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Verteilungsgebilde für den Absorber eines Absorptionskälteapparates
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Absorptionskälteapparate und bezweckt,
ein besonders günstiges Verteilungsgebilde für den Absorber solcher Apparate zu
schaffen.
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Es ist bereits bei mit druckausgleichendem Gas arbeitenden Absorptionskälteapparaten
bekannt, in deren Absorbern Verteilungsgebilde anzuordnen, die aus übereinanderliegenden,
mit Durchtrittsöffnungen versehenen metallenen, die Absorptionswärme an die gekühlten
Stellen des Absorbers gut abreitenden massiven Platten bestehen, über die die Absorptionsflüssigkeit
hinabrieselt.
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Bei solchen bisher bekannten Gebilden wurden nur die Oberseiten dieser
Platten, über denen sich die Absorptionsflüssigkeit ausbreitet, für den Absorptionsvorgang
wirksam, während die durch die Unterseiten der Platten gebildeten Flächen nicht
zur Förderung der Absorption beitrugen.
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Die Erfindung bezweckt, diese Unterseiten der metallenen Platten mit
für den Absorptionsvorgang auszunutzen. Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß die
Unterseiten der massiven Metallplatten derart ausgebildet bzw. mit derartigen Einrichtungen
versehen sind, daß sich hier infolge von Kapillaritätserscheinungen eine Flüssigkeitsschicht
bildet, durch die auch die Unterseiten der Absorptionsflächen nutzbar gemacht werden.
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Die Erfindung soll näher unter Hinweis auf die in der beiliegenden
Zeichnung in Abb. i, 2, 3, q. und 5 dargestellten beispielsweisen Ausführungsfarmen
von gemäß der Erfindung ausgeführten Absorberplatten beschrieben werden.
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In den Abb. i und 2 ist eine kreisförmige metallene Absorberplatte
für einen Absorber von zylindrischer Form dargestellt. Von der kreisförmigen Platte
a ist ein Segment fortgeschnitten, um einerseits das Herablaufen der Absorptionsflüssigkeit
von einer Platte auf eine folgende des im Absorber angeordneten Verteilungsgebildes
zu ermöglichen und andererseits das Aufsteigen von Gasen durch das Verteilungsgebilde
hindurch zu gestatten. Die Unterseite der Platte a ist mit einer Drahtgazeschicht
C versehen, die über den Rand b der Platte nach oben heraufgebogen und umgelegt
ist, so daß sie mit der auf der Oberseite der Platte stehenden Flüssigkeit in Berührung
kommt. Zweckmäßig wird die Drahtgaze mit der Platte noch durch Punktlötung oder
Punktschweißung an mehreren Stellen verbunden, so daß stets ein etwaiger Spielraum
zwischen der Platte und der Gaze mit Flüssigkeit ausgefüllt wird. Die Drahtgazeschicht
c bewirkt, daß im Betrieb an der Unterseite der Platte eine dünne Flüssigkeitsschicht
haftet, da Flüssigkeit durch kapillare Wirkungen von der Gaze um den Segmentrand
b herum nach der Unterseite der Platte d gesaugt wird.
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In der Ausführungsform nach den Abb. 3 und ¢ ist die metallene- Abso-rberplatte
a in bekannter Weise mit Löchern i von genügender Größe versehen, um den im Absorber
aufsteigenden Gasen guten Durchtritt
zu gestatten. Die Ränder f
der Löcher i sind nach oben aufgebogen, so daß eine gewisse Flüssigkeitsmenge auf
der Oberseite der Platten steht. Die Platte a ist ferner mit einem nach unten gerichteten
Rand i versehen, dessen Höhe gleichzeitig den gegenseitigen Abstand der Platten
im Verteilungsgebilde bestimmt. Die Unterseite der Platten ist wieder mit einer
Drahtgazeschicht c versehen, die zweckmäßig über die Plattenränder f etwas hochgezogen
ist, um die obenstehende Flüssigkeit einzusaugen.
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Gehalten wird die Drahtgaze bei dieser Ausführungsform dadurch, daß
die an der Seite der Plattenränder i anliegende Gazeschicht c mittels eines Spannringes
k festgepreßt wird, so daß die Gaze gleichmäßig gespannt gehalten und ein Durchhängen
oder eine Beulenbildung der Gaze verhütet wird; denn je gleichmäßiger die Gaze unter
-der Platte liegt, um so gleichmäßiger erfolgt auch das Abtropfen und damit die
ständige Erneuerung der ganzen haftenden Flüssigkeitsschicht. Um Durchhängen der
Gaze zu verhindern, kann man sie entweder auf der Unterseite an einzelnen Punkten
festschweißen oder aber Ouerunterstützungen, z. B. in Gestalt eines Stützriegels
g, anordnen, die in den Spannring k eingedrückt werden und sich gegen die Drahtgaze
legen.
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In der Abb. 5 ist ein Teil einer weiteren Ausführungsform einer Absorberplatte
gemäß der Erfindung dargestellt. Die Platte entspricht im wesentlichen der in den
Abb.3 und q. dargestellten Ausführungsform, mit dem Unterschied jedoch, daß die
Platte an ihrem äußeren Rand nicht umgebördelt, sondern- eben gehalten ist. Das
Festhalten der Drahtgaze erfolgt in der Weise, daß ein Ring d, der zugleich zur
Aufrechterhaltung gleichmäßiger Abstände zwischen den Platten dient, mit seiner
Stirnseite bei k mit der drahtbedeckten Platte a verlötet oder verschweißt ist.
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Absorberplatten gemäß der Erfindung sind besonders vorteilhaft in
Anlagen, in denen die Absorptionsflüssigkeit nach der Absorption des zu absorbierenden
Gases leichter ist als vor der Absorption, wie dies z. B. bei der Absorption von
Ammoniak in Wasser der Fall ist. Denn in diesem Falle entsteht bei der Absorption
eine gewisse Oberflächenspannung, die zur Bildung eines Häutchens auf der oberen
Seite der Flüssigkeit führt. Dieses Häutchen bleibt oben liegen, da es leichter
ist als die Flüssigkeit, die noch kein Gas absorbiert hat, und es kann daher die
darunterstehende Flüssigkeit von dem zu absorbierenden Mittel, d. h. dem Ammoniak,
abschließen. Auch beim Überlaufen der Flüssigkeit über die Ränder der Absorberplatten
laufen diese bereits gesättigten Oberflächenschichten nicht mit Sicherheit von den
Platten ab, so daß an verschiedenen Stellen die Absorption hierdurch gestört «erden
kann. Haftet dagegen auch an der Unterseite der Platten Absorptionsflüssigkeit,
so wird dadurch nicht nur die wirksame Oberfläche der Absorberplatte erheblich vergrößert,
sondern es kann auch keine Häutchenbildung auf der Unterseite eintreten; denn die
bei der Absorption entstehende spezifisch leichtere Lösung steigt in der haftenden
Schicht aufwärts, und neue Flüssigkeit, die noch nicht Gas absorbiert hat, tritt
an die wirltsame Oberfläche.
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Um eine gute und gleichmäßige Flüssigkeitsschicht an der Plattenunterseite
zu erhalten, ist es bei Anlagen, die mit Wasser als Absorptionsmittel und Ammoniak
als zu absorbierendem Mittel in der für Kälteprozesse üblichen Konzentrationen arbeiten,
besonders günstig, Drahtgaze von etwa 2o bis 30 Maschen auf das Quadratzentimeter
zu verwenden.
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Anstatt Drahtgaze zu verwenden, können die Platten auf der Unterseite
mit feinen Rillen o. dgl. versehen sein, so daß die über die Ablaufränder der Platten
abströmende Flüssigkeit sich über die Unterseite der Platten zufolge Kapillaritätserscheinungen
verbreitet.
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Es leuchtet- ohne weiteres ein, daß durch die Erfindung alle Flächen
des Verteilungsgebildes für die Absorption wirksam gemacht werden können und daß,
da die Flüssigkeit an der Metallplatte an allen zur Absorption beitragenden Flächen
anliegt, die bei der Absorption frei gewordene Wärme direkt an diese Platte überführt
und von ihr, da sie aus massivem Metall besteht, leicht an die gekühlten Stellen
des Absorbers fortgeleitet wird.