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Gebiet der
Erfindung
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Die Erfindung betrifft wachsbeschichtete,
Siliciumdioxid-Mattierungsmittel
und ihre Anwendung bei der Mattierung von durch Strahlung härtbaren
Systemen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Wie in der WO 97/08250 beschrieben,
werden durch Strahlung härtbare,
z. B. Ultraviolett(UV)-härtbare,
Zusammensetzungen zur Beschichtung einer Vielfalt von Oberflächen verwendet.
Diese Zusammensetzungen liefern eine Reihe von Vorteilen, die rasches
Härten,
vorzügliche
Dauerhaftigkeit, chemische Beständigkeit
und Lagerstabilität
einschließen.
Jedoch führen
sie ebenfalls zu verhältnismäßig harten,
glatten und glänzenden
Beschichtungen. Da diese Beschichtungen eine immer weitere Verwendung
finden, gibt es immer mehr Fälle,
in denen es bevorzugt ist, den Glanz dieser Beschichtungen zu verringern.
Die Verringerung dieses Glanzes ist auch als Mattierung bekannt.
Mattierte Oberflächen
versehen die fertigen Gegenstände
mit einem angenehmeren Erscheinungsbild und verbergen Mängel auf
der Oberfläche,
vor allem bei Holz-, Möbel-
und einigen anderen Anwendungen.
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Siliciumdioxid ist ein Beispiel für ein Additiv,
das zum Mattieren von glänzenden
Oberflächen
verwendet wird. Siliciumdioxid-Mattierungsmittel werden sowohl in
auf Lösungsmittel
als auch auf Wasser basierenden Endausrüstungen zur Verringerung oder
Kontrolle des Glanzes verwendet. Jedoch werden Lacksysteme mit einem
geringen Gehalt an flüchtigen
organischen Verbindungen (VOC) wegen nationaler und internationaler
Umweltschutz- und Gesetzgebungszwängen immer bedeutender. In
der Tat wird in einigen Fällen
der VOC-Gehalt in Beschichtungen auf im Wesentlichen Null verringert,
d. h. diese Beschichtungen weisen einen Feststoffgehalt von im Wesentlichen
100% auf. Als Ergebnis können
aus diesen Beschichtungen hergestellte Filme um lediglich 5 bis
15% bei einer Härtung
schrumpfen. Diese geringe Schrumpfung verhindert, dass konventionelle
Siliciumdioxid-Mattierungsmittel bei ihren konventionellen Gehalten
wirksam mattieren. Beispielsweise können Siliciumdioxid-Mattierungsmittel,
die in Lacksystemen wirksam funktionieren, bei denen der Film beim
Verdampfen des Lösungsmittels
des Films um bis zu 70% schrumpft, nicht durch Strahlung (EB, W)
härtende
Systeme mit hohen Feststoffgehalten effizient mattieren. Insbesondere
wird die Filmdicke einer UV-härtbaren
Beschichtung nicht zu einem Grad verringert, bei dem die Siliciumdioxidteilchen
Verformungen auf der Oberfläche
des Films verursachen können.
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Außerdem wird die Wirksamkeit
eines Mattierungsmittels in durch Strahlung härtbaren Beschichtungen durch
die zur Härtung
der Beschichtung notwendige Zeit beeinflusst. Schnell härtende Zusammensetzungen
sind unter Verwendung konventioneller Mittel schwieriger zu mattieren.
Heutzutage ist eine große
Anzahl von härtbaren
Lacken erhältlich.
Die meisten Lacke basieren auf Kombinationen von Präpolymeren
(Oligomeren) und Monomeren mit Acrylat-Funktionalität, zusammen
mit Photoinitiatoren im Falle von UV-Härtung. Die Härtungszeit
dieser Systeme ist von ihrer Zusammensetzung und von der Verarbeitungsumgebung
abhängig. Daher
hemmen sowohl der Mangel an Filmschrumpfung als auch die kurze Härtungszeit
bei bestimmten durch Strahlung härtbaren
Zusammensetzungen (Bruchteile einer Sekunde) die Wirksamkeit von
Mattierungsmitteln.
