DE586229C - Verfahren und Vorrichtung zur photographischen Aufzeichnung elektrischer Stromschwankungen - Google Patents

Description

Bur. hid. Egendom

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AI
19. OKTOBER 1933

REiCHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

¹ KLASSE 42g GRUPPE'9oi

K108385 IX/42 g.

Tobis Tonbild-Syndikat A.-G. in Berlin*)

Patentiert im Deutschen Reiche vom "j. März 1928 ab

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bilden ein Verfahren und Vorrichtungen zum Herstellen photographischer Aufzeichnungen von elektrischen Stromschwankungen.
Es ist bereits bekannt, derartige Photogramme dadurch zu gewinnen, daß Kathodenstrahlen durch eine dünne FoHe aus einem Entladungsgefäß heraustreten und unmittelbar auf eine lichtempfindliche Schicht ein-

wirken. ~~

Außerdem ist es bekannt, daß die durch - eine solche dünne Folie austretenden Kathodenstrahlen eine Gas-, Dampf- oder Luftschicht von geeigneter Beschaffenheit zum Leuchten anregen, und daß dieses Leuchten photogräphierbar ist.

Gemäß vorliegender Erfindung werden diese Leuchterscheinungen statt der bekannten direkten Wirkung der Kathodenstrahlen zum Herstellen photographischer Aufzeichnungen von elektrischen Stromschwankungen, insbesondere von Schallströmen, benutzt. Gegenüber 'den ebenfalls für derartige Oszillographenzwecke benutzten Kathodenstrahlröhren mit Fluoreszenzschicht ergibt sich beispielsweise der Vorteil des Fortfalls von Ermüdungserscheinungen dieser Schicht u. a. m.

Als zweckmäßige Vorrichtung zur Ausübung dieses Verfahrens kann eine Röhre verwendet werden, wie sie bereits von Lenard bei seinen Kathodenstrahlversuchen benutzt wurde. Durch Wahl der am Entladungsgefäß angelegten Spannungen bzw. durch Wahl bestimmter Kathodenstrahlgeschwindigkeiten kann eine Lichtemission in demjenigen Spektralbereich (gegebenenfalls auch nur eine einzelne Spektrallinie) erhalten werden, der für die Aufzeichnung geeignet ist. Je größer die Voltgeschwindigkeit wird, desto kurzwelliger ist das emittierte Licht.

Durch Wahl eines geeigneten, zweckmäßig chemisch inaktiven Gases kann man ebenfalls das Licht so beeinflussen, daß die kurzwelligen Spektrallinien stark auftreten.

Je größer schließlich der Druck außerhalb der Folie gewählt wird, desto intensiver wird das Leuchten, so daß man durch Wahl größerer Drucke ein intensiveres Leuchten erhalten kann. . An Hand beiliegender Abbildungen wird das Wesen der Erfindung noch näher erläutert.

Abb. ι stellt ein Vakuumrohr α dar, in welches eine von einer Batterie gespeiste Glühkathode b hineinragt. Als Anode wird

*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:

Heinrich J. Küchenmeister, Dipl.-Ing. Frans Ehrenhaft in Berlin-Charlottenburg, und Dr. Ferdinand Starch f in Berlin.

eine sehr dünne Metallfolie c verwendet,, welche beispielsweise in einem Ring d befestigt ist, der selbst in einem Glaskörpern eingeschmolzen ist. Die aus der Kathode b austretenden, in der Pfeilrichtung- fliegenden Elektronen erlangen eine bestimmte VoItgeschwindigkeit, stoßen mit den außen befindlichen Luftteilchen/ zusammen und regen diese zum Leuchten an.

ίο Abb. 2 stellt ein Vakuumgefäß α dar mit Kathode b und Anode c. Dieses ist in ein Gefäß i. eingebaut. Das Gefäß i ist zweckmäßig mit einem chemisch, inaktiven Gas gefüllt, dessen Druck entsprechend der Dicke der Metallfolie gewählt wird.

Abb. 3 zeigt das Schema einer Tonaufnahme,, wie sie mit der erfindungsgemäßen Einrichtung erfolgen kann. Im einem Tubus k befindet sich ein Gefäß/ und in diesem Gefaß. die Vakuumröhre Λ. Das Licht der zum Leuchten gebrachten Luftschicht/ wird über . die Optik e und m auf den Film«, der über die Transportrolle ο bewegt wird, zur Einwirkung gebracht.

Abb. 4 stellt ein Vakuumgefäß, α mit der Kathode & und der Anode c dar. An den Kondensator p, g wird eine Spannung angelegt, durch, welche der Elektronenstrahl aus der Pfeilrichtung abgelenkt wird. Es gelangen somit durch, einen schmalen Spalt/ nur die Elektronen mit einer ganz bestimmten Mindestgeschwindigkeit, was zur Folge hat, daß mir Leuchterscheinungen auftreten können, deren " Spektralbereich nach dem langwelligen Ende zu begrenzt ist.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen photographischer Aufzeichnungen von elektrisehen Stromschwankungen, insbesondere von Schallströmen, mittels Kathodenröhre, deren durch die aufzuzeichnenden Ströme ' gesteuerter Elektronenstrahl durch, eine in der Gefäßwandung angeordnete Folie austritt, dadurch gekennzeichnet, daß die an sich bekannten, in einer Gas-, Dampfoder Luftschicht jenseits der Folie auftretenden Leuchterscheinungen auf einen lichtempfindlichen Träger geleitet werden.

2. Vorrichtung zur Ausübung des in Anspruch 1 gekennzeichneten Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise hinter der Folie ein mit Gas, Dampf oder Luft veränderlichen Druckes gefüllter abgeschlossener Raum sich an die Kathodenstrahlröhre anschließt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen