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Die Erfindung betrifft ein Rad für ein Fahrzeug,
und besonders ein Rad, das besondere, schalldämpfende Eigenschaften hat.
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Wenn sich ein Fahrzeug auf einer
Straße
bewegt, sitzen der Fahrer und . seine Fahrgäste in einem Fahrgastraum in
einer sehr geräuschvollen
Umgebung. Und es ist ständige
Sorge der Konstrukteure von Kraftfahrzeugen, wie man bestmöglich den
Schallpegel ihrer Fahrzeuge begrenzt.
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Die Ursprünge dieser Geräusche im
Fahrgastraum sind sehr unterschiedlich. Man kann hier die Geräusche aufgrund
des Motors oder von aerodynamischem Ursprung benennen, oder die
Geräusche,
die mit den verschiedenen, hydraulischen Pumpen zusammenhängen, oder
die Abrollgeräusche
der Reifen auf der Straße.
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Diese letztgenannten haben die Stöße zum Ursprung,
die beim Abrollen durch die Lauffläche der Reifen auftreten und
die durch Körperschall
auf den Fahrgastraum des Fahrzeugs übertragen werden. Diese Geräusche liegen
in einem sehr großen
Frequenzbereich, der zwischen 80 und 800 Hz liegt, besonders mit
Spitzen in der Gegend von 250 Hz. Man nennt diese Geräusche "Karosseriedröhnen" oder
"Abrollgeräusch".
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In diesem Frequenzbereich findet
man besonders einen Schwingungsbereich, der für die Schwingung des Lufttorus
der inneren Höhlung
der Reifen eigentümlich
ist, sowie vier Schwingungsbereiche, die für die Schwingung der üblichen
Räder eigentümlich sind.
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Zahlreiche Untersuchungen wurden
unternommen, um zu versuchen, das Geräusch zu begrenzen, das im Fahrgastraum
von Fahrzeugen wahr genommen wird. Beispielsweise schlägt die Patentanmeldung
JP 4-87 803 vor, eine Wand in den inneren Hohlraum des Reifens einzubringen,
um den inneren Lufttorus in zwei Teile zu unterteilen, ihre Schwingungsbereiche
wesentlich zu modifizieren, indem man sie jenseits der 500 Hz verlegt,
und so die Spitzen des Karosseriedröhnens im Fahrgastraum abzuschwächen, die
etwa bei 250 Hz liegen.
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Eine andere Vorgehensweise ist in
der Anmeldung JP 6-106 903 beschrieben. Diese Anmeldung schlägt vor,
in den inneren Hohlraum des Reifens ein alustisches Dämpfungselement
einzubringen, zum Beispiel einen Schaum, um die Schwingungen aufgrund
der Resonanz des Lufttorus abzuschwächen.
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Das Dokument WO 98/02 319 (das dem
Oberbegriff der Asprüche
1 und 2 entspricht), schlägt
ein Fahrzeugrad vor, in dem die Nase der Kontur der Radscheibe mechanisch
verstärkt
ist, um die Frequenzen mehrerer Eigenschwingungsbereiche des genannten
Rades anzuheben. Dieses Dokument gibt an, daß es ein solches Rad gestattet,
die Geräusche
abzu- schwächen,
die im Fahrgastraum eines Fahrzeugs vernommen werden.
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Diese Anmeldungen haben bis heute
noch nicht den Gegenstand irgendeiner industriellen Ausführung gebildet,
und das Problem, wirksam das Geräusch
abzuschwächen,
das im Fahrgastraum eines Fahrzeuges wahrgenommen wird, stellt sich
nachdrücklich
noch immer.
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Im folgenden versteht man unter "Profil"
eines Rades die Geometrie eines Schnittes des genannten Rades in
jeder axialen Ebene des Rades.
