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Scharnier für Schreckschuß- und Betäubungspistolen Gegenstand der
Erfindung ist ein Scharnier für Schreckschuß- und Betäubungspistolen, bei denen
der Laufblock um ein an seinem vorderen Ende angeordnetes Scharnier zum Laden geschwungen
wird. Der Zweck der Erfindung besteht darin, die Laufmündungen von Schreckschüßpistolen
so zu gestalten, daß das Verfeuern von Kugeln, Schrot usw: unmöglich ist. Man hat
bisher versucht, durch Anbringen von Teilen an den Laufmündungen dieses zu erreichen,
doch haben alle diese Vorrichtungen den Nachteil, daß sie leicht entfernt werden
können, so daß die Pistole schließlich doch zum Verfeuern von Kugeln, Schrot usw:
verwendbar ist.
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Gemäß Erfindung ist das Scharnier mit einer die Laufmündungen teilweise
verdeckenden Verlängerung versehen, durch deren willkürliche Beseitigung das Scharnier
verletzt wird, so daß der Lauf bzw: der Laufblock nicht mehr in der Schußstellung
mit dem Patronenstoßboden der Pistole verriegelt werden kann und dadurch - die Pistole
unbrauchbar wird.
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Der durch die Erfindung angestrebte Zweck ist in verschiedener Weise
erreichbar, indem z. B. das Scharnier eine sich vor die Mündungen der Läufe des
Laufblockes legende Verlängerung besitzt, an deren oberem Ende der Laufblock an
einem Zapfen drehbar befestigt ist, so daß er zum Laden nur um diesen nach oben
geschwenkt werden muß. Die Verlängerung des Scharniers kann dabei nach dem Patronenlager
zu keilartig ausgebildet sein, um das Zerstören von Pappteilchen der Munition durch
die Pulvergase zu beschleunigen, und kann am oberen Teil zu einem Korn ausgestaltet
sein.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die Verlängerung
des Scharniers in am vorderen Ende des Laufblockes vorgesehene Bohrungen eingreifen,
so daß der Laufblock zum Laden der Pistole von der Scharnierverlängerung abgezogen
werden muß, um die Mündung zwecks Einschiebens einer Gaspatrone frei zu machen.
Um zu erreichen, daß der Laufblock nach dem Wiederaufsetzen auf die Verlängerung
des Scharniers in seine für die Schußstellung richtige Lage gebracht wird, ist .es
notwendig, eine Verriegelung zwischen dieser Verlängerung und dem Laufblock vorzusehen.
Diese Verriegelung kann z. B. nach der Erfindung aus einem Bajonettverschluß bestehen,
der nach der Entriegelung des Laufblockes mit dem Patronenstoßboden durch eine seitliche
Schwenkung um 9o° gelöst wird und durch Zurückschwenken um 9o° wieder in die Verriegelungsstellung
gebracht wird.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen veranschaulicht,
und zwar ist
Abb. r ein senkrechter Mittenschnitt durch den Laufblock,
Abb. 2 eine Vorderansicht, Abb. 3 eine Draufsicht, während die Abb. 4., 5 und 6
eine zweite Ausführungsform des Scharniers ebenfalls in gleicher Darstellung zeigen.
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Abb. 7 und 8 zeigen eine Art der für diese Ausführungsform des Scharniers
notwendigen Verriegelung zwischen dem Lauf und dem Scharnier.
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Der Lauf oder Laufblock r ist in der üblichen Weise durch einen Riegel
2 o. dgl. (Abb.4) in der Schußstellung mit dem Patronenstoßboden 2' verriegelt und
läßt sich in der ebenfalls üblichen Weise etwa um q.5° nach oben kippen, indem er
sich um den Scharnierzapfen 3 dreht.
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Bei der in den Abb. r bis 3- dargestellten Ausführungsform des Scharniers
besitzt der um den Zapfen 3 drehbare Scharnierteil eine Verlängerung q., die sich
vor die Mündung des oder der Läufe legt und an ihrem oberen Ende einen Zapfen 5
trägt, um den der Lauf oder Laufblock nach der Entriegelung -vom Patronenstoßboden
2' ein zweites -Mal nach oben bzw. vorn kippbar ist, um die Mündungen des oder der
Läufe zum Laden mit einer Gaspatrone o. dgl. freizulegen. Um zu erreichen, daß dieses
doppelte Scharnier den Laufblock in seiner richtigen, die Verriegelung mit dem Patronenstoßboden
nicht beeinträchtigenden Lage festhält, ist es mit einer nach hinten ragenden Verlängerung
6 versehen, gegen die sich beim Einklappen des Laufes oder Laufblocks r ein entsprechend
abgesetzter Teil r' desselben legt. Die Verlängerung .4 ist in der dem Patronenstoßboden
zugekehrten Richtung keilartig zugeschärft, damit etwaige Pappteilchen der Munition
durch die Pulvergase zerstört werden. Das obere Ende der Verlängerung q. ist dabei
gleichzeitig als Korn ausgebildet.
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Die in den Abb. 4 bis 8 dargestellte Ausführungsform des Scharniers
unterscheidet sich von der erstbeschriebenen dadurch, daß die Verlängerung q. des
Scharniers durch Bohrungen in dem vorderen Ende des oder der Läufe geführt ist,
so daß es notwendig, ist, den Laufblock i zum Laden mit einer Gaspatrone von der
Verlängerung 4 nach oben abzuziehen. Damit der Laufblock nach dem Laden wieder in
seinerichtige Stellung gegenüber dem Patronenstoßboden 2' gebracht wird, ist es
notwendig, zwischen der Verlängerung 4 des Scharniers und dem vorderen Ende des
Laufblockes eine Verriegelung anzubringen, die nach der Erfindung aus einem Bajonettverschluß
besteht, der durch Schwenken des entriegelten Laufblockes um cjo° in seitlicher
Richtung gelöst und ebenso durch Zurückschwenken uni go° wieder in die Verriegelungsstellung
mit dem Patronenstoßboden gebracht wird, nachdem der Laufblock entweder vorher um
den Zapfen 3 nach oben oder in die Schußstellung zurückgeschwenkt worden ist.
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Dieser Bajonettverschluß kann von beliebiger Bauart sein. Bei dem
in der Zeichnung (Abb. 7 und 8) dargestellten Beispiel wird er dadurch gebildet,
daß die Verlängerung 4. des Scharniers zu einem abgesetzten Zapfen 7 ausgebildet
ist, der bezüglich seiner Länge der Dicke der Laufwandung entspricht und an seinem
oberen Ende in ein Korn übergeht, welches in der Längsrichtung des Laufes eine größere
Länge besitzt, als der Durchmesser des abgesetzten Zapfens 7 beträgt. Der diesen
abgesetzten Zapfen der Verlängerung 4 aufnehmende Teil der oberen Laufwandung ist
mit einem länglichen Schlitz 8 versehen, welcher senkrecht zu der Längsrichtung
des Kornes liegt, so daß der Laufblock nach Aufklappen um,den Scharnierzapfen 3
durch eine seitliche Drehung um 9o° durch das Korn freigegeben wird und von der
Verlängerung ¢ des Scharniers abgezogen werden kann. Nachdem der oder die Läufe
wieder geladen sind, wird der Laufblock in der gleichen Stellung wieder auf die
Verlängerung 4 des Scharniers aufgeschoben und durch seitliches Rückschwenken um
9o° mit dem Korn verriegelt, so daß er in der richtigen Schußstellung ist, wenn
der Laufblock heruntergeklappt und mit dem Patronenstoßboden verriegelt wird.
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Durch die vorbeschriebenen Anordnungen wird wohl die Abgabe eines
Gasschusses möglich, aber nicht" das Verschießen von Kugeln oder Schrot, weil für
diese die Scharnierverlängerung 4 ein Hindernis bildet und die Entfernung dieses
Hindernisses diePistole unbrauchbar machen würde.
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Die Stabilität des Laufblockes in seiner Ruhelage wird durch Seitenbacken
9 und Anlageflächen ro und rr gewahrt.