DE60003800T2 - Mit strontium dotierter siliziumschmelze zur verwendung in einem kristallzüchtungsverfahren - Google Patents

Mit strontium dotierter siliziumschmelze zur verwendung in einem kristallzüchtungsverfahren Download PDF

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Description

  • Hintergrund der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Dotieren geschmolzenen Siliziums zur Verwendung in einem Kristallwachstumsverfahren (bzw. Kristallzüchtungsverfahren). Spezieller betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Dotieren geschmolzenen Siliziums mit Strontium zur Verwendung in einem Siliziumoxidtiegel (Silicatiegel), um während dem Schmelzen des Polysiliziums und durchweg während des Rohlingswachstumsverfahrens die Bildung einer dünnen entglasten (devitrified) Schicht von Siliziumoxid (Silica) auf den inneren Wänden des Tiegels zu verursachen, ohne dass Strontium signifikant in den wachsenden Rohling eingelagert wird.
  • Bei der Herstellung von Siliziumeinkristallen, die durch das Czochralskiverfahren gezüchtet werden, wird zuerst polykristallines Silizium in einem Quarztiegel geschmolzen. Wenn das polykristalline Silizium geschmolzen ist und sich ein Temperatur-Gleichgewicht eingestellt hat, wird, während der Quarztiegel rotiert wird, ein Impfkristall in die Schmelze getaucht und nachfolgend wieder herausgezogen, um einen Siliziumeinkristallrohling zu bilden. Durch die extrem hohen Temperaturen, die während des Rohlingswachstums erreicht werden, werden während des Rohlingswachstums die Quarztiegelwände langsam an der Grenzfläche Tiegel-Schmelze aufgelöst. Die Tatsache, dass während das Polysilizium geschmolzen wird und der Einkristallrohling wächst, Verunreinigungen auf der inneren Oberfläche des Tiegels die Bildung von Cristobalitinseln in der gläsernen Siliziumoxidoberfläche veranlassen und fördern können (wobei die Inseln im allgemeinen um die Verunreinigungszone zentriert sind), ist ein Nachteil, der mit der Verwendung von glasartigen Siliziumoxidtiegeln verbunden ist. Die Cristobalitinseln können während des Schmelzens unterschnitten (undercut) werden und als Partikel in die Siliziumschmelze gelangen und die Bildung von Dislokationen im Siliziumrohling verursachen. Die Cristobalitinseln können zum Beispiel durch den Vorgang der Bildung einer niedrig schmelzenden eutektischen Flüssigkeit an der Grenzfläche zwischen glasartigem Siliziumoxid und Cristobalit unterschnitten werden, wie es von Liu et al. „Reaction Between Liquid Silicon and Vitreous Silica," J. Mater. Res., 7(2), S. 352 (1992) beschrieben wird.
  • Um die Menge an in die Schmelze gelangenden Verunreinigungen zu reduzieren, haben die für die Kristallzüchtung verwendeten Siliziumoxidtiegel im allgemeinen zwei unterscheidbare Zonen. Die äußere Zone des Tiegels, welche mit dem den Tiegel tragenden Graphitmechanismus in Kontakt steht, enthält eine hohe Blasendichte, um die Übertragung der Strahlungswärme auf die Schmelze und den Kristall zu steuern.
  • Die innere Zone enthält eine an Blasen reduzierte Schichte, die im allgemeinen als freie Schicht (clear layer) oder blasenfreie Schicht (bubble free layer) bezeichnet wird. Diese innere Schicht ist nicht gänzlich blasenfrei, und in der Nähe der Tiegeloberfläche gelöstes oder eingeschlossenes Gas kann unter Einfluss von für die Kristallzüchtung typischen Temperaturen auf der Tiegeloberfläche Blasen bilden, welche in die Siliziumschmelze gelangen. Die über einen langen Zeitraum stattfindende Abgabe von Blasen kann den Abbau der inneren Schicht des Tiegels und Hohlräume in dem wachsenden Rohling verursachen. Dieser Abbau ist für das Kristallwachstum ein zeitlimitierender Faktor und kann in einem Verlust an dislokationsfreier Struktur (zero dislocation structure) oder physikalischen Defekten wie etwa große Lichtpunktdefekte (large light point defects) im gewachsenen Kristall führen.
  • Verschiedene Ansätze zur Reduktion der Erzeugung von Verunreinigungen, welche die Haltbarkeit der inneren Schicht des Tiegels, entweder indem die Siliziumoxid/Siliziumgrenzfläche stabilisiert wird, oder indem die Blasenstabilität innerhalb der Tiegeloberfläche verbessert wird, verbessern, sind bekannt. Einige dieser Ansätze umfassen, das Verbessern der Stabilität durch das Einstellen des Hydroxidgehalts der inneren Schicht unter einem gewissen Wert (Matsumura Japanische Patentanmeldung 08-169798), das Bilden einer Zweischichtstruktur durch das Verschmelzen einer vorgeformten Siliziumoxidröhre (die innere Schicht) in eine Unterlagenschicht (blasenhaltiger Verbund) (Watanabe et al., Japanische Patentanmeldung 08-333124) und das Tempern des Tiegels in einer Wasserstoffatmosphäre bei erhöhtem Druck, um zur Reduktion der Kristallfehler Wasserstoff in das Siliziumoxid so einzubringen, dass bei Kontaktieren mit der Schmelze und nachfolgender Auflösung des Siliziumoxids Wasserstoff in den Siliziumkristall eingelagert wird.
  • Zusätzlich versuchten andere, die durch den Tiegel bedingte Verunreinigungsbildung in der Schmelze und/oder dem Kristall durch das Verbessern der Haltbarkeit des Siliziumoxids zu reduzieren, indem eine Entglasungsbeschleunigerbeschichtung verwendet wird, welche vor dem Einbringen und Aufheizen von Polysilizium auf der Tiegeloberfläche aufgetragen wird, (Hansen et al. EP 0748885A1, EP 0753605A1). Wenn das Polysilizium geschmolzen wird, verursachen diese Beschichtungen unter Anwesenheit der Siliziumschmelze durchweg während des Kristallziehverfahrens die Bildung einer entglasten Siliziumoberfläche.
  • Obwohl einige Versuche gemacht wurden, die Leistungsfähigkeit des Tiegels zu verbessern und die Verunreinigung der Schmelze während des Rohlingswachstumsverfahrens zu reduzieren, waren bis zum heutigen Tag keine dieser Versuche bezüglich der Vermeidung der gesamten Verunreinigungsbildung durch den Tiegel vollständig erfolgreich. Dementsprechend besteht immer noch ein Bedarf für einen verbesserten Tiegel, welcher in der Lage ist, Rohlinge mit weniger Verunreinigungen und geringeren Defektanteilen herzustellen.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Zu den Aufgaben der vorliegenden Erfindung zählen daher, die Bereitstellung der Herstellung einer verbesserten Siliziumschmelze für das Rohlingswachstum, die Bereitstellung der Herstellung eines Tiegels, der, basierend auf dem Dotierungsgrad der Siliziumschmelze, eine definierte Entglasungsschichtdicke aufweist, die Bereitstellung für unterschiedliche Dotierungsgrade eines kontinuierlichen dünnen Films von entglastem Siliziumoxid auf der Tiegeloberfläche ohne Bildung von querlaufenden Bruchstellen an der entglasten Grenzfläche, und die Bereitstellung eines Verfahrens zum Herstellen einer Silizium/Strontiumlegierung.
  • Kurz zusammengefasst betrifft die vorliegende Erfindung daher ein Verfahren zum Herstellen einer Siliziumschmelze in einem Siliziumoxidtiegel zum Züchten eines Siliziumeinkristallrohlings (eines einzelnen Siliziumbarrens, single silicon ingot). Das Verfahren umfasst erstens das Einfüllen von Polysilizium in einen Tiegel, der eine Boden- und Seitenwandformation aufweist, und das Schmelzen des Polysiliziums, um eine Masse geschmolzenen Siliziums in dem Tiegel zu bilden. Die geschmolzene Masse wird anschließend mit Strontium dotiert, und es wird eine Schicht eines entglasten Siliziumoxids auf der inneren Oberfläche der Seitenwandformation des Tiegels gebildet, welche in Kontakt mit der geschmolzenen Masse steht, indem die Menge an in die Siliziumschmelze eingebrachtem Strontium gesteuert (kontrolliert) wird.
  • Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen einer Siliziumschmelze in einem Siliziumoxidtiegel zum Züchten eines Siliziumeinkristallrohlings (single silicon ingot). Das Verfahren umfasst erstens das Befüllen eines Tiegels, welcher eine Boden- und Seitenwandformation aufweist, mit Polysilizium und das Schmelzen des Polysiliziums, um eine Masse an geschmolzenem Silizium in dem Tiegel zu bilden. Die geschmolzene Masse wird anschließend mit Strontium dotiert, und eine Schicht an entglastem Siliziumoxid wird auf der inneren Oberfläche der Seitenwandformation des Tiegels gebildet, welche im Kontakt mit der geschmolzenen Masse steht. Schlussendlich wird zusätzliches Dotierungsmittel zur geschmolzenen Masse zugegeben, nachdem die innere Oberfläche der Seitenwandformation des Tiegels partiell entglast ist.
  • Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen einer Siliziumschmelze in einem Siliziumoxidtiegel zum Züchten eines Siliziumeinkristallrohlings. Das Verfahren umfasst erstens das Befüllen eines Tiegels, welcher eine Boden- und eine Seitenwandformation aufweist, mit Polysilizium und das Schmelzen des Polysiliziums, um eine Masse an geschmolzenem Siliziums in dem Tiegel zu bilden. Die geschmolzene Masse wird anschließend mit Strontium dotiert, und eine Schicht an entglastem Siliziumoxid wird auf der inneren Oberfläche des Tiegels, welche im Kontakt mit der geschmolzenen Masse steht, gebildet, indem die Menge an zur Siliziumschmelze zugegebenem Strontium gesteuert wird.
  • Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen einer Siliziumschmelze in einem Siliziumoxidtiegel zum Züchten eines Siliziumeinkristallrohlings. Das Verfahren umfasst erstens das Befüllen eines Tiegels, welcher eine Boden- und Seitenwandformation aufweist, mit Polysilizium und Strontium und das Schmelzen des Polysiliziums, um eine Masse an geschmolzenem Silizium in dem Tiegel zu bilden. Es wird auf der inneren Oberfläche der Seitenwandformation des Tiegels eine Schicht an entglastem Siliziumoxid gebildet, welche in Kontakt mit der geschmolzenen Masse steht, indem die Menge an zur Siliziumschmelze zugegebenem Silizium gesteuert wird.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • 1 stellt eine Abbildung einer Vorrichtung zum Tempern eines Wolframdotierungsmittels in die innere Oberfläche eines Tiegels dar.
  • 2 zeigt eine Abbildung eines Quarztiegels
  • 3 zeigt eine Abbildung einer Vorrichtung zum Tempern eines Wolframdotierungsmittels in die innere und/oder äußere Oberfläche eines Tiegels.
  • Entsprechende Referenzkennzeichen zeigen in allen Zeichnungen entsprechende Teile an.
  • Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
  • In Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung hat es sich gezeigt, dass die Menge an Verunreinigungen, welche während des Kristallwachstumsverfahrens aus dem Tiegel in die Siliziumschmelze gelangen, durch das Dotieren der Siliziumschmelze mit Strontium oder einer Strontium enthaltenden Verbindung, welche die Entglasung auf der Oberfläche des Siliziumoxidtiegels verursachen kann, reduziert werden können. Überraschend zeigte sich, dass die Tiegeloberflächen selektiv entglast werden können und die Bildung der entglasten Schicht auf der Siliziumoxidoberfläche so gesteuert werden kann, dass es während der Kristallzüchtung zu keiner signifikanten Bruchbildung und/oder Abgabe von Partikeln in das geschmolzene Silizium kommt. Der Reaktionsweg für die Bildung einer entglasten Schicht vermeidet Porosität und das Inselunterschneiden (island undercutting) aus Abbauprodukten, die in der entglasten Schicht eingeschlossen werden können. Ferner kann die Bildung der entglasten Schicht relativ zu den verschiedenen Schritten der Kristallzüchtung so gesteuert werden, dass an kritischen Stellen während der Kristallzüchtung die Oberfläche die Abgabe von unlöslicher Gasen aus dem Boden und den Seitenwänden des Tiegels ermöglicht und damit weniger Kristallhohlräume und eine reduzierte Partikelbildung erreicht werden.
  • 2 zeigt einen konventionellen Quarztiegel 10, welcher in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung verwendet wird. Der Tiegel 10 weist eine Bodenformation 12 und Seitenwandformation 14 auf, welche sich an den Boden 12 anschließt und welche einen Hohlraum zur Aufnahme von geschmolzenem Halbleitermaterial definiert. Die Seitenwandformation 14 und der Boden 12 weisen entsprechende innere Oberflächen 16, 18 und äußere Oberflächen 20, 22 auf. Während des Schmelzens des Polysiliziums der vorliegenden Erfindung und durchweg während des Rohlingswachstumsverfahrens innerhalb des Siliziumoxidtiegels wechselwirkt das Strontium, welches in der Siliziumschmelze enthalten ist, mit dem Siliziumoxidtiegel und stellt Kristallisationskeimstellen auf der Tiegeloberfläche an solchen Stellen bereit, an denen sich stabile Kristallkeime bilden und verursachen, dass das entglaste Siliziumoxid an der Tiegeloberfläche kristallisiert und eine weitgehend einheitliche und kontinuierliche entglaste Schale aus Cristobalit auf der Oberfläche des Tiegels bildet. Strontium kann der Siliziumschmelze als elementares Strontium oder als Strontium enthaltende Verbindung zugegeben werden. Auf der inneren Oberfläche des Tiegels bildet sich bis zur Schmelzlinie eine weitgehend einheitliche und kontinuierliche entglaste Schale und wird durchweg während des Kristallwachstumsverfahrens neu generiert, wenn die Schmelze die Schale auflöst. Die weitgehend einheitliche und kontinuierliche entglaste Schale, welche auf der inneren Oberfläche des Tiegels gebildet ist, löst sich weitestgehendst einheitlich auf, wenn sie in Kontakt mit der Siliziumschmelze steht. So werden Dislokationen, welche sich während der Kristallzüchtung bilden, minimiert, da durch die entglaste Schale keine ernst zu nehmenden Mengen an Partikeln in die Schmelze abgegeben werden.
  • Die kontinuierliche Schicht an entglastem Siliziumoxid, welche aufgrund der Wechselwirkung des Strontiums mit der Siliziumoxidoberfläche gebildet wird, wird nicht sofort unter Heizen und Schmelzen des dotierten Polysiliziums gebildet. Nachdem das Strontiumdotierungsmittel und das Polysilizium in den Tiegel eingefüllt worden sind und das Schmelzen anfängt, verursacht das Strontium zuerst die Entglasung der Seitenwände des Tiegels. Wenn in der Siliziumschmelze genügend Strontium vorhanden ist, verursacht das Strontium ferner die Entglasung des Bodens des Tiegels. Da die Entglasung des Tiegels nicht sofort durch das Heizen des Polysiliziums und des Strontiumdotierungsmittels einsetzt, können in der Tiegelmatrix enthaltene, in Silizium unlösliche Gase wie etwa Argon aus der Tiegeloberfläche entweichen und die Schmelze verlassen, bevor sie in den wachsenden Rohling als Hohlraumdefekte eingebracht werden. Nachdem das Strontium-dotierte Silizium in einen Siliziumoxidtiegel eingebracht und geschmolzen wurde, wobei die Bildung einer entglasten Schicht auf dem Boden und/oder den Seitenwänden des Tiegels verursacht wird, wird ein Siliziumeinkristall gezüchtet. Es sind mehrere Verfahren zur Kristallzüchtung bekannt wie etwa die U.S.-Patent-Nr. 3,953,281 und U.S.-Patent-Nr. 5,443,034 beschrieben.
  • Strontium und Strontium enthaltende Verbindungen werden als Dotierungsmittel in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung in der Siliziumschmelze verwendet, um die Entglasung der Siliziumoxidoberfläche während des Schmelzens des Polysiliziums und während des Züchtens des Siliziumeinkristallrohlings zu unterstützen. Geeignete Strontiumverbindungen, die als Dotierungsmittel verwendet werden können, umfassen z.B. Oxide, Carbonate, Silikate, Acetate, Silizide, Hydride, Chloride, Hydroxide und Oxalate. Strontium kann die Form eines Elements, eines Ions oder eines Ionenpaares mit einem organischen Ion haben. Bevorzugte Verbindungen umfassen Strontiumnitrat und Strontiumchlorid. Mehr bevorzugte Verbindungen umfassen Strontiumoxalat, Strontiumacetat und Strontiumhydroxid. Die am meisten bevorzugten Verbindungen sind Strontiumcarbonat und Strontiumoxid. Strontium oder strontiumhaltige Verbindungen werden als Dotierungsmittel so verwendet, dass keine wesentlichen Mengen an Strontium in den Körper des wachsenden Kristalls eingelagert werden. Es wird bevorzugt, dass nicht mehr als etwa 5 ppbw, mehr bevorzugt nicht mehr als etwas 3 ppbw und noch mehr bevorzugt nicht mehr als etwa 2 ppbw Strontium in den Körper des wachsenden Kristalls eingelagert werden.
  • In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die Einbringung eines Strontiumdotierungsmittel in die Siliziumschmelze, um eine Strontium-dotierte Siliziumschmelze in einem Tiegel herzustellen, durch die Zugabe eines festen, mit Strontiumdotierungsmittel legierten Polysiliziums zu einem Siliziumoxidtiegel erleichtert. Der Ausdruck „Legierung" oder „legiert" bezieht sich hier auf Substanzen, die aus zwei oder mehreren Metallen (eine „intermetallische" Verbindung) zusammengesetzt sind, auf ein Metall mit einer Metallverbindung oder auf zwei Metallverbindungen. Strontium/Silizium stellt ein Beispiel einer Legierung zur Verwendung für die vorliegende Erfindung dar. Bei niedrigeren Strontiumkonzentrationen in der Strontium-/Silizium-Legierung wird das Strontium weitestgehend in der Siliziummatrix aufgelöst, und es tritt weitestgehend keine direkte chemische Reaktion zwischen dem Strontium und dem Silizium auf. Während die Menge an Strontium in der Strontium-/Silizium-Legierung ansteigt, wird die Löslichkeitsgrenze von Strontium in Silizium erreicht, und es werden Strontium-/Siliziumchemische Verbindungen wie etwa SrSi2 und SrSi in der Legierung gebildet. So kann die Strontium-/Silizium-Legierung bei höheren Konzentrationen zwei Verbindungen umfassen, nämlich in Silizium aufgelöstes Strontium und Strontium/Silizium chemische Verbindungen wie etwa SrSi2 und SrSi.
  • Die Legierungen zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung können unter Verwendung von zum Beispiel einer Induktionsschmelzvorrichtung (induction melting furnace) hergestellt werden. Erst wird ein granulares, barrenförmiges (chunk) oder eine Mischung eines granularen und barrenförmigen Polysiliziums in die Vorrichtung gegeben und innerhalb der Vorrichtung bei geeigneter Temperatur geschmolzen. Wenn die Temperatur des geschmolzenen Siliziums im Gleichgewicht ist, wird dem geschmolzenen Silizium eine geeignete Menge an Strontiumdotierungsmittel zugegeben. Die Silizium-/Strontium-Dotierungsmischung wird gründlich aufgerührt und gemischt. Schlussendlich wird die Hitze entfernt und die Mischung verfestigt sich, um eine Strontium dotierte Polysiliziumlegierung in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung zur Verwendung für das Züchten eines Siliziumeinkristalls zu bilden. Der Fachmann erkennt, dass das legierte Polysilizium direkt zum Schmelzen in einen Siliziumoxidtiegel eingefüllt werden kann oder mit einer gewissen Menge an jungfräulichem Polysilizium gemischt werden kann, um die Menge an Strontiumdotierungsmittel, welche in die Schmelze zur Steuerung der Entglasung der Siliziumoxidoberfläche gelangt, richtig einzustellen.
  • In einer alternativen Ausführungsform kann die Herstellung des Strontium dotierten, geschmolzenen Siliziums der vorliegenden Erfindung durch die direkte Zugabe von Strontium zu dem das geschmolzene Silizium enthaltenden Tiegel bewerkstelligt werden. In dieser Ausführungsform wird barrenförmiges, granulares oder eine Mischung von barrenförmigem und granularem Polysilizium in einem Tiegel, welcher sich in einer Kristallzuchtvorrichtung befindet, geschmolzen. Nachdem die Temperatur des geschmolzenen Siliziums in dem Tiegel im Gleichgewicht ist, wird Strontium direkt dem geschmolzenen Silizium zugegeben und das Kristallzüchtungsverfahren begonnen. Alternativ kann gleichzeitig Polysilizium und Strontium zugegeben und dann erhitzt werden, um das Polysilizium zu schmelzen und eine Strontium dotierte geschmolzene Masse zu erzeugen. Diese Ausführungsformen verursachen, dass sich die entglaste Schicht des Siliziumoxids auf dem Tiegel später in dem Kristallzüchtungsverfahren bildet als durch das legierungsartige Dotieren, welches oben beschrieben wird. Bei dem selben Dotierungsgrad bewirkt das legierungsartige Dotieren eine schnellere Entglasung der Siliziumoxidoberfläche, da das Dotierungsmittel während des gesamten Siliziumschmelzverfahrens vorhanden ist und es zulässt, dass die Entglasung früher beginnt. Das Dotieren nach dem Schmelzen des Siliziums führte zu einer langsameren Entglasung des Siliziumoxids, da die Kinetiken der Reaktion langsamer sind, da das Dotierungsmittel mehr Zeit benötigt, um mit dem Polysilizium gemischt zu werden und um die Siliziumoxidoberfläche zu erreichen.
