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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine Katalysatorzusammensetzung für die Herstellung eines Polyurethanharzes
des weichen, harten, halbharten oder elastomeren Typs sowie auf
ein Verfahren zur Herstellung eines Polyurethanharzes, bei dem eine
solche Katalysatorzusammensetzung eingesetzt wird. Genauer bezieht
sie sich auf eine Katalysatorzusammensetzung für die Herstellung eines Polyurethanharzes,
die im Wesentlichen keinen Katalysator vom Typ flüchtiger
Amine freisetzt, sowie auf ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Polyurethanharzes.
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Ein Polyurethanharz wird hergestellt,
indem ein Polyol in Gegenwart eines Katalysators und, falls erforderlich,
eines Treibmittels, eines Tensids, eines Vernetzungsmittels usw.
mit einem organischen Polyisocyanat umgesetzt wird. Bislang war
bekannt, verschiedene Metallverbindungen oder tertiäre Aminverbindungen als
Katalysatoren für
die Herstellung solcher Polyurethanharze einzusetzen. Industriell
werden diese Katalysatoren allein oder kombiniert verwendet.
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Die tertiären Aminverbindungen zeichnen
sich besonders in der Produktivität und Verformbarkeit aus und
werden daher weithin als tertiäre
Aminkatalysatoren für
die Herstellung von Polyurethanharzen verwendet. Zu ihnen gehören zum
Beispiel herkömmliche
Verbindungen wie Triethylendiamin, N,N,N',N'-Tetramethyl-1,6-hexandiamin,
Bis(2-dimethylaminoethyl)ether, N,N,N',N'',N''-Pentamethyldiethylentriamin, N-Methylmorpholin,
N-Ethylmorpholin und N,N-Dimethylethanolamin. Metallkatalysatoren
neigen zu geringer Produktivität
und Verformbarkeit und werden in den meisten Fällen mit tertiären Aminkatalysatoren
kombiniert verwendet, sie werden selten allein eingesetzt.
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Die oben erwähnten tertiären Aminkatalysatoren verbleiben
aber in freier Form in den Polyurethanharzprodukten und werden allmählich als
flüchtige
Amine freigesetzt, wodurch verschiedene Probleme aufkommen. Zum
Beispiel entsteht durch ein aus einem Polyurethanschaumerzeugnis
im Inneren eines Kraftfahrzeuges freigesetztes, flüchtiges
Amin ein Geruchsproblem. In den letzten Jahren ist weiter ein sogenanntes Fogging-Problem aufgetreten,
wobei sich eine flüchtige
Komponente in einem Polyurethanschaum auf einer Fensterscheibe in
einem Kraftfahrzeug niederschlägt
und ein Beschlagen der Fensterscheibe verursacht, wodurch sich der
kommerzielle Wert verringert. Zusätzlich zu solchen Problemen
gibt es ein Problem der Verschmutzung, indem ein aus einem solchen
Polyurethanerzeugnis freigesetztes, flüchtiges Amin andere Materialien
verschmutzt.
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Als Vorgehensweisen, um solche Probleme
zu lösen,
ist vorgeschlagen worden, einen Aminkatalysator einzusetzen, der
in seinem Molekül
primäre
und sekundäre
Aminogruppen oder eine Hydroxyalkylgruppe besitzt, die in der Lage
ist, mit einem organischen Polyisocyanat zu reagieren (JP-B-57-14762, JP-B-61-31727),
ein Carbonat eines primären
Amins einzusetzen (JP-A-59-191743) oder einen Aminkatalysator einzusetzen,
der zugleich eine Hydroxylgruppe und ein Carbonat eines primären Amins
besitzt (JP-A-4-65416).
Es wird behauptet, dass durch diese Vorgehensweisen die oben erwähnten Probleme
vermieden werden können,
da der eingesetzte Aminkatalysator in der Form, wie er mit einem
organischen Polyisocyanat umgesetzt wurde, in der Skelettstruktur
des Polyurethanharzes fixiert wird.
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Selbst wenn ein solcher Aminkatalysator
mit einer reaktiven Gruppe eingesetzt wird, können aber die obigen Probleme
nicht ganz gelöst
werden. Ein Aminkatalysator, der eine reaktive Gruppe besitzt, weist
gewöhnlich
den Nachteil auf, dass die katalytische Aktivität allmählich absinkt, da er im Prozess
der Polyurethanbildung mit einem organischen Polyisocyanat umgesetzt
und im Polyurethanharz fixiert wird. Insbesondere neigt ein Aminkatalysator
mit primären
und sekundären
Aminogruppen dazu, vom Anfangsstadium des Prozesses der Polyurethanbildung
an mit einem organischen Polyisocyanat zu reagieren, und wird im
Polyurethanharz fixiert, weshalb der Abfall der katalytischen Aktivität erheblich
ist und die Aushärtung
des Polyurethanharzes dazu neigt, unzureichend zu sein, wodurch
sich ein Produktivitätsabfall
ergibt. Wenn ein Carbonat eines primären Amins als Katalysator eingesetzt
wird, kann eine mangelnde Aushärtung
des Harzes durch die Blockierwirkungen des Carbonats überwunden
werden, aber der Katalysator muss in einer grossen Menge verwendet
werden, und weiterhin wird wahrscheinlich ein flüchtiges Amin freigesetzt, und
zwar wahrscheinlich deshalb, weil die Fixierung im Polyurethanharz
ungenügend
ist.
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Unter diesen Aminkatalysatoren mit
reaktiven Gruppen gibt es ferner einige, die einmal durch Reaktion mit
organischen Polyisocyanaten in den Polyurethanharzskeletten fixiert
werden können,
aber dann als freie Aminkatalysatoren freigesetzt werden, wenn die
Polyurethanerzeugnisse auf eine hohe Temperatur gebracht werden,
bei der die Bindungen aufbrechen. Ein weiterer Nachteil der Aminkatalysatoren
mit solchen reaktiven Gruppen besteht des Weiteren darin, dass sich
die mechanischen Eigenschaften der anfallenden Polyurethanerzeugnisse
wahrscheinlich verschlechtern.
