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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine zugeordnete Vorrichtung zum Steuern des Aufwickelns von
Fäden oder
dgl. auf umlaufende Träger, wie
Haspeln zum Weben und dgl..
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Es ist bekannt, daß in der
Webindustrie jedes Verfahren, bei dem Faden genutzt wird, die Notwendigkeit
erfordert, Faden zu speichern, so daß er in am besten geeigneter
Form für
nachfolgende Operationen zu Verfügung
steht.
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Eine der am meisten genutzten Speichervorrichtungen
besteht in der sogenannten Haspel, nämlich in einem zylindrischen
Element, auf welches der Faden aufgewickelt wird, um eine Spule
(oder Haspel) zu erzeugen, die präzise vorbestimmte Eigenschaften – z. B.
bezüglich
des Durchmessers, des Gewichts, der Form, der Abwickelgenauigkeit
und – geschwindigkeit – aufweist,
die zum Definieren besserer oder weniger guter Eignung einer gewissen Haspel-Bauart für nachfolgendes
Weiterverarbeiten dienen, bei welchem eine hohe Abwickelgeschwindigkeit
oder eine kleinstmögliche
Abwickelspannung oder gleichförmige
Dichte oder großes
Volumen gefordert ist.
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Es ist auch bekannt, wie die genannten
Eigenschaften im wesentlichen durch die Haspel-Aufwickelverfahren und – bedingungen
bestimmt sind, wobei das Aufwickeln jedoch so schnell und genau wie
möglich
erfolgen soll.
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Das Aufwickeln wird im wesentlichen
durch Befestigen eines Endes eines Fadens an einem Zylinder, welcher
die Haspel trägt,
und durch Erzeugen einer Rotation des Zylinders mittels eines geregelten Motors
durchgeführt;
der Faden wird gleichzeitig in ein Führungselement (Fadenführer) eingesetzt,
der so betätigt
wird, daß er
eine alternierende gradlinige Bewegung mit einer parallel zur Achse
des Zylinders verlaufenden Trajektorie macht.
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Es ist auch bekannt, daß das Aufwickeln
des Fadens auf eine Haspel zwei hauptsächliche, mit der Regelung zusammenhängende Probleme
aufwirft, die sich aus folgendem ergeben:
- – dem Erfordernis,
die zum Umkehren der Bewegung des Fadenführers erforderliche Zeit so
kurz wie möglich
zu halten, um die größtmögliche Aufwickelgeschwindigkeit
zu erzielen, und
- – dem
Erfordernis, maximale Präzision
des Fadenumkehrpunktes zu erzielen, nämlich desjenigen Punktes, bei
dem der Faden einen Auswärts-Wickelzyklus
beendet und einen Rückkehr-Wickelzyklus
beginnt; die Kontrolle der Umkehrlage ist von kritischer Bedeutung
bezüglich
des Vermeidens einer Trennung des Fadens von der Haspel oder, umgekehrt, Überlagern
des Fadens (Versteifen (ribbing)), was direkte Anlässe zum
Bruch des Fadens und/oder zum unkorrekten Abwickeln des Fadens bei
dem nachfolgenden Verarbeiten sind.
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Um die beiden erwähnten Parameter kontrollieren
zu können,
wurden Lösungen
basierend auf dem Einsatz von Schrittmotoren vorgeschlagen, wobei
diese Motoren mittels geregelter und programmierter Impulsfolgen
bei variierender Frequenz betrieben werden, um ein Abbremsen und
Umkehren der Bewegung des Fadenführers
sowie eine Kompensation jeglichen Fehlers im Umkehrpunkt zu erreichen.
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Obwohl diese Lösungen ihre Funktion erfüllen, haben
sie gewisse Nachteile, die aus dem Einsatz von impulsgesteuerten
Schrittmotoren herrühren,
die aufgrund ihrer zweieinstimmigen Korrespondenz zwischen dem Statorstrom
und dem erzeugten Drehmoment pulsierende Drehmomente erzeugen, welche
Anlaß für elektrische
und mechanische Resonanz bei bestimmten Frequenzen geben, was zum Anhalten
des Motors und gleichzeitig zum Verlust sämtlicher Information bezüglich der
Lage des Fadenführers
führt,
wobei diese Information nachträglich
wieder erneuert werden muß.
