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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Verwendung eines quaternären
Ammoniumglycosid-Tensids als Adjuvans für Düngemittel oder Pestizide, wie
Herbizide. Die Tenside werden aus ethoxylierten quaternären Ammoniumverbindungen
und reduzierenden Sacchariden oder Alkylglycosiden erhalten und
der kationische Teil des Moleküls
ist an den Zuckerrest durch eine glycosidische Bindung gebunden.
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Es ist wohlbekannt, dass sowohl die
Aufnahme als auch die Wirksamkeit von vielen Düngemitteln und Pestiziden durch
Zugabe von anderen Verbindungen, Adjuvantien, verbessert werden
können,
und viele Tenside sind für
diesen Zweck verwendet worden. Der Mechanismus der Wirkung ist komplex
und die Wirkung wird nicht nur durch eine verbesserte Benetzung
der Blattoberfläche
verursacht.
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Auch die Zugabe von Ammoniumsulfat
zu Pestiziden kann ihre Wirksamkeit verbessern. Viele dieser Formulierungen
sind nicht lagerstabil und müssen
vor Ort durch Mischen des Pestizids mit dem Ammoniumsulfat im Tank
hergestellt werden. Die Zugabe von Tensiden kann jedoch auch in
diesen Fällen
von Nutzen sein und Zusammensetzungen, die sowohl ein Pestizid als
auch Ammoniumsulfat enthalten, können
eine verbesserte Stabilität
durch die Anwesenheit von bestimmten Tensiden erlangen.
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Es ist auch ein Vorteil, wenn die
Adjuvantien nicht viel Schaum bilden, wenn Formulierungen mit Pestiziden
oder Düngemitteln
hergestellt werden oder wenn sie durch Sprühen aufgebracht werden.
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Das am häufigsten verwendete Tensid
in kommerziellen Formulierungen, die das wohlbekannte Herbizid Glyphosat
(Glyphosat = N-(Phosphonomethyl)glycin) enthalten, ist eine ethoxylierte
Fettsäure.
Es sind viel mehr Arten von Tensiden als Adjuvantien für Pestizide
verwendet worden und unter diesen sind quaternäre Ammoniumsalze beschrieben
worden. Zum Beispiel werden in
US
5317003 und EP-B1-0274369
Herbizidzusammensetzungen beansprucht, die Glyphosat und quaternäre Ammoniumsalze
enthalten. In
US 5317003 wird
eine Herbizidzusammensetzung umfassend Glyphosatsalze und ein ethoxyliertes/propoxyliertes
quaternäres
Ammoniumtensid beschrieben, wobei das Gewichtsverhältnis von
Tensid zu Glyphosat zwischen etwa 1 : 5 und 5 : 1 beträgt. Von
dieser Zusammensetzung wird behauptet, dass sie für die Augen
nicht reizend ist, eine geringe Toxizität für das Leben im Wasser aufweist
und eine ähnliche
Wirksamkeit wie die besten kommerziellen Glyphosatformulierungen
besitzt. Es wird auch behauptet, dass die Lösungen klar und stabil sind. In
der vorstehend genannten EP-B1-0274369 enthalten die Zusammensetzungen
ebenfalls Ammoniumsulfat. In diesem Fall ermöglicht das quaternäre Ammoniumsalz
eine längere
Lagerstabilität
für diese
Herbizidzusammensetzungen. Sowohl die Aminethoxylate als auch die
quaternären
Ammoniumtenside sind aber durch den Nachteil beeinträchtigt,
dass sie nicht ohne weiteres biologisch abbaubar sind.
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Tenside, die Zuckerreste und nicht-ionische,
anionische oder kationische Gruppen enthalten, sind von der Veröffentlichung
JP-93-043403 bekannt. Diese Tenside werden in Pestizidformulierungen
verwendet. Der ionische Teil der Moleküle, die in JP-93-043403 beschrieben
sind, ist an den Zuckerrest durch eine Etherbindung gebunden, die
von einem nicht-glycosidischen Hydroxylsubstituenten am Zucker stammt.
Dies bedeutet, dass die ionische Gruppe keinen Teil der glycosidischen
Gruppe darstellt, die einen großen
Kohlenwasserstoffrest enthält.
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In JP-4-193891 werden kationische
Zuckertenside zur Verwendung als Tenside beschrieben, bei denen
der kationische Teil durch eine glycosidische Bindung an den Zuckerrest
gebunden ist.
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WO 99/10462 offenbart die Verwendung
von quaternären
Ammoniumglycosiden des gleichen Typs wie in JP-4-193891 als hydrotrope
Verbindungen für
Tenside.
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Der Zweck der vorliegenden Erfindung
ist die Bereitstellung von Adjuvantien für Pestizidformulierungen und
für Düngemittel
enthaltende Formulierungen, die wirksamer sind als herkömmliche
quaternäre
Ammoniumtenside.
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Ein anderer Zweck ist die Bereitstellung
von Adjuvantien mit einer verbesserten Bioabbaubarkeit im Vergleich
zu vorher bekannten quaternären
Ammoniumverbindungen, die als Adjuvantien verwendet werden.
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Diese Zwecke können erreicht werden durch
Verwendung eines quaternären
Ammoniumglycosid-Tensids mit mindestens einer Kohlenwasserstoffgruppe
mit 6 bis 24 Kohlenstoftatomen und mindestens einer quaternären Ammoniumgruppe,
wobei mindestens ein Substituent eine Alkylenoxy enthaltende Gruppe
ist, welche an einen Saccharidrest durch eine glycosidische Bindung
gebunden ist. Vorzugsweise weist der Substituent die Formel (AO)s(G)p auf, worin
AO eine Alkylenoxygruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen ist, G ein
Saccharidrest ist, p eine Zahl von 1 bis 10 ist und s eine Zahl
von 1 bis 15 ist. Diese quaternären
Ammoniumglycosid-Tenside unterscheiden sich von den vorstehend genannten
ethoxylierten quaternären
Ammoniumtensiden dahingehend, dass ein größerer Teil des alkoxylierten
Teils des Moleküls
durch Zuckerreste ersetzt ist. Die quaternären Ammoniumglycosid-Tenside
werden als solche in den vorstehend genannten Dokumenten JP 4-193891 und
WO 99/10462 offenbart.
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Geeignete quaternäre Ammoniumglycosid-Tenside
nach der Erfindung haben die Formel
worin
R eine aliphatische Gruppe mit 6 bis 24, vorzugsweise 8 bis 20 Kohlenstoffatomen
ist, R
1 eine aliphatische Gruppe mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen oder (AO)
s(G)
p ist, R
2, R
3 und R
4 unabhängig eine
Gruppe (AO)
s(G)
p,
eine aliphatische Gruppe mit 1 bis 24 Kohlenstoffatomen oder eine
Hydroxyalkylgruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen sind, AO eine Alkylenoxygruppe
mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen ist, s 0 bis 15, bevorzugt 1 bis 6,
ist und Σs
= 1–30,
bevorzugt 3 bis 15, G ein Saccharidrest ist, der an den Rest des
Moleküls
durch eine glycosidische Bindung gebunden ist, und p (der Polymerisationsgrad)
0 bis 10 ist, Σp
= 1–20,
r = 0–3,
y = 2–3, X
= CO oder COO(AO)
t(C
qH
2q) oder O(AO)
t(C
qH
2q), n = 0 oder
1, n
1 0 ist, außer dass wenn X CO ist, dann
n
1 1 ist, q = 2–4, t = 0–4, u = 0 oder 1 und v = 0
oder 1, mit der Maßgabe,
dass die Summe (v + Σu)
1 bis 3, bevorzugt 1, ist, Z ein Anion, vorzugsweise ein einwertiges
Anion, wie Cl
– oder
Methylsulfat, ist, und z die Ladung des Anions Z ist. Die Stickstoffatome,
bei denen u oder v 1 ist, sind quaternär und weisen somit eine permanente
positive Ladung auf. Diese quaternären Ammoniumglycosid-Tenside
weisen im Vergleich mit vorher bekannten quaternären Ammoniumtensiden, die als
Adjuvantien verwendet worden sind, eine wesentlich verbesserte Bioabbaubarkeit
auf. Bei Einsatz der quaternären
Ammoniumglycosid-Tenside in Formulierungen, die Pestizide enthalten,
wie Herbizide, z. B. Glyphosat, wird die Wirksamkeit des Herbizids
mehr verstärkt,
als wenn entsprechende quaternäre
Ammoniumtenside in den Formulierungen verwendet werden, wenn die
Wirksamkeit in Relation zur Molmenge an quaternärem Stickstoff, der in den
Formulierungen vorhanden ist, verglichen wird. Es können auch
lagerstabile Formulierungen mit Ammoniumsulfat erhalten werden,
wenn die quaternären
Ammoniumglycosid-Tenside
als Adjuvantien verwendet werden, und diese Formulierungen zeigen noch
stärkere
herbizide Wirkungen. Ein anderer Vorteil bei Verwendung dieser Glycoside
in Herbizidformulierungen besteht darin, dass hochkonzentrierte
Formulierungen erhalten werden können.
Bei hohen Konzentrationen von Herbiziden verursachen die meisten
anderen Adjuvantien entweder eine Gelbildung oder ergeben hochviskose
Formulierungen, während
Formulierungen mit den quaternären
Ammoniumglycosiden klar bleiben und eine geringe Viskosität beibehalten.
Zum Beispiel war eine Formulierung in Wasser, die 40,7% ae (ae =
Säureäquivalente)
Glyphosatisopropylaminsalz und 8,3 Gew.-% 3-Aminopropyl-C
8-C
10-alkylether
+ 5 EO enthielt, das quaternisiert und glucosidiert worden war,
vollständig
klar und von geringer Viskosität.
Dies vereinfacht die Verdünnung
der Lösung
auf die gewünschte
Konzentration kurz vor dem Einsatz. Ein zusätzlicher Vorteil dieser Verbindungen
ist ihr Schaumbildungsverhalten. Viele der quaternären Ammoniumglycoside
nach der vorliegenden Erfindung sind ziemlich schwachschäumende Verbindungen
und der Schaum, den sie bilden, kollabiert rasch.
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In Formulierungen, die eine wirksame
Menge der quaternären
Ammoniumglycoside als ein Adjuvans enthalten, kann die Menge an
Glycosid in weiten Bereichen variieren, sie beträgt aber normalerweise 10 bis 500
Gew.-%, berechnet auf die Menge an Pestizid oder Düngemittel,
die in der Formulierung vorhanden ist, vorzugsweise zwischen 20
und 200%.
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Das Produkt (I) kann hergestellt
werden durch Umsetzen a) eines reduzierenden Saccharids oder eines
Alkylglycosids und b) einer quaternären Ammoniumverbindung mit
der Formel
worin
R
6 unabhängig
eine aliphatische Gruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder -CH
2CH
2OH ist, R
7, R
8 und R
9 unabhängig
eine Gruppe (AO)
s, eine aliphatische Gruppe
mit 1 bis 24 Kohlenstoffatomen oder eine Hydroxyalkylgruppe mit
2 bis 4 Kohlenstoffatomen sind, I = 0 oder 1 und k = 0 oder 1, mit
der Maßgabe,
dass die Summe (k + ΣI)
1 bis 3, vorzugsweise 1, ist, und R, AO, s, X, n, n
1,
y, r, Z und z die gleiche Bedeutung wie in Formel I aufweisen. Die
Stickstoffatome, bei denen k oder l 1 sind, sind quaternär und weisen
somit eine permanente positive Ladung auf. Die erhaltene Reaktionsmischung
enthält
wesentliche Mengen sowohl an quaternärem Ammoniumglycosid-Tensid
I und quaternärer
Ammoniumverbindung II. Diese Produktmischung kann vorteilhafterweise
ohne irgendeine Reinigung als Adjuvans verwendet werden. Normalerweise
beträgt
das Gewichtsverhältnis
zwischen dem quaternären
Ammoniumglycosid-Tensid I und der quaternären Ammoniumverbindung II 1
: 3 bis 9 : 1.
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Geeignete Beispiele für die quaternären Ammoniumglycosid-Tenside
und die quaternären
Ammoniumverbindungen sind solche mit den Formeln
worin R eine aliphatische
Gruppe mit 6 bis 24, vorzugsweise 8 bis 20 Kohlenstoffatomen ist,
R
1 eine aliphatische Gruppe mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen oder die Gruppe C
2H
4O(G)
p ist, G ein
Saccharidrest ist, der an die Polyethylenoxykette durch eine glycosidische
Bindung gebunden ist, und p (der Polymerisationsgrad) 0 bis 10, vorzugsweise
0 bis 5, ist, Σp
1 bis 15, vorzugsweise 1 bis 8, ist, EO eine Ethylenoxygruppe ist,
s 0 bis 12 ist, Σs
2 bis 15, vorzugsweise 4 bis 12, ist, Z und z die in Formel I genannte
Bedeutung aufweisen, und
worin R, R
1,
EO, Z, z und s die gleiche Bedeutung wie in Formel III aufweisen,
außer
dass p in der Gruppe R
1 0 ist.
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Andere bevorzugte Beispiele der quaternären Ammoniumglycoside
sind Verbindungen nach der Formel I, worin X = O(AO)t(CqH2q) ist, worin
q 3 ist, n = 1, r = 0 und v = 1, die in Mischung mit quaternären Ammoniumverbindungen
nach der Formel I 1, worin X = O(AO)t(CqH2q) ist, worin
q 3 ist, n = 1, r = 0 und k = 1, in einem Gewichtsverhältnis von
1 : 3 bis 9 : 1 vorliegen.
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Weitere bevorzugte Beispiele von
quaternären
Ammoniumglycosiden sind Verbindungen nach der Formel I, worin n
= 0, n1 = 0, r = 1, y = 3, u = 1 und v =
1, die in Mischung mit quaternären
Ammoniumverbindungen nach der Formel II, worin n = 0, n, = 0, r
= 1, y = 3, k = 1 und I = 1, in einem Gewichtsverhältnis von
1 : 3 bis 9 : 1 vorliegen.
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Geeignete Beispiele von hydrophoben
Gruppen R in Formel I bis IV sind Hexyl, 2-Ethylhexyl, Octyl, Decyl,
Kokosfettalkyl, Lauryl, Oleyl, Rapsölalkyl und Talgalkyl.
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Die Herstellung dieser Tenside ist
in WO 99/10462 beschrieben, worin das nachstehende Verfahren verwendet
wird.
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Das Verfahren beinhaltet die Reaktion
zwischen
- a) einer Aminverbindung mit mindestens
einer Kohlenwasserstoffgruppe mit 6 bis 24 Kohlenstoffatomen und
mindestens einer quaternären
Ammoniumgruppe, worin mindestens ein Substituent eine Hydroxyalkyl enthaltende
Gruppe ist, und
- b) einem reduzierenden Saccharid oder einem Alkylglycosid, worin
die Alkylgruppe 1 bis 18 Kohlenstoffatome aufweist, zumindest teilweise
in Anwesenheit einer Säure.
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Das beschriebene Verfahren ist eine
Glycosidierungs- oder eine Umglycosidierungsreaktion.
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Quaternäre Ammoniumglycoside III werden
ohne weiteres durch Umsetzen eines reduzierenden Saccharids und
der quaternären
Ammoniumverbindung der Formel IV hergestellt. Diese beiden Ausgangsmaterialien
sind ohne weiteres verfüg bar.
Die Reaktionsmischungen, die wesentliche Mengen sowohl von der Verbindung
III als auch von der Verbindung IV enthalten, werden bevorzugt als
Adjuvantien ohne irgendeine Trennung dieser Verbindungen verwendet,
hauptsächlich
weil eine solche Trennung ein kostspieliger Vorgang ist. Die Relation
zwischen dem quaternären
Ammoniumglycosid-Tensid und der quaternären Ammoniumverbindung kann
zwischen 1 : 3 und 9 : 1, bevorzugt zwischen 2 : 3 und 9 : 1, variieren.
Die beiden anderen bevorzugten Gruppen von quaternären Ammoniumglycosiden
werden auch ohne weiteres durch das gleiche Verfahren hergestellt.
Die quaternären
Ammoniumverbindungen, die als Ausgangsmaterialien in diesen Fällen verwendet
werden, sind ethoxylierte und quaternisierte 3-Aminopropylalkylether
und ethoxylierte und diquaternisierte Alkyl-1,3-diaminopropane.
Diese Verbindungen sind auch ohne weiteres verfügbar und die Produkte, die
sich nach der Glucosidierungsreaktion ergeben, funktionieren gut
als Adjuvantien für
Pestizide und Düngemittel.
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In JP 4-193891 wird ein anderes Verfahren
zur Herstellung von quaternären
Ammoniumglycosiden beschrieben, welches eine Glycosidierungsreaktion
mit einem Polyalkylenglycolhalohydrin beinhaltet. Das Zwischenprodukt
kann dann mit einem tertiären
Amin umgesetzt werden, was ein quaternäres Produkt liefert. Zur Entfernung
von nicht umgesetztem Polyalkylenglycolhalohydrin wird die Produktmischung
dann durch Destillation oder Lösungsmittelextraktion
gereinigt.
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Die quaternären Ammoniumglycoside können als
Adjuvantien sowohl zu flüssigen,
wie wässrigen,
als auch festen Zusammensetzungen für die Landwirtschaft, die Pestizide,
Herbizide, Akarizide, Fungizide, Insektizide, und auch Pflanzenwachstumsregler
und Düngemittel
enthalten, zugegeben werden. Typische Beispiele von Herbiziden sind
verschiedene Aminsalze von Glyphosat, wie das Isopropylaminsalz,
das Dimethylaminsalz und das Ethylendiaminsalz, Glufosinat, Salze
von 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure, Salze
von 4-Chlor-2-methylphenoxyessigsäure, Bialaphos, Dicamba, Diphenylether,
Imidazolinone und Sulfonylharnstoffe. Die bevorzugten Pestizide
sind wasserlösliche
Herbizide und das am meisten bevorzugte Herbizid ist Glyphosat und
dessen Salze.
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Andere Beispiele von Formulierungen,
bei denen die quaternären
Ammoniumglycoside als Adjuvantien verwendet werden können, sind
Spurenelement-Lösungen
mit einem oder mehreren Spurenelementen, wie Eisen, Mangan, Kupfer,
Zink, Bor und Molybdän.
Die Spurenelemente können
z. B. an Aminocarboxylaten, wie EDTA, DTPA, HEDTA, EDDHMA und EDDHA,
komplexiert sein. Zusätzlich
zu den Spurenelementen und Chelatbildnern können die Formulierungen auch
Makronährelemente,
wie Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium und Schwefel, enthalten
und es können
auch Pestizide enthalten sein. Diese vorstehend genannten Formulierungen
sind für
Blattanwendungen besonders geeignet.
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Die Formulierungen nach der Erfindung
können
auch andere Additive enthalten, wie andere Tenside, Konservierungsmittel,
Additive zur weiteren Verstärkung
der Pestizidwirksamkeit, wie Ammoniumsulfat, Lösungsmittel, Korrosionsschutzmittel,
Verdickungsmittel, Maskierungsmittel, Gefrierschutzmittel, Schaumverhütungsmittel,
Gelverhütungsmittel
und Farbstoffe.
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Die Zusammensetzungen können auch
die Viskosität
verringernde Mittel enthalten, wie Glycerin, Ethylenglycol, Propylenglycol
und niedermolekulare Polyethylen- oder Polypropylenglycole.
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Die Zusammensetzungen können Konzentrate
und auch verdünnte, "gebrauchsfertige" Lösungen sein.
Die Konzentrationen können
in weiten Bereichen variieren und eine Pestizidformulierung kann
0,01 bis 99,9 Gew.-% eines Pestizids, 0 bis 40 Gew.-% von Ammoniumsulfat
und eine Menge von 0,01 bis 70 Gew.-% einer Mischung, die das quaternäre Ammoniumglycosid-Tensid
und die quaternäre
Ammoniumverbindung in einem Gewichtsverhältnis von 1 : 3 bis 9 : 1 enthält, enthalten.
