DE574977C

DE574977C - Geraet zur Bestimmung der Oberflaechentemperaturen von bewegten Gegenstaenden aus Hartmetall

Info

Publication number: DE574977C
Application number: DE1930574977D
Authority: DE
Inventors: Dr Hildegard Miething
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Priority date: 1930-05-13
Filing date: 1930-05-13
Publication date: 1933-04-22

Description

Gerät zur Bestimmung der Oberflächentemperaturen von bewegten: Gegenständen aus Hartmetall Die Erfindung bezieht. sich auf bekannte Einrichtungen, die zur Bestimmung der Oberflächentemperaturen bewegter Gegenstände, z. B. von Achsen, Walzen, Trommeln, Schubstangen u. dgl., dienen. Um die Temperatur derartiger Gegenstände, die entweder um eine feste Achse rotieren oder eine hin und her gehende Bewegung ausführen, bestimmen zu können, wird bekanntermaßen ein Körper mit ihnen in thermisch leitende Berührung gebracht und die Temperatur dieses Körpers bestimmt.
Es sind auch Oberflächenthermometer bekannt, bei denen das Meßorgan nur möglichst dicht an die bewegte Fläche herangebracht wird, ohne diese jedoch zu berühren. Diese Vorrichtungen haben stets den Nachteil, infolge des doppelten Wärmeüberganges von dem Meßobjekt zur Luft und von der Luft zum Meßorgan sowie infolge der schlechten Wärmeleitfähigkeit der Luft verfälschte Werte zu geben.
Insbesondere sind jedoch auch Einrichtungen bekannt, bei denen das Meßorgan selbst in einen Hartmetallklotz eingebaut ist, der ohne Luftzwischenraum auf dem Meßobjekt gleitet. Da aber die praktisch in Frage kommenden Meßobjekte ebenfalls aus Hartmetall bestehen, werden die Ergebnisse hierbei infolge der großen Reibungswärme zwischen Hartmetall und Hartmetall gleichfalls nicht zuverlässig ausfallen.
Dieser Nachteil wird nach der Erfindung dadurch behoben, daß man einen derartigen bekannten Gleitklotz aus einem Stoffe herstellt, der einen geringen Reibungskoeffizienten gegen Hartmetalle mit verhältnismäßig hoher Wärmeleitfähigkeit vereinigt. Die Erfindung besteht darin, den Gleitklotz aus Kohle, insbesondere Graphit, oder aus. Blei herzustellen. Hierbei besteht der Vorzug darin, daß zwischen dem bewegten Gegenstande und dem daran gedrückten Meßkörp.er nahezu keine Reibung auftritt, so daß. die Messung nicht durch Reibungswärme gefälscht wird. Weiterhin besitzt z. B. Graphit die vorteilhafte Eigenschaft, ein verhältnismäßig guter Wärmeleiter zu sein, so daß er sehr schnell die Temperatur des bewegten Gegenstandes, den er berührt, annimmt, was noch in an sich bekannter Weise durch Anbringen einer Wärmeisolation des Gleitklotzes gesteigert wird.
Zur Temperaturmessung können die bekannten Methoden dienen, z. B. kann man im Graphitklotz die warmen Lötstellen eines oder mehrerer Thermoelemente oder einen Draht mit temperaturabhängigem elektrischem Widerstand anordnen. Graphit hat infolge seiner geringen Härte den weiteren Vorzug, durch Ausschleifen sich der Form der zu messenden bewegten Oberfläche selbsttätig anzupassen und ergibt daher besonders gute Meßresultate.
Ein weiterer mit der Verwendung von Graphit verbundener Vorteil besteht darin, daß die auf den Graphitklotz übertragene Wärme in weitem Maße unabhängig ist von dem Druck, mit dem der Klotz an den bewegten Gegenstand gedrückt wird. Es genügt eine einfache Feder, um das Pyrometer auch bei evtl. Schleudern des bewegten Gegenstandes mit diesem in Berührung zu halten. Der Gegenstand gemäß der Erfindung ist besonders vorteilhaft als Kalanderpyrometer brauchbar.
In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Die Abb. i zeigt die Aufsicht und Abb. z den Schnitt längs 1-1 der Abb. i von einem Pyrometer gemäß der Erfindung. In dem - Graphitklotz A befinden sich die Lötstellen B mehrerer Thermoelemente K. Die kalten Lötstellen C sind in einiger Entfernung angeordnet und zweckmäßig durch eine wärmeisolierende Schicht die z. B. aus Kieselgar bestehen kann, von den warmen Lötstellen getrennt. Die Kieselgurmasse befindet sich in dem Gehäuse E, das auch die Anschlüsse F trägt.
Es ist zweckmäßig, ein besonderes, ebenfalls aus Graphit bestehendes Aufsatzstück G vorzusehen, das mit Hilfe von Stiften H an dem Klotz A befestigt werden kann. Dieses Aufsatzstück ist aus dem Grunde vorteilhaft, weil es sich leicht erneuern läßt, wenn sich nach längerem Gebrauch der Graphit abgenutzt haben sollte. Beim Betrieb wird dieses Pyrometer so angeordnet, daß das Graphitstück G mit schwachem Druck an den bewegten Gegenstand gepreßt wird. Das Graphit nimmt nach kurzer Zeit die Temperatur des bewegten Gegenstandes an, und das Thermoelement liefert eine Spannung, die zur Bestimmung der Temperatur dient. Ein derartiges Pyrometer ist für einen großen Temperaturbereich geeignet.,

Claims

,-PATRNTANSPRÜcIiR: i. Gerät zur Bestimmung der Oberflächentemperaturen von bewegten Gegenständen aus Hartmetall, z. B. Achsen, Walzen, Trommeln, Kolbenstangen, mit einem ruhenden, an die zu messende Oberfläche ,angedrückten, das Thermometer enthaltenden Klotz, dadurch gekennzeichnet, daß der Klotz (A) aus Kohle, insbesondere Graphit, oder aus Blei besteht. z. Gerät zur Bestimmung der Oberflächentemperaturen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Klotz (A) ein die zu messende Oberfläche berührendes, aus Kohle, insbesondere Graphit, oder aus Blei bestehendes Aufsatzstück (Gr) aufgesetzt ist. 3. Gerät nach Anspruch i oder ä, dadurch gekennzeichnet, däß der Klotz (A, Gr) nebst Temperaturmeßvorrichtung in an sich bekannter Weise durch eine wärmeisolierende Schicht (D-), z. B. durch -Kieselgar, gegen störende Temperatureinflüsse geschützt ist.