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Andere Metallkatalysatoren als die
Aminkatalysatoren, zum Beispiel organische Zinnverbindungen, führen nicht
zu den obigen Problemen, aber wenn sie allein eingesetzt werden,
neigen die Produktivität,
die physikalischen Eigenschaften und die Verformbarkeit dazu, unzureichend
zu sein, und des Weiteren ist auf ein Umweltproblem wegen des Zinns
hingewiesen worden.
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Die vorliegende Erfindung wurde angesichts
der obigen Probleme gemacht, und ihr Ziel besteht darin, ein Herstellungsverfahren,
bei dem mit guter Produktivität
und Verformbarkeit ein Polyurethanharz gewonnen werden kann, das
von der Erzeugung eines flüchtigen
Amins frei ist und keine wesentliche Verschlechterung seiner physikalischen
Eigenschaften erleidet, sowie eine für das Verfahren zu verwendende
Katalysatorzusammensetzung zur Verfügung zu stellen.
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Die gegenwärtigen Erfinder haben eine
ausgedehnte Untersuchung angestellt, um die obigen Probleme zu lösen. Als
ein Ergebnis haben sie gefunden, dass durch gemeinsame Verwendung
einer Aminverbindung, die zumindest eine Aminogruppe und zumindest
eine tertiäre
Aminogruppe in ihrem Molekül
enthält,
sowie einer tertiären
Aminverbindung, die zumindest zwei Hydroxyalkylgruppen in ihrem
Molekül
enthält,
ein Polyurethanharz gewonnen werden kann, das im Wesentlichen frei
von flüchtigen
Aminen ist, keine wesentliche Verschlechterung seiner physikalischen
Eigenschaften aufweist und eine gute Verformbarkeit und Produktivität aufweist.
Die vorliegende Erfindung wurde auf der Basis dieser Entdeckung
erzielt.
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Die vorliegende Erfindung stellt
nämlich
eine Katalysatorzusammensetzung für die Herstellung eines Polyurethanharzes,
die eine Aminverbindung der folgenden Formel (1):
worin R1 und R2 unabhängig voneinander
je eine C
1-4-Alkylgruppe, die direkt oder über ein
Stickstoff- oder Sauerstoffatom zu einer Ringstruktur verbunden
sind, eine Dimethylaminopropylgruppe oder eine Diethylaminopropylgruppe
sind, während
R3 eine gerad- oder
verzweigtkettige C
2-16-Alkylengruppe ist,
sowie eine Aminverbindung der folgenden Formel (2) enthält:
worin R4 und R5 unabhängig voneinander
je eine C
1-4-Alkylgruppe, die direkt oder über ein
Stickstoff- oder Sauerstoffatom zu einer Ringstruktur verbunden
sind, eine Dimethylaminopropylgruppe oder eine Diethylaminopropylgruppe
sind, während
R6 eine gerad- oder
verzweigtkettige C
2-16-Alkylengruppe, R7
eine gerad- oder verzweigkettige C
2-3-Alkylengruppe und
n eine ganze Zahl zwischen 0 und 2 sind, sowie ein Verfahren zur
Herstellung eines Polyurethanharzes zur Verfügung, bei dem eine solche Katalysatorzusammensetzung
eingesetzt wird.
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Die vorliegende Erfindung wird nunmehr
unter Bezugnahme auf die bevorzugten Ausführungsformen eingehend beschrieben.
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Die Katalysatorzusammensetzung für die Herstellung
eines Polyurethanharzes der vorliegenden Erfindung enthält eine
Aminverbindung der obigen Formel (1) und eine Aminverbindung der
obigen Formel (2).
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Die Aminverbindung der obigen Formel
(1) ist eine Verbindung, die zumindest eine Aminogruppe sowie zumindest
eine tertiäre
Aminogruppe in ihrem Molekül
enthält.
Insbesondere gehören
dazu zum Beispiel N,N-Dimethylethylendiamin, N,N-Dimethylpropandiamin,
N,N-Dimethylbutandiamin, N,N-Dimethylpentandiamin, N,N-Dimethylneopentandiamin,
N,N-Dimethylhexandiamin, N,N-Dimethylhexadecyldiamin, N,N-Diethylethylendiamin,
N,N-Diethylpropandiamin, 4-Amino-1-diethylaminopentan, N,N-Diethylhexandiamin,
N-(Aminoethyl)piperidin, N-(Aminoethyl)-N'-methylpiperazin, N-(Aminoethyl)morpholin,
N-(Aminopropyl)piperidin, N-(Aminopropyl)-N'-methylpiperazin, N-(Aminopropyl)morpholin, N,N-Bis(dimethylaminopropyl)ethylendiamin,
N,N-Bis(dimethylaminopropyl)propandiamin und N,N-Bis(diethylaminopropyl)propandiamin.
Unter diesen besitzen N,N-Dimethylethylendiamin, N,N-Dimethylpropandiamin,
N,N-Dimethylbutandiamin, N,N-Dimethylpentandiamin, N,N-Dimethylneopentandiamin,
N,N-Dimethylhexandiamin, N-(Aminoethyl)piperidin, 1-(Aminopropyl)-2-methylimidazol,
N,N-Bis(di methylaminopropyl)ethylendiamin und N,N-Bis(dimethylaminopropyl)propandiamin
hohe katalytische Aktivitäten
und werden daher bevorzugt.
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Die Aminverbindung der obigen Formel
(2) ist eine tertiäre
Aminverbindung mit zumindest zwei Hydroxyalkylgruppen und kann zum
Beispiel gewonnen werden, indem zwei bis sechs Moleküle von Ethylenoxid oder
Propylenoxid additiv mit der primären Aminogruppe der Aminverbindung
der obigen Formel (1) umgesetzt werden. Unter dem Gesichtspunkt
der katalytischen Aktivität
beträgt
die molare Additionsmenge von Ethylen- oder Propylenoxid besonders bevorzugt
2,0 Mole. Zum Beispiel gehören
zu solchen Aminverbindungen insbesondere N,N-Dimethyl-N',N'-bis(hydroxyethyl)ethylendiamin,
N,N-Dimethyl-N',N'-bis(hydroxyethyl)propandiamin,
N,N-Dimethyl-N',N'-bis(hydroxyethyl)neopentandiamin,
N,N-Dimethyl-N',N'-bis(hydroxyethyl)hexandiamin,
N,N-Dimethyl-N',N'-bis(hydroxyethyl)hexadecyldiamin,
N,N-Diethyl-N',N'-bis(hydroxyethyl)ethylendiamin, N,N-Diethyl-N',N'-bis(hydroxyethyl)propandiamin,
4-Bis(hydroxyethyl)amino-1-diethylaminopentan, N,N-Diethyl-N',N'-bis(hydroxyethyl)hexandiamin,
N-(N,N-Bis(hydroxyethyl)aminoethyl)piperidin,
N-(N,N-Bis(hydroxyethyl)aminoethyl)-N'-methylpiperazin, N-(N,N-Bis(hydroxyethyl)aminopropyl)piperidin,
N-(N,N-Bis(hydroxyethyl)aminopropyl)-N'-methylpiperazin, N,N-Bis(dimethylaminopropyl)-N',N'-bis(hydroxyethyl)ethylendiamin, N,N-Bis(dimethylaminopropyl)-N',N'-bis(hydroxyethyl)propandiamin,
N,N-Bis(diethylaminopropyl)-N',N'-bis(hydroxyethyl)propandiamin,
N,N-Dimethyl-N',N'-bis(hydroxypropyl)ethylendiamin,
N,N-Dimethyl-N',N'-bis(hydroxypropyl)propandiamin,
N,N-Dimethyl-N',N'-bis(hydroxypropyl)neopentandiamin,
N,N-Dimethyl-N',N'-bis(hydroxypropyl)hexandiamin,
N,N-Dimethyl-N',N'-bis(hydroxypropyl)hexadecyldiamin, N,N-Diethyl-N',N'-bis(hydroxypropyl)ethylendiamin,
N,N-Diethyl-N',N'-bis(hydroxypropyl)propandiamin, 4-Bis(hydroxypropyl)amino-1-diethylaminopentan,
N,N-Diethyl-N',N'-bis(hydroxypropyl)hexandiamin, N-(N,N-Bis(hydroxypropyl)aminoethyl)piperidin,
N-(N,N-Bis(hydroxypropyl)aminoethyl)-N'-methylpiperazin, N-(N,N-Bis(hydroxypropyl)aminopropyl)piperidin,
N-(N,N-Bis(hydroxypropyl)aminopropyl)-N'-methylpiperazin, N,N-Bis(dimethylaminopropyl)-N',N'-bis(hydroxypropyl)ethylendiamin,
N,N-Bis(dimethylaminopropyl)-N',N'-bis(hydroxypropyl)propandiamin
und N,N-Bis(diethylaminopropyl)-N',N'-bis(hydroxypropyl)propandiamin.
Unter diesen besitzen N,N-Dimethyl-N',N'-bis(hydroxyethyl)ethylendiamin,
N,N-Dimethyl-N',N'-bis(hydroxyethyl)propandiamin,
N,N-Dimethyl-N',N'-bis(hydroxyethyl)neopentandiamin,
N,N-Dimethyl- N',N'-bis(hydroxyethyl)hexandiamin,
N-(N,N-Bis(hydroxyethyl)aminoethyl)piperidin, N,N-Bis(dimethylaminopropyl)-N',N'-bis(hydroxyethyl)ethylendiamin,
N,N-Bis(dimethylaminopropyl)-N',N'-bis(hydroxyethyl)propandiamin,
N,N-Dimethyl-N',N'-bis(hydroxypropyl)ethylendiamin,
N,N-Dimethyl-N',N'-bis(hydroxypropyl)propandiamin,
N,N-Dimethyl-N',N'-bis(hydroxypropyl)neopentandiamin,
N,N-Dimethyl-N',N'-bis(hydroxypropyl)hexandiamin,
N-(N,N-Bis(hydroxyethyl)aminoethyl)piperidin, N,N-Bis(dimethylaminopropyl)-N',N'-bis(hydroxyethyl)ethylendiamin
und N,N-Bis(dimethylaminopropyl)-N',N'-bis(hydroxyethyl)propandiamin
hohe katalytische Aktivitäten
und werden daher stärker
bevorzugt.
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In der Katalysatorzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung liegt das Mischungsverhältnis der Aminverbindung
der obigen Formel (1) mit der Aminverbindung der obigen Formel (2)
gewöhnlich
in einem Bereich von 20 bis 95 zu 80 bis 5 Gewichtsprozent, bevorzugt
in einem Bereich von 30 bis 90 zu 70 bis 10 Gewichtsprozent. Wenn
das Mischungsverhältnis
ausserhalb eines solchen Bereiches liegt, also wenn die Verbindung
der obigen Formel (1) zum Beispiel 95 Gewichtsprozent übersteigt,
neigt die Produktivät
des Polyurethanharzes dazu, sich beträchtlich zu verschlechtern,
aber wenn andererseits die Verbindung der obigen Formel (2) 80 Gewichtsprozent übersteigt,
neigt die katalytische Aktivität
dazu, niedrig zu sein, und es wird nötig, die Menge an einzusetzenden
Katalysatoren zu erhöhen.
In einigen Fällen
erhöht
sich auch die Menge eines flüchtigen
Amins. Des Weiteren kann es auch im Falle eines weichen Schaumerzeugnisses
vorkommen, dass die Schaumzellen zu einer stark geschlossenzelligen
Natur neigen, wodurch die Verformbarkeit dazu neigt, sich zu verschlechtern,
indem es nach dem Herausnehmen aus der Form zum Schrumpfen oder
zu einer Verformung kommt. Wenn die Verbindung der obigen Formel
(1) oder die Verbindung der obigen Formel (2) unabhängig und
allein für
die Herstellung eines Polyurethanharzes verwendet werden, neigt
die Menge flüchtiger
Amine nämlich
dazu, sich zu erhöhen,
oder die Produktivität
oder Verformbarkeit neigen dazu, problematisch zu sein, weshalb
die Wirkungen der vorliegenden Erfindung nicht erzielt werden können. Die
Wirkungen der vorliegenden Erfindung können nur durch die synergistischen
Effekte beim gemeinsamen Einsatz beider Typen von Aminverbindungen
erzielt werden.
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Die Aminverbindung der obigen Formel
(1), die in der Katalysatorzusammensetzung der vorliegenden Erfindung
verwendet werden soll, kann durch ein herkömmliches Ver fahren erzeugt
werden. Zum Beispiel können
N,N-Dimethylpropandiamin, N,N-Diethylpropandiamin oder dergleichen
durch eine Hydrierreaktion eines Dialkylaminopropionitrils gewonnen
werden, das seinerseits durch eine Umsetzung von Dimethylamin, Diethylamin
oder dergleichen mit Acrylnitril erhalten wird. Des Weiteren kann
Bis(dimethylaminopropyl)propandiamin durch eine Hydrierreaktion
eines Umsetzungsprodukts von Acrylnitril mit Bis(dimethylaminopropyl)amin gewonnen
werden, das ein Nebenprodukt der oben erwähnten Hydrierreaktion eines
Dialkylaminopropionitrils ist. Die Aminverbindung der obigen Formel
(2) kann durch eine Additionsreaktion von Ethylen- oder Propylenoxid
an die Verbindung der obigen Formel (1) gewonnen werden, wie oben
erwähnt.
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Für
die Herstellung eines Polyurethanharzes wird die Katalysatorzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung gewöhnlich
in einer Menge zwischen 0,01 und 10 Gewichtsteilen, bevorzugt zwischen
0,05 und 5 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile des einzusetzenden
Polyols verwendet. Wenn der Katalysator in grosser Menge verwendet
wird, verbessert sich die Produktivität des Polyurethanharzes, aber
die Menge flüchtiger Amine
erhöht
sich ebenfalls, was unerwünscht
ist.
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Die Katalysatorzusammensetzung der
vorliegenden Erfindung reagiert mit einem Polyisocyanat, das ein
Ausgangsmaterial für
ein Polyurethanharz ist, wodurch sie in einem Polyurethanharzskelett
fixiert wird. Des Weiteren zersetzt sich der fixierte Katalysator
der vorliegenden Erfindung selbst dann nicht, wenn er einer hohen
Temperatur ausgesetzt wird. Daher liegt die Katalysatorzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung im Polyurethanharz nicht in Gestalt eines
freien Amins vor, entsprechend werden keine flüchtigen Amine freigesetzt.
Mit dem Polyurethanharzerzeugnis, das unter Benutzung der Katalysatorzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung hergestellt wird, ist es möglich, die
verschiedenen, oben erwähnten
Probleme wie Geruch nach flüchtigem
Amin, Fogging usw. zu unterdrücken.
Wenn der Katalysator der vorliegenden Erfindung für die Herstellung
eines Polyurethanharzes verwendet wird, weist des Weiteren ein Polyurethanschaumerzeugnis oder
dergleichen eine ausgezeichnete Verformbarkeit auf, zum Beispiel
Wegfall der Zellenaufrauung an der Schaumoberfläche, und die Aushärtung des
Harzes wird beschleunigt, so dass sich die Produktivität verbessert.
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Das Verfahren zur Herstellung eines
Polyurethanharzes unter Einsatz der Katalysatorzusammensetzung der
vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung eines Polyurethanharzerzeugnisses
durch Umsetzung eines Polyols mit einem Polyisocyanat in Gegenwart
des Aminkatalysators und, sofern erforderlich, eines Treibmittels,
eines Tensids oder eines Vernetzungsmittels. Das Erzeugnis kann
zum Beispiel ein Polyurethan-Weichschaum,
ein halbharter Polyurethanschaum oder ein Polyurethan-Hartschaum
sein, die unter Einsatz eines Treibmittels hergestellt werden, oder
ein Elastomererzeugnis, das ohne Einsatz eines Treibmittels hergestellt
wird. Unter diesen Erzeugnissen eignet sich die Katalysatorzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung bevorzugt für Polyurethan-Weichschaum, halbharten
Polyurethanschaum oder Polyurethan-Hartschaum, die unter Einsatz
eines Treibmittels hergestellt werden, und insbesondere eignet sie
sich für Polyurethan-Weichschaum,
wo es wahrscheinlich ist, dass ein flüchtiger Aminkatalysator freigesetzt
wird.
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In dem mit dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung hergestellten Polyurethanharz beträgt die Menge an flüchtigem
Aminkatalysator nicht mehr als 1 μg
pro Gramm des Polyurethanharzes. In der vorliegenden Erfindung bedeutet
hier die Menge an flüchtigem
Aminkatalysator die Gesamtmenge an Aminkatalysator, die gasförmig aus
dem Polyurethanharz erzeugt wird, wenn das Polyurethanharz für 48 Stunden
auf 100°C
erhitzt wird.
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Im Verfahren zur Herstellung eines
Polyurethanharzes der vorliegenden Erfindung verwendbare Polyole
sind zum Beispiel herkömmliche
Polyetherpolyole, Polyesterpolyole, Polymerpolyole und weiter auch schwer
entflammbare Polyole wie phosphor- oder halogenhaltige Polyole.
Diese Polyole können
allein oder gemischt in einer zweckmässigen Kombination verwendet
werden.
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Die Polyetherpolyole können zum
Beispiel durch eine Additionsreaktion eines Alkylenoxids wie Ethylen-
oder Propylenoxid mit einem Ausgangsmaterial hergestellt werden,
das eine Verbindung mit mindestens zwei aktiven Wasserstoffgruppen
ist, zum Beispiel ein mehrwertiger Alkohol wie Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin,
Trimethylolpropan oder Pentaerythrit, ein Amin wie Ethylendiamin
oder ein Alkanolamin wie Ethanolamin oder Diethanolamin, zum Beispiel
mit einem im Polyurethane Handbook (hrsg. Gunter Oertel, 1985) auf Seiten
42 bis 53 offenbarten Verfahren.
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Die Polyesterpolyole können zum
Beispiel jene sein, die durch die Reaktion einer zweibasischen Säure mit
Glykol gewonnen werden können,
ferner ein Abfallprodukt der Nylonherstellung, wie im Polyurethane Resin
Handbook (hrsg. Keiji Iwata, erste Auflage veröffentlicht 1987) auf Seite
117 offenbart, TMP, ein Abfallprodukt des Pentaerythrits, ein Abfallprodukt
eines Polyesters vom Phthalattyp sowie Polyesterpolyole, die sich
aus der Behandlung solcher Abfallprodukte ableiten.
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Die Polymerpolyole können zum
Beispiel Polymerpolyole sein, die durch Umsetzung der oben erwähnten Polyetherpolyole
mit einem ethylenisch ungesättigten
Monomer wie Butadien, Acrylnitril oder Styrol in Gegenwart eines
Radikalpolymerisationskatalysators gewonnen werden.
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Die schwer entflammbaren Polyole
können
zum Beispiel phosphorhaltige Polyole, die durch Addition eines Alkylenoxids
an eine Phosphorsäureverbindung
gewonnen werden können,
halogenhaltige Polyole, die durch Ringöffnungspolymerisation von Epichlorhydrin
oder Trichlorbutylenoxid gewonnen werden können, oder Phenolpolyole sein.
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Diese Polyole können Molekulargewichte von
62 bis 15 000 haben. Für
Polyurethan-Weichschäume können die
mit Molekulargewichten von 1000 bis 15 000 verwendet werden. Bevorzugt
werden Polyetherpolyole und Polymerpolyole mit Molekulargewichten
zwischen 3000 und 15000. Stärker
bevorzugt werden Polyurethan-Weichschäume, die unter gemeinsamer
Verwendung von Polyetherpolyolen und Polymerpolyolen hergestellt
werden.
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Die in der vorliegenden Erfindung
zu verwendenden organischen Polyisocyanate können ein bekanntes Polyisocyanat,
zum Beispiel ein aromatisches Polyisocyanat wie Toluoldiisocyanat
(TDI), Diphenylmethandiisocyanat (MDI), Naphthylendiisocyanat oder
Xylylendiisocyanat, ein aliphates Polyisocyanat, ein aliphatisches
Polyisocyanat wie Hexamethylendiisocyanat, ein alicyclisches Polyisocyanat
wie Dicyclohexyldiisocyanat oder Isophorondiisocyanat oder eine
Mischung davon sein. Als TDI oder sein Abkömmling können ein Gemisch von 2,4-Toluoldiisocyanat
und 2,6-Toluoldiisocyanat bzw. ein Prepolymerderivat von TDI mit
endständigem
Isocyanat erwähnt
werden. Als MDI oder sein Abkömmling
können
ein Gemisch von MDI und seinem Polymer, d. h. ein Polyphenyl-Polymethylendiisocyanat
und/oder ein Diphenylmethan-Diisocyanatabkömmling mit endständigen Isocyanatgruppen
erwähnt
werden. Von diesen organischen Polyisocyanaten werden bevorzugt
TDI und MDI eingesetzt. Für
Polyurethan-Weichschäume
werden bevorzugt TDI, MDI oder ihre Kombination eingesetzt.
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Das Verhältnis eines solchen organischen
Polyisocyanats zum Polyol ist nicht speziell beschränkt, aber
als ein Isocyanat-Index ausgedrückt
(d. h. Isocyanatgruppen/mit Isocyanatgruppen reagierende aktive Wasserstoffgruppen)
liegt es gewöhnlich
in einem Bereich zwischen 60 und 130 für die Herstellung eines Weichschaumes
oder eines halbharten Schaumes, und gewöhnlich in einem Bereich zwischen
60 und 400 für die
Herstellung eines Hartschaumes oder eines Urethan-Elastomers.
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Der für das Verfahren zur Herstellung
eines Polyurethans der vorliegenden Erfindung zu verwendende Katalysator
ist der oben erwähnte
Katalysator der vorliegenden Erfindung. Andere Katalysatoren können aber kombiniert
in einem Bereich eingesetzt werden, der nicht von der vorliegenden
Erfindung abweicht. Herkömmliche
organische Metallkatalysatoren, tertiäre Amine oder quartäre Ammoniumsalze
können
zum Beispiel als solche anderen Katalysatoren erwähnt werden.
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Zu den organischen Metallkatalysatoren
gehören
zum Beispiel Zinn(II)diacetat, Zinn(II)dioctoat, Zinn(II)dioleat,
Zinn(II)dilaurat, Dibutylzinnoxid, Dibutylzinndiacetat, Dibutylzinndilaurat,
Dibutylzinndichlorid, Dioctylzinndilaurat, Bleioctanoat, Bleinaphthenat,
Nickelnaphthenat und Cobaltnaphthenat.
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Die tertiären Amine können herkömmliche sein, zum Beispiel
tertiäre
Aminverbindungen wie N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin,
N,N,N',N'-Tetramethylpropylendiamin,
N,N,N',N'',N''-Pentamethyldiethylentriamin,
N,N,N',N'',N''-Pentamethyl-(3-aminopropyl)ethylendiamin,
N,N,N',N'',N''-Pentamethyldipropylentriamin,
N,N,N',N'-Tetramethylguanidin, 1,3,5-Tris(N,N-dimethylaminopropyl)hexahydro-S-triazin,
1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undecen-7-triethylendiamin, N,N,N',N'-Tetramethylhexamethylendiamin,
N-Methyl-N'-(2-dimethylaminoethyl)piperazin,
N,N'-Dimethylpiperazin,
Dimethylcyclohexylamin, N-Methylmorpholin, N-Ethylmorpholin, Bis(2-dimethylaminoethyl)ether,
1-Methylimidazol,
1,2-Dimethylimidazol, 1-Isobutyl-2-Methylimidazol und 1-Dimethylaminopropylimidazol.
