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Sicherheitsvorrichtung für Mischmaschinen Bei Mischmaschinen, die
zum Entleeren gekippt werden, wie z. B. bei Zerfaserern, Knetmaschinen u. dgl.,
werden vielfach die Deckel mit einer Verriegelung versehen, damit die Deckel bei
laufender Maschine in der Arbeitsstellung überhaupt nicht und in der Kippstellung
nur bis zu einem gewissen Grade geöffnet werden können. Die Erfindung betrifft eine
weitere Vervollkommnung derartiger Verriegelungseinrichtungen und besteht darin,
daß die Abschaltvorrichtung für den Rührwerksantrieb mit zunehmender Kippung des
Troges bei einem immer größer werdenden Öffnungswinkel des Deckels betätigt wird.
Eine derartige Verriegelungseinrichtung hat den Vorteil, daß in der normalen Betriebsstellung
des Troges der Mischmaschine der Deckel, wie bisher üblich, nur geöffnet werden
kann, nachdem der Antrieb stillgesetzt ist, daß in der Kippstellung dagegen auch
bei größeren Deckelöffnungen das Rührwerk noch in Betrieb gehalten werden kann.
Man kann dann in der Kipplage des Troges das Rührwerk zum Ausbringen des Kippgutes
aus dem Trog mit heranziehen.
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Die Einrichtung nach der Erfindung kann insbesondere so ausgestaltet
werden, daß die Abstellvorrichtung des Rührwerksantriebes von der Stellung des Deckels
und der des Troges abhängig gemacht wird, und zwar derart, daß die Abstellvorrichtung
bei gekipptem Trog erst bei einem größeren Öffnungswinkel des Deckels betätigt wird
als bei anderen Stellungen des Troges. Die Erfindung läßt sich auf verschiedene
Weise verwirklichen. In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele hierfür angegeben.
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Beim Beispiel nach der Fig. I ist die Mischmaschine I, beispielsweise
ein Zerfaserer, um die Achse 2 kippbar in Richtung des Pfeiles 3.
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Der Trog ist mit einem Deckel 4 verschlossen, und zwischen Trog und
Maschinengestell sind mehrere Überwachungskontakte 5 und 6 angeordnet, die mit Überwachungskontakten
7 und 8 verbunden sind, die sich zwischen dem Trog I und dem Deckel 4 befinden.
Der Strom fließt über eine Bürste 9, ein Kontaktstück 10 und ein Kontaktstück II.
Am Deckel sitzt eine Bürste I2, die die Kontakte 7, 8 und II überbrückt, während
die Rückleitung von den Kontakten 5 und 6 über eine Bürste I3 erfolgt.
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Die Bürsten 9 und I3 liegen im Selbsthaltestromkreis der Schütze 14
und 15 für Rechts-und Linkslauf des Motors,. der das Ruhrwerk antreibt.
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Angenommen, der Druckknopf 16 für Rechtslauf sei gedrückt worden
und das Schütz 14 habe den Motor eingeschaltet. Wird jetzt in der Arbeitsstellung
der Deckel 4 geöffnet, so verläßt die Bürstenbrücke 12 den Kontakt 7; der Selbsthaltestromkreis
für das Schütz 14 wird unterbrochen, und der Antrieb wird stillgesetzt.
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Wird dagegen der Trog I gekippt, so geht der Selbsthaltestromkreis
von der Bürste 13 über die Kontaktstücke 6 und 8. Wird nunmehr der Deckel geöffnet,
so findet eine Unterbrechung des Selbsthaltestromkreises und damit ein Stillsetzen
des Antriebes erst bei einem größeren
Öffnungswinkel des Deckels
statt. Die Einrichtung wirkt in gleicher Weise, wenn der Antrieb durch Drücken des
Knopfes I7 auf Linkslauf geschaltet ist. Der Druckknopf 18 dient zum Stillsetzen
des Antriebes bei geschlossenem Deckel.
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Anstatt nur zwei verschiedene Öffnungswinkel für den Deckel in den
Endstellungen des Troges vorzusehen, kann man durch Anordnung von weiteren Kontakten
auch verschiedene Öffnungsgrade in den verschiedenen Zwischen stellungen erreichen.
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Beim Beispiel nach der Fig. 2 ist die Einrichtung so getroffen, daß
mit zunehmender Neigung des Troges der Deckel immer weiter geöffnet werden kann,
ehe der Antrieb abgestellt wird. Zu dem Zweck ist ein im Betätigungsstromkreis des
Rühnverksantriebes liegender Kontakt vorgesehen, der aus einer mit dem Deckel 4
beweglichen schmalen Kontaktbürste 28 und einer mit dem Trog I beweglichen Kontaktschiene
29 besteht. An dem Deckel 4 ist ein Hebel 25 angeordnet, der über ein Gestänge 26
mit einem Hebel 27 gekuppelt ist.
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Der Hebel 27 schwingt um die Kippachse 2 des Troges I und trägt die
durch das Gestänge 25 bis 27 mit dem Deckel gekuppelte und dadurch mit diesem bewegliche
Kontaktbürste 28. Die Kontaktschiene 29, welche mit der Kontaktbürste 28 elektrisch
zusammenarbeitet, ist an einem Teil 30 befestigt. Der Teil 30 ist um die Kippachse
2 drehbar gelagert und wird durch eine Feder 3I in der gezeichneten Stellung gehalten,
wobei ein am Trog. befestigter Anschlag 32 die Stellung bestimmt. Die mechanische
Verbindung zwischen dem Deckel 4 und der Kontaktbürste 28 einerseits und zwischen
dem Trog I und der Kontaktschiene 29 andererseits ist so gewählt, daß sich beide
Kontaktteile im gleichen Sinne mit dem ihnen zugehörigen Teil der Mischmaschine
bewegen.
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Die Kontaktbürste 28 bewegt sich beim Öffnen des Deckels in jedem
Falle nach dem einen Ende der Kontaktschiene 29 hin. Die Länge des Weges, den die
Kontaktbürste 28 auf der Schiene 29 zurücklegen kann, bevor die elektrische Verbindung
zwischen den beiden Kontaktteilen gelöst wird, hängt dabei von der Kippstellung
des Troges I ab.
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Die Einrichtung wirkt so: Wenn man den Deckel 4 in der Arbeitsstellung
des Troges anheben will, so wird der Hebe127 über das Gestänge 26 im Uhrzeigersinn
verstellt. Der Kontakt 28 verläßt sofort den Gegenkontakt 29, und der Antrieb wird
in an sich bekannter Weise abgestellt. Wird der Deckel ganz zurückgeklappt, wie
es durch den Pfeil 33 angedeutet ist, so kehrt der Hebel 27 nicht in seine Ausgangsstellung
zurück, sondern in die gestrichelt angedeutete Lage 34. Die Kontakte 28 und 29 werden
daher nicht geschlossen. Wird der Trog mit geschlossenem Deckel in Sinne des Pfeiles
3 gekippt, so legt sich eine Nase 35 des Teiles 30 bereits vor Erreichen der Endlage
gegen einen ortsfesten Anschlag 36.
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Der Teil 30 und damit der Kontakt 29 bleiben daher in ihrer Bewegung
hinter der Kippbewegung des Troges zurück. Die Folge davon ist, daß sich der Kontakt
28 entgegen dem Uhrzeigersinn auf dem Kontakt 29 verschiebt. Will man jetzt den
Deckel öffnen, so muß zunächst der Kontakt 28 im Uhrzeigersinn über dem Kontakt
29 zurückgleiten, ehe die Kontakte unterbrochen werden. Das bedeutet aber, daß der
Deckel in der Kippstellung um einen gewissen Winkel geöffnet werden kann, ehe der
Antrieb abgestellt wird. Wird der Deckel in der Kippstellung im Sinne des Pfeiles
33 ganz zurückgelegt, so findet trotzdem noch keine Berührung der Kontakte 28 und
29 statt, da der Winkel zwischen den gezeichneten Stellungen 27 und 34 des Hebels
27 größer ist als der Winkel, um den der Teil30 bei der Kippbewegung des Troges
zurückgehalten wird.
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Wie ersichtlich, nimmt die Möglichkeit, den Deckel zu öffnen, ehe
der Antrieb abgeschaltet wird, immer mehr zu, je weiter der Trog gekippt wird.
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Die Kontakte 28 und 29 können wiederum im Selbsthaltestromkreis der
Steuerschütze liegen; man kann sie aber auch anstatt für Ruhestrom für Arbeitsstrom
vorsehen, ebenso wie bei den übrigen Beispielen, wenn man damit ein Hilfsschütz
steuert.
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Anstatt den Teil 30 erst bei einer bestimmten Stellung festzuhalten,
damit er hinter der Trogbewegung zurückbleibt, kann man ihn auch mit einer Übersetzung
vom Trog antreiben, so daß er gleichmäßig bei der Kippbewegung hinter dieser zurückbleibt.
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Bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung
kann der Deckel noch mit einer mechanischen, nicht Gegenstand der Erfindung bildenden
Verriegelung versehen werden, die das Öffnen des Deckels nur so weit gestattet,
daß der Antrieb in der Kipplage noch nicht abgestellt wird, die aber zum vollständigen
Öffnen von Hand lösbar ist.
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PATENANSPRÜCRE: I. Sicherheitsvorrichtung für Mischmaschinen, die
zum Entleeren gekippt werden und bei denen durch das Öffnen des Deckels eine Vorrichtung
bewegt wird, die den Antrieb abschaltet, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschaltvorrichtung
des Rührwerksantriebes mit zunehmender Kippung des Troges erst bei einem immer größer
werdenden Öffnungswinkel des Deckels betätigt wird.