Das bevorzugte Pestizid ist Glyphosat oder ein Salz davon, welches
vorzugsweise in einer Menge von 0,02 bis 70 Gew.-% vorliegt. Als
Konzentrat liegen normalerweise Konzentrationen im Bereich von 4
bis 70% für
das Pestizid, 2 bis 50% für
die Adjuvantien und 0 bis 40% Ammoniumsulfat vor, während für gebrauchsfertige
Lösungen
die entsprechenden Bereiche 0,01 bis 4%, 0,01 bis 8% und 0 bis 40%
sind. Die Komponenten können
alle im Konzentrat gemischt sein oder im Tank gemischt werden, kurz
bevor die Lösung
gesprüht
wird.
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Eine Düngemittelformulierung kann
0,0001 bis 99,9 Gew.-%, vorzugsweise 0,001 bis 99,9 Gew.-%, eines
Düngemittels
und eine Menge von 0,0001 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 0,001 bis 70 Gew.-%,
einer Mischung, die das quaternäre
Ammoniumglycosid-Tensid und quaternäre Ammoniumverbindung in einem
Gewichtsver hältnis
von 1 : 3–9
: 1 enthält,
enthalten. In einer gebrauchsfertigen Formulierung ist die Konzentration der
Spurenelemente gewöhnlich
im unteren Teil des Bereichs.
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Die folgenden Beispiele veranschaulichen
die Erfindung und sollen nicht als Beschränkung des Umfangs aufgefasst
werden.
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BEISPIEL 1
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Die Bioabbaubarkeitstests erfolgten
mit dem "geschlossenen
Flaschentest", wie
im OECD-Test 301 D beschrieben. 2-Ethylhexylamin, das mit 2 Mol
Propylenoxid und 4 Mol Ethylenoxid alkoxyliert und dann mit Methylchlorid
quaternisiert worden war, wurde mit dem glucosidierten Produkt der
gleichen Verbindung verglichen. Nach 28 Tagen hatte das glucosidierte
Produkt einen Bioabbau von 43% erreicht, während das nicht glucosidierte
Produkt nur einen Bioabbau von 11% erreichte. Obwohl das glucosidierte
Produkt etwa 15% an nicht umgesetzter quaternärer Ammoniumverbindung enthielt,
war der Bioabbau der glucosidierten Produktmischung fast viermal
schneller als der des nicht glucosidierten Produkts.
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BEISPIEL 2
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Die herbiziden Wirkungen der Formulierungen
mit dem Herbizid Glyphosat und quaternären Ammoniumglycosiden nach
der vorliegenden Erfindung wurden in Gewächshaustests untersucht. Zum
Vergleich wurden Formulierungen mit einigen der entsprechenden quaternären Ammoniumverbindungen
in der Untersuchung eingeschlossen.
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Roundup® (eine
im Handel erhältliche
Standardformulierung von Monsanto), die das Isopropylaminsalz von
Glyphosat und ein ethoxyliertes Fettamin enthält, wurde ebenfalls als Referenz
eingeschlossen. In Roundup® beträgt das Gewichtsverhältnis Adjuvans/Glyphosat
1 : 2.
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Das verwendete Unkraut war im Glashaus
gewachsene Quecke (Elymus repens), Winterraps (Brassica napus) und
Weidelgras (Lolium rigidum). Für
die Behandlung von Elymus repens und Brassica napus wurden drei
Dosierungen gesprüht,
0,15, 0,25 und 0,75 kg ae/ha (ae Säureäquivalent), bezogen auf Glyphosat, und
für Lolium
rigidum war die Dosierung 0,08, 0,15 und 0,25 kg ae/ha, bezogen
auf Glyphosat. Die empfohlene Dosierung für Glyphosat ist 1,08 kg ae/ha.
Es gab drei Wiederholungsversuche für jede Behandlung.
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Die wässrigen Herbizidformulierungen
wurden auf die Pflanzen mit einem Laborsprühgerät für Bahnen, der mit einer Flachflächerdüse 80015E
versehen war, bei einem Sprühdruck
von 210 kPA unter Abgabe von 202 l/ha gesprüht.
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Die folgende Formulierungsrezeptur
wurde für
die Gewächshaustests
verwendet, die in den Tabellen 1–6 angezeigt sind. Diese Formulierungen
wurden vor dem Sprühen
mit Wasser verdünnt. Formulierung
(konzentriert)
Glyphosatisopropylaminsalz | 13,8% Gew./Gew.
ae |
kationisches Adjuvans | 6,9% Gew./Gew. |
Wasser | Rest |
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Zur Prüfung der Stabilität wurden
alle konzentrierten Formulierungen für 2 Wochen bei 0°C und bei 54°C aufbewahrt.
Diese Lösungen
waren nach dieser Zeit noch klar und homogen.
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Die verdünnten Lösungen, die gesprüht wurden,
hatten die Konzentrationen, die in der nachstehenden Tabelle angegeben
sind.
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Die Versuche wurden nach der Menge
an Grünwachstum
und erneutem Wachstum 6 Wochen nach dem Sprühen bewertet. Eine Bewertung
von 0 bis 100% wurde verwendet, wobei 100% eine vollständig tote Pflanze
ist und z. B. eine 50% Reduktion an Grünwachstum durch Vergleich mit
der besten unbehandelten Pflanze bewertet wurde, wobei letztgenannte
mit 0% bewertet wurde. Da die glucosidierten quaternären Verbindungen
notwendigerweise einen geringeren Gewichtsgehalt an quaternärem Stickstoff
im Vergleich zu den entsprechenden quaternären Ammoniumverbindungen enthalten,
wurde ein Wirksamkeitsindex gebildet. Der Wirksamkeitsindex wird
berechnet durch Dividieren der erhaltenen Wirkung durch die Molzahl
an quaternärem Stickstoff
pro ha in den verschiedenen Formulierungen.
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Alle Produkte waren durch Methylchlorid
quaternisiert worden.
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TABELLE
1. Gewächshaustest
mit Brassica napus. Die Dosierungen beziehen sich auf die Menge
an Glyphosat, wobei die Menge an kationischem Adjuvans die Hälfte dieser
Menge ist.
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TABELLE
2. Gewächshaustest
mit Lolium rigidum. Die Dosierungen beziehen sich auf die Menge
an Glyphosat, wobei die Menge an kationischem Adjuvans die Hälfte dieser
Menge ist.
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TABELLE
3. Gewächshaustest
mit Elymus repens. Die Dosierungen beziehen sich auf die Menge an
Glyphosat, wobei die Menge an kationischem Adjuvans die Hälfte dieser
Menge ist.
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TABELLE
4. Gewächshaustest
mit Brassica napus. Die Dosisraten beziehen sich auf die Menge an
Glyphosat, wobei die Menge an kationischem Adjuvans die Hälfte von
dieser Menge ist.
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TABELLE
5. Gewächshaustest
mit Lolium rigidum. Die Dosierungen beziehen sich auf die Menge
an Glyphosat, wobei die Menge an kationischem Adjuvans die Hälfte dieser
Menge ist.
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TABELLE
6. Gewächshaustest
mit Elymus repens. Die Dosierungen beziehen sich auf die Menge an
Glyphosat, wobei die Menge an kationischem Adjuvans die Hälfte dieser
Menge ist.
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Wie aus den Tabellen ersichtlich,
sind die quaternären
Ammoniumglucoside nach der vorliegenden Erfindung wirksamere Adjuvantien
für das
Herbizid als die entsprechenden nicht glucosidierten quaternären Ammoniumverbindungen,
die als Ausgangsmaterialien für
die Glucoside verwendet werden, wenn die Verbindungen auf Molbasis
verglichen werden. Die Formulierungen auf Basis der quaternären Ammoniumglucoside
zeigen auch vergleichbare oder bessere Herbizidwirksamkeit als die
Roundup-Formulierung.
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BEISPIEL 3
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Einige der quaternären Ammoniumglucoside
nach der vorliegenden Erfindung wurden auch als Adjuvantien in der
Anwesenheit von Ammoniumsulfat untersucht. Diese Formulierungen
wurden mit den entsprechenden Formulierungen ohne Ammoniumsulfat
verglichen.
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Roundup® wurde
als Referenz verwendet. In Roundup® beträgt das Verhältnis Adjuvans/Glyphosat
1 : 2. Es nicht möglich,
Ammoniumsulfat zu Roundup® zuzusetzen, da dies das
Produkt in ein Gel überführt.