Weiter können
tertiäre
Aminverbindungen mit reaktiven Gruppen, die nicht zur vorliegenden
Erfindung gehören,
ebenfalls verwendet werden, zum Beispiel Dimethylethanolamin, Dimethylisopropanolamin,
N,N-Dimethylhexanolamin, Dimethylaminoethoxyethanol, N,N-Dimethyl-N'-(2-hydroxyethyl)ethylendiamin,
N,N-Dimethyl-N'-(2-hydroxyethyl)propandiamin,
N-Methyl-N'-(2-hydroxyethyl)piperazin, Bis(dimethylaminopropyl)amin,
Bis(dimethylaminopropyl)isopropanolamin, 1-(2-Hydroxyethyl)imidazol, 1-(2-Hydroxypropyl)imidazol,
1-(2-Hydroxyethyl)-2-methylimidazol, 1-(2-Hydroxypropyl)-2-methylimidazol
und 3-Chinuclidinol.
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Zu den quartären Ammoniumsalzen gehören zum
Beispiel ein herkömmliches
Tetraalkylammoniumhalogenid wie Tetramethylammoniumchlorid, ein
Tetraalkylammonium hydroxid wie Tetramethylammoniumhydroxid und ein
Tetraalkylammoniumsalz einer organischen Säure wie Tetramethylammonium-2-ethylhexanoat, 2-Hydroxypropyltrimethylammoniumformiat
oder 2-Hydroxypropyltrimethylammonium-2-ethylhexanoat.
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Das für das Verfahren zur Herstellung
eines Polyurethanharzes der vorliegenden Erfindung zu verwendende
Treibmittel ist Wasser und/oder eine niedrigsiedende organische
Verbindung. Die niedrigsiedende organische Verbindung kann zum Beispiel
eine Kohlenwasserstoffverbindung oder eine halogenierte Kohlenwasserstoffverbindung
sein. Die Kohlenwasserstoffverbindung kann zum Beispiel das bekannte
Methan, Ethan, Propan, Butan, Pentan oder Hexan sein. Die halogenierten
Kohlenwasserstoffe können
zum Beispiel ein bekanntes halogeniertes Methan, bekannte halogenierte
Ethane oder fluorierte Kohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid, HCFC-141b,
HFC-245fa oder HFC-356mfc sein. Wenn solche Treibmittel verwendet
werden sollen, können
Wasser oder eine niedrigsiedende organische Verbindung unabhängig allein
oder zusammen verwendet werden. Ein besonders bevorzugtes Treibmittel
ist Wasser. Die Menge kann je nach der Dichte des Produkts variieren,
beträgt
aber gewöhnlich
mindestens 0,1 Gewichtsteile, bevorzugt 0,5 bis 10 Gewichtsteile je
100 Gewichtsteile des Polyols.
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In der vorliegenden Erfindung kann
auch, falls erforderlich, ein Tensid eingesetzt werden. Ein herkömmliches
organisches Tensid des Silicontyps kann als zu verwendendes Tensid
erwähnt
werden, und es wird gewöhnlich
in einer Menge zwischen 0,1 und 10 Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteile
des Polyols verwendet.
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In der vorliegenden Erfindung können erforderlichenfalls
ein Vernetzungsmittel oder ein Kettenverlängerer einbezogen werden. Ein
mehrwertiger Alkohol niedrigen Molekulargewichts (wie Ethylenglykol,
1,4-Butandiol oder Glycerin), ein Aminpolyol niedrigen Molekulargewichts
(wie Diethanolamin oder Triethanolamin) oder ein Polyamin (wie Ethylendiamin,
Xylylendiamin oder Methylenbis-orthochloranilin) können zum
Beispiel als Vernetzungsmittel oder Kettenverlängerer erwähnt werden. Von diesen wird
Dimethanolamin bzw. Triethanolamin bevorzugt.
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Im Verfahren der vorliegenden Erfindung
können
erforderlichenfalls ferner ein Färbemittel,
ein Flammschutzmittel, ein Alterungsschutzmittel oder andere bekannte
Zusatzstoffe verwendet werden. Die Arten und Mengen solcher Zusatzstoffe
können
gewöhnlich
innerhalb der gemeinhin eingesetzten Bereiche liegen, solange sie
nicht von bekannten Vorgehensweisen abweichen.
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Das durch das Verfahren der vorliegenden
Erfindung erzeugte Produkt kann in verschiedenen Anwendungen verwendet
werden. Ein Weichschaum kann zum Beispiel als Kissen oder Polster
für ein
Bett, einen Teppich oder eine Matratze verwendet werden. Ein halbharter
Schaum kann zum Beispiel für
eine Instrumententafel, eine Kopfstütze oder das Steuerrad eines
Kraftfahrzeugs verwendet werden. Ein Hartschaum kann zum Beispiel
für einen
Kühlschrank,
einen Gefrierschrank oder ein wärmedämmendes
Baumaterial verwendet werden. Ein Elastomererzeugnis kann zum Beispiel
für einen
Kleber, ein Fussbodenmaterial oder ein wasserundurchlässig machendes
Material verwendet werden.
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Die Katalysatorzusammensetzung der
vorliegenden Erfindung reagiert mit einem Polyisocyanat, das ein
Ausgangsmaterial für
ein Polyurethanharz ist, und wird dadurch im Polyurethanharzskelett
fixiert. Des Weiteren wird der fixierte Katalysator der vorliegenden
Erfindung selbst dann nicht zersetzt, wenn er einer hohen Temperatur
ausgesetzt wird. Daher liegt die Katalysatorzusammensetzung der
vorliegenden Erfindung nicht als ein freies Amin im Polyurethanharz
vor, weshalb keine flüchtigen
Amine freigesetzt werden. Mit einem Polyurethanharzerzeugnis, das
mit der Katalysatorzusammensetzung der vorliegenden Erfindung gewonnen wurde,
ist es daher möglich,
verschiedene Probleme des Standes der Technik wie Geruch nach flüchtigem Amin
oder Fogging zu unterdrücken.
Wenn der Katalysator der vorliegenden Erfindung für die Herstellung
eines Polyurethanharzes verwendet wird, kann ferner eine ausgezeichnete
Verformbarkeit wie ein Ausschalten der Zellenaufrauung an der Schaumoberfläche bei
einem Polyurethan-Schaumerzeugnis oder dergleichen erhalten werden,
und das Aushärten
des Harzes wird beschleunigt, so dass sich die Produktivität verbessert.
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Die vorliegende Erfindung wird nun
mehr eingehender unter Bezugnahme auf Beispiele und Vergleichsbeispiele
beschrieben. Es versteht sich aber, dass die vorliegende Erfindung
keineswegs auf solche spezifischen Beispiele beschränkt ist.
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BEISPIELE 1 bis 5 und
VERGLEICHSBEISPIELE 1 bis 9
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Beispiele werden aufgezeigt, in denen
weiche, hochelastische Polyurethanschäume mit den Katalysatorzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung sowie mit Katalysatoren der Vergleichsbeispiele
hergestellt wurden.
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N,N-Dimethylethylendiamin (DMAEA)
oder N,N-Dimethylpropandiamin (DMAPA) und N,N-Dimethyl-N',N'-bis(hydroxyethyl)propandiamin
(DMAPA2EO) oder N,N-Di methyl-N',N'-bis(hydroxypropyl)propandiamin
(DMAPA2PO) wurden in den in Tabelle 1 gezeigen Mischungsverhältnissen
gemischt. Auf diese Weise wurden die Katalysatorzusammensetzungen
C-1 bis C-5 der vorliegenden Erfindung hergestellt.
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Polyole, Wasser, Vernetzungsmittel
und Schaumstabilisatoren wurden in den in Tabelle 2 gezeigen Mischungsverhältnissen
gemischt, um Vormischung A zu erhalten.
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Von der Vormischung A wurden 86,6
g in einen 300-ml-Polyethylenbecher gegeben, und eine der Katalysatorzusammensetzungen
C-1 bis C-5 der vorliegenden Erfindung sowie die Katalysatoren der
Vergleichsbeispiele wurden in einer solchen Menge zuge gegeben, dass
die Reaktivität
60 Sekunden betrug, wie durch die folgende Gelierungszeit ausgedrückt; die
Temperatur wurde auf 20°C
eingestellt. Von einer Polyisocyanat-Flüssigkeit
(TM80), deren Temperatur in einem getrennten Behälter auf 20°C eingestellt wurde, wurde eine solche
Menge in den Becher der Vormischung A gegeben, dass der Isocyanat-Index
(molares Verhältnis
Isocyanatgruppen/OH-Gruppen × 100)
105 betrug, und mit einem Rührer
wurde rasch für
5 Sekunden mit 6000 U/min gerührt.
Die durch Rühren
gewonnene, gemischte Lösung
wurde in einen 2-Liter-Polyethylenbecher überführt, der auf eine Temperatur
von 50°C
eingestellt war, woraufhin die Reaktivität während des Schäumens gemessen
wurde. Dann wurden die Mengen des Ausgangsmaterials erhöht, und
die gemischte Lösung wurde
in eine Form aus Aluminium mit Innenabmessungen von 35 × 35 × 10 cm
gegeben, die in gleicher Weise auf eine Temperatur von 50°C eingestellt
war, so dass die Gesamtdichte des Schaumes 45 kg/m3 betrug,
und nach Aufsetzen eines Deckels wurde das Schaum-Formpressen durchgeführt. Nach
Ablauf von 5 Minuten seit Eingabe der gemischten Lösung wurde
der Schaum aus der Form genommen. Am formgepressten Schaum wurden
die geschlossenzellige Natur des Schaumes, die Härte bei der Abnahme des Schaumes
aus der Form, die Verformbarkeit des Schaumes, die Gesamtdichte
des Schaumes, die Kerndichte, die Menge von verflüchtigtem
Aminkatalysator und der Geruch des Schaumes gemessen und verglichen.
Die Ergebnisse werden in Tabellen 3 und 4 gezeigt. Die Messverfahren
für die
gemessenen Parameter waren wie folgt.
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Messung der Reaktivität
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Aufrahmzeit: Die Initiierungszeit
für das
Schäumen,
d. h. die Zeit bis zum Beginn des Aufsteigens des Schaumes wurde
visuell bestimmt.
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Gelierungszeit: Mit fortschreitender
Reaktion wurde die Zeit bis zur Umwandlung der flüssigen in
die Harzsubstanz gemessen.
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Anstiegszeit: Die Zeit bis zum Ende
des Aufsteigens des Schaumes wurde visuell bestimmt.
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Geschlossenzellige Natur
des Schaumes
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Nach Ablauf von 5 Minuten seit Einführung der
gemischten Lösung
wurde der Schaum aus der Pressform genommen, sofort von Hand gepresst
und wie folgt bewertet. Wenn die geschlossenzellige Natur des Schaumes
stark ist, besitzt der Schaum keine Elastizität, und der mit der Hand empfundene
Widerstand ist hoch.
©:
Hohe Elastizität
O:
Mässige
Elastizität
Δ: Geringe
Elastizität
X:
Keine Elastizität.
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Härte des
Schaumes bei Entnahme aus der Pressform
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Unmittelbar nach Bewertung der geschlossenzelligen
Natur des Schaumes wurde die Härte
des Schaumes bei 75-%iger Kompression zweimal mit einem Tensilon
mit Hilfe einer Scheibe von 20 cm Durchmesser gemessen. Die zweite
Härte wurde
als die Härte
zum Zeitpunkt der Entnahme aus der Pressform angesehen. Wenn die
Härte zum
Zeitpunkt der Entnahme aus der Pressform gross ist, kann die Entnahme
aus der Pressform erleichtert sein, was zur Produktivität des Schaumes
beiträgt.
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Verformbarkeit des Schaumes
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Die zelluläre Rauheit an der Oberfläche des
pressgeformten Schaumes wurde als Verformbarkeit visuell wie folgt
bewertet:
©:
Keine Zellenaufrauung beobachtet
O: Zellenaufrauung teilweise
beobachtet
Δ:
Zellenaufrauung über
etwa die halbe Oberfläche
beobachtet
X: Zellenaufrauung über die gesamte Oberfläche beobachtet.
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Schaumkerndichte
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Der mittlere Teil des formgepressten
Schaumes wurde zu einer Grösse
von 20 × 20 × 5 cm geschnitten,
und die Grösse
und das Gewicht wurden genau gemessen, woraus die Kerndichte berechnet
wurde.
