DE57639C

DE57639C - Verfahren zur Herstellung von 'Achsen, Wellen, Trägern und dergl. aus rohrförmigen Einzellagen

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Publication number: DE57639C
Application number: DENDAT57639D
Authority: DE
Original assignee: R. MANNESMANN JUN. in Berlin N.W., Pariserplatz Nr. 6
Anticipated expiration: 1910-10-29

Description

KAISERLICH]

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 49: Mechanische Metallbearbeitung.

Zusatz zum Patente No. 54696 vom 24. April 1890.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. October 1890 ab. Längste Dauer: 23. April 1905.

Das durch das Patent No. 54696 geschützte Verfahren zur Herstellung von Geschützrohren und Gewehrläufen läfst sich sehr zweckmä'fsig auch zur Herstellung von Achsen, Wellen, Trägern und sonstigen Körpern verwenden, indem diese Gegenstände aus mehreren über einander geschobenen Einzellagen zusammengesetzt werden, die eine Vierkant-, Kreis- oder sonstige Form haben können und durch Schrägwalzen, Walzen im gewöhnlichen Kaliber, durch Hämmern, Pressen u. s. w. in warmem Zustande zusammen als Ganzes bearbeitet werden.' Die Achsen werden vorzugsweise aus nahtlosen Röhren hergestellt. Schiffsachsen können nach diesem Verfahren auch leicht Anfsenlagen aus Bronze und nicht rostenden Metallen erhalten, überhaupt . kann man nach dem Verfahren Constructionstheile aus den verschiedensten Metallen zusammensetzen.

Um Verschiebungen der Einzellagen . bei Beanspruchung auf Torsion, Biegung u. s. f. zu verhindern, kann man dieselben, wie im Patent No. 54696 angegeben, vor dem Aufeinanderschieben mit Draht bewickeln oder man kann Erhöhungen an der Aufsenfiäche derselben anordnen, damit die Drähte oder die Erhöhungen in das Metall sich eindrücken, wenn das Ganze in der beschriebenen Weise bearbeitet wird. Ebenso könnte man auch zwischen die Einzellagen Zwischenstücke . einführen, die beim Zusammenpressen der Lagen sich eindrücken.

Fig. ι bis 9 zeigen zur Verdeutlichung des Verfahrens mehrere aus Einzellagen zusammengesetzte Körper. Fig. 1 zeigt im Längsschnitt einen nach dem angegebenen Verfahren herzustellenden massiven Körper. Seine Zusammensetzung vor dem Bearbeiten erfolgt aus einzelnen Lagen α mit Drahtunrwickelung b. Die Lagen müssen einen solchen Spielraum zwischen sich lassen, dafs die Drahtumwickelungen b das Zusammenschieben gestatten. Der Hohlkörper, den Fig. 2 im Längsschnitt vor dem Bearbeiten zeigt, trägt zwischen den Einzellagen ebenfalls Drahtbewickelungen b zum angegebenen Zweck. Diesen erreicht man auch dadurch, dafs man anstatt der Drahtbewickelungen b Erhöhungen b¹, Fig. 3, oder Zwischenstücke b² an bezw. zwischen den Einzellagen a anordnet. Jene ersetzen dann die Drahtbewickelungen b.

Nach dem gleichen Verfahren lassen sich auch facxmnirte Theile herstellen. So zeigt Fig. 5 im Längsschnitt eine massive Achse aus Einzellagen a, an welcher nach der beschriebenen Bearbeitung die Endzapfen besonders ausgebildet werden. Fig. 6 zeigt einen in gleicher Weise hergestellten Hohlkörper, art welchem die vollen Endtheile durch Einschieben 'drahtumwickelter Stücke c gewonnen werden. Fig. 7 zeigt eine Hohlachse mit vollen Endzapfen, die unter Benutzung drahtumwickelter Endstücke c durch entsprechende Bearbeitung gebildet werden.

Endlich zeigt als weitere Beispiele Fig. 8 eine Hohlachse mit hohlen Endzapfen c¹ und Fig. 9 einen Hohlkörper, bei welchem die Längen der Einzellagen a so bemessen sind, dafs ..· der Hohlkörper nach der Mitte hin eine gröfsere' Wandstärke erhält als an den Enden. Bei der Anordnung als Träger . kann man solche Hohlkörper also den Anforderungen der Festigkeitsregeln ebenso anpassen, wie den Anforderungen der Billigkeit der Herstellung.

Claims

Patent-Anspruch:

Herstellung von Achsen, Wellen, Trägern u. dergl. nach dem durch das Patent No. 54696 geschützten Verfahren, darin bestehend, dafs' man diese Gegenstände aus über einander geschobenen; Einzellagen (aj, und zwar zweckmäfsig unter Anwendung von Drahtbewickelungen oder anderen Zwischentheilen als Zwischenlagen bezw. unter Anwendung von Erhöhungen an den Einzellagen zusammensetzt und das Ganze in passend erhitztem Zustande einer Bearbeitung von aufsen zu dem Zwecke unterwirft, die Einzellagen unter Eindrücken der Zwischenlagen bezw. Erhöhungen in das Metall, behufs Verhinderung einer Verschiebung der Einzellagen, zu einem Ganzen zu vereinigen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.