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Die Erfindung betrifft neue RAR-selektive
Retinoidagonisten, die Verwendung solcher Retinsäurerezeptoragonisten, insbesondere
Retinsäurerezeptor-γ-selektiver
Agonisten (RARγ-selektiv)
zur Behandlung von Emphysemen.
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Chronisch obstruktive Lungenkrankheit
(COPD) ist ein Hauptgrund für
Morbidität
und Mortalität
und steht als Todesursache in der Europäischen Union bzw. in Nordamerika
an dritter bzw. vierter Stelle. COPD ist durch einem verminderten
maximalen Atemfluss gekennzeichnet, der sich über mehrere Monate nicht verändert und
zwei oder mehr aufeinander folgende Jahre bestehen bleibt. Bei Patienten
mit der schwersten Form von COPD ist im Allgemeinen das Ausmaß des Emphysems
signifikant. Ein Emphysem wird anatomisch definiert durch permanente
Luftraumvergrößerung distal
zu den terminalen Bronchiolen. Es ist gekennzeichnet durch graduellen
Verlust der Lungenelastizität,
Zerstörung
der Alveolen, verringerte Alveolaroberfläche und verringerten Gasaustausch,
was zu reduziertem FEV1 führt.
Diese zwei Merkmale, beeinträchtigter
Gasaustausch und Reduktion des Atemflusses sind charakteristische
physiologische Anomalitäten,
unter denen Patienten mit Emphysem leiden. Das Hauptsymptom von
Patienten mit schwerem Emphysem ist Kurzatmigkeit bei minimaler
physikalischer Aktivität.
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Die häufigste Ursache von Emphysem
ist Zigaretten rauchen, obwohl andere mögliche Umwelttoxine auch beitragen
können.
Diese verschiedenen angreifenden Mittel aktivieren destruktive Prozesse
in der Lunge, einschließlich
der Freisetzung von aktiven Proteasen und radikalischen Oxidationsmitteln,
die die protektiven Mechanismen übertrifft.
Das Ungleichgewicht von Protease/Antiprotease-Pegeln führt zur
Zerstörung
der Elastinmatrix, dem Verlust des elastischen Verhaltens, Gewebeschädigung und
kontinuierlicher Abnahme der Lungenfunktion. Eine Entfernung der
schädlichen
Mittel (z. B. Aufhören
zu rauchen) verlangsamt die Rate der Schädigung, repariert jedoch nicht
beschädigte
Alveolarstrukturen und die Lungenfunktion wird nicht wiedergewonnen.
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Retinsäure ist ein multifunktioneller
Modulator von Zellverhalten mit dem Potenzial, sowohl den extrazellulären Matrixmetabolismus
als auch die normale Epitheldifferenzierung zu verändern. Es
wurde gezeigt, dass in der Lunge Retinsäure verschiedene Aspekte der
Lungendifferenzierung moduliert, indem es mit spezifischen Retinsäurerezeptoren
(RAR), die temporär
und räumlich
selektiv exprimiert werden, eine Wechselwirkung eingeht. Die koordinierte
Aktivierung von RARβ und
RARγ wurde
mit einer Lungenverzweigung und Alveolisierung/Septierung in Verbindung
gebracht. Während
der alveolaren Septierung erhöhen
sich Retinsäurespeicherkörnchen in
dem fibroblastischen Mesenchym, das die Alveolarwände umgibt
und die RARγ-Expression
in der Lunge zeigt Spitzenwerte. Eine Abreicherung dieser Retinylesterspeicher
geht parallel zu der Ablagerung einer neuen Elastinmatrix und Septierung.
Um dieses Konzept zu stützen,
zeigten Massaro et al., Am. J. Physiol., 1996, 270, L305-L310, dass
eine postnatale Verabreichung von Retinsäure die Anzahl von Alveolen
bei Ratten erhöht.
Weiterhin wurde die Fähigkeit
von Dexamethason, die Expression von CRBP und RARβ-mRNA und
nachfolgende Alveolarseptierung bei sich entwickelnder Rattenlunge
zu verhindern, durch all-trans-Retinsäure verhindert.
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Kürzlich
durchgeführte
Untersuchungen zeigten, dass all-trans-Retinsäure die Bildung neuer Alveolen induzieren
kann und die elastische Rückbildung
zu fast normalen Verhältnissen
bei Tiermodellen mit Emphysem zurückbringen kann, D. Massaro
et al., Nature Medicine, 1997, 3, 675. Der Mechanismus, mit dem
dies erfolgt, bleibt jedoch unklar.
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Retinoide sind eine Klasse von Verbindungen,
die mit Vitamin A strukturverwandt sind, die natürliche und synthetische Verbindungen
umfassen. Es wurde gefunden, dass verschiedene Reihen von Retinoiden
klinisch nützlich
sind zur Behandlung von dermatologischen und onkologischen Krankheiten.
Retinsäure
und seine natürlich
vorkommenden Retinoidanaloga (9-cis-Retinsäure, all-trans-3-4-Didehydroretinsäure, 4-Oxoretinsäure und
Retinol) sind pleiotrope regulatorische Verbindungen, die die Struktur
und Funktion einer Vielzahl von entzündlichen, Immun- und Strukturzellen
modulieren. Sie sind wichtige Regulatoren der Epithelzellproliferation,
Differenzierung und Morphogeuese in der Lunge. Retinoide zeigen
ihre biologischen Wirkungen durch eine Reihe von Hormonkernrezeptoren,
die durch Liganden induzierbare Transkriptionsfaktoren sind, die
zur Steroid/Thyroid-Rezeptorsuperfamilie
gehören.
Die Retinoidrezeptoren werden in zwei Familien klassifiziert, die
Retinsäurerezeptoren
(RARs) und die Retinoid-X-Rezeptoren (RXRs), die jeweils aus drei
unterschiedlichen Unterarten bestehen (α, β und γ). Jede Unterart der RAR-Genfamilie
codiert eine variable Anzahl von Isoformen, die durch differenzielles
Spleißen
von zwei primären
RNA-Transkripten entstehen. all-trans-Retinsäure ist das physiologische
Hormon für
Retinsäurerezeptoren
und bindet mit ungefähr
gleicher Affinität
an alle drei RAR-Unterarten, bindet aber nicht an RXR-Rezeptoren,
für die
9-cis-Retinsäure
der natürliche
Ligand ist.
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Bei vielen nicht lungenartigen Geweben
haben Retinoide entzündungshemmende
Wirkungen, verändern
die Progression der Epithelzelldifferenzierung und hemmen Bindegewebszellmatrixerzeugung.
Diese Eigenschaften haben zur Entwicklung von topischen und systemischen
Retinoidtherapeutika für
dermatologische Störungen,
wie Psoriasis, Akne und hypertrophe Hautnarben geführt. Andere
Anwendungen schließen die
Kontrolle von akuter promyelozytischer Leukämie, von Adeno- und Stachelzellkarzinomen
und Leberfibrose ein. Eine Begrenzung der therapeutischen Verwendung
von Retinoiden außer
gegen Krebs ergab sich aus der relativen Toxizität, die bei natürlich vorkommenden
Retinoiden, all-trans-Retinsäure
und 9-cis-Retinsäure beobachtet
wurde. Diese natürlichen
Liganden sind nicht selektiv und haben daher pleiotrope Wirkungen
im ganzen Körper,
die oft toxisch sind. Kürzlich
wurden verschiedene Retinoide beschrieben, die selektiv oder spezifisch
mit den RAR- oder RXR-Rezeptoren oder mit spezifischen Unterarten
(α, β, γ) innerhalb
einer Klasse eine Wechselwirkung haben.
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Somit können die erfindungsgemäßen Retinoide
weiterhin für
die Therapie und Prophylaxe von dermatologischen Störungen verwendet
werden, die von Epithelläsionen
begleitet sind, z. B. Akne und Psoriasis, licht- und altersgeschädigte Haut ebenso wie zur Förderung
der Wundheilung, z. B. bei Schnittwunden, wie chirurgischen Wunden,
Wunden, die durch Verbrennungen verursacht werden und anderen Wunden,
die durch Hautverletzungen verursacht werden, und zur Therapie und
Prophylaxe von malignen und prämalignen
Epithelläsionen,
Tumoren und präcancerösen Veränderungen
der Schleimhautmembran von Mund, Zunge, Rachen, Ösophagus, Blase, Zervix und
Darm.
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Die Erfindung liefert neue RAR-selektive
Retinoidagonisten der Formel I
worin
R
1 Wasserstoff,
Niedrigalkyl ist;
R
2 Niedrigalkyl ist;
R
3 Niedrigalkyl oder H ist;
X Sauerstoff
oder Schwefel ist;
n 1 oder 2 ist und
worin die gepunktete
Bindung fakultativ ist;
und pharmazeutisch aktive Salze von
Carbonsäuren
der Formel I.
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Die Verbindungen der Formel I können als
racemische Mischung vorhanden sein, d. h. 5-(RS), oder in der reinen
enantiomeren Form als 5-(S)- oder 5-(R)-Isomer.
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Wenn die gepunktete Bindung vorhanden
ist, ist es eine Dreifachbindung, wenn die gepunktete Bindung nicht
vorhanden ist, eine Doppelbindung. Wenn die "gepunktete Bindung" nicht vorhanden ist, kann die Doppelbindung
in "E"- oder in "Z"-Konfiguration sein. Die Ausdrücke "E" und "Z" werden
hier so verwendet, wie in Pure and Applied Chem. 1976, 54, 12 definiert.
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Der Ausdruck "Niedrigalkyl", wie er hier verwendet wird, bedeutet
geradkettige oder verzweigte Alkylreste, die 1 bis 5 Kohlenstoffatome
enthalten, wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl,
tert.-Butyl, Pentyl, Amyl und 3-Pentyl.
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Die Verbindungen der Formel I, worin
R1 Wasserstoff ist, bilden Salze mit pharmazeutisch
annehmbaren Basen, wie Alkalisalze, z. B. Na- und K-Salze, und Ammonium-
oder substituierte Ammoniumsalze, wie Trimethylammoniumsalze, die
im Schutzbereich der Erfindung liegen.
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Bevorzugte Verbindungen der Formel
I sind Verbindungen der Formel IA
worin X, R
1,
R
2, R
3, n und die
gepunktete Bindung wie oben definiert sind und pharmazeutisch aktive
Salze von Carbonsäuren
der Formel IA.