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Um diese Schwierigkeiten zu eliminieren,
ist allgemeine Praxis, nur 70% der Motorleistung während des
Aufwickelns des Fadens zu nutzen und den verbleibenden Leistungsanteil
von 30% zum schnellstmöglichen Überwinden
der genannten Blockadepunkte bereitzuhalten.
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Der Einsatz von nur 70% der verfügbaren Leistung
verringert jedoch die Möglichkeit,
die großen
Beschleunigungen (Bremsmomente) zu erhalten, die zum Verkürzen der
für das
Umkehren der Bewegung des Fadenführers
erforderlichen Zeit notwendig ist. Darüberhinaus erfordert der Einsatz
eines impulsgesteuerten Systems, das allein auf der Frequenz der
besagten Impulse beruht, daß der
dem Motor zugeführte
Strom auf einem größeren Wert
als der aktuell benötigte
Wert gehalten wird, weil eine übermäßige Verminderung
dieses Stromes keinen Sicherheitsrahmen zum Vermeiden eines Verlustes der
Schrittsequenz und des nachfolgenden Anhaltens der Vorrichtung übrig lassen
würde,
wenn zufällige
Erhöhungen
des Widerstandsmomentes, beispielsweise aufgrund irregulärer Konsistenz
des Fadens, auftritt.
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Es ist daher das technische Problem
der Erfindung, ein Verfahren und eine zugehörige Vorrichtung zum Steuern
von Vorrichtungen zum Führen und
Ablegen von Garnen und dgl. anzugeben, die auf zylindrische Träger zum
Bilden einer Haspel aufzuwickeln sind, die dazu in der Lage sind,
die zum Umkehren der Bewegungsrichtung des Fadenführers erforderliche
Zeit zu minimieren, um so die genannten Schwierigkeiten beim Einsatz
von impulsgesteuerten Schrittmotoren zu überwinden.
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Im Rahmen dieses Problems ist ein
weiteres Erfordernis, daß das
Verfahren und die zugeordnete Vorrichtung dazu fähig sein sollten, mit einem
hohen Grad an Reproduzierbarkeit die Genauigkeit des Fadenwickel-Umkehrpunktes
zu regeln, wobei diese Regelung so beschaffen sein sollte, daß sie leichtes und
schnelles Verändern
der zugeordneten Parameter in Bezug auf unterschiedliche Arten von
gewünschten
Wicklungen erlaubt.
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Diese technischen Probleme sind gemäß der Erfindung
durch eine Vorrichtung zum Steuern der alternierenden Bewegung eines
Fadenführer
gelöst, der
mittels eines Elektromotors über
den Fadenführer
abstützende
Mittel betätigt
wird und einen Faden auf umlaufende Träger aufwickeln soll, wobei
die Vorrichtung einen Winkelgeber zum Feststellen der Winkellage
des Läufers
des Motors, eine Anordnung zur Vektorsteuerung der dem Motor zugeführten Ströme und einen
Schaltkreis zum Regeln der Drehzahl des Läufers aufweist, der mit dem
Winkelgeber und dem Vektorsteuerkreis verbunden ist.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf
eine Verfahren zum Steuern der alternierenden Bewegung eines Fadenführers, der
von einem Elektromotor über den
Fadenführer
abstützende
Mittel betätigt
wird und einen Faden auf umlaufende Träger aufwickeln soll, wobei
das Ver fahren die Schritte des Detektierens der Winkellage des Läufers des
Motors, Senden entsprechender Signale an einen Schaltkreis, der
die dem Motor zugeführten
Ströme
regelt, und an einen Schaltkreis, der die Drehzahl des Fadenführers regelt,
sowie der Vektorsteuerung der dem Motor zugeführten Ströme und der Regelung der Drehzahl
des Fadenführers
aufweist.
