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Gebiet der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Profil und insbesondere ein Fensterprofil aus einer thermoplastischen
Formmasse für
Fenster oder Türen.
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Technischer
Hintergrund
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Fensterprofile, wie Fensterrahmen,
Fensterflügel
bzw. Fensterstöcke
und Türprofile,
wie Türstöcke bzw.
Türrahmen,
und ähnliche
Teile von Fenstern und Türen
werden seit einigen hundert Jahren aus Holz hergestellt. Seit einigen
Jahrzehnten haben Profile aus Polymermaterialien, insbesondere Polyvinylchlorid
(PVC) Profile aus Holz immer mehr ersetzt.
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Obwohl PVC als Material für Fenster-
und Türprofile
viele Vorteile hat, gibt es auch einige Nachteile. Somit wird bei
solchen Profilen vorzugsweise starres oder hartes PVC verwendet.
PVC verliert jedoch bei höheren
Temperaturen seine Steifigkeit ziemlich schnell. Um die Kerbschlagzähigkeit
zu verbessern, werden dem PVC oft die Kerbschlagzähigkeit
modifizierende Mittel zugesetzt, die auf dessen Steifigkeit und
Temperaturformbeständigkeit
einen nachteiligen Einfluß ausüben. Außerdem stellt
PVC aus Umweltgesichtspunkten kein bevorzugtes Material dar.
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Angesichts der Nachteile von PVC
wurden Vorschläge
gemacht, es durch andere Polymermaterialien zu ersetzen, bisher
war jedoch keines der vorgeschlagenen Ersatzmaterialien völlig zufriedenstellend.
Wichtige Eigenschaften eines Ersatzmaterials für Fenster- und Türprofile
sind die Steifigkeit, die Kerbschlagzähigkeit und das leichte Verbin den
der Ecken der Profile. Bei der Verwendung von Kunststoffmaterialien
erfolgt das Verbinden der Profile vorzugsweise durch Schweißen.
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Ein vorgeschlagenes Ersatzmaterial
ist Polypropylenkunststoff. Es war jedoch unmöglich, die gewünschte Steifigkeit
einerseits mit der erwünschten
Kerbschlagzähigkeit
und Schweißbarkeit
andererseits zu kombinieren. Bei der Verwendung eines statistischen
Propylen-Copolymers
kann die gewünschte
Steifigkeit erreicht werden, wenn eine relativ große Menge
Füllstoff,
wie Talkum, zugesetzt wird, das führt jedoch zu einer Verringerung
der Kerbschlagzähigkeit
und der Schweißbarkeit.
Ein Propylen-Homopolymer kann andererseits eine ausreichende Steifigkeit
und Schweißbarkeit
aufweisen, ihm fehlt jedoch eine ausreichende Kerbschlagzähigkeit.
Die Steifigkeit und die Kerbschlagzähigkeit können verbessert werden, wenn
verstärkende
Materialien, wie Glasfasern, zugesetzt werden, das führt jedoch
zu einer Beeinträchtigung
der Schweißbarkeit
und auch zu einem stärkeren
Verschleiß der
Ausrüstung
für die
Herstellung des Profils, wie der Extrudertrommel und -schnecke.
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Als ein Beispiel eines vorgeschlagenen
Polymerersatzmaterials für
Profile aus PVC kann das Deutsche Patent
DE 38 25 796 genannt werden, das eine
Formmasse für
Fenster- und Türrahmen
offenbart. Diese Formmasse umfaßt
100 Gew.-Teile Polypropylen und/oder eines Propylen-Copolymers,
6 bis 28 Gew.-Teile EPDM und/oder EPM, 0 bis 49 Gew.-Teile Polyethylen
und/oder eines Ethylen-Copolymers, 1 bis 8 Gew.-Teile Glasfasern,
20 bis 45 Gew.-Teile Talkum, 7 bis 15 Gew.-Teile Titandioxid und 0,5 bis 2 Gew.-Teile
Stabilisatoren aus einem Polyolefin. Die Formmasse wird zu einem
Fensterprofil extrudiert, und dieses Profil weist einen Elastizitätsmodul
von mehr als 2000 N/mm
2 und einen Prozentsatz
von weniger als 14 Vol.-% Glasfasern, Talkum und Titandioxid auf.
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In diesem Deutschen Patent wird festgestellt,
daß ein
herkömmliches
Fensterprofil aus in bezug auf die Kerbschlagzähigkeit modifiziertem PVC bei
23°C einen
Elastizitätsmodul
von etwa 2400 N/mm2 aufweist und daß die gemäß diesem Deutschen Patent verwendeten
Polyolefinpolymere nur einen Bereich von 700 bis 1400 N/mm2 abdecken.
Um einen höheren
Elastizitätsmodul
zu erhalten, müssen
verstärkende
Zusätze
in Form von Glasfasern und Talkum zugegeben werden. Diese Zusätze beeinträchtigen
jedoch die mechanischen Eigenschaften bei niedrigen Temperaturen
sowie auch die Schweißbarkeit
des Profils und führen
bei der Herstellung der Profile zu einem stärkeren Verschleiß des Extruders.
Um die mechanischen Eigenschaften bei niedrigen Temperaturen zu
verbessern, werden EPDM und/oder EPM zugesetzt, die jedoch die Steifigkeit und
Schweißbarkeit
des Profils beeinträchtigen.
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Es ist naheliegend, daß Bedarf
nach weiteren Verbesserungen in bezug auf Fenster- und Türprofile aus
von PVC verschiedenen Polymermaterialien besteht.
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Kurze Beschreibung
der Erfindung
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Fenster- oder Türprofil,
wie einen Fensterrahmen oder -flügel,
oder einen Türrahmen,
aus einem Polyolefinmaterial bereitzustellen, das die Nachteile
aus dem Stand der Technik vermindert oder eliminiert.
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Weiterhin ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Fensteroder Türprofil
mit einer guten Schweißbarkeit
bereitzustellen.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht darin, ein Fenster- oder Türprofil mit einer hohen Steifigkeit
bereitzustellen.
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Weiterhin ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Fensteroder Türprofil
mit einer hohen Kerbschlagzähigkeit
bereitzustellen.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Fenster- oder Türprofils
mit einer hohen Temperaturformbeständigkeit.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
werden diese und weitere Aufgaben gelöst, indem das Fenster- oder
Türprofil
aus einer thermoplastischen Formmasse hergestellt wird, die ein
Propylen-Blockcopolymer umfaßt.
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Insbesondere stellt die vorliegende
Erfindung ein Profil aus einer thermoplastischen Formmasse für Fenster
und Türen
bereit, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die thermoplastische Formmasse
ein Propylen-Blockcopolymer umfaßt, das ein Blockcopolymer
mit verschiedenen Phasen bzw. ein heterophasisches Copoloymer ist,
das eine Matrix aus einem Propylen-Homopolymer umfaßt, die
ein gummiartiges Propylen-Copolymer enthält, daß die thermoplastische Formmasse
ein keimbildendes Mittel und einen partikelförmigen Füllstoff einschließt, und
daß das
Profil:
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- (i) einen Zugmodul, gemäß DIN 53457 bestimmt, von mindestens
2000 MPa aufweist,
- (ii) eine Kerbschlagzähigkeit,
gemäß ISO 179/1eA/23°C bestimmt,
von mindestens 20 kJ/m2 hat,
- (iii) einen Schweißfaktor,
gemäß DIN 53455
bestimmt, von mindestens 0,7 aufweist, und
- (iv) einen Vicat-Erweichungspunkt B, gemäß ASTM D 1525, Bedingung B
bestimmt, von mindestens 75°C hat.
