DE586682C

DE586682C - Anordnung zur Erwaermung von Koerperstellen

Info

Publication number: DE586682C
Application number: DEC46005D
Authority: DE
Original assignee: OTTO CHRYSANTH
Current assignee: OTTO CHRYSANTH
Priority date: 1932-02-10
Filing date: 1932-02-10
Publication date: 1934-10-29

Description

Anordnung zur Erwärmung von Körperstellen Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Erwärmung von Körperstellen, insbesondere während; der Arbeit, mittels porös umhüllter, in zusätzlichen Taschen untergebrachter chemischer Heizmassen.
Gemäß der Erfindung sind die z. B. unter der Kleidung unmittelbar auf dem Körper zu tragenden Taschen größer als die Heizmassepackungen bemessen' und mit großen Luftzuflußquerschnitten ausgestattet, welche in die Hohlräume, die zwischen Packung und Tasche bestehen bzw. bei Körperbewegungen entstehen, in kurzen Zeiträumen einen die Packung umfließenden Luftmantel eintreten lassen.
Mit chemischen Massen arbeitende Heizkissen sind bekannt. Sie sind nach Gestalt und Größe dazu bestimmt,.auf ruhendem, unbekleidetem Körper vor -allem bei: Bettlägerigkeit getragen zu werden. Für ihren Aufbau ist durchweg eine porös umhüllte Heizpackung charakteristisch, die von einer undurchlässigen, allseitig geschlossenen und gegebenenfalls , mit wenigen winzigen Luftlöchern versehenen Zusatzhülle umgeben sind.
Die`- vorliegende Erfindung geht von der Absicht aus, derartige Heizvorrichtungen auch bei Tag und während der Arbeit, also-, unter der Kleidung, beim Gehen und Sichbewegen zutragen, insbesondere auch als Linderungsmittel gegen Monatsbeschwerden. Es hat sich gezeigt, daß die bekannten Vorrichtungen für eine derartige Verwendung untauglich sind, einmal weil sie zu groß und zu schwer sind, andererseits weil sie, unter der Kleidung dicht an den Körper gepreßt, nur mangelhaft oder, gar nicht funktionieren. Diese Nachteile werden durch die Anordnung gemäß der vorliegenden Erfindung behoben, bei der die umhüllenden Taschen größer als die Heizmassepackungen bemessen und mit großen Luftzuflußquerschnitten ausgestattet sind. Durch die erfindungsgemäße Bemessung von Packung und Tasche werden in natürlicher Weise die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß bei bestimmten Stellungen oder Bewegungen des Körpers stets an den verschiedensten Stellen Hohlräume zwischen Packung und Tasche entstehen. Derartige Hohlräume in Form von leeren Ecken, Falten oder sich über die ganze Packung erstreckenden Schichten bilden sich bei jedem Schritt, bei Beugung und Strekkung, bei der Atmung, bei Wendungen usw. In diesen Hohlräumen herrscht zunächst bei ihrer Entstehung ein Vakuum, das auf die Umgebung saugend wirkt. Durch die erfindungsgemäß vorgesehenen erheblichen Zutrittsquerschnitte der Taschen strömen daher alsbald, große Luftmengen in die Hohlräume .und um die Packung und beleben in Abständen die Oxydation der Heizmasse.
" Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird somit eine Art periodischer Umlüftung der Heizmassepackungen erzielt und dadurch die beim Tragen der Heizkissen unter der Kleidung unmögliche fortlaufende Luftzufuhr ersetzt.
Die erfindungsgemäß ausgebildeten Heizkissen zeigen einen überraschend günstigen Wirkungsgrad. Die Wärmewirkung hält bis zur 'Erschöpfung der Heizmasse lange Zeit hindurch gleichmäßig an. Dabei fallen die Heizpackungen klein und handlich aus und sind bequem und unauffällig zu tragen, ohne die Beweglichkeit zu beeinträchtigen und bei der Arbeit zu stören. Ihre Funktion hält unter den verschiedensten Verhältnissen stetig und zuverlässig an, gleichgültig ob die Pakkungen unter dicken oder dünnen Kleidungsstücken, im Bett usw. getragen werden.
Die erfindungsgemäßen Heizvorrichtungen können beispielsweise so ausgebildet sein, daß die z. B. gürtet- oder bindenförmigen Taschen aus imprägnierten ,oder einseitig, vorzugsweise inwendig gummierten Stoffen hergestellt und -mit einer während der Benutzung im v4resentlichen freien Zutrittsöffnung, einer offenen Taschenquerkante o. dgl.,,versehen sind. Die Taschen können aber auch aus mäßig luftdurchlässigen Stoffen bestehen und allseitig geschlossen sein.
In der- Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung 'veranschaulicht.
In Fig. i ist mit io eine in ihren Grundzügen dreieckförmige Heizauflage bezeichnet. Sie ist beispielsweise als Tasche aus einseitig gummiertem Stoff hergestellt, dessen gummierte Schichten 1z, 13 nach innen gekehrt sind. Ein guter zuverlässiger Sitz der Auflage am Körper. läßt sich erzielen, wenn man in einer Richtung elastisch dehnbare Stoffe verwendet. Auf der Auflage sind Einzeltaschen 15, 16 abgenäht, die mit z. B. durch Klappen 2o, 21 lose. abdeckbaren, also auch im Betrieb Luft einlassenden Öffnungen zum Einführen der mit Heizmasse gefüllten, porösen Packungen 25 versehen sind. Die Tascl-len 15, 16 sind erfindungsgemäß größer als die Packungen 25 bemessen. Durch die im wesentlichen offenen Taschenquerkanten strömt bei Körperbewegungen reichlich Luft in die Hohlräume zwischen Taschen und Packungen.
Die Verwendung einseitig gummierter Stoffe an Stelle der üblichen Gummihüllen hat den Vorteil, daß die undurchlässige Grenzschicht dem Körper abliegt und daß die durch die Gummischicht in die äußere Stofflage dringende Wärme von dieser gleichmäßig weitergeleitet wird, so daß sich die erfindungsgemäßen Gürtel o. dgl. angenehm tragen. Diese Wirkung kann dadurch noch erheblich gesteigert werden, daß man als dem Körper benachbarte Schicht der Auflagen gut wärmeleitende Stoffe verwendet.
Die in Fig. i veranschaulichte Vorrichtung kann dann an einem Traggürtel 26 auswechselbar befestigt werden und weitere Hilfsmittel, z. B. Knöpfe 27, zur Befestigung von Wäschestücken usw. aufweisen. Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in Fig. 2 veranschaulicht. Dort-ist die Heizvorrichtung 3o bindenförmig ausgebildet. Es sind wiederum Taschen oder Hohlräume 33, 34 vorgesehen, die hier z. B. geeignete Mittel zu allseitigem Verschluß aufweisen und aus mäßig luftdurchlässigem Stoff gebildet sind, etwa aus dem für Hilfsgürtel üblichen Material. Die Bemessung von Taschen und Packungen ist erfindungsgemäß so gewählt,' daß sich zwischen beiden wechselnde Hohlräume bilden können, in welche durch das poröse Taschenmaterial Luft strömt.
. Statt einseitig gummierter Stoffe können auch solche beliebig poröser oder besonders angenehm zu tragender Art verwendet werden, in welche besondere, erfindungsgeinäß bemessene Hüllen zur Aufnahme der Pakkungen eingesetzt werden. Auch die Anordnung und Ausführung der Zutrittsöffnungen, die Zahl, Form und Größe der Taschen kann den jeweiligen Verhältnissen, den zu _ behandelnden Körperstellen usw. angepaßt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Anordnung zur Erwärmung von Körperstellen, insbesondere während der Arbeit; mittels porös umhüllter, in zusätzlichen Taschen untergebrachter chemischer Heizmassen, dadurch gekennzeichnet, daß die z. B. unter der Kleidung unmittelbar auf dem Körper zu tragenden Taschen größer als die Heizmassepackungen bemessen und.mit großen Luftzuflußquerschnitten ausgestattet sind,-welche in die Hohlräume, die, zwischen Packung und Tasche bestehen bzw. bei Körperbewegungen entstehen, in kurzen Zeiträumen einen die» Packung umfließenden Luftmantel eintreten lassen.
2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die z. B. gürtel-oder bindenförmig_ en Taschen aus imprägnierten oder einseitig, vorzugsweise inwendig gummierten Stoffen hergestellt und mit einer während der Benutzung im wesentlichen freien Zutrittsöffnung, beispielsweise einer offenen Taschenquerkante, versehen sind.
3. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Taschen aus mäßig luftdurchlässigen Stoffen bestehen und allseitig geschlossen sind. q.. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Taschen aus in einer Richtung elastisch dehnbaren Stoffen bestehen.