DE598398C - Anordnung zur oertlichen Verminderung der Zusatzverluste in Bleimaenteln von Einleiterkabeln an Stellen mit unguenstigen Abkuehlungsverhaeltnissen - Google Patents

Description

• Anordnung zur örtlichen Verminderung der Zusatzverluste in Bleimänteln von Einleiterkabeln an Stellen mit ungünstigen Abkühlungsverhältnissen Bei Verwendung von Einleiterkabeln für die Energieübertragung treten in den Bleimänteln Zusatzverluste auf, die unter Umständen recht beträchtliche Werte annehmen. Man nimmt diese Zusatzverluste jedoch deshalb in Kauf, weil bei einseitig offenen Bleimänteln, bei denen das Fließen des induzierten Stromes unterbunden wäre, Spannungen auftreten, die besonders in Kurzschlußfällen lebensgefährliche Größe annehmen können und bereits im Normalfalle die Bleimäntel durch Wechselstromelektrolyse gefährden.
• Soweit solche Kabel im Erdreich liegen, sind die in den Bleimänteln verursachten Verluste nicht von gleicher Bedeutung wie die in dem Leitungskupfer entstehenden Verluste, da die entsprechenden Wärmemengen bei den ersteren rasch in das umgebende Erdreich abgeleitet werden, während sie bei den letzteren zuerst die .Kabelisolation durchdringen müssen. Schwierigkeiten bereiten diese Zusatzverluste jedoch an den Stellen, wo die thermischen Verhältnisse ungünstiger liegen, also beispielsweise dort, wo die Kabel unmittelbar von Luft umgeben sind. Es kommen hier diejenigen Teile eines Kabelsystems in Frage, die in Kabelschächten oder Muffenkammern liegen oder unter ähnlich ungünstigen Bedingungen verlegt sind. An den Enden der Kabelleitung kann man diese Schwierigkeiten leicht dadurch umgehen, daß man die Bleimäntel, soweit sie in Luft geführt sind, nicht in den Kurzschlußkreis mit einbezieht. Anders liegen die Verhältnisse jedoch in Kabelschächten oder Kabelbrunnen, an Kreuzungen mit anderen Kabeln usw.
• Gemäß der Erfindung begegnet man diesen Schwierigkeiten dadurch, daß, man an den thermisch ungünstigen Stellen Parallelwege geringeren Widerstandes zu den Bleimänteln schafft. Bei dieser Anordnung führt dann der Bleimantel fast keinen induzierten Strom,, sondern lediglich der parallel geschaltete Widerstand, welcher beliebige Form haben kann.
• Die Parallelschaltung eines guten Leiters zu weniger guten Leitern, z. B. einem Kabelbleimantel, ist zwar an sich bekannt. Beispielsweise werden bei Rohrdrähten unter den Bleimantel Kupferdrähte gelegt, die. gemeinsam mit dem Metallmantel als Nullleiter dienen. Auch hat man Muffen durch Kupferbügel überbrückt, um eine leitende Verbindung geringen Widerstandes zwischen den in die Muffe eingeführten Kabelmantelenden herzustellen. Weiterhin ist vorgeschlagen worden, Kupferdrähte oder -bänder unter den Bleimantel oder auch über den Bleimantel über die ganze Länge des Kabels zu legen, um beim Auftreten von Strömen infolge von Kabelfehlern den Fehlerstrom zur Erde hin abzuleiten. Bei diesen bekannten Anordnungen findet also die Parallelschaltung des Mantels mit einem Leiter von verhältnismäßig geringem elektrischem Widerstand aus ganz anderen Gründen statt als bei der Anordnung nach der Erfindung, bei welcher nur eine Entlastung des Bleimantels an den thermisch ungünstigen Stellen beabsichtigt ist.
• Der parallel geschaltete Widerstand besteht zweckmäßig aus Kupferdrähten, -fitzen, -seilen, -schienen oder aus einer hochleitenden Armierung usw. und wird an der Ein- und Austrittsstelle oder auf einem längeren Weg gut leitend mit dem Bleimantel des Kabels verbunden. Bei dem im Vergleich zum Bleimantelwiderstand geringen Wert des parallel geschalteten Widerstandes der angegebenen Art sind die Verluste bzw. die diesen entsprechende Erwärmung auf einen minimalen Betrag herabgedrückt.
• Infolge dieser mit einfachen Mitteln auszuführenden Maßnahme ist in dem Kabelnetz keine thermisch ungünstige Stelle mehr vorhanden. Während bisher z. B. bei Hochspannungsanlagen einzelnen thermisch ungünstigen Stellen durch Wahl eines höheren Querschnittes für die ganze Kabelanlage ihre Gefährlichkeit genommen werden mußte, braucht jetzt die Bemessung der Leiter nicht mehr mit Rücksicht auf die thermisch ungünstigen Stellen vorgenommen zu werden, sondern nur noch nach den auf dem größten Teil der Anlage vorhandenen günstigeren Verhältnissen. Dies ist von weittragender Bedeutung insofern, als das anzulegende Kapital hierdurch verringert und eine unangenehme Fehlerquelle ausgeschalte't@ 't4rd.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Anordnung zur örtlichen Verminderung der Zusatzverluste in Bleimänteln von Einleiterkabeln an Stellen mit ungünstigen Abkühlungsverhältnissen (z. B. in Kabelschächten), dadurch gekennzeichnet, daß an diesen Stellen der Bleimantel durch seinen parallel geschalteten. geringen elektrischen Widerstand z. B. in Form von Drähten, Litzen oder Schienen von dem induzierten Strom entlastet ist.