  • Die Menge an Strontium oder Strontium enthaltenden Verbindung, welche mit dem Polysilizium legiert wird, und an Polysilizium, welches geschmolzen wird oder direkt vor dem Rohlingswachstum zu dem geschmolzenen Silizium in die Kristallzüchtungsvorrichtung zugegeben wird, sollte so gewählt werden, dass sich auf der Tiegelwand, welche im Kontakt mit dem dotierten Silizium steht, eine dünne, kontinuierliche Schicht von entglastem Siliziumoxid bildet. Eine dünne, kontinuierliche Schicht von entglastem Siliziumoxid ermöglicht es den Spannungen in der Schicht sich gleichmäßig über die gesamte Schicht zu verteilen, was zu einer weitestgehend rissfreien Oberfläche führt. Die kontinuierliche Schicht ermöglicht aufgrund der kinetischen Bildungsgeschwindigkeit während des Kristallwachstums die Auflösung von Fehlstellen in der Tiegeloberfläche und reduziert so die Einlagerung von Hohlraumdefekten in dem wachsenden Rohling. Die Menge an Strontiumdotierungsmittel in dem geschmolzenen Silizium, die zur Herstellung einer dünnen, kontinuierlichen, rissfreien Oberfläche notwendig ist, variiert in Abhängigkeit von der Größe des Tiegels. Die vorliegende Erfindung ist geeignet für das Erzeugen einer entglasten Schicht für alle Tiegelgrößen, umfassend, ohne darauf beschränkt zu sein, 14 Inch- bis 32 Inch-Tiegel. Ferner liegen Einzel- oder Doppelkammertiegel innerhalb des Bereichs der vorliegenden Erfindung.
  • Indem die Menge an Strontium oder Strontium enthaltender Verbindung, welche in die Siliziumschmelze eingebracht wird, gesteuert wird, können der Tiegelboden und die Seitenwände während des Siliziumschmelzens und des Kristallwachstums selektiv entglast werden. Obwohl andere Entglasungsbeschleuniger wie etwa Barium bei Zugabe zur Schmelze erst den Boden des Tiegels entglasen, verursacht Strontium, wenn eine Siliziumschmelze mit Strontium oder einer Strontium-enthaltender Verbindung dotiert wird, erst die Entglasung der Seitenwände des Tiegels. Strontium entglast erst die Seitenwände des Tiegels bis zur Schmelzlinie, dann den Boden des Tiegels, wenn genügend Strontium in der Siliziumschmelze vorhanden ist. Eine geringere Menge an Strontium in der Siliziumschmelze entglast nur die Seitenwände des Tiegels bis zur Schmelzlinie. Bei niedrigen Strontiumkonzentrationen in der Schmelze verbleibt der Boden des Tiegels glasartig und ermöglicht weiterhin, dass Blasen aus dem Boden des Tiegels freigesetzt werden. Diese Blasen können partiell oder vollständig aus Gasen bestehen, die in Silizium unlöslich sind. So könnte es vorteilhaft sein, es diesen Blasen zu ermöglichen aus der Schmelze zu entweichen, so dass ein Kristall mit geringer Konzentration an Hohlraumdefekten gezüchtet werden kann. Das Entweichen von Blasen aus dem Boden des Tiegels ist bedeutend problematischer verglichen mit dem Entweichen von Blasen aus den Seitenwänden eines Tiegels. Blasen, die aus dem Bodenteil des Tiegels entweichen, tendieren dazu, im Wirbel, der durch den rotierten Kristall gebildet wird, eingefangen zu werden und brauchen im allgemeinen länger zum Entweichen in und letztendlich aus der Schmelze. Die Blasen, welche aus den Seitenwänden entstehen, werden im allgemeinen nicht in dem Wirbel der Siliziumschmelze eingefangen, und sind in der Lage viel schneller in die Schmelze einzudringen und in die Kristallzüchtungsatmosphäre auszutreten, als Blasen, die aus dem Boden des Tiegels entstehen.
  • Während die Strontiumkonzentration in der Siliziumschmelze ansteigt, werden die Seitenwände bis zur Schmelzlinie und der Boden des Tiegels entglast. In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann das Strontiumdotierungsmittel in einem oder mehreren separaten Schritten während dem Schmelzen in den Tiegel eingebracht werden, um selektiv in einem frühen Stadium in dem Schmelzverfahren die Seitenwände des Tiegels zu entglasen und den Boden des Tiegels später in dem Schmelzverfahren zu entglasen. Diese Ausführungsform ermöglicht es, die Seitenwände früh in dem Verfahren zu entglasen, um die Verunreinigung der Schmelze mit Partikeln zu reduzieren und gleichzeitig den Gasen, welche in dem Tiegelboden enthalten sind, für eine längere Zeit die Möglichkeit zu geben, aus der Schmelze zu entweichen. Später kann in dem Schmelzverfahren zusätzliches Strontium zugegeben werden, um den Boden des Tiegels zu entglasen und die Partikelverunreinigung während des Kristallziehens zu reduzieren. Die Menge an Strontium, die notwendig ist, um die selektive Entglasung zu erreichen, ist eine Funktion des verwendeten Ziehverfahrens, sowie der Konstruktion und Konfiguration der Heißzone. Heißzonen werden im allgemeinen als entweder „konventionelle" („conventional") Heißzonen oder „fortschrittliche" („advanced") Heißzonen charakterisiert. Konventionelle Heißzonen werden üblicherweise bei um zwischen etwa 50°C und etwa 150°C heißeren Temparaturen eingesetzt als fortschrittliche Heißzonen. Fortschrittliche Heißzonen sind im allgemeinen besser isoliert und verwenden Spülleitungen, so dass die Temperatur nicht so hoch sein muss wie bei konventionellen Heißzonen.
  • Die Menge an Strontium, die zur Schmelze zugegeben werden muss, um eine Entglasung auf dem Boden und/oder den Seitenwänden des Tiegels zu erzeugen, wird auf dem Volumen der zugegebenen Menge an Silizium, dem benetzten Bereich der Tiegeloberfläche und der Art der verwendeten Heißzone basierend bestimmt. Wie Gleichung 1 zeigt, beträgt die Menge an Strontium geteilt durch die Menge an zugeführtem Polysilizium geteilt durch die benetzte Fläche des Tiegels mindestens etwa 1,5 × 10–12 g/cm3/cm2, mehr bevorzugt mindestens etwa 1,5 × 10–11 g/cm3/cm2 und am meisten bevorzugt mindestens etwa 1,5 × 10–10 g/cm3/cm2 für konventionelle Heißzonen und mindestens etwa 6 × 10–11 g/cm3/cm2, mehr bevorzugt mindestens etwa 6 × 10–10 g/cm3/cm2 und am meisten bevorzugt mindestens etwa 6 × 10–9 g/cm3/cm2 für fortschrittliche Heißzonen, um den Boden und die Seitenwände des Tiegels bis zur Schmelzlinie zu entglasen.
  • Strontium (g)/Volumen des zugeführten Si (cm3)/benetzte Fläche des Siliziumoxids (cm2) (1)
  • Um nur die Seitenwände des Tiegels bis zur Schmelzlinie, aber nicht den Boden des Tiegels zu entglasen, so dass die Gase während des Kristallziehens und/oder des Schmelzverfahrens aus dem Boden entweichen können, wird eine geringere Strontiummenge zu der Siliziumschmelze zugegeben. Wenn eine konventionelle Heißzone verwendet wird, werden etwa 3,5 × 10–13 g/cm3/cm2, mehr bevorzugt etwa 3,5 × 10–12 g/cm3/cm2, und am meisten bevorzugt etwa 3,5 × 10–11 g/cm3/cm2 zur Siliziumschmelze zugegeben, um die Seitenwände des Tiegels zu entglasen. Wenn eine fortschrittliche Heißzone verwendet wird, werden etwa 2 × 10–11 g/cm3/cm2, mehr bevorzugt etwa 2 × 10–10 g/cm3/cm2 und am meisten bevorzugt etwa 2 × 10–9 g/cm3/cm2 zur Siliziumschmelze zugegeben, um die Seitenwände des Tiegels zu entglasen.
  • Der Fachmann erkennt, dass eine definierte Dicke der entglasten Schicht einfach durch das Variieren der Menge an zugegebenem Strontium erreicht werden kann. Die Variablen wie etwa die Chargenzusammensetzung, die Ziehtechnik und die Vorrichtung, sowie die Ziehzeit können die Verwendung von dickeren oder dünneren entglasten Schichten benötigen, um die Vorteile der vorliegenden Erfindung zu erreichen.
  • In einer alternativen Ausführungsform kann das Strontiumdotierte geschmolzene Silizium der vorliegenden Erfindung in einen Tiegel gegeben werden, welcher einen Entglasungsbeschleuniger auf der äußeren Oberfläche aufweist. Bezugnehmend auf 2, befindet sich der Entglasungsbeschleuniger 24 auf der äußeren Oberfläche 20 der Seitenwandformation 14. Die äußere Oberfläche des Tiegels wird vor der Befüllung mit dem Strontium dotierten Polysilizium der vorliegenden Erfindung durch das Aufbingen einer Beschichtung auf der äußeren Oberfläche des Tiegels durch z.B. Tauchbeschichten oder Spritzen präpariert, was eine Schicht mit einer hohen Dichte an Keimstellen auf der äußeren Oberfläche bildet. Wenn der Tiegel aufgeheizt wird, um das dotierte Polysilizium zu schmelzen und einen Siliziumrohling zu bilden, reagiert der Entglasungsbeschleuniger mit dem glasigen Siliziumoxid, um auf der äußeren Oberfläche des Tiegels kristalline Keime zu bilden. Während des Schmelzverfahrens agieren die Siliziumschmelze und die Graphitheizer als Reduktionsmittel und beschleunigen ausgehend von den Keimstellen in radialer Richtung das schnelle Wachstum von diesen kristallinen Keimen auf der Oberfläche. In Anwesenheit der Strontium-dotierten Siliziumschmelze und des Graphitheizers wachsen diese kristallinen Keime zusammen, so dass eine kontinuierliche keramische Schale auf dem Tiegel gebildet wird, welche die mechanische Festigkeit des Tiegels erhöht und die Reaktivität mit den Graphitheizern reduziert.
  • Für das Beschichten der äußeren Oberfläche des Tiegels geeignete Entglasungsbeschleuniger umfassen Erdalkalimetalloxide, -carbonate, -hydroxide, -oxalate, -silicate, -fluoride, -chloride und -peroxide, Bortrioxid und Phosphorpentoxid. Andere Entglasungsbeschleuniger wie etwa Titandioxid, Zircondioxid, Eisenoxid, Ionenpaare eines Erdalkalimetallkations und eines organischen Anions, umfassend Erdalkalimetallformiate, -acetate, -propionate, -salicylate, -stearate und -tartrate und Beschleuniger, die Übergangsmetalle, feuerfeste Metalle, Lanthanide oder Actinide können auch, obwohl weniger bevorzugt, verwendet werden, um die äußere Oberfläche zu beschichten.
  • Der Entglasungsbeschleuniger ist vorzugsweise ein Erdalkalimetall, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Calcium, Barium, Magnesium, Strontium und Beryllium. Das Erdalkalimetall kann in jeglicher Form vorliegen, die an der Tiegeloberfläche haftet. Das Erdalkalimetall kann in Form des Elements (z.B. Ba), des freien Ions (z.B. Ba2+) oder eines Ionenpaars mit einem organischen Anion wie etwa Oxid, Hydroxid, Peroxid, Carbonat, Silicat, Oxalat, Formiat, Acetat, Propionat, Salicylat, Stearat, Tartrat, Fluor oder Chlor vorliegen. Vorzugsweise ist der Entglasungsbeschleuniger ein Oxid, Hydroxid, Carbonat oder Silicat eines Erdalkalimetalls.
  • Die äußere Beschichtung muss genügend Entglasungsbeschleuniger enthalten, um eine Schicht aus weitestgehend entglastem Siliziumoxid zu initiieren. Im allgemeinen stellt eine Konzentration von mindestens etwa 0,10 mM eines Erdalkalimetalls pro tausend Quadratzentimeter eine gleichmäßige Beschichtung bereit, die die Entglasung beschleunigen kann. Ein äußerlich beschichteter Tiegel weist vorzugsweise eine Erdalkalimetallkonzentration auf, die sich im Bereich von etwa 0,10 mM/1000 cm2 bis etwa 1,2 mM/1000 cm2 und mehr bevorzugt im Bereich von etwa 0,30 mM/1000 cm2 bis etwa 0,60 mM/1000 cm2 bewegt. Die äußere Tiegeloberfläche kann mit jedem Verfahren, welches den Entglasungsbeschleuniger auf der Oberfläche abscheidet wie etwa Tauchbeschichtungs- oder Spritzbeschichtungsverfahren beschichtet werden.
  • In einer alternativen Ausführungsform kann das Strontium-dotierte geschmolzene Silizium der vorliegenden Erfindung in Kombination mit einem Tiegel verwendet werden, der sehr geringe Mengen an Gasen enthält, welche in Silizium unlöslich sind (Siehe U.S.-Patent-Nr. 5,913,975, die hierbei durch Referenz eingefügt wird). Ein solcher Tiegel hilft, Defekte zu reduzieren, welche durch unlösliche Gase wie etwa Argon verursacht werden und welche aus dem Tiegel während des Rohlingswachstums entweichen können.
  • Dieser sehr geringe Mengen an in Silizium unlöslichen Gasen enthaltende Tiegel wird durch Schmelzen des Tiegels in einer Atmosphäre mit einer reduzierten Menge an unlöslichen Gasen wie etwa Argon hergestellt. Indem der Tiegel in dieser Art Atmosphäre geschmolzen wird, haben die Blasen, welche sich in der Tiegelmatrix bilden, einen reduzierten Anteil an unlöslichen Gasen wie etwa Argon. So werden durch unlösliche Gase verursachte Kristallhohlraumdefekte in dem Kristall minimiert oder eliminiert, wenn die Blasen in die Schmelze gelangen, wenn der Tiegel sich während des Kristallwachstums auflöst.
  • Die Gasatmosphäre, welche die Vorrichtung zum Schmelzen des Tiegels umgibt, enthält weniger als etwa 0,5%, mehr bevorzugt weniger als etwa 0,1 % und am meisten bevorzugt weniger als etwa 0,01 % der in Silizium unlöslichen Gase. Der Ausdruck „unlöslich in Silizium" bedeutet hier, dass das Gas geradezu nicht mit dem flüssigen Silizium reagiert und in der Lage ist, flüssiges Silizium ohne signifikante Auflösung zu überstehen. Geeignete Atmosphären können synthetische Luft, eine Mischung aus Stickstoff und Sauerstoff oder reinen Stickstoff umfassen.
  • In einer alternativen Ausführungsform kann Strontium-dotiertes geschmolzenes Silizium gemäß der vorliegenden Erfindung in Kombination mit einem Tiegel, welcher eine oder mehrere Wolfram-dotierte Schichten aufweist, verwendet werden. Die Schichten verhalten sich ähnlich wie blasenfrei und können eventuell blasenfrei sein. Wenn das Strontium-dotierte geschmolzene Silizium gemäß der vorliegenden Erfindung in Kombination mit einer Wolfram dotierten Schicht auf der inneren Oberfläche verwendet wird, vermindert die entglaste Schicht zusammen mit der blasenreduzierten Schicht die Menge an Verunreinigungen in der Schmelze. Eine Wolfram dotierte Schicht auf der äußeren Oberfläche des Tiegels kann den Tiegel verstärken und seine Reaktivität reduzieren. Überraschend verursacht das Wolframdotierungsmittel in der Quarzmatrix, dass Blasen in der behandelten Oberfläche des Quarztiegels kollabieren und sich während nachfolgendem thermischen Gebrauch nicht wieder bilden, ohne Ausdiffundieren des Wolframs aus der Tiegeloberfläche oder Verunreinigung des wachsenden Rohlings, was zu einem Verlust an Dislokationsfreiem Wachstum und/oder einer Reduktion der Kristallqualität führt.
  • In 1 wird eine Vorrichtung 2 zum Eintempern (annealing) von Wolframdotierungsmitteln in die innere Oberfläche eines Tiegels 4 in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung gezeigt. In 1 umfasst die Vorrichtung 2 einen horizontalen Auflagetisch 10, elektrische Leitungen 12 und 14, welche mit einer Energiequelle (nicht gezeigt) verbunden sind, eine Inertgaseinlassleitung 16, welche mit einer Inertgasquelle (nicht gezeigt) verbunden ist, eine Inertgasauslassleitung 18 und eine Wolframquelle 20. Das Inertgas entfernt Sauerstoff von der Wolframquelle, um eine ungewünschte Oxidation der Quelle und die Bildung von festen Oxiden zu reduzieren. Geeignete Inertgase können z.B. Argon, Helium, Xenon und ähnliches umfassen. Der horizontale Auflagetisch 10 trägt den Tiegel, welcher behandelt wird, und kann z.B. Edelstahl, Glas oder Keramik umfassen. Der Tisch 10 weist in seine Oberfläche gebohrte Löcher 22 und 24 auf, um der Inertgaseinlassleitung 16 und der Inertgasauslassleitung 18 Zugang zu dem Umfeld, welches den zu behandelnden Tiegel umgibt, zu gewähren. Ferner weist der Tisch 10 in seine Oberfläche gebohrte Löcher 26 und 28 auf, um den elektrischen Leitungen 12 und 14 Zugang zur Wolframquelle 20 zu gewähren.
  • Wenn die elektrischen Leitungen 12 und 14 mit Energie versehen werden, um die Wolframquelle 20 aufzuheizen, wird ein Wolframdampf innerhalb des Innenraumes des Tiegels erzeugt. Bevor die Wolframquelle 20 geheizt wird und Wolframdampf erzeugt wird, wird Inertgas in die Umgebung der Wolframquelle 20 durch die Inertgaseinlassleitung 16 eingeführt. Das Inertgas wird kontinuierlich in die Umgebung der Wolframquelle 20 während des Beheizens der Quelle und der Erzeugung des Wolframdampfes eingeführt. Das Inertgas wird aus der Umgebung der Wolframquelle durch die Inertgasauslassleitung 20 entfernt. Dieses kontinuierliche Spülen der Umgebung der Wolframquelle 20 entfernt weitestgehend allen Sauerstoff aus der Umgebung der Wolframquelle 20. Der Fluss des Spülgases sollte so eingestellt sein, dass er ausreicht, um weitestgehend den gesamten Sauerstoff zu entfernen, so dass die Bildung von festen Oxiden weitestgehend eliminiert wird. Man muss anmerken, dass der Fachmann erkennt, dass kleine Mengen an Dichtungsmitteln, wie etwa Vakuumfett, Silikon oder anderen geeigneten Dichtungsmitteln zwischen dem Tiegel und dem Auflagetisch verwendet werden können, um sicherzustellen, dass die Menge an Sauerstoff, die in die Umgebung der Wolframquelle gelangt, reduziert wird. Ferner kann reduzierter Druck anstelle oder in Kombination mit Inertgas verwendet werden, um die Sauerstoffkonzentration im Bereich der Wolframquelle zu reduzieren.
  • Das gasförmige Wolfram, welches durch die beheizte Wolframquelle in der weitestgehend sauerstofffreien Umgebung erzeugt wird, diffundiert in die innere Oberfläche des Tiegels. Die Wolframquelle wird zum Anheben der Temperatur geheizt, was wiederum die Temperatur auf der inneren Oberfläche erhöht, um die Diffusion zu erleichtern. Die innere Oberfläche des Tiegels wird im allgemeinen dem gasförmigen Wolfram in einem Zeitraum von zwischen etwa 1 Stunde und etwa 10 Stunden, mehr bevorzugt von zwischen etwa 2 Stunden und etwa 8 Stunden, noch mehr bevorzugt von zwischen etwa 4 Stunden und etwa 6 Stunden und am meisten bevorzugt von etwa 5 Stunden ausgesetzt, um eine Wolfram dotierte Schicht zu erzeugen, die nicht weniger als etwa 100 ppba (parts per billion atomic) Wolfram enthält, vorzugsweise nicht weniger als etwa 200 ppba Wolfram, und am meisten bevorzugt nicht weniger als etwa 300 ppba Wolfram auf der inneren Oberfläche des Tiegels enthält. Das Wolfram wird zwischen etwa 0,1 Millimeter und etwa 4 Millimeter in die innere Oberfläche eindiffundiert, um eine Wolfram dotiert Schicht auf dieser Oberfläche mit einer Tiefe zu erzeugen, die der Tiefe des eindiffundierten Wolframs gleicht. Wolfram kann in Tiegeln aller Größen eindiffundiert werden, um die Leistungsfähigkeit zu steigern. Der Fachmann erkennt, dass durch längeres Tempern das Wolfram tiefer in die innere Oberfläche eingetempert werden kann, sollte eine kommerzielle Nachfrage entstehen. Die Wolfram dotierte Schicht verhält sich bei Verwendung in einem Kristallzüchtungsverfahren wie eine blasenfreie Schicht, und könnte eine solche sein.
