EP2351885A1

EP2351885A1 - Offshore-Bauwerk

Info

Publication number: EP2351885A1
Application number: EP10002194A
Authority: EP
Inventors: Falk Lüddecke; Dirk Kassen; René Surma
Original assignee: WeserWind GmbH
Current assignee: Weserwind Offshore Construction Georgsmarienhuette GmbH
Priority date: 2010-01-07
Filing date: 2010-02-09
Publication date: 2011-08-03

Abstract

Offshore-Bauwerke, insbesondere Offshore-Umspannanlagen, verfügen über ein als Plattform dienendes Oberteil (11) und eine Gründungsstruktur. Bei bekannten Offshore-Anlagen ist die Gründungsstruktur aus vier Gründungspfählen an den Ecken des Oberteils (11) gebildet. Die Gründungspfähle schränken die Nutzfläche des die Plattform bildenden Oberteils (11) ein. Die Erfindung sieht es vor, das Offshore-Bauwerk mit einer einzigen, zentralen Gründungssäule (10) zu versehen, die sich durch einen mittigen Durchbruch (12) des die Plattform bildenden Oberteils (11) erstreckt. Die einzige zentrale Gründungssäule (10) kann auch genutzt werden, wodurch der von der Gründungssäule (10) eingenommene Raum in der Mitte des Oberteils (11) nicht verloren geht. Außerdem lässt sich die einzige Gründungssäule (10) einfacher absenken und im Meeresboden verankern als mehrere Gründungspfähle.

Description

Die Erfindung betrifft ein Offshore-Bauwerk, insbesondere ein Offshore-Umspannwerk, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Auf See errichtete Offshore-Bauwerke weisen ein vorzugsweise schwimmfähiges Oberteil, das im Fachjargon "Topside" genannt wird, und mindestens eine dieser tragenden Gründungsstruktur auf. Das Oberteil und die mindestens eine Gründungsstruktur werden üblicherweise getrennt zum Einsatzort auf See transportiert und montiert. Das ist sehr aufwendig. Insbesondere ist die Verbindung des Oberteils mit der jeweiligen Gründungsstruktur auf See schwierig.
Zur Vereinfachung der Errichtung von Offshore-Bauwerken ist es bereits bekannt, das Oberteil zusammen mit an ihren Ecken angeordneten Gründungsstrukturen zum vorgesehenen Standort auf See zu transportieren. Dazu ist das Oberteil schwimmfähig ausgebildet. Die an den Ecken desselben angeordneten Gründungsstrukturen sind während des Transports zum Einsatzort hochgezogen. Am Einsatzort werden die Gründungsstrukturen abgesenkt, auf dem Meeresboden durch geeignete Gründungsmittel verankert, und das Oberteil an den nach der Verankerung im Meeresboden als Beine dienenden Gründungsstrukturen hochgefahren. Die an den Ecken des Oberteils angeordneten beinartigen Gründungsstrukturen nehmen relativ viel Platz in Anspruch, sodass die Fläche des Oberteils um den von den üblicherweise vier als Beine dienenden Gründungsstrukturen eingenommenen Platz vergrößert werden muss. Das führt zu einer nicht unerheblichen Erhöhung der Kosten eines solchen Offshore-Bauwerks.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Offshore-Bauwerk, und zwar insbesondere ein Offshore-Umspannwerk, zu schaffen, das keinen nennenswerten zusätzlichen Platz für die mindestens eine Gründungsstruktur beansprucht und sich gleichwohl einfach installieren lässt.
