TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft auf der Oberseite einer
Waffe anbringbares Visier für Schusswaffen mit einem Visiergehäuse, wobei in
dem Gehäuse ein um eine horizontale Achse drehbarer Diopter vorgesehen ist.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist, ein Visier zu
erhalten, das einerseits die Reichweite, so genanntes Abstauchen, und
andererseits eine seitliche Schussabweichung einstellen kann.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Schusswaffen wie halbautomatische Maschinengewehre und
automatische Karabiner sollen ein Visier und ein Visierkorn aufweisen, um nicht
nur Feuersalven sondern auch sorgfältig gezieltes Schießen zu ermöglichen.
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Des weiteren wird gefordert, dass Visier und Visierkorn
widerstandsfähig sind, um die äußerst rauen Behandlungen im Feld auszuhalten.
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Das schwedische Maschinengewehr m/45 weist deshalb ein
Visierkorn auf, das sich in einer seitlichen Schutzvorrichtung befindet, wobei
das Visierkorn der seitlichen Einstellung beim Anlegen und der seitlichen
Schusskorrektur dient, indem das radial abstehende Visierkorn auf einer
drehbar angeordneten, horizontalen Blende angeordnet, seitwärts bewegt
werden kann Hier ergibt sich das Problem, dass das Drehen um eine
Schnappeinstellung verschiedene Seitenabweichungen einstellt, je nachdem, wo sich
auf der drehbaren Blende das Visierkorn befindet. Das Visierkorn wird
außerdem dazu verwendet, die Schusshöhe einzustellen, indem das Visierkorn
vertikal ganz um seine Befestigungsgewinde gedreht wird. Das Visierkorn des
Gewehrs m/45 weist eine Reihe von Blenden auf, die jeweils eine Visierkerbe
aufweisen, und diese Blenden können nach oben in eine Visierhalterung
gedreht werden, um die Höheneinstellung eines Schusses einzujustieren. Das
heißt, dass das Visier die Laufhöhe einer Waffe einstellt, um die
Schussweite auf eine größere Distanz zu verlängern.
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AK4, ein automatischer Karabiner, der unter anderem von der
schwedischen Armee verwendet wird, hat ein Visier mit Dioptern, d. h.
Vi
sieröffnungen, die sich in einem schrägen, drehbaren Zylinder befinden,
wodurch beim Drehen des Zylinders die Öffnungen des Diopters verschieden
hoch in die Visierlinie gebracht werden, um die Höheneinstetlung des
Waffenlaufs zu erhalten, das so genannte Abstauchen. Bei diesen Waffen wird
die seitliche Einstellung des Zielpunkts, die seitliche Schüsselnstellung,
erreicht, indem das Visier seitlich verstellt wird Letztere Einstellung,
die mehr oder weniger willkürlich vorgenommen wird, ist kompliziert und
erfordert Spezialwerkzeug, um ausgeführt zu werden.
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Das israelische Maschinengewehr Uzi hat ein Visier, das eine
Einheit umfasst, die um eine horizontale Welle drehbar zwei Diopter
aufweist, um das Abstauchen einzustellen. Die Einheit vereint einfach zwei
Blenden, die mit Öffnungen versehen und auf einer gemeinsamen Welle
befestigt sind, wobei durch die Drehung in die eine oder andere Richtung die
jeweiligen Blenden, die die Öffnungen aufweisen, in die Visierlinie gebracht
werden. Die höhenmäßige Schusselnstellung wird hierbei durch die
Einstellung des Visierkorns ausgeführt, wobei die seitliche Einstellung des
Zielpunkts durch Einstellung des Visiers erfolgt.
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Das Visierkorn einer Waffe ist den Feldbedingungen stark
ausgesetzt, da es sich auf dem Vorderteil der Waffe befindet, das bei
Bewegungen im Gelände und auch beim Ein- und Aussteigen aus Fahrzeugen oftmals im
Wege ist. Das Visier ist der weniger stark ausgesetzte Teil, da es häufig
durch den Körper des Trägers geschützt wird.
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Daher besteht bei modernen Schusswaffen das Problem, ein
Zielsystem zum präzisen Anlegen zu erhalten, das einerseits ein Abstauchen des
Laufs und eine seitliche Einstellung des Zielpunkts ermöglicht, d. h. eine
seitliche Einstellung des Laufs im Verhältnis zur Visierlinie, wobei das
Visiersystem stabil und einfach einzustellen sein muss.
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Zum Stand der Technik wird auf die Veröffentlichung in EP 0 195 768
verwiesen.
BESCHREIBUNG DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Es wurde überraschend festgestellt, dass es möglich ist, dieses
Problem mit der vorliegenden Erfindung zu losen, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass eine zylindrische Visiereinheit in ein Visiergehäuse eingebracht
wird, das sich in Segmenten erstreckende Diopteröffnungen aufweisen, wobei
diese Einheit horizontal und drehbar auf einer Gewindeschraube angeordnet
ist, die die Wände dieses Visiergehäuses verbindet.
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Weitere Eigenschaften lassen sich aus den beigefügten
Ansprüchen entnehmen.
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Durch die vorliegende Erfindung wird erreicht, dass die
Vorrichtung zu Einstellen der Abstauchung sowie der seitlichen
Schusseinstellung im Visier angebracht sind, d. h. sowohl die Höhen- als auch die
Seiteneinstellung, wobei die Einstellung in einer einfachen und rationellen
Weise ohne Verwendung irgendwelcher Werkzeuge vorgenommen werden kann.
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Des weiteren wird erreicht, dass das Visier gegebenenfalls
ausgetauscht oder ersetzt werden kann, um je nach Erfordernissen Diopter mit
anderen Durchmessern zu verwenden.
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Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden unter Verweis auf
die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben, ohne jedoch auf diese
beschränkt zu sein. Der Rahmen der Erfindung wird aus den beigefügten
Ansprüchen ersichtlich. In den Zeichnungen zeigt
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Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Visiergehäuses aus einer Sicht im Winkel von hinten;
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Fig. 2 eine Darstellung des Visiergehäuses von Fig. 1 im
Querschnitt;
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Fig. 3 eine Darstellung des Visiergehäuses von Fig. 1 von der
Seite;
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Fig. 4 einen vertikalen Querschnitt durch die Mitte der
Visiereinheit selbst, die in das Visiergehäuse der Fig.
1-3 eingebracht werden soll;
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Fig. 5-7 eine Ansicht der Visiereinheit nach Fig. 4, wobei
verschiedene Diopter der Einheit aufgezeigt werden;
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Fig. 8 eine Seitenansicht der Visiereinheit;
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Fig. 9 einen vertikalen Querschnitt durch die Visiereinheit und
durch seine Rotationsachse;
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Fig. 10 eine Seitendarstellung einer Feder zum seitlichen
Festhalten der Visiereinheit;
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Fig. 11 von oben aus gesehen eine Darstellung der Feder nach Fig.
10; und
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Fig. 12 einen Querschnitt der Visiereinheit des Visiergehäuses mit
einem durchgehenden Bolzen.
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1 verweist im Allgemeinen auf ein Visiergehäuse, das eine
Bodenfläche 2 umfasst, zwei Seitenwände 3, 4 und eine Rückwand 5. Auf einer
Seitenwand 3 befindet sich ein durchgehendes Loch 6, wobei dieses Loch 6 so
angeordnet ist, dass es das eine Ende eines durchgehenden Bolzens aufnimmt,
der nachstehend anhand Fig. 12 näher beschrieben wird. Die andere Wand 4
des Visiergehäuses weist ein durchgehendes Loch 7 auf, das so angeordnet
ist, dass es diesen Bolzen aufnimmt, und weist drei Locher 8 auf, die m
gleichmäßigem Abstand um dieses Loch 7 herum verteilt sind, wobei eines
davon vertikal oberhalb des Lochs 7 angeordnet ist. Diese Wand 4 weist auf
der Außenseite drei weitere, gleichmäßig verteilte, nicht durchgehende
Bohrlocher 9 auf, deren Funktion aus dem Nachstehenden ersichtlich wird.
Die Rückwand 5 erstreckt sich nach oben bis zur Hälfte der Höhe des
Visiergehäuses 1. Das Visiergehäuse 1 ist in seinem vorderen Teil vollständig.
Die Bodenfläche 2 besitzt ein der Waffe, auf der sie angebracht werden
soll, angepasstes Profil. Auf der Bodenfläche 2 ist außerdem eine
Vertiefung 28 angebracht, die als Anschlag für den Stift 18 der Visiereinheit
dient, was nachfolgend erläutert wird.
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Ein Visier 10 ist im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet und
weist ein in der Mitte angeordnetes, durchgehendes Loch 11 auf und umfasst
drei Vertiefungen 12, 13 und 14, die in gleichmäßigem Abstand auf der
zylindrischen Hüllenfläche angebracht sind, und zwischen diesen Vertiefungen
sind drei verschiedene Diopter 15, 16 und 17 in den zylindrischen Korpus 10
eingebracht. Die Mittelpunkte beider Diopter 15 und 16 sind in
verschiedenen Höhen angebracht, weisen aber bevorzugt den gleichen
Öffnungsdurchmesser auf. Die Mittelpunkte der Diopter 15 und 16 können allerdings im
Verhältnis zueinander seitlich versetzt sein, um eine geringere Abweichung bei
einem Schuss geringerer Distanz im Vergleich zu einer längeren Distanz
auszuschließen. Der dritte Diopter 17 stellt in dieser Ausführung einen
vergrößerten Diopter für Nachtsicht und Schüsse auf kurze Distanz dar, kann
jedoch auch ein Diopter für eine dritte Distanz darstellen Auf der
zylindrischen Gehäuseoberfläche ist ein Stift 18 angebracht, wie aus Fig. 7
ersichtlich, wobei dieser Stift eine Drehung der Visiereinheit 10 im
Visiergehäuse 1 verhindern soll, aber eine Teildrehung zwischen den
ver
schiedenen Diopterpositionen hin und her ermöglichen soll, was nachstehend
naher erläutert wird. Die Trommel des Visiers 10 ist auf ihrer Außenseite
gerändelt, einerseits um bei der Drehung einen besseren Halt zu geben und
andererseits um Spiegelungen zu vermeiden. Eine Endwand 19 der
Visiereinheit ist mit einer ringförmigen Schiene 20 mit einer Vertiefung 21
versehen.
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Das in der Mitte angebrachte durchgehende Loch 11 auf der
Visiereinheit 10 ist mit einem Gewinde versehen.
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Eine ringförmig gestaltete Feder 22 ist so gestaltet, dass sie
in der ringförmigen Schiene 21 angebracht werden kann. Die Feder 22, die im
Wesentlichen ringförmig ausgebildet ist, ist jedoch nicht geschlossen,
sondern hat an ihrem einen Ende einen halbkugelförmigen Zapfen 23 und an ihrem
anderen Ende einen Anschlag 24, der so angeordnet ist, dass er in die oben
genannte Vertiefung 21 eingefügt werden kann, die sich in der Seitenwand 19
der Visiereinheit 10 befindet.
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Eine Schraube 25, die durch die Visiereinheit 10 und die
Seitenwande des Visiergehäuses 1 hindurchgeht, weist einen Schraubenkopf 28
auf, an dem an der Seite ein Zapfen 27 angebracht ist, der zur Schraube hin
zeigt, und dieser Zapfen ist so angeordnet, dass er in die insgesamt sechs
Bohrungen 9, die in die Seitenwand 4 des Visiergehäuses eingebracht sind,
und in die durchgehenden Löcher 8 hineinpasst, deren sechs Vertiefungen um
60º im Verhältnis zueinander versetzt sind Die Schraube ist außerdem an
ihrem Schaft mit einem Gewinde versehen, wobei das Gewinde an das
durchgehende Loch 11 der Visiereinheit angepasst ist.
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Die Visiereinheit 10 ist im Visiergehäuse 1 mittels der
Schraube 25 angeordnet, wobei die Feder 22 zuvor in die Schiene 20 eingebracht
worden ist. Wenn die Höhe eingestellt wird, wird das zylindrische Gehäuse
zwischen den (nicht dargestellten) Stiften um seine Achse 25 gedreht, um
die Grenzpunkte festzulegen, wobei der gewünschte Diopter in die
Visierlinie eingeführt wird.
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Um den Schusspunkt seitlich einzustellen, wird die Schraube 25
zuerst am Loch 6 gelöst, indem die Schraube 25 entgegen der Federkraft
gedruckt wird, die von der Feder 22 ausgeübt wird, um den Zapfen 27 aus
seiner Stellung zu bewegen, wonach die Schraube 25 zwischen den verschiedenen
Vertiefungen 8, 9 gedreht wird, wobei sich die Visiereinheit 10 durch das
Gewinde simultan mit dem Zapfen der Schraube 27 mitbewegt. Wenn die
Seitenbewegung weit genug gegangen ist, überprüft man, dass der Stift 27 in diese
Aussparungen 8, 9 hineinpasst, um diese zu arretieren. Die seitliche
Bewegung wird jedes mal ausreichend aus einer arretierten Position ausgeführt,
z. B., durch die Verwendung des (nicht dargestellten) Zapfens, der an der
Rückwand 5 des Visiergehäuses anliegt.
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Die Feder 22 dient der Arretierung der verschiedenen
Diopterpositionen, wenn der halbkugelförmige Zapfen 23 der Feder 22 in die
durchgehenden Löcher 5 einpasst, die gleichmäßig über die Seitenwand 4 verteilt
sind. Hierdurch kann man auch fühlen, dass man eine richtige Position des
Diopters erreicht hat, wenn der Zapfen in dieses Loch 8 einschnappt.
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Das Gewinde auf der Visierschraube ist ausreichend an die
Verteilung der sechs Löcher in der Außenseite der Seitenwand 4 angepasst, so
dass die Visierlinie gleichmäßig bewegt wird Die gleichmäßige Verteilung
führt z. B. zu einer Verschiebung des Zielpunkts um 5 cm auf eine
Schussdistanz von 100 m und einer "Schnappstellung" der Einstellung.
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Durch die vorliegende Erfindung wird erreicht, dass das
Visierkorn einer Waffe seitlich angebracht werden kann, und dass eine
Zielanpassung in vertikaler Richtung nur eine vertikale Bewegung des
Visierkorns entlang seiner vertikalen Achse benötigt.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die hier gezeigte
Ausführung beschränkt, sondern kann innerhalb des Rahmens der beigefügten
Ansprüche abgewandelt werden. Derartige Veränderungen und Variationen sind
dem Fachmann ersichtlich.