DE581077C - Verfahren zum selbsttaetigen OEffnen zusammengefalzter Papierlagen o. dgl. - Google Patents

Description

• Verfahren zum selbsttätigen Öffnen zusammengefalzter Papierlagen o. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf das selbsttätige Öffnen von zusammengefalzten Papierlagen o. dgl., die in geöffnetem Zustand einer beliebigen Maschine zur Weiterverarbeitung zu übergeben sind. Solche Maschinen können sein: Sammelmaschinen, Draht- oder Fadenheftmaschinen, Einsteckmaschinen o. dgl., auf denen als Arbeitsstücke meist Lagen verwendet werden, die entweder aus Einzelbogen oder aus mit einer Falzkante versehenen Mehrfachbogen bestehen.
• Bekannt sind schon Vorrichtungen, bei denen die Blätter der geschlossenen Lage von sich gegeneinander drehenden Saugwalzen erfaßt werden, durch die das erste Blatt und damit die halbe Lage aufgebogen und auf diese Weise geöffnet einem Sattel zur Weiterverarbeitung übergeben wird. Diese Einrichtungen sind aber nur dort zu gebrauchen, wo die betreffende Lage geschlossen gefalzt, also im Kreuzbruch zueinanderstehend zusammengebogen wird. In allen anderen Fällen, insbesondere wenn z. B. Geschäftsbücherlagen- hergestellt werden;. die aus lauter einzelnen ineinandergesteckteri Bogen bestehen, oder wenn sie aus Bogen mit Parallelfalzen hergestellt sind, sind diese Saugwalzen nicht anwendbar.
• Zum Öffnen solcher Lagen war vorbekannt, Sauger zu verwenden, die durch vorher entsprechend in die Lage eingestanzte, sich gefalzt deckende Öffnungen hindurch das jeweils mittelste Lagenblatt, bei dem diese Öffnung fehlte, ansaugen und auf diese Weise die Lagenmitte fassen. Speziell zum Öffnen normaler Lagen, die nicht vorbereitet sind, und bei denen das Abheben des ersten Blattes nicht die Möglichkeit des Aufschlagens der Lage bis zur Mitte bietet, soll die vorliegende Erfindung Verwendung finden. Das Verfahren besteht darin, daß die zu öffnende, in einer Fördervorrichtung geschlossen zugeführte Lage vor dem Aufschieben auf einen Sattel an einer Reihe hintereinanderliegender Saugdüsen entlang läuft, von denen jede mit einem Ablenker derart versehen ist, daß jedes Blatt der Lage einzeln nacheinander bis zur Mitte so abgeblättert wird,rdaß es hinter der folgenden Saugdüse vorbeigeht und deren Einwirkung auf das nächste Blatt nicht behindert. Dadurch ist diese Düse in der Lage, das zweite Blatt anzusaugen und so abzuheben, daß es über die Rückseite der dritten Düse gleitet, so daß deren Vorderseite mit- der Saugwirkung jetzt das dritte Blatt ansaugt und so fort, bis zur Mitte der Lage. Dadurch wird: diese geöffnet, und es ist nun leicht, sie vollends auf einen Sattel zu schieben, der sie erfaßt und zur nächsten Arbeitsstelle bringt.
• In der Zeichnung ist dies schematisch an einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigen Fig. i den Aufriß, Fig.2 den Grundriß, und Fig.3 bis 6 zeigen, wie die einzelnen Blätter der Lage, allmählich bis zur Mitte nacheinander angesaugt und geöffnet werden. Es ist im Beispiel angenommen, daß die Lagen stehend und mit den offenen Seiten nach unten in dem Behälter A gestapelt sind und durch eine beliebige Vorrichtung einzeln nach links in die Transportbahn i der öffnungsvorrichtung B geschoben werden, diese durchlaufen und dann bei C einer weiteren beliebigen Vorrichtung übergeben werden, die die Weiterverarbeitung einleitet. Es kann diese z. B. der Sattel einer Buchheftmaschine oder eine Transportkette usw. sein, die die Lagen einer Zusammentragmaschine oder Heftmaschine zubringt, oder C ist ein beliebiges Zwischenglied, um die Aufbringung auf eine derartige Vorrichtung vorzubereiten.
• In der Zeichnung besteht die Transportbahn i aus zwei gegeneinanderlaufenden Bändern 2, 3, in denen die bei i eingeschobene Lage so hängt, daß ihr unteres Stück seitlich beeinflußbar ist. Diese Beeinflussung wird durch eine Reihe Saugdüsen (in der Zeichnung 4 Stück) 4, 5, 6, 7 erreicht, die folgendermaßen arbeiten: Wenn die Lage 8 die Düse 4, erreicht (Fig. 2 und 3), saugt diese das äußere Blatt g an und knickt es über dem Widerlager io so weit ab, daß es beim Weiterlauf sofort hinter der Düse 4 einem Ablenker i i übergeben wird, so daß es hinter der zweiten Düse 5 vorbeiläuft. Diese kann nun mit ihrer Saugseite auf das nächste Blatt 12 (Fig. 4) einwirken, es; erfassen, ebenfalls über dem Stab 13 abknicken und mit Hilfe der Führung 14 so weit hinter die Düse 6 (Fig. 5) biegen, daß deren Saugfläche das dritte Blatt 15 erfaßt und dieses von der Lage mit Hilfe des Bügels 17 abgesondert wird. Die Bügel io, 13, 17 dienen auch als Stütze für das Abkippen und sollen gleichzeitig das Durchsaugen zweier Blätter verhüten bzw. dies wieder beseitigen.
• Diese Vorgänge wiederholen sich bis zur Mitte der Lage. Die Zahl der Düsen ist dem Maximalbedarf entsprechend vorgesehen und kann je nach Bedarf abgeschaltet werden. Sind in dem Stapel A die Lagen nicht gleich (es könnten z. B. einzelne mit besonderen Vorsatzblättern versehen sein), so ist zweckmäßig die nur wechselweise in Tätigkeit tretende Düsenzahl selbständig zu steuern nach Maßgabe der dazwischenliegenden normalen Lagen, was durch ein Zählwerk o. dgl. geschehen kann. In der Zeichnung bedeuten die Halter 18 (Fig. i bis 6) Gegenführungen, die der hinteren Lagenhälfte, die geschlossen bleiben soll, einen gewissen Gegendruck geben und die ganze Lage in eine solche Stellung bringen, daß das allmähliche Aufblättern der anderen Hälfte ein günstigstes Verhältnis ergibt. Ebenso wie die Zahl der Düsen unbeschränkt sein kann, ist es auch möglich, sie zweireihig anzuordnen, wenn eine solche besondere Wirkungsweise erforderlich wird. Die durch die obige Vorrichtung bis zur Mitte geöffnete Lage wird schließlich dem Sattel 16 (Fig. i und 2) übergeben, der sie vollends aufspreizt, so daß sie schließlich rittlings auf ihm sitzen und die Weiterverarbeitung bei C beginnen kann.
• Andeutungsweise sind die Führungen. i i in der Zeichnung so geformt, daß sowohl das abgehobene Einzelblatt als auch die noch zu lüftenden so geführt werden, daß sie an die Düsen 4 bis 7 nicht anstoßen können. 4' bis 7' sind die zum Vakuumraum führenden Verbindungsrohre. Im Ausführungsbeispiel muß der Falz der Lage bei jeder beliebigen Lagenbreite in gleicher Höhe die Transportbahn durchlaufen. Um dies zu erreichen, sind im Behälter A die Auflage 2o (Fig. i) sowie in der Öffnungsvorrichtung B die gemeinsame Platte 21 (Fig. i) der öffnungsorgane in der Höhe verstellbar angeordnet.
• Die Anordnung der Einrichtung könnte auch so sein, daß die Lagen horizontal liegend durchgeführt werden. In diesem Falle würde sie auch zum Öffnen von Zeitungen, um Beilagen einzustecken, brauchbar werden können. Auch könnten die Lagen mit der Falzkante nach unten eingeführt werden, was besonders dann vorteilhaft ist, wenn sie zu irgendeinem Zweck ganz aufgeschlagen werden soll.
• Die Mittel zum Zu- und Abtransport der Lagen können beliebig sein. Wenn auch vorzugsweise zusammengefalzte Lagen nach dem neuen Verfahren geöffnet werden sollen, so ist dies doch auch ohne weiteres für .alle Lagen anderer Zusammensetzung, z. B. auch normale Kreuzbruchlagen, verwendbar.

Claims (4)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum selbsttätigen Öffnen zusammengefalzter Papierlagen o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die in einer Fördervorrichtung geschlossen zugeführte Lage vor dem Aufschieben auf einen Sattel (i6) an hintereinander angeordneten Saugern (4 bis 7) vorbeigeführt wird, deren Anzahl der Zahl der abzuhebenden Blätter entspricht, und von denen jeder mit einem Ablenker (1i, 14) derart versehen ist, daß jedes Blatt der Lage einzeln nacheinander bis zur Mitte so abgeblättert wird, daß es hinter dem folgenden Sauger vorbeigeht und dessen Einwirkung auf das nächste Blatt nicht behindert..
2. 2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die abwärts hängenden Blätter der mit der Falzkante nach oben zugeführten Lage an der unteren Kante von Saugdüsen der Reihe nach bis zur Mitte der Lage aufgeblättert werden, und daß die so geöffnete Lage auf einen Sattel geschoben wird, der sie der Weiterbearbeitungsstelle zuführt.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i oder a, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Ablenker als keilförmige Wand (11, 14) ausgebildet ist, über der ein Gegenhalter (10, 13) wirkt, um den jedes abgebogene Blatt geknickt wird.
4. 4. Vorrichtung nach Anspruch a, dadurch gekennzeichnet, daß die Sauger in zwei Reihen zu beiden Seiten der zu öffnenden Lage angeordnet sind und die Saugwirkung links- und rechtsseitig, einzeln oder in Gruppen gefaßt, besonders gesteuert wird.