DE579968C

DE579968C - Verfahren zum Versticken

Info

Publication number: DE579968C
Application number: DEK116592D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Adolf Fry
Original assignee: Krupp Stahl AG
Current assignee: Krupp Stahl AG
Priority date: 1929-09-13
Filing date: 1929-09-13
Publication date: 1933-07-03

Description

Verfahren zum Versticken Es ist bekannt, Eisen- und Stahllegierungen in den Randschichten durch Versticken unterhalb der eutektoiden Umwandlungstemperatur zu härten. Es ist ferner bekannt, daß man durch Versticken von Eisen- und Stahllegierungen bei einer Temperatur oberhalb des eutektoiden Umwandlungspunktes in kurzer Zeit eine große Verstickungstiefe erreichen kann. Jedoch ist die bei diesem Verfahren erzielte Härteschicbt spröde und weniger hart als die nach dem erstgenannten Verfahren erzielte. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, die Verstickung durch Anwendung molybdänlegierter Stähle zu beschleunigen, wobei die Verstickung auch oberhalb des eutektoiden Umwandlungspunktes vorgenommen werden kann. Ferner ist es bekannt, die Verstickung zuerst bei einer Temperatur oberhalb der eutektoiden Umwandlungstemperatur und dann eine zweite Verstickung unterhalb der Umwandlungstemperatur vorzunehmen. Versuche haben jedoch ergeben, daß die bei diesem Verfahren erzielte Härte geringer ist als die nach dem vorliegenden Verfahren erzielte.
Die Erfindung bezweckt nun, ein Verfahren zum Härten von Eisenlegierungen (z. B. Stahl-und Gußeisenlegierungen) in den Randschichten durch Versticken zu schaffen, bei dem von der schnelleren Verstickung bei höheren Temperaturen Gebrauch gemacht wird, ohne daß der Nachteil der Sprödigkeit und geringen Härte der Nitrierschicht eintritt. Dieser Zweck wird der Erfindung gemäß dadurch erreicht, daß zwei Verstickungen vorgenommen werden, von denen die erste bei einer unterhalb der eutektoiden Umw andlungstemperatur liegenden tieferen und die zweite bei einer höheren Temperatur vor sich geht.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren kann z. B. in folgender Weise ausgeübt werden.
Ein -Gegenstand, - der aus einer beim Nitrieren eine wesentliche Härtesteigerung erfahrenden Stahllegierung besteht, wird bei einer unterhalb des eutektoiden Umwandlungspunktes gelegenen Temperatur (z. B. bei 50o° C) 24 Stunden der Einwirkung von Stickstoff abgebenden Mitteln (z. B. Ammoniakgas) ausgesetzt. Dann wird die Temperatur auf eine oberhalb des eutektoiden Umwandlungspunktes gelegenen Temperatur (z. B. bei 6oo° C) erhöht und die Verstickung noch 48 Stunden fortgesetzt. Nach Ablauf dieser Zeit läßt man den Gegenstand erkalten.
Es zeigt sich, daß ein so behandelter Gegenstand eine weit stärkere Nitrierschicht besitzt als ein ebenso lange bei ein und derselben Temperatur unterhalb des eutektoiden Umwandlungspunktes verstickter Gegenstand, ohne daß durch die zweite Nitrierbehandlung die Beschaffenheit der Nitrierschicht in bezug auf Härte und Sprödigkeit ungünstig beeinflußt wird: Ein weiterer Vorteil des den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahrens besteht noch darin, daß die Härte des behandelten Gegenstandes vom Rand zum Kern allmählich abnimmt, wodurch eine größere Widerstandsfähigkeit der Härteschicht, vor allem gegen Druckbeanspruchung, erreicht wird.

Claims

PATENTANSPRÜCI3E: t. Verfahren zum Härten von Eisenlegierungen (z. B. Stahl- und Gußeisenlegierungen) in den Randschichten durch Versticken, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstickung_ zuerst bei einer unterhalb der eutektoiden Umwandlungstemperatur liegenden tieferen und dann bei einer höheren Temperatur vorgenommen wird. a. Verfahren nach Anspruch t, dadurch gekennzeichnet, daß die höhere Temperatur oberhalb der eutektoiden Umwandlungstemperatur liegt.