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Das verwendete Unkraut war im Gewächshaus
gewachsene Quecke (Elymus repens), Winterraps (Brassica napus) und
Weidelgras (Lolium rigidum). Die Behand lungen erfolgten durch Sprühen bei
Dosierungen von 0,25 (für
Lolium rigidum und Elymus repens) und 0,75 kg ae/ha (für Brassica
napus); wobei sich die Dosierungen auf Glyphosat beziehen. Es gab
drei Wiederholungsversuche für
jede Behandlung. Formulierungen
mit Ammoniumsulfat
Formulierung A
Glyphosatisopropylaminsalz | 13,8%
Gew./Gew. ae |
kationisches
Adjuvans | 13,8%
Gew./Gew. |
Ammoniumsulfat | 15%
Gew./Gew. |
Wasser | Rest |
Formulierung
B
Glyphosatisopropylaminsalz | 13,8%
Gew./Gew. ae |
kationisches
Adjuvans | 6,9%
Gew./Gew. |
Ammoniumsulfat | 15%
Gew./Gew. |
Wasser | Rest |
Formulierungen
ohne Ammoniumsulfat
Formulierung C
Glyphosatisopropylaminsalz | 13,8%
Gew./Gew. ae |
kationisches
Adjuvans | 13,8%
Gew./Gew. |
Wasser | Rest |
Formulierung
D
Glyphosatisopropylaminsalz | 13,8%
Gew./Gew. ae |
kationisches
Adjuvans | 6,9%
Gew./Gew. |
Wasser | Rest |
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Die Stabilität der Formulierungen wurde
durch Stehenlassen für
2 Wochen bei 0 und 54°C
geprüft.
Alle Lösungen
waren nach dieser Zeit noch klar und homogen. Die verdünnten Lösungen,
die gesprüht
wurden, hatten die in der nachstehenden Tabelle gezeigten Konzentrationen.
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Die Versuche wurden bezüglich der
Menge an Grünwachstum
und erneutes Wachstum 6 Wochen nach Sprühen für Brassica napus und Lolium
rigidum und 8 Wochen nach Sprühen
für Elymus
repens bewertet. Eine Bewertung von 1 bis 10 wurde verwendet, wobei
0 = tot, 5 = 50% Reduktion in der Menge an vorhandenem Grünwachstum
im Vergleich mit der besten unbehandelten und 10 = beste unbehandelte.
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TABELLE
7. Gewächshaustest
mit Brassica napus. Die Dosierung beträgt 0,75 kg ae/ha, bezogen auf
die Menge an Glyphosat.
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TABELLE
8. Gewächshaustest
mit Lolium rigidum. Die Dosierung beträgt 0,25 kg ae/ha, bezogen auf
die Menge an Glyphosat.
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TABELLE
9. Gewächshaustest
mit Elymus repens. Die Dosierung beträgt 0,25 kg ae/ha, bezogen auf
die Menge an Glyphosat.
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Die Beispiele zeigen, dass die Zugabe
von Ammoniumsulfat die Herbizidwirksamkeit der Formulierungen weiter
verbessert. Die besten Ergebnisse wurden mit Formulierungen erhalten,
die Ammoniumsulfat enthalten und bei denen das Gewichtsverhältnis zwischen
Adjuvans und Glyphost 1 : 1 beträgt.
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BEISPIEL 4
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Schaumhöhen-Messungen wurden nach dem
herkömmlichen
Ross-Miles-Verfahren
durchgeführt.
Die Schaumhöhe
wurde unmittelbar und nach 5 min gemessen. Der Test erfolgte bei
50°C unter
Verwendung von 0,05% (Gew.-/Gew.) Tensidlösungen. Die glucosidierten
Produkte wurden mit den entsprechenden nicht glucosidierten quaternären Ammoniumverbindungen
verglichen. Das in Roundup® verwendete Adjuvans ist
ebenfalls als Referenz enthalten.
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TABELLE
10. Messungen Schaumhöhe.
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Die quaternären Ammoniumglucoside sind
schwachschäumender
als die entsprechenden quaternären
Ammoniumverbindungen und sehr viel schwachschäumender als das Adjuvans, das
in Roundup® verwendet
wird. Der Schaum, den die Glucoside erzeugen, kollabiert rasch,
in manchen Fällen
fast augenblicklich.