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Besonders bevorzugte Verbindungen
der Formel IA sind die Verbindungen, worin X Sauerstoff und n 2
ist, insbesondere die Verbindungen:
- A 4-(5-Methoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydro-1-benzo[b]oxepin-8-ylethinyl)benzoesäure,
- B 4-(S-Ethoxymethyl-S-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-8-ylethinyl)benzoesäure,
- C 4-(S-Methyl-S-propoxymethyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-8-ylethinyl)benzoesäure,
- D (E)-4-[2-(S-Methoxymethyl-S-propyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-8-yl)vinyl]benzoesäure,
- E (E)-4-[2-(S-Methoxymethyl-S-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-8-yl)vinyl]benzoesäure,
- F (E)-4-[2-(S-Methyl-S-propoxymethyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-8-yl)vinyl]benzoesäure.
Weitere
besonders bevorzugte Verbindungen sind Verbindungen der Formel IA,
worin X Schwefel und n 2 ist, insbesondere die Verbindungen:
- G 4-(S-Methoxymethyl-S-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-8-ylethinyl)benzoesäure,
- H 4-(S-Ethoxymethyl-S-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-8-ylethinyl)benzoesäure,
- I (E)-4-[2-(S-Ethoxymethyl-S-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-8-yl)vinyl]benzoesäure,
- J (E)-4-[2-(S-Methoxymethyl-S-propyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-8-yl)vinyl]benzoesäure.
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Eine weitere bevorzugte Gruppe von
Verbindungen sind die Verbindungen der Formel IB
worin X, R
1,
R
2, R
3, n und die
gepunktete Bindung wie oben definiert sind, und pharmazeutisch aktive
Salze von Carbonsäuren
der Formel IB.
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Besonders bevorzugte Verbindungen
der Formel IB sind solche, worin n 1 ist und X Sauerstoff ist, z. B.
die Verbindungen
- K 4-(4-Methoxymethyl-4-methylchroman-6-ylethinyl)benzoesäure,
- L (E)-4-[2-(4-Methoxymethyl-4-methylchroman-6-yl)vinyl]benzoesäure.
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung können
in an sich bekannter Art und Weise hergestellt werden. Verbindungen
der Formel IA, worin n 2 ist und die gepunktete Bindung vorhanden
ist, können
mit der in Schema 1 dargestellten Methode hergestellt werden.
Schema
1
wobei die Symbole wie oben definiert sind und Hal
Halogen ist, wie Iod, Brom oder Chlor.
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Reaktionsstufe Ia:
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Ein Dihydrobenzo[b]oxepin- oder Dihydrobenzo[b]thiepin-on
(1) wird einer Wittig-Reaktion mit (Methoxymethyl)triphenylphosphoniumchlorid
unterzogen, um nach saurer Hydrolyse den Aldehyd (2) zu bilden,
die Reaktion wird bevorzugt in einem Lösungsmittel, z. B. Tetrahydrofuran
(THF) bei Temperaturen von etwa –78 bis 0°C durchgeführt.
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Reaktionsstufe Ib:
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Der Carbaldehyd wird dann zu (3)
alkyliert mit einem geeigneten Alkylhalogenid, bevorzugt einem Alkyliodid
in Gegenwart einer Base, wie z. B. Kalium-tert.-butylat in einem
polaren Lösungsmittel,
bevorzugt in tert.-Butanol.
O-alkylierte Nebenprodukte können
abgetrennt und, falls erwünscht,
zurückgeführt werden.
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Reaktionsstufe Ic:
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Die Reduktion des alkylierten Carbaldehyds
(3) wird bevorzugt mit Natriumborhydrid durchgeführt. Der durch diese Reduktion
erhaltene primäre
Alkohol (4) wird Stufe 1d unterzogen.
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Reaktionsstufe Id:
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Die Veretherung wird bevorzugt durch
Deprotonierung mit einer starken Base, z. B. Nariumhydrid, in einem
polaren Lösungsmittel,
bevorzugt N,N-Dimethylformamid (DMF) und nachfolgende Alkylierung
mit einem Alkylhalogenid, bevorzugt Alkyliodid, durchgeführt.
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Reaktionsstufen Ie, If
und Ig:
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Das halogenierte Tetrahydrooxepin
oder -thiepin (5) wird mit Trimethylsilylacetylen in Gegenwart einer Base,
wie Piperidin oder Triethylamin, und katalytischen Mengen CuI, Triphenylphosphin
und Bis(triphenylphosphin)palladium(II)chlorid oder Tetrakis(triphenylphosphin)palladium(0)
gekuppelt, um das ethinylierte Derivat (6) zu bilden (Reaktionsstufe
1e).
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Nach Desilylierung mit katalytischen
Mengen Natriummethylat in Methanol zur Bildung von Verbindung (7)
(Reaktionsstufe 1f) wird Alkyl-4-iodbenzoat mit Hilfe einer zweiten
Sonogashira-Kupplung in Gegenwart einer Base, wie Triethylamin,
und katalytischer Mengen Kupferiodid, Triphenylphosphin und Bis(triphenylphosphin)palladium(II)chlorid
gebunden, was die Verbindung IA liefert, worin n 2 ist.
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Reaktionsstufe 1h
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Bei einer alternativen Verkürzung kann
das halogenierte Tetrahydrooxepin bzw. -thiepin (5) direkt mit Alkyl-(4-ethinyl)benzoat
umgesetzt werden, wie in Reaktionsstufe 1e beschrieben, in Gegenwart
von CuI, Triphenylphosphin und Tetrakis(triphenylphosphin)palladium(0)
oder Bis(triphenylphosphin)palladium(II)chlorid, was Verbindung
IA liefert. Wenn Hal jedoch Br ist, sind die Ausbeuten nur in der
Schwefelgruppe befriedigend.
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Verbindungen der Formel IA, worin
die gepunktete Linie nicht vorhanden ist, können mit der in Schema 2 dargestellten
Methode hergestellt werden. Schema
2
wobei die Symbole wie oben definiert sind.
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Reaktionsstufe 2a
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Das halogenierte Tetrahydrooxepin
bzw. -thiepin (5) wird anschließend
mit Butyllithium und Dimethylformamid bei –78°C umgesetzt, was nach Aufarbeitung
mit Ammoniumchlorid den gewünschten
Aldehyd (8) liefert.
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Reaktionsstufe 2b
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Aldehyd (8) wird dann weiter mit
Wittig-Horner-Reaktion mit dem geeigneten benzylischen Phosphonat
in einem polaren aprotischen Lösungsmittel,
bevorzugt N,N-Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxid, in Gegenwart
einer starken Base, wie Natriumhydrid, aufgearbeitet, was das trans-Olefin
(9) liefert.
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Verbindungen der Formel IB, worin
n 1 oder 2 ist, können
gemäß den in
den Reaktionsschemata 3 und 4 dargestellten Methoden hergestellt
werden. Schema
3
wobei die Symbole wie oben definiert sind.
Schema
4
wobei die Symbole wie oben definiert sind.
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Obwohl die Verbindungen der Formel
IA hergestellt werden können
ausgehend von meta-halogenierten Verbindungen (I), die leicht erhältlich sind
aus kommerziell verfügbarem
m-Bromphenol und m-Bromthiophenol, werden die Verbindungen der Formel
IB hergestellt ausgehend von nicht halogenierten Verbindungen (10)
(hergestellt ausgehend von Phenol bzw. Thiophenol), die in einer
späteren
Stufe durch übliche
Halogenierungsmethoden funktionalisiert werden, siehe Reaktionsstufe
3d. Wenn R3 = H in den Verbindungen der Formeln
IA und IB, muss die primäre
Hydroxygruppe während
der gesamten Synthese in geeigneter Weise geschützt werden, z. B. mit Acetat.
Am Ende kann die Estergruppe COOR1 der Verbindungen
der Formel IA und IB zu den freien Säuren unter Standardbedingungen
hydrolysiert werden, z. B. mit Natriumhydrid in THF/Ethanol/Aceton.
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Gemäß einem anderen Aspekt betrifft
diese Erfindung die Verwendung eines RAR-selektiven Agonisten, wobei
die systemische Verabreichung die bevorzugte Art der Abgabe ist,
um Emphysem und damit verbundene Lungenkrankheiten zu behandeln.
Sie betrifft daher eine Methode zur Behandlung von Emphysem und
damit verbundenen Lungenkrankheiten durch Behandlung eines Säugetiers
mit einem RAR-selektiven Agonisten, wobei die systemische Verabreichung
eine bevorzugte Art der Abgabe ist.
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"Therapeutisch
wirksame Menge" bedeutet
die Menge einer Verbindung, die, wenn sie an ein Säugetier
verabreicht wird, zur Behandlung oder Verhütung einer Krankheit, ausreicht,
um eine solche Behandlung oder Verhütung der Krankheit zu bewirken.
Die "therapeutisch
wirksame Menge" variiert
abhängig
von der Verbindung, der Krankheit und ihrem Schweregrad und dem
Alter, Gewicht etc. des zu behandelnden Säugetiers.
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Die RARγ-Agonistselektivität einer
Verbindung kann bestimmt werden durch Routineligandenbindungsassays,
die dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt sind, wie in C. Apfel
et al. Proc. Nat. Sci. Acad. (USA), 89:7129–7133 (1992); M. Ten et al.,
J. Med. Chem., 40:2445–2451
(1997) und PCT-Veröffentlichung
WO 96/30009 beschrieben.
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Die Verwendung der hier offenbarten
RAR-Agonisten kann erfolgen, um die Reparatur bzw. Reparation von
geschädigten
Alveolen und Septierung von neuen Alveolen zu fördern und insbesondere zur
Behandlung von Emphysem. Die Behandlung mit RAR-Agonisten, insbesondere
RAR-γ-selektiven
Agonisten ist nützlich,
um die Reparatur der Alveolarmatrix und die Septierung zu fördern. Die
hier offenbarten Methoden sind daher nützlich zur Behandlung von Krankheiten,
wie Emphysem.
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Typischerweise liegt die Dosierung
in einem Bereich zwischen etwa 0,01 und 1,0 mg/kg Körpergewicht/Tag,
bevorzugt etwa 0,05 bis etwa 0,5 mg/kg Körpergewicht/Tag.
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Insbesondere wird die Dosierung eines
RAR-selektiven Agonisten, die erforderlich ist, um ein Lungenemphysem
zu behandeln, von dem Schweregrad des Zustandes abhängen. Die
Dosierung kann in einer üblichen
pharmazeutischen Zusammensetzung durch einzelne Verabreichung, durch
mehrfache Anwendungen oder über
kontrollierte Freisetzung je nach Bedarf abgegeben werden, um die
wirksamsten Ergebnisse zu erzielen. Die Dosierung wird solange fortgesetzt,
wie es medizinisch indiziert ist, was von dem Schweregrad der Krankheit
abhängt
und in einem Bereich von mehreren Wochen bis mehreren Monaten liegen
kann.
