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Verfahren zum Herstellen von gezahnten Keilriemen Es ist bekannt,
Treibriemen, und zwar insbesondere gezahnte Keilriemen, aus gummiimprägniertem Gewebe
unter Strecken herzustellen; aber hiermit allein soll es noch nicht möglich sein,
einen Treibriemen o. dgl. zu erzielen, der im fertigen Zustand genau einer bestimmten
Querschnittsform entspricht und dabei zugleich frei von jeder nachträglichen Spannung
bleibt, vielmehr sollen in dieser Weise hergestellte Keilriemen den Fehler zeigen,
daß sie trotz der vorher vorgenommenen Streckung sich nachträglich in den verschiedenen
Lagen noch verschieden stark strecken, wodurch allmählich der Zusammenhang verlorengeht
und der Riemen unbrauchbar wird. Nun ist es andererseits bekannt, Kautschukgegenstände,
insbesondere Hohlkörper, durch beträchtliches .Abkühlen zu versteifen und alsdann
im gefrorenen Zustand weiter zu behandeln; ein solches Versteifen im gefrorenen
Zustand allein hat aber für Keilriemen, die aus mehreren Gewebelagen bestehen, keinen
Zweck, weil beim Übergang zur Vulkanisation die Streckung wieder verlorengehen würde.
Gemäß der vorliegenden Erfindung soll hier nun dadurch Abhilfe geschaffen werden,
daß der zusammengerollte oder aus übereinandergelegten Lagen gebildete unvulkanisierte
Strang zunächst geformt und gleichzeitig gestreckt, in diesem gestreckten Zustand
aber unter Spannung gehalten und dann in an sich bekannter Weise zum Gefrieren gebracht
wird, worauf dann im gefrorenen Zustand die Verzahnung in ebenfalls bekannter Weise
durch Herausschneiden von Stoffteilen gebildet und endlich der dauernd im gestreckten
Zustand gehaltene Riemen vulkanisiert wird. Hierdurch soll ein Keilriemen erhalten
werden, der nicht nur in seiner Form und Verzahnung genau paßt, sondern auch diese
genaue Paßform dauernd beibehält und nachträglich keine Streckung mehr erfährt,
welche den bestimmten und vorgeschriebenen Zustand irgendwie ändern könnte.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung beispielsweise in ihrer praktischen
Durchführung veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. z einen Querschnitt des aus gummiertem
Stoff zusammengerollten Treibriemenstranges, Fig. 2 eine Seitenansicht dazu mit
teilweisem Schnitt, Fig. 3 in Seitenansicht und teilweisem Schnitt eine Streckvorrichtung
des Riemens vor der Vulkanisation, Fig. q. einen Schnitt nach ¢-q der Fig. 3, Fig.5
eine Seitenansicht mit teilweisem Schnitt der Gefriervorrichtung, Fig. 6 einen Schnitt
nach 6-6 der Fig. 5 Fig. 7 einen diagrammatischen Schnitt durch die Stanzeinrichtung
für die Zahnung des Keilriemens, Fig. ä eine Seitenansicht des Keilriemens nach
dem Herstellen der Zahnung, Fig. 9 einen Querschnitt nach 9-g der Fig. g,
Fig.
io eine Seitenansicht mit teilweisem Schnitt der Vulkanisiereinrichtung für den
gezahnten Keilriemen.
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Zum Herstellen von gezahnten Keilriemen nach der Erfindung wird ein
mit unv ulkanisiertem Gummi imprägnierter Stoff, der mit i bezeichnet ist (vgl.
Fig. i und 2), fest und dicht anliegend zusammengerollt oder auch in der üblichen
Weise lagenweise aufeinandergeschichtet. Um dem so gebildeten Strang nun eine genaue
Querschnittsform zu geben, kommt er zunächst in eine Streckform, die aus der Matrize
.f und der Abdeckplatte 5 besteht (Fig. 3, .f). Die Matrize 4. ist in ihrer Längsrichtung
in üblicher Weise derart ausgehöhlt, daß die Höhlung die beiden geraden Seitenflächen
ii und die Bodenfläche 12 bildet, während die glatte Bodenfläche i3 der Abdeckplatte
5 die obere Außenfläche des Riemens bildet. Die Enden der Materialstreifen stehen
auf beiden Seiten etwas vor, und hier sind Klammern 6 angeordnet, die durch die
Schrauben 7 festgespannt werden, und an diesen Klammern 6 greift je ein über die
Leitrollen g geführtes Seil 8 (Band, Kette o. dgl.) an, .woran ein kräftiges Gewicht
1o aufgehängt ist. Hierdurch erfolgt während der Ouerschnittsformung gleichzeitig
ein entsprechendes Strecken des jetzt noch unvulkanisierten Keilriemens.
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Der in dieser Weise vorbereitete Riemen mit trapezförmigem Querschnitt
wird dann unmittelbar in die Gefriervorrichtung 14 (Fig. 5, 6) eingebracht, die
durch den Deckel 15 abgeschlossen wird, nachdem sie mit irgendeinem Kälte abgebenden
Stoff, z. B. Kohlensäureschnee, angefüllt ist. Hierdurch wird der Treibriemen auf
eine sehr tiefe Temperatur heruntergekühlt, z. B. bis auf -15 °. Dabei bleibt die
Streckvorrichtung in Wirkung, damit das Strecken bis zum vollständigen Gefrieren
des Riemens aufrechterhalten bleibt. Was die Gefriervorrichtung 14. betrifft, so
kann dieselbe die in der Zeichnung dargestellte Konstruktion erhalten; sie kann
aber selbstverständlich auch in irgendeiner anderen Weise ausgebildet werden, und
es können auch andere die Kälte erzeugende Medien zur Anwendung kommen.
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Der gefrorene, in der angegebenen Weise vorgestreckte und vorgeformte
Keilriemen wird alsdann in eine Stanzvorrichtung gebracht, die gleichzeitig so eingerichtet
ist, daß sie den Keilriemen in seinem gefrorenen Zustand erhält. Nach der Ausbildung,
die diese Stanzvorrichtung nach Fig. 7 der Zeichnung erhalten hat, besteht sie aus
der Stanze 17, in welche der Keilriemen in seinem gefrorenen Zustand eingelegt und
durch den Stanzstempel i9 in die Zahnlücken 21 und die Zähne :2o aufgeteilt wird.
In die Höhlung 16 kann dabei wiederum irgendein Kälte erzeugendes Medium eingebracht
werden.
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Nachdem der gezahnte Keilriemen so weit vorbehandelt ist, kommt er
in seinem noch gefrorenen Zustand in die Vuikanisiervorrichtung, die in Fig. io
beispielsweise veranschaulicht ist und die in ihrem Innern selbstverständlich so
ausgebildet ist, daß sie der Zahn-und Querschnittsfonn des Keilriemens entspricht,
also in gleicher Weise mit Zähnen 28 versehen ist, die genau in die Zahnlücken 21
des Treibriemens i hineinpassen.
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Die Matrize 22 und die Abdeckplatte 25 der Vulkanisiervorrichtung
sind naturgemäß mit je einem Dampfraum 23, 26 versehen, in welche durch die Leitungen
2q., 27 Dampf eingelassen werden kann. Bei der schließlich hierdurch erfolgenden
Vulkanisation erhält sowohl der Keilriemen selbst wie seine Verzahnung die endgültige
Gestaltung und genaueste Zahnteilung, und der so fertiggestellte gezahnte Keilriemen
soll nach der Vulkanisation zugleich die ihm durch das Strecken gegebene Länge und
innere Spannung behalten.