DE578543C

DE578543C - Hohlseil ohne inneres Stuetzorgan, insbesondere fuer Hochspannungsfreileitungen

Info

Publication number: DE578543C
Application number: DEB125702D
Authority: DE
Original assignee: Bergmann Elektricitaets Werke AG
Current assignee: Bergmann Elektricitaets Werke AG
Priority date: 1926-05-30
Filing date: 1926-05-30
Publication date: 1933-06-15

Description

Für Hochspannungsfreileitungen ist man in neuerer Zeit dazu übergegangen, Hohlseile zu verwenden. Es ist dabei bekannt, den Drähten das Profil eines Ringausschnittes zu geben, wobei die Seitenflächen benachbarter Drähte sich gegeneinander abstützen. Damit das so hergestellte Seil eine gute Festigkeit aufweist, ist es erwünscht, den Seitenflächen der Profildrähte möglichst eine große Höhe

ίο zu geben. Bei massiven Drähten ergibt sich dann aber natürlich ein entsprechend hohes Gewicht des Seiles. Um in dieser Beziehung die Verhältnisse günstiger zu gestalten, ist es daher bereits vorgeschlagen worden, die ringstückförmigen Profildrähte nach der Innenseite zu auszuhöhlen. Man könnte derartige Drähte schließlich auch aus einem Blechstreifen ,durch U-förmiges Abbiegen seiner Seitenränder nach innen erhalten. In diesem

ao Falle würden aber die inneren Enden der Seitenflächen nicht gegeneinander abgestützt sein, so, daß sich leicht Verformungen ergeben können. Sobald Verformungen eintreten, geht jedoch die erwünschte breite seitliche

Abstützfläche verloren, so daß die Festigkeit des Seiles der eines solchen aus Massivdrähten gleicher Abmessungen nicht mehr gleichwertig ist.

Gemäß der Erfindung sollen nun die für den Aufbau eines Hohlseiles ohne innere Stützorgane benutzten Drähte in der Weise aus Blechstreifen geformt sein, daß diese durch Längsknicke zu kantigen, rohrartigen Gebilden in der Form eines Ringausschnittes verarbeitet sind. Damit ist das Seil auf alle Fälle in bezug auf seine Festigkeit einem aus massiven Drähten gleichen Ringstückprofils vollkommen gleichwertig. Andererseits ist es aber klar, daß die so ausgebildeten Drähte den Massivdrähten gegenüber eine wesentliehe Gewichtsverminderung mit sich bringen. Infolge der geschlossenen Profilform können dabei die Seitenflächen für einen gegebenen Materialquerschnitt besonders hoch ausgeführt werden, ohne daß Verformungen zu befürchten sind.

In der Zeichnung sind einige Ausführungs- · beispiele dargestellt. Es ist dabei in allen Fällen angenommen, daß das Seil aus zwei Lagen besteht, die entgegengesetzten Drall aufweisen. Die Drähte α der inneren Lage sind dabei immer als Hohlkörper ausgebildet. Nach Abb. 1 gilt dasselbe auch von den Drähten b der äußeren Lage. Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 sind dagegen die Drähte b der äußeren Lage massive Runddrähte und.bei der Ausführung nach Abb. 3 massive Flachdrähte.

Die Hohldrähte α und bei Abb. 1 auch die Hohldrähte b sind aus Blech derart zusammengebogen, daß sie ein Profil in Form eines Ringausschnittes erhalten. Die Hohlkörper einer Lage liegen dabei mit den Seitenflächen gegeneinander, so daß sie zusammen ein rings geschlossenes Rohr bilden. Hierdurch ergibt, sich trotz der Verwendung der leich-

57854a

ten Blechkörper eine sehr große Widerstandsfähigkeit des Seiles gegen Querschnittsänderung. Das Seil kann sich infolgedessen selbst tragen, - so daß es sich erübrigt, noch besondere Mittel, wie z. B. eine innere Drahtschraube, vorzusehen, um die Querschnittsform des Seiles zu sichern.

Bei den Hohlkörpern a, b der Abb. ι sind die Längskanten des für die Herstellung benutzten Blechstreifens einfach derart zusammengebogen, daß sie in der Mitte der Innenfläche bei c¹ bzw. c² gegeneinander stoß en. Diese Stoßstellen können beispielsweise durch Löten miteinander verbunden sein. Im allgemeinen-wird sich das aber erübrigen. Vielmehr erscheint es zweckmäßiger, die Enden ohne weitere Verbindung gegeneinander liegen zu lassen, um den Hohlkörpern eine erhöhte Elastizität zu belassen.

Zwischen den als Hohlkörper ausgebildeten Drähten einer Lage kann man gegebenenfalls auch massive Drähte von geeigneter Profilform anordnen. Beispielsweise kann in dieser Beziehung in Betracht kommen, daß man zwischen den Hohlkörpern hochkant gestellte massive Bänder einlaufen läßt, deren Breite den Seitenwänden der Hohlkörper entspricht. Die Drähte der verschiedenen Lagen können aus gleichem oder auch aus verschiedenetn Werkstoff bestehen. So kann man etwa für die innere Lage vorwiegend mechanische, für die äußere vorwiegend elektrische Rücksichten bei der Wahl des Werkstoffes in den Vordergrund stellen.

Im übrigen läßt sich der angegebene Aufbau des Hohlseiles selbstverständlich statt bei Hohlseilen für Hochspannungsfreileitungen auch bei solchen für andere Zwecke, beispielsweise für elektrische Kabel, verwenden.

Claims

Patentansprüche:

1. Hohlseil ohne inneres Stützorgan mit aus Blechstreifen geformten Hohldrähten, insbesondere für Hochspannungsfreileitungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechstreifen durch Längsknicke zu kantigen, rohrartigen Gebilden

in der Form eines Ringausschnittes ver-• arbeitet sind.

2. Hohlseil nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Längskanten des den Hohldraht bildenden Blechstreifens an der Stoßstelle (c¹, c², Abb. i) einfach ohne besondere Verbindung gegeneinanderliegen.

3. Hohlseil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise übereinander Lagen mit entgegengesetztem Drall angeordnet und dabei wenigstens die Drähte (α) der inneren Lage als Profilhohldrähte ausgebildet sind.

4. Hohlseil nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den als Profilhohldrähte ausgebildeten Drähten einer Lage noch massive Formdrähte von gleicher radialer Höhe wie die Hohldrähte liegen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen