DE595023C - Verfahren zum Absorbieren mit Sauerstoff oder Luft gemischter nitroser Gase - Google Patents

Verfahren zum Absorbieren mit Sauerstoff oder Luft gemischter nitroser Gase

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DE595023C DEM113617D DEM0113617D DE595023C DE 595023 C DE595023 C DE 595023C DE M113617 D DEM113617 D DE M113617D DE M0113617 D DEM0113617 D DE M0113617D DE 595023 C DE595023 C DE 595023C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Gas Separation By Absorption (AREA)

Description

  • Verfahren zum Absorbieren mit Sauerstoff oder Luft gemischter nitroser Gase Der Gegenstand der Erfindung stellt sich als eine Ausführungsform eines an sich bekannten Verfahrens zum Absorbieren mit Sauerstoff oder Luft gemischter nitroser Gase mittels festen Ammonbicarbonats als Absorptionsmittel dar, die besondere Vorteile für die Durchführung des bekannten Verfahrens mit sich bringen soll, und zwar in doppelter Richtung. Einmal soll die sich als Produkt ergebende Ammoniumnitratlösurig in besonders konzentrierter Form gewonnen werden, und zum anderen soll eine restlose Absorption einer möglichst großen Menge nitroser Gase erzielt werden. Dies wird nach der Erfindung durch die Zusammenwirkung mehrerer Maßnahmen erreicht. Zunächst wird davon ausgegangen, däß die allmähliche Anreicherung der gewonnenen Lösung mit dem entstehenden Ammoniumnitrat am sichersten dadurch--erzielt werden kann, daß die gebildete Lösung im Gegenstrom zu den eingeführten, mit Sauerstoff oder Luft gemischten nitrosen Gasen geführt wird. Hierdurch erfolgt im Lauf der Prozeßdurchführung selbsttätig eine dauernde -Erhöhung der Konzentration der Lösung. Um dies in zweckmäßiger Form durchzuführen, sollen zwei Maßnahmen zusammenwirken, nämlich einmal die Durchleitung der absorbierenden Gase in einem aufsteigenden Strom durch eine gehäufte Masse des Ammonbicarbonäts, womit die weitere Maßnahme zusammenwirkt, daß das Ammoniumbicarbonat in grobkörniger Form verwendet wird. Diese beiden Maßnahmen müssen zur vollen Erreichung des gesetzten Zieles zusammenwirken und stehen miteinander in einem Abhängigkeitsverhältnis. Läßt man die zu absorbierenden Gase in aufsteigendem Strom eine gehäufte Masse festen Ammonbicarbonats durchstreichen, so fließt das bei der Reaktion entstehende Wasser abwärts und führt das durch die Reaktion gebildete Ammoniumniträt mit sich. Die gehäufte Bicarbonatmasse muß also, damit das Verfahren gelingt, hinreichend weite Durchtrittskanäle zwischen den Masseteilen frei lassen, durch die einerseits das nitrose Gas aufsteigen, andererseits die gebildete Flüssigkeit abwärts sickern kann. Würde man nun das feste Ammonbicarbonat in feinkörniger oder pulveriger Form verwenden, so würden von vornherein Schwierigkeiten bei der Durchdringung der Massen durch die von unten aufsteigenden Gase entstehen, die bei dem allmählichen Verbrauch des Bicarbonats nicht gebessert würden, weil feinkörniges Salz selbstverständlich allmählich immer mehr zusammensackt, wodurch schließlich die gesamte Masse für das Gas undurchdringlich werden würde.
  • Die gleichen Schwierigkeiten würden sich natürlich dem Herabsickern der Flüssigkeit entgegenstellen, so daß eine zweckmäßige Aneinandervorbeiführung der Lösung einerseits und der Gase anderseits im Gegenstromunter gleichzeitiger Anreicherung der Lösung mit Ammonnitrat nicht stattfinden könnte.
  • Bahnen dagegen die Gase durch ihrenAuftrieb sich Wege durch die zusammengesackte feste Masse hindurch, so reißen sie auch die entstehende Lösung mit nach oben.
  • Es ergibt sich also, daß die erstrebte allmähliche Anreicherung der entstehenden Lösung durch Gegenstromführung der beiden Komponenten bei Durchleitung der absorbierenden Gase im aufsteigenden Strom mit vollem Erfolg nur dann durchgeführt werden kann, wenn grobkörniges Ammonbicarbonat verwendet wird, das durch seinen besonderen Zustand die Bildung von Durchtrittskanälen in der Masse begünstigt.
  • Hierdurch wird stark angereicherte Ammoniumnitratlösung auf einfachste Weise und ohne Zuziehung besonderer Hilfsmittel erzielt.
  • Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens füllt man festes Ammonbicarbonat in grob kristallinischer Form in einen Behälter, dem von unten die zu absorbierenden Gase zugeleitet werden. Durch die Umsetzung zu Ammonnitrat wird eine gewisse Menge Wasser frei, wodurch das gebildete Ammonnitrat im wesentlichen nach unten hin abgeführt wird. Es sammelt sich also am Grunde des Behälters eine hochkonzentrierte Ammonnitratlösung an, die außerdem noch gewisse Mengen Ammonbicarbonat und Ammoniak gelöst enthält.
  • Bei der Durchdringung der gehäuften Masse geht eine praktisch vollständige Absorption der nitrosen Gase vor sich, so daß im oberen Teil des Behälters praktisch nur Kohlensäure, neben etwa überschüssigem Sauerstoff, sowie, falls den nitrösen Gasen Luft beigemischt worden war, Stickstoff auftritt. Bei der Durchdringung selbst ermöglicht der aus dem Ammonbicarbonat stets freiwerdende Ammoniakdampf eine besonders intensive Absorption der nitrosen Gase. In besonderen Fällen kann es vorteilhaft sein, diese Dampfbildung von Ammoniak noch besonders durch.gelinde Erwärmung zu begünstigen, da die Absorption der nitrosen Gase durch das dampfförmige Ammoniak naturgemäß ganz besonders intensiv ist. Jedenfalls konnte bei den gemachten Versuchen festgestellt werden, daß nitrose Gase, denen Sauerstoff zugesetzt war, vollständig absorbiert wurden, so daß als gasförmige Endprodukte lediglich Kohlensäure und etwas überschüssiger Sauerstoff verblieben.
  • Ferner kann man die bei einer Absorption durch festes Ammonbicarbonat anfallende Lösung der Einwirkung frischer nitroser Gase unterwerfen. Auf diese Weise können auch die letzten Spuren gelösten Ammoniaks und Ammonbicarbonat zu Ammonnitrat umgewandelt werden. Diese nitrosen Gase können dann nach ihrer Einwirkung auf die Lösung zur Reaktion mit dem festen Ammonbicarbonat durch die gehäufte Masse hindurchgeführt werden.
  • Ferner ist es vorteilhaft, die :entweichende Kohlensäure zwecks Fällung von neuem Ammonbicarbonat weiterzuverwenden. Zu diesem Zweck wird die Kohlensäure in eine Ammoniaklösung eingeführt, wobei bekanntlich ohne weiteres sofort festes Ammonbicarbonat gebildet und ausgefällt wird.
  • Das gewonnene Ammonnitrat kann als solches zum Verkauf gebracht oder aber auch zwecks Herstellung mehrerer Verkaufsprodukte ganz oder teilweise einer an sich bekannten Umsetzung mit Alkalichlorid zu Chlorammon und Alkalinitrat unterworfen werden. Bekanntlich fallen die beiden letzten Salze in einem einzigen Verfahrensgange in fester Form aus, so daß sie entweder im Gemisch oder auch nach vorheriger Trennung gesondert zum Verkauf gebracht werden können. Ausführungsbeispiel In einem mit Tropftrichter, Gaszuleitung und -ableitung versehenen Kolben werdenaus Natriumnitrit durch Zutropfen verdünnter Schwefelsäure nitrose Gase abgetrieben. Die Gase werden mit Sauerstoff zusammen von unten in ein mit festem, grobkörnigem Ammoniumbicarbonat gefülltes, senkrecht stehendes Rohr eingeführt. Die nach Durchstreichen der Ammonbicarbonatmasse entweichenden Gase werden am oberen Teil des Rohres abgeleitet. Durch die Einwirkung der Gase auf das Ammonbicarbonat entsteht Ammoniumnitrat; in den nachgeschalteten Waschflaschen ist mittels Diphenylamin keine Spur nitroser Gase mehr nachzuweisen.
  • Mit den Stickoxyden aus i oo g Natriumnitrit wurden auf diese Weise bei einmaliger Einwirkung in sehr kurzer Zeit aus j 2o g Ammoniumbicarbonat etwa 116g Ammoniumnitrat erhalten.
  • Bei der großindustriellen Ausführung dieses Verfahrens, bei welcher z. B. die nitrosen Gase von einer Ammoniakoxydation oder Luftverbrennung verwertet werden sollen, werden diese Gase zusammen mit Sauerstoff oder Luft zweckmäßig durch einen mit festem, grobkörnigem Ammonbicarbonat vollständig oder teilweise gefüllten Turm o. dgl. geleitet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zum Absorbieren mit Sauerstoff oder Luft gemischter nitroser Gase mittels festen Ammonbicarbonats als Absorptionsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man eine gehäufte Masse des in grobkörniger Form angewendeten Absorptionsmittels vorieinem aufsteigenden Strom der zu absorbierenden Gase durchstreichen läßt.
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