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Weitere Einzelheiten ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines nicht einschränkenden
Beispieles einer Ausführung
der Erfindung mit Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen, in denen
zeigen:
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1 ein
Blockschaltbild einer ersten Ausführung der Vorrichtung zum Aufwickeln
von Garnen mit zugeordneten Mitteln zum Regeln der Drehzahl des
Fadenführers;
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2 eine
detailliertes Schaltbild des Schaltkreise für die Vektorsteuerung des Motors;
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3a, 3b linearisierte Darstellungen
der Bewegung des Fadenführers
und der Signale zum Regeln der Drehzahl allein;
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4 ein
Blockschaltbild einer weiteren Ausführung der Vorrichtung nach
der Erfindung mit Regelung der Drehzahl und der Lage für das Umkehren
der Fadenführerbewegung;
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5a, 5b linearisierte Darstellungen der Bewegung
des Fadenführers
und der die Drehzahl und die Lage des Fadenführers regelnden Signale.
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Wie in 1 dargestellt
ist, umfaßt
eine Haspelmaschine der bekannten Bauart im wesentlichen eine Haspel
oder Spule 1, welche von einem Motor 2 angetrieben
ist, und zwar optional über
eine Antriebsrolle (nicht gezeigt), sowie eine Fadenführer-Vorrichtung
umfassend einen zweiten Motor 4 (bei dem Beispiel von der
Zweiphasen-Bauart), der unabhängig vom
ersten Motor ist und mit einer ersten Rolle 5a der Fadenführer-Vorrichtung 5 verbunden
ist, die ferner eine zweite Rolle 5b und einen endlosen
Riemen 6 aufweist, der um die Rollen gewunden ist und den Kursor 6a trägt, über welchen
der Faden 7 läuft.
Der Motor 4 ist ein Mehrpolmotor und kann auch von der Schrittbauart
oder der sogenannten bürstenlosen Bauart
sein.
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Drehantrieb der Rolle 5a in
jeder der beiden Richtungen – und
daher auch des Riemens 6 – veranlaßt eine alternierende gradlinige
Bewegung des Kursors 6a und folglich den Auswärts/Rückkehrzyklus
des Fadens, der auf die Haspel aufgewickelt wird.
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Diese alternierende Bewegung (3a) wird zwischen zwei Enden
(Umkehrpunkte) X0 und X3 ausgeführt,
welche entsprechend den programmierten Wickelparametern und bezogen
auf eine definierte "absolute
Null"-Stellung der
Maschine durchgeführt.
Wie in den 1 und 3a in einer bevorzugten Ausführung gezeigt,
liegen beide Umkehrpunkte auf der gleichen Seite bezüglich der
besagten absoluten Null Z0, welche den Referenzpunkt für die ganze
Maschine bildet.
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Bei der gezeigten Ausführung besteht
die absolute Null aus einem mechanischen Anschlag (oder Lagesensor) 8,
der jenseits der rechten Umkehrlage für das Aufwickeln des Fadens 7 angeordnet
ist.
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Die Vorrichtung 100 zum
Regeln des Aufwickelns umfaßt
eine erste Detektorvorrichtung bestehend aus einem Winkelgeber 110,
der bei dem Ausführungsbeispiel
als inkrementaler Kodierer ausgebildet und dazu in der Lage ist,
die Winkellage des Läufers 4a des
Motors 4 zu bestimmen und entsprechende elektrische Signale
an eine Schaltung 120 für die
Vektorsteuerung der an den Stator 4b des Motors 4 gelieferten
Ströme
zu senden. Die gleichen Signale des Kodierers 110 werden
auch an eine Schaltung 130 zum Regeln der Drehzahl des
Motors 4 gesendet.
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Im einzelnen umfaßt die Schaltung 120 für die Vektorsteuerung
der Ströme
- – einen
Kreiszähler 121,
der z. B. derart bemessen ist, daß er 64 Impulse per Umdrehung
zählt und
der:
- – an
seinem Eingang ein Signal 110b empfängt, welches von dem Kodierer 110 bezüglich der
Winkellage des Läufers 4a imitiert
wird;
- – und
an seinem Ausgang ein Signal 121b abgibt, welches den Winkelwerten α entspricht,
welche die Winkellage des Rotors und die Zunahme/Abnahme bezüglich der
Drehrichtung des Rotors repräsentieren
und gesendet werden:
- – an
einen Block 122 zum Wandeln der Werte von α in entsprechende
zyklisch wiederholte Sinus- und Kosinuswerte von α und zum
Senden entsprechender Signale 122b;
- – zu
einem ersten Eingang eines Paares Multiplizierer 123, die
an einem zweiten Eingang ein Signal 135b empfangen, welches
von der Drehzahlregeleinrichtung 135 abgegeben wird; wobei
die Multiplizierer daher den Wert des Moduls der beiden Vektoren
des zu entsprechenden Statorwicklungen gespeisten Stromes bestimmen;
- – einen
Schalter 124, der zwei Positionen A und B für normale
kontinuierliche Regelung und anfängliche
Phasensynchronisierung (im einzelnen weiter unten beschrieben) annehmen
kann, wobei die Ausgänge 124b des
Schalters abgegeben werden an:
- – eine
Leistungsschaltung 125 zum Speisen der Ströme zu dem
Motor 4.
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Wie erwähnt, ist es mittels der Vektorsteuerschaltung 120 möglich, auch
die anfängliche
Phasensynchronisierung der Vorrichtung, die geeignet zum Bestimmen
des Ausgangs durch den Motor des maximal verfügbaren Drehmomentes für jede Winkellage
des Rotors ist, durchzuführen.
Diese Phasensynchronisierung des maximalen Drehmomentes wird dadurch
erhalten, daß der
die Vektorsumme der magnetischen Felder des Stators repräsentierende Vektor
stets senkrecht zum Vektor des magnetischen Feldes des Läufers steht.
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Im wesentlichen (2) ist gefordert, einen Winkel zwischen
den beiden Feldern so zu definieren, daß die Betriebsbedingung maximalen
Momentes bestimmt ist, wann immer die Maschine eingeschaltet wird;
zu diesem Zweck
- – werden die Schalter 124 in
Position B gebracht, worin:
- – der
maximale Stromwert in der Statorwicklung 4c bestimmt wird
und
- – der
Stromwert in der Statorwicklung 4d zu Null gesetzt wird;
- – bei
diesen Bedingungen nach wenigen Bruchteilen einer Sekunde der Läufer auf
das Wickeln mit maximalem Strom ausgerichtet wird und,
- – es
möglich
ist, den Zähler 121 auf
den numerischen Wert (16, wenn der Zähler ein 64-Impulszähler ist) entsprechend einem
Winkel a zu setzen, der um 90° phasenverschoben
bezüglich
der bestehenden Ausrichtungslage ist; auf diese Weise gibt der Zähler 121 Signale
entsprechend dem um 90° verlagerten
detektierten Winkelwert ab, wobei diese Winkel-Phasenverschiebung
für jeden
Umlaufpunkt des Motors auferlegt wird, um die gewünschte Bedingung
maximalen Drehmomentes aufrechtzuerhalten;
- – sobald
Phasen-Synchronisierung erreicht ist, die Ströme auf Null gesetzt und der
Schalter wieder in die Position A gebracht werden, um normales Steuern
des Wicklungszyklus zu starten.
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Im Falle von Motoren mit mehr als
zwei Phasen wird eine ähnliche
Prozedur durchgeführt,
wobei die Winkellage der Resultierenden der Statorfelder in Betracht
gezogen wird. Es ist ferner vorgesehen, daß alternativ eine anfängliche
Phasensynchronisierung mittels Kontrollie ren des Zählers 121 – oder seines Ausgangs 121b – durch
eine Recheneinheit 133 durchgeführt wird.
