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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Errichten einer
Off-Shore-Anlage, insbesondere Off-Shore-Windkraftanlage, bei welchem
ein schwimmfähiges Fundament an Land oder in einem Hafenbereich
vorgefertigt wird, nach seiner Fertigstellung an einen Einbauort
geschleppt wird und dort abgesenkt wird. Anschießend wird
am Einbauort die Anlage mit einem Aufbau und Funktionseinheiten, insbesondere
einer Gondel und einem Rotor einer Windkraftanlage, fertiggestellt.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine Off-Shore-Anlage, insbesondere Off-Shore-Windkraftanlage,
mit einem schwimmfähigen und absenkbaren Fundament sowie
einem Aufbau, an welchem Funktionseinheiten, insbesondere eine Gondel
und ein Rotor einer Windkraftanlage, angeordnet sind.
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Zur
Errichtung von Off-Shore-Windkraftanlagen sind verschiedene Verfahren
bekannt geworden. So werden beispielsweise als Fundamente Senkkästen
aus Stahl oder armiertem Beton verwendet, welche an Land gebaut
werden und für verschiedene Typen von Seebett verwendbar
sind. Die Senkkastenfundamente sind schwimmfähig und werden
mit Hilfe von Lastkähnen an die Einbaustelle transportiert.
An ihrer Einbauposition werden die Senkkästen mit Sand,
Kies oder einem anderen dichten Material gefüllt, um ihnen
das erforderliche Gewicht zu verleihen. Die Windkraftanlage selbst
wird hierbei in der Regel in einem nahegelegenen Hafen vollständig montiert
und mittels eines Lastschiffes an die Einbaustelle transportiert.
Am Einbauort werden die Türme der Windkraftanlagen mit
Hilfe von Schwimmkränen aufgerichtet und auf dem Fundament
montiert. Die Funktionseinheiten der Windkraftanlage werden, sofern
sie nicht bereits vormontiert sind, ebenfalls mittels Schwimmkränen
auf den Aufbau bzw. den Turm der Anlage montiert.
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Die
DE 2 359 540 beschreibt
ein derartiges Verfahren, bei welchem ein Fundamentfloß zumindest
teilweise an Land oder in einem Hafenbereich gefertigt, an den Einbauort
verbracht und dort abgesenkt wird. Anschließend wird auf
dieses Fundamentfloß ein Turmaufbau aufgebracht, welcher
an Land vorgefertigt ist und ebenfalls schwimmfähig ausgebildet
ist. Der Turmaufbau wird in waagrechter Lage zum Einbauort geschleppt,
dort durch kontrolliertes Fluten ggf. mit Hilfe spezieller Hebezeuge
oder Schwimmkranen aufgerichtet und in eine entsprechende Ausnehmung
des Fundamentes angesenkt. Erst dann kann der sich über
der Wasseroberfläche befindliche Aufbau der Anlage auf
dem Turm montiert werden, welcher im Falle der
DE 2 359 540 zur Ölgewinnung
ausgebildet ist. Der Aufbau ist ebenfalls an Land oder in einem
Hafen vorgefertigt, wird im Ganzen zum Einbauort geschleppt und
dort auf dem Turm montiert. Der Einsatz von Schwimmkränen
ist vergleichsweise kostenintensiv. Zudem sind Transport und Aufrichtung
des Aufbaus und des Turmes stark wetterabhängig.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Errichten einer
Off-Shore-Anlage vorzuschlagen, welches den Einsatz von Schwimmkränen
vermeidet. Weiterhin soll eine entsprechende Anlage vorgeschlagen
werden.
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Die
Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche.
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Bei
einem Verfahren zum Errichten einer Off-Shore-Windkraftanlage wird
ein schwimmfähiges Fundament an Land oder in einem Hafenbereich
vorgefertigt. Nach seiner Fertigstellung wird das schwimmfähige
Fundament an einen Einbauort geschleppt und dort abgesenkt. Anschließend
wird am Einbauort die Windkraftanlage mit einem Aufbau, an welchem
Funktionseinheiten der Anlage angeordnet sind und welcher sich über
der Wasseroberfläche befindet, fertiggestellt. Erfindungsgemäß wird
an oder auf dem abgesenkten Fundament eine in abgesenktem Zustand
des Fundaments über Wasser liegende Montagehilfe abgestützt
und die Anlage am Einbauort mittels der Montagehilfe komplettiert.
Eine entsprechende Off-Shore-Anlage, insbesondere Off-Shore-Windkraftanlage,
beinhaltet ein schwimmfähiges und absenkbares Fundament
sowie einen Aufbau, an welchem Funktionseinheiten der Anlage angeordnet
sind. Der Aufbau befindet sich vollständig über
der Wasseroberfläche. Als Funktionseinheiten können
beispielsweise im Falle einer Windkraftanlage die Gondel und der
Rotor an dem Aufbau angeordnet sein. Erfindungsgemäß ist
an oder auf dem am Einbauort abgesenkten Fundament eine über Wasser
liegende Montagehilfe zur Komplettierung der Anlage am Einbauort
abgestützt. Der Einsatz von Schwimmkränen, welche
eine im Stand der Technik an Land vorgefertigte Windkraftanlage
von einem Lastkahn übernehmen und auf das Fundament aufsetzen,
ist hierdurch nicht erforderlich. Die Montage des Aufbaus auf dem
Fundament kann durch die erfindungsgemäße Montagehilfe,
welche auf dem Fundament abgestützt ist, in einfacher Weise
ohne den Einsatz eines Schwimmkranes erfolgen.
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Besonders
vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Montagehilfe,
wenn der Aufbau der Anlage in Fertigteilbauweise direkt am Einbauort
gefertigt wird, da weder große Lastschiffe noch Schwimmkräne zum
Aufbau benötigt werden und die Fertigung in einem vergleichsweise
teueren Hafenliegebereich vermieden werden kann. Die Montage eines
an Land vorgefertigten Aufbaus mittels der Montagehilfe ist jedoch
ebenfalls erleichtert, da diese mit Hilfe der Montagehilfe bewerkstelligt
wird und während der Montage keine äußere
Stabilisierung des Aufbaus durch Schwimmkräne erforderlich
ist.
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Nach
einer ersten Ausführung der Erfindung wird an und/oder
auf dem abgesenkten Fundament als Montagehilfe eine über
Wasser liegende, stabile Montageplattform abgestützt. Auf
der Montageplattform können am Einbauort weitere Montagehilfen
wie beispielsweise Gerüste, Verschiebbebahnen, Hebezeuge
oder dergleichen angeordnet werden, mittels welchen beispielsweise
ein Turm der Windkraftanlage errichtet oder die Gondel der Windkraftanlage montiert
werden kann. Neben den Montagehilfen, welche auf der Plattform angeordnet
werden, können auch Bauteile der Windkraftanlage auf der
Montageplattform aufgenommen werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Montageplattform nach dem Absenken
des Fundaments am Einbauort auf das Fundament, insbesondere auf eine
Deckplatte eines Schwimmkörpers des Fundaments und/oder
den Sockel, aufgesetzt wird. Prinzipiell ist es jedoch auch denkbar,
die Montageplattform bereits bei Fertigung des Fundaments auf das
Fundament aufzusetzen und gemeinsam mit dem Fundament an den Einbauort
zu schleppen. Weiterhin ist es auch denkbar, die Montageplattform
als integralen Bestandteil des Fundaments auszubilden.
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Nach
einer anderen Ausführung der Erfindung wird als Montagehilfe
ein Kran, vorzugsweise eine Kletterkran, an und/oder auf dem Fundament abgestützt
und die Anlage am Einbauort mittels des Krans komplettiert. Hierdurch
wird die Fertigung des Aufbaus direkt am Einbauort in Fertigteilbauweise
in günstiger Weise ermöglicht. Vorzugsweise wird
ein Kletterkran an einem Sockel des Fundaments abgestützt.
Ebenso kann jedoch auch ein anderer Kran an dem Sockel oder auch
auf einer Bodenplatte oder einer Deckplatte des Fundaments abgestützt
werden.
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Das
Fundament der Anlage beinhaltet vorzugsweise eine Bodenplatte sowie
einen auf der Bodenplatte angeordneten Sockel. Vorzugsweise ragt der
Sockel in abgesenktem Zustand des Fundaments etwas über
die Wasseroberfläche hinaus, so dass an ihm in einfacher
Weise und ohne Arbeiten unter Wasser die Montagehilfe angeordnet
werden kann bzw. der Aufbau montierbar ist.
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Vorteilhaft
ist es weiterhin, wenn das Fundament einen oder mehrere Schwimmkörper
mit einer stabilen Deckplatte beinhaltet, auf welcher die Montageplattform
abstützbar ist.
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Vorzugsweise
werden Bauteile der Windkraftanlage an Land vorgefertigt, auf Schiffen
oder Schwimmpontons an den Einbauort transportiert und von diesen
direkt an die Montagehilfen bzw. die Montageplattform übergeben.
Eine Vormontage der Bauteile der Windkraftanlage an Land ist hierdurch
nicht mehr erforderlich. Zudem ist der Transport von einzelnen Bauteilen
der Windkraftanlage im Vergleich zu einer vollständig montierten
Windkraftanlage wesentlich vereinfacht. Die einzelnen Bauteile der Windkraftanlage
können hierdurch nach ihrer Anlieferung und Übernahme
durch die Montagehilfsmittel zu ihrer Montage auch auf der Montageplattform
zwischengelagert werden.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn ein Aufbau der Anlage am Einbauort ausschließlich
mit Hilfe der Montagehilfen errichtet wird. Schwimmkräne
oder andere externe Hilfsmittel zur Stabilisierung beim Aufrichten
eines vorgefertigten Turmes sind hierdurch nicht erforderlich. Insbesondere
kann jedoch durch die erfindungsgemäße Anordnung
von Montagehilfen auch der Aufbau aus Fertigteilen, vorzugsweise
aus Betonfertigteilen, gefertigt werden, welche erst am Einbauort
ausschließlich mit Hilfe der Montagehilfen montiert werden.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird am Einbauort
auf der Montageplattform und/oder an dem Fundament und/oder an bereits
Teilen des Aufbaus ein Klettergerüst als Montagehilfe angeordnet
und der Aufbau der Anlage mit Hilfe des Klettergerüstes
aus Fertigteilen, insbesondere aus Betonfertigteilen, errichtet.
Die einzelnen Betonfertigteile können in einfacher Weise
an Land außerhalb eines Hafenbereiches gefertigt werden, zum
Hafen transportiert und zum Einbauort verbracht werden. Eine Vorfertigung
des Aufbaus im Hafenbereich ist hierdurch nicht erforderlich. Der
Transport kann mittels einfacher Schiffe vergleichsweise kostengünstig
erfolgen. Der Einsatz von Schwimmkränen zur Montage des
Aufbaus ist hierdurch ebenfalls nicht erforderlich. Es sind jedoch
auch andere Montagehilfen wie Kletterkrane oder andere Krane denkbar,
welche an der Montageplattform und/oder dem Sockel und/oder an bereits
montierten Teilen des Aufbaus befestigt werden, um den Aufbau direkt
am Einbauort zu errichten.
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Besonders
vorteilhaft ist es weiterhin, wenn auch Funktionseinheiten der Anlage,
beispielsweise eine Maschinengondel oder weitere Komponenten der
Windkraftanlage, mit Hilfe des Klettergerüstes auf dem
Aufbau montiert werden. Auf der Montageplattform als Montagehilfe
eventuell angeordnete Hebewerkzeuge oder Kräne können
hierdurch vergleichsweise klein ausgebildet sein, da sie lediglich für
die Übernahme der Bauteile von Schiffen oder Pontons ausgebildet
sein müssen.
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Die
Montagehilfe kann nach dem Absenken des Fundaments am Einbauort
auf eine Bodenplatte und/oder einen Sockel des Fundaments aufgesetzt werden.
Je nach Ausgestaltung des Fundaments und der Montagehilfe kann die
Montagehilfe jedoch auch auf einer Deckplatte eines Schwimmkörpers
des Fundaments abgestützt werden, so dass diese entsprechend
stabil ausgeführt sein muss.
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Vorteilhaft
ist es, wenn die Montagehilfen nach Fertigstellung der Anlage zumindest
teilweise demontiert werden. Bei einer erfindungsgemäßen Off-Shore-Anlage
sind die Montagehilfen entsprechend demontierbar an dem Fundament
oder der Montageplattform angeordnet. Die Montagehilfen können
hierdurch zur Montage weiterer Windkraftanlagen weiterverwendet
werden.