Ein Offshore-Bauwerk zur Lösung dieser Aufgabe weist das Merkmal des Anspruchs 1 auf. Demnach ist eine einzige Gründungsstruktur vorgesehen, die sich durch das Oberteil (eine sogenannte "Topside") erstreckt und die Gründungsstruktur sowie das Oberteil relativ zueinander beweglich. Die einzige Gründungsstruktur erstreckt sich vorzugsweise zentral, insbesondere mittig, durch das Oberteil, wodurch mehrere Gründungsstrukturen an den Ecken des Oberteils nicht mehr erforderlich sind. Durch die zentrale Anordnung kann auch die Gründungsstruktur zur Unterbringung von Komponenten des Offshore-Bauwerks, insbesondere des Offshore-Umspannwerks, dienen. Dadurch wird der vorzugsweise in der Mitte des Oberteils von der Gründungsstruktur eingenommene Raum nutzbar gemacht.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Offshore-Bauwerks ist die einzige, zentrale Gründungsstruktur als eine Einheit ausgebildet. Vorzugsweise weist die einheitliche zentrale Gründungsstruktur eine Rahmen- bzw. Fachwerkstruktur auf. Eine solche Gründungsstruktur lässt sich sehr stabil ausbilden. Durch die Fachwerkstruktur wird Raum im Inneren der Gründungsstruktur zur Aufnahme entsprechender Komponenten des Offshore-Bauwerks, insbesondere eines Offshore-Umspannwerks, geschaffen.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des Offshore-Bauwerks sieht es vor, dass die Gründungsstruktur ganz oder mindestens in einem oberen Bereich säulenartig ausgebildet ist. Bevorzugt verfügt die Gründungsstruktur mindestens im oberen Bereich über einen gleichbleibenden Querschnitt, der eine beliebige Gestalt aufweisen kann. Bevorzugt verfügt die Gründungsstruktur über einen viereckigen Querschnitt. Durch die säulenartige Ausbildung der Gründungsstruktur ist es möglich, nach der Verankerung derselben im bzw. auf dem Meeresboden das Oberteil an der einzigen, zentralen Gründungsstruktur so weit hochzufahren, dass es sich nicht mehr im Wasser befindet.
Es ist weiterhin vorgesehen, die zentrale Gründungsstruktur ggf. zur Aufnahme eines Teils der technischen Komponenten des Bauwerks, insbesondere des Umspannwerks, auszubilden. Bevorzugt weist die zentrale Gründungsstruktur im oberen Bereich wenigstens einen geschlossenen Aufnahmeraum für bestimmte technische Komponenten auf. Auf diese Weise kann der Platz, den die sich zentral, insbesondere mittig, durch das Oberteil erstreckende Gründungsstruktur einnimmt, genutzt werden, sodass der gesamte vom Oberteil umspannte Raum zur Unterbringung der Komponenten des Offshore-Bauwerks, insbesondere des Offshore-Umspannwerks, nutzbar ist. Denkbar ist es auch, einen Teil des unterhalb des Oberteils liegenden Raums der säulenartigen Gründungsstruktur zu nutzen, und zwar zur Unterbringung bestimmter Komponenten des Offshore-Bauwerks oder des Umspannwerks, insbesondere Kabel und/oder Leitungen. Nutzbar ist ein solcher von der säulenartigen Gründungsstruktur umspannter Raum vor allem deshalb, weil die Querschnittsfläche der einzigen säulenartigen Gründungsstruktur größer ist als die Querschnitte der einzelnen beinartigen Gründungsstrukturen an allen vier Ecken des Oberteils.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die zentrale Gründungsstruktur eine Plattform aufweist. Hierbei kann es sich um eine Arbeitsplattform oder ein Landedeck für ein Fluggerät oder ggf. auch beides handeln. Hierdurch wird eine weitere Nutzungsmöglichkeit der zentralen Gründungsstruktur geschaffen.
Die Erfindung sieht es weiterhin vor, der zentralen Gründungsstruktur am unteren Ende Gründungsmittel zuzuordnen. Bei den Gründungsmitteln kann es sich um gängige Gründungsmittel handeln, beispielsweise Suction Cans, Groutzapfen oder Pile Sleeves. Dadurch kann die zentrale Gründungsstruktur auf verschiedene Weise, je nach Art und Beschaffenheit des Meeresgrundes, auf demselben verankert werden.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Offshore-Bauwerks sind der säulenartigen Gründungsstruktur Kabel zur Zu- und Abfuhr elektrischer Energie und/oder Versorgungs- bzw. Entsorgungsleitungen zugeordnet. Vorzugsweise sind mindestens die Kabel in Schutzrohren untergebracht. Die Kabel und Leitungen lassen sich vor der Installation der Gründungsstruktur montieren, sodass die insoweit vorkonfektionierte Gründungsstruktur als Einheit auf dem Meeresboden verankerbar ist. Dazu bietet die fachwerkartige Gründungsstruktur im Inneren Platz zur geschützten Unterbringung von Kabeln und Leitungen, insbesondere wenn diese zusätzlich in Schutzrohren verlegt sind.
Nach einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Oberteil wenigstens einen geschlossenen Raum, vorzugsweise in mehreren Etagen, aufweist. Dadurch stehen im oder auf dem Oberteil mehrere Ebenen für die Komponenten des Offshore-Bauwerks, insbesondere des Offshore-Umspannwerks, zur Verfügung. Beim Oberteil mit mehreren Ebenen befinden sich in denselben mindestens zwei übereinanderliegende Räume. In den geschlossenen Räumen können vor allem empfindliche Komponenten geschützt vor Umwelteinflüssen wasserdicht untergebracht werden. Solche Komponenten, die im Freien unterbringbar sind, beispielsweise Transformatoren eines Offshore-Umspannwerks, lassen sich auf dem oberen Deck, der Plattform, des Oberteils anordnen. Dadurch kann auch das sich im Freien befindende Deck des Oberteils des Offshore-Bauwerks genutzt werden.
Das Oberteil ist nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung als ein räumliches, insbesondere fachwerkähnliches Tragwerk ausgebildet. Vorzugsweise ist in dem Tragwerk der mindestens eine geschlossene Raum zur Aufnahme ausgewählter Komponenten des Offshore-Bauwerks bzw. des Offshore-Umspannwerks mit geschlossenen Wänden versehen. Das fachwerkähnliche Tragwerk gibt dem Oberteil die nötige Stabilität, um einerseits zum schwimmenden Transport des Offshore-Bauwerks zum Installationsort und andererseits als frei an der einzigen Gründungsstruktur hängendes formstabiles plattformartiges Gebilde dienen zu können.
Es ist des Weiteren vorgesehen, dass das Oberteil einen zentralen, vorzugsweise mittigen, vertikalen Durchbruch zur Durchführung der säulenartigen Gründungsstruktur aufweist. Insbesondere korrespondiert der zentrale Durchbruch im Oberteil mit dem Querschnitt der säulenartigen Gründungsstruktur. Dadurch ist es möglich, das die säulenartige Gründungsstruktur umgebende Oberteil geführt an der säulenartigen Gründungsstruktur auf und ab zu bewegen bzw. die säulenartige Gründungsstruktur geführt am schwimmenden Oberteil abzusenken oder anzuheben.
Die Erfindung sieht es des Weiteren vor, die säulenartige Gründungsstruktur mit mindestens einer Offshore-Zugangseinrichtung zu versehen. Dadurch ist es möglich, dass Offshore-Bauwerk bzw. das Offshore-Umspannwerk von See her zu betreten. Dieses kann von der Gründungsstruktur aus geschehen, wenn das von dieser getragene Oberteil soweit hochgefahren ist, dass ein direkter Zugang zum Oberteil nicht möglich ist. Dann ist das Offshore-Bauwerk von der Gründungsstruktur aus betretbar und von der Gründungsstruktur das Oberteil erreichbar. Die Gründungsstruktur dient dabei sozusagen als Treppenhaus.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines als Offshore-Umspannwerk ausgebildeten Offshore-Bauwerks in einer Betriebsstellung,
Fig. 2 das Offshore-Umspannwerk der Fig. 1 in einer Seitenansicht,
Fig. 3 das Offshore-Umspannwerk der Fig. 1 und 2 in einem mittigen Vertikalschnitt,
Fig. 4 das Offshore-Umspannwerk der Fig. 1 bis 3 in einer Draufsicht,
Fig. 5 eine schematische Seitenansicht des Offshore-Umspannwerks in einer Transportstellung,
Fig. 6 das Offshore-Umspannwerk in einer Zwischenstellung gemäß der Darstellung der Fig. 5, und
Fig. 7 das Offshore-Umspannwerk in der Betriebsstellung in einer Darstellung analog zur Fig. 5.

Die Figuren zeigen ein Offshore-Bauwerk, das als Offshore-Umspannwerk ausgebildet ist. Die Erfindung eignet sich aber auch für andere Offshore-Bauwerke, wie z. B. Offshore-Windenergieanlagen oder Offshore-Plattformen.
Das hier gezeigte Offshore-Umspannwerk weist eine einzige Gründungsstruktur, die als zentrale Gründungssäule 10 ausgebildet ist, und ein kastenartiges Oberteil 11 auf. Die Gründungssäule 10 erstreckt sich durch einen mittigen Durchbruch 12 im Oberteil 11. Der Durchbruch 12 ist korrespondierend zum Querschnitt der Gründungssäule 10 ausgebildet.
Die Gründungssäule 10 ist gegenüber dem schwimmbaren Oberteil 11 auf- und abbewegbar im Durchbruch 12 geführt. Dadurch ist die Gründungssäule 10 von der in der Fig. 5 gezeigten hochgefahrenen Transportstellung auf den Meeresgrund 13 absenkbar in die in der Fig. 6 gezeigte Verankerungsstellung. Ebenso ist das Oberteil 11 an der Gründungssäule 10 hochfahrbar in die in der Fig. 7 gezeigte Betriebsstellung des Offshore-Umspannwerks. Dabei befindet sich das Oberteil 11 mit Abstand über dem Meeresspiegel 14.
Die Relativbewegung zwischen der Gründungssäule 10 und dem Oberteil 11 erfolgt durch geeignete Hubmittel, beispielsweise Seilwinden, Zahnstangengetriebe oder Schrittgetriebe. Diese in den Figuren nicht gezeigten Hubmittel können dauerhaft oder temporär (nur zur Installation des Offshore-Umspannwerks) der Gründungssäule 10 und/oder dem Oberteil 11 zugeordnet sein.
Die Gründungssäule 10 ist im hier gezeigten Ausführungsbeispiel als eine gitterartige, dreidimensionale Tragstruktur ausgebildet. Diese verfügt gemäß dem in den Figuren gezeigten Beispiel der Erfindung über einen über die gesamte Höhe bzw. Länge gleichbleibenden, viereckigen Querschnitt. Demzufolge ist die gezeigte fachwerkartige Gründungssäule 10 aus vier senkrechten und parallel zueinander verlaufenden Eckstielen 15 aus Rohren beliebigen Querschnitts und dazu äquidistant angeordnete Aussteifungen, und zwar überwiegend Diagonalstreben 16, gebildet. Auch die Diagonalstreben 16 können aus Rohren beliebigen Querschnitts gebildet sein. Die Eckstiele 15 und die Diagonalstreben 16 sind miteinander verschweißt zu einer die Gründungssäule 10 bildenden einteiligen Einheit.
Die Gründungssäule 10 weist an ihrem unteren Ende Gründungsmittel auf. Es ist jeweils ein Gründungsmittel am unteren Ende jedes der vier Eckstiele 15 angeordnet. In den Figuren sind als sogenannten Suction Cans 17 ausgebildete Gründungsmittel gezeigt. Hierbei handelt es sich um unten offene fassartige Hohlkörper. An den unteren Enden der Eckstiele 15 können aber auch andere Gründungsmittel, wie beispielsweise Groutzapfen oder Pile Sleeves vorgesehen sein. Die Art der verwendeten Gründungsmittel richtet sich unter anderem nach der Beschaffenheit des Meeresbodens, auf bzw. in dem die Gründungssäule 10 verankert ist.
Am oberen Ende der Gründungssäule 10 ist ein ebenflächiges Deck 18 vorgesehen, bei dem es im vorliegenden Falle um ein Landedeck für z. B. Hubschrauber handelt. Die Fläche des Decks 18 ist größer als die Querschnittsfläche der Gründungssäule 10, sodass das Deck 18 einen umlaufenden Überstand 24 gegenüber der Gründungssäule 10 aufweist. Das obere Ende der Gründungssäule 10 kann auch ein zu einem anderen Zweck, z. B. als Arbeitsplattform, dienendes Deck 18 aufweisen. Ebenso kann das Deck 18 auch wahlweise zu verschiedenen Zwecken verwendet werden.