  • Der Fachmann erkennt, dass das eingetemperte Wolfram keinen scharfen Übergang von z.B. 100 ppba auf 0 ppba innerhalb des Tiegels erzeugt. Es wird während des Eintemperns des Wolframs in die Oberfläche ein Gradient erzeugt, und obwohl eine Wolfram dotierte Schicht mit einer Dicke von z.B. 4 Millimetern erzeugt wird, diffundiert etwas Wolfram über 4 Millimeter hinaus in den Tiegel.
  • Der Ausdruck blasenfreie Schicht kann hier bedeuten, dass die Schicht völlig frei von Blasen ist oder dass sie weitestgehend frei von Blasen ist. Zur Zeit übliche analytische Nachweisverfahren zum Identifizieren von Blasen in Quarztiegeln sind in der Lage, Blasen, die einen Durchmesser von etwa 15 Mikrometern für einen großen Blickwinkel im Bereich von einigen Millimetern zu identifizieren. Wenn Wolfram in die innere Oberfläche eines Tiegels in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung auf eine Tiefe zwischen etwa 0,1 Millimeter und etwa 4 Millimeter eingetempert wird, weist der Bereich, welcher Wolfram enthält, 0 Blasen pro Kubikmillimeter auf, welche einen Durchmesser von mindestens etwa 15 Mikrometer aufweisen. In gleicher Weise enthält der Tiegel nach den für ein Rohlingwachstumsverfahren typischen, thermischen Zyklen 0 Blasen pro Kubikmillimeter auf, welche einen Durchmesser von mindestens etwa 15 Mikrometer aufweisen. Der Fachmann erkennt, dass mit der Verbesserung der analytischen Nachweismethoden und der Möglichkeit, Blasen nachzuweisen, die einen kleineren Durchmesser aufweisen, es bevorzugt werden würde, dass die Mengen an Wolfram, die in die Tiegeloberfläche eingetempert werden, entsprechend angepasst werden, um einen Grad an nicht detektierbaren Blasen in dem Wolfram dotierten Bereich wie oben erörtert zu erreichen.
  • Wenn der Tiegel, der eine Wolfram dotierte Schicht aufweist, nachfolgend in einem Kristallziehverfahren verwendet wird, wird der Tiegel aufgrund der extremen Bedingungen, die für das Rohlingwachstum notwendig sind, langsam in die Siliziumschmelze aufgelöst. So gelangt das Wolfram, welches in der Quarzmatrix enthalten ist und welches in die Schmelze aufgelöst wird, in die Siliziumschmelze. Es konnte jedoch gezeigt werden, dass das Wolfram nicht in nachweisbaren Mengen in den wachsenden Rohling eindringt. Es gibt scheinbar zwei Gründe dafür. Zum einen ist keine erhebliche Menge an Wolfram in der Schmelze vorhanden, da solch geringe Mengen Wolfram zum Eintempern in den Tiegel benötigt werden, um den erwünschten Effekt zu erreichen. Zum anderen tendiert Wolfram dazu, in flüssigem Silizium zurückzubleiben und nicht in den wachsenden Rohling kristallisiert zu werden, da Wolfram einen sehr niedrigen Segregationskoeffizienten aufweist.
  • Für eine alternative Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann Wolfram in die innere oder äußere Oberfläche des Quarztiegels eingetempert werden, um eine Wolfram dotierte Schicht auf der inneren und äußeren Oberfläche zu erzeugen. Das Eintempern von Wolfram in die äußere Oberfläche des Tiegels, um eine Wolfram dotierte Schicht zu erzeugen, kann die mechanische Festigkeit des Tiegels erhöhen und die Deformation des Tiegels während des Rohlingwachstums reduzieren. Zusätzlich reduziert eine Wolfram dotierte Schicht auf der äußeren Oberfläche die Reaktivität des Tiegels mit den Graphithaltestrukturen, die den Tiegel halten, und daher die Menge an Verunreinigungen, die den wachsenden Rohling und die Siliziumschmelze umgeben.
  • 3 zeigt eine Vorrichtung 40 zum Eintempern von Wolfram in die innere und/oder äußere Oberfläche des Quarztiegels. Zusätzlich zu den Bestandteilen, die bei der Vorrichtung gezeigt werden zum Eintempern von Wolfram in die innere Oberfläche des Quarztiegels, wie sie in l gezeigt werden, umfasst die Vorrichtung 40 einen Behälter 42, ein zweites Wolframelement 44, eine zweite Inertgaseinlassleitung 30, eine zweite Inertgasauslassleitung 32 und einen zweiten Satz an Stromleitungen 34 und 36, die mit einer Stromquelle (nicht gezeigt) verbunden sind. Der Behälter 42 kann z.B. Glas, Edelstahl oder Keramik umfassen und sollte genau zur horizontalen Auflagefläche 10 passen, um einen guten Verschluss sicher zu stellen, um Sauerstoff am Eindringen in den Inertgas-bespülten Bereich zu hindern. Die zweite Wolframquelle 44 gleicht der Wolframquelle wie oben beschrieben, und die Inertgaseinlass- und -auslassleitungen 30 bzw. 32 spülen den Behälter während des Temperns.
  • Die innere und äußere Oberfläche des Quarztiegels kann mit einer Vorrichtung, die in 3 gezeigt wird, behandelt werden, so dass Wolfram in beide Oberflächen eingetempert wird, um Wolfram dotierte Schichten zu erzeugen. Die innere Oberfläche des Tiegels wird wie oben beschrieben behandelt, so dass die Wolframquelle 20 mit Energie versehen wird, um Wolfram in die innere Oberfläche des Tiegels bis zur gewünschten Tiefe einzutempern. Außerdem wird die Wolframquelle 44 mit Energie versehen, um Wolfram in die äußere Oberfläche des Tiegels einzutempern. Die Bereiche, welche die beiden Wolframquellen umgeben, werden kontinuierlich während des Heizens der Quelle mit dem Inertgas gespült, um die Anwesenheit von Sauerstoff zu minimieren und die Möglichkeit der Oxidation der Quelle und die Formation von festen Oxiden zu reduzieren.
  • Die zweite Wolframquelle wird mit Energie versehen und geheizt, um Wolfram in die äußere Oberfläche des Tiegels einzutempern. Die äußere Oberfläche des Tiegels wird in üblicher Weise gasförmigem Wolfram für einen Zeitraum von zwischen etwa 1 Stunde und etwa 10 Stunden, mehr bevorzugt von zwischen etwa 2 Stunden und etwa 8 Stunden, noch mehr bevorzugt von zwischen etwa 4 Stunden und etwa 6 Stunden und am meisten bevorzugt von etwa 5 Stunden ausgesetzt, um eine Wolfram dotierte Schicht zu erzeugen, die nicht weniger als etwa 100 ppba Wolfram, bevorzugt nicht weniger als etwa 200 ppba Wolfram und am meisten bevorzugt nicht weniger als etwa 300 ppba Wolfram in der äußere Oberfläche des Tiegels aufweist. Das Wolfram wird zwischen etwa 0,1 Millimeter und etwa 6 Millimeter in die äußere Oberfläche eindiffundiert, um eine Wolfram dotierte Schicht auf dieser Oberfläche zu erzeugen, die eine Tiefe gleich der Tiefe des eindiffundierten Wolframs aufweist. Der wolframhaltige Bereich weist 0 Blasen pro Kubikmillimeter auf, welche einen Durchmesser von mindestens etwa 15 Mikrometer aufweisen.