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Die Schaltung 130, welche
die Drehzahl des Läufers 4a – und daher
die Geschwindigkeit des Fadenführers 6a regelt – basiert
wie erwähnt
auf dem Kodierer 110 und umfaßt:
- – eine Vorrichtung 134 zum
Detektieren der Drehrichtung des Läufers 4a, die abhängig von
der zu ihrem Eingang mittels des Kodierers 110 gesendeten
Signalfolge 110b fähig
ist, ein Signal 134b abzugeben, welches die Drehrichtung
des Läufers – und damit
die Bewegungsrichtung des Fadenführers 6a – repräsentiert,
das zu einem ersten Eingang
- – eines
Zählers 313 gesendet
wird,
- – der
an einem zweiten Eingang die Impulse 110b empfängt, welche
von dem Kodierer 110 gesendet und gezählt und gespeichert werden,
um ein Zählsignal 131b zu
erzeugen, das die aktuelle Lage des Läufers 4e und daher
diejenige des Fadenführers 6a repräsentiert;
- – einen
existierenden Lagekomparator 132, der an seinem Eingang
empfängt:
- – das
von dem Zähler 131 abgegebene
Signal 131b,
- – das
von dem Detektor 134 für
die Bewegungsrichtung emittierte Signal 134b,
- – zwei
von einem Paar Recheneinheiten 141, 142, welche
zu der zentralen Verarbeitungseinheit 133 gehören, emittierte
Signale 141b, 142b, welche die berechneten Lagen
der Punkte X2, X5 repräsentieren,
an denen es erforderlich ist, das Drehmoment umzukehren,
- – ein
entsprechendes Signal 132b ausgibt, welches die Richtungen
des Drehmomentes repräsentiert,
das für
den Abwickelabschnitt erforderlich ist und an das Register 122 der
Vektorumwandlungsschaltung 120 gesendet wird.
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Zur gleichen Zeit wird auch das Signal 110b des
Kodierers 110 zu der Drehzahlkontroll- und regeleinrichtung
135 gesendet, die an ihrem Eingang empfängt:
– ferner ein von der Einheit 133 ausgesendetes
Signal 133c, welches die für den speziellen Wickelabschnitt
programmierte Geschwindigkeit repräsentiert,
und ein Stromsignal 135b ausgibt,
welches dem geforderten Drehmomentwert entspricht, um die gewünschte Geschwindigkeit
längs des
existierenden Trajektorienabschnittes aufrechtzu erhalten. Auf diese
Weise ist der Vektorumwandlungsschaltkreis in der Lage, sowohl den
Modul als auch die Richtung des Drehmomentes zu kontrollieren, welches
vom Motor 4 abgegeben werden muß, um den Wert der Fadengeschwindigkeit
zu erhalten, die in der spezifischen Situation längs der Bewegungsbahn des Fadenführers erforderlich
ist.
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Da der Kodierer 110 von
der inkrementalen Bauart ist, geschieht die gesamte Regelung ebenfalls inkremental
(d. h. nicht absolut), und bei jeglicher Abschaltung der Maschine
wird die Erinnerung an die Lage des Fadenführers 6a bezüglich des
absoluten Null 8 der Maschine verloren, wobei folglich
diese Erinnerung wiederhergestellt werden muß, wenn die Vorrichtung erneut
eingeschaltet wird.
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Zu diesem Zweck wird der Zähler 131 bei
jedem Einschalten in der folgenden Prozedur gesetzt:
- – ein
kleiner Drehmoment- und Geschwindigkeitswert werden mittels einer
Begrenzungsvorrichtung 136 gesetzt, um mechanische Beschädigung des
Fadenführers
zu vermeiden, wenn dieser in Kontakt mit dem mechanischen Anschlag 8 gelangt;
- – der
Fadenführer
wird verlagert, bis er beim Anlaufen an dem mechanischen "absolut-Null"-Anschlag 8 anhält;
- – nach
Verstreichen eines vorbestimmten maximalen Zeitintervalls – oder alternativ
dann, wenn verlängerte
Abwesenheit von Impulsen vom Kodierer 110 besteht – wird zum
Anzeigen, daß ein Stoppen
stattgefunden hat, ein Signal an die zentrale Steuereinheit 133 ausgegeben,
welche ihrerseits den Zähler 131 zurückstellt,
wobei der Referenzwert der Vorrichtung wiederhergestellt wird;
- – von
diesem Zeitpunkt ab bestimmt die Frequenz der Impulse 110b,
welche vom Kodierer 110 ausgegeben werden, den Ort der
aktuellen Lage und die Richtung der Verlagerung des Fadenführers 6a.
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In dem beispielhaften Fall, bei dem
die Umkehrpunkte bezüglich
des absoluten Null auf der gleichen Seite angeordnet sind, wird
die Bewegungsrichtung des Fadenführers
umgekehrt, um den aktuellen Haspelzyklus zu starten, wobei überprüft wird,
daß der
Wert des Zählers 131 gleich
dem programmierten Wert 133b für das Starten des Aufwickelns
ist, und an den Zähler
gesendet wird:
- – solange die beiden Werte
verschieden sind, fährt
der Fadenführer
mit dem Vorwärtsbewegen fort
und der Motor behält
einen gewissen Drehmomentwert bei;
- – wenn
die beiden Werte gleich sind (Startpunkt erreicht), wird das Drehmoment
auf Null reduziert und das Signal zum Starten des Spulens wird abgewartet.
