums im Schulterbereich,
um die Prozessdynamiken abzuschätzen.
Die Daten zeigen eine Durchmesseranstiegserwiderung auf den Ziehvorgang
während
des Schulterwachstums (d. h. den Übergang vom Taper zum Körper). In
diesem Fall werden die Daten verwendet um die Antwortcharakteristiken
zu definieren, d. h. um die minimalen mittleren Quadratfehlerparameterwerte
von r = 9,5 Minuten, Gp = –5,3 und
td = 4 Minuten zu bestimmen.
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Es ist vorgesehen, dass der geschätzte Durchmesseranstieg
unter
Verwendung einer gut bekannten besten linearen Näherung erzeugt werden kann.
In einer Ausführungsform
verwendet die vorliegende Erfindung ein quadratisches Durchmesserwachstumsmodell
für den
Taperdurchmesser, um eine zeitbasierte Abschätzung unter Verwendung einer
Zeitreihe von Durchmessermessungen zu erzeugen. Die Durchmesserannäherung ist
eine Polynomiale, so dass der Anstieg aus der Ableitung der Annäherung berechnet
werden kann.
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Der Implementierung mit dem PLC 63 folgend
baut das vorhersagende Schulterverfahren der vorliegenden Erfindung
die folgenden Variablen in eine Entscheidungsformel ein, die entscheidet
ob der Durchmesser groß genug
ist um das Abschultern einzuleiten: 1) eine statistische Schätzung des
Durchmesseranstiegs während
der letzten Stufen des Kronenwachstums; 2) gefilterte Ziehgeschwindigkeitswerte
(wenn eine aktive Kronensteigungssteuerung verwendet wird); 3) eine
Abschulterungsimpfkornanhebung (ein konstanter Rezeptwert); 4) eine
Meniskusdurchmessereinstellung als Funktion des Durchmesseranstiegs
(für ein
gegebenes Heißzonendesign);
5) eine gegenwärtige
Durchmessermessung; und 6) abgeschätzte Prozessdynamiken (Zeitverzögerung,
Zeitkonstante und Verstärkung).
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Frühere Datenstatistiken zeigen
anfängliche
Körperdurchmesser
von –6
nun unterhalb des Sollwerts bis ±4,5 mm oberhalb des Sollwerts,
mit einer Standardabweichung von 5,63 mm. Die Verwendung der vorhersagenden
Schulterabrundungssoftware der vorliegenden Erfindung führt zu einer
Probenstandardabweichung von 1,2 bei acht Schultern. Dies entspricht
einer ungefähr
4,5-fachen Abnahme der Variabilität. Vorteilhafterweise werden
derartig verbesserte Ergebnisse erreicht ohne jegliche erforderliche „Tuningfaktoren". D. h., der Abschulterungstriggerpunkt
basiert nur auf Realzeit-Prozessdaten und vorherigen Berechnungen.
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Angesichts des oben genannten ist
klar, dass die verschiedenen Aufgaben der Erfindung erfüllt sind und
andere vorteilhafte Ergebnisse erzielt wurden.
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ANHANG A
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Gemäß 5 bildet sich der Flüssigkeitsmeniskus 95 an
der Grenzfläche
zwischen Kristall 31 und Schmelze 29, wenn die
Kristallantriebseinheit 47 den Kristall 31 aus
der Schmelze 29 zieht. Der Flüssigkeitsmeniskus 95 bildet
sich auf der Oberfläche 97 der
Schmelze 29. Wie im Stand der Technik bekannt ist die Reflektion
des Tiegels 19 auf den Meniskus 95 oft als ein
heller Ring benachbart zum Kristall 31 sichtbar. In diesem
Diagramm ist:
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Vereinfacht:
-
-
D. T. J. Hurle, Analytical Representation
of the Shape of the Meniskus in Czochralski-Growth (analytische Wiedergabe der Form
des Meniskus bei Czochralski-Züchtung),
63 Journal of Crystal Growth 13–17 (1983),
beschreibt eine angenäherte
analytische Beziehung zur Wiedergabe der Form des Meniskus und seine Abhängigkeit
vom Kontaktwinkel an der 3-Phasen-Grenze, sowie vom Kristallradius.
Unter Verwendung der separierbaren Differenzialgleichung, die von
der Fundstelle zur Verfügung
gestellt wird, ergibt sich:
und die Beziehung
und die Meniskusabweichung
E
D kann berechnet werden, oder
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Uter Verwendung publizierter Werte
dieser Parameter mit den Dimensionen aus der Heißzone kann man eine quadratische
Funktion an den Durchmesserfehler versus dem Durchmesseranstieg
anpassen. Beispielsweise unter Verwendung der in Tabelle 1 unten
angegebenen Werte:
-
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ergeben sich die zirkularen Datenpunkte
in
6, unter Verwendung
der Hurle's Lösung:
worin
und die Meniskushöhe wiedergibt,
und α° = π/2 – θ
L
0 – θ,θ
L
0 = 11° für Silizium.
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In 6 steht
der Winkel B für
den Durchmesseranstieg des Tapers 87 (z. B. θ = 0 für gerades
vertikales Wachstum). Wie gezeigt können die Datenpunkte an eine
Polynomialfunktion angepasst werden, in diesem Fall eine quadratische
Funktion, was zu einer hellen Ringbreite DB in Form der Kronensteigung θ führt. Für dieses
spezifische Schmelzenniveau und den Satz von Prozessparametern wird
die quadratische Näherung
angegeben durch: DB = –2,997(tanθ)2 – 2,543tanθ + 5,84.
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ANHANG B
-
Matlab® Programm:
-
% M-file edest.m, welches bei gegebenen
Heißzonendimensionen
den prozentualen Fehler der Durchmessernäherung ergibt.
beta=58;
thetaL0=11;
he=30;
T=0;
Dc=380;
MD=0;
D=310;
thetaV=atan((400-D/2)/750;
thetaR=(pi/2+thetaV-atan(2*(hc-MD-T)/Dc-D)))/2;
thetaSmin=0;thetaSmax=60;stepthetaS=1;
Rc=ceil(thetaSmax-thetaSmin+1)/stepthetaS);
edest=zeros(Rc,3);
für thetaS=thetaSmin:1:ahetaSmax
alpha0=pi/180*(90-thetaL0-tehtaS);
h=sqrt(beta*(1-cos(alpha0))+(beta*sin(alpha0)/2/D)^2)-beta*sin(alpha0)/2D;
a=(1/beta+sin(alpha0)/D/h);
y=fmin('menslope',0.001,h,[],a,thetaR);
x=D/2+sqrt(2/a-h^2)-sqrt(2/a-y^2)-log(y/h*(sqrt(2)+sqrt(2-a*h^2))/(sqrt(2)+sqrt(2-
a*y^2)))/sqrt(2*a);
wenn 2*x-D<0.001
x=D/2;
end
edest(thetaS-thetaSmin
+ 1,:)=[thetaS,tan(pi/180*thetaS),2*x-D];
end
clf;subplot(111);plot(edest(:,2)edest(:,3),'ro')
fitter=edest(min(find(edest(:,3))):max(find(edest(:,3))),:);
[P,S]=
polyfit(fitter(:,2),fitter(:,3),2);
format shor te; P, format;
predvals=polyval(P,fitter(:,2));
maxerror=max(predvals-fitter(:,3))
hold on;plot(fitter(:,2),predvals,'b-');hold off;
grid
on;title('300mm
process, Dc=310 mm, Hr-MD=50mm');ylabel('2X Bright Ring Width');xlabel('tan(theta)');
gtext('-2,997*(tan(theta))^2-2.543*tan(theta)+5.84')