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Ebenso
kann es jedoch vorteilhaft sein, die Montagehilfen zumindest teilweise
zum Verbleib an der Montageplattform anzuordnen, da diese dann für eine
spätere Wartung oder Demontage der Anlage verwendet werden
können.
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Vorteilhaft
ist es weiterhin, wenn die Montagehilfen zumindest teilweise an
einem Sockel des Fundaments und/oder dem Aufbau der Anlage befestigt
sind. Die Montagehilfen können hierdurch einerseits besser
befestigt werden als bei einer alleinigen Befestigung auf der Bodenplatte
oder auch der Montageplattform und können andererseits
hierdurch auch nach einem eventuel len Entfernen der Montageplattform
an dem Sockel und/oder dem Turm der Windkraftanlage verbleiben.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der Aufbau aus vorzugsweise ringsegmentförmigen
Betonfertigteilen aufgebaut ist. Auch ein Schwimmkörper des
Fundaments kann aus ringsegmentförmigen Betonfertigteilen
aufgebaut sein. Diese können in günstiger Weise
in großen Stückzahlen vorgefertigt und einfach
an die Baustelle transportiert werden.
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Nach
einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die
Betonfertigteile des Aufbaus und/oder des Schwimmkörpers
trocken gegeneinander und/oder gegen das Fundament verspannt. Eine
Abdichtung beispielsweise mittels Epoxydharz ist hierbei nicht erforderlich.
Die Betonfertigteile können jedoch auch mit einem Anstrich
versehen werden, um eine Abdichtung zu erzielen, und gegeneinander
oder gegen die Bodenplatte verspannt werden. Vorzugsweise werden
die Kontaktstellen der Betonfertigteile vor dem Verspannen überschliffen,
so dass ein planes Aufeinanderliegen der Betonfertigteile gewährleistet
wird.
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Weitere
Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgend dargestellten
Ausführungsbeispiele beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Off-Shore-Anlage mit einer Montageplattform
als Montagehilfe in einer Übersichtsdarstellung,
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2 eine
alternative Ausführung einer Montagehilfe in Form einer
Montageplattform mit weiteren Montagehilfen,
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3 eine
weitere Ausführung der Erfindung mit einem Kletterkran
als Montagehilfe,
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4 eine
schematische Darstellung der Montage des Aufbaus mittels eines Klettergerüsts und
einer Montageplattform als Montagehilfen.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Off-Shore-Anlage 1 in
einer schematischen Darstellung in einem Teilschnitt. Die Anlage 1 ist
vorliegend als Windkraftanlage auf einem Fundament 2 ausgeführt,
es kann jedoch anstelle einer Windkraftanlage auch eine andere Anlage 1,
beispielsweise eine Bohrplattform o. ä. auf dem Fundament
aufgebaut werden.
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Die
Windkraftanlage 1 beinhaltet ein schwimmfähiges
Fundament 2, welches in der vorliegenden Darstellung eine
Bodenplatte 3, einen Sockel 4 sowie einen Schwimmkörper 5 beinhaltet.
Ein derartiges Fundament ist vorteilhaft für die Fertigung
des Fundaments 2 sowie der Anlage 1 und die erfindungsgemäße
Abstützung der Montagehilfen 11, wie im Folgenden
noch erläutert werden wird. Andere Ausführungen
von Fundamenten 2 sind jedoch ebenso denkbar. Weiterhin
beinhaltet die Windkraftanlage 1 einen Turm 6,
eine Maschinengondel 7 sowie den Rotor 8. Anstelle
des Turmes 6 einer Windkraftanlage 1 kann selbstverständlich
auch ein anderer Aufbau 6 mit entsprechenden Funktionseinheiten
auf dem Fundament 2 aufgebaut sein.
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Das
schwimmfähige Fundament 2 beinhaltet vorliegend
eine stabile Bodenplatte 3, welche vorzugsweise aus Beton
ausgeführt ist. Unterseitig kann die Bodenplatte eine Ausnehmung 14 aufweisen,
so dass die Bodenplatte 3 eine kreisringförmige
Aufstandsfläche besetzt, wie in 2 ersichtlich.