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Spezielle Verfahrensweisen wie "duale Härtungs" verfahren sind zum
Mattieren von W-härtbaren
Systemen verwendet worden. Diese Verfahren schließen ein
zweistufiges (daher "duales") Härtungsverfahren
ein, das dazu bestimmt ist, die Bildung einer mikrorauen Oberfläche, entweder
durch verbesserte Orientierung der Mattierungsmittelteilchen zu
der Filmoberfläche
hin oder durch Oberflächenrunzelung,
zu unterstützen.
Ein Beispiel für
letzteres ist das "Gradientenintensitätshärtungs" verfahren, das eine
vorgelierende Härtungsstufe einschließt, worauf
eine abschließende
Oberflächenhärtungsstufe
folgt. Diese Verfahrensweisen haben die Nachteile, dass sie speziell
entwickelte Ausrüstung
und Formulierungen benötigen
sowie bekanntlich schwierig zu kontrollieren sind.
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Ein weiteres Verfahren zur Verringerung
des Glanzes in diesen Beschichtungen liegt in der Verwendung von
höheren
Gehalten an Mattierungsmitteln. Jedoch erhöhen höhere Dosierungen des Siliciumdioxid-Mattierungsmittels
die Kosten und haben ebenfalls einen negativen Einfluss auf die
Lackeigenschaften, z. B. Rheologie oder optische Eigenschaften des
gehärteten
Films.
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Das Porenvolumen der Mattierungsmittel
kann zur Verringerung von Einflüssen
auf die Rheologie modifiziert werden. Jedoch führt die Erniedrigung des Porenvolumens
von konventionellen mikronisierten amorphen Siliciumdioxidmitteln
zu Teilchen einer höheren
Schüttdichte,
die wiederum zu weniger Teilchen pro Volumeneinheit in der Lackformulierung
führt.
Da die Anzahl der Teilchen einen direkten Einfluss auf die Mattierungswirksamkeit
hat, weist ein amorphes Siliciumdioxid-Mattierungsmittel mit einem
geringen Porenvolumen einen geringeren Mattierungseffekt als ein
Mattierungsmittel mit einem höheren
Porenvolumen derselben Teilchengrößenverteilung auf.
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Gröbere oder größere Teilchen
könnten
ebenfalls die Glanzverringerung des gehärteten Films erhöhen. Jedoch
kann die Erhöhung
der Teilchengröße des mikronisierten
Produktes die Oberflächenrauigkeit
des Lackfilms in einem inakzeptablen Maße nachteilig erhöhen.
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Es ist ebenfalls bekannt, dass die
Mattierung mit Erhöhung
der Filmdicke und der Verwendung von Beschichtungszusammensetzungen
mit höheren
Härtungsraten
im zunehmenden Maße
schwieriger wird. In diesen Fällen
kann die Mattierung durch Erhöhung
der Mengen des Mattierungsmittels in einem bestimmten Ausmaß aufrechterhalten
werden. Die Erhöhung
der Anzahl der mikronisierten Teilchen verändert die rheologischen Eigenschaften
des Lacks jedoch dramatisch und nachteilig.
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Zusammenfassend ist es wegen der
raschen Härtung
von UV-Systemen
und der Schwierigkeiten der Mattierung dieser Systeme üblich gewesen,
ein mikronisiertes Mattierungsmittel mit einer mittleren Teilchengröße auszuwählen, die
nahe bei der Dicke des Films nach seiner Härtung liegt. Wenn man eine
bestimmte Beschichtung verwendet, ist das Mattierungsmittel, das
verwendet werden kann, demzufolge ein solches, das eine Teilchengröße nahe
bei der Filmdicke der resultierenden Beschichtung aufweist.
