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I. Einsatzgebiet
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Die
Erfindung beschreibt eine konstruktive Bauweise für ein Offshore-Umspannwerk,
bestehend im wesentlichen aus einer Tragkonstruktion zur Montage
auf die Gründung,
aus einem Raum zur Aufnahme von Kabeln – hier aufrecht stehend mit
bogenförmiger
Unterseite, aus den elektrischen Anlagen nebst den die diese aufnehmenden
Containern und deren Auflagepunkten bzw. Stellflächen und aus einer Landeinrichtung
für Hubschrauber.
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II. Stand der Technik:
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Offshore-Bauwerke bestehen häufig
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- – aus
einer Gründung,
die die Verbindung mit dem Boden herstellt,
- – aus
einer Unterkonstruktion, die im wesentlichen aus unbeweglichen und
tragenden Bestandteilen besteht, und mindestens von der Wasseroberfläche bis
oberhalb der höchsten
Wellen reicht, sowie
- – aus
einer an Land oder im Hafen komplett vorgefertigten „Plattform” mit den
eigentlichen Betriebsvorrichtungen, die auf die Unterstruktur aufgesetzt
wird.
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Am
oberen Ende der Unterstruktur befinden sich Aufsetzpunkte für die Plattform.
Bei einem Offshore-Umspannwerk weist die Unterstruktur vertikale Schutzrohre
zum Einziehen von Seekabeln auf. Die als Plattform bezeichnete Struktur
weist häufig
ein „Kabeldeck” als untere
Etage auf, in dem die Seekabel eingezogen und sodann zu den entsprechenden elektrischen
Geräten
geführt
werden können.
Darüber
befinden sich dann die eigentlichen elektrischen Bauteile, und zwar
die Schaltanlagen meist in umschlossenen Räumen bzw. Containern, der Transformator
gelegentlich im Freien. Der Transformator als schwerstes Einzelbauteil
ist aus Gründen
des statischen Gleichgewichts häufig
mittig angeordnet.
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Die
Bauweise mit einem Kabeldeck ermöglicht
es prinzipiell, ein vertikal ankommendes Kabel nach einen Bogen
um 90 Grad von der Vertikalen in die Horizontalen in dieses Deck
einzuziehen, und dabei auch in diesem Deck abzulegen. Es ist möglich, das
Kabel anschließend
dort zu verziehen, bis schließlich
mit einem weiteren 90 Grad-Bogen in die Vertikale ein Anschluss
an ein elektrisches Gerät
erfolgt, das vorzugsweise für
einen Anschluss von unten vorbereitet ist. Vertikale Stützen können dann aber
nur sehr eingeschränkt
in diesem Kabeldeck vorhanden sein, da sie sonst beim Bewegen von
Kabeln hinderlich wären.
Die beiden 90-Grad-Bögen machen
einen Mindestabstand zwischen dem oberen Ende des Schutzrohrs und
der elektrischen Einrichtung erforderlich, und zwar vertikal wie
horizontal. Häufig
erfordert die Führung
der Kabel noch größere Abstände bzw.
Verlegstrecken.
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Häufig erfolgt
der komplette Aufbau der Umspannplattform einschließlich der
elektrischen Anlagen an Land bzw. im Hafen. Hierbei müssen dann
bereits alle Komponenten vorhanden sein, da ein nachträglicher
Einbau einzelner Anlagen offshore nur schwer möglich ist. Aufgrund des hohen
Gewichts der kompletten Plattform sind sehr leistungsstarke Kräne erforderlich,
die nur in begrenztem Umfang zur Verfügung stehen und die im Falle
von Schwimmkränen
auf sehr ruhige Wetterverhältnisse
angewiesen sind.
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Teilweise
wird der Transformator aus Gewichtsgründen nachträglich eingehoben.
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III. Probleme der bekannten Lösungen:
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Eine
Problem ist bei den bisherigen Lösungen
die Kabelführung
auf den Plattformen.