Auf der Bodenplatte 3 ist ein Sockel 4 des Fundaments 2 mittels
Spanngliedern verspannt. Der Sockel kann hierbei aus einzelnen ringförmigen
Betonfertigteilen 15 bestehen, so dass das Fundament 2 in
einfacher Weise vorgefertigt werden kann.
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Weiterhin
beinhaltet das Fundament 2 einen oder mehrere Schwimmkörper 5,
welcher nach Darstellung der 2 aus Betonfertigteilen 19,
welche e benfalls vorgefertigt und im Hafenbecken schnell montiert
werden können, zusammengesetzt ist. Der Schwimmkörper 5 ist
hierbei vorzugsweise ringförmig um den Sockel 4 auf
der Bodenplatte ausgebildet. Hierdurch ist es einerseits möglich,
den Sockel 4 in der Bodenplatte 3 unabhängig
von dem Schwimmkörper 5 zu verankern und, sofern
erwünscht, den Schwimmkörper 5 nach dem
Absenken des Fundaments 2 zu entfernen. Die äußere
Ringwand 9 des Schwimmkörpers 5 kann
jedoch auch einteilig in Ortbeton ausgeführt sein, wie
aus 1 ersichtlich. Andere, auch mehrteilige Ausführungen
eines Schwimmkörpers aus Beton oder Stahl sind ebenso möglich.
Schließlich beinhaltet der Schwimmkörper 5 des
Fundaments 2 eine Deckplatte 20. Diese kann als
durchgehende, ringförmige Deckplatte 20 oder als
Elementdecke aus einzelnen, kreisringsegmentförmigen Fertigteilen
in Beton oder Stahl ausgeführt sein. Wie insbesondere in
der Schnittdarstellung der 2 ersichtlich,
wird der Schwimmkörper 5 hierbei derart aufgebaut,
dass die Bodenplatte 3 zugleich den Boden des Schwimmkörpers 5 bildet.
Der Schwimmkörper 5 kann durch Schottwände
in einzelne Kammern unterteilt sein, um ein gezieltes Fluten und
Absenken des Schwimmkörpers 5 am Einbauort zu
ermöglichen. Nach einer weiteren Ausführung kann
der Schwimmkörper auch aus mehreren kleineren Schwimmkörpern
zusammengesetzt sein. Diese können nach dem Absenken des
Fundaments auch verbleiben und als Montagehilfe und/oder als Verankerung
für einen Schiffsanprallschutz verwendet werden. Das Fundament 5 kann
wie in 1 dargestellt auf Pfähle 24 abgesenkt
werden, welche höhengenau in den Meeresgrund 13 eingetrieben
sind, oder direkt auf den Meeresgrund 13 abgesenkt werden und
untergossen werden (siehe 2).
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Nachdem
das Fundament 2 am Einbauort versenkt ist, wird erfindungsgemäß eine
Montagehilfe 11 an dem Fundament 2, vorzugsweise
auf der Deckplatte 20 oder auch der Ringwand 9 des Schwimmkörpers 5,
montiert. Die Anlage 1 kann hierdurch mit dem Aufbau 6,
der Maschinengondel 7 und dem Rotor 8 am Einbauort
komplettiert werden, ohne aufwändige Schwimmkrane zu verwenden.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausführung der Er findung
ist es hierbei möglich, auch den Aufbau 6 der Windkraftanlage 1 erst
am Einbauort aus vorgefertigten Fertigteilen 27, vorzugsweise
Betonfertigteilen, welche einfach an Land herzustellen und mittels
herkömmlicher Schiffe an den Einbauort transportierbar sind,
zu errichten.
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Wie
in 1 und 2 gezeigt, wird auf dem Fundament 2 eine
in abgesenktem Zustand des Fundaments 2 über Wasser
liegende, stabile Montageplattform 10 als Montagehilfe 11 abgestützt.
Die Montagehilfe 11 kann hierbei auf der Deckplatte 20 des
Schwimmkörpers 5 abgestützt werden, oder
wie in 2 gezeigt, an dem Sockel 4. Ebenso kann
die Montagehilfe 11 auch direkt auf der Bodenplatte 3 des
Fundaments 2 abgestützt werden. Letztere Ausführungen
ermöglichen eine problemlose Demontage des Schwimmkörpers 5 nach
dem Absenken, wobei die Montagehilfe 11 dennoch an dem
Fundament 2 verbleiben kann. Schwimmkörper 5 und
Montagehilfe 11 können hierdurch getrennt voneinander
demontiert werden und für andere Anlagen 1 weiterverwendet
werden. Weiterhin sind auch Ausführungen denkbar, bei welchen
die Montagehilfe 11 in die Konstruktion des Fundaments 2 integriert
ist oder bereits bei der Fertigung des Fundaments 2 angeordnet wird.
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Auf
der Montageplattform 10 können verschiedene weitere
Montagehilfen 11 wie Gerüste 17, Verschiebebahnen 18,
Hebezeuge 21, Krane oder dergleichen angeordnet werden,
mittels welcher die Windkraftanlage 1 am Einbauort errichtet
wird (2). Vorteilhafterweise können mittels
eines Hebezeuges 21 oder Verschiebebahnen 18 die
einzelnen Bauteile 27, 7, 8 direkt von
einem Transportschiff oder einem Schwimmponton übernommen
werden. Der Einsatz von Schwimmkranen kann hierdurch vermieden werden.
Weiterhin ist es möglich, die Bauteile 27, 7, 8 der
Windkraftanlage 1 nach deren Anlieferung bis zu Ihrer Montage
an der Windkraftanlage 1 auf der Montageplattform 10 zwischen
zu lagern. Transportschiffe oder ein Lagerplatz im Hafen müssen
hierdurch nicht über einen längeren Zeitraum bereit
gehalten werden. Die Montageplattform 10 wird hierbei derart
auf dem abgesenkten Fundament 2 abgestützt, dass
sie eine sichere Arbeitshöhe über der Wasseroberfläche 12 aufweist.
Die Montageplattform 10 bietet hierbei insbesondere die
Möglichkeit, den Aufbau 6 der Anlage 1 erst
am Einbauort aus Fertigteilen, vorzugsweise aus Betonfertigteilen 27,
zu montieren. Hierzu kann als zusätzliche Montagehilfe 11 auch
ein Klettergerüst 17 an dem Sockel 4 sowie der
Montageplattform 10 angeordnet werden, wie in 4 dargestellt.
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Ebenso
kann auch, wie in 3 gezeigt, ein Kletterkran 16 als
Montagehilfe 11 an dem Fundament 2 oder auch an
bereits montierten Teilen 27 des Aufbaus 6 angeordnet
werden. Der Kletterkran 16 kann beispielsweise als Seilkran
ausgebildet sein, wie vorliegend angedeutet. Der Kletterkran 16 ist hierbei
an dem Sockel 4 des Fundamentes 2 aufgebaut und
hebt die einzelnen Fertigteile 27 des Aufbaus 6 nacheinander
bis zur Endhöhe auf das Fundament 2. Dabei klettert
der Kran 16 selbständig über eine hydraulische
Vorrichtung an den Betonfertigteilen 27 bis zur Endhöhe
des Aufbaus 6. Die Betonfertigteile 27 des Turmes
und/oder des Sockels 4 besitzen hierfür entsprechende
Aussparungen 29, damit sich der Kletterkran 16 sowohl
horizontal verspannen als auch vertikal abstützen kann.
Die einzelnen Fertigteile 27 werden nach der Montage mittels
Spannanker vorgespannt. Die Gondel 7 der Windkraftanlage 1 wird
zum Schluss ebenfalls von dem Seilkran 16 auf den Turmkopf
gehoben. Der Seilkran 16 hat für diesen Hubvorgang
einen entsprechenden Gegenballast 28. Falls erforderlich,
wird das in den Aufbau 6 eingeleitete Hubmoment durch eine
Seilabspannung aufgenommen. Nach der Montage des Rotors 8 durch
den Kletterkran 16 kann dieser mittels der Klettereinrichtung
selbständig zum Fundament 2 zurückklettern
und demontiert werden. Für Wartungsarbeiten an der Gondel 7 kann
der Kran 16 nach Montage am Fundament 2 und/oder
der Plattform 10 wieder nach oben klettern und die Gondel 7 bei
Bedarf vom Ausbau 6 heben.
