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Senkrecht zur Prägefläche bewegter Prägestempel für die Herstellung
von Linsenrasterfilmen Es ist bekannt, natürliche Farbtönung durch -bewegliche Bildstreifen
dadurch zur Wiedergabe zu bringen, daß das Negativ und die Kopien auf mit Linsen-
oder Prismenrastern versehenen Bildträgern hergestellt werden. Die Aufgabe bei dieser
Lichtbildtechnik besteht darin, daß bei den anzufertigenden Vervielfältigungen die
Lage des Rasters zu dem Bild des Negativs in jedem Falle in genau gleicher Weise
wiederkehrt, da anderenfalls die Lichtbrechung voneinander abweicht und eine Verfälschung
der objektiven Farbwirkung eintritt. Die Wiedergaben erscheinen bei dieser Technik
sowohl auf dem Negativ als auch auf dem Positiv schwarz-weiß. Hierdurch tritt eine
wesentliche Vereinfachung des photochemischen Teiles des Problems ein.
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Zur Ausbildung der Raster dienen. bei den bekannten Verfahren Vorrichtungen
mit Walzen, die mit einer entsprechend ausgestalteten Oberfläche ausgebildet sind
und mit denen die Bildträger in bekannter Weise behandelt werden. Neben der Feststellung,
daß -das allgemein übliche Kontaktkopierverfahren für den vorliegenden Zweck nicht
geeignet ist, haben sich auch die bisher angewendeten optischen Mittel nicht als
einwandfrei erwiesen.
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Der an Stelle von Walzen in senkrechter Richtung jedes einzelne Filmbild
mit einem Raster versehende Prägestempel. zeigt auch noch Mängel. Erfahrungsgemäß
werden etwa 16 Raster auf den Millimeter aufgebracht. Es besteht somit bei dem vorgeschlagenen
Stempel die Aufgabe darin, durch mechanische Mittel, beispielsweise Fräsen oder
Stoßen, die Raster auf der wirksamen Oberfläche anzubringen. Ätz- und galvanische
Verfahren erweisen sich deshalb 'als ungeeignet, weil die Ausbildung der Kanten
nicht die genügende Schärfe erfährt, zumal die Tiefe der Kerben 0,04 bis o,o5 mm
ausmachen muß. Bei runden Kanten ist entweder die Rasterung des Films unscharf,
oder es muß die auf den Stempel wirkende Kraft so gesteigert werden, daß der Film
Beschädigungen erleidet.
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Die mechanischen Verfahren, beispielsweise Fräsen oder Stoßen, führen
zwar zu scharfen Einkerbungen; bei der auf die Fläche bezogenen großen Zahl der
Kerben bedeutet deren. notwendige Tiefe von 0,o¢ bis o,os mm bereits eine erhebliche
Erschwerung der Arbeit, zumal der ausgebrochene Span, wie die praktischen. Erfahrungen
gezeigt haben, selbst bei Anwendung größter Vorsichtsmaßregeln eine Beschädigung
.der einen oder anderen Rille herbeiführt und damit den ganzen Stempel unbrauchbar
macht.
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In diesen Feststellungen liegt der Nachteil der erwähnten Vorrichtung.
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Der Gedanke der Erfindung besteht zunächst darin, daß der in senkrechter
Richtung wirkende Prägestempel in doppelt so viele einzelne Teile zerlegt wird,
als Rastereinhei-
1,2n vorgesehen sind. .Hierdurch wird vermieden,
daß bei Beschädigung einer Rille eines Stempels aus einem Stück der ganze Stempel
erneuert werden muß.
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In Abb. i ist ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellter
Prägestempel dargestellt; a1, a2 ... a700 sind die einzelnen Platten, von
defien je drei immer zur Ausbildung eines Rasters dienen, wobei die einem Raster
zugeordnete Endplatte als Anfangsplatte zum nächsten Raster bei der Prägung gehört.
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Die Platten, zweckmäßig gestanzt, bestehen beispielsweise aus Stahl
bei einer Stärke von etwa o;03 mm. Vorrichtungen, wie sie für die Schreibfederfabrikation
Verwendung finden, haben sich für den vorliegenden Zweck als geeignet erwiesen,
insbesondere sind die Platten Bratfrei.
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Erfindungsgemäß springt zur Erzielung der erforderlichen Prägetiefe
jede zweite Platte gegenüber der vorangehenden zurück. Erfahrungsgemäß ist ein Zurücktreten
um etwa 0,04 bis 0,05 mm notwendig. Diese Anforderung an den Stempel wird
in einfacher Weise durch Verwendung nur eines Werkzeuges erfüllt. Die Plättchen
sind nach Abb. a an den längeren Außenkanten mit zwei Paaren von Einkerbungen b1,
b2 und cl, c2 versehen, von denen ein Paar, beispielsweise das mit c bezeichnete,
entsprechend der zu schaffenden Prägetiefe von den Schmalseiten der Platten um 0,04
bis 0,o5 mm weiter entfernt ist als das andere Paar b. Werden die Plättchen beim
Zusammenbau des Stempels nunmehr in der Weise geschichtet, daß abwechselnd beire
Aufeinanderlegen die b-Einschnitte und die c=Einschnitte zur Deckung gebracht werden,
so entsteht an beiden Schmalseiten des Stempels eine Fläche, die entsprechend der
vorgesehenen Prägetiefe die gewünschte Rasterung besitzt.
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Die Plättehen selbst werden vermittels der Löcher dl, d2 auf Dorne
gezogen und mit deren Hilfe in beliebiger Weise, etwa unter Verwendung von zwei
Abdeckplatten e1, e2 (Abb."i), fest zusammefigepreßt. Die Bohrungen können bei genügender
Pressung so viel Spiel besitzen, daß die abwechselnde Schichtung ermöglicht wird.
Es ist hierbei zweckmäßig, mit Bezug auf eins der Kerbenpaare eine für das Auge
leicht erkennbare Kennzeichnung anzubringen, wodurch Fehler in der abwechselnden
Schichtung weitgehend ausgeschaltet werden und ein Nachmessen der einzelnen Plättchen
beim Zusammenbau überflüssig wird. In Abb. a ist dies geschehen" indem das Loch
d2 die Nase f erhalten hat: Der Zusammenbau der Vorrichtung wird fernerhin durch
die beiden Paare der Ein= kerbungen b und c in einer Hilfsvorrichtung nach Abb.
3 durchgeführt. Auf einer Grundplatte g sind den Einkerbungen entsprechende Stäbe
hl; h2, la, und lz4 von prismenförmigem Querschnitt angebracht. Die Grundplatte
hat eine Aussparung i, die zur Aufnahme einer Abdeckplatte e1 oder e2 des Stempels
bestimmt ist. zunächst wird diese mit den Dornen k1, k2 versehene Platte eingelegt,
.dann werden abwechselnd die Platten in der beschriebenen Weise aufeinandergeschichtet.
Die prismenförmigen -Stifte sorgen für eine genaue Lage und verhindern auch ein
Verschieben beim Zusammenpassen. Die Abdeckplatte wird sodann mit den Dornen k verschraubt.
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Die ganze Anordnung bietet weiterhin den Vorteil, daß die einzelnen
Plättehen nach dem Stanzen genau untersucht werden können, so daß eine weitere Verringerung
der Fehlerquellen gegeben ist.
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Die Überlegenheit des erfindungsgemäßen Werkzeuges gegenüber den vorbekannten
Einrichtungen gleicher Verwendung besteht ferner darin, daß die Bleche, aus denen
die Plättchen gefertigt werden, mit sehr großer Genauigkeit hergestellt werden können.
Bei einem Blech von 0,03 mm Stärke bedeuten die zulässigen und mit Sicherheit
einhaltbaren Toleranzen keine das optische Maß übersteigenden Ungenauigkeiten. Das
Einspannen der Plättchen in die Spannplatten bewirkt gleichzeitig. ein Ausrichten
der Prägekanten, während bei einer gleichbleibenden Plättchenzahl, beispielsweise
700 je Stempel, durch den Spanndruck auch eine genaue Kalibrierung der Rasterung
der Prägefläche erzielt wird.
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Es ist zweckmäßig, den Stempel zum Einspannen in die Vorrichtung mit
einem Dorn von beispielsweise konischer Gestaltung zu versehen, weil so in einfachster
Weise der Sitz des Stempels zur Mittellinie des zu behandelnden Filmstreifens eingestellt
wird. Da ,es erfindungsgemäß notwendig ist, sowohl den Aufnahmefilm als auch die
davon anzufertigenden Abzüge mit Bezug auf Richtung und Lage der Raster zu den einzelnen
Bildern in genaue Übereinstimmung zu, bringen, bedarf das Einspannen des Prägestempels
selbst größter Sörgfalt, zumal, wenn ein Umspannen während des Arbeitsvorganges
erforderlich werden sollte. Diese Maßnahme kann weiterhin dadurch verbessert werden,
daß eine Verschiebung des Stempels in der Horizontalen vermieden wird, so daß die
Lage der Raster zur Mittellinie des Films immer im gleichen Winkel gewährleistet
ist. Dies kann beispielsweise. dadurch erzielt werden, daß dem Dorn des Stempels
ein Grat angebrochen wird, der in eine entsprechende Nut im Konus des Futters eingreift.