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Die übliche Bauweise
erlaubt die Verlegung der Kabel und insbesondere das Einziehen von
Kabeln vom Meeresboden zur Plattform erst, nachdem die Plattform
aufgestellt worden ist. Dies führt
zu vermehrtem Koordinationsaufwand zwischen der Verlegung der Seekabel
und dem Einbau der Plattform, weiterhin nach Einbau der Plattform
zu Verzögerungen,
bis die Kabel verlegt, mit Kabelendverschlüssen versehen und angeschlossen
worden sind.
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Besonders
problematisch sind diese zeitlichen Abhängigkeiten wegen dem hohen
Risiko wetterbedingter Verzögerungen
im Bauablauf bei der Installation von Offshore- Bauwerken ebenso wie bei der Kabelverlegung.
Verstärkt
wird dieses Problem durch die eingeschränkte Verfügbarkeit von Installationsgeräten bzw.
Kränen.
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Eine
Verlegung der Kabel vor Installation der Plattform ist bei üblicher
Bauweise mangels Einrichtungen zur zwischenzeitlichen Aufbewahrung
der Kabelenden, insbesondere unter Einhaltung der vorgeschriebenen
Kabelbiegeradien und unter Freihaltung des für die Plattform benötigten Platzes,
nicht möglich.
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Zusätzlich muss
bedacht werden, dass das Kabel nicht unmittelbar zu den elektrischen
Anlagen gezogen werden kann, mit denen es verbunden werden soll.
Vielmehr muss nach dem erstmaligen Einziehen des Kabels am Ende
des Kabels eine Einführung
in die elektrischen Anlagen vorbereitet bzw. ein Kabelendverschluss
hergestellt werden. Weiterhin ist eine gewisse Reserve an Kabellänge erforderlich. Das
Kabel muss also nicht nur während
des Einziehens und in der endgültigen
Einbauposition die zulässigen
Biegeradien einhalten, sondern muss auch von der einen in die andere
Position gebracht werden können.
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Eine
mittige Position des Transformators ist für dessen Kühlung und beim nachträglichen
Einheben nachteilig.
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IV. Neue Lösung
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Die
Erfindung beruht auf einer Unterkonstruktion für ein Offshore-Umspannwerk,
mit der ein geschlossener Raum für
die Kabelführung
verbunden ist.
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Dieser
Raum ist im wesentlich vertikal ausgedehnt, nicht horizontal wie
bei einem Kabeldeck. Dies ermöglicht
das Einziehen des bzw. der Seekabel in einem aufrecht stehenden
Bogen. Hierzu weist der Raum eine bogenförmiger Unterseite auf, bzw. bogenförmige Führungen, über die
das Kabel gezogen werden kann. Im Falle von Führungen können diese vorzugsweise an
den Wänden
dieses Raums befestigt werden. Mit einer Breite von beispielsweise 70
cm bis 150 cm würde
dieser Raum Menschen ausreichende Aufenthaltsmöglichkeiten und Bewegungsfreiheiten
geben (vgl. Anspruch 5). Die Zugänglichkeit
ist wesentlich bequemer, als es bei einem in seinem Hauptabmessungen ähnlich großen, aber
horizontal erstreckten Bereich der Fall wäre, wie bei einem Kabeldeck
mit 70 bis 150 cm Höhe.
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In
einer bevorzugten Bauweise (Anspruch 7) werden die übrigen elektrischen
Einrichtungen des Umspannwerks in zwei Module aufgeteilt errichtet:
- – ein
Hochspannungsteil mit dem Transformator, Hochspannungs-Blindstromkompensation
und ggf. Hochspannungsschaltanlagen, sowie
- – ein
umschlossener Raum (Container) mit den Mittelspannungsschaltanlagen
und evtl. sonstigen Einrichtungen, wie Notstromaggregat, Aufenthaltsraum
usw.
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Für einen
Transformator ist es von Vorteil, wenn dieser weitgehend frei steht
und die Kühlung nicht
von beidseitig angeordneten umschlossenen Räumen (Containern) beeinträchtigt wird.
Somit ist statt einer mittigen Lage eine am Rand gelegene Position
vorteilhaft.
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Vorzugsweise
werden alle Hochspannungseinrichtungen bereits an Land mit dem Transformator verbunden.
Entsprechend der Gewichtsverhältnisse wird
man sich diese für
den Hubvorgang „als
an den Transformator angehängt” vorstellen
können.
Damit muss am Einsatzort auf der Hochspannungsebene lediglich die
Einführung
des Kabels in das Modul mit Trafo vorgenommen werden – die eine
unvermeidlich Offshore vorzunehmende Tätigkeit darstellt.
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Nachdem
die Verbindungen auf der Mittelspannungsseite sonst vollständig innerhalb
des Moduls vorgenommen werden, muss zusätzlich zur ebenfalls unvermeidlichen
Einführung
der Mittelspannungskabels nur noch eine Verbindung zwischen der
Mittelspannungsseite des Hochspannungstransformators und dem Mittelspannungsmodul
(Container) Offshore hergestellt werden. Zusätzlich müssen sekundäre Steuer- und Versorgungsleitungen
zwischen diesen beiden Modulen installiert werden. Die Aufteilung
in zwei Module hat also kaum zusätzliche
Offshore-Installationsarbeiten
zur Folge.
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Da
es sich bei dem Transformator um das grundsätzlich schwerste Einzelbauteil
eines Umspannwerks handelt, werden zum gewichtsmäßigen Ausgleich die übrigen Teile
des Umspannwerks, insbesondere die raumumfassende Einheit mit den
Mittelspannungsschaltanlagen, ebenfalls nicht mittig auf die Unterstruktur
gesetzt, sondern es wird auch für diese
eine exzentrische Position vorgesehen.
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Dann
kann der erfindungsgemäß vorgesehene
Bogen etwa mittig über
die Unterkonstruktion geführt
werden. Die Unterkonstruktion weist dann auf beiden Seite der Bogenebene
Aufsetzpunkte und Befestigungen bzw. Stellflächen auf, auf denen die beiden
Module der elektrischen Anlagen befestigt werden. Damit befindet
sich der Bogen in unmittelbarer Nähe der wesentlichen elektrischen
Bauteile des Umspannwerks, bzw. in Nähe deren späterer Positionen. Die zunächst in
den Raum für
die Kabelführung eingezogenen
Kabel können
nach Aufstellung der Module jeweils seitlich herausgeführt und
auf kurzem Weg in die Mittelspannungsschaltanlagen bzw. die Hochspannungsanlagen
eingeführt
werden.
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Die
geringeren Einzelgewichte durch Aufteilung in zwei Module verbessern
bei Offshore-Windparks die Aussichten, diese Module mit denselben Hubgeräten einzuheben
(vorzugsweise Jack-ups), wie sie auch für die Installation der Windturbinen
im Einsatz sind. Die Kabelführung
in einem aufrecht stehenden Raum ist sehr gut mit einer Aufteilung
in zwei Module kombinierbar.
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Werden
stattdessen sämtliche
elektrischen Einrichtungen mit einer einzigen vorgefertigten Plattform
aufgestellt (Anspruch 8), wird der Raum für die Kabelführung vorteilhaft
von der Unterkonstruktion weg gerichtet sein, um die Mitte der Unterkonstruktion
für die
Aufstellung dieser Plattform freizuhalten, oder aber die Plattform
weist eine entsprechende Öffnung
auf und wird über
den Bogen hinüber „ge stülpt”.
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Bei
der weiteren Bewegung der Kabel nach erstmaligem Einzug in den geschlossenen
Raum für die
Kabelführung
kann man sich zugute machen, dass nach Trennung eines mehradrigen
Seekabels in Einzelleiter die zulässigen Biegeradien der Einzelleiter
geringer sind als vorher die des Seekabels. Daher kann ein Ausbau
der bogenförmigen Unterseite
des umschlossenen Raums es ermöglichen,
weitere Bereiche eines ebenfalls umschlossenen Bereichs für die Kabelführung zu
nutzen (Anspruch 4). Dieser Vorgang kann durch weitere Führungen
und ggf. Hubvorrichtungen, die das oft beträchtliche Gewicht des Kabels
tragen, unterstützt
werden. Günstig
sein könnten
Seile, die am mehreren Stellen im oberen Teil des geschlossenen
Raums befestigt sind und in mehreren Schlingen um das Kabel geführt sind.
Im Falle einer bogenförmigen
Führung
an der Wand des Raumes reicht es aus, das Kabel aus diesen Führungen
zu entnehmen.
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Die
Trennung in Einzeladerns sowie die Erstellung bzw. Vorbereitung
eines Anschlusses am Kabelende (Kabelendverschluss) kann in dem
umschlossenen Raum und damit unabhängig von Umwelteinflüssen vorgenommen
werden.
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Das
eine Ende des Kabelbogens schließt an die vertikalen Schutz-
und Führungsrohre
(J-tubes) für
die Kabel an, in denen die Kabel aus dem Meer in Richtung Plattform
geführt
werden (Anspruch 6). Diese Rohre können innerhalb oder außerhalb
der tragenden Rohre der Unterkonstruktion angeordnet werden.
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Die
gesamte Unterkonstruktion mit Aufsetzpunkten bzw. Stellflächen sowie
dem Raum zur Kabelführung
mit bogenförmiger
Unterseite wird vorzugsweise als ein vorgefertigtes Teil auf der
Gründung
installiert. Möglich
ist aber auch eine gesonderte Errichtung dieses Raumes und Verbindung
mit der übrigen
Unterkonstruktion am Einsatzort. Danach können die elektrischen Anlagen
und die Kabel in beliebiger Reihenfolge modular auf der Tragkonstruktion
installiert werden. Ungünstig
wäre eine
Errichtung dieses Raumes erst nach Installation der wesentlichen
elektrischen Bauteile.
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Ein
nach oben offener Transformator ist auf See meist einer erhöhten Verschmutzung
durch Vögel
ausgesetzt. Daher ist eine Abdeckung sinnvoll. Gleichzeitig weist
ein Offshore-Umspannwerk zur Verbesserung der Zugänglichkeit
meist einen Hubschrauber-Landeplatz auf. Es bietet sich an, die
Aufgaben des Verschmutzungsschutzes für den Transformator und des
Landeplatzes mit zusammenhängenden
Bauteilen zu gewährleisten.
Da der umschlossene Raum (Container) mit den Mittelspannungsschaltanlagen
typischerweise eine größere Fläche einnimmt
als der Transformator, können
zwei Teile der Hubschrauber-Landefläche zusammengeklappt auf dessen
Oberseite angeordnet und dies alles zusammen zum Einsatzort transportiert
werden (Anspruch 9). Später,
nach Einbau des Transformators, kann diese Hubschrauber-Landefläche dann aufgeklappt
werden. Der Raum mit der bogenförmigen
Kabelführung
kann dabei ggf. als Abstützung
für die
Helikopter-Landefläche dienen.
An der Hubschrauber-Landefläche
kann dann auch eine seitliche Umschließung für den Transformator befestigt sein,
die nach dem Aufklappen der Landefläche heruntergelassen wird,
beispielsweise in Form eines Gitters bzw. Netzes.
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In
einer ebenfalls möglichen
Ausführung
wird der Hubschrauberlandeplatz bereits mit der Unterkonstruktion
installiert und ist dort vorzugsweise mit dem Raum für die Kabelführung verbunden
(Anspruch 10). Auch dann können
zwei Teilbereiche des Hubschrauberlandeplatzes klappfähig gestaltet
werden, und jeweils zum Zweck der Aufstellung der darunter vorgesehenen
Anlagen hoch- bzw. weggeklappt werden. Gegebenenfalls ist immer
wenigstens ein Teil des Landeplatzes in der Endposition, da ein Transport
der Unterkonstruktion mit zwei hochgeklappten Hälften des Landeplatzes zusätzliche
konstruktive Aufwendungen zur Folge hätte. Wenn vor Errichtung der
Unterkonstruktion bereits absehbar ist, welche Komponente als nächstes installiert
werden soll, kann die entsprechende Hälfte des Landeplatzes bereits
in aufgeklappter Position zum Einsatzort gebracht werden.
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Die
Zuordnung der Hubschrauberlandeplatzes kann u. a. von Gewichtsgründen bestimmt
sein, wenn bei einzelnen Komponenten (Unterkonstruktion bzw. eines
der Module) bestimmte Gesamtgewichte nicht überschritten werden sollen.
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Nachdem
in der Regel Hochspannungskabel mit größerem Biegeradius und Mittelspannungskabel mit
kleinerem Biegeradius zum Einsatz kommen, ist eine Zweiteilung des
Bereichs für
die Kabelführung sinnvoll,
wobei der Bereich für
die Mittelspannungskabel unterhalb des anderen Bereichs liegt (Anspruch
11).
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In
bevorzugter Bauweise besteht das gesamte Umspannwerk, abgesehen
von den Kabeln, aus den in Anspruch 12 benannten vier Teilen.
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Zur
Einsparung von Höhe
kann der Bogen bereits unterhalb der Höhe der Aufstellung der beiden
Modulen beginnen (Anspruch 13). Im Falle einer auf einem Großrohr (Monopile)
ruhenden Konstruktion hat dies eine entsprechende Einschlitzung
in dem Haupttragrohr der Unterkonstruktion zur Folge.
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Der
Bogen zur Kabelführung
muss nicht unbedingt über
volle 180 Grad führen.
Möglich
ist beispielsweise auch eine Biegung um nur 90 Grad in die Horizontale
während
des Einziehens des Seekabels. Bei einem Kabeldeck findet ebenfalls
zunächst
eine Umlenkung in die Horizontale statt, wobei allerdings das weitere
Verziehen der Kabel zunächst
innerhalb des horizontalen Bewegungsraums des Kabeldecks stattfindet,
bis eine letzte Umlenkung zu den oberhalb gelegenen, aktiven elektrischen
Einrichtungen stattfindet. Demgegenüber soll hier ein nachfolgendes
Verziehen des Kabels zunächst
in einem im wesentlichen vertikalen Bewegungsraum vorgenommen werden,
der sich grundsätzlich
auf der Höhe
der übrigen
elektrischen Einrichtungen befindet. Insbesondere kann das Seekabel
zunächst
nur über
einen 90 Grad-Winkel eingezogen werden, dann aber nach Aufteilung
der Einzelader noch eine Kabelführung
mit einem vollen 180 Grad-Bogen vorgenommen werden.
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Die
weitere Kabelführung
wird dann in der Regel seitlich aus dem vertikalen Raum (4)
hinaus führen.
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Es
wäre allerdings
möglich,
dass die Module mit dem elektrischen Anlagen Anschlusspunkte für die Kabel
aufweisen, die in den Bereich unterhalb des Bogens auskragen, und
vorzugsweise einen Anschluss der Kabel von oben ermöglichen.
Dann könnte
nach
- – Aufteilung
der Kabel in die Einzeladern – mit
resultierender Reduzierung der zulässigen Biegeradien
- – Vornahme
der auf einen geschützten
Raum angewiesenen Arbeiten am Kabel (Herstellung Kabelendverschluss)
und
- – Entfernung
der bogenförmiger
Unterseite (6) bzw. Führung
des Raumes (4) das Kabel nach einem einfachen Bogen um
180 Grad von oben her angeschlossen werden. Wegen der auskragenden
Anschlusspunkte kann das entsprechende Modul dann nicht bloß von oben
abgesenkt werden, sondern muss ein Stück in den Bogen „hin eingesteckt” werden,
bevor es endgültig
abgesenkt wird.
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In
einer verwandten Bauweise wird ebenfalls ein vertikaler, also schlitzartiger
Raum für
das Verziehen von Kabeln freigehalten. Das Kabel wird aber gemäß der allgemeineren
Formulierung in Anspruch 16 nicht unbedingt über eine bogenförmige Führung geleitet.
Es ist ebenfalls möglich,
dass das Seekabel zunächst
in eine vollständig
vertikale Führung
eingezogen wird, und dann erst später in den schlitzartiger Raum
umgelegt wird, ggf. wiederum nach Aufteilung in Einzeladern. Dieser
Freiraum kann bereits mit der Unterkonstruktion verbunden sein,
er kann aber ebenso erst mit der einzuhebenden Plattform als umschlossener
Raum zur Verfügung
stehen.
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Bei
einer vertikalen, einem Schornstein ähnlichen Führung würden im Verhältnis zur
Höhe erhebliche
Biegemomente auftreten, wenn das Kabel über ein Zugseil eingezogen
wird, und das Zugseil am obere Ende der Führung um etwa 90 Grad umgelenkt und
z. B. von dem Kabellegeschiff aus eingezogen wird. Deshalb würde sich
am oberen Ende der Führung
vorzugsweise eine Umlenkrolle befinden, die das Zugseil um ca. 180
Grad umlenkt. Am unteren Ende der Führung könnte sich dann ggf. eine weitere Umlenkrolle
befinden, so dass das Zugseil aus beliebiger Richtung gezogen werden
kann. Auf die Führung
würde dann
hauptsächlich
die Kraft in dem Zugseil wirken (als Druckkraft doppelter Stärke), aber Momentlasten
würden
vermieden.
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Die
Verfahrensansprüche
2 bis 4 beschreiben insbesondere die bevorzugte Abfolge beim Einziehen
der Kabel.
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V. Vorteile
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Hauptvorteil
der Erfindung ist die zeitliche Unabhängigkeit bei der Installation
der übrigen
Anlagenbestandteile nach Installation der Unterkonstruktion. Insbesondere
die Installation der Kabel ist unabhängig von der Installation der übrigen elektrischen Anlagen
vor oder nach derselben möglich.
Ebenfalls vorteilhaft ist die zentrale Lage des Kabelbogens. Dabei
werden kurze Kabelstrecken, eine Führung der Kabel mit wenig Biegungen
unter Einhaltung der zulässigen
Biegeradien der Kabel sowie günstige
Arbeitsverhältnisse
(genügende
Stehhöhe
im Bereich der Kabelführung)
gewährleistet.
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Die
beiden anderen Module mit Hochspannungs- und Mittelspannungsanlagen
können
jeweils an Land komplett vorgefertigt werden und müssen dann
nur noch auf den vorbereiteten Halterungen bzw. Stellplätzen befestigt
werden.
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Die
Aufteilung in zwei Module ermöglicht
die Offshore-Installation der vergleichsweise leichten Einzelkomponenten
mit kleineren Kraneinheiten, vorzugsweise mit für die Errichtung von Windturbinenvorhandenen
Kränen
auf Jackups, und deren einfachen Anschluss durch die einfache und
zentrale Kabelanordnung.
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VI. Ausführungsbeispiel und Zeichnung
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In
der 1 dargestellt wird eine Ansicht des Umspannwerks,
hier beispielhaft auf einer Gründung mit
einem Großrohr 2 angeordnet.
Grundsätzlich
ist die Installation auf jeder Offshore Gründungskonstruktion möglich, z.
B. Schwerkraft- oder Pfahlgründung
als Monopfahl-, Tripod- oder Jacket-Gründung.
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Durch
die J-Tubes 3 werden die im Meeresboden verlegten Kabel 7, 8 nach
oben geführt
und dort an der Stelle 9 von unten in den geschlossenen Raum 4 mit
der bogenförmigen
Unterseite eingeführt. Nach
Einziehen in den Kabelbogen werden die Kabel durch Klemmeinrichtungen 5 an
einem Zurückrutschen
gehindert. Innerhalb des geschlossenen Raums 4 werden die
Kabel entsprechend des je nach Kabel zulässigen Biegeradius entlang
einer bogenförmigen
Führung
bzw. Unterseite 6 weitergeführt. Bei unterschiedlichen
Kabeln, z. B. Hochspannungskabeln 7 und Mittelspannungskabeln 8,
können
bogenförmige
Führungen 6 für verschiedene
Kabelradien innerhalb des geschlossenen Raums 4 angeordnet
werden. Für
Installationszwecke und als Zwischenzustand können die Kabel 7, 8 auf
der der Einführung
gegenüberliegenden
Seite nach unten herausgeführt
werden, und dort in einer zusätzlichen provisorischen
Führung 10 gehalten
werden.
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2 zeigt
eine um 90 Grad gedrehte Ansicht der Umspannplattform. Dementsprechend
ist der geschlossene Raum 4 mit dem Kabelbogen mit seiner
Schmalseite dargestellt. Auf der einen Seite des geschlossenen Raums
sind die Hochspannungseinrichtungen angeordnet, insbesondere der
Transformator 12 sowie ggf. weitere Bauteile wie eine Kompensationsdrossel
und eine Hochspannungsschaltanlage. Auf der anderen Seite ist ein
Container 11 für
Mittelspannungsschaltanlagen angeordnet und ruht dort u. a. auf
einem Kragarm 1. Oberhalb des Containers 11 ist
eine Hubschrauberlandeplattform 14 klappbar an dem geschlossenen
Raum mit dem Kabelbogen 4 befestigt. Der Teil der Klappvorrichtung,
der über
den Transformator 12 geklappt werden kann, ist aufgeklappt
dargestellt.
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3 zeigt
die Unterkonstruktion des Umspannwerks im Grundriss. Die Unterkonstruktion weist
neben dem umschlossenen Raum 4 mit dem Kabelbogen direkt
an einem Großrohr 2 befestigte Haltevorrichtungen
bzw. Kragarme 1 auf, die entsprechend der erforderlichen
Tragfähigkeit
angeordnet und bemessen werden. Im Bereich des Stellplatzes für den Transformator
und die Schaltanlagen wurde hier eine begehbare Fläche 20 dargestellt,
die z. B. mit Gitterrosten und Geländern ausgestaltet sein kann.
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4 zeigt
das Umspannwerkes im Grundriss nach Installation der Container mit
den Mittelspannungseinrichtungen 11, des Transformator 12 und
der Schaltanlagen 13.
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Die
nun verdeckten Kragarme tragen direkt den Container 11 mit
den Mittelspannungsanlagen und unterstützen die Aufstellpunkte bzw.
Stellflächen für Transformator 12 und
weitere Hochspannungsanlagen 13 auf der Fläche 20.
Der Anschluss der Kabel an die elektrischen Anlagen 11, 12 und 13 erfolgt
auf kurzem Weg aus bzw. durch den geschlossenen Raum 4 mit
dem Kabelbogen. Dargestellt sind die Verbindungen 17 von
zwei Mittelspannungsseekabeln zu der Mittelspannungsschaltanlage
im Container 11. Von dort wird ein Mittelspannungskabel 15 unter
dem Raum 4 mit dem Kabelbogen hindurch in den Transformator 12 geführt. Mit
dem Transformator 12 ist der Container 13 für die Hochspannungsschaltanlage/Drossel über einen
tragenden Kragarm 18 verbunden. Entlang dieses tragenden
Verbindung 18 wird auch das Hochspannungsleitung 19 vom
Transformator 12 zum Container 13 mit der Hochspannungsschaltanlage/Drossel
geführt.
Das Hochspannungsseekabel 16 wird durch eine der J-Tubes 3 nach
oben geführt,
dann bogenförmig über die
hier nicht erkennbare Führung
durch den Raum 4 und dann seitlich zu dem Container 13 geführt.