DE561906C - Verfahren zur Erzeugung von kuenstlichem Wassereis - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung von kuenstlichem Wassereis

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DE561906C
DE561906C DE1930561906D DE561906DD DE561906C DE 561906 C DE561906 C DE 561906C DE 1930561906 D DE1930561906 D DE 1930561906D DE 561906D D DE561906D D DE 561906DD DE 561906 C DE561906 C DE 561906C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F25REFRIGERATION OR COOLING; COMBINED HEATING AND REFRIGERATION SYSTEMS; HEAT PUMP SYSTEMS; MANUFACTURE OR STORAGE OF ICE; LIQUEFACTION SOLIDIFICATION OF GASES
    • F25CPRODUCING, WORKING OR HANDLING ICE
    • F25C1/00Producing ice

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)

Description

  • Verfahren zur Erzeugung von künstlichemWassereis Das bis heute meistens angewandte Verfahren zur Herstellung von künstlichem Wassereis besteht darin, das Wasser durch Einwirkung tiefer Temperaturen zu kristallisieren, wobei die nötige Kälteleistung durch N H,- , S02-, C02- usw. Maschinen geliefert wird. Die Übertragung der Kälte erfolgt in der Regel indirekt, d. h. die Kälte wird einer Lösung (Sole) übertragen, in welche die mit Gefrierwasser gefüllten eisernen Zellen getaucht werden. Die kalte Sole teilt ihre erhaltene Kälte dem Wasser mit, welch letzteres dann nach und nach zum Erstarren gebracht wird.
  • Dieses bekannte Verfahren ist infolge des unvermeidlichen Wärmeeinfalles in die großen Generatoren, den Schmelzverlusten durch das Loslösen des Eisblockes von den Zellenwänden und das Abkühlen der Zellenwagen mit erheblichen Kälteverlusten verbunden. Diese Verluste betragen erfahrungsgemäß bei größeren Anlagen etwa 30°10, d. h. es sind statt goKal. 120Kal. pro Kilogramm Eis aufzuwenden. Als weiterer Nachteil ist zu erwähnen, daß die Leistung der Anlage dem jeweiligen Bedarf an Eis nur ungenügend angepaßt werden kann, weil sonst die Sole zu tief abgekühlt und dadurch der Kraftaufwand zu groß ausfallen würde. Das Füllen der einzelnen Zellen mit Gefrierwasser, das Loslösen des Eisblockes von den Zellenwänden und die Entleerung der Zellen, die reihenweise unter Benutzung eines Laufkranes zu erfolgen hat und die einzelnen Rahmen zum Füllgefäß führt, am einen Ende in den Eiserzeuger niederläßt, am andern aufhebt und zur Auftau- und Kippvorrichtung bringt, erfordert viel Arbeit und Bedienungspersonal. Ferner ist zu erwähnen, daß bei diesem Verfahren die Kälte mit verhältnismäßig tiefer Temperatur (etwa -12° C) erzeugt werden muß und dabei die Leitungsziffer 30 °;ö schlechter ausfällt, als wenn die Kälte bei -2o° C geliefert werden könnte. Es ist auch schon der Vorschlag gemacht worden, durch Verdampfen von Gefrierwasser innerhalb eines luftleeren Behälters das Gefrierwasser in Eis zu verwandeln. Dieses Verfahren eignet sich jedoch nicht zur gewerbsmäßigen Herstellung von Wassereis. Der im Gefäß zu erzeugende Unterdruck muß außerordentlich groß sein, und sodann ist das so hergestellte Eis von poröser Struktur und geringem spezifischem Gewicht. Es sind ferner Verfahren vorgeschlagen worden, bei denen das Gefrierwasser entlüftet und auf ungefähr Gefriertemperatur abgekühlt wird. Zur Durchführung dieses Verfahrens wird außer einer Entlüftungseinrichtung eine Kältequelle benötigt, weiche die zur Erstarrung der eingespritzten Flüssigkeit erforderliche Kälteleistung liefert. Die Annahme, daß bei diesen Verfahren das eingespritzte Wasser in der Eiszelle zum größten Teil kristallisiere, ist aber deshalb nicht zutreffend, weil der Unterdruck in der Zelle mit dem Einführen des Wassers über den Druck des Tripeipunktes des Wassers ansteigt und dann eine Verfestigung des Wassers unter diesen Druckverhältnissen nicht stattfinden kann. Diese bