DE60002935T2 - Verfahren zum mittels Sauerstoff eliminierung des Kohlendioxidvergifung in aerobische Gärung - Google Patents

Verfahren zum mittels Sauerstoff eliminierung des Kohlendioxidvergifung in aerobische Gärung Download PDF

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Description

  • Technisches Gebiet
  • Diese Erfindung bezieht sich im allgemeinen auf ein Fermentationsverfahren und genauer auf ein Fermentationsverfahren,das durch ein injiziertes Gas wie z. B. Sauerstoff angetrieben wird.
  • Stand der Technik
  • Fermentation ist eine chemische Veränderung, die durch einen lebenden Organismus oder ein Enzym wie z. B. Bakterien oder die in unizellulären Pflanzen auftretenden Mikroorganismen induziert wird, und sie beteiligt die aerobe Zersetzung von Kohlenwasserstoffen zur Herstellung eines erwünschten Produkts zusammen mit Kohlendioxid. Fermentationssysteme werden für die Herstellung einer großen Anzahl an Produkten wie z. B. Antibiotika, Impfseren, synthetische Biopolymere, synthetische Aminosäuren und essbare Proteine verwendet.
  • In der konventionellen aeroben Fermentation wird zur Bereitstellung von Sauerstoff für die Respiration und das Wachstum Luft in großer Menge zugeführt. Zur gleichen Zeit wird Kohlendioxid von der restlichen Luft abgestrippt, die von der Biomasse (Bakterien, Pilze, Pflanzenzellen usw.) nicht verbraucht wird. Im allgemeinen muss der in den Luftblasen enthaltene Sauerstoff in der Fermentationsflüssigkeit gelöst werden, bevor er von der Biomasse verbraucht werden kann. Somit ist die Sauerstoffauflösung von Luft ein die Rate steuernder Faktor. Zur Aufrechterhaltung einer günstigen Luftauflösungsrate werden die Druckpegel der Fermentatoren typischerweise auf mehrere Atmosphären erhöht.
  • Die gesteigerte Produktivität in einem Fermentator kann die Erhöhung der Konzentration des Nährstoffes und der Biomasse beteiligen. Die Sauerstofferfordernis wird sich dementsprechend in Ansprechen auf den zusätzlichen Nährstoff und die Biomassekonzentration erhöhen. Es wird mehr Sauerstoff verbraucht werden, falls er verfügbar ist. Daher ist die Zufuhr von ausreichend Luft (oder Sauerstoff) zu der Biomasse ein Hauptanliegen. Bei einer höheren Sauerstoffverbrauchsrate wird mehr Kohlendioxid erzeugt. An einem gewissen Punkt wird der Kohlendioxidanteil in dem Fermentator die Biomasse vergiften und in dem Fermentationsverfahren zu einem Hauptproblem werden. Diese Vergiftung tritt dann auf, wenn die während der Respiration und dem Wachstum der Biomasse erzeugte Menge an Kohlendioxid höher als die Entfernungsrate ausfällt. Bei einem kritischen Anteil wird das überschüssige gelöste Kohlendioxid das Wachstum der Biomasse verzögern. Der kritische Kohlendioxidanteil ist als derjenige Anteil von Kohlendioxid in dem Fermentationsbehälter definiert, bei dem das Kohlendioxid nicht länger einer vorteilhaften Funktion in der Fermentation dient, sondern das Wachstum der Biomasse verlangsamt.
  • Da die Kohlendioxidkonzentration in dem Ausstoß des Fermentators ein viel einfacher zu messender Wert als der Anteil des gelösten Kohlendioxids innerhalb des Fermentators ist, ist die Messung der Kohlendioxidkonzentration in dem Ausstoß zu einem industriellen Standardverfahren geworden. Somit weist jedes Fermentationsverfahren ein gewisses vorbestimmtes kritisches Kohlendioxidkonzentrat in dem Ausstoß als ein Referenzwert auf, den die Fermentationschargen nicht übersteigen sollten. Diese kritische Kohlendioxidkonzentration in dem Ausstoß ist bei dem Versuch einer Erhöhung der Produktivität oder der Biomassekonzentration zu einem praktischen messbaren Grenzwert geworden.
  • Für eine Produktivitätssteigerung mit höherer Biomasse ist beim Stand der Technik die Erhöhung des Luftstroms bekannt geworden. Eine Erhöhung des Luftstroms weist den Vorteil einer Zufuhr von zusätzlichem Sauerstoff zur Unterstützung dichterer Biomasse auf, während mehr Kohlendioxid ausgestrippt wird. Jedoch besteht hinsichtlich der zuführbaren Luftmenge eine praktische Grenze. Überschüssige Luft überflutet das Laufrad bei einer mechanischen Umrührung des Fermentators, wodurch die Rühranordnung nutzlos wird. In Airlift-Fermentatoren kann sie zudem die Fermentationsflüssigkeit aufwirbeln oder den Gehalt aus den Fermentatoren hinaus blasen. Somit vermag eine Steigerung des Luftstroms die Produktivität in einem nur sehr kleinen Ausmaß zu erhöhen.
  • Andere Arbeiten haben bei einer hohen Biomassekonzentration die Verwendung von reinem Sauerstoff als Zusatz für die Luft vorgeschlagen. Jedoch wird angenommen, dass ein einfaches Zufügen von reinem Sauerstoff in der Fermentation nur dann funktioniert, wenn die Biomasse gegenüber einer Kohlendioxidvergiftung resistent ist. Zum größten Teil wird die Hinzufügung von reinem Sauerstoff das Problem erhöhen, da mehr Kohlendioxid durch die Respiration und das Wachstum der Biomasse erzeugt wird. Überschüssiges Kohlendioxid wird sich ansammeln, wenn die Entfernungsrate nicht auf eine Rate gesteigert wird, die höher als diejenige der Kohlendioxidherstellung ausfällt.
  • Es ist beim Stand der Technik bekannt, die Biomassekonzentration niedrig genug zu halten, so dass die Kohlendioxidkonzentration in dem Ausstoß (als ein Steuerverfahren) den kritischen Wert nicht übersteigt. Somit ist die Kohlendioxidkonzentration in dem Ausstoß ein begrenzender Faktor für den Produktivitätszuwachs.
  • G. R. Cysewsky & C. R. Wilke (Biotechnol. Bioeng. XIX (1977), S. 1125–1143) offenbaren ein Verfahren zur Verbesserung der Herstellung von Ethanol, das auf einem Ausführen der anaeroben Fermentation der Fermentationsflüssigkeit unter Vakuum basiert. Reiner Sauerstoff wird in den Vakuumfermentator eingeperlt, um der Hefe eine adäquate Spurenmenge an Sauerstoff zuzuführen. JP-A-56 158 091 offenbart ein Fermentationsverfahren, das auf der Absenkung des Sättigungsgrades von relativ gelöstem Sauerstoff in der Fermentationsflüssigkeit basiert und wobei der Fermentator mit Sauerstoffgas gespeist und der Druck in der Gasphase innerhalb des Fermentators abgesenkt wird. US-A-4 846 965 offenbart ein Fermentationsverfahren, bei welchem hochreiner Sauerstoff in den Fermentator eingespeist wird, während Gas mittels Vakuum entfernt wird, um die Menge an gelöstem Sauerstoff nahezu konstant zu halten. FR-A-2 317 233 offenbart ein Fermentationsverfahren, in dem CO2 von der flüssigen Fermentationsbrühe vor der Einleitung von Sauerstoff in den Fermentator entfernt wird.
  • Beim Stand der Technik sind lediglich Lösungen vorgeschlagen worden, die sich auf eine Erhöhung der Sauerstoffauflösungsrate beziehen, während der Effekt der Kohlendioxidvergiftung vernachlässigt wurde. Die beim Stand der Technik bestehenden Quellen haben die Verwendung von Sauerstoff in einer Anreicherung oder direkten Injektion vorgesehen, aber keine von ihnen dürfte die mit der Kohlendioxidvergiftung verbundenen Probleme lösen.
  • Daher ist die Bereitstellung eines Verfahrens zum Ausführen der Fermentation unter Verwendung von Sauerstoff erwünscht, das die Effekte der Kohlendioxidvergiftung minimiert.
  • Zusammenfassung der Eindung
  • Diese Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Ausführen der Fermentation gemäß Anspruch 1. Die Verfahrensschritte beteiligen die Bereitstellung eines Behälters, der eine Fermentationsflüssigkeit enthält, die einen fermentierharen Bestandteil aufweist, das Absenken des Behälterdrucks innerhalb des Behälters zur Verringerung des Anteils des gelösten Kohlendioxids und des Gleichgewichtssauerstoff-Partialdrucks in dem Behälter proportional zu dem verringerten Behälterdruck, das Hinzufügen von reinem Sauerstoff in den Behälter zur Anhebung des darin vorliegenden Gleichgewichtssauerstoff-Partialdrucks, und die Verwendung des reinen Sauerstoffs zur Durchführung der Fermentation des Bestandteils. Vorzugsweise sorgt diese Erfindung für die gleichzeitigen Schritte des Absenkens des Reaktordrucks und des Zuführens von reinem Sauerstoff. Ebenfalls bezieht sich diese Erfindung auf ein Verfahren zur Steigerung der Biomassekonzentration beim Ausführen des Fermentationsverfahrens.
  • Ausführliche Beschreibung der Erfindung
  • Diese Erfindung beruht auf der Prämisse, dass die meisten Verarbeitungsanlagen den Kohlendioxidanteil in dem Ausstoß des Fermentationsbehälters steuern. Auf dieser Grundlage ist der Anteil des ausgestaßenen Kohlendioxids proportional zu dem Anteil des gelösten Kohlendioxids. Ungeachtet dieser Prämisse wird jedoch angenommen, dass der Anteil des ausgestoßenen Kohlendioxids nicht immer proportional ausfällt, sondern stattdessen von der Temperatur und dem Druck des Fermentatars abhängt.
  • Der Grund für die Verwendung der Kohlendiaxidkonzentration in dem Gasausstoß zur Messung der Fermentationsrate und der Produktivität der Fermentation anstelle des gelösten Kohlendioxids besteht darin, dass der Anteil des gelösten Kohlendioxids in einer sterilen reagierenden Fermentationsflüssigkeit kein messbarer Wert ist, weil davon ausgegangen wird, dass derzeit keine einzige bestehende Online-Ausrüstung einen solchen Wert berechnen kann, Diese Erfindung verwendet das von dem Ausstoß des Fermentationsbehälters gemessene kritische Kohlendioxid zur Berechnung des kritischen Anteils des gelösten Kohlendioxids. Durch ein Reduzieren des Drucks innerhalb eines Fermentators nimmt der tatsächliche Anteil des gelösten Kohlendioxids XCO2 proportional ab, und zwar aufgrund einer Reduktion des Kohlendioxid-Partialdrucks: PCO2 = YCO2·P = H·XCO2 wobei
    PCO2 - Partialdruck von CO2
    YCO2 = Malenbruch von CO2 in der Gasphase
    XCO2 - Molenbruch von gelöstem CO2 in der Flüssigphase
    H = Konstante des Henryschen Gesetzes
  • Somit kann für eine erhöhte Herstellung mehr Biomasse mit reinem Sauerstoff zugefügt werden. Mit einer höheren Wachstums- und Respirationsrate erscheint der Kohlendioxidanteil in dem Ausstoß höher als der kritische Kohlendioxidanteil in dem Ausstoß. Jedoch bleibt der Anteil des gelösten Kohlendiaxids gleich oder fällt etwas geringer aus.
  • Die Reduktion des Fermentatordrucks wird den Anteil des gelösten Sauerstoffs proportional verringern,. und zwar aufgrund der Reduktion des Sauerstoffpartialdrucks: PCO2 = YO2·P = H·XO2 wobei
    PO2 = Partialdruck von CO2
    YO2 = Molenbruch von O2 in der Gasphase
    XO2 = Molenbruch von gelöstem O2 in der Flüssigphase
    H = Konstante des Henryschen Gesetzes
  • Zur Kompensierung der Reduktion des Gleichgewichtssauerstoff Partialdrucks wird in dieser Erfindung zusätzlicher reiner Sauerstoff durch eine einfache Sauerstoffanreicherung oder eine direkte Sauerstoffinjektion verwendet. Folglich kann eine höhere Produktivität mit dem gleichen kritischen Anteil des gelösten Kohlendioxids bewerkstelligt werden, jedoch mit einer höheren Sauerstoffverbrauchsrate.
  • Das Reduzieren des Fermentatordrucks weist die entgegengesetzten Effekte eines Hinzufügens von reinem Sauerstoff auf. Basierend auf dem Stand der Technik würde der Fachmann normalerweise nicht beide Techniken zur Verringerung des Fermentatordrucks und zur Hinzufügung von reinem Sauerstoff zugleich benutzen. Im Unterschied zum Stand der Technik wurde erfindungsgemäß festgestellt, dass das Ausmaß des Einflusses zwischen den beiden Techniken verschieden ist. Durch die Verwendung beider Techniken kann immer noch zusätzlicher Sauerstoff gelöst und ein Nutzen aus dem geringeren gelösten Kohlendioxidanteil in der Fermentationsflüssigkeit gezogen werden.
  • Tatsächlich stellt diese Erfindung einen Durchbruch auf dem Gebiet der Fermentatorproduktivität dar, die über den durch die kritische Kohlendioxidkonzentration in dem Ausstoß aufgestellten Grenzwert hinaus erhöht werden kann. Dies wird durch eine gleichzeitige Reduktion des Fermentatordrucks und einer Hinzufügung von reinem Sauerstoff bewerkstelligt.
  • Zur Steigerung der Sauerstoffauflösungsrate werden Fermentatoren üblicherweise mit einem erhöhten Druck von mehreren Atmosphären betrieben. Es ist zu erwarten, dass eine Erhöhung des absoluten Drucks um einen Faktor von zwei die Menge an gelöstem Sauerstoff im Gleichgewicht ebenso um einen Faktor von zwei erhöht. Allerdings berücksichtigt diese Erfindung auch, dass ein Betrieb bei höherem Druck auch die Fähigkeit des Fermentators zu einer Entfernung von Kohlendioxid verringert, was durch den Umstand zustande kommt, dass die Löslichkeit von Kohlendioxid bei höherem Druck ebenfalls erhöht wird. Die meisten Fermentationsflüssigkeiten reagieren auf eine Kohlendioxidvergiftung empfindlich, so dass das gelöste Kohlendioxid unter einem kritischen Anteil gehalten werden muss. Da der Anteil von gelöstem Kohlendioxid sehr schwierig zu messen ist, kann die Industrie die Kohlendioxid-Gaskonzentration in dem Ausstoß nur überwachen.
  • Wegen dem auf dem kritischen Kohlendioxidanteil basierenden Grenzwert für die Herstellung ist es im allgemeinen nicht möglich, die Produktivität (in Gramm (pound) von Produkt pro gegebenem Volumen an Fermentationsflüssigkeit) bei einem höheren Biomasseanteil zu steigern. Eine höhere Biomasse wird mehr Kohlendioxid erzeugen und auch mehr Sauerstoff in dem Fermentationsverfahren erfordern. Ein konventioneller Ansatz zur Aufrechterhaltung der Kohlendioxid-Gaskonzentration und zur Erhöhung der Sauerstoffzufuhr besteht im Zuführen von mehr Luft. Allerdings ist die Steigerung des Luftstroms für einen optimierten Fermentator üblicherweise nicht praktikabel oder unmöglich. Die überschüssige Luft kann die Laufräder mit Gas überfluten und eine Fehlfunktion des Laufrades verursachen. In den meisten Anlagen werden die Luftkompressoren bereits am Maximum betrieben und zusätzlich begrenzen die bestehende Leitungsgröße und die Einperlringöffnung die Menge an zuführbarer Luft.
  • Die vorliegende Erfindung benutzt eine direkte Sauerstoffinjektion (oder -anreicherung), während der Fermentator bei einem niedrigeren Druck betrieben wird. Durch ein Absenken des absoluten Drucks um die Hälfte (z. B. von 4 atm auf 2 atm oder von 3 atm gauge auf 1 atm gauge) wird die Gleichgewichtssauerstoffkonzentration um die Hälfte verringert. Jedoch kann die Reduktion der Gleichgewichtssauerstoffkonzentration durch die Verwendung von reinem Sauerstoff ausgeglichen werden, der eine Antriebskraft aufweist, die um etwa das Fünffache höher als die Gleichgewichtssauerstoffkonzentration ist. Daher kompensiert der reine Sauerstoff den Effekt der Druckreduzierung und erhöht weiterhin die Sauerstoffverfügbarkeit.
  • BEISPIEL
  • Steuerparameter:
  • Druck = 4 atm
    In Ausstoß gemessenes CO2 = y1 = 5%
    Gelöstes CO2 (kritisch, nicht gemessen) = X1,CO2 = Y1,CO2 P1/H (1) wobei
    Y1,CO2 = Kritische Gasphasen-Kohlendioxidkonzentration (gemessen)
    P1 = Druck des Fermentators
    H = Konstante des Henryschen Gesetzes
    Sauerstoffverbrauch = 50 mmol/Liter-Stunde
    Verfügbarer Sauerstoff aus Luft = 0,21*100 Nm3/h = 21 Nm3/h
  • Sauerstofffall mit höherer Produktivität:
  • In diesem Fall wird reiner Sauerstoff als Ergänzung zu der Luft hinzugefügt. Der Fermentatordruck wird zur gleichen Zeit reduziert. Biomassekonzentration = 2 × Kontrolle Druck = 2 atm
  • Durch eine Verdoppelung der Biomassekonzentration wird der Sauerstoffverbrauch ebenfalls verdoppelt. Sauerstoffverbrauch = 2 × Kontrolle = 2*50 = 100 mmol/Liter-Stunde
  • Gleichzeitig wird die Kohlendioxiderzeugung ebenfalls verdoppelt. Erzeugtes CO2 = 2 × Kontrolle
  • Die Zusatzsauerstoffanforderung wird anschließend durch die Verwendung von reinem Sauerstoff erfüllt: Verfügbarer Sauerstoff = Sauerstoff aus Luft + reiner Sauerstoff, = 0,21 * 100 Nm3/h + 21 Nm3/h (reiner Sauerstoff) = 42 Nm3/h
  • In dieser Endung wird davon ausgegangen, dass tatsächlich das kritische gelöste Kohlendioxid der primäre Faktor für die Bewirkung der Biomassenaktivität und nicht die Gasphasen-Kohlendioxidkonzentration ist.
  • Somit ist es notwendig, das gelöste Kohlendioxid unverändert beizubehalten. Gelöstes CO2 (kritisch, nicht gemessen) = gleich wie Kontrolle = X1,CO2 = X2,CO2 = Y2,CO2 P2/M = Y2,CO2(P1/2)/H (2)
  • Im Unterschied zu dem Verfahren beim derzeitigen Stand der Technik kann die maximal zulässige Gasphasen-Kohlendioxidkonzentration, die im Ausstoß gemessen wird, tatsächlich verschieden sein. Die neue maximale Kohlendioxidkonzentration, die in dem Ausstoß zulässig ist (berechnet) Y2,CO2 = Y1,CO2*2 = 10%
  • Daher sollte die maximal zulässige Kohlendioxidkonzentration in dem Ausstoß mit 2 atm doppelt so hoch wie in dem Ausstoß mit 4 atm sein. Die tatsächliche Kohlendioxidkonzentration, die in dem Ausstoß mit verdoppelter Bioaktivität gemessen wird = 5%*2*(100/(100 + 21)) = 8,26%
  • Wie aus dem Obigen ersichtlich ist die tatsächliche Kohlendioxidkonzentration, die in dem Ausstoß mit 8,26% gemessen wird, weniger als die 10,0% neue maximal zulässige Kohlendioxidkonzentrationsgrenze in dem Ausstoß. Daher kann die Konzentration des zugeführten Sauerstoffs doppelt so hoch wie die Konzentration der Biomasse sein (doppelt konzentriert) und erhöht immer noch nicht die Kohlendioxidkonzentration über den kritischen Anteil hinaus.
  • Dementsprechend kann die Biomassekonzentration über den Wert hinaus erhöht werden, der normalerweise als ein durch die Kohlendioxidkonzentration in dem Ausstoß bewirkter Grenzwert erachtet wird. Dies wird durch ein Reduzieren des Fermentatordrucks und ein gleichzeitiges Kompensieren des Abfalls in der Sauerstoffauflösung durch reinen Sauerstoff bewerkstelligt. Es ist zu beachten, dass diese Erfindung dem Fermentationsverfahren weitere ökonomische Vorzüge verleiht, da die Kompressorenergie um mindestens 50% abgesenkt werden kann.