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Da die Geschwindigkeit des Fadenführers und
das Vorhandensein nicht voraussagbarer Variablen, wie Reibung, Spannung,
Schwingung und dgl., den Betrieb der Maschine so beeinflussen, daß der Fadenführer seine
Verlagerungsbewegung nicht genau an den vorbestimmten Punkten X0,
X3 umkehrt, sondern an Punkten, die vor (negativer Fehler oder Unterschätzung) oder
nach (positiver Fehler oder Überschätzung) diesen
programmierten Punkten X0, X3 liegen können, weist die Steuervorrichtung 100 ferner
eine Schaltung 140 zum Korrigieren des – Umkehrfehlers auf. Diese
Schaltung 140 umfaßt:
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- – eine
Vorrichtung 145 zum Messen des Fehlers bei der Bewegung
durch den Umkehrpunkt
- – ein
Paar entsprechende Speichereinheiten 143, 144,
die dazu gestaltet sind, den rechten oder linken Fehler zu speichern,
der während
des Aufwickelns aufgetreten ist. Im einzelnen empfängt die Fehlermeßvorrichtung 145 an
ihrem Eingang:
- – das
Signal 134b, welches von der Schaltung 134 zum
Detektieren der Bewegungsrichtung ausgegeben wurde,
- – das
Zählsignal 131b,
das vom Zähler 131 ausgegeben
wurde, und
- – das
zugehörige
Signal, das von der Verarbeitungseinheit 133 ausgegeben
wurde und dem Sollwert der Rückkehrpunkte
X0, X3 entspricht;
und gibt aus
- ein zugeordnetes Signal 145b, das der Größe des während der
Bewegung durch die Umkehrpunkte gemessenen Fehlers entspricht;
wobei
das Signal 145b zur entsprechenden rechten oder linken
Speichereinheit 143 oder 144 gesendet wird, die
ihrerseits ein entsprechendes Signal ausgibt, welches zum Eingang
der zugeordneten Recheneinheiten 141, 142 gesendet
wird, welche an ihrem Eingang ebenfalls ein vorgesetztes Anfangs-Fehlersignal 141a (zur
Vereinfachung des gleichen Signals rechts oder links) erhält und den
neuen Wert der Schaltpunkte X2, X5 berechnet, bei denen der Umkehrfehler
während des
nächsten
Bewegungshubes minimiert wird.
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Mit anderen Worten kann die Vorrichtung
bei jedem Bewegungshub die Drehmoment-Umkehrpunkte X2, X5 in Abhängigkeit
von dem bei vorhergehenden Hub gemessenen Fehler der Umkehrpunkte verlagern.
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Dieser berechnete Wert 141b, 142b wird
in den Lage-Komparator 132b eingegeben, der seinerseits
das neue Drehmoment-Richtsignal 132b ausgibt. Das Betriebsprinzip
der Vorrichtung ist wie folgt (1, 3a, 3b):
- – die Betriebsparameter
für die
spezifische Gestalt der zu erzeugenden Haspel sind definiert (Drehzahl
der Haspel, Anzahl der Umdrehungen, Winkel der Fadenablage, Winkel
zwischen den Umdrehungen etc.);
- – folgendes
liegt ebenfalls fest:
- – die
Lage der Umkehrpunkte X0, X3 bezüglich dem
absoluten Null,
- – die
maximal programmierte Geschwindigkeit für den Fadenführer 6a bezüglich des
fortschreitenden Prozessierens (des Fadens);
- – der
Anfangsfehler.