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Es ist demnach wünschenswert, ein Mattierungsmittel
zu haben, das in durch Strahlung härtbaren Beschichtungen wirksam
ist und in verhältnismäßig geringen
Mengen eingesetzt werden kann, sodass die Viskosität der Formulierung
nicht nachteilig beeinflusst wird. Es ist ebenfalls wünschenswert,
ein Mattierungsmittel zu haben, das bei schnell und langsam härtenden
Systemen wirksam ist, wodurch dem Anwender des Mattierungsmittels
eine höhere
Flexibilität
geboten wird. In anderen Worten wäre es wünschenswert, ein Mattierungsmittel
verfügbar
zu haben, das stabile Beschichtungen mit reproduzierbar niedrigem
Glanz bei einer Vielfalt von Beschichtungsformulierungen ohne die üblichen
Probleme von nicht-verarbeitbaren Viskositätserhöhungen, ungleichmäßigen Glanzwerten
bei sich änderndem
Beschichtungsgewicht erzeugt und die Verwendung von speziellen Aufbringungsverfahren
zur Verringerung des Glanzes vermeidet. Außerdem ist es auch wünschenswert,
dass das Mittel einen gleichmäßigen Mattierungseffekt über einen
großen
Bereich von Dicken erzeugt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die zuvor genannten Gegenstände werden
in unerwarteter Weise durch Verwendung von Siliciumdioxid-Mattierungsmitteln
mit einem maximalen Porenvolumen von 1,4 ml/g und einem Wachsgehalt
von mindestens 15 Gew.-% und maximal 30 Gew.-% erhalten. Das wachs
weist vorzugsweise einen Schmelzpunkt im Bereich von 60 bis 120°C und am
meisten bevorzugt im Bereich von 60 bis 90°C auf. Die Mattierungswirksamkeit
des Mittels wird auch durch die erfindungsgemäße Teilchengröße beeinflusst.
Die Erfindung weist eine Medianteilchengröße im Bereich von 2,0 bis 12,0
um mit einem bevorzugten Bereich von 2,0 bis 5,0 um auf. Es ist
ebenso unerwartet, dass die Mattierungsmittel mit Teilchengrößen in dem
unteren Abschnitt der obigen Bereiche die Mattierungswirksamkeit
ohne signifikante nachteilige Einflüsse auf die Viskosität der Beschichtungszusammensetzung
weiter erhöhen
können.
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Die wachsbeschichteten Siliciumdioxid-Mattierungsmittel
können
mit einer Vielfalt von durch Strahlung härtbaren Zusammensetzungen verwendet
werden und können
durch gleichzeitiges Schmelzen und Mahlen des Wachses und des Siliciumdioxids
auf die gewünschte
Teilchengröße hergestellt
werden. Der Mahlvorgang wird. vorzugsweise in einer Strahlmühle mit
einer Einlasstemperatur durchgeführt,
die oberhalb des Schmelzpunktes des verwendeten Wachses liegt.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 illustriert
die Erfindung und den Einfluss, den die Teilchengröße auf die
Mattierungswirksamkeit bei einer durch Strahlung (Ultraviolett,
d. h. "UV") härtbaren
Zusammensetzung verglichen mit einer anderen Mattierungsmittelzusammensetzung
hat.
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2 illustriert
die Erfindung und den Einfluss, den der Wachsgehalt in der Erfindung
auf die Mattierungswirksamkeit bei einer durch Strahlung härtbaren
Zusammensetzung verglichen mit anderen Mattierungsmitteln hat.
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3 illustriert
die Viskosität
von durch Strahlung härtbaren
Zusammensetzungen, die die Erfindung und Vergleichsmattierungsmittel
in verschiedenen Beschichtungsdicken enthalten.