  • Der Fachmann sollte erkennen, dass die äußere Oberfläche eines Tiegels alleine behandelt werden kann, um einen Tiegel zu erzeugen, der Wolfram nur in die äußere Oberfläche eingetempert aufweist. Die Erzeugung einer Wolfram dotierten Schicht auf der äußeren Oberfläche alleine kann unter Verwendung der Vorrichtung, wie sie in 3 gezeigt wird, erreicht werden, indem die zweite Quelle für die gewünschte Zeit mit Energie versehen wird. In dieser Ausführungsform wird nur die äußere Oberfläche getempert, da die Wolframquelle zur Behandlung der inneren Oberfläche nicht mit Energie versehen wird.
  • In einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann vor der Herstellung des Strontium-dotierten Polysiliziums und der Befüllung des Tiegels Wolfram in die innere Oberfläche, in die äußere Oberfläche oder in die innere und äußere Oberfläche des Quarztiegels mit Hilfe einer metallorganischen Wolfram-haltigen Verbindung eingetempert werden. In dieser Ausführungsform stellt die metallorganische Verbindung eine Lösung einer Wolframverbindung in einem organischen Lösungsmittel dar. Die Verbindung wird auf die innere Oberfläche, auf die äußere Oberfläche oder auf die innere und äußere Oberfläche des Tiegels bis zu einer Dicke zwischen etwa 500 und etwa 2000 Angström aufgetragen und getrocknet. Darauffolgend wird auf dem behandelten Tiegel eine Schicht Siliziumoxid (Silika) unter Verwendung von Silikagel aufgetragen, welches zur Bildung einer Siliziumoxidschicht trocknet. Das Beschichten mit Silikagel kann wiederholt werden, um mehrere Schichten zu erzeugen. Der Tiegel wird darauffolgend bei Temperaturen zwischen etwa 550° C und etwa 900° C für einen Zeitraum von zwischen etwa 1 und etwa 10 Stunden getempert, um die zwei Schichten zu interdiffundieren, so dass die physikalische Struktur der Siliziumoxidmatrix verändert wird und aufgrund der erhöhten Gaslöslichkeit, wie oben beschrieben, zum Kollaps der Blasen führt. Während des Temperns werden mindestens 100 ppba Wolfram in die Tiegeloberfläche diffundiert und die organischen Verbindungen verdampft.
  • In einer alternativen Ausführungsform zu wie oben beschrieben Beschichtungsschritten, kann das Vermischen der Siliziumoxid und Wolframverbindungen unter Verwendung von geeigneten Precursorlösungen wie etwa Wolframisopropoxid und Tetraethylorthosilikat verwendet werden. Die vermischten Verbindungen werden darauffolgend wie oben beschrieben aufgeheizt, um die organischen Verbindungen zu verdampfen und das Wolfram einzutempern, um den erwünschten physikalischen Effekt nach dem Tempern zu erzeugen. Zusätzlich kann in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung eine Mischung von Wolfram und Quarz in einem Lichtbogenverfahren verwendet werden, so dass das Wolfram in der Siliziummatrix zurückbleiben kann. Geeignete Wolframquellen für die Anwendung eines Lichtbogenverfahren können Oxide des Wolframs umfassen.
  • In Anbetracht obiger Ausführung zeigt sich, dass die vielen Aufgaben der Erfindung gelöst werden. Da mehrere Abwandlungen des oben beschriebenen Siliziumdotierungsverfahren gemacht werden können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen, soll der Inhalt der obigen Beschreibung illustrativ und nicht limitierend interpretiert werden.

Claims (10)

  1. Verfahren zur Herstellung einer Siliziumschmelze in einem Siliziumoxid(Silika)tiegel zum Züchten eines einzelnen Siliziumbarrens (eines Siliziumeinkristallrohlings, Single silicon ingot), wobei das Verfahren umfasst: Einfüllen von Polysilizium in einen Tiegel, der eine Boden- und eine Seitenwandformation aufweist, wobei die Boden- und Seitenwandformation eine innere und äußere Oberfläche aufweist, Schmelzen des Polysiliziums, um eine Masse von geschmolzenem Silizium in dem Tiegel zu erzeugen, Dotieren der geschmolzenen Masse mit Strontium und Erzeugen einer Schicht von entglastem Siliziumoxid (Silika) auf einer inneren Oberfläche des Tiegels, welche in Kontakt mit der geschmolzenen Masse ist, durch Kontrollieren der Menge an in die Siliziumschmelze eingebrachtem Strontium, wobei die Schicht durch das Strontium in der geschmolzenen Masse initiiert (nucleated) wird.
  2. Verfahren gemäß Anspruch 1, worin die Schicht von entglastem Siliziumoxid auf der inneren Oberfläche der Seitenwandformation des Tiegels, welche in Kontakt mit der geschmolzenen Masse steht, erzeugt wird.
  3. Verfahren gemäß Anspruch 2, worin das Strontiumdotierungsmittel aus der Gruppe, bestehend aus Strontiumnitrat, Strontiumchlorid, Strontiumoxalat, Strontiumacetat und Strontiumhydroxid, ausgewählt ist.
  4. Verfahren gemäß Anspruch 2, worin das Strontiumdotierungsmittel aus der Gruppe, bestehend aus Strontiumcarbonat und Strontiumoxid, ausgewählt ist.
  5. Verfahren gemäß Anspruch 2, worin die innere Oberfläche der Seitenwandformation, jedoch nicht die innere Oberfläche des Bodens des Tiegels entglast wird.
  6. Verfahren gemäß Anspruch 2, worin sowohl die innere Oberfläche der Seitenwandformation als auch die innere Oberfläche des Bodens des Tiegels entglast werden.
  7. Verfahren gemäß Anspruch 2, ferner umfassend das Einbringen von zusätzlichem Dotierungsmittel in die geschmolzene Masse, nachdem die innere Oberfläche der Seitenwandformation des Tiegels mindestens partiell entglast wurden.
  8. Verfahren gemäß Anspruch 7, worin das Strontiumdotierungsmittel aus der Gruppe, bestehend aus Strontiumnitrat, Strontiumchlorid, Strontiumoxalat, Strontiumacetat und Strontiumhydroxid, ausgewählt ist.
  9. Verfahren gemäß Anspruch 7, worin das Strontiumdotierungsmittel aus der Gruppe, bestehend aus Strontiumcarbonat und Strontiumoxid, ausgewählt ist.
  10. Verfahren zur Herstellung einer Siliziumschmelze in einem Siliziumoxidtiegel zum Züchten eines einzelnen Siliziumbarrens (eines Siliziumeinkristallrohlings, single silicon ingot), wobei das Verfahren umfasst: Einfüllen von Polysilizium und Strontium in einen Tiegel, der eine Boden- und eine Seitenwandformation aufweist, wobei die Boden- und Seitenwandformation innere und äußere Oberflächen aufweist, Schmelzen des Polysiliziums, um eine Strontium-dotierte Masse von geschmolzenem Silizium in dem Tiegel zu erzeugen, und Erzeugen einer Schicht von entglastem Siliziumoxid auf der inneren Oberfläche des Tiegels, welche in Kontakt mit der geschmolzenen Masse ist, durch Kontrollieren der Menge an in die Siliziumschmelze eingebrachtem Strontium, wobei die Schicht durch das Strontium in der geschmolzenen Masse initiiert wird.
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