DE586050C - Schrotgeschoss fuer Jagdgewehre - Google Patents
Schrotgeschoss fuer JagdgewehreInfo
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- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
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- F42B7/02—Cartridges, i.e. cases with propellant charge and missile
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Description
Die Erfindung betrifft ein mit Schrot geladenes Geschoß für Jagdgewehre, welches
auf seiner Flugbahn sichtbar ist, als Schuß-
" regler dient und die Reichweite der Ladung erhöht. Je nach seiner Regulierung bei der
Herstellung kann es als spurweisendes Geschoß dienen, welches dem Schützen gestattet,
seine Bahn bis zum visierten Ziel zu verfolgen und nötigenfalls seine Schüsse zu korrigieren,
oder aber als tötendes Geschoß, welches die Schrotladung über eine größere Entfernung
als die" Reichweite der gewöhnlichen Gewehre zusammenhält, und zwar bei geringerer
Pulverladung; schließlich kann es sowoÜbl
als spurweisendes als auch als tötendes Geschoß gleichzeitig wirken.
Erfindungsgemäß wird das Geschoß nach
seinem Austritt aus dem Rohr einer Brem-
. sung durch ein breites, entweder infolge des
Windes bzw. Luftdruckes oder durch eine mechanische Einrichtung zwangsläufig entfaltetes
bzw. entfaltet gehaltenes Organ unterworfen,
welches um den Umfang des Geschosses
- ■:: herum sichtbar wird und den Mantel allmählieh
bremst, während die im Mantel enthaltene Schrotladung mit der gleichen Geschwindigkeit
und Bewegungsgröße weiterläuft, wie sie der Mantel an dem Punkte seiner Bahn besaß,
an dem die Bremsung begann, und zwar nicht plötzlich und ungeregelt, sondern geregelt,
wodurch .eine größere nutzbare Reichweite als bei einer gewöhnlichen Patrone erzielt
wird, da die Zerstreuung des Schrotes erst lang nach Austritt aus dem Geschoß beginnt,
anstatt wie bisher kurz nach Austritt aus dem Lauf.
Bekanntlich breitet sich die Schrotladung, welche beim Austritt aus dem Lauf zusammengeballt
ist, sehr schnell aus und bedeckt nach etwa 35 m eine Querschnittsfläche von mehr als einem Quadratmeter, und zwar in
Kreisform, wobei die Schrotkörner um so weiter voneinander entfernt sind, je mehr sie
sich vom Schußzentrum entfernen. Jedes anvisierte· Stück, das nicht genau im Schußzentrum
liegt, wird daher leicht nur von einer Anzahl Schrotkörner getroffen, die zu seiner
Tötung nicht hinreichen; es wird daher entweder ganz verfehlt oder nutzlos verwundet.
Eine gewisse Abhilfe hiergegen wurde durch die Läufe mit Würgbqhrung geschaffen,
welche die Reichweite des Schrotes verlängern, indem sie die Ladung stärker zusammenballen;
hierdurch werden aber die bekannten Mißstände der Deformierung und
Verbleiung noch erhöht. Jedoch bedingt eine gute Würgbohrung eine Verlängerung der
Reichweite von nur etwa 10 m gegenüber dem Abschuß der gleichen Ladung aus einem glatten
Lauf.
Mit einem Geschoß gemäß vorliegender Erfindung wird es möglich, die verschiedenen
ballistischen und mechanischen Elemente im Voraus derart zu berechnen, daß die Ausbreitung
des Schusses erst nach einer Entfernung beginnt, die bei der Fabrikation willkürlich
bestimmt werden kann, beispielsweise bei. 15 oder 20 oder sogar mehr Meter vom
Schützen, wodurch die Zusammenballung des Schrotes um 15 bis 20 und mehr Meter
Entfernung gegenüber einer gewöhnlichen ίο Patrone heraufgesetzt wird. Wenn beispielsweise
mit glattem Lauf und gewöhnlicher Patrone bei einem Abstand von 35 m etwa
245 Schrotkörner Nr. 6 sich auf eine Kreisfläche von 0,75 m Durchmesser verteilen, so
wird mit einem Geschoß gemäß vorliegender Erfindung dieselbe Streuung je nach Einstellung
bei 50 oder 55 m Abstand erreicht. Außerdem wird dank der Verminderung der Reibung im Lauf dieses Ergebnis mit einer
ao geringeren Pulverladung und der Sicherheit, daß alle Schrotkörner das Ziel erreichen, erzielt.
Ein auf anderem Gebiete liegender Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht in folgendem:
Bekanntlich ist ein Schütze mit einer gewöhnlichen Patrone nicht in der Lage, die
Richtung des Schusses mit Bezug auf das sich bewegende Objekt zu verfolgen. Mit
einem Geschoß gemäß vorliegender Erfindung wird es aber infolge der Sichtbarkeit des
Bremsorgans möglich, die Schußbahn während einer größeren oder geringeren von vornherein bestimmten Länge sogar über die
ganze Länge zu verfolgen.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, zur Erzielung einer längeren Schußweite und einer
besseren Schrotgruppierung die Schrotladung in einer Hülse bzw. einem Mantel einzuschließen,
aus welchem die Schrotkörner in einer gewissen Entfernung von der Laufmündung austreten und sich zerstreuen. Bei einigen
der bekannten Geschosse sind die Hülsen aus mehreren Teilen gebildet, die sich nach
Verlassen des Laufes voneinander trennen und die Schrotladung freigeben. Andere sind
derart gestaltet, daß die Schrotladung sie nach einer gewissen Entfernung durch das völlig
offene Ende unbehindert verläßt. Sämtliche bekannten Einrichtungen weisen den Nachteil
auf, daß einerseits die Entfernung, bei welcher die Schrotladung aus der Hülse austritt,
nicht .berechnet bzw. geregelt werden kann und immer im Vergleich mit der Schußweite
des Gewehres ziemlich gering ist, und daß andererseits der Austritt der Schrotladung
plötzlich und ungeregelt vor sich geht, da sämtliche Schrotkörner gleichzeitig frei werden,
mit dem Ergebnis, daß sie sich beim Verlassen der Hülse bzw. des Mantels viel schneller
zerstreuen als beim Verlassen des Gewehrlaufes. Denn sie verlassen die Hülse bzw. den Mantel in einer ungefähr kugelförmigen
Zusammenballung, welche die Zerstreuung fördert, während sie aus dem Gewehrlauf,
in welchem sie bis zu einem gewissen Abstand geführt werden, in einer etwa zylindrischen
Gruppierung austreten, in der sie sich nicht so leicht zerstreuen.
Es wurde auch vorgeschlagen, solche Hülsen
bzw. Mantel mit einem Bremsorgan zu verbinden, welches die Geschwindigkeit der
Hülse vermindern und den Austritt der Schrotladung erleichtern und beschleunigen
sollte. Mit den bekannten Mitteln wurde aber bewirkt, daß dieser Austritt noch näher an
der Gewehrmündung, stattfand und so die gewünschte Verlängerung der Schußweite wieder
herabgesetzt wurde.
Bei sämtlichen bekannten Ausführungen aber findet der Austritt der Schrotladung zu
einem zufälligen Zeitpunkt statt; es gibt keine Austrittsordnung, und der ganze Vorgang
läßt sich nicht im voraus berechnen.