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Typischerweise wird eine pharmazeutisch
annehmbare Zusammensetzung, wie ein Salz, des RAR-Agonisten der Formel
I in einem pharmazeutisch annehmbaren Träger oder Verdünnungsmittel
verabreicht. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung schließen pharmazeutisch
annehmbare Salze alle chemisch geeigneten Salze ein, die im Stand
der Technik für
Retinoidagonisten als zur Verabreichung an menschliche Patienten
geeignet bekannt sind. Beispiele für übliche Salze, die im Stand
der Technik bekannt sind, schließen die Alkalisalze, wie Natrium-
und Kaliumsalze, die Erdalkalisalze, wie Calcium- und Magnesiumsalze,
und Ammonium- und Alkylammoniumsalze ein.
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Repräsentative Verabreichungssysteme
schließen
orale, parenterale (einschließlich
subcutane, intramuskuläre
und intravenöse),
rektale, buccale (einschließlich
sublingual), transdermale, pulmonale und intranasale Wege ein. Eine
Methode der pulmonalen Verabreichung beinhaltet die Aerosolbildung
aus einer wässrigen
Lösung
eines RAR-Agonisten. Aerosolisierte Zusammensetzungen können die
Verbindung, verpackt in reverse Micellen oder Liposomen, enthalten.
Typische Lungen- und Atemwegsabgabesysteme werden in den U.S.-Patenten
Nr. 5 607 915, 5 238 683, 5 292 499 und 5 364 615 beschrieben.
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Erfindungsgemäße Behandlungsmethoden schließen auch
die systemische Verabreichung von RAR-Agonisten bei gleichzeitiger oder aufeinander
folgender Kombination mit einem weiteren aktiven Bestandteil ein.
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RAR-Agonisten werden typischerweise
als pharmazeutische Zusammensetzungen gemischt mit einem pharmazeutisch
annehmbaren nicht toxischen Träger
verabreicht. Wie oben erwähnt,
können
solche Zusammensetzungen für
parenterale (subcutane, intramuskuläre oder intravenöse) Verabreichung,
insbesondere in Form von flüssigen
Lösungen
oder Suspensionen; für
orale oder buccale Verabreichung, insbesondere in Form von Tabletten
oder Kapseln; für
intranasale Verabreichung, insbesondere in Form von Pulvern, Nasentropfen
oder Aerosolen, und für
rektale oder transdermale Verabreichung hergestellt werden. Jedes übliche Trägermaterial
kann angewendet werden. Das Trägermaterial
kann irgendein organisches oder anorganisches Trägermaterial sein, wie Wasser,
Gelatine, Gummi arabicum, Lactose, Stärke, Magnesiumstearat, Talk,
Polyalkylenglycole, Vaseline und dgl.
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Flüssige Präparate für parenterale Verabreichung
können
als Hilfsstoffe steriles Wasser oder Kochsalzlösung, Alkylenglycole, wie Propylenglycol,
Polyalkylenglycole, wie Polyethylenglycol, Öle pflanzlichen Ursprungs,
hydrierte Naphthaline und dgl. enthalten. Sie können schwach saure Puffer in
pH-Bereichen von etwa 4 bis etwa 6 anwenden. Geeignete Puffer schließen Acetat,
Ascorbat und Citrat in Konzentrationen im Bereich von etwa 5 mM
bis etwa 50 mM ein. Für
die orale Verabreichung kann die Formulierung durch Zugabe von Gallensalzen
oder Acylcarnitinen verbessert werden.
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Formulierungen für die nasale Verabreichung
können
fest sein und können
Hilfsstoffe, z. B. Lactose oder Dextran, enthalten und können wässrige oder ölige Lösungen sein
zur Verwendung in Form von Nasentropfen oder dosiertem Spray. Spezielle
nasale Präparate
schließen
trockene Pulver, die für übliche Trockenpulverinhalatoren
(DPIs) geeignet sind, flüssige
Lösungen
oder Suspensionen, die für
Vernebelung geeignet sind, und Treibmittelpräparate, die zur Verwendung
in eine abgemessene Dosis abgebenden Inhalatoren (MDIs) geeignet
sind, ein. Für
die buccale Verabreichung schließen typische Hilfsstoffe Zucker,
Calciumstearat, Magnesiumstearat, vorgelatinisierte Stärke und
dgl. ein.
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Wenn für die nasale Verabreichung
formuliert wird, kann die Absorption über die Nasenschleimhautmembran
durch oberflächenaktive
Säuren
verstärkt
werden, wie z. B. Glycocholsäure,
Cholsäure,
Taurocholsäure,
Ethocholsäure,
Desoxycholsäure,
Chenodesoxycholsäure,
Dehydrocholsäure,
Glycodesoxycholsäure, Cyclodextrine
und dgl. in einer Menge im Bereich zwischen etwa 0,2 und 15 Gew.-%,
bevorzugt zwischen etwa 0,5 und 4 Gew.-%, am meisten bevorzugt etwa
2 Gew.-%.
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Feste Formen für die orale Verabreichung schließen Tabletten,
Hart- und Weichgelatinekapseln, Pillen, Pastillen, Pulver, Körnchen und
dgl. ein. Jede Tablette, Pille oder Pastille kann etwa 1 bis etwa
50 mg, bevorzugt etwa 5 bis etwa 10 mg RAR-Agonist der Formel I
enthalten. Bevorzugte feste orale Dosierungsformen schließen Tabletten,
zweiteilige Kapseln mit harter Schale und weiche elastische Gelatine-(SEG)-Kapseln ein.
SEG-Kapseln sind
von speziellem Interesse, da sie distinkte Vorteile gegenüber den
anderen beiden Formen liefern (siehe H. Seager, "Soft gelatin capsules: a solution to
many tableting problems";
Pharmaceutical Technology, 9 (1985)). Einige der Vorteile bei der
Verwendung von SEG-Kapseln sind: a) die Gleichmäßigkeit des Dosisinhalts wird
optimiert in SEG-Kapseln, da der Wirkstoff in einer Flüssigkeit
gelöst
oder dispergiert ist, die genau in die Kapseln dosiert werden kann,
b) Wirkstoffe, die als SEG-Kapseln formuliert werden, zeigen eine
gute biologische Verfügbarkeit,
da der Wirkstoff in einer mit Wasser mischbaren oder öligen Flüssigkeit gelöst, solubilisiert
oder dispergiert ist und daher die Lösungen, wenn sie in den Körper freigesetzt
werden, gelöst
oder emulgiert sind, um Wirkstoffdispersionen mit hoher Oberfläche zu bilden
und c) der Abbau von Wirkstoffen, die oxidationsempfindlich sind
bei Langzeitlagerung, wird verhindert aufgrund der trockenen Schale.
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Die Abgabe von Verbindungen der vorliegenden
Erfindung an den Patienten über
längere
Zeiträume, z.
B. über
Zeiträume
von einer Woche bis einem Jahr, kann durch eine einzelne Verabreichung
eines Systems mit kontrollierter Freigabe erreicht werden, das ausreichend
aktiven Inhaltsstoff für
den gewünschten
Freisetzungszeitraum enthält.
Verschiedene Systeme mit kontrollierter Freisetzung, wie monolithische
oder reservoirartige Mikrokapseln, Depotimplantate, osmotische Pumpen,
Vesikel, Micellen, Liposomen, transdermale Pflaster, iontophoretische
Vorrichtungen und alternative injizierbare Dosierungsformen können für diesen Zweck
verwendet werden. Die Lokalisierung an der Stelle, an der die Abgabe
des aktiven Inhaltsstoffs gewünscht
ist, ist ein zusätzliches
Merkmal einiger Vorrichtungen mit kontrollierter Freisetzung, die
sich bei der Behandlung bestimmter Leiden als nützlich erweisen können.
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Im Folgenden sind repräsentative
pharmazeutische Präparate
zur Verwendung von RAR-selektiven Agonisten angegeben, wie hier
beschrieben zur Förderung
der durch Elastin vermittelten Matrixreparatur und Alveolenseptierung.
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Die folgenden Herstellungsbeispiele
und Beispiele sind angegeben, damit der Fachmann genauer die vorliegende
Erfindung versteht und sie durchführen kann. Sie sollten nicht
als den Schutzbereich der Erfindung beschränkend angesehen werden, sondern
nur als darstellend und erläuternd.
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Tablettenpräparat
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Die folgenden Inhaltsstoffe werden
innig vermischt und zu einzelnen Tabletten gepresst.
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Kapselpräparat
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Die folgenden Inhaltsstoffe werden
innig vermischt und in eine Hartgelatinekapsel gegeben.
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Suspensionspräparat
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Die folgenden Inhaltsstoffe werden
gemischt, um eine Suspension für
die orale Verabreichung zu bilden.
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Injizierbare Formulierung
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Die folgenden Inhaltsstoffe werden
gemischt, um ein injizierbares Präparat zu bilden.
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Nasales Präparat
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Die folgenden Inhaltsstoffe werden
gemischt, um eine Suspension für
nasale Verabreichung zu bilden.
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Die in den folgenden Beispielen hergestellten
Verbindungen wurden als racemische Mischungen hergestellt. Die racemischen
Mischungen können
jedoch leicht in die jeweiligen Enantiomere aufgetrennt werden mir
wohl bekannten Methoden, z. B. auf der Stufe des 2,3,4,5-Tetrahydrobenzo[b]oxepinylmethanols
oder 2,3,4,5-Tetrahydrobenzo[b]thiepinylmethanols.
Solche Methoden schließen
die Auftrennung durch HPLC auf einer chiralen Säule, z. B. chiralen NUCLEOSIL-Säule, oder
Auftrennung durch Derivatisierung mit einer chiralen Säure, z.
B. Mosher's Säure, Auftrennung
der entsprechenden Diastereomere durch übliche Techniken und anschließende reduktive
oder hydrolytische Spaltung der Ester ein.
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Beispiel
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1.1 Herstellung von 4-(5-Methoxmethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-8-ylethinyl)benzoesäure
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a] 8-Brom-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-5-carbaldehyd
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14,27 g (1,6 Äq.) (Methoxymethyl)triphenylphosphoniumchlorid
wurden in 50 ml absolutem THF suspendiert und bei einer Temperatur
von –10°C bis –5°C deprotoniert,
indem über
eine Spritze 25,2 ml 1,6 M n-Butyllithium
(1,55 Äq.
in Hexan) zugegeben wurden. Die entstehende rote Ylidlösung wurde
auf –75°C gekühlt und
mit 6,20 g (26,0 mmol) 8-Brom-3,4-dihydro-2H-benzo[b]oxepin-5-on,
gelöst
in 13 ml absolutem THF, versetzt. Die Mischung wurde dann 0,2 Stunden
lang bei –78°C und 1 Stunde
lang auf Raumtemperatur gehalten, auf zerstoßenes Eis gegossen und mit
Diethylether extrahiert. Die organische Phase wurde mit Wasser gewaschen
und über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel verdampft, was
ein rohes Produkt lieferte, das mit Flash-Chromatographie gereinigt
wurde (SiO2, Hexan/Ethylacetat = 95/5).
Dadurch wurden 5,85 g 8-Brom-5-methoxymethylen-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin
als E/Z-Mischung erhalten, die wie folgt hydrolysiert wurde:
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Dieser Enolether (21,7 mmol) wurde
in 30 ml THF gelöst
und dann mit 31,5 ml 35% HClO4 versetzt. Nach
16-stündigem
Rühren
wurde die entstehende Mischung zwischen eiskaltem Wasser und Diethylether aufgetrennt.
Die organische Phase wurde mit Na2CO3 (pH ca. 10) und Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel
verdampft, was 4,63 g der Titelverbindung als farbloses Öl lieferte
(96% rein gemäß GC (Gaschromatographie)).
-
b] 8-Brom-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-5-carbaldehyd
-
2,59 g (10,2 mmol) 8-Brom-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-5-carbaldehyd
wurden in 25 ml absolutem tert.-Butanol gelöst. Bei 0°C wurden 2,28 g (2 Äq.) Kalium-tert.-butylat
zugegeben und anschließend
nach 0,3 Stunden 1,58 ml (2,5 Äq.)
Methyliodid. Das Rühren
wurde bei Raumtemperatur fortgesetzt, bis DC (Dünnschichtchromatographie) das
Verschwinden des Ausgangsmaterials zeigte. Die Reaktionsmischung
wurde dann auf zerstoßenes
Eis gegossen und zweimal mit Diethylether extrahiert. Die organische
Phase wurde mit Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet,
filtriert und das Lösungsmittel
bei vermindertem Druck verdampft. Flash-Chromatographie (SiO2, Hexan/Ethylacetat 97/3) ergab 1,85 g der
Titelverbindung als farbloses Öl
(98% rein gemäß GC).
-
(8-Brom-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-5-yl)methanol
-
20,6 g (76,5 mmol) 8-Brom-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-5-carbaldehyd
wurde in 100 ml absolutem Ethanol gelöst und auf 0°C gekühlt. 2,896
g (1 Mol Äq.)
NaBH4 wurde in mehreren Anteilen zugegeben
und die Reaktion 0,5 Stunden lang bei 0°C und 0,5 Stunden lang bei Raumtemperatur
fortschreiten gelassen. Die Reaktionsmischung wurde auf zerstoßenes Eis
gegossen und mit Diethylether extrahiert. Die organische Phase wurde
mit Wasser gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel verdampft. Dadurch
wurden 21,5 g der Titelverbindung als farbloses Öl erhalten, das ausreichend
rein war für
die nächste
Stufe.
-
d] 8-Brom-5-methoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin
-
Der oben erhaltene primäre Alkohol
076,5 mmol) wurde in 100 ml absolutem DMF gelöst und bei –10°C mit 2,40 g NaH (ca. 50% in
Mineralöl,
ca. 1,3 Äq.)
versetzt. Die Deprotonierung wurde bei Raumtemperatur fortschreiten
gelassen. Als die Entwicklung von Wasserstoff aufhörte, wurde
die Mischung auf 0°C
gekühlt,
mit 6,24 ml Methyliodid (1,3 Äq.)
versetzt und dann 0,2 Stunden lang bei 0°C und 0,75 Stunden lang auf Raumtemperatur
gehalten (ein weißer
Niederschlag von NaI bildete sich). Die Hydrolyse mit kaltem Wasser, Extraktion
mit Diethylether, Waschen der organische Phase mit NH4Cl-Lösung, Trocknen über Natriumsulfat, Filtration
und Verdampfung des Lösungsmittels
ergaben ein rohes Produkt, das durch Filtration über SiO2 gereinigt
wurde (Hexan/Ethylacetat 95/5), was 22,5 g des Titelprodukts als
farbloses Öl
lieferte (96,5% rein gemäß GC).
-
e] (5-Methoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-8-ylethinyl)trimethylsilan
-
Zu 22,5 g (< 76,5 mmol) 8-Brom-5-methoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin,
gelöst in
50 ml Piperidin, wurden aufeinander folgend 291 mg (0,02 Äq.) CuI,
401 mg (0,02 Äq.)
Triphenylphosphin (Ph3P) und 884 mg (0,01 Äq.) (Ph3P)4Pd gegeben. Nach
Erwärmen
auf 80°C
wurde eine Lösung
von 26,5 ml (2,5 Äq.)
Trimethylsilylacetylen in 25 ml Piperidin innerhalb 1 Stunde über einen
Tropftrichter zugegeben. Da die GC-Analyse zeigte, dass 6% Ausgangsmaterial
noch übrig
geblieben waren, wurde eine weitere Menge von 3 ml Trimethylsilylacetylen
in 2 Anteilen zugegeben. Nach dem Abkühlen wurde die Reaktionsmischung auf
zerstoßenes
Eis gegossen, mit Diethylether extrahiert, die organische Phase
mit verdünnter
HCl gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und zur Trockene eingeengt.
Flash-Chromatographie (SiO2, Hexan/Ethylacetat
95/5) lieferte 26,3 g der Titelverbindung als gelbliches Öl, das ausreichend
rein war für
die nächste
Stufe (91% rein gemäß GC).
-
8-Ethinyl-5-methoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin
-
Ein kleines Stück Natrium wurde in 100 ml
absolutem Methanol gelöst.
Die Natriummethylatlösung wurde
in einem Anteil zu 26,3 g (< 76
mmol) des oben hergestellten (5-Methoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-8-ylethinyl)trimethylsilans
bei 0°C
zugegeben und dann 0,75 Stunden lang auf Raumtemperatur gehalten.
Die Reaktionsmischung wurde auf wässrige gesättigte Ammoniumchloridlösung gegossen
und mit Diethylether extrahiert, die organische Phase abgetrennt, über Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und die Lösungsmittel
entfernt. Flash-Chromatographie (SiO2, Hexan/Ethylacetat
96/4) lieferte 15,60 g der Titelverbindung als fahlgelbes Öl (96,5%
rein gemäß GC).
-
g] 4-(5-Methoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-8-y]ethinyl)benzoesäuremethylester
-
In 165 ml absolutem DMF wurden aufeinander
folgend 20,96 g (1,25 Äq.)
4-Iodbenzoesäuremethylester,
2,29 g (0,04 Äq.)
Bis(triphenylphosphin)palladium(II)chlorid, 1,86 g (0,12 Äq.) CuI
und 27,9 ml (2,5 Äq.) Triethylamin
gelöst.
14,67 g (63,7 mmol) des oben hergestellten 8-Ethinyl-5-methoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepins,
gelöst
in 60 ml absolutem DMF, wurden innerhalb von 0,75 Stunden über einen
Tropftrichter zugegeben, 0,25 Stunden später wurde der Ansatz abgeschreckt,
indem die Reaktionsmischung auf zerstoßenes Eis/HCl gegossen wurde,
es wurde mit Diethylether extrahiert, die organische Phase wurde
mit Wasser gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und zur Trockene eingeengt. Flash-Chromatographie
(SiO2, Hexan/Ethylacetat 91/9) erzeugte
nach Kristallisation aus der gleichen Lösungsmittelmischung 19,5 g
der Titelverbindung in Form weißer
Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 111,5–112,5°C.
-
h] 4-(5-Methoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-8-ylethinyl)benzoesäure
-
20,06 g (55,04 mmol) 4-(5-Methoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-8-ylethinyl)benzoesäuremethylester
wurden in 100 ml THF/Ethanol (1/1) gelöst und mit 8,81 g (4 Äq.) NaOH,
gelöst
in 50 ml Wasser, versetzt. Der Reaktionskolben wurde im Dunkeln
stehen gelassen und das Rühren
42 Stunden lang bei Raumtemperatur fortgesetzt. Die Mischung wurde
dann auf zerstoßenes
Eis/60 ml 25% HCl gegossen, zweimal mit Ethylacetat extrahiert,
die organische Phase mit einer geringen Menge Wasser gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und zur Trockene eingeengt. Die Kristallisation
aus Hexan/Ethylacetat lieferte 18,90 g des Titelprodukts in Form
fahlgelber Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 205–206°C.
Elementaranalyse
C22H22O4 | berechnet:
C 75,41%, H 6,33% gefunden: C 75,31%, H 6,17%. |
NMR: (1H, δ,
TMS, CDCl
3) 1,40 (s, 3H), 1,59 (m, 1H),
1,9–2,15
(m, 3H), 3,36 (s, 3H), 3,37 (d, J = 9, 1H), 3,83 (d, J = 9, 1H),
3,85 (m, 1H), 4,10 (m, 1H), 7,18 (d, J = 1, 1H), 7,23 (d × d, J =
8, 7 = 1, 1H), 7,28 (d, J = 8, 1H), 7,60 (d, J = 8,5, 2H), 8,09
(d, J = 8,5, 2H).
-
1.2
Herstellung von 4-(5-Ethoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-8-ylethinyl)benzoesäure
-
Diese Verbindung wurde analog zu
Beispiel 1.1. hergestellt, wobei aber in Stufe d] Ethyliodid anstelle von
Methyliodid verwendet wurde. Weiße Kristalle mit einem Schmelzpurkt
von 170–171°C wurden
erhalten.
MS: (M)+ 364, (M-CH2OC2H5)+ 305.
-
1.3
Herstellung von 4-(5-Methyl-5-propoxymethyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-8-ylethinyl)benzoesäure
-
Diese Verbindung wurde analog zu
Beispiel 1.1. hergestellt, wobei aber in Stufe d] Propyliodid anstelle von
Methyliodid verwendet wurde. Grauweiße Kristalle mit einem Schmelzpunkt
von 148–149°C wurden
erhalten.
MS: (M)+ 378, (M-CH2OC3H7)+ 305.