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Diese und weitere Merkmale und Vorteile
der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden Beschreibung
und der zugehörigen Ansprüche deutlich.
Der Einfachheit halber betrifft die nachfolgende Beschreibung nur
Fensterprofile.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Wie vorstehend erwähnt, umfaßt die Formmasse
ein Propylen-Blockcopolymer. Bestimmte Einzelheiten in Bezug auf
dieses Propylen-Blockcopolymer
werden nachstehend zusammen mit Einzelheiten zu , dessen Herstellung
ausführlicher
erläutert.
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Das Fensterprofil sollte eine hohe
Steifigkeit aufweisen, was bedeutet, daß es einen hohen Zugmodul haben
sollte. Insbesondere sollte das Fensterprofil einen Zugmodul von
mindestens 2000 MPa aufweisen, der gemäß DIN 53457 bestimmt wird.
Ein hoher Zugmodul des Fensterprofils wird erreicht, wenn ein Propylen-Blockcopolymer
mit einem hohen Zugmodul ausgewählt
wird. Es ist allerdings unmöglich,
nur mit einem Propylen-Blockcopolymer einen Zugmodul von mindestens
2000 MPa zu erzielen, und um den Zugmodul weiter zu verbessern und
den für
das Fensterprofil geforderten Zugmodulwert zu erzielen, wird ein
partikelförmiger Füllstoff
zugesetzt, wie es nachstehend ausführlicher beschrieben wird.
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Zusätzlich zu einem hohen Zugmodul
von mindestens 2000 MPa sollte das erfindungsgemäße Fensterprofil eine hohe
Kerbschlagzähigkeit
bei 23°C
von mindestens 20 kJ/m2 aufweisen, der gemäß ISO 179/1eA bestimmt wird.
Normalerweise sind eine hohe Kerbschlagzähigkeit und ein hoher Zugmodul
einander entgegengesetzte Eigenschaften eines Materials. In der
vorliegenden Erfindung wurde jedoch eine Kombination aus einem hohen
Zugmodul und einer hohen Kerbschlagzähigkeit erfolgreich erreicht,
indem ein Propylen-Blockcopolymer und insbesondere ein sogenanntes
Blockcopolymer mit verschiedenen Phasen verwendet wurde, das eine
Matrix aus einem Propylen-Homopolymer aufweist, die ein gummiartiges
Propylen-Copolymer enthält.
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Damit das Fensterprofil maßhaltig
ist und seine Form bei der Lagerung und Handhabung beibehalten kann,
sollte es einen hohen Erweichungspunkt aufweisen. Als Merkmal dafür sollte
das erfindungsgemäße Fensterprofil
einen Vicat-Erweichungspunkt B von mindestens 75°C aufweisen, der gemäß ASTM D
1525, Bedingung B bestimmt wird.
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Eine weitere sehr wichtige Eigenschaft
von Fensterprofilen aus Polymermaterialien ist die Schweißbarkeit.
Fensterprofile aus Holz werden durch Verschrauben oder Verleimen
verbunden, wohingegen Fensterprofile aus Polymermaterialien verbunden
werden, indem die Ecken der Profile miteinander verschweißt werden.
Dieses Verschweißen
sollte sich leicht durchführen
lassen und zu einer starken Schweißnaht führen. Die Festigkeit der Schweißnaht wird
als Schweißfaktor
gemäß DIN 53455
bestimmt. Das erfindungsgemäße Fensterprofil
sollte einen Schweißfaktor
von mindestens 0,7 aufweisen.
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Zusätzlich zu den vorstehend genannten
Aufgaben sollte das erfindungsgemäße Fensterprofil auch zu einer
akzeptablen Festigkeit der Ecken führen, wenn zwei Profile in
einem Winkel von 90° miteinander
verschweißt
und gemäß DIN 50
014 getestet werden. Das wird erreicht, wenn das Fensterprofil den
vorstehend genannten Schweißfaktor
von mindestens 0,7 aufweist.
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Das erfindungsgemäße Fensterprofil kann irgendein
Profil für
die Herstellung eines Fensters sein und ist vorzugsweise ein Profil
für einen
Fensterrahmen oder Fensterflügel.
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Ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Fensterprofil
kann aus einer Formmasse hergestellt sein, wie sie in der unveröffentlichten
Internationalen Patentanmeldung PCT/EP98/08487 mit dem internationalen
Einreichungsdatum 29. Dezember 1998 beschrieben ist.
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Bei einem solchen bevorzugten Fensterprofil
umfaßt
die Formmasse ein Propylen-Blockcopolymer, das die beiden Komponenten
A und B einschließt,
die aus folgendem bestehen:
A) 80 bis 98 Gew.-Teilen eines
isotaktischen Polypropylen-Homopolymers
als kohärente
Matrixkomponente mit einer Dekadenregelmäßigkeit von > 95 % und
B) 2
bis 20 Gew.-Teilen eines Copolymers, das aus 50 bis 70 Gew.-Teilen
Propylen und 30 bis 50 Gew.-Teilen Ethylen und/oder weiteren C4-C8-α-Olefinen
besteht, als dispergierte elastomere Komponente,
mit einem
Verhältnis
der Strukturviskositäten
der Komponenten B/A von 0,9 bis 4,0 und einem Schmelzindex der Formmasse
von 0,15 bis 0, 8 g/10 min.
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Der gesamte Prozentsatz von Ethylen
und/oder weiteren C4-C8-α-Olefinen,
vorzugsweise Ethylen, im Polypropylen-Blockcopolymer beträgt 2,6 bis
6,5 Mol-%, vorzugsweise 3,5 bis 5,0 Mol-%.
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Das Propylen-Blockcopolymer enthält vorzugsweise
87 bis 97 Gew.-Teile
A und 3 bis 13 Gew.-Teile B.
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Der Schmelzindex der Formmasse beträgt vorzugsweise
ebenfalls 0,2 bis 0,5 g/ 10 min.
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Wie in der vorstehend erwähnten Internationalen
Patentanmeldung beschrieben, sind in der Patentliteratur Verfahren
zur Verbesserung der Steifigkeit und der Kerbschlagzähigkeit
von Polypropylen bekannt. Insbesondere wurden das Einmischen von
Elastomeren, das Erweitern der Molekulargewichtsverteilung, das
Bereitstellen von Reaktorgemischen und das Zugeben von keimbildenden
Mitteln offenbart. Diese Verfahren stellen jedoch nur Teillösungen dar,
die nicht zu den Zu sammenhängen
zwischen Steifigkeit und Kerbschlagzähigkeit führen, die den gegenwärtigen Anforderungen
entsprechen.
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Gemäß dieser Internationalen Patentanmeldung
wird eine Formmasse aus Polypropylen bereitgestellt, die gleichzeitig
einen sehr hohen Zugmodul, eine sehr hohe Steifigkeit und eine sehr
hohe Kerbschlagzähigkeit
aufweist.
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Trotz der einander entgegengesetzten
Eigenschaften von Steifigkeit und Kerbschlagzähigkeit, die der Verbesserung
der Eigenschaften von Polypropylengemischen mit mehreren Phasen
Grenzen setzen, wurde gemäß dieser
Internationalen Patentanmeldung aus Propylen und Ethylen eine Formmasse
entwickelt, indem Ziegler-Natta-Katalysatoren in einem zweistufigen
Polymerisationsverfahren verwendet wurden, wobei die Formmasse verwendet
werden kann, um Rohre bzw. Schläuche
mit hoher Festigkeit, einem hohen Zugmodul und einer hohen Kerbschlagzähigkeit
zu extrudieren. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde entdeckt, daß eine
solche Formmasse auch vorteilhaft für die Herstellung von Fensterprofilen
verwendet werden kann.
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Die thermoplastische Formmasse aus
Propylen und Ethylen wird unter Verwendung eines stereospezifischen
Ziegler-Natta-Katalysators und mit dem Zusatz von Wasserstoff und
mit einer vorausgehenden Vorpolymerisation hergestellt durch:
A)
Polymerisation von Propylen bei Temperaturen von 50 bis 90°C und einem
Druck von 2 bis 5 MPa und
B) Polymerisation dieses Gemischs
aus diesem Polypropylen-Homopolymer
und neu zugesetztem Propylen und Ethylen und/oder weiteren C4-C8-α-Olefinen
bei Temperaturen von 40 bis 100°C
und einem Druck von 0,5 bis 3 MPa.
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Die Polymerisation erfolgt in zwei
Stufen in zwei in Reihe angeordneten Reaktoren. Dem ersten Reaktor
geht eine Vorpolymerisation voraus. Das Vorpolymerisat wird z.B.
in einen Reaktor mit einem geschlossenen Kreis eingeleitet, und
die Polymerisation erfolgt dann in einem Überschuß von flüssigem Propylen. Das in der
ersten Stufe hergestellte Polypropylen-Homopolymer wird abgetrennt
und in den zweiten Reaktor geleitet, in den Propylen und Ethylen
gegeben werden, und das entsprechende Copolymer wird durch Gasphasenpolymerisation
als dispergierte Phase erhalten.
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Zur Regelung des Molekulargewichts
wird dem Reaktionssystem Wasserstoff zugesetzt.
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Bei der Polymerisation werden die
nachstehend genannten Bedingungen angewendet:
Polymerisationsstufe
1: Temperatur: 50 bis 90°C,
vorzugsweise 60 bis 80°C;
Druck: 2 bis 5 MPa, vorzugsweise 2,5 bis 4 MPa;
Polymerisationsstufe
2: Temperatur 40 bis 100°C,
vorzugsweise 60 bis 90°C;
Druck 0,5 bis 3 MPa, vorzugsweise 1 bis 2 MPa.
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Für
die Herstellung der erfindungsgemäßen Formmasse wird ein stereospezifischer
Ziegler-Natta-Katalysator verwendet, der aus einigen Komponenten
besteht und neben einer titanhaltigen festen Komponente auch eine
Aluminiumalkylverbindung und eine externe Elektronendonatorverbindung
einschließt.
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Feines partikelförmiges Aluminiumoxid, Siliciumdioxid
oder Magnesiumchlorid mit einer großen spezifischen Oberfläche werden
als Trägermaterialien
für das
getragene Titanhalogenid, vorzugsweise Titantetrachlorid, und Elektronendonatoren,
z.B. Ether, Ketone, Lactone, Alkohole, mono- oder polyfunktionelle
Carbonsäuren
und Ester davon, vorzugsweise Phthalsäure-Derivate, verwendet. Die
titanhaltige feste Komponente ist handelsüblich und wird nach aus der
Literatur bekannten Verfahren hergestellt (z.B.
DE 43 30 661 ;
EP 0 573 862 ; WO 96/11216; GALLI,
Macromol. Symp. 112, 1–16
(1996)).
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Trialkylaluminiumverbindungen, z.B.
Triethylaluminium, sind als Cokatalysatoren besonders geeignet.
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Außerdem enthält das Katalysatorsystem auch
einen Elektronendonator und insbesondere Dicyclopentyldimethoxysilan
als bestimmten externen Elektronendonator. Es wurde entdeckt, daß dieser
bestimmte externe Elektronendonator anscheinend notwendig ist, um
dem Polymer eine starke Isotaktizität und folglich eine hohe Kristallinität zu verleihen,
was dem Polymer wiederum die gewünschte
hohe Steifigkeit gibt.
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Um die Kristallinität des Propylen-Blockcopolymers
und folglich die Steifigkeit der erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmasse
weiter zu verbessern, wird ein keimbildendes Mittel zugesetzt. Vorzugsweise werden
der thermoplastischen Formmasse 0,01 bis 2,0 Gew.-% von einem oder
mehreren keimbildenden Mittel zugesetzt. Als Beispiele von bevorzugten
keimbildenden Mitteln, die in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden sollen, können
Natriumbenzoat, das Natriumsalz von 2,2'-Methylenbis(4,6-di-tert.-butylphenyl)phosphat,
das unter der Handelsbezeichnung ADK STAB NA 11 von Palmarole AG,
Schweiz vertrieben wird, und ein anderes Metallsalz eines organischen
Phosphits, das unter der Handelsbezeichnung ADK STAB NA-21 von Palmarole
AG, Schweiz vertrieben wird, genannt werden.
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Wie bereits erwähnt, weist die erfindungsgemäße Formmasse
für ein
Fensterprofil einen partikelförmigen
Füllstoff
auf. Die Formmasse weist vorzugsweise bis zu 20 Gew.-%, stärker bevorzugt
5 bis 18 Gew.-% Füllstoff,
bezogen auf das Gewicht der Formmasse, auf. Der Füllstoff
ist in der vorliegenden Erfindung ein partikelförmiger Füllstoff – im Gegensatz zum fasrigen
Füllstoff,
wie Glasfasern oder dgl., die zum Verschleiß der Ausrüstung zum Extrudieren der Formmasse
führen
und außerdem
einen negativen Einfluß auf
die Schweißbarkeit
ausüben.
Als bevorzugte Beispiele von partikelförmigen Füllstoffen können Talkum, Glimmer, Wollastonit,
Kaolin und Kalk bzw. Kreide, genannt werden. Talkum ist ein besonders
bevorzugter Füllstoff.
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Um die Verarbeitungs- und Handhabungseigenschaften
weiter zu verbessern, können
andere herkömmliche
Zusätze,
wie Wärmestabilisatoren,
Antioxidantien und/oder Lichtstabilisatoren, Antistatika, Gleitmittel,
Pigmente/Farbstoffe, Metalldeaktivierungsmittel, Flammschutzmittel,
in Mengen zugesetzt werden, die für diese Zusätze herkömmlich sind.
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Um die Erfindung zu erläutern und
deren Verständnis
noch mehr zu erleichtern, sind nachstehend einige nichtbegrenzende
Beispiele aufgeführt.
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Beispiel 1
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Die Formmasse wurde in zwei Polymerisationsstufen
kontinuierlich aus Propylen und Ethylen hergestellt.
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Dazu wurden zwei in Reihe verbundene
Reaktoren verwendet. Bei der Polymerisation wurden die vorgegebenen
Temperaturen, der vorgegebene Druck und die vorgegebenen Monomerverhältnisse
für die
beiden Polymerisationsstufen eingehalten. Wasserstoff wurde als
Mittel zur Regelung des Molekulargewichts zugesetzt.
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Für
die Polymerisation wurde ein kommerzieller getragener Ziegler-Natta-Katalysator
verwendet, der für
die Herstellung von Polypropylen in einer Monomersuspension und
einer Gasphase geeignet ist.
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Ein getrennter Vorpolymerisationsreaktor
wurde vor dem ersten Polymerisationsreaktor angeordnet. Im Vorpolymerisationsreaktor
erfolgte die Vorpolymerisation in flüssigem Polypropylen innerhalb
von 2 bis 3 Minuten bei 15 bis 20°C,
dann folgte die Zugabe der festen Katalysatorkomponente, des Cokatalysators
Triethylaluminium (TEA) und des externen Elektronendonators aus
Dicyclopentyldimethoxysilan (DPDMS). Das entstandene Vorpolymerisat
wurde in den Reaktor mit einem geschlossen Kreis gegeben, in dem
die Polymerisation unter Bildung des Polypropylen-Homopolymers in
einem Überschuß von flüssigem Propylen
erfolgte. Der Reaktorinhalt wurde kontinuierlich in einen Zwischenbehälter geleitet,
in dem Polypropylen und unreagiertes Propylen durch Verdampfen der
Monomere getrennt wurden. Dann wurde das Polypropylen-Homopolymer in
den zweiten Reaktor gegeben, in dem die Gasphasenpolymerisation
erfolgte, nachdem ein Propylen-Ethylen-Gemisch eingeführt worden
war, wodurch das entsprechende Copolymer als dispergierte Phase
erzeugt wurde.
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In Tabelle 1 sind die Polymerisationsbedingungen,
das Monomerverhältnis
und die Eigenschaften des Produktes gezeigt. Die Eigenschaften des
Produktes wurden nach folgenden Verfahren bestimmt:
Schmelzfließrate (MFR1:
ISO 1133/Temperatur 230°C/Belastung
2,16 kg;
Ethylenghalt: Bestimmung durch IR-Spektroskopie;
Strukturviskosität: Bestimmung
in Dekalin bei 135°C;
Dekadenregelmäßigkeit:
Bestimmung durch IR-Spektroskopie.
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Tabelle 1
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Dem entstandenen Polypropylenpolymer
wurden dann 0,15 Gew.-% Natriumbenzoat (keimbildendes Mittel) und
12,5 Gew.-% Talkum (Füllstoff)
und 3,8 Gew.-% Titandioxid (Farbpigment) zugesetzt, und die Formmasse
wurde mit einem Einzelschneckenextruder (L/D = 30, DE = 70 mm, 40
U/min) bei einer Temperatur von 220°C zu einem Fensterprofil extrudiert.
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Die mechanischen Eigenschaften des
Fensterprofils wurden bestimmt und es wurde folgendes festgestellt:
Zugmodul (DIN 53457): 2366 MPa; Kerbschlagzähigkeit (ISO 179/1eA/23°C): 33,9
kJ/m2; Vicat-Erweichungspunkt B (ASTM D 1525, Bedingung B): 86,9°C; Schweißfaktor
(DIN 53455, 205°C/8,7
bar): 0,72
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Beispiel 2 (Vergleich)
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In diesem Beispiel wurde ein Propylen-Blockcopolymer
nach dem Verfahren hergestellt, das in Beispiel 1 offenbart ist,
außer
daß anstelle
von Dicyclopentyldimethoxysilan als externer Elektronendonator Cy clohexylmethyldimethoxysilan
verwendet wurde, der gesamte Ethylengehalt des entstehenden Polymers
9,5 Mol-% statt 4,5 Mol-% betrug, statt Natriumbenzoat Talkum als
keimbildendes Mittel zugesetzt wurde und 20 Gew.-% anstelle von
12,5 Gew.-% Talkum als Füllstoff
zugesetzt wurden.
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Die mechanischen Eigenschaften des
entstehenden Fensterprofils wurden bestimmt, und es wurde folgendes
festgestellt:
Zugmodul (DIN 53457): 2397 MPa;
Kerbschlagzähigkeit
(ISO 179/1eA/23°C):
38,6 kJ/m2;
Vicat-Erweichungspunkt B (ASTM D 1525, Bedingung
B): 72,2°C;
Schweißfaktor
(DIN 53455, 205°C/8,7
bar): 0,65
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Anhand der Ergebnisse der Beispiele
1 und 2 wird klar, daß die
erfindungsgemäße thermoplastische Formmasse
ein hervorragendes Fensterprofil liefert, das alle geforderten Kriterien
erfüllt,
obwohl nur eine geringe Füllstoffmenge
verwendet wird. Als Vergleich mußte in der Formmasse von Beispiel
2 eine viel größere Füllstoffmenge
verwendet werden, und es gelang noch immer nicht, den Erweichungspunkt
und den Schweißfaktor
zu erzielen, die für
ein Fensterprofil erforderlich sind.