Schließlich wurde bereits angeregt, ein solches Bremsorgan zum Sichtbarmachen der
Flugbahn des Geschosses zu benutzen, jedoch ohne Erfolg, weil die vorgeschlagene Anordnung
dem Umstand nicht Rechnung trug, daß ein steifes Bremsorgan keinen größeren
Durchmesser haben kann als die Bohrung des Laufes. Dieser Durchmesser ist aber zu klein,
um das Organ im Flug sichtbar zu machen. Ist das Organ andererseits aber geschmeidig
und besitzt es einen größeren Durchmesser als das Geschoß, so kann es sich infolge des
Luftdruckes bzw. des Geschoßwindes nicht entfalten bzw. entfaltet bleiben und ist deshalb
auch nicht sichtbar. Es ist im übrigen darauf hinzuweisen, daß die bekannten Hülsen
bzw. Mäntel mit Bremsorganen wegen ihrer Anordnung nach sehr kurzer Flugdauer
bereits aufhören, die herausgeschleuderte Schrotladung in Richtung und Geschwindigkeit
zu verfolgen, so daß, auch wenn sie siehtbar wären, es jedenfalls doch nicht möglich
wäre, sich auf ihre Beobachtung mit Sicher- " heit zu verlassen, um das Schießen zu korrigieren,
und zwar um so weniger, als man niemals bestimmt weiß, in welchem Abstand die no
Schrotladung die Hülse verlassen hat. Keine der vorgeschlagenen Einrichtungen erlaubt es
zum Beispiel, das Geschoß während der ganzen Jagdschußweite von 40 bis 60 Meter zuverlässig
mit dem Auge zu verfolgen. Die einzigen sichtbaren Geschosse, die bisher zum Erfolg geführt haben, sind die sogenannten
Raketengeschosse, d. h. brennbare, licht- bzw. raucherzeugende Geschosse, welche chemische
Substanzen enthalten, die während des FIuges durch ihre Verbrennung eine sichtbare
Spur in der Luft hinterlassen. Diese Ge-
schösse sind aber gefährlich, da sie leicht Brände verursachen und außerdem selbst und
in ihren Gasen derart giftig sind, daß ein mit einem solchen Geschoß getötetes Wild nicht
gegessen werden darf.
Die vorliegende Erfindung beruht darauf, daß das eigentliche Geschoß aus einem Hohlmantel
aus elastischem Material, beispielsweise Kautschuk, besteht und die Form eines
ίο halbkugelig oder spitzbögig auslaufenden Zylinders besitzt. Es weist an seinem vorderen
Ende eine verhältnismäßig kleine Austrittsöffnung auf und steht mit seinem hinteren
Ende mit einem zwangsläufig entfalteten bzw. entfaltet gehaltenen Bremsorgan in mittelbarer
oder unmittelbarer Verbindung. Das hohle Geschoß ist mit feinerem oder gröberem
Jagdschrot gefüllt.
Der im Augenblick der Zündung in der Patrone entstehende Stoß treibt das Geschoß an;
dieses überwindet die Trägheit der Schrotladung und nimmt sie mit sich. Auf Grund
dieser Trägheit hat die Schrotladung während einer kurzen, auf den Abschuß folgenden Zeit
das Bestreben, auf den Boden des Geschosses zu drücken. Während des Ganges durch den
Lauf reibt lediglich der Kautschukmantel gegen das harte Metall, so daß den Schrotkörnern
keine Möglichkeit der Deformation geboten ist und sie dieselbe Geschwindigkeit
wie der hohle Mantel annehmen. Nach dem Austritt aus dem Lauf öffnet sich das Bremsorgan
zwangsläufig und bewirkt eine bei der Herstellung berechnete Verringerung der Geschwindigkeit
des Geschosses. DieseBremsung wirkt indessen lediglich auf den leichten Mantel, während die schwerereji Schrotbömer eine relative
Beschleunigung in Richtung auf die Austrittsöffnung des Mantels erfahren. Hierbei
tritt eine bemerkenswerte und charakteristische Erscheinung auf. Da die Gesamtheit der
Schrotkörner eine größere Geschwindigkeit behält als der Mantel, entsteht zunächst in-
.- folge der sich nach der kleinen Austrittsöffnung mehr oder weniger verjüngenden
Kurve des Geschoßkopfes ein Durcheinander, welches ihren Austritt verhindert (ähnlich
demjenigen, das beispielsweise bei einer Panik
. in einem großen Saal auftritt, wenn alle im Saale befindlichen Personen auf einmal nach
dem einzigen Ausgang drängen). Hierbei behindern die am Rand befindlichen Schrotkörner
den Austritt der anderen und sind . ihrerseits am Austritt durch den Druck behindert,
der gegen die Mitte der Öffnung wirkt. ■ Erst bei Einstellung einer gewissen,
durch die Elastizität der Wandungen des Geschoßkopfes beeinflußten Ordnung kann die
Öffnung durchschritten werden. In diesem Moment der Herstellung des Gleichgewichts
durchstreichen also die Schrotkörner die Austrittsöffnung mit einer größeren Geschwindigkeit,
als sie der Geschoßmantel besitzt, welcher weiterhin gebremst wird. Dieser Austritt
geht mehr oder weniger schnell vor sich, je nach dem Krümmungswinkel des Geschoßmantels,
dem Durchmesser der Austrittsöffnung, der Elastizität der Wandungen, der Größe der Schrotkörner und der Stärke der
Bremswirkung. Je mehr sich der Krümmungswinkel von dem zylindrischen Teil bis
zur Austrittsöffnung einem Halbkreis nähert, desto langsamer wird offenbar der Austritt
des Schrotes vor sich gehen, während er um so mehr erleichtert wird, je stumpfer dieser
Winkel, d. h. also je spitzbögiger die Form des Mantelkopfes ist.
Für die sogenannten Spurverfolgungspatronen, welche, wie erwähnt, lediglich dem Einschießen
dienen sollen, sollen die Schrotkörner den Mantel erst in einer möglichst großen
Entfernung verlassen und in diesem Falle harmlos zu Boden fallen. Man wird hierzu
ein Geschoß mit ausgeprägt halbkugeliger Gestalt des Kopfes verwenden, dessen Wand
stark und steif ist und das eine verhältnismäßig sehr kleine Austrittsöffnung besitzt.
Die Ladung besteht in diesem Falle aus sehr feinkörnigem Schrot, dem sogenannten Bleidunst.
Unter diesen Umständen läßt sich erreichen, daß die Schrotladung erst nach etwa 60 m Schußlänge aus dem Geschoßmantel austritt,
wodurch der Schütze in die Lage versetzt wird, bis zu jagdnützlicher Tragweite die Schußbahn zu verfolgen, welche die unsichtbare,
auf den gleichen Punkt gerichtete Schrotladung einer gewöhnlichen Jagdpatrone eingeschlagen hätte. Die Geschwindigkeit des
„ die Bahn zeigenden Geschosses wird so berechnet,
daß sie der mittleren Fluggeschwindigkeit der Ladung eines Jagdgewehres entspricht.
Natürlich sind auch solche Geschosse, solange sie nicht entleert sind, bei Kernschuß
tötend.
Im Gegensatz dazu wird der Krümmungswinkel des Geschoßkopfes bei den zum Töten
bestimmten Patronen stampfer sein, der Geschoßkopf spitzbögiger; Stärke und Starrheit
der Wand wird um so geringer und die Austrittsöffnung um so verhältnismäßig größer
sein, je gröber das Schrot ist und je schneller es den Mantel verlassen soll. Im allgemeinen
wird der Austritt des Schrotes aus dem Mantel bei derartigen Patronen bei etwa 20 m
Entfernung vom Lauf beginnen und auf diese Weise eine um etwa 20 m größere nutzbare
Reichweite der Waffe sicherstellen.
Es ergibt sich daraus, daß man durch eine den Umständen angemessene Berechnung der
Pulverladung, der Bremskraft, der Form des Geschoßkopfes, des Widerstandes seiner Wandungen,
seiner Austrittsöffnung und der
Schrotgröße nach Belieben Patronen für alle
Bedürfnisse herstellen kann, d. h. je nach Wunsch solche, welche über ihre ganze Schußbahn
zur Bezeichnung der Bahn dienen, oder solche, weiche nach einer bestimmten Schußweite
tötend wirken, oder schließlich solche, welche über eine große Länge der Schußbahn
anzeigen und danach durch schnelle Freigabe der Schrotladung tötend wirken.
ίο An Hand der beiliegenden Zeichnungen werden
im folgenden einige Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung mit ihren Geschoßkopfausbildungen
und Bremsorganen beschrieben.
Fig. ι zeigt eine Seitenansicht,
Fig. 2 einen Längsschnitt an der Mittelachse durch den eigentlichen Geschoßmantel
mit einer Ladung von Bleidunst für langsame und allmähliche Entleerung.
Fig. 3 ist ein der Fig. 2 entsprechender
Schnitt durch ein tötendes Geschoß mit einer Ladung von Jagdschrot.
Fig. 4 gibt in Seitenansicht ein entfaltetes Bremsorgan wieder, welches aus einer Textilquaste
besteht und mittels eines Bandes und einer verhältnißmäßig elastischen Widerlagsscheibe
mit dem Geschoßmantel verbunden ist. ' Fig. 5 zeigt die Anordnung einer dünnen
Schicht von faserigem oder biegsamem Material, welches durch eine federnde Scheibe
Unter dem Treibspiegel des Geschosses entfaltet gehalten wird.
Fig. 6 ist ein Grundriß der federnden Scheibe.
Fig. 7 zeigt im Schnitt die Art der Unterbringung eines derartigen Geschosses in der
Hülse.
Fig. 8 ist eine Seitenansicht einer abweichenden Ausführungsform, bei der das Bremsorgan,
welches auch der Sichtbarmachung dient, aus einem kleinen Fallschirm besteht, der durch Bänder am Treibspiegel gehalten
wird.
Fig. 9 ist ein Längsschnitt und
Fig. io eine Seitenansicht einer weiteren Ausfuhrungsform mit unmittelbar am Geschoßboden
befestigter, durch eine Gummiunterlagsscheibe zwangsläufig entfalteter und
■ entfaltet gehaltener Quaste, und
Fig. Ii zeigt die Art der Unterbringung
des Geschosses mit dem Bremsorgan in der Patronenhülse.
Das eigentliche Geschoß besteht aus dem : Zylindermantel i, welcher auf seinem Umfang
einige leichte Längsvorsprünge, Leisten o. dgl. 2 besitzt, welche der Führung des Geschosses
in dem glatten Lauf dienen und sich in der Würgebohrung leicht eindrücken, um
:' keinen zu starken Widerstand zu bieten.. Der
Treibspiegel ist stärker und wird zweckmäßig durch eine starre Scheibe 3 verstärkt,
welche ebenso wie der Treibspiegel selbst eine enge Bohrung 6 besitzt, in welcher direkt
oder indirekt das Bremsorgan befestigt wird. Der hohle Mantel besitzt einen halbkugeligen
oder etwa spitzbögigen Kopf 4, dessen vorderster Teil mit einer verhältnismäßig kleinen
Mittelöffnung 5 versehen ist. In dem Mantel befindet sich eine Schrotladung 7, deren Korngröße
jeweils vom Verwendungszweck des Geschosses abhängig ist.
In den Fig. 1 und' 2 ist das Geschoß einer
bahnanzeigenden Patrone dargestellt, dessen Kopf mehr halbkugelig gestaltet ist, das ferner
stärkere Wände und eine verhältnismäßig kleinere Öffnung 5 besitzt, während die
Schrotladung feiner ist (Bleidunst) als bei dem zur Tötung bestimmten Geschoß der
Fig. 3.
Das Bremsorgan besteht im wesentlichen g0
aus einer biegsamen und elastischen oder gegliederten breiten Scheibe oder Quaste, welche
beispielsweise aus Wolle, Seide, Haaren, Gewebe, Kautschuk oder sogar aus elastischen
bzw. federnden Metallfaden oder Lamellen bestehen kann, derart, daß es nach seinem
Austritt aus dem Lauf trotz des Geschoßwindes bzw. Luftdruckes sich entfaltet und
entfaltet bleibt. Wenn das Material nicht von selbst hinreichend federnd ist, kann es so
durch eine mechanische Vorrichtung entfaltet gehalten werden wie beispielsweise in den
Fig. 5, 7, 9 und 10 oder als eine Art
Fallschirm wie in Fig. 8 ausgebildet werden.
Der Bausch in Fig. 4 besteht aus Fäden 8 aus leichter Seide oder Wolle, zwischen denen
sich auch einige federnde Stahlfäden befinden können. Er ruht auf einer elastischen Filzscheibe
9, welche einen etwas größeren Durch- 1Oo
messer besitzen soll als die lichte Weite der Patronenhülse (Fig. 7). Durch die Scheibe 9
und den Bausch 8 zieht sich ein Band 10, beispielsweise eine gedrehte Schnur, welches sie
untereinander verbindet und seinerseits durch die Bohrung 6 mit der Widerlagsscheibe 3 verknüpft
ist. Zum Einführen des Geschosses in die Hülse werden die einzelnen Fäden gegen
das Geschoß zusammengelegt und die Scheibe 9, welche sich etwas faltet, in die Hülse ver- no
senkt. Durch den Druck des Geschosses beim Einbringen drücken sich die Scheibe 9 und
der Bausch 8 mehr oder weniger zusammen und werden beim Austritt aus dem Lauf beim
Abschuß entspannt. Der Geschoßwind hat so- n5
gar das Bestreben, die Fäden des Bausches zu stark zurückzubiegen, was die Sichtbarkeit
"und die Bremswirkung schädlich beeinflussen würde. Die biegsame Scheibe 9 dient gerade
dem Zwecke, die Fäden an ihrem Zusammenschluß nach rückwärts hin zu verhindern.
Zu dem gleichen Zwecke ist es vorteil-
haft, den Wollfäden einzelne Stahlfäden beizumischen.
Bei der Ausführungsform der Fig. 5 und 7 kann der Bausch8 beispielsweise aus Seide
5 oder Haaren bestehen, während die Scheibe 9 (Fig. 6), gegen die er sich stützt, aus zwei
Filz- oder Stoff schichten besteht, zwischen denen in passender Weise ein Stern oder
Kreuz 11 angebracht ist, das z. B. aus einem dünnen federnden Stahlblech geschnitten ist.
Beim Einführen in die Hülse werden die Arme des Kreuzes 11 leicht gegen das Geschoß
zurückgebogen, und der Bausch 8 legt sich in den so gebildeten Hohlraum ein, wie
aus Fig. 7 ersichtlich ist. Beim Abschuß richten sich die Arme der Scheiben 9 wieder
gerade und hindern den Bausch 8 an einer zu starken Rückwärtsbiegung unter dem Einfluß
des Windes.
In Fig. 8 befindet sich an Stelle des Bausches eine Tasche 12 aus Gewebe, Kautschuk
oder einem anderen Stoff, welche durch mehrere Bänder 10 mit dem Geschoß verbunden
ist und sich unter der Wirkung des Windes fallschirmartig entfaltet.
In den Fig. 9, 10, 11 ist eine weitere Ausführungsform
veranschaulicht, die sich infolge ihrer großen Sichtbarkeit und Schußgenauigkeit
als bahnanzeigendes Geschoß voryüglich eignet.
In dieser Ausführungsform besitzt der völlig halbkugelige Kopf 4 eine mittlere Austrittsöffnung
5 von einem Durchmesser von etwa einem Viertel des Geschoßdurchmessers; die Quaste 8 aus leichter Wolle mit etwa dem
dreifachen Durchmesser des Geschosses wird von einer ziemlich starken Gummischeibe 12,
die als Entfaltungsorgan dient, getragen. Diese Gummischeibe 12 samt der Quaste 8 ist
direkt am Boden des Geschoßmantels 1 durch eine Niet 13 befestigt und angedrückt. Die
Ladung besteht aus feinem Bleidunst. Mit diesem Geschoß kann man. mit größter Präzision
bis etwa 60 m schießen; bei dieser Entfernung entleert sich das Geschoß allmählich
und fällt endlich mit der Quaste nach oben in einer sanften Kurve kraftlos zu Boden.
Es können selbstverständlich viele Abänderungen angebracht werden, ohne aus dem
Rahmen der Erfindung zu fallen, und man kann für die Herstellung der einzelnen Teile,
welche hier als Bausch und Scheibe zum Zwecke der Vereinfachung der Beschreibung
bezeichnet werden, beliebige geeignete Materialien verwenden. Man könnte beispielsweise
eine Scheibe aus elastischem Gewebe oder Kautschuk von hinreichendem Durchmesser
verwenden, um eine Glocke oder eine Art Rock zu bilden; man könnte auch eine Scheibe
aus einem massiven Stück Kautschuk oder eia federndes Organ anwenden.
Die einzelnen Teile können im übrigen unverbrennbar gemacht, bemalt, gefärbt, phosphoreszierend,
leuchtend oder glänzend gemacht werden, um die Sichtbarkeit der Bremsorgane bei allen Witterungsverhält-•nissen
zu gewährleisten.
Zusammenfassend besteht die Erfindung in einem Schrotgeschoß für Jagdgewehre, welches
sichtbar ist, zur Regulierung und Erhöhung der Reichweite dient und sich durch einen Hohlmantel kennzeichnet, dessen halbkugelig
bzw. spitzbögig gestalteter Kopf mit einer verhältnismäßig kleinen mittleren Austrittsöffnung
versehen ist und welches durch ein zwangsläufig oder mechanisch ausgebreitetes und ausgebreitet gehaltenes Organ gebremst
wird. Das Geschoß und das Bremsorgan werden so berechnet, daß die Schrotladung
erst nach einer berechneten Entfernung austritt, so daß nach Belieben Geschosse zur Beobachtung der Schußbahn oder Geschosse
mit tötender Wirkung über eine größere Reichweite und mit besserer Gruppierung des Schusses hergestellt werden können.
Claims (8)
- Patentansprüche:i. Schrotgeschoß für Jagdgewehre, bei dem die Schrotladung in einer mit einem sichtbaren Bremsorgan verbundenen Treibhülse eingeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Kautschuk oder einem ähnlichen elastischen Material hergestellte Treibhülse in einen halbkugelig oder ellipsoidisch geformten und mit einer Austrittsöffnung für die Schrotladung versehenen Kopf ausläuft und an ihrem geschlossenen unteren Ende mit einem nach dem Austritt aus dem Gewehrlauf senkrecht zur Hülsenachse entfaltbaren und in entfaltetem Zustande gehaltenen Bremsorgan von wesentlich größerem Durchmesser als dem der Treibhülse versehen . ist, wobei Form, Elastizitätsgrad und Öffnungsgröße des Kopfes mit der Größe der Schrotkörner und des Bremsorgans entsprechend dem Verwendungszweck des Geschosses entweder als Spur- oder Jagdgeschoß oder als Jagdspurgeschoß abgestimmt ist.
- 2. Geschoß nach Anspruch 1 zur Verwendung als Spur- bzw. Übungsgeschoß, gekennzeichnet durch einen halbkugelförmigen Kopf von geringer Elastizität mit enger Austrittsöffnung, ein durch entsprechende Wahl seiner Breite stark bremsend wirkendes Bremsorgan und eine Bleidunstbzw. Feinschrotladung.
- 3. Geschoß nach Anspruch 1 zur Verwendung als Jagdgeschoß, gekennzeichnet durch einen ellipsoidförmigen Kopf von großer Elastizität mit weiter Austrittsöff- - nung, ein schwach bremsend wirkendes schmales Bremsorgan und eine Normalschrotladung.
- 4. Geschoß nach Anspruch 1 zur Verwendung als spurweisendes und gleichzeitig tötendes Jagdgeschoß, gekennzeichnet durch einen halbkugelförmigen Kopf von geringer Elastizität mit weiter Austrittsöffnung, ein stark bremsendes breites Bremsorgan und eine Normalschrotladung.
- 5. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsorgan aus einer unmittelbar oder mittelbar mit dem Geschoßtreibspiegel verbundenen Faserund Stahldrahtquaste besteht.
- 6. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsorgan aus einer mit dem Geschoßtreibspiegel verbundenen breiten Quaste aus Faser- oder ähnlichem Material besteht, die von einer elastischen, aus Filz oder aus einem ähnlichen Material bestehenden Scheibe von größerem Durchmesser als der Geschoßdurchmesser in entfaltetem Zustande gehalten wird.
- 7. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsorgan aus einer mit dem Geschoßtreibspiegel verbundenen breiten Quaste aus Faser- oder ähnlichem Material besteht, die von einer aus federndem Material hergestellten Scheibe zwangsläufig entfaltet und in entfaltetem Zustand gehalten wird.
- 8. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsorgan aus einer mit dem Treibspiegel des Geschosses verbundenen, durch den Luftdruck entfaltbaren und z. B. durch Schnüre entfaltet gehaltenen fallschirmartigen Tasche besteht.Hierzu 1 Blatt ZeichnungenBERLIN. CEDRlICKT !N DER
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