-
Beispiel
2
2.1. Herstellung von 4-[2-(5-Methoxymethyl-5-propyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-8-yl)vinyl]benzoesäure
-
a] 5-Allyl-8-brom-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-5-carbaldehyd
-
0,55 g (2,18 mmol) 8-Brom-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-5-carbaldehyd
(siehe Beispiel 1, Stufe a]) wurden in 5 ml absolutem THF und 1
ml absolutem tert.-Butanol gelöst.
Bei 0°C
wurden 0,490 g (2 Äq.) Kalium-tert.-butylat
zugegeben und anschließend
0,1 Stunde später
0,552 ml (3 Äq.)
Allylbromid. Das Rühren wurde
bei gleicher Temperatur fortgesetzt, bis die DC (Dünnschichtchromatographie)
das Verschwinden des Ausgangsmaterials anzeigte. Die Reaktionsmischung
wurde dann auf zerstoßenes
Eis/NH4Cl-Lösung gegossen, zweimal mit
Diethylether extrahiert, die organische Phase wurde mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und die Lösungsmittel
verdampft. Flash-Chromatographie (SiO2,
Hexan/Ethylacetat 95/5) ergab 0,224 g der Titelverbindung als farbloses Öl (98% rein
gemäß GC).
-
b] (5-Allyl-8-brom-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-5-yl)methanol
-
0,216 g (0,732 mmol) 5-Allyl-8-brom-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-5-carbaldehyd
wurden in 7 ml absolutem Ethanol gelöst und auf 0°C gekühlt. 0,028
g (1 Mol-Äq.)
NaBH4 wurden auf einmal zugegeben und die
Reaktion 0,5 Stunden lang bei 0°C
fortschreiten gelassen. Das Gießen
auf zerstoßenes
Eis, die zweifache Extraktion mit Diethylether, das Waschen der
organische Phase mit Wasser und das Trocknen über Natriumsul fat, Filtrieren
und Entfernen des Lösungsmittels
ergaben 0,230 g der Titelverbindung als farbloses Öl, das ausreichend
rein war für
die nächste
Stufe (96% rein gemäß GC).
-
c] (8-Brom-5-propyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-5-yl)methanol
-
0,230 g des oben hergestellten (5-Allyl-8-Brom-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-5-yl)methanols
wurden in 10 ml Ethylacetat gelöst
und über
0,20 g 5% Pd/C 0,5 Stunden lang bei Raumtemperatur und mit 1,01 × 105 Pa N, hydriert. Das Fortschreiten der Reaktion
muss sorgfältig
verfolgt werden, um die reduktive Entfernung des Broms zu vermeiden!
Nach Filtration über
ein Kissen aus Celite wurde das Lösungsmittel entfernt. Flash-Chromatographie (SiO2, Hexan/Ethylacetat 8/2) erzeugte 0,191
g der Titelverbindung als farbloses Öl (GC-Reinheit 91%).
-
Im Prinzip kann dieses Zwischenprodukt
auch, wie in Beispiel 1, Stufe b] beschrieben, hergestellt werden
unter Verwendung von Propyliodid für die Alkylierung. Die Ausbeuten
sind jedoch bedeutend niedriger.
-
d] 8-Brom-S-methoxymethyl-5-propyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin
-
0,191 g (0,638 mmol) (8-Brom-5-propyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-5-yl)methanol
wurden in 3 ml absolutem DMF gelöst
und bei 0°C
mit 0,061 g NaH (ca. 50% in Mineralöl, ca. 2 Äq.) versetzt. Die Deprotonierung
wurde bei Raumtemperatur 0,2 Stunden lang fortschreiten gelassen.
Die Mischung wurde auf 0°C gekühlt, mit
0,079 ml Methyliodid (2 Äq.)
versetzt und dann 1 Stunde lang auf Raumtemperatur gehalten. Die Hydrolyse
mit kaltem Wasser, Ansäuern
mit NH4Cl-Lösung, Extraktion mit Diethylether,
Trocknen der organischen Phase über
Natriumsulfat, Filtration und Verdampfen der Lösungsmittel ergaben ein rohes
Produkt, das mit Flash-Chromatographie
(SiO2, Hexan/Ethylacetat 96/4) gereinigt
wurde, was 0,179 g der Titelverbindung als farbloses Öl ergab
(93% rein gemäß GC).
-
e] 5-Methoxymethyl-5-propyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-8-carbaldehyd
-
0,179 g (0,571 mmol) 8-Brom-5-methoxymethyl-5-propyl-2,3,4,5-tetrahydrobemo[b]oxepin
wurden in 5 ml absolutem THF gelöst
und auf –78°C gekühlt. 0,447
ml n-Butyllithium (1,5 M, Hexan) wurden langsam zugegeben und die
Temperatur 0,2 Stunden lang gehalten. 0,141 ml (3,2 Äq.) absolutes
DMF wurden über
eine Spritze eingeleitet und das Rühren 0,25 Stunden lang fortgesetzt.
Das Erwärmen
auf Raumtemperatur, Gießen auf
zerstoßenes
Eis/NH4Cl-Lösung, zweifache Extraktion
mit Diethylether und Trocknen der organischen Phase über Natriumsulfat,
Filtration und Verdampfen des Lösungsmittels
ergaben 0,18 g eines rohen Produktes, das mit Flash-Chromatographie
(SiO2, Hexan/Ethylacetat 9/1) gereinigt
wurde, was 0,125 g der Titelverbindung als farbloses Öl ergab
(98% rein gemäß GC).
-
f] (E)-4-[2-(5-Methoxymethyl-5-propyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-8-yl]vinyl]benzoesäureethylester
-
0,048 g NaH (50% in Mineralöl) wurden
in 3 ml absolutem DMF suspendiert. 0,27 g 4-(Diethoxyphosphorylmethyl)benzoesäureethylester
wurden bei 0°C
zugegeben. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur gerührt, bis
die H2-Bildung aufhörte. Nach Abkühlen auf –10°C wurden
0,119 g (0,454 mmol) 5-Methoxymethyl-5- propyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-8-carbaldehyd,
gelöst
in 2 ml DMF, zugegeben und bei –10°C 0,2 Stunden
lang und bei Raumtemperatur 1 Stunde lang reagieren gelassen. Die
Mischung wurde dann auf zerstoßenes
Eis/NH4Cl-Lösung gegossen, mit Diethylether
extrahiert, die organische Phase mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und zur Trockene eingeengt. Die Reinigung
des Rückstandes
mit Flash-Chromatographie
(Silicagel, Hexan/Ethylacetat 9/1) ergab schließlich 0,088 g reine farblose
Titelverbindung, die sich spontan verfestigte.
-
g] 4-[2-(5-Methoxymethyl-5-propyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-8-yl)vinyl]benzoesäure
-
0,081 g (0,198 mmol) (E)-4-[2-(5-Methoxymethyl-5-propyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-8-yl)vinyl]benzoesäureethylester
wurden in 1 ml THF/Ethanol (1/1) gelöst und mit 0,33 ml 3 n NaOH
(5 Äq.)
versetzt. Der Reaktionskolben wurde im Dunkeln gehalten und das
Rühren
20 Stunden lang bei Raumtemperatur fortgesetzt. Die Mischung wurde
dann auf zerstoßenes
Eis/verdünnte
HCl gegossen, zweimal mit Ethylacetat extrahiert, die organische
Phase wurde mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet,
filtriert und zur Trockene eingeengt. Die Kristallisation aus Hexan/Ethylacetat
lieferte 0,46 g des Titelprodukts in Form weißer Kristalle mit einem Schmelzpunkt
von 157–159°C.
MS:
(M)+ 380, (M-CH2OCH3)+ 335.
NMR:
(1H, δ,
TMS, DMSO) 0,81 (t, J = 7, 3H), 0,9–1,25 (m, 2H), 1,6–2,05 (m,
6H), 3,30 (s, 3H), 3,44 (d, J = 9, 1H), 3,66 (d, J = 9, 1H), 3,72
(m, 1H), 4,11 (m, 1H), 7,17 (d, J = 8, 1H), 7,21 (d, J = 1, 1H),
7,28 (d × t,
J = 8, J = 1, 1H), 7,31 (br s, 2H), 7,70 (d, J = 8, 2H), 7,93 (d,
J = 8, 2H), 12,91 (br s, COOH).
-
2.2.
Herstellung von (E)-4-[2-(5-Methoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-8-yl)vinyl]benzoesäure
-
Diese Verbindung wurde analog zu
Beispiel 2.1. hergestellt, wobei in Stufe e] 8-Brom-5-methoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin
anstelle des Propylanalogons verwendet wurde. Farblose Kristalle
mit einem Schmelzpunkt von 194–196°C wurden
erhalten.
CI-MS: (M-H)
+ 351.
IR
(cm
–1):
2667, 2546, 1688, 1606, 1567, 1419, 1291, 1238, 1179, 1080, 958,
871, 768.
NMR: (1H, δ,
TMS, CDCl
3) 1,41 (s, 3H), 1,59 (m, 1H),
1,9–2,15
(m, 3H), 3,37 (s, 3H), 3,37 (d, J = 9, 1H), 3,84 (d, J = 9, 1H),
3,86 (in, 1H), 4,12 (m, 1H), 7,08–7,28 (m, 5H), 7,58 (d, J =
8,2, 2H), 8,09 (d, J = 8,2, 2H).
2.3
Herstellung von (E)-4-[2-(5-Methyl-5-propoxymethyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin-8-yl)vinyl]benzoesäure
wurde analog zu Beispiel 2.1. hergestellt, wobei
in Stufe e] 8-Brom-5-methyl-5-propoxymethyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin
anstelle von 8-Brom-5-methoxymethyl-5-propyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin
verwendet wurde. Farblose Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 164–65°C wurden
erhalten.
MS: (M)
+ 380, (M-CH
2OC
3H
7)
+ 307. 2.4.
Herstellung von (E)-4-[2-(4-Methoxymethyl-4-methylchroman-6-yl)vinyllbenzoesäure
wurde hergestellt analog zu Beispiel 2.1., wobei
in Stufe e] anstelle von 8-Brom-5-methoxymethyl-5-propyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]oxepin
6-Brom-4-methoxymethyl-4-methylchroman verwendet wurde, dessen Synthese
in Beispiel 5d] beschrieben wird. Gelbliche Kristalle mit einem
Schmelzpunkt von 209–210°C wurden erhalten.
NMR:
(1H, δ,
TMS, DMSO) 1,30 (s, 3H), 1,68 (d × d × d, 1H), 2,04 (d × d × d, 1H),
3,27 (s, 3H), 3,41 (d, J = 9, 1H), 3,51 (d, J = 9, 1H), 4,17 (m,
2H), 6,77 (d, J = 8, 1H), 7,18 (d, J = 16, 1H), 7,32 (d, J = 16,
1H), 7,38 (d × d,
7 = 8, J = 2, 1H), 7,60 (d, J = 2, 1H), 7,66 (d, J = 8,3, 2H), 7,91
(d, J = 8,3, 2H).
CI-MS: (M-H)
+ 337.
-
Beispiel
3
3.1 Herstellung von 4-(5-Methoxymethyl-5-methyl)-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-8-ylethinyl)benzoesäure
-
a] 8-Brom-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-5-carbaldehyd
-
16,68 g (1,6 Äq.) (Methoxymethyl)triphenylphosphoniumchlorid
wurden in 75 ml absolutem THF suspendiert und zwischen –15°C und –5°C deprotoniert,
indem 29,5 ml 1,6 M n-Butyllithium (Hexan, 1,55 Äq.) über eine Spritze zugegeben
wurden. Die entstehende rote Ylidlösung wurde auf –75°C gekühlt und
mit 7,82 g (30,4 mmol) 8-Brom-3,4-dihydro-2H-benzo[b]thiepin-5-on,
gelöst
in 15 ml absolutem THF, versetzt. Die Mischung wurde dann 0,3 Stunden
auf –78°C und 1,25
Stunden auf Raumtemperatur gehalten. Das Gießen auf zerstoßenes Eis,
die zweifache Extraktion mir Diethylether, das Waschen der organischen
Phase mit Wasser, das Trocknen über
Magnesiumsulfat, Filtration und Verdampfen der Lösungsmittel lieferte ein rohes
Produkt, das mit Flash-Chromatographie
(SiO2, Hexan/Ethylacetat = 95/5) gereinigt
wurde; dadurch wurden 7,39 g 8-Brom-5-methoxymethylen-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin
als E/Z-Mischung erhalten, die wie folgt hydrolysiert wurde:
-
Dieser Enolether (25,8 mmol) wurde
in 37 ml THF gelöst
und dann mit 37 ml 35% HClO4 versetzt. Nach 16-stündigem Rühren bei
Raumtemperatur wurde die entstehende Mischung zwischen eiskaltem
Wasser und Diethzlether verteilt, die organische Phase zweimal mit
Na2CO3 (pH ca. 10)
und Wasser gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und zur Trockene eingeengt.
Die Reinigung des Rückstandes
mit Flash-Chromatographie
(Silicagel, Hexan/Ethylacetat 95/5) lieferte schließlich 6,33
g der Titelverbindung als farbloses Öl (98% rein gemäß GC).
MS:
(M)+ 270, 272, (M-CO)+ 242,
244.
-
b] 8-Brom-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-5-carbaldehyd
-
1,00 g (3,69 mmol) 8-Brom-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-5-carbaldehyd
wurden in 8 ml absolutem THF/absolutem tert.-Butanol (10/1) gelöst. Bei
0°C wurden
0,828 g (2 Äq.)
Kalium-tert.-butylat zugegeben und anschließend 0,575 ml (2,5 Äq.) Methyliodid
nach 0,25 Stunden. Das Rühren
wurde 5 Stunden bei Raumtemperatur fortgesetzt. Die Reaktionsmischung
wurde dann auf zerstoßenes
Eis gegossen und zweimal mit Diethylether extrahiert, die organische
Phase mit Kochsalzlösung
gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel entfernt. Die Flash-Chromatographie
(SiO2-, Hexan/Ethylacetat 96/4) ergab 0,636
g der Titelverbindung als farbloses Öl.
-
c] (8-Brom-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-5-yl)methanol
-
636 mg (2,23 mmol) 8-Brom-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-5-carbaldehyd
wurden in 15 ml absolutem Ethanol gelöst und auf 0°C gekühlt. 84,4
mg (1 Mol Äq.)
NaBH4 wurden zugegeben und die Reaktion
2 Stunden lang bei Raumtemperatur fortschreiten gelassen. Das Gießen auf
zerstoßenes
Eis, Extraktion mit Diethylether, Waschen der organischen Phase
mit Wasser, Trocknen über
Magnesiumsulfat, Filtration und Verdampfen des Lösungsmittels ergaben 628 mg
der Titelverbindung als weißen
Feststoff, der in der nächsten
Stufe ohne weitere Reinigung verwendet wurde (93,5% rein gemäß GC).
-
d] 8-Brom-5-methoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin
-
628 mg (2,19 mmol) (8-Brom-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-5-yl)methanol
wurden in 12 ml absolutem DMF gelöst und bei 0°C mit 210
mg NaH (ca. 50% in Mineralöl,
ca. 2 Äq.)
versetzt. Die Deprotonierung wurde bei 0°C 1 Stunde lang fortschreiten
gelassen. Die entstehende Lösung
des entsprechenden Natriumalkoxids wurde dann mit 0,204 ml Methyliodid
(1,5 Äq.)
versetzt und 2 Stunden lang auf Raumtemperatur gehalten. Die Hydrolyse
mit kaltem Wasser, Extraktion mit Diethylether, das Waschen der
organischen Phase mit Wasser, Trocknen über Magnesiumsulfat, Filtration
und Verdampfen des Lösungsmittels
ergaben ein rohes Produkt, das durch Filtration über SiO2 (Hexan/Ethylacetat
96/4) gereinigt wurde, was 576 mg der Titelverbindung als farbloses Öl erzeugte
(95% rein gemäß GC).
MS:
(M)+ 300, 302, (M-CH2OCH3)+ 255, 257.
-
e] 4-(5-Methoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-8-ylethinyl)benzoesäuremethylester
-
Zu 478 mg (1,59 mmol) 8-Brom-5-methoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin,
gelöst in
2,9 ml Piperidin, wurden aufeinander folgend 4,8 mg (0,02 Äq.) CuI,
7,0 mg (0,02 Äq.)
Ph3P und 24,1 mg (0,01 Äq.) (Ph3P)4Pd zugegeben. Nach Erwärmen auf 80°C wurde eine Lösung von
508 mg (2 Äq.)
4-Ethinylbenzoesäuremethylester
in 2,8 ml Piperidin innerhalb von 2 Stunden über einen Tropftrichter zugegeben
und dann weitere 3 Stunden auf dieser Temperatur gehalten. Nach
Abkühlen
wurde die Reaktionsmischung auf zerstoßenes Eis/verdünnte HCl
gegossen, mit Diethylether extrahiert, die organische Phase mit
Wasser gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und zur Trockene eingeengt.
Flash-Chromatographie (SiO2, Hexan/ Ethylacetat
95/5) lieferte 270 mg der Titelverbindung als farbloses Öl.
MS:
(M)+ 380, (M-CH2OCH3) 335.
-
f] 4-(5-Methoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-8-ylethinyl)benzoesäure
-
316 mg (0,83 mmol) 4-(5-Methoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-8-ylethinyl)benzoesäuremethylester
wurden in 8 ml THF/EtOH (1/1) gelöst und mit 1,38 ml 3 n NaOH
(5 Äq.)
versetzt. Der Reaktionskolben wurde im Dunkeln stehen gelassen und
das Rühren
18 Stunden lang bei Raumtemperatur fortgesetzt. Die Mischung wurde
dann auf zerstoßenes
Eis/HCl gegossen, zweimal mit Diethylether extrahiert, die organische
Phase mit Kochsalzlösung
gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und zur Trockene eingeengt.
Die Kristallisation des Rückstandes
aus Hexan/Ethylacetat lieferte 282 mg des Titelprodukts in Form
weißer
Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 182–183°C.
NMR: (1H, δ, TMS, CDCl3) 1,51 (s, 3H), 1,74 (m, 1H), 1,99 (m, 1H),
2,13 (m, 2H), 2,77 (t, J = 6, 2H), 3,37 (s, 3H), 3,65 (d, 7 = 9,
1H), 3,95 (d, J = 9, 1H), 7,38 (s, 2H), 7,60 (d, J = 8,4, 2H), 7,72
(s, 1H), 8,09 (d, J = 8,4, 2H). MS: (M)+ 366,
(M-CH2OCH3)+ 321.
-
3.2
Herstellung von 4-(5-Ethoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-8-ylethinyl)benzoesäure
-
Diese Verbindung wurde analog zu
Beispiel 3.1. hergestellt, wobei aber in Stufe e] 8-Brom-5-ethoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin
anstelle des 5-Methoxymethylderivats verwendet wurde. Weiße Kristalle
mit einem Schmelzpunkt von 154–155° wurden erhalten.
MS:
(M)+ 380, (M-CH2OC2H5)+ 321.
-
Beispiel
4
4.1. Herstellung von (E)-4-[2-(5-Ethoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-8-yl)vinyl]benzoesäure
-
a] 8-Brom-5-ethoxymethyl-5-methy-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin
-
917 mg (3,19 mmol) (8-Brom-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-5-yl)methanol
(Beispiel 3.1.c]) wurden in 17 ml absolutem DMF gelöst und bei
0°C mit
309 mg NaH (ca. 50% in Mineralöl,
ca. 2 Äq.) versetzt.
Die Deprotonierung wurde bei 0°C
0,25 Stunden lang fortschreiten gelassen. Die entstehende Lösung des
entsprechenden Natriumalkoxids wurde dann mit 0,389 ml Ethyliodid
(1,5 Äq.)
versetzt und 1 Stunde bei Raumtemperatur stehen gelassen. Die Hydrolyse
mit kaltem Wasser, Extraktion mit Diethylether, das Waschen der
organischen Phase mit Wasser, Trocknen über Magnesiumsulfat, Filtration
und Verdampfen des Lösungsmittels
ergaben ein rohes Produkt, das mit Filtration über SiO2 (Hexan/Ethylacetat
95/5) gereinigt wurde, was 966 mg der Titelverbindung als farbloses Öl erzeugte
(98% rein gemäß GC).
-
b] 5-Ethoxyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-8-carbaldehyd
-
431 mg (1,37 mmol) 8-Brom-5-ethoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin
wurden in 3,5 m1 absolutem THF gelöst und auf –78°C gekühlt. 0,97 ml n-Butyllithium
(1,55 M, Hexan) wurden langsam zugegeben und die Temperatur 0,3
Stunden lang aufrechterhalten. 0,316 ml (3 Äq.) absolutes DMF wurden über eine
Spritze eingeleitet und das Rühren
0,1 Stunden bei –78°C fortgesetzt.
Das Erwärmen
der Reaktionsmischung auf Raumtemperatur, das Gießen auf
zerstoßenes
Eis und das Extrahieren mit Diethylether, das Waschen der organischen
Phase mit Wasser und das Trocknen über Natriumsulfat ließen nach
Filtration und Verdampfen des Lösungsmittels
ein rohes Produkt zurück,
das mit Flash-Chromatographie (SiO2, Hexan/Ethylacetat
95/5) gereinigt wurde, was 0,339 g der Titelverbindung als farbloses Öl ergab
(99% rein gemäß GC).
-
c] (E)-4-[2-(5-Ethoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-8-yl)vinyl]benzoesäuremethylester
-
85 mg NaH (ca. 1,4 Äq., 50%
in Mineralöl)
wurden zu einer Lösung
von 534 mg (1,4 Äq.)
4-(Diethoxyphosphorylmethyl)benzoesäureethylester in 1,9 ml absolutem
DMF bei 0°C
zugegeben. Die Mischung wurde bei 0°C 0,5 Stunden lang und bei Raumtemperatur
1,5 Stunden lang gerührt.
Nach Abkühlen
auf 0°C
wurden 336 mg (1,27 mmol) 5-Ethoxylethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-8-carbaldehyd,
gelöst
in 1 ml DMF, zugegeben und 2 Stunden lang bei Raumtemperatur reagieren
gelassen. Die Mischung wurde dann auf zerstoßenes Eis gegossen, zweimal
mit Diethylether extrahiert, die organische Phase mit Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und zur Trockene eingeengt. Die Reinigung
des Rückstandes
mit Flash-Chromatographie
(Silicagel, Hexan/Ethylacetat 95/5) lieferte 409 mg reine farblose
Titelverbindung.
-
d] (E)-4-[2-(5-Ethoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-8-yl)vinyl]benzoesäure
-
406 mg (0,99 mmol) (E)-4-[2-(5-Ethoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-8-yl)vinyl]benzoesäuremethylester
wurden in 4 ml THF/Ethanol = 1/1 gelöst und mit 1,32 ml 3 n NaOH
(4 Äq.)
versetzt. Der Reaktionskolben wurde im Dunkeln stehen gelassen und
das Rühren
18 Stunden lang bei Raumtemperatur fortgesetzt. Die Mischung wurde
dann auf zerstoßenes
Eis/verdünnte
HCl gegossen, zweimal mit Ethylacetat extrahiert, die organische
Phase mit einer geringen Menge Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel
verdampft. Die Kristallisation des Rückstandes aus Hexan/Ethylacetat
(8/2) lieferte 337 mg der Titelverbindung als weiße Kristalle
mit einem Schmelzpunkt von 186–187°C.
NMR:
(1H, δ,
TMS, DMSO) 1,10 (t, J = 7, 3H), 1,43 (s, 3H), 1,65–2,15 (m,
4H), 2,79 (m, 2H), 3,46 (m, 2H), 3,61 (d, J = 9, 1H), 3,88 (d, J
= 9, 1H), 7,33 (s, 2H), 7,42 (d, J = 8, 1H), 7,50 (br d, J = 8,
1H), 7,68 (br s, 1H), 7,71 (d, J = 8,3, 2H), 7,93 (d, J = 8,3, 2H),
12,92 (br s, COOH).
MS: (M)+ 382, (M-CH2OC2H5)+ 323.
-
4.2.
Herstellung von (E)-4-[2-(5-Methoxymethyl-5-propyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-8-yl)vinyl]benzoesäure
-
Diese Verbindung wurde analog zu
Beispiel 4.1. hergestellt; weiße
Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 169–170°C wurden erhalten, aber in Stufe
c] wurde 5-Methoxymethyl-5-propyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-8-carbaldehyd
anstelle von 5-Ethoxymethyl-5-methyl-2,3,4,5-tetrahydrobenzo[b]thiepin-8-carbaldehyd
verwendet. Der erstere wurde hergestellt analog zu Beispiel 2.1.a]
bis d], wobei aber die gesamte Reaktionsreihenfolge mit 8-Brom-3,4-dihydro-2H-benzo[b]thiepin-5-on
anstelle des Oxaanalogons gestartet wurde. Weiße Kristalle mit einem Schmelzpunkt
von 169–170°C wurden
erhalten.
CI-MS: (M-H)+ 395.
-
Beispiel
5
5.1. Herstellung von 4-(4-Methoxymethyl-4-methylchroman-6-ylethinyl)benzoesäure
-
a] 4-Methylchroman-4-carbaldehyd
-
5,28 g (32,55 mmol) Chroman-4-carbaldehyd
wurden in 100 ml absolutem THF/absolutem tert.-Butanol (5/1) gelöst. Bei –10°C wurden
7,31 g (2 Äq.)
Kalium-tert.-butylat zugegeben und anschließend nach 0,25 Stunden 4,05
ml (2,0 Äq.)
Methyliodid. Das Rühren
wurde bei Raumtemperatur über
Nacht fortgesetzt. Die Reaktionsmischung wurde dann auf zerstoßenes Eis
gegossen und zweimal mit Diethylether extrahiert, die organische
Phase wurde mit Kochsalzlösung
gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel entfernt. Die Flash-Chromatographie
(SiO2, Hexan/Ethylacetat 9/1) lieferte 4,29
g der Titelverbindung als farbloses Öl (96,5% rein gemäß GC).
MS:
(M)+ 176, (M-HCO)+ 147.
-
b] (4-Methylchroman-4-yl)methanol
-
4,29 g (24,3 mmol) 4-Methylchroman-4-carbaldehyd
wurden in 160 ml absolutem Ethanol gelöst und auf 0°C gekühlt. 0,921
g (1 Mol Äq.)
NaBH4 wurde in mehreren Anteilen zugegeben
und die Reaktion 16 Stunden lang bei Raumtemperatur fortschreiten
gelassen. Das Gießen
auf zerstoßenes
Eis, die zweifache Extraktion mit Diethylether, das Waschen der
organischen Phase mit Wasser und das Trocknen über Magnesiumsulfat ließen nach
Filtration und Verdampfen des Lösungsmittels
4,41 g der Titelverbindung als fahlgelbes Öl zurück, das ausreichend rein für die nächste Stufe
war (GC: > 97%).
-
4-Methoxzmethzl-4-methylchroman
-
2,00 g (11,2 mmol) (4-Methylchroman-4-yl)methanol
wurden in 60 ml absolutem DMF gelöst und bei 0°C mit 1,08
g NaH (ca. 50% in Mineralöl,
ca. 2 Äq.)
versetzt. Die Deprotonierung wurde 0,75 Stunden lang bei 0°C fortschreiten
gelassen. Als die Entwicklung von Wasserstoff aufgehört hatte,
wurde die Mischung mit 1,05 ml Methyliodid (1,5 Äq.) versetzt und dann 0,2 Stunden
lang auf 0°C
und 0,5 Stunden lang auf Raumtemperatur gehalten. Die vorsichtige
Hydrolyse mit kaltem Wasser, die zweifache Extraktion mit Diethylether,
das Waschen der organischen Phase mit Wasser, Trocknen über Magnesiumsulfat
ergab nach Filtration und Verdampfen des Lösungsmittels ein rohes Produkt,
das mit Flash-Chromatographie über
SiO2, (Hexan/Ethylacetat 9/1) gereinigt
wurde, was 2,01 g der Titelverbindung als farbloses Öl ergab
(97% rein gemäß GC).
MS:
(M)+ 192, (M-CH2OCH3)+ 147.
-
d] 6-Brom-4-methoxymethyl-4-methylchroman
-
2,00 g (10,4 mmol) 4-Methoxymethyl-4-methylchroman
wurden in 25 ml absolutem CH2Cl2 gelöst und mit
einer katalytischen Menge Fe-Pulver und Na2CO3 versetzt. Nach Abkühlen auf 0°C wurden 1,21 m Brom (1,1 Äq.) zugegeben
und die Mischung 0,6 Stunden lang auf dieser Temperatur gehalten.
Das Gießen
auf zerstoßenes
Eis, Extraktion mit Diethylether, Waschen der organischen Phase
mit Wasser, Trocknen über
Magnesiumsulfat, Filtration und Verdampfen der Lösungsmittel und Durchführung einer
Flash-Chromatographie über
SiO2 (Hexan/Ethylacetat 95/5) lieferte 1,676
g der reinen Titelverbindung als farbloses Öl (GC > 95%).
MS: (M)+ 270,
272, (M-CH2OCH3)+ 225, 227.
-
e] (4-Methoxymethyl-4-methylchroman-6-ylethinyl)trimethylsilan
-
Zu 1,67 g (6,16 mmol) 6-Brom-4-methoxymethyl-4-methylchroman,
gelöst
in 11,5 ml Piperidin, wurden aufeinander folgend 19 mg (0,02 Äq.) CuI,
27,5 mg (0,02 Äq.)
Triphenylphosphin (Ph3P) und 93 mg (0,01 Äq.) (Ph3P)4Pd zugegeben.
Nach Erhitzen auf 80°C
wurde eine Lösung
von 4,27 ml (5 Äq.)
Trimethylsilylacetylen in 19 ml Piperidin innerhalb von 2,5 Stunden über einen
Tropftrichter zugegeben. Nach Abkühlen wurde die Reaktionsmischung
auf zerstoßenes
Eis gegossen, mit Diethylether extrahiert, die organische Phase
mit Wasser gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel verdampft. Flash-Chromatographie
(SiO2, Hexan/Ethylacetat 95/5) des Rückstandes
lieferte 1,44 g der Titelverbindung als farbloses Öl, das ausreichend
rein war für
die nächste
Stufe.
-
f] 6-Ethinyl-4-methoxymethyl-4-methylchroman
-
Eine katalytische Menge Natrium wurde
in 22 m1 absolutem Methanol gelöst.
Zu der entstehenden Lösung
von Natriummethylat wurde dann in einem Anteil das oben hergestellte
(4-Methoxymethyl-4-methylchroman-6-ylethinyl)trimethylsilan (1,44 g, 4,99
mmol), gelöst
in einer kleinen Menge Methanol, bei 0°C zugegeben und dann 1 Stunde
lang auf Raumtemperatur gehalten. Die Reaktionsmischung wurde auf
zerstoßenes Eis
gegossen, zweimal mit Diethylether extrahiert, die organische Phase über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und die Lösungsmittel
entfernt. Flash-Chromatographie (SiO2, Hexan/Ethylacetat
96/4) lieferte 0,704 g der Titelverbindung als fahlgelbes Öl, > 94% rein gemäß GC.
MS:
(M)+ 216, (M-CH2OCH3)+ 171.
-
g] 4-(4-Methoxymethyl-4-methylchroman-6-ylethinyl)benzoesäuremethylester
-
In 11 ml absolutem DMF wurden aufeinander
folgend 1,061 g (1,25 Äq.)
4-Iodbenzoesäuremethylester,
114 mg (0,05 Äq.)
Bis(triphenylphosphin)palladium(II)chlorid, 74,1 mg (0,12 Äq.) CuI
und 1,13 ml (2,5 Äq.) Triethylamin
gelöst.
701 mg (3,24 mmol) des oben hergestellten 6-Ethinyl-4-nethoxymethyl-4-methylchroman, gelöst in 2,7
ml absolutem DMF, wurden innerhalb 1 Stunde über einen Tropftrichter zugegeben.
Nach 0,25 Stunden wurde der Ansatz abgeschreckt, indem die Reaktionsmischung
auf zerstoßenes
Eis/HCl gegossen wurde. Die Extraktion mit Diethylether, das zweimalige
Waschen der organischen Phase mit Wasser, Trocknen über Magnesiumsulfat,
Filtration und Verdampfen des Lösungsmittels
lieferte nach Flash-Chromatographie (SiO2,
Hexan/Ethylacetat 92/8) 630 mg der Titelverbindung als gelbliches Öl.
-
h] 4-(4-Methoxymethyl-4-methylchroman-6-ylethinyl)benzoesäure
-
625 mg (1,78 mmol) 4-(4-Methoxymethyl-4-methylchroman-6-ylethinyl)benzoesäuremethylester
wurden in 9 m1 THF/Ethanol (1/1) gelöst und mit 2,34 ml 3 n NaOH
(4 Äq.)
versetzt. Der Reaktionskolben wurde im Dunkeln stehen gelassen und
18 Stunden lang bei Raumtemperatur das Rühren fortgesetzt. Die Mischung wurde
dann auf zerstoßenes
Eis/HCl gegossen, zweimal mit Diethylether extrahiert, die organische
Phase mit Wasser gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel eingedampft. Die
Kristallisation aus Ethylacetat lieferte 545 mg des Titelprodukts
in Form weißer
Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 202– 203°C.
NMR: (1H, δ, TMS, DMSO)
1,27 (s, 3H), 1,66 (d × d × d, 1H),
2,02 (d × d × d, 1H),
3,26 (s, 3H), 3,39 (d, J = 9, 1H), 3,50 (d, J = 9, 1H), 4,19 (m,
2H), 6,80 (d, J = 8,4, 1H), 7,30 (d × d, J = 8,4, J = 2, 1H), 7,57
(d, J = 2, 1H), 7,63 (d, J = 8,3, 2H), 7,95 (d, J = 8,3, 2H), 13,14
(br s, COOH).
MS: (M)+ 336, (M-CH2OCH3)+ 291.
-
Beispiel 6
-
6.1. Herstellung von (E)-4-(4-Hydroxymethyl-4-methylchroman-6-ylethinyl)benzoesäure
-
a] Essigsäure-4-methylchroman-4-ylmethylester
-
1,00 g (5,61 mmol) (4-Methylchroman-4-yl)methanol
wurden in 6 ml absolutem CH2Cl2 gelöst, bei
0°C mit
1,17 ml (1,5 Äq.)
Triethylamin und 0,518 ml (1,3 Äq.)
Acetylchlorid versetzt und dann 0,5 Stunden lang auf Raumtemperatur
gehalten. Die Reaktionsmischung wurde auf zerstoßenes Eis gegossen und zweimal
mit Diethylether extrahiert; die organische Phase wurde mit Wasser
gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und die Lösungsmittel entfernt. Flash-Chromatographie
(SiO2, Hexan/Ethylacetat 9/1) ergab 1,082
g der reinen Titelverbindung als farbloses Öl.
MS: (M)+ 220,
(M-CH2OAc)+ 147.
-
b] Essigsäure-6-brom-4-methylchroman-4-ylmethylester
-
wurde analog zu Beispiel 5d] hergestellt
durch Bromierung des oben hergestellten Essigsäure-4-methylchroman-4-ylmethylesters.
MS:
(M)+ 298, 300, (M-CH2OAc)+ 225, 227.
NMR: (1H, δ, TMS, DMSO)
1,29 (s, 3H), 1,69 (d × d × d, 1H),
1,99 (d × d × d, 1H),
4,08–4,2
(m, 4H), 6,73 (d, J = 8,7, 1H), 7,25 (d × d, J = 8,7, J = 2,4, 1H),
7,53 (d, J = 2,4, 1H).
-
c] Essigsäure-4-methyl-6-trimethylsilanylethinylchroman-4-ylmethylester
-
wurde hergestellt analog zu Beispiel
5e] aus Essigsäure-6-brom-4-methylchroman-4-ylmethylester.
MS:
(M)+ 316, (M-CH2OAc)+ 243.
-
d] Essigsäure-6-ethinyl-4-methylchroman-4-ylmethylester
-
wurde hergestellt analog zu Beispiel
5f] aus Essigsäure-4-methyl-6-trimethylsilanylethinylchroman-4-ylmethylester.
MS:
(M)+ 244, (M-CH2OAc)+ 171.
-
e] 4-(4-Acetoxymethyl-4-methylchroman-6-ylethinyl)benzoesäuremethylester
-
wurde hergestellt analog zu Beispiel
5g] aus Essigsäure-6-ethinyl-4-methylchroman-4-ylmethylester.
MS:
(M)+ 378, (M-CH3O)+ 347, (M-CH2OAc)+ 305.
-
f] 4-(4-Hydroxymethyl-4-methylchroman-6-ylethinyl)benzoesäure
-
498 mg (1,32 mmol) 4-(4-Acetoxymethyl-4-methylchroman-6-ylethinyl)benzoesäuremethylester
wurden in 7 m1 THF/Ethanol (111) gelöst und mit 1,75 ml 3 n NaOH
(4 Äq.)
versetzt. Der Reaktionskolben wurde im Dunkeln stehen gelassen und
das Rühren
4 Stunden lang bei Raumtemperatur fortgesetzt. Die Mischung wurde
dann auf zerstoßenes
Eis/HCl gegossen, zweimal mit Diethylether extrahiert, die organische
Phase mit Kochsalz lösung
gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel verdampft. Die Kristallisation
aus Ethylacetat bei –30°C lieferte
334 mg der Titelverbindung in Form grauweißer Kristalle mit einem Schmelzpunkt
von 234–235°C.
MS:
(M)+ 322, (M-CH2OH)+ 291.
IR (cm–1):
2924, 2854, 1678, 1602, 1564, 1490, 1429, 1317, 1377, 1294, 1228,
1173, 1018, 828, 771.
NMR: (1H, δ, TMS, DMSO) 1,24 (s, 3H), 1,62
(d × d × d, 1H),
2,02 (d × d × d, 1H),
3,46 (d × d,
1H), 3,55 (d × d,
1H), 4,20 (in, 2H), 4,91 (br t, OH), 6,79 (d, J = 8,4, 1H), 7,27
(d × d,
J = 8,4, J = 2, 1H), 7,54 (d, J = 2, 1H), 7,62 (d, J = 8,3, 2H),
7,95 (d, J = 8,3, 2H), 13,15 (br s, COOH).
-
Beispiel 7
-
Wirkungen von RAR-selektiven
Retinoiden auf die Reparatur von Alveoli bei durch Elastase induziertem
Emphysem
-
RAR-selektive Agonisten wurden ausgewertet
bezüglich
ihrer Wirkungen auf die Alveolarreparatur bei einem Rattenmodell
von durch Elastase induziertem Emphysem bei Ratten (Massaro et al.
Nature (Medicine, 1997, 3, 675)). Die Tiere wurden in Behandlungsgruppen
mit ungefähr
8 Tieren aufgeteilt. Lungenentzündung und
Alveolarschädigung
wurden induziert bei männlichen
Sprague-Dawley-Ratten durch einmaliges Eintropfen von Pankreaselastase
(vom Schwein, Calbiochem) 2 U/g Körpermasse. 3 Wochen nach der
Schädigung wurde
all-trans-Retinsäure
oder RAR-Agonist in Dimethylsulfoxid (20 mg/ml) gelöst und bei –20°C aufbewahrt. Frische
Arbeitsvorratslösungen
wurden täglich
frisch hergestellt durch Verdünnung
mit PBS auf eine Endkonzentration von 2 mg/ml. Tiere, die mit all-trans-Retinsäure (0,5
mg/kg ip) behandelt wurden, erhielten einmal täglich eine intraperitoneale
Injektion, beginnend 21 Tage nach der Schädigung. Kontrollgruppen wurden
mit Elastase beaufschlagt und 21 Tage später 14 Tage lang mit Träger (DMSO/PBS)
behandelt. Die Tiere wurden 24 Stunden nach der letzten Dosis getötet durch
Entblutung unter tiefer Anästhesie.
-
Die Lungen wurden mit 10% neutral
gepuffertem Formalin durch intratracheales Eintropfen mit einer konstanten
Rate (1 ml/g Körpermasse/min)
aufgeblasen. Die Lunge wurde herausgeschnitten und vor der Weiterverarbeitung
24 Stunden in Fixierlösung
getaucht. Standardmethoden wurden verwendet, um 5 μm Paraffinabschnitte
herzustellen. Die Schnitte wurden mit Hämatoxylin und Eosin (H%E) gefärbt. Eine
computerisierte Morphometrieanalyse wurde durchgeführt, um
die durchschnittliche Alveolargröße und Alveolarzahl
(Tabelle 1) zu bestimmen. Tabelle
1
- i.p.
- intraperitoneal
- p.o.
- per os
-
Die vorliergehende Erfindung wurde
im Detail durch Erläuterung
und Beispiel beschrieben zur Klarheit und zum Verständnis. Es
ist für
den Fachmann offensichtlich, dass Veränderungen und Modifikationen
innerhalb des Schutzbereichs der beigefügten Ansprüche durchgeführt werden
können.
Daher versteht sich, dass die obige Beschreibung nur erläuternd und
nicht beschränkend
ist. Der Schutzbereich der Erfindung sollte daher im Hinblick auf
die folgenden beigefügten
Ansprüche
bestimmt werden zusammen mit dem vollständigen Schutzbereich der Äquivalente,
zu dem die Ansprüche
berechtigen.
-
Die Patente, Patentanmeldungen und
Veröffentlichungen,
die in dieser Anmeldung zitiert sind, werden hier durch Bezugnahme
vollständig
miteingeschlossen für
alle Zwecke in dem gleichen Ausmaß, als wenn jedes einzelne
Patent, jede einzelne Patentanmeldung oder Veröffentlichung einzeln so bezeichnet
wäre.