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Indem man die axialen Ausrichtungen
"innen" und "außen"
in Bezug auf die Mittelebene eines Rades definiert, versteht man
unter "Nase der Kontur" einer Radscheibe den Teil der Scheibe zwischen
einer Zone der Anbringung an das Fahrzeug und der Zone der Verbindung
mit der Felge, der axial am weitesten außenliegt (siehe
1). Wenn ein Rad in der
Seitenansicht und der Ansicht von außen her eine optische Kontinuität zwischen
der Scheibe und der äußeren Umstülpung aufweist,
dann nennt man ein solches Rad "Full-face"-Rad. Eine solche optische
Kontinuität
kann besonders dadurch erhalten werden, daß man in. die Scheibe die äußere Umstülpung mit
einbezieht und die Scheibe und die Felge auf Höhe des äußeren Endes des äußeren Sitzes
zusammenbaut. Ein solches Rad ist im Patent
US 5 509 726 dargestellt. Man kann
es auch mit einer Scheibe erhalten, die eine mittlere Zone zwischen
einer Zone der Verbindung der Scheibe mit der Felge und einer Zone
der Anbringung am Fahrzeug aufweist, die sich radial im wesentlichen
bis an das äußere Ende
des äußeren Felgensitzes
erstreckt.
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Die Erfindung hat ein Fahrzeugrad
zum Gegenstand, das eine Felge und eine Scheibe aufweist, wobei die
Scheibe eine im wesentlichen kreisringförmige, zentrale Zone der Anbringung
der Scheibe an das Fahrzeug, eine Verbindungszone der Scheibe und
der Felge sowie eine Zwischenzone aufweist. Dieses Rad ist dadurch
gekennzeichnet, daß die
Zwischenzone der Scheibe einen Winkelsektor oder zwei diametral
gegenüberliegende
Winkelsektoren aufweist, die gegeben sind und in der axialen, federnden
Biegsamkeit gegenüber jedem
anderen Winkelsektor mit gleichem Winkel zur Mitte versteift sind.
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Demzufolge ist die Schwenk-Steifigkeit
des genannten Rades bezüglich einer
Achse, die durch die Anbringungszone der Scheibe an Fahrzeug hindurchläuft, maximal,
wenn die Achse senkrecht zur Mittelachse des oder der gegebenen
Winkelsektors bzw. Winkelsektoren steht.
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Wie weiter unten noch erläutert wird,
weisen die Räder
nach der Erfindung eine Doppelung in der Frequenz einer ihrer Eigenschwingungsformen
der Scheibe auf, und die mittlere Schwingungsfrequenz dieser beiden
Eigenschwingungsformen ist größer als
die Frequenz der selben Eigenschwingungsform eines vergleichbaren, üblichen
Rades.
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Die Anmelderin hat festgestellt,
daß dieses
Rad bemerkenswerte Eigenschaften der Abschwächung des Karosseriedröhnens bietet,
das auf Höhe
des Fahrgastraumes eines Fahrzeugs vernommen wird, das mit solchen
Rädern
ausgestattet ist.
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Als Ausführungsbeispiel weist ein Rad
nach der Erfindung in dem oder den gegebenen Winkelsektoren) und
in mindestens einem Teil des Profils der Scheibe eine Erhöhung mindestens
einer Größe auf,
die aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus der Dicke der Scheibe, dem axialen Abstand bezüglich der
Mittelebene des Rades und dem radialen Abstand in Bezug auf die
Drehachse des Rades besteht.
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Wenn die Zwischenzone der Radscheibe
eine Durchbruchzone und eine Konturnase aufweist, dann kann man
die Dicke, die axiale Position und/ oder radiale Position der Konturnase
in dem oder den gegebenen Winkelsektoren) erhöhen.
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Diese Erhöhungen können kontinuierlich oder diskontinuierlich
sein. Im letzten Fall kann man zum Beispiel örtliche Sickenbildungen vorsehen.
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Die Zwischenzone eines Rades nach
der Erfindung kann örtlich
durch Rippen mit zum Beispiel radialen Ausrichtungen, durch geschweißte Verstärkungen
oder durch eine örtliche
Verringerung der Oberfläche seiner
Durchbrüche
ausgesteift sein.
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Die Durchbruchzone kann auch örtlich mittels
Durchbrüchen
ausgesteift werden, die Aussteifungsmittel wie etwa umgeschlagene
Ränder
aufweisen.
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Nach einer anderen Ausführungsweise
ist in dem oder den gegebenen Winkelsektoren) die Verbindung zwischen
der Scheibe und der Felge unter dem äußeren Sitz der Felge angeordnet,
wobei die Verbindung in den anderen Sektoren unter der Montageauskehlung
angeordnet ist.
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Nach einer alternativen Ausführung ist
in dem oder den gegebenen Winkelsektoren) die Verbindung zwischen
der Scheibe und der Felge unter der äußeren Umstülpung der Felge angeordnet,
wobei die Verbindung in den anderen Sektoren unter der Montageauskehlung
angeordnet ist.
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Mehrere Ausführungsweisen werden nun nicht
einschränkend
vorgelegt, wobei man sich auf die folgenden Figuren bezieht:
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– 1 stellt einen Halbschnitt eines üblichen
Pkw-Rades aus Stahlblech dar;
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– 2 stellt eine Frontansicht des Rades der 1 dar;
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– 3 stellt den Schwingungsfrequenzgang zweier
Räder bei
einer Erregung durch einen Stoß dar, mit
einem üblichen
Rad, das in (a), und einem erfindungsgemäßen Rad, das in (b) abgebildet
ist;
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– 4 stellt eine übliche Schwingungsform der
Scheibe des Rades der 1 und 2 dar, mit einem nicht verformten
Rad in (a) und dem selben Rad mit einer verstärkten Verformung in (b);
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– 5 stellt eine Frontansicht eines erfingungsgemäßen Rades
mit einer ovalen Konturnase dar;
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– 6 stellt übereinanderliegend zwei senkrechte
Profile der Scheiben der Räder
der 1, 2, 5 und 7 dar;
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– 7 stellt eine Frontansicht eines anderen,
erfindungsgemäßen Rades
dar, mit einer Konturnase, deren radiale Position ein Maximum einer
Azimutfunktion darstellt;
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– 8 stellt in einer Ansicht ähnlich 6 zwei senkrechte Profile
einer Scheibe dar, in der der axiale Abstand der Kontur ein oder
zwei Maxima darstellt;
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– 9 stellt in einer Ansicht ähnlich 6 zwei senkrechte Profile
einer Scheibe dar, in der der axiale oder radiale Abstand der Kontur
ein oder zwei Maxima darstellen;
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– 10 stellt zwei senkrechte Profile einer
Full-face-Radscheibe nach der Erfindung dar;
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– 11 stellt zwei senkrechte Profile einer
zweiten Full-face-Radscheibe nach der Erfindung dar;
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– 12 stellt die Ergebnisse einer Analyse
in Drittel-Oktav-Bändern
eines Versuchsfahrzeugs mit erfindungsgemäßen Rädern dar;
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– 13 stellt die Abwicklung in der Azimutfunktion
der Biegesteifigkeit zweier Räder
nach der Erfindung dar;
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– 14 stellt in einer Seitenansicht ein Rad
gemäß der Erfindung
dar, mit einem Mischverbund unter der Montageauskehlung und unter
dem äußeren Sitz;
und
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– 15 stellt in (a) ein herkömmliches
Radprofil und in (b) ein Radprofil mit einem ausgesteiften Durchbruch
dar.
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In den 1 und 2 ist ein übliches
Pkw-Vergleichsrad 1 "5 1/2Jx14CHC-4-36-A" aus Stahlblech dargestellt.
Dieses Rad weist eine Felge 10 und eine Scheibe 20 auf.
Wenn man als Bezug die Lage der Scheibe 20 relativ zur
Mittelebene P des Rades 1 heranzieht, um die axial äußere und
inneren Seite zu definieren, dann weist die Felge 10 zwei
Krempen, nämlich
eine innere 11 und eine äußere 12, einen inneren
Sitz 13 und einen äusseren
Sitz 14, zwei Wülste
oder "humps", nämlich
einen inneren 15 und einen äußeren 16, sowie eine
Felgenhöhlung 17 auf.
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Die Scheibe 20 weist eine
mittige Zone der Anbringung am Fahrzeug oder einen Achsträger 21,
eine Zone der Verbindung mit der Felge oder Verbundzone 22 und
eine Zwischenzone 23 auf. Die Zone der Anbringung am Fahrzeug 21 ist
eine im wesentlichen ebene und kreisförmige Zone. Sie weist üblicherweise
eine mittige Bohrung und Bohrungen (nicht dargestellt) auf, die
dazu bestimmt sind, die Schrauben zur Verbindung mit dem Fahrzeug
aufzunehmen. Die Zwischenzone 23 weist eine Konturmulde 24,
eine Konturnase 25 und eine Zone 26 mit Durchbrüchen auf,
die eine Reihe von Durchbrüchen 27 aufweist
(2). Die Konturnase 25 ist der
axial am weitesten außenliegende
Teil der Scheibe. Der Durchmesser der Konturnase ist d.
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Wenn ein solches Rad mechanisch erregt
wird, kann es nach mehreren Eigenschwingungsformen in Resonanz treten.
Die Bestimmung dieser Eigenformen erfolgt, indem man das Rad zum
Beispiel an einem seismischen Massiv befestigt und es dann durch
einen Stoß mittels
eines dyna mometrischen Hammers erregt, wobei man die relative Beschleunigung
bei dieser Erregung mittels Accelerometern aufzeichnet und die Übertragungsfunktion γ/F = ⨍(v)
berechnet, wobei y die Beschleunigung ist, gemessen im m/s2, F die Kraft des aufgebrachten Stoffes
in Newton und v die Schwingungsfrequenz in Hertz ist.
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Die 3(A) stellt
eine solche Kurve γ/F
= ⨍(v)
für das
Rad der 1 und 2 dar. Auf dieser Kurve vermerkt
man die Anwesenheit von drei Spitzen im Bereich von 80–800 Hz.
Diese Spitzen entsprechen drei Eigenschwingungsformen, die für das Rad
in diesem Frequenzbereich. üblich
sind.
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Es gibt zwei Eigenschwingungsformen
der Scheibe, die hier gesondert angesprochen sind, weil es hauptsächlich die
Scheibe 20 ist, die sich verformt, nämlich D1 und
D2. Man beobachtet auch die erste Eigenschwingungsform
der Felge J1.
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Die erste Eigenschwingungsform D1 wird Kippschwingungsart der Scheibe genannt.
Sie entspricht der zweiten Spitze der 3,
die gegen 270 Hz hin liegt. Diese Eigenschwingungsform ist in 4 dargestellt. Diese Fig.
zeigt in Perspektivdarstellung: in (a) das nicht verformte Rad und
in (b) das Rad mit einer stark verstärkten Verformung, die der Eigenschwingungsform
entspricht. Diese Eigenschwingungsform ist in der Tat doppelt, denn
die Kippbewegung findet in zwei senkrechten Achsen der Kippbewegung
mit der selben Frequenz und mit entgegengesetzter Phase statt.
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Diese Eigenschwingungsform der Scheibe
entspricht einer Kippbewegung der Gruppe der Felge 10 um
eine Achse, die in der Ebene des Bereichs der Achse 21 der
Scheibe 20 enthalten ist.
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Die zweite Eigenschwingungsform der
Scheibe ist Pump-Schwingungsform genannt und liegt bei etwa 670
Hz.
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In der anderen Eigenschwingungsform
ist es in erster Linie die Felge, die sich verformt. Man nennt sie Felgenschwingungsform.
Sie liegt bei etwa 240 Hz.
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Der Versuch zur Analyse des Karosseriedröhnens auf
dem Fahrzeug wird dadurch durchgeführt, daß man einen Dummy, der mit
Mikrophonen ausgestattet ist, in den Fahrgastraum eines Fahrzeugs
setzt. Die Ausgangssignale der Mikrophone werden aufgezeichnet und
analysiert nach akustischer Leistung, und zwar allgemein und in
Drittel-Oktav-Bändern.
Die Ergebnisse eines solchen Versuchs sind durch die Änderung
der akustischen Leistungen der getesteten Lösung dargestellt, in Relation
zu den akustischen Leistungen eines Vergleichsmodells.
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Im folgenden befaßt man sich besonders mit der
Kippschwingungsform der Radscheibe D1.
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5 stellt
ein erfindungsgemäßes Rad 2 dar.
Dieses Rad weist eine Scheibe auf, deren Konturnase 252 oval
ist. Die radiale Lage der Profilnase ändert sich mit dem Azimut und
weist in der Achse A zwei diametral gegenüberliegende
Maxima sowie in der Achse B zwei diametral gegenüberliegende
Minimal auf. Die beiden Achsen A und B sind senkrecht.
Die beiden Sektoren S1 und S2 haben
als Mittelachse die Achse A. Der maxi male Konturnasendurchmesser
in der Richtung A ist D, der minimale Durchmesser in der Richtung
B ist d. Demzufolge ist, in allen diametral gegenüberliegenden
Sektoren S1 und S2 der
Mittelachse A, wie ihr Winkel zur Mitte auch sein mag,
die radiale Höhe
der Konturnase 252 wesentlich höher als die, die im Rest der
Scheibe des Rades 2 beobachtet wird, sowie die d/2 des üblichen,
entsprechenden Rades 1.
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6 stellt
diese Änderung
des radialen Abstands der Konturnase 252 in Funktion des
Azimuts dar. Die 6(a) stellt das Profil
der Scheibe des Rades 1 dar, gleichgültig, wie ihr Azimut auch sein
mal (ausgenommen die nicht dargestellten Durchbrüche). Dieses Profil entspricht
auch dem der Scheibe des Rades 2 in einer Axialebene, die
durch die Achse B hindurchläuft.
Die 6(b) stellt das Profil der Scheibe
des Rades 2 in einer axialen Ebene dar, die durch die Achse A hindurchläuft.
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Die ovale Form der Konturnase 252 zieht
somit eine entsprechende Modifizierung der Zone der Durchbrüche und
der Mulde der Scheibenkontur nach sich. Insbesondere ist der Durchmesser
der Durchbrüche 272 um
so kleiner, je mehr sie sich an die Achse A annähern (5).
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Die Erhöhung des radialen Abstandes
der Konturnase bezüglich
der Achse des Rades 2 zieht eine Erhöhung der Steifigkeit der Scheibe
nach sich. Die 13 stellt
in der Kurve 1 eine Änderung
der axialen Biegesteifigkeit K in Funktion des Azimuts des Rades
der 5 dar. Diese axiale
Biegesteifigkeit K wird gemessen, indem man den Achsbereich des
Rades flach und starr an einer massiven, steifen Unterlage befestigt. Man
bringt dann eine örtliche
Last in der Folge auf eine Gruppe von Punkten der Felgenkrempe auf,
die regelmäßig über den
Umfang verteilt sind, und man mißt für jeden Punkt die sich ergebende,
axiale Versetzung. Die Abwicklung der Steifigkeit eines Rades unter
axialer Biegung K kann auch durch numerische Simulationsmittel zum
Beispiel durch finite Elemente bestimmt werden.
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13 zeigt
deutlich das Vorliegen zweier diametral entgegengesetzter Spitzen
dieser axialen Biegesteifigkeit, die unmittelbar der Lageveränderung
der Konturnase entspricht.
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Demzufolge ist die Schwenksteifigkeit
der Scheibe und der Felge relativ zu einer Drehachse, die auf Höhe des Achsenbereiches 21 gelegen
ist, maximal, wenn diese Drehachse in Richtung B ausgerichtet ist,
die senkrecht zur Richtung A ist.
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Diese Änderung der Schwenksteifigkeit
des Rades definiert die beiden orthogonalen Richtungen A und B,
wie sie den Schwenkbewegungen der ersten Eigenschwingungsform der
Radscheibe entsprechen, die beobachtet werden, während man das Rad in Resonanz
versetzt. Die erste Resonanz-Eigenschwingungsform wird
nun gedoppelt, mit zwei unterschiedlichen Frequenzen an einer, wenn
man ein übliches
Rad wie das Rad 1 in Resonanz versetzt.
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Dies beobachtet man in 3(b): die Eigenschwingungsform
der Scheibe D1 wird zu zwei Spitzen nahe
den Frequenzen von 290 und 315 Hz gedoppelt, anstelle der vorigen
270 Hz. Die anderen Schwingungsformen werden nicht wesentlich abgeändert.
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7 stellt
eines zweite Ausführungsweise
eines Rades nach der Erfin dang dar. Wie vorher ändert sich die radiale Lage
der Konturnase 253 dieses Rades 3 mit dem Azimut, aber
weist nur ein einziges Maximum in Richtung der Achse A auf. Die
Form dieser Konturnase ordnet demnach einen Halbkreis einem Halboval
zu. Wie im Fall der Scheibe des Rades 2 zieht die Änderung
des radialen Abstands der Konturnase eine solche Aussteifung der
Scheibe nach sich, daß die
Schwenksteifigkeit der Scheibe und der Felge relativ zu einer Drehachse,
die auf Höhe
des Achsbereiches 21 gelegen ist, maximal ist, wenn diese
Drehachse in Richtung B senkrecht zur Richtung A ausgerichtet ist.
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Die 13 stellt
in ihrer Kurve 2 die Abwicklung der axialen Biegesteifigkeit
dieses Rades in Funktion vom Azimut dar. Sehr logisch stellt man
eine Spitze der Steifigkeit fest, die einer Spitze der radialen
Höhe der Konturnase
zugeordnet ist. Man stellt auch bei 180 Grad das Vorliegen einer
zweiten, merklich schwächeren Spitze
fest.
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Das Profil der Scheibe des Rades
3 in einer axialen Ebene, die durch A auf der Seite des Maximums des
axialen Abstands der Konturnase D/2 hindurchläuft, entspricht dem der 6(b) und auf der entgegengesetzten Seite
dem Profil der 6(a).
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Diese beiden ersten Ausführungsweisen
eines Rades nach der Erfindung weisen eine ständige Veränderung einer ersten, charakteristischen
Größe des Profils
der Radscheibe auf: die radiale Position der Konturnase.
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Eine andere Ausführungsweise einer Radscheibe
nach der Erfindung ist in 8 dargestellt.
Diese Figur ist der 6 ähnlich und
stellt zwei rechtwinklige Profile der Scheiben 204 des
Rades 4 dar. Die Scheibe 204 dieses Rades hat
die axiale Position ihrer Konturnase 254, die sich in Funktion
des Azimuts ändert.
Der axiale Abstand zwischen der Ebene des Achsbereichs 21 und
dem axialen Ende der Konturnase 254 ändert sich zwischen h und H.
Der Wert H ist einem Durchmesser zugeordnet, der gemäß einer
Achse A ausgerichtet ist, und der Wert h dem Durchmesser,
der gemäß der Achse B ausgerichtet
ist. Wie schon vorher sind A und B rechtwinklig
und entsprechen den beiden bevorzugten Richtungen der ersten Resonanz-Eingenschwingungsform
der Scheibe. Diese Veränderung
des axialen Abstandes der Konturnase in Bezug auf die Mittelebene
des Rades kann sehr leicht auf eine örtliche Sickenbildung begrenzt
werden.
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Die Scheibe 254 kann zwei
Maxima des axialen Abstandes der Konturnase oder nur einen einzigen aufweisen.
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Die 9 stellt
zwei gemäß der Achsen A und B senkrechte
Profile einer anderen Scheibe 205 eines Rades 5 der
Erfindung dar. Die Konturnase 255 dieser Scheibe 205 hat
eine doppelte Änderung
des Profils in Funktion des Azimut: In Richtung der Achse A ist
der radiale Abstand relativ zur Drehachse maximal und D/2, ebenso
wie der axiale Abstand relativ zum Achsbereich 21 H. In Richtung
der Achse B ist der radiale Abstand relativ zur Achse des Rades
minimal und d/2, und der axiale Abstand relativ zum Achsbereich 21 ist
h. Die beiden axialen und radialen Veränderungen der Lage der Konturnase
sind somit in Phase. Die axiale Veränderung kann örtlich oder
kontinuierlich sein.
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Dieses Rad weist so eine wesentlichere Änderung
der Schwenksteifigkeit in Funktion des Azimut auf. Die Amplitude
des Abstandes zwischen den beiden Schwenk-Eigenschwingungsfrequenzen
der Scheibe ist deutlich erhöht.
Diese Versetzung erfolgt grundsätzlich
zu den hohen Frequenzen hin. Man stellt so fest, daß, während man
im wesentlichen die selbe Masse des Rades beibehält, man die Steifigkeit des
Rades erhöhen kann.
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Die 10 und 11 stellen zwei andere Ausführungsformen
einer Radscheibe nach der Erfindung dar, die Full-face-Rädern entsprechen.
Wie schon vorher, entsprechen diese Figuren der Überlagerung zweier Profile
der Scheibe, um die maximalen Abwicklungen in den senkrechten Richtungen
A und B herauszustellen.
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Die Scheibe 206 ist eine
Scheibe für
ein Full-face-Rad. Die Zwischenzone dieser Scheibe weist eine Kontur 29 mit
im wesentlichen radialer Ausrichtung sowie eine Mulde 28 auf
(10(a)). In der senkrechten Richtung
gemäß A (10(b)) stellt man fest, daß die Mulde
axial viel mehr geneigt ist, was die Kontur 296 verlängert und
oval macht.
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Das Beispiel der 11 entspricht einer Erhöhung des
axialen Abstands der Kontur 297 in der Richtung A (11(b)), bezogen auf die herkömmliche
Kontur 29, die in 11(a) dargestellt
ist. Es wird ausdrücklich
darauf hingewiesen, daß die
Mulde 287 angepaßt
ist.
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Die in den vorangehenden Figuren
vorgelegten Beispiele entsprechen kontinuierlichen Veränderungen
eines oder mehrerer, geometrischer Parameter der Zwischenzone der
Radscheiben, die dazu bestimmt sind, starke Änderungen der Steifigkeit längs des
Azimut einzuführen.
Diese Veränderungen
können
auch durch örtliche
Sickenbildung erreicht werden. Unter den nutzbaren Parametern befindet
sich auch die Dicke der Scheibe. Man kann so zum Beispiel die Dicke
der Konturnase in einem gegebenen Winkelsektor erhöhen, um
eine genaue Definition der beiden Achsen A und B zu erhalten.
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Die 14 stellt
eine andere Ausführungsweise
eines Fades 8 nach der Erfindung dar. Dieses Rad 8 hat
eine Einpassung der herkömmlichen
Scheibe unter der Aushöhlung 17 der
Felge 10 im größten Teil
seines Umfanges. Aber es hat auch zwei Arme 228, die unmittelbar
unter dem äußeren Sitz 14 der
Felge 10 angeschweißt
sind. Diese beiden Arme 228 sind um 180° zueinander gemäß einer
Achse A versetzt: angeordnet und erhöhen wie vorher sehr merklich
die axiale Biegesteifigkeit in der Richtung A, das heißt, bei
einer Biegung um B.
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Die 15(a) stellt
im Axialschnitt einen Schnitt eines Rades 9 nach der Erfindung mit
einem Durchbruch 27 dar. Dieser Schnitt: ist ähnlich dem
eines herkömmlichen
Rades. Das Rad 9 weist einen Durchbruch 279 auf,
dessen Ränder 280 nach
innen durch einen komplementären
mechanischen Vorgang zurückgeschlagen
wurden. Dieser Durchbruch ist in 15(b) zu
sehen. Der einwärts
gebogene Rand 280 erhöht
erheblich die Biegesteifigkeit der Scheibe gemäß dem entsprechenden Azimut.
Dies ist eine andere Ausführungsweise eines
Rades der Erfindung.
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Die erfindungsgemäßen Scheiben können leicht
verwirklicht werden, indem man Herstellungsmethoden verwendet, die
herkömmlicherweise
bei der Herstellung von Radscheiben verwendet werden: durch Tiefziehen
oder Stanzen mit geeigneten Werkzeugen kann man die Scheiben mit
einer oval geformten Konturnase oder mit Änderungen der axialen Lagen
oder auch Durchbrüche
mit veränderten
Abmessungen erhalten. Eine Veränderung
der örtlichen
Dicke kann dadurch erreicht werden, daß man komplementäre Stücke ansetzt.
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Die Eigenschwingungsformen eines
Rades können
experimentell bestimmt werden, wie man bereits gesehen hat. Man
kann sie auch durch finite Elemente erhalten.
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Die Tabelle 1 stellt Ergebnisse solcher
Berechnungen für
verschiedene Räder
(Vergleichsräder
und erfindungsgemäße Räder) dar.
Diese Räder
sind als Modell nachgebildet, ohne Durchbrüche zu berechnen, und demnach
weichen die Ergebnisse von tatsächlichen
Versuchen ab.
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Die dritte Spalte der Tabelle 1 gibt
die beiden Schwingungsfrequenzen der ersten Eigenschwingungsform
der Scheibe an, und die vierte die Abweichung der mittleren Frequenz,
bezogen auf ein Bezugsrad.
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Die Ergebnisse zeigen, daß die örtliche
Aussteifung der Radscheibe deutlich eine Verdoppelung der Frequenzen
der ersten Eigenschwingungsform der Scheibe D i nach sich zieht.
Die Amplitude dieser Verdoppelung ist eine Funktion der Amplitude
der geometrischen Veränderungen
der Scheiben und deren Form.
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Die Amplitude der Veränderungen
ist besonders bemerkenswert bei Fullface-Rädern, wobei man gleichzeitig
die selben Amplituden der Veränderung
der geometrischen Parameter in Funktion des Azimuts beachtet.
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Diese Ergebnisse werden durch Testergebnisse
bestätigt,
die in 3(b) vorgelegt
sind. Dieser Test wurde mit einem Rad durchgeführt, bei dem zwei Sektoren
mit einigen zwanzig Grad und diametral gegenüberliegend durch Verdoppelung
der Dicke der Konturnase (Einschweißen von Verstärkungsstücken) ausgesteift
wurden. Die in 3(b) dargestellten
Ergebnisse zeigen auch eine Doppelung der Frequenz der ersten Eigenschwingungsform
der Scheibe: man geht von 270 Hz für das Bezugsrad auf 290 und
315 Hz für
das Rad mit verdoppelter Dicke der Konturnase über.
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Ein Versuch auf dem Fahrzeug für dieselben
beiden Räder
wurde durchgeführt,
um zu bestimmten, ob diese Doppelung der Schwingungsfrequenz der
ersten Eigenschwingungsform der Scheibe D1 einen
Einfluß auf
das Karosseriedröhnen
hatte, das im Fahrgastraum eines Fahrzeugs vernommen wurde. Das
Fahrzeug war ein Renault Megane, der mit vier identischen Rädern ausgestattet
war, die dem Bezugsrad 1 entsprachen, und dann mit dem
Rad mit verdoppelter Konturnasendicke nach der Erfindung. Die Reifen
waren Michelins MXT E, und die Versuchsgeschwin digkeit betrug 80
km/h.
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12 legt
die Ergebnisse der Analyse des Versuches auf dem vorangehenden Fahrzeug
in Drittel-Oktav-Bändern
vor. Diese Analyse gibt die Abweichung an, die bei der Lösung 2 gemessen
wurde, bezogen auf Bezugsräder,
im Frequenzbereich von 80–800
Hz.
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Man stellt eine spürbare Verringerung
des Karosseriedröhnens
fest, die 1,5 dBA in dem Band erreichen konnte, das auf 250 Hz zentriert
ist, das Band, auf dem die Spitzen des Karosseriedröhnens liegen.
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Dieses Ergebnis zeigt, daß die Räder nach
der Erfindung wirksam und wesentlich das Karosseriedröhnen abschwächen konnten,
das im Fahrgastraum eines Fahrzeugs wahrgenommen wird.