DE574180C - Zwischenverstaerkerstation fuer Fernmelde-Seekabel, insbesondere fuer Transozeankabel - Google Patents
Zwischenverstaerkerstation fuer Fernmelde-Seekabel, insbesondere fuer TransozeankabelInfo
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- H04B3/00—Line transmission systems
- H04B3/02—Details
- H04B3/36—Repeater circuits
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- Electric Cable Installation (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 10. APRIL 1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 c' GRUPPE 19
Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. April 1931 ab
Die Überbrückung großer Meere durch Fernmelde-Seekabel ist unwirtschaftlich, solange
es nicht möglich ist, Zwischenverstärker in bestimmten Abständen im Zuge der Leitung
anzuordnen. Da jedoch auf den praktisch möglichen Kabelwegen natürliche Landungsmöglichkeiten
in den erforderlichen Abständen nicht vorhanden sind, stößt die Unterbringung der Verstärker im Meere auf
erhebliche technische Schwierigkeiten,
Es besteht die Möglichkeit, künstliche Inseln im Meere schwimmend anzulegen. Der
Bau solcher Inseln für den vorliegenden Zweck ist jedoch kostspielig und technisch
schwer durchzuführen, da mit Rücksicht auf die leichte Verletzbarkeit des Kabels auch bei
schwerem Seegang eine ruhige Lagerung der Insel gefordert werden muß.
Auch wurde bereits vorgeschlagen, die Ver-Stärkerstation vollständig unter dem Meeresspiegel
auf einem Schwimmkörper und in einer solchen Tiefe anzuordnen, in der sich der Seegang
nicht mehr störend bemerkbar macht. Diese Anordnung hat jedoch den Nachteil, daß
der Verstärker in gewissen Zeitabständen zur Auswechslung der Batterien, Röhren u. dgl.
und zur Vornahme von Reparaturen an die Oberfläche gehoben werden muß. Die Hebung
des Verstärkers ist insbesondere bei schwerem Seegang schwierig durchzuführen und kann
leicht zu Beschädigungen des die Verbindung zwischen dem Verstärker und dem Schwimm- körper
herstellenden Kabels führen. Die Gefahr einer Kabelbeschädigung ist um so
größer, je öfter die Hebung des Kabels notwendig wird, da mit einer jedesmaligen Hebung
und Senkung eine Abnutzung des Kabels verbunden ist.
Gemäß der Erfindung wird zwar die Verstärkeranordnung ebenfalls unter dem Meeresspiegel
in größerer Tiefe angebracht, jedoch so, daß sie von außen durch einen druckfesten
und wasserdichten Schacht leicht zugänglich ist. Verstärkerschacht und Behälter werden
vermöge ihrer großen Wasserverdrängung und des dadurch bedingten Auftriebes schwimmend
im Meer gehalten und sind durch zusätzliche Gewichte so abgeglichen, daß der
Zugangsschacht mit seinem oberen' Teil meh- rereMeter über dem Meeresspiegel herausragt.
Hierbei ist es zweckmäßig, den Schwerpunkt der Station durch bauliche Anordnungen
möglichst weit nach unten zu verlegen und das Kabel in seiner Nähe in die Station einzuführen.
Es besteht auch die Möglichkeit, insbesondere an weniger tiefen Meeresstellen, wie sie
in Form von Höhenrücken oder Landbänken oder als Erhebungen vulkanischen Ursprungs .-'in
den Ozeanen auftreten, die Station auf dem So Meeresgrund zu lagern, so1 daß ein Absinken
völlig vermieden wird.
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Alfred Forstmeyer und Dr. Heins Weinnoldt in Berlin-Siemensstadt.
Im folgenden ist der Erfindungsgegenstand an Hand mehrerer Ausführungsbeispiele
näher erläutert:
Fig. ι stellt schematisch den Aufbau der im Meere schwimmenden Station dar;
Fig. 2 zeigt im Schnitt den oberen Teil des Rohrschachtes mit der Kabelbefestigung;
Fig. 3 zeigt den Verstärker im Schnitt; Fig. 4 ist eine zweite Ausführungsform der
ίο Station.
In Fig. ι bedeuten ι den Meeresgrund, 17
die Meeresoberfläche. Der Verstärkerbehälter • io, der sich in etwa 30 bis 50 m Tiefe befindet
und druckfest ausgeführt ist, ist durch den ig Rohrschacht 12, dessen Einstieg mit 21 bezeichnet
ist, zugänglich gemacht. Innerhalb des Rohrschachtes und des Verstärkerbehälters
und mit diesem bei 8 druckfest und wasserdicht verbunden ist ein Kabelführungsrohr
11 angeordnet, das mit seiner oberen Austrittsöffnung 20 bis zu -einer Höhe gef ülirt
ist, die einige Meter über dem Meeresspiegel liegt. Das Kabelführungsrohr ist unterhalb
des Verstärkerbehälters durch einen Rohransatz 7 bis zur Kabeleinfuhrungsstelle 4 fortgesetzt.
An Stelle dieses Rohransatzes könnte auch, ein mehrarmiges Gestell mit einem entsprechenden
ringförmigen unteren Abschluß für die Kabeleinführung treten. Die Kabeleintrittssteile
ist nicht abgedichtet, so daß sich innerhalb der Kabelführungsrohre 7 und 11
Wasser bis zur Höhe des Meeresspiegels befindet. Am unteren Ende des Kabelf ührungsrohres
ist ein zusätzliches Gewicht 5 angebracht, wodurch der Schwerpunkt der Station nach unten und an die Kabeleinführungsstelle
verlegt wird. Zu dem gleichen Zweck kann der untere Teil des Rohres 7 auch besonders
schwer ausgeführt sein. Mit dem Gewicht ist eine an sich bekannte Stabilisierungsfläche 6
verbunden, welche dazu dient, senkrechte- und Pendelbewegungen der Station zu verhindern.
Die einzelnen Teile der Anordnung, insbesondere der Verstärkerbehälter, das Zugangsrohr
und das Kabelführungsrohr, das zusätzliche Gewicht und die Stabilisierungsfläche sind
durch Verstrebungen 9 miteinander verbunden, so daß größere Knickbeanspruchungen
von der Station ferngehalten werden. Die Station ist durch Stahltrossen 15, 16 mit mehreren
Bojen 18, 19 verbunden, die jede für sich im Meere verankert sind. Am oberen
Ende des Rohrschachtes 12 befindet sich ein Aufbau 22, der mehreren Personen den Aufenthalt
gestattet. Eine Signallampe 23 oder sonstige Signaleinrichtungen zeigen vorbeikommenden Schiffen den Standort der Station
an und vermindern dadurch die Gefahr eines Rammens. Die Enden des ankommenden und
abgehenden Seekabels 2 und 3, das mehrere Adern besitzen kann> sind im Kabelführungsrohr
bis über den Meeresspiegel hochgeführt und in einer besonderen durch Fig. 2 veranschaulichten
Weise befestigt.
In Fig. 2 sind wieder mit 11 das Kabelführungsrohr,
mit 12 der Rohrschacht und mit 2 und 3 die beiden Kabelenden bezeichnet, die
nach Austritt aus dem Kabelführungsrohr bei 20 an einer Führungsrolle 24 vorbei auf eine
drehbar gelagerte Trommel 25 mit einigen Windungen aufgerollt sind. Zur Aufnahme
der Trommel ist der Zugangsschacht 12 oben auf einen Durchmesser von etwa 3 bis 4 m erweitert.
Die Kabelenden sind an der Achse . 27 · der Trommel befestigt und in ein biegsames
Gummikabel 28 mit einigen Metern Überschußlänge übergeführt. Dieses ist an einen Kabelendverschluß 29 angeschlossen,
von dem aus besondere Leitungen zum Verstärker führen. Die Trommel 25 ist beiderseits
mit einem Ansatz 26 versehen und kann durch je ein Drahtseil 30 (in der Figur verdeckt
gezeichnet) mittels einer geeigneten Aufzugsvorrichtung, die auch selbsttätig wirkend sein kann, zum Auf- und Abrollen
des Kabels gedreht werden. Auf diese Weise wird erreicht, daß die schwimmende Station
den wechselnden Höhen des Meeresspiegels (beispielsweise infolge des Wellenganges) folgen
kann, ohne daß das Kabel durch die Bewegungen mitgenommen wird. Ruckweise Stöße können auch durch Anbringen einer
starken Federung ausgeglichen werden.
In Fig. 3 ist die innere Ausgestaltung des Verstärkerbehälters· gezeigt. Es sind wieder
mit 10 die äußere Wandung des Verstärkerbehälters, mit 11 das Kabelführungsrohr, mit
12 der Zugangsschacht bezeichnet. Zur Erhöhung der Festigkeit sowie zum besseren
Schütze bei etwaigem Wassereinbruch ist der Behälter in etwa drei übereinanderliegende
Kammern unterteilt, die voneinander durch drucksichere Wände 33 und 34 getrennt sind.
Die Kammern sind untereinander sowie vom Zugangsschacht aus durch Schottüren 35, 36,
zugänglich. In der untersten Kammer können die notwendigen Batterien 31, 32
untergebracht werden, wobei die sich entwickelnden Säuredämpfe durch ein Lüftungsrohr
41 nach oben abgeführt werden. Die mittlere Kammer ist für die Aufstellung des
Verstärkergestelles 39 ' sowie eines Lademaschinenaggregates 38 und sonstiger Zusatzapparate
vorgesehen, während die obere Kammer 40 als zeitweiliger Aufenthaltsraum für einen Wärter und als Proviantraum sowie
zur Unterbringung der Schalter und Überwachungsapparaturen gedacht ist.
Fig1. 4 zeigt schematisch den Aufbau der Station bei Lagerung auf dem Meeresboden.
Der Verstärkerbehälter 10 ruht auf einem Rohr 46, das den gleichen oder auch gerin-
geren Durchmesser besitzen kann wie der Zugangsschacht 12 und unten in eine mit seitlichen
Rippen 43 ausgestattete Spitze ausläuft, die in den Meeresboden mehr oder weniger
weit eindringt. Im unteren Teil 42 ist das Rohr 46 zur Beschwerung mit Zement, Beton
o. dgl. ausgefüllt. Bei 44 und 45 befinden sich Öffnungen zur Einführung des Kabels, welches
wieder anschließend im Kabelführungsrohr 11 ähnlich wie in Fig. 1 hochgeführt
wird. Die Austrittsstelle bei 20 ist wasserdicht ausgeführt, braucht aber nicht druckfest
zu sein. Das Kabel wird nicht über eine Rolle geführt, sondern direkt befestigt, da Bewegungen
der Station in senkrechter Richtung bei dieser Ausführung nicht eintreten. Auch können die Verstrebungen der Fig. 1
und die Verankerung mittels Bojen wegfallen. In den übrigen Teilen entsprechen die Bezeichnungen
und Anordnungen denjenigen der Fig. ι bis 3."
Durch die Erfindung wird der besondere Vorteil erzielt, daß sowohl das Kabel als
auch der Verstärker den Beanspruchungen und Erschütterungen infolge der Wellenbewegung
des Meeres während des Betriebes entzogen sind und ferner ihre Lage im Meere
dauernd beibehalten können. Die zur Bedienung der Station nötigen Arbeiten und die
zeitweise Überwachung des Verstärkers während des Betriebes können jederzeit auch bei
unruhiger See leicht durchgeführt werden. Da das sich über den Meeresspiegel erhebende
Verstärkerzugangsrohr einen geringen Durchmesser von etwa 2 m erhalten kann, sind
die darauf durch die Meeresbewegungen ausgeübten Kräfte sowie bei festgelagerter Anordnung
die Auftriebsänderungen verhältnismäßig gering. Das Kabel ist vor zusätzlichen Beanspruchungen weitgehend geschützt, da
der Kabeleinführungspunkt nahe dem Schwerpunkt der schwimmenden Station, der infolge
seiner Lage im Meere den Drehpunkt für die Bewegungen der Station bildet, oder nahe dem
fest unterstützten Lagerpunkt der Station liegt und da senkrechte Bewegungen der
schwimmenden Station durch Längenänderungen des Kabels ausgeglichen werden.
Claims (7)
- Patentansprüche:i. Zwischenverstärkerstation für Fernmelde-Seekabel, insbesondere für Transozeankabel, deren Verstärkeranordnung in einem wasserdichten, druckfesten Behälter untergebracht ist, der zur Verlegung in einer vom Seegang unbeeinflußten Meerestiefe eingerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkeranordnung von außen durch einen sich über den Meeresspiegel erhebenden Schacht von beispielsweise rohrförmiger Gestalt und mit möglichst geringem Durchmesser zugänglich gemacht ist.
- 2. Zwischenverstärkerstation nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärkeribehälter durch drucksichere, mit Schottüren versehene Wände in einzelne Kammern unterteilt ist.
- 3. Zwischenverstärkerstation nach Anspruch ι und 2, gekennzeichnet durch ein innerhalb des Rohrschachtes und Verstärkerbehälters vorzugsweise zentrisch angeordnetes und mit diesem druckfest und wasserdicht verbundenes Kabelführungsrohr, dessen oberes Ende sich bis über den Wasserspiegel erhebt und in dessen untere Öffnung die Kabelenden unabgedichtet eingeführt sind.
- 4. Zwischenverstärkerstation nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwerpunkt der Station beispielsweise durch Verlängerung des Kabelführungsrohres und durch Beschweren des Rohrendes mit einem Gewicht an eine möglichst weit unterhalb des Verstärkerbehälters liegende Stelle so verlegt ist, daß die Kabeleinführungsstelle möglichst nahe an diesem künstlich geschaffenen Schwerpunkt liegt.
- 5. Zwischenverstärkerstation nach An- go sp'ruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Nähe des künstlich geschaffenen Schwerpunktes eine senkrechte und Pendelbewegungen der Station abdämpfende, an sich bekannte Stabilisierungsfläche angebracht ist.
- 6. Zwischenverstärkerstation nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabelenden nach Austritt aus dem oberen Ende des Kabelführungsrohres mit einigen Windungen über eine im erweiterten oberen Ende des Rohrschachtes drehbar gelagerte, mit einer Aufzugsvorrichtung versehene Trommel geführt wird.
- 7. Zwischenverstärkerstation nach Anspruch i, vorzugsweise für weniger tiefe Meeresstellen, dadurch gekennzeichnet, daß die Station beispielsweise mittels eines Rohres, dessen unterer Teil in eine Spitze ausläuft und durch Zementfüllung o. dgl. beschwert ist, auf dem Meeresgrunde gelagert ist.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES98179D DE574180C (de) | 1931-04-22 | 1931-04-22 | Zwischenverstaerkerstation fuer Fernmelde-Seekabel, insbesondere fuer Transozeankabel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES98179D DE574180C (de) | 1931-04-22 | 1931-04-22 | Zwischenverstaerkerstation fuer Fernmelde-Seekabel, insbesondere fuer Transozeankabel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE574180C true DE574180C (de) | 1933-04-10 |
Family
ID=7521281
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES98179D Expired DE574180C (de) | 1931-04-22 | 1931-04-22 | Zwischenverstaerkerstation fuer Fernmelde-Seekabel, insbesondere fuer Transozeankabel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE574180C (de) |
-
1931
- 1931-04-22 DE DES98179D patent/DE574180C/de not_active Expired
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