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4 illustriert über ausgedehnte
Zeiträume
die Viskosität
einer kommerziellen, durch Strahlung (UV) härtbaren Zusammensetzung, die
die Erfindung und Vergleichsmat tierungsmittel enthält. Diese
Viskositätsmessungen
mit der Zeit spiegeln wieder, was hierin als Viskositätsstabilität bezeichnet
wird.
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5 illustriert,
wie das Porenvolumen in den erfindungsgemäßen Mattierungsmitteln und
Vergleichsmattierungsmitteln die Mattierungswirksamkeit bei einer
durch Strahlung härtbaren
Zusammensetzung beeinflusst.
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6 illustriert
die Mattierungswirksamkeit der Erfindung und von Vergleichsmattierungsmitteln
in einer speziellen, als EbecrylTM 270 bekannten
durch Strahlung härtbaren
Zusammensetzung.
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7 illustriert
die Mattierungswirksamkeit der Erfindung und eines Vergleichsmattierungsmittels
in einer speziellen, als Laromer PO83F bekannten durch Strahlung
härtbaren
Zusammensetzung.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Das zur Herstellung der Erfindung
verwendete Siliciumdioxid kann dasjenige sein, das zur Herstellung von
konventionellen porösen
Siliciumdioxid-Mattierungsmitteln verwendet wird, vorausgesetzt,
dass das Siliciumdioxid ein Porenvolumen im Bereich von 0, 8 bis
1, 4 cm3/g, vorzugsweise von 0, 9 bis 1,
2 cm3/g aufweist. Das hierin erwähnte Porenvolumen
wird durch die später
nachfolgend beschriebene Stickstoffporosimetrie ermittelt.
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Siliciumdioxidgele sind bevorzugt.
Hydrogele, Xerogele und Aerogele sind alle geeignet. Das allgemeine
Verfahren zur Herstellung von anorganischen Gelen liegt in der Säureneutralisierung
von Salzlösungen
von Metallen oder Metalloiden, die danach beim Stehenlassen Hydrogele
bilden. Die Hydrogele müssen
anschließend
gewaschen werden, um die verhältnismäßig hohe
Konzentration an löslichen
Salzen zu beseitigen. Die Behandlung während dieser Waschstufe bestimmt
die physikalischen Eigen schaften des Endproduktes wie die Porosität. Die Verfahrensweisen
zum Erhalt dieser Eigenschaften sind bekannt. Beispielsweise sind
die am Ende vorhandenen Gelporenvolumina und -oberflächen von
dem pH-Wert und der Temperatur der Waschlösung, der Waschrate, der Teilchengröße des Hydrogels
und der Waschdauer abhängig.
Im Allgemeinen kann das Porenvolumen durch Verkürzung der Dauer der Waschzeiträume begrenzt
werden. Jedoch können
die speziellen Waschbedingungen in Abhängigkeit von dem speziellen
verwendeten anorganischen Hydrogel variieren und sind für die Erfindung
an sich nicht kritisch, vorausgesetzt, dass die zuvor genannten
Porenvolumina in dem am Ende vorhandenen Gel ausgebildet werden.
Wie bereits erwähnt
sind Fachleute mit diesen Waschbedingungen vertraut, und sie können leicht
geeignete Waschbedingungen ermitteln, bei denen die erwünschten
Porenvolumina zur Verwendung in dieser Erfindung gebildet werden.
Beispielsweise bilden Siliciumdioxidgele, die bei einem Anfangs-pH-Wert von 3 bis
5 bei 50 bis 90°C
5 bis 25 Stunden lang gewaschen werden, Gele (Aerogele) mit Porenvolumina
in dem zuvor genannten Bereich.
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Besonders geeignete Siliciumdioxide
schließen
Hydrogele ein, die zur Herstellung von kommerziell erhältlichen
Siliciumdioxid-Mattierungsmitteln wie die Syloid -Mattierungsmittel
von Grace Davison verwendet werden.