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Menge an verdampftem Aminkatalysator
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Die quantitative Analyse wurde gemäss dem Verfahren
nach DIN 75201-G ausgeführt,
wobei die Menge des aus dem Schaum verdampften und kondensierten
Aminkatalysators gemessen wurde. Fünf Schaumstücke einer Grösse von
5 × 5 × 1 cm wurden
aus dem Schaum herausgeschnitten, dessen Schaumkerndichte gemessen
worden war, und in ein auseinandernehmbares Gefäss von 500 ml mit flachem Boden
gegeben, das mit Aluminiumfolie bedeckt wurde. Dann wurde ein Oberteil
eines auseinandernehmbaren Gefässes,
das so abgewandelt worden war, dass Kühlwasser in einem Leerraum
umgepumpt werden konnte, auf das auseinandernehmbare Gefäss von 500
ml mit flachem Boden aufgesetzt und festgeklemmt. Dieser Behälter wurde für 48 Stunden
in ein Ölbad von
100°C eingetaucht.
Nach 48 Stunden wurde der auf der Aluminiumfolie abgeschiedene Aminkatalysator
mit Methanol aufgenommen und mit Gaschromatographie quantitativ
analysiert. Der Messwert wurde als μg Aminkatalysator je Gramm des
Schaumes ausgedrückt.
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Geruch des
Schaumes
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Aus dem Schaum, dessen Schaumkerndichte
gemessen worden war, wurde ein Stück von 5 × 5 × 5 cm herausgeschnitten und
in eine Mayonnaiseflasche gegeben, die mit einem Deckel verschlossen
wurde. Dann wurde der Geruch des Schaumes durch zehn Beobachter
ermittelt und die Geruchsintensität gemessen.
©: Kein wesentlicher
Geruch
O: Geringfügiger
Geruch
Δ:
Deutlicher Geruch
X: Starker Geruch.
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Es ist aus den Beispielen 1 bis 5
ersichtlich, dass Polyurethanschäume,
die unter Verwendung der Katalysatorzusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung gewonnen wurden, einen Gehalt an flüchtigem Aminkatalysator von
nicht mehr als 1 μg/g
haben und daher im Wesentlichen keinen Aminkatalysator freisetzen,
weshalb die Schäume
keinen Geruch aufweisen. Des Weiteren sind die Verformbarkeiten
der Schäume gut,
auch die Härte
der Schäume
zum Zeitpunkt der Entnahme aus der Pressform ist hoch, und die Schaumerzeugnisse
können
innerhalb einer kurzen Zeit aus den Pressformen entnommen werden,
was zur Produktivität der
Schäume
beiträgt.
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In den Vergleichsbeispielen 1 bis
9 jedoch werden flüchtige
Aminkatalysatoren in wesentlichen Mengen aus den Schäumen freigesetzt,
weshalb die Schäume
einen starken Geruch aufweisen.
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Das Vergleichsbeispiel 1 ist ein
Beispiel für
einen tertiären
Aminkatalysator ohne eine reaktive Gruppe im Molekül, weshalb
ein flüchtiger
Aminkatalysator in grosser Menge aus dem Schaum freigesetzt wird.
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Das Vergleichsbeispiel 2 ist ein
Beispiel für
einen Aminkatalysator, der eine Hydroxyethylgruppe im Molekül enthält, weshalb
ein flüchtiger
Aminkatalysator in grosser Menge aus dem Schaum freigesetzt wird.
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Die Vergleichsbeispiele 3 und 4 sind
Beispiele für
die alleinige Verwendung der in den Katalysatorzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung verwendeten Aminverbindungen. Mit dem
Aminkatalysator im Vergleichsbeispiel 3 oder 4, der eine primäre Aminogruppe
im Molekül
enthält,
ist die Härte
des Schaumes zum Zeitpunkt der Entnahme aus der Pressform gering,
und es ist nicht möglich,
das Schaumerzeugnis innerhalb einer kurzen Zeit aus der Pressform
herauszunehmen, weshalb die Produktivität des Schaumes mangelhaft ist.
Bei der alleinigen Verwendung eines Aminkatalysators mit zwei Hydroxyalkylgruppen
im Molekül
(Vergleichsbeispiele 5 oder 6) ist die Katalysatoraktivität gering,
die erforderliche Katalysatormenge erhöht sich, und ein flüchtiger
Aminkatalysator wird vom Schaum freigesetzt, obwohl seine Menge
gering ist. Des Weiteren ist die geschlossenzellige Natur des Schaumes
stark.
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Mit dem Aminkatalysator im Vergleichsbeispiel
7, der eine sekundäre
Aminogruppe im Molekül
enthält, wird
ein flüchtiger
Aminkatalysator in grosser Menge aus dem Schaum freigesetzt.
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Das Vergleichsbeispiel 8 ist ein
Beispiel für
ein Carbonat des Aminkatalysators, der eine primäre Aminogruppe enthält, wobei
die Katalysatoraktivität
gering ist, die erforderliche Katalysatormenge sich erhöht und ein
flüchtiger
Aminkatalysator in grosser Menge aus dem Schaum freigesetzt wird.
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Das Vergleichsbeispiel 9 ist ein
Beispiel für
die gleichzeitige Verwendung eines Carbonats eines Aminkatalysators
mit primärer
Aminogruppe und eines Aminkatalysators mit zwei Hydroxyalkylgruppen
im Molekül, wobei
die erforderliche Katalysatormenge sich erhöht und ein flüchtiger
Aminkatalysator in grosser Menge aus dem Schaum freigesetzt wird.
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Das Vergleichsbeispiel 10 ist ein
Beispiel für
die gleiche Kombination von Aminkatalysatoren wie im Vergleichsbeispiel
9, aber die Menge des aus dem Schaum freigesetzten Aminkatalysators
wird nicht auf das Niveau herabgesetzt, das mit der Katalysatorzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung erreicht werden kann. Des Weiteren ist
das Problem einer stark geschlossenzelligen Natur des Schaumes noch
nicht gelöst.