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Dieser Anfangsfehler wird speziell
dazu eingeführt,
um die beiden anfänglichen
Schaltpunkte und damit die Umkehrpunkte zu bestimmen, die definitiv
innerhalb bezüglich
der aktuellen Umkehrpunkte X0, X3 gelegen sind, um so sicherzustellen,
daß der Umkehrfehler
während
der ersten Umdrehung unbedingt ein Unterschätzungsfehler ist, derart, daß der Faden
nicht über
die maximale Abmessung der Haspel hinaus bewegt wird, was Fadenbruch
und Blockierung der Vorrichtung zur Folge hätte;
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- – die
folgenden vorausgehenden Operationen werden, wie schon beschrieben,
durchgeführt;
- – vektorielle
Phasensynchronisierung zum Bestimmen der maximalen Drehmomentbedingung;
- – Detektieren
des absoluten Nulls mit Initialisierung des Zählers 131,
- – Positionieren
des Fadenführers
in eine Position zwischen den Umkehrpunkten.
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Bei Start des Aufwickelzyklus und
unter der Annahme einer Wicklung in Uhrzeigerrichtung verlangt die
Drehzahl-Regelvorrichtung 135 anfänglich das maximal verfügbare Moment,
um den im Ruhezustand befindlichen Fadenführer 6a auf die programmierte
Arbeitsgeschwindig keit zu bringen, welche beibehalten wird, bis
der Fadenführer
den vorbestimmten rechten ersten Schaltpunkt X2 erreicht, welcher
mittels des vom Operator eingeführten
Anfangsfehlers kalibriert und durch den Lagekomparator 132 detektiert
wird, wobei dann, wenn der Lagekomparator 132 Richtungsumkehr
erzeugt, 180° zum dem
aktuellen Meßwert
des Winkels α addiert
werden und ein entsprechendes Signal 132b zum Umwandlungsblock 122 gesendet
wird.
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Dieses Umkehren erzeugt ein Bremsen
des Motors und damit eine Geschwindigkeitsverringerung des Fadenführers, welche
von der Geschwindigkeitsregelschaltung detektiert wird, die durch
Anfordern eines größeren Drehmomentes
reagiert, um den Verzögerungseffekt
zu kompensieren. Da das Drehmoment in entgegengesetzte Richtung
zur Drehrichtung des Motors gerichtet ist, wird auf diesem Wege
der Fadenführer
auf die Geschwindigkeit Null am Umkehrpunkt X3 gebracht, wo seine
Bewegungsrichtung umgekehrt wird, wobei diese Bewegung von diesem
Punkt aus angepaßt
an das Drehmoment den Fadenführer
beschleunigt, um die programmierte Geschwindigkeit 133c in
dem gradlinigen Rückkehrabschnitt
zu erreichen.
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Die programmierte Geschwindigkeit
wird am Punkt X4 erreicht, wo die Geschwindigkeitsregelschaltung
das erforderliche Drehmomentsignal reduziert, indem sie dieses auf
einem minimalen Wert hält,
der notwendig zum Aufrechterhalten der Geschwindigkeit bis zum ersten
linken Umkehrpunkt X5 ist, der durch den vom Operator eingeführten Anfangsfehler
kalibriert ist, und woraufhin der Drehmoment-Umkehrzyklus und darauf
der Fadenführerbewegungs-Umkehrzyklus
wiederholt werden, wenn der Umkehrpunkt X0 erreicht ist.
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Wenn die beiden Umkehrpunkte, d.
h. der rechte Umkehrpunkt X0 und der linke Rückkehrpunkt X3 durchfahren
sind, detektieren die entsprechenden Fehlerberechnungsschaltungen 141, 142 die
Unterschätzung
der Umkehrpunkte X0, X3 und setzen den neuen Wert zu X2, X5, was
den Anfangsfehler kompensiert, derart, daß ab der zweiten Umdrehung
die Umkehrung der Bewegung an den vorbestimmten Umkehrpunkten abzüglich des
vorrichtungsimmanenten Fehlers stattfindet.
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Wenn größere Genauigkeiten hinsichtlich des
Erreichens der Umkehrpunkte der Bewegung des Fadenführers 6a aufgrund äußerer Gründe zwischen
einer und der nächstfolgenden
Detektionsoperation erforderlich ist, kann die Steuervorrichtung auch
eine Lagesteuervorrich tung 150 umfassen, welche anstelle
der Drehzahlregelschaltung 135 längs des Abschnittes interveniert,
der zwischen dem rechten Schaltpunkt X2 und dem linken Schaltpunkt
X5 und den zugeordneten Umkehrpunkten X0, X3 liegt.
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Im einzelnen und mit Bezug auf die 4, 5a, 5b umfaßt die Lagesteuervorrichtung:
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- – Mittel 151 zum
Abschalten des Drehzahlregelsystems und Einschalten des Lageregelsystems, welches
beispielhaft in den Figuren durch einen Schalter repräsentiert
ist, der aus einer Position zum Einschalten der Drehzahlregelschaltung 135 in
eine Position zum Aktivieren
- – einer
Lageregelschaltung 152 umschaltbar ist, welche an ihrem
Eingang empfängt:
- – ein
Referenzsignal 133f welches die programmierte Lage für den Umkehrpunkt
X0, X3 repräsentiert;
- – ein
Signal 131b, welches die existierende Lage des Fadenführer 6a anzeigt
und vom Zähler 131 abgegeben
wird;
- – ein
existierendes Drehzahlsignal 135f.
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Auf diese Weise ist die Schaltung 152 fähig, folgendes
auszuführen:
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- – kontinuierliches
Detektieren längs
des Abschnittes X2–X3
oder des Abschnittes X0-X5
der Differenz D zwischen dem programmierten Wert von X0, X5 und
dem aktuellen Wert der Fadenführerlage;
- – Vergleichen
des entsprechenden aktuellen Geschwindigkeitswertes mit dem programmierten Geschwindigkeitswert
an diesem Punkt;
- – Berechnen
der relevanten Differenz δV zwischen
den Geschwindigkeiten;
- – Intervenieren
durch Erzeugen eines Signals 152b zum Variieren des Moduls
des Drehmomentes, welcher abhängig
vom Vorzeichen der detektierten Referenz δV erhöht/verkleinert werden kann.
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Bei einer vereinfachten alternativen
Ausführung
der Lageregelvorrichtung ist es auch möglich, eine Veränderung
des Drehmoments 152b gemäß einer Kurve vorzunehmen,
die eine Funktion der einzigen variablen D statt der Variablen δV ist.
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Grundsätzlich erzeugt die Lageregelvorrichtung
eine kurze, vorübergehende
Verzögerung
des Fadenführers,
welche Korrektur jeglicher Ungenauigkeit während dessen Verlagerung er laubt,
die nur in Bezug auf die Geschwindigkeit kontrolliert wird, und zwar
unter Beibehalten des programmierten Umkehrpunktes mit einem hohen
Maß an
Präzision.
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Sobald der Umkehrpunkt X0, X3 erreicht
ist (D = 0), schaltet die Steuervorrichtung 133 den Schalter 151 auf
die Drehzahlregelvorrichtung 135, die beim Feststellen
einer Geschwindigkeit Null sofort den maximalen Drehmomentwert wieder
aufruft, um die Geschwindigkeit des Fadenführers so schnell wie möglich auf
die programmierte Fahrgeschwindigkeit einzustellen und die normale
Regelung des Fadenführers
zu übernehmen.
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Wie in der 1 dargestellt ist, kann auch vorgesehen
sein, daß die
Vorrichtung einen zweiten Kodierer 210 umfaßt, der
zwischen der Haspel 1 und der Recheneinheit 133 gelegen
ist und mit dessen Hilfe es möglich
ist, die Geschwindigkeit des Fadenführers entsprechend der Geschwindigkeit
der Haspel und/oder eines anderen äußeren Parameters zum Steuern
der Vorrichtung zu regeln, so daß Wicklungen einer speziellen
Art produziert werden.
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Es ist demnach offensichtlich, daß es mit
der Vorrichtung nach der Erfindung möglich ist, die Drehmomentrichtung
umzukehren, wenn die Geschwindigkeit des Fadenführers noch auf maximalem Niveau
ist, und dadurch eine Verringerung der zum Umkehren der Fadenführerbewegung
erforderlichen Zeit zu erreichen. Darüberhinaus ist es mit dem Drehzahlregelsystem
nach der Erfindung möglich,
die Stromspeisung zum Motor auf dem kleinsten erforderlichen Wert
zu halten, indem Dissipations-Phänomene
und folglich der Verschleiß des
Motors klein gehalten werden.