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Geeignete Wachse sind diejenigen,
die zur Herstellung von wachsbeschichteten Mattierungsmitteln bekannt
sind. Wachs wird Mattierungsmitteln zur Erhöhung der Wiederdispergierbarkeit
des Mattierungsmittels für
den Fall zugegeben, dass sich das Mattierungsmittel während der
Lagerung absetzt. Wachse mit einer Schmelztemperatur im Bereich
von 60 bis 120°C
sind bevorzugt, wobei diejenigen mit einem Schmelzpunkt im Bereich
von 60 bis 90°C
am meisten bevorzugt sind. Es ist ebenfalls bevorzugt, dass das
Wachs ein unverzweigtes lineares Polyolefin ist und ein durchschnittliches
Molekulargewicht von etwa 1200 und insbesondere von 1000 oder darunter
aufweist. Paraffinwachse sind geeignet, jedoch sind andere Wachse
wie Polyethylenwachse eben falls geeignet. Die WO 97/03246 offenbart
spezielle Beispiele. Weitere geeignete Wachse schließen kommerziell
als VestowaxTM-Sorten erhältliche Fischer-Tropsch-Wachse
ein.
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Das erfindungsgemäße wachshaltige Mattierungsmittel
kann durch konventionelle Co-Mahlverfahren hergestellt werden, bei
denen das Wachs gleichzeitig mit der Zerkleinerung des Siliciumdioxids
auf die erwünschte
Teilchengröße von 2
bis 12 um geschmolzen wird. Ein solches Verfahren wird am wirksamsten
in einer Strahlmühle
oder Micronizer-Mühle
durchgeführt.
Die Arbeitstemperatur kann anschließend den Anforderungen des
Wachses entsprechend verändert
werden. Die Einlasstemperatur der der Strahlmühle zugeführten Luft sollte mindestens
hoch genug sein, um sicherzustellen, dass das Wachs innerhalb des
Verweilzeitprofils der Mahlausrüstung
schmilzt. Das Wachs wird der Mühle
so zugegeben, dass das am Ende vorhandene Produkt einen Wachsgehalt
von 15 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise von 18 bis 22 Gew.-% aufweist.
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Das erfindungsgemäße Mattierungsmittel kann mit
einer Vielfalt von durch Strahlung härtbaren, für das Beschichten von Substraten
bestimmten Zusammensetzungen verwendet werden. Die Beschichtungszusammensetzung
kann durch ultraviolette Strahlung und Elektronenstrahlstrahlung
gehärtet
sein. Vorzugsweise umfasst sie ebenfalls einen Härtungsinitiator.
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Ultraviolett-härtbare Zusammensetzungen umfassen
im Allgemeinen Komponenten, die ungesättigte Gruppen enthalten. Typischerweise
werden acrylathaltige Verbindungen eingesetzt. Auf Acrylat basierende, UV-härtbare Zusammensetzungen
umfassen im Allgemeinen ein Oligomer mit endständigem Acrylat, das mit einem
Acrylatmonomer mit geringem Molekulargewicht kombiniert wird, wobei
letzteres ebenfalls als reaktives Verdünnungsmittel bezeichnet wird.
Geeignete Oligomere sind sowohl diejenigen, die sich von allgemein
bekannten isocyanat- oder epoxyhaltigen Verbindungen ableiten, als
auch diejenigen, die auf Polyester-, Polyether- oder Aminoverbindungen
basieren Das reaktive Verdünnungsmittel
kann polyfunktionell oder monofunktionell sein. Geeignete polyfunktionelle
reaktive Acrylatverdünnungsmittel
schließen
Trimethylolpropantriacrylat, Pentaerythrittriacrylat, Hexandioldiacrylat,
Tripropylenglykoldiacrylat und weitere ein. Geeignete monofunktionelle
Acrylate schließen
Ethylhexylacrylat, 2-Hydroxyethylacrylat, Ethoxyethoxyethylacrylat,
Isobornylacrylat und 2-Carboxyethylacrylat ein.
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Es ist bevorzugt, dass die durch
Strahlung härtbare
Komponente Acrylat umfasst und die Beschichtungszusammensetzung
2 Gew.-% oder weniger an Mattierungsmittelkomponente umfasst.
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Die Beschaffenheit der durch Strahlung
härtbaren
Beschichtungen und ihre Anwendungen sind bekannt und in Organic
Coatings, Science and Technology, Band 2, Seiten 253–272 (1994)
beschrieben. Wie bereits erwähnt,
sind die Zusammensetzungen, die mit höheren Raten härten, schwieriger
zu mattieren und die Erfindung weist nicht nur in Zusammensetzungen
eine vorzügliche
Wirksamkeit auf, die mit geringen Raten härten, sondern sorgt für verhältnismäßig wirksame
Mattierung auch in solchen Zusammensetzungen. Die Mattierungsmittel
werden den durch Strahlung härtbaren
Zusammensetzungen unter Verwendung von Standardverfahrensweisen
zugegeben.
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Ferner ist eine bevorzugte Ausführungsform
ein beschichtetes Substrat, das ein Substrat und eine aus einer
erfindungsgemäßen Zusammensetzung
hergestellte Beschichtung darauf umfasst, wobei die durch Strahlung
härtbare
Komponente Acrylat umfasst und die Beschichtungszusammensetzung
2 Gew.-% oder weniger an Mattierungsmittelkomponente umfasst und
die Beschichtung eine Mattierungswirksamkeit von etwa 20 Glanzeinheiten
bei 60° aufweist.
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Darüber hinaus ist eine weitere
bevorzugte Ausführungsform
ein beschichtetes Substrat, das ein Substrat und eine aus einer
erfindungsgemäßen Zusammensetzung
Viergestellte Beschichtung darauf umfasst, wobei die Beschichtung
aus einem Amin-modifizierten Polyetheracrylat hergestellt ist, die
Beschichtung aus einer Zusammensetzung, die etwa 12 Gew.-% Mattierungsmittelkomponente
oder weniger umfasst, hergestellt ist und die Beschichtung eine
Mattierungswirksamkeit von etwa 60 Glanzeinheiten bei 60° aufweist.
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Die direkt folgenden Abschnitte beschreiben
die zur Beurteilung, der Erfindung verwendeten Versuche und Formulierungen.
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A) Stickstoffoberfläche – Porenvolumen
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Die Stickstoffoberfläche wird
durch übliche
Stickstoffporosimetrieadsorptionsverfahren von Brunauer, Emmett
und Teller (BET) unter Verwendung eines Mehrpunktverfahrens mit
einem ASAP 2400-Gerät
von Micromeritics ermittelt. Die Proben werden im Vakuum 12 Stunden
lang bei 100°C
entgast. Die Oberfläche
wird aus dem Volumen des bei p/p0 0,967
adsorbierten Stickstoffgases berechnet. Dieses Gerät liefert
ebenfalls die Porengrößenverteilung,
aus der die Porenvolumengröße (D10) für
diejenigen Poren erhalten werden kann, die sich unterhalb dieser
Porengröße befinden.
In derselben Weise kann die Porengröße erhalten werden, bei der sich
50% (D90) und 90% (D90)
der Poren unterhalb dieser Porengröße befinden. Zudem kann das
Porenvolumen (ml/g) bei einem gegebenen Bereich der Porengröße aus der
Desorptionskurve erhalten werden.
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B) Viskosität
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Die Viskosität wird bei der Stammlösung durch
ein Brookfield RVT DV2-Viskosimeter oder einer Formulierung zum
Erreichen von 30 Glanzeinheiten durch ein Bohlin-Rheometer VOR gemessen.
Die Formulierung wird vor der Messung 24 Stunden entlüften gelassen.