  • Um einen Vorteil aus der hohen Sauerstoffauflösung und der schnellen Kohlendioxidentfernung zu ziehen, ist es bevorzugt, den Fermentator mit einem Druck von weniger als 2 Atmosphären zu betreiben, während reiner Sauerstoff injiziert wird. Das Vakuum an dem Fermentator kann falls notwendig pulled werden. Im allgemeinen kann der Behälterdruck dieser Erfindung von bis etwa 25 Atmosphären auf gepullt Druckpegel zwischen etwa 25 Atmosphären und etwa 1 Atmosphäre abgesenkt werden. Der Druckpegel kann jeder Druck innerhalb dieses Bereichs sein. Beispielsweise kann der Behälterdruck auf jeden Druckpegel zwischen etwa 25 Atmosphären bis etwa 1 Atmosphäre abgesenkt werden.
  • Fermentationsprodukte, die durch das Verfahren dieser Erfindung erzeugt werden können, beinhalten Antibiotika wie z.B. Penicillin, Erythromycin und Tetracyclin, organische Chemikalien wie z. B. Sorbitol und Citronellol, organische Säuren wie z. B. Zitronensäure, Weinsäure und Milchsäure, Aminosäuren wie z. B. L-Lysin und Mononatriumglutamat, Polysaccharide wie z. B. Bierhefe und Xanthanlösung, Vitamine wie z. B. Ascorbinsäure und Riboflavin, und andere Produkte einschließlich Enzyme, Insektizide, Alkaloide, Hormone, Pigmente, Steroide, Impfseren, Interferon und Insulin.
  • Das gleiche Prinzip kann auf die organische Oxidation mit Luft angewendet werden. Diese kann eine Oxidation jedes organischen Materials sein, wenn die Gasphasenprodukte oder Nebenprodukte die Reaktion verhindern. Diese Verhinderung kann aufgrund der Gleichgewichtsverschiebung oder Vergiftung der Katalysatoren zustande kommen. Ein Reduzieren des Reaktordrucks wird den gelösten Gleichgewichtsanteil von gasförmigen Produkten oder Nebenprodukten verringern. Anschließend wird die Reduktion der Sauerstoffauflösungsrate durch das Hinzufügen von reinem Sauerstoff ausgeglichen.

Claims (5)

  1. Verfahren zum Durchführen einer aeroben Fermentation, wobei im Zuge des Verfahrens: (a) ein Behälter bereitgestellt wird, welcher eine Fermentationsflüssigkeit enthält, die einen Bestandteil aufweist, der fermentierbar ist; (b) Luft in den Behälter geleitet wird, um sowohl Kohlendioxid zu entfernen als auch Sauerstoff in der Fermentationsflüssigkeit zu lösen; (c) der Behälterdruck innerhalb des Behälters auf einen Druck zwischen 1 und 25 Atmosphären abgesenkt wird, um den Gleichgewichts-Sauerstoffpartialdruck und den Anteil des gelösten Kohlendioxids in dem Behälter proportional zu dem verringerten Behälterdruck zu verringern; (d) reiner Sauerstoff in dem Behälter hinzugegeben wird, um den Gleichgewichts-Sauerstoffpartialdruck in dem Behälter anzuheben; und (e) der reine Sauerstoff verwendet wird, um die Fermentation des Bestandteils auszuführen.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Verringerung des Behälterdrucks und die Hinzugabe des reinen Sauerstoffs gleichzeitig stattfinden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Behälterdruck auf einen Druck zwischen 1 und 2 Atmosphären abgesenkt wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Verringerung des Behälterdrucks zu einer Verringerung des Anteils des gelösten Sauerstoffs und des Anteils des gelösten Kohlendioxids in dem Behälter führt.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Hinzugabe des reinen Sauerstoffs in dem Behälter den Anteil des Gleichgewichts-Sauerstoffpartialdrucks auf einen Wert von wesentlich mehr als 0,21 Atmosphären anhebt.
DE60002935T 1999-03-22 2000-03-21 Verfahren zum mittels Sauerstoff eliminierung des Kohlendioxidvergifung in aerobische Gärung Expired - Lifetime DE60002935T2 (de)

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