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Einrichtung zum Vorbehandeln von Zementrohgut mittels der Abgase eines
Brennofens Bei Einrichtungen zum Vorbehandeln von Zementrohgut oder ähnlichen Stoffen
mittels der Abgase eines Brennofens, bei denen das Gut an oder zwischen Rosten und
Sieben aufgestapelt wird, während die Gase zwischen Rostspalten hindurch in das
Gut eingeführt oder aus demselben abgeleitet werden, verstopfen sich oft die Rostspalten
durch Staub u. dgl., und zwar tritt diese Verstopfung besonders an der Einströmseite
auf, wenn die Gase einen starken Staubgehalt besitzen, an der Ausströmseite hingegen,
wenn das Gut selbst zur Staubentwicklung neigt.
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Diese Staubablagerungen stören den. Gasdurchtritt und zwingen dazu,
häufige Reinigullgell des Rostes vorzunehmen, zu welchem Zweck meist eine Betriebseinstellung
erfor-,lerlich ist.
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Die Erfindung vermeidet dies und gestattet eine Reinigung der Rostspalten
von solchem Staub auch während des Betriebes, und zwar wird dies dadurch erreicht,
daß Blaseinrichtungen vorzugsweise auf der den ankommenden Gasen zugewandten Seite
angeordnet sind, die ein Verstopfen der Rostspalten oder Sieblöcher mit Staub oder
Gutteilchen verhindern. Hierzu werden zweckmäßig in den den Rosten oder Sieben benachbarten
Wänden und den Rostgliedern oder Siebplatten Leitungen vorgesehen, welche Mündungsdüsen
in oder nahe den Rostspalten oder Sieblöchern besitzen. Um die Reinigung auf diejenigen
Stellen beschränken zu können, an welchen sie jeweils erforderlich ist, ist es vorteilhaft,
daß die Blaseinrichtungen einzeln oder gruppenweise regel- oder absperrbar sind.
Wird für die Behandlung des Gutes eine Einrichtung mit drehbaren Rohrrosten benutzt,
so dienen vorteilhaft die Rohre zur Zuleitung der Blasluft, und die Mündungsdüsen
der Blaseinrichtung werden durch die Wandungen der Rohre geführt.
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Die Zeichnung stellt Ausführungsbeispiele der Erfindung dar und zeigt
in den Abb. i und 2 je einen Schnitt durch einen Rostschacht.
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Die Abb. 3 zeigt eine Einzelheit.
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In dein Kanal i (Abb. i), durch welchen in der Pfeilrichtung die Abgase
eines Brennofens hindurchziehen, sind Gruppen von Rostplatten 2 und .3 angeordnet,
zwischen denen das mittels der Gase zu behandelnde Gut aus einer Zuleitung 4. zuläuft,
um aus der Ableitung 5 mittels des Drehtellers G ausgetragen zu werden.
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In der Wandung des Kanals i ist eine Leitung 7 vorgesehen, von welcher
Abzweigungen 8 ausgehen, die in Düsen g münden, welche in den Wandungen des Kanals
i und der Roststäbe z angeordnet sind.
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Der in den Ofengasen enthaltene Staub schlägt sich beim Auftreffen
auf das Gut
nieder. weil der Gasstrom hier seine Richtung und Geschwindigkeit
ändert. Zunächst wird der Staub von dem infolge der Austragung allmählich niedersinkenden
Gut mitgenommen; bei starkem Staubgehalt der Gase genügt diese Beseitigung des Staubes
jedoch nicht, sondern er verstopft die Rostspalten, wodurch die Staubablagerung
noch vermehrt wird, und es sammelt sich bald auch vor dem Rost Staub an, so daß
von der Sohle des Kanals i her allmählich der Rost vollkommen in eine haldenartige
Staubablagerung eingehüllt wird.
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Durch Einblasen von Preßluft in die Leitung 7 läßt sich dieser Staub
in leichtester Weise beseitigen, indem er aufgewirbelt wird, so daß die Rostspalten
zunächst wieder völlig frei werden und" der sich sodann wieder niederschlagende
Staub von dem Gut mit ausgetragen wird.
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Um die größeren Staubmengen zu entfernen, welche sich vor dem Rost
auf dem Schachtboden angesammelt haben, wird hier zweckmäßig eine durch eine Klappe
io verschlossene Ableitung vorgesehen, in welche der Staub nach öffnen der Klappe
io durch die Düsen i i im untersten Roststab hinausgeblasen wird. Um diese Düsen
i i allein in Wirkung treten lassen zu können und auch überhaupt die einzelnen Teile
des Rostes j e nach Bedarf reinigen zu können, werden zweckmäßig in den einzelnen
Abzweigleitungen 8 hier nicht dargestellte. Regelungs-bzw. Absperrvorrichtungen
angebracht, so daß der Preßluftstrom in jeder beliebigen Weise geregelt oder verteilt
werden kann.
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Die Form der Kanäle kann verschieden sein. Man kann die Kanäle z.
B. in die Rohrplatten einbohren und die nicht als Austritts-oder Eintrittsöffnungen
für Preßluft dienenden Enden der Bohrung durch Stopfen verschließen. Verschiedene
Möglichkeiten von Kanalformen sind als Beispiele in Abb. i veranschaulicht. Man
kann die Leitungen für die Preßluft auch in die Rohrplatten eingießen. Wenn die
Rohrplatten aus besonders hartem, verschleißfestem und hitzbeständigem Werkstoff
bestehen, kann man auch in entsprechende Vertiefungen weichere Stoffe eingießen,
in die dann die Kanäle eingebohrt werden.
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Abb. 2 stellt ein anderes Ausführungsbeispiel dar, bei welchem der
Rost von Walzen 12 gebildet wird, welche dauernd oder zeitweise in der Pfeilrichtung
oder im entgegengesetzen Sinn umlaufen können. Diese Walzen sind hohl, um mittels
durchströmender Luft gekühlt zu werden, und besitzen Düsen 13, durch welche die
gleichzeitig zur Entfernung des Staubes dienende Luft austritt. Die Düsen 13 können
derartig dicht nebeneinander in den Walzen 12, angeordnet sein, daß nur kleine Flächen
der Walzenoberfläche zwischen ihnen ungereinigt vom Staub bleiben, auf welchen sich
infolgedessen nur dünne Staubschichten halten können, die außerdem stets wieder
entfernt werden, wenn diese Stelle der Walze beim Umlauf mit dem Gut in Berührung
kommt. .
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Bei dem in Abb.3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Leitungen
14 nicht in die Roststäbe 15 selbst verlegt, sondern nahe diesen angeordnet, wodurch
das Auswechseln der Roststäbe erleichtert wird. Die Leitungen liegen so weit unter
der Roststabunterkante, daß sie von dem sich im Rostspalt abböschenden Gut nicht
erreicht, sondern nur von dem sich ansammelnden Staub allmählich umhüllt werden,
so daß sie keiner Abnutzung durch das harte Gut unterliegen. Die Leitungen sind
hier in ähnlicher Weise wie die Rostwalzen 12 des in Abb.2 dargestellten Ausführungsbeispieles
drehbar gelagert, so daß die aus den Düsen 16 austretenden Preßluft- oder Preßgasstrahlen
bei der Drehung die ganze in Betracht kommende Roststabfläche bestreichen.