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Selbstverständlich
können der Kletterkran 16 und die Montageplattform 10 jeweils
sowohl als alleinige Montagehilfe 11 oder in Kombination
verwendet werden, so dass Anlieferung und Zwischenlagerung der Bauteile 27, 7, 8 optimiert
werden kann.
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In
der Darstellung der 4 ist ein Klettergerüst 17 als
Montagehilfe 11 links und rechts neben dem zu bauenden
Aufbau 6 auf der Montageplattform 10 angeordnet.
Besonders vorteilhaft ist es hierbei, dass auch die Maschinengondel 7 sowie
gegebenenfalls der Rotor 8 mit Hilfe des Klettergerüstes 17 auf dem
Aufbau 6 montiert werden können. Das Klettergerüst 17 weist
eine vertikale Verschiebeeinheit 30 und eine Trägerplattform 31 auf.
Unter der Trägerplattform 31 ist ein Portalkran 32 montiert,
der die einzelnen Fertigteile 27 von der Plattform 10 aufnehmen,
heben und auf den zu errichtenden Aufbau 6 montieren kann.
Auf der Trägerplattform 31 wird die Gondel 7 bereits
vor dem Bau des Aufbaus 6 positioniert. Somit muss die
schwere Gondel 7 nicht zum Schluss auf die Höhe
des Turms 6 bzw. des Aufbaus 6 gehoben werden.
Die Gondel 7 wird hierbei nicht mittig, sondern über
einen der beiden Kletterfüße gesetzt.
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Durch
Distanzstücke 33, die seitlich angeliefert und
eingefügt werden, kann das Klettergerüst 17 nach
oben verlängert bzw. geschoben werden. Dabei stützen
sich die zwei „Kletterfüße” hydraulisch
vorgespannt an dem bereits errichteten Turmstück 6 ab. Nachdem
das letzte Fertigteil 27 des Aufbaus 6 verbaut
ist, wird die Gondel 7 mittels einer in die Trägerplattform 31 eingebauten
horizontalen Verschiebeeinheit 34 in die Mitte des Turms
verschoben und durch das Absenken der Klettereinheit auf die Spitze gesetzt.
Durch das außermittige Anheben der Gondel 7 kann
diese für Wartungszwecke nach Aufbau des Klettergerüsts 17 auch
wieder demontiert werden, ohne dass der gesamte Aufbau 6 abgebaut
werden muss. Hierfür ist die Trägerplattform 31 in
der Mitte ebenfalls ausgespart.
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Eine
weitere, nicht dargestellte Ausführung sieht vor, auf der
Montageplattform 10 ein Hubgerüst anzuordnen,
mittels welchem bereits montierte Fertigteile 27 des Turmes 6 an
der Verbindungsstelle zu dem Sockel jeweils nach oben abgehoben
werden, um das Einschieben des unter den bereits montierten Fertigteilen 27 liegenden
Fertigteiles 27 zu ermöglichen. Bei dieser Bauweise
wird somit das oberste Fertigteil 27 zuerst montiert, während
die darunter liegenden nach und nach eingeschoben werden.
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Weitere
Montagehilfen 11 für die Erstellung des Turmes 6,
welche an dem Fundament 2 und/oder an der Plattform 10 oder
auch an bereits montierten Teilen 27 des Turmes 6 befestigt
werden, sind jedoch ebenfalls denkbar. So kann beispielsweise auch
ein Turmdrehkran mit Klettervorrichtung auf der Montageplattform 10,
der Deckplatte 20 oder der Bodenplatte 3 angeordnet
werden. Der Turmdrehkran kann ggf. an bereits montierten Turmteilen
rückverankert werden. Ebenso kann auch ein Turmdrehkran
auf einem Schwimmponton mit aufstellbaren Stelzenfüßen aufgebaut
werden. Zur Montage der Gondel 7 können hierbei
auch Litzenheber, die am Turm 6 und am Turmdrehkran abgestützt
sind, eingesetzt werden. In jedem Falle kann durch die Fertigung
des Aufbaus 6 bzw. Turmes der Anlage 1 aus Betonfertigteilen 27 am
Einbauort der Einsah teurer Schwimmkrane vermieden werden.
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Wird
anstelle eines Turmes 6 aus Betonfertigteilen 27 ein
Stahlturm verwendet, so kann dieser jedoch auch an Land vorgefertigt
werden und mittels eines Transportschiffes an die Montageplattform 10 direkt übergeben
werden. Ein Schwimmkran zum Aufrichtung und Absetzen des Stahlturmes
auf den Sockel 4 ist hierbei nicht erforderlich, wenn ein
entsprechendes Hebezeug 21 auf der Montageplattform 10 angeordnet
ist.
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Ein
Teil der Montagehilfen 11 kann hierbei auch dauerhaft an
dem Sockel 4 oder dem Turm 6 bzw., sofern die
Montageplattform 10 nicht entfernt wird, auch auf der Montageplattform 10 montiert
sein. Hierdurch ist es in günstiger Weise möglich,
Wartungsarbeiten an der Anlage 1 durchzuführen.
Zumindest die Montageplattform 10 wird jedoch bevorzugt
nach Fertigstellung der Windkraftanlage 1 demontiert und
kann somit für den Aufbau weiterer Windkraftanlagen 1 weiterverwendet
werden.
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Die
Betonfertigteile 27 des Aufbaus 6 der Anlage 1 werden
vorzugsweise trocken, das heißt, ohne Anordnung eines Dicht-
oder Verbundmittels wie beispielsweise Epoxydharz, aufeinander gespannt.
Die Betonfertigteile 27 können hierbei auch vor
dem Verspannen überschliffen werden, um eine glatte Auflagefläche
und gute Verbindung mit dem jeweils angrenzenden Fertigteil 27 zu
erzielen. Die Kontaktstellen der Fertigteile 27 können
hierbei glatt ausgeführt sein oder auch eine Schubverzahnung
aufweisen. Diese können nicht nur der Aufnahme von Kräften, sondern
auch der lagegenauen Anordnung der Fertigteile 27 zueinander
dienen. Die Betonfertigteile des Aufbaus und/oder des Fundaments
können jedoch auch mit einem Anstrich versehen und verspannt
werden, um eine Abdichtung zu erzielen.
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Wird
der Turm 6 aus Betonfertigteilen 27 aufgebaut,
so wird dieser ebenso wie der Sockel 4 gegen die Bodenplatte 3 und/oder
gegen den Sockel 4 verspannt. Weiterhin ist es auch möglich,
Anker in verschiedenen Höhen sowohl an dem Sockel 4 wie auch
dem Turm 6 vorzusehen, und den Turm 6 bzw. den
Sockel 4 nur jeweils über eine Teillänge
zu verspannen. Das Nachspannen wird hierdurch erleichtert. Derartige
Anker können innen- oder außenliegend vorgesehen
werden. Weiterhin ist es auch möglich, im Innenraum des
Sockels 4 bzw. des Turmes 6 verlaufende Spannglieder
an einer Koppelstelle nach Außen zu ziehen, um das Spannen
zu erleichtern.
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Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen und Kombinationen im Rahmen der
Patentansprüche fallen ebenfalls unter die Erfindung.
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- 1
- Off-Shore-Anlage,
Windkraftanlage
- 2
- Fundament
- 3
- Bodenplatte
- 4
- Sockel
- 5
- Schwimmkörper
- 6
- Aufbau,
Turm
- 7
- Maschinengondel
- 8
- Rotor
- 9
- Ringwand
- 10
- Montageplattform
- 11
- Montagehilfen
- 12
- Wasseroberfläche
- 13
- Meeresgrund
- 14
- Ausnehmung
- 15
- Betonfertigteile
Sockel
- 16
- Kletterkran
- 17
- Klettergerüst
- 18
- Verschiebebahn
- 19
- Betonfertigteile
Schwimmkörper
- 20
- Deckplatte
- 21
- Hebezeuge
- 24
- Pfähle
- 26
- Innenraum
Schwimmkörper
- 27
- Betonfertigteile
Turm
- 28
- Gegenballast
- 29
- Aussparungen
- 30
- vertikale
Verschiebeeinheit
- 31
- Trägerplattform
- 32
- Portalkran
- 33
- Distanzstücke
- 34
- horizontale
Verschiebeeinheit
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 2359540 [0003, 0003]