Im oberen Endbereich der Gründungsstruktur befindet sich unter dem Deck 18 ein vorzugsweise geschlossener Raum 19. Dieser kann ggf. in mehrere Räume unterteilt sein und auch über mehrere Etagen verfügen zur Bildung übereinanderliegender Teilräume. Der vorzugsweise geschlossene Raum 19 ist gebildet durch aufrechte Wände, die die Fachwerkstruktur der Gründungssäule 10 ausfüllen oder von innen bzw. von außen an der Fachwerkstruktur befestigt sind. Die Decke des Raums 19 ist vom Deck 18 gebildet. Der Boden des Raums 19 kommt durch ein Zwischendeck 20 zustande. Im ggf. in Teilräume unterteilten Raum 19 sind ausgewählte Komponenten des Offshore-Umspannwerks angeordnet. Das sind technische Anlagen, Einrichtungen und Aggregate, vorzugsweise im Wesentlichen elektrische Anlagen, Einrichtungen und Aggregate sowie sonstige Neben- und Hilfsanlagen des Offshore-Umspannwerks. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um Komponenten, die vor äußeren Umwelteinflüssen geschützt im geschlossenen Raum 19 untergebracht werden müssen. Mit Abstand unter dem Zwischendeck 20 befindet sich ein unteres Deck 21. Dieses untere Deck 21 ist auf der Höhe der unteren Ebene des in der Betriebsstellung des Offshore-Umspannwerks hochgefahrenen Oberteils 11 angeordnet.
Der Gründungssäule 10 ist unterhalb des hochgefahrenen Oberteils 11 mindestens ein Offshore-Zugangssystem zugeordnet, das in den Figuren nicht gezeigt ist. Das Offshore-Zugangssystem dient zum Betreten und Verlassen des Offshore-Umspannwerks über ein Versorgungsschiff oder dergleichen. Dazu ist das Offshore-Zugangssystem in einer solchen Höhe der Gründungssäule 10 zugeordnet, dass es vom Deck eines Schiffs erreichbar ist. Über Treppen oder Leitern in der Gründungssäule 10 kann vom Offshore-Zugangssystem das untere Deck 21 der Gründungssäule 10 erreicht werden, um Zugang zum geschlossenen Oberteil 11 zu erhalten.
Die Gründungssäule 10 verfügt des Weiteren über fest verlegte elektrische Leitungen 25 und/oder, nicht gezeigte Rohre zu Ver- und Entsorgungszwecken. Zumindest die elektrischen Leitungen sind in Schutzrohren verlegt. Die elektrischen Leitungen und die Anschlüsse sind derart vorzugsweise geschützt innerhalb der Umrisse der Gründungssäule 10 angeordnet, dass hieran auf oder im Meeresgrund 13 verlegte Leitungen und Kabel angeschlossen werden können, beispielsweise elektrische Leistungskabel, worüber dem Offshore-Umspannwerk von Windkraftanlagen erzeugte elektrische Energie zugeführt und hochgespannte Energie zum Weitertransport an Land abgeführt werden kann. Ebenso können auch Mess-, Kontroll- und Steuerungskabel für das Offshore-Umspannwerk an fest längs der Gründungssäule 10 verlegte Kabel und Ver- und Entsorgungsleitungen angeschlossen werden.
Das im gezeigten Ausführungsbeispiel quaderförmige Oberteil 11 verfügt über eine rechteckige, vorzugsweise quadratische Grundfläche. Das Oberteil 11 kann aber auch über eine beliebige andere Grundfläche verfügen. Das Oberteil 11 ist schwimmfähig ausgebildet. Zu diesem Zweck ist das Oberteil 11 gebildet aus einer dreidimensionalen fachwerkartigen Gitterstruktur, die durch geschlossene Wandungen wasserdicht und damit schwimmfähig ist. Das gezeigte Oberteil 11 verfügt auch über einen inneren, geschlossenen Raum 26, der in mehrere Teilräume unterteilt sein kann. Ein Zwischendeck 28 im Oberteil 11 führt zu übereinander in zwei Etagen angeordnete Teilräume. Im geschlossenen Raum 26 bzw. Teilräumen sind die erforderlichen Komponenten 27, und zwar solche, die vor Umwelteinflüssen zu schützen sind, untergebracht. Hierbei handelt es sich um technische Anlagen, Einrichtungen und Aggregate, insbesondere elektrischer Art, die für den Betrieb des Offshore-Umspannwerks erforderlich sind. Darüber hinaus befinden sich im Oberteil 11 Neben- und Hilfsanlagen und weiter erforderliche Vorrichtungen sowie Kabel- und Leitungsanschlüsse.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind im Freien auf einem oberen Deck 23 des Oberteils 11 auch Gegenstände des Offshore-Umspannwerks angeordnet, und zwar im gezeigten Ausführungsbeispiel Transformatoren 22. Durch die Aufstellung im Freien auf dem Deck 23 erfolgt eine Kühlung der Transformatoren 22 vom Seewind.
Der zentrale, mittige Durchbruch 14 im Oberteil 11 ist korrespondierend zum Querschnitt der Gründungssäule 10 ausgebildet. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel viereckig ausgebildeten Gründungssäule 10 verfügt demzufolge auch der Durchbruch 12 über einen viereckigen Querschnitt. Der Durchbruch 12 dient nicht nur zum Hindurchführen der Gründungssäule 10 durch die Mitte des Oberteils 11 sondern auch zur Führung des Oberteils 11 an der Gründungssäule 10, wenn diese relativ zueinander bewegt werden.
Die Höhe der Gründungssäule 10 ist so gewählt, dass beim maximalen längs an der Gründungssäule 10 hochgefahrenen Oberteil 11, also in der Betriebsstellung des Offshore-Umspannwerks, das Deck 18 auf der Gründungssäule 10 sich mit Abstand über dem Deck 23 zur Bildung des ebenen Dachs des Oberteils 11 befindet. Dieser Abstand ist so gewählt, dass sich das Deck 18 am oberen Ende der Gründungssäule 10 soweit über dem Deck 23 auf dem Oberteil 11 befindet, dass zwischen den Decks 18 und 23 genügend Raum verbleibt, um dort ganz oder teilweise die Transformatoren 22 unterzubringen. Gegebenenfalls können seitliche Überstände 24 des eine größere Fläche aufweisenden Decks 18 gegenüber der Gründungssäule 10 zur gegen Regenwasser geschützten Unterbringung von Komponenten des Offshore-Umspannwerks auf dem Deck 23 des Oberteils 11 dienen.
Die Fig. 5 bis 7 zeigen die verschiedenen Schritte zur Errichtung des Offshore-Umspannwerks.
Die Fig. 5 zeigt die Transportstellung des Offshore-Umspannwerks. In dieser ist die Gründungssäule 10 gegenüber dem Oberteil 11 weitestmöglich hochgefahren. Dadurch ist das gesamte Offshore-Umspannwerk schwimmfähig, indem das wasserdichte Oberteil 11 als Ponton zum Transport des Offshore-Umspannwerks zum Einsatzort dient. Hierbei befindet sich etwas über die Hälfte des Oberteils 11 eingetaucht im Wasser, also unter dem Meeresspiegel 14.
Die Fig. 6 zeigt die Errichtung des Offshore-Umspannwerks am Einsatzort. Hier wird die Gründungssäule 10 gegenüber dem noch schwimmenden Oberteil 11 abgesenkt, und zwar soweit, dass dies Suction Cans 17 im Meeresgrund 13 verankerbar sind. Die Gründungssäule 10 befindet sich nun in einem Zustand, der dem Betriebszustand des Offshore-Umspannwerks entspricht.
Die Fig. 7 zeigt den endgültigen Betriebszustands des Offshore-Umspannwerks bei im Meeresgrund 13 verankerter Gründungssäule 10 und gegenüber der Gründungssäule 10 hochgefahrenem Oberteil 11. Nunmehr befindet sich das Oberteil 11 mit ausreichendem Abstand über dem Meeresspiegel 14. Das Oberteil 11 hängt dabei am oberen Endbereich der Gründungssäule 10 sozusagen "in der Luft" und wird so von der Gründungssäule 10 getragen. Jedoch ist das Oberteil 11 nur soweit an der Gründungssäule 10 hochgefahren, dass das Deck 18 auf der Gründungssäule 10 sich mit Abstand oberhalb des Decks 23 auf dem Oberteil 11 befindet.

Bezugszeichenliste:

10: Gründungssäule
11: Oberteil
12: Durchbruch
13: Meeresgrund
14: Meeresspiegel
15: Eckstiel
16: Diagonalstrebe
17: Suction Cans
18: Deck
19: Raum
20: Zwischendeck
21: unteres Deck
22: Transformator
23: Deck
24: Überstand
25: Leitung
26: Raum
27: Komponente
28: Zwischendeck

Claims

Offshore-Bauwerk, insbesondere Offshore-Umspannwerk, mit einem vorzugsweise schwimmfähigen Oberteil (11) zur Aufnahme mindestens eines Teils technischer Komponenten und mit mindestens einer Gründungsstruktur, dadurch gekennzeichnet, dass eine einzige Gründungsstruktur sich zentral durch das Oberteil (11) hindurch erstreckt und die Gründungsstruktur sowie das Oberteil (11) relativ zueinander beweglich sind.
Offshore-Bauwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gründungsstruktur sich mittig durch das Oberteil (11) erstreckt.
Offshore-Bauwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale Gründungsstruktur als eine Einheit ausgebildet ist, vorzugsweise in die zentrale Gründungsstruktur als eine einheitliche Fachwerkstruktur ausgebildet ist.
Offshore-Bauwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gründungsstruktur ganz oder mindestens in einem oberen Bereich säulenartig, insbesondere mit gleich bleibenden, vorzugsweise viereckigen, Querschnitt ausgebildet ist.
Offshore-Bauwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale Gründungsstruktur zur Aufnahme eines Teils der technischen Komponenten ausgebildet ist, vorzugsweise mindestens einen geschlossenen Raum (19) zur Aufnahme bestimmter technischer Komponenten aufweist.
Offshore-Bauwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Raum (19) im oberen Endbereich der zentralen Gründungsstruktur angeordnet ist.
Offshore-Bauwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der zentralen Gründungsstruktur ein Deck (18) angeordnet ist, das vorzugsweise als Arbeitsplattform und/oder als Landedeck für Fluggeräte, beispielsweise Helikopter, dient.
Offshore-Bauwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zentralen, säulenartigen Gründungsstruktur Kabel zur Zu- und Abfuhr elektrischer Energie und/oder Versorgungs- bzw. Entsorgungsleitungen zugeordnet sind, wobei vorzugsweise die Kabel und/oder Leitungen in Schutzrohren verlegt sind.
Offshore-Bauwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale, säulenartige Gründungsstruktur am unteren Ende mit Gründungsmitteln versehen ist.
Offshore-Bauwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (11) mehrere Etagen aufweist.
Offshore-Bauwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (11) mindestens einen geschlossenen Raum (26), vorzugsweise mehrere übereinanderliegende Räume (26) aufweist.
Offshore-Bauwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das obere Teil (11) ein oberes Deck (23) zur Anordnung von im Freien stehende technische Komponenten, beispielsweise Transformatoren (22), aufweist.
Offshore-Bauwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (11) als ein räumliches, insbesondere fachwerkartiges Tragwerk ausgebildet ist, in dem der mindestens eine geschlossene Raum (26) sich befindet.
Offshore-Bauwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (11) einen vorzugsweise mittigen Durchbruch (12) zur Durchführung der säulenartigen Gründungsstruktur (10) aufweist, wobei der Durchbruch (12) vorzugsweise mit dem Querschnitt der säulenartigen Gründungsstruktur korrespondiert.
Offshore-Bauwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der säulenartigen Gründungsstruktur mindestens eine Offshore-Zugangseinrichtung zugeordnet ist, wobei vorzugsweise die mindestens eine Offshore-Zugangseinrichtung sich unter dem Oberteil (11) befindet, wenn dieses sich in der Betriebsstellung am oberen Ende der säulenartigen Gründungsstruktur befindet.