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C) Medianteilchengröße (Gewichtsmittel)
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Die Medianteilchengröße (Gewichtsmittel)
oder hierin bezeichnete "Medianteilchengröße" wird mit einem Malvern-Mastersizer
unter Verwendung einer Linse mit 100 mm Weglänge ermittelt. Dieses Gerät verwendet
das Prinzip der Frauenhofer-Beugung unter Verwendung eines He/Ne-Lasers
mit geringer Leistung. Vor der Messung werden die Proben mit Ultraschall
in Wasser 10 Sekunden lang zur Bildung einer wässrigen Suspension dispergiert.
Der Malvern-Mastersizer misst die Teilchengrößenverteilung (Gewichtsmittel)
des Siliciumdioxids. Die Medianteilchengröße (Gewichtsmittel) (D50), das 10-Perzentil (d10)
und das 98-Perzentil (d98) werden einfach
aus den durch die Geräte
erzeugten Daten erhalten.
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D) Der Kohlenstoffgehalt der beschichteten
Siliciumdioxide wird durch ein LECO SC44 ermittelt. Der vorhandene
Kohlenstoff wird unter Verwendung des Induktionsofens bei hoher
Temperatur in Kohlendioxid umgewandelt. Das Gas wird anschließend durch
ein Infrarotdetektionssystems detektiert. Der Wachsgehalt (in Gew.-%)
wird aus dem erhaltenen Kohlenstoffgehalt berechnet.
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E) Anwendungsversuche wurden bei
einem "schnellhärtenden" (schwierig zu mattierenden),
auf Laromer PO 83F von BASF basierenden System und einem "langsam" härtenden
(leicht zu mattierenden), auf Ebecryl 270 von UCB basierenden System
durchgeführt.
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Die verwendeten Photoinitiatoren
sind Benzophenone.
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F) Glanz
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Glanz und der aus der Verwendung
der Erfindung folgende Mattierungseffekt wurden gemäß DIN 67530
gemessen.
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G)
Beschichtungsformulierungen
Laromer
TM PO
83F (BASF):
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Die Stammsuspension wurde durch 10minütiges Dispergieren
des Mattierungsmittels in dem gebrauchsfertigen Lack mit einem Dispermat
VMA von Getzmann bei 2000 UpM hergestellt.
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Mattierungskurven werden durch Verdünnen der
Stammsuspension zur Einstellung von fünf verschiedenen Mattierungsmittelkonzentrationen
erzeugt. Der mattierte Lack wird mit einem 25 μm-K-Stab auf beschichtete Versuchskarten
(Schwegmann) aufgetragen.
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Beispiele
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Proben von wachshaltigen Mattierungsmitteln
wurden mit einer AFG 400-Wirbelmühle
und einer Lufteinlasstemperatur von 190°C hergestellt. Die Klassiergeschwindigkeit
und Zufuhrrate wurden zur Erzielung der zweckmäßigen Teilchengröße des beschichteten
mikronisierten Produkts eingestellt.
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Wachsbeschichtetes Siliciumdioxid
mit den folgenden Merkmalen wurden hergestellt. Die Abkürzungen,
die in den nachfolgenden Tabellen vorkommen, sind wie folgt definiert:
APS | Medianteilchengröße (Gewichtsmittel) |
PV | Porenvolumen |
SA | Oberfläche |
PE | Polyethylen |
COMP | Vergleich |
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Sowohl die in Tabelle 1 beschriebenen
Mattierungsmittel als auch ein als Syloid ED30 kommerziell erhältliches
Mattierungsmittel wurden in zwei Beschichtungsformulierungen formuliert.
Die Eigenschaften der Formulierungen, zusammen mit den Mattierungsmitteleigenschaften,
sind in den nachfolgenden Tabellen 2 und 3 angegeben.
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1.
Mattierungsergebnisse in Ebecryl 270 (UCB):
Tabelle 2
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2.
Mattierungsergebnisse in Laromer PO 83F (BASF):
Tabelle 3
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Die Ergebnisse in Tabelle 2 zeigen,
dass ein Mattierungsmittel mit einem Porenvolumen im erfindungsgemäßen Bereich
eine bessere Mattierungswirksamkeit als ein Mattierungsmittel mit einem
Porenvolumen außerhalb
des erfindungsgemäßen Bereichs,
z. B. 2,1 ml/g, aufweist, wenn die Teilchengröße und der Wachsgehalt verhältnismäßig konstant
gehalten werden. Vergleiche die Erfindung mit COMP2. Dies wird ebenfalls
in Tabelle 3 illustriert, die Mattierungs- und Viskositätsergebnisse
von Mattierungsmitteln bei dem schnellhärtenden (schwierig zu mattierenden)
System zeigt, das Laromer PO 83F enthält. Vergleiche die Erfindung
mit COMP2 in Tabelle 3.
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Es ist außerdem in unerwarteter Weise
ermittelt worden, dass die Mattierungswirksamkeit erhöht wird, wenn
Mattierungsmittel mit einer kleineren APS am unteren Ende des für diese
Erfindung beanspruchten Teilchengrößenbereichs verwendet werden.
Siehe 1 und vergleiche
COMP3 (mit einer APS von 7,9 um, einem PV von 1,85 ml/g und einem
Wachsgehalt von 12%) und Erfindung 2 (APS = 6,3 um, PV = 1,01 ml/g
und Wachsgehalt von 20%) mit Erfindung 1 (APS = 3,4 um, PV = 1,01
ml/g und Wachsgehalt von 20%) und Erfindung 3 (APS = 3,7 um, PV
= 1,01 ml/g und Wachsgehalt von 20%).
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2 zeigt,
dass Wachsgehalte größer als
15% und vorzugsweise 20% die Glanzverringerung des beschichteten
Films verglichen mit konventionellen Mattierungsmitteln erhöhen, die
Wachsgehalte von weniger als 15 Gew.-% aufweisen. COMP1 und COMP3
sind bereits definiert, und Erfindung 2, die 20 Gew.-% Wachs umfasst,
ist oben definiert.
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3 zeigt
einen unerwarteten Effekt, dass Glanz vom Filmgewicht unabhängig ist
und dass die Erfindung Glanz mit zunehmendem Filmgewicht verringern
kann. Die ersten dreizehn (13) Proben von links nach rechts in 3 sind kommerziell erhältliche
Mattierungsmittel. COMP3 und Erfindung 1 sind bereits definiert. Die
als Erfindung bezeichnete Probe ist ebenfalls bereits oben in Tabelle
2 und 3 definiert.
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4 zeigt,
dass die erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen
eine geringere Viskosität
aufweisen und dass die Viskosität
verglichen mit konventionellen Mattierungsmitteln über die
Zeit stabiler ist. Ohne an eine spezielle Theorie gebunden zu sein,
wird angenommen, dass dieser Effekt durch das geringere PV, die
höhere
SA und demnach eine bessere Wachsbeschichtung der Teilchen hervorgerufen
wird. Dies vermeidet Teilchenwechselwirkungen und erhöht die relative
innere Porosität.
Es wird angenommen, dass dieselben Gründe für die erhöhte Glanzstabilität der neuen
Siliciumdioxid-Mattierungsmittel verantwortlich sind. Die Viskositätsbeständigkeit
ermöglicht
dem Lackzubereiter, den Lack nach 24 Stunden ohne weitere Glanzschwankungen
zu verwenden.
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5 zeigt,
dass die Mattierungsmittel mit erfindungsgemäßen Porenvolumina eine wirksamere
Mattierung liefern.
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6 und 7 illustrieren die Mattierungswirksamkeit
von erfindungsgemäßen Mattierungsmitteln
in den zwei bereits oben illustrierten Acrylatzusammensetzungen
verglichen mit konventionellen Mattierungsmitteln des Standes der
Technik.