DE526857C - Volleiter mit einem aus verseilten Runddraehten bestehenden Kern und einem Mantel mit glatter Oberflaeche - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 11. JUNI 1931

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVi 526857 KLASSE 21 c GRUPPE

Metallgesellschaft A. G. in Frankfurt a.ffl.*)

Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. August 1926 ab

Die bisherigen Volleiter, die im Freileitiingsbau zur Übertragung hochgespannter Ströme verwendet werden, bestehen in der Regel aus mehreren Lagen Runddrähten, die in verschiedener Drallrichtung verseilt werden. Zur Verringerung der Abstrahlungsverluste hat man auch schon derartigen Vollleitern eine mehr oder weniger glatte Oberfläche gegeben dadurch, daß um eine Seele,

«o die als Tragorgan dient, ein im wesentlichen ringförmiger Leitermantel aus Drähten oder Bändern von trapezähnlichem Profil angeordnet wurde. Diese Volleiter haben aber den Nachteil, daß die Drähte oder Bänder, die den Leitermantel bilden, leicht gegeneinander verschoben werden können, so daß insbesondere bei Biegungen des Leiters Lücken zwischen den einzelnen den Mantel bildenden Drähten oder Bändern entstehen und die glatte Ober-

ao fläche wieder verlorengehen kann.

Diese Übelstände weist der Volleiter gemäß der Erfindung nicht mehr auf. Er besteht im Innern aus Runddrähten, die in der üblichen Art verseilt sein können. Über diese Rund-

«5 drähte ist als äußerste Lage ein Mantel aus Profildrähten geschlagen. Die Profile werden gemäß der Erfindung derart gewählt, daß sie mit Nute und Feder ineinandergreifen und so dem glatten Leitermantel einen festen Halt geben.

Neuere Untersuchungen haben nämlich ergeben, daß es zur Vermeidung von Koronaverlusten keineswegs genügt, dem Leiter einen großen Durchmesser zu geben und für seine Außenlage in bekannter Weise Flachdrähte oder auch Z-förmig profilierte Drähte zu verwenden. Derartige Leiter haben nachgewiesenermaßen höhere Koronaverluste aufzuweisen wie Leiter von dem gleichen Durchmesser deren Außenlage aus Runddrähten besteht. Bei Flachdrähten haben nämlich die Außenkanten kleine Krümmungsdurchmesser. Die Kanten selbst liegen nun bei den bisherigen Leitern mit Flachdrähten oder ähnlichen, z.B. Z"förmigen Drähten in der Außenlage nicht genau aneinander, sondern haben in der Regel infolge ungleicher Auflage der einen Drahtlage auf der anderen und infolge von Torsionserscheinungen ungleichen Abstand vom Mittelpunkt des Leiters. Wenn auch diese Ungenauigkeiten gering sind, so genügen sie doch, um erhebliche Koronaverluste herbeizuführen, die in Form von Büschelentladungen an den Kanten der Flachdrähte auftreten. Dadurch, daß erfindungsgemäß die Profile der Drähte der Außenlage mit Nute und Feder ineinandergreifen, werden die benachbarten Außenkanten der nebeneinanderliegenden Drähte genau in der vorgeschriebenen Lage gehalten. Sie können sich

*) Von dem Patentsitcher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Johann Zagorski in Frankfurt a. M,

in radialer Richtung nicht gegeneinander verschieben, wie dies z. B. noch bei Z-förmigen oder ähnlichen sich teilweise überdeckenden Drähten durch Verkanten möglich ist. Außerdem liegen sie dicht aneinander. Es gelingt übrigens ohne weiteres, die Nut- und Federdrähte mit bekannten Mitteln genau genug herzustellen und zum Seil zusammenzufügen. Dadurch, daß die genau symmetrisch, liegenden Außenkanten der Decklagendrähte sich erfindungsgemäß gegenseitig abdecken, wird das Auftreten von Büschelentladungen unterdrückt. Der Kern des Leiters verhindert dabei eine Verformung der Außenlage in sich, so daß der Leiter nicht unrund werden kann. Es sind also auch Verschiebungen der Decklagendrähte gegeneinander, die z.B. bei Hohlseilen aus den gleichen Drahtprofilen durch mehr oder weniger großes Zusammendrücken ao des Leiters in eine ovale Form auftreten können, bei den Leitern gemäß der Erfindung mit Sicherheit ausgeschlossen.

In der Abbildung ist der neue Volleiter bei-• spielsweise dargestellt. Fig. 1 veranschaulicht S5 den Querschnitt eines derartigen Volleiters, dessen Kern aus Runddrähten, z. B. Kupferrunddrähten b, besteht. Um diese sind profilierte Flachdrähte α geschlagen, welche an ihren Längsrändern mit Nute und Feder ineinandergreifen und so dem Leiter einen festen Zusammenhang gewähren und gleichzeitig die glatte Oberfläche desselben schaffen. Fig. 2 stellt den Querschnitt eines ähnlichen Leiters dar, der z. B. in diesem Falle als Stahlaluminiumleiter gedacht ist. Die Runddrahte e sind die Stahldrähte, hierüber sind entsprechend Aluminiumdrähte c verseilt und über dieselben als letzte Lage flache Profildrähte d von gleicher Art wie in Fig. 1.

Die Formen der Nuten und Federn können auch noch anders gestaltet sein, als in der Zeichnung angegeben.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Volleiter mit einem aus verseilten Runddrähten bestehenden Kern und einem Mantel mit glatter Oberfläche zur Verringerung der Korona- und Abstrahlungsverluste, dadurch gekennzeichnet, daß die den Mantel bildenden Profildrähte mit Nut und Feder ineinandergreifen.

2. Volleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drähte oder Bänder des äußeren Mantels und die des Kerns aus demselben Metall bestehen.

3. Volleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern aus Metalldrähten von hoher Festigkeit, wie Stahldrähten, und der Mantel aus gut leitendem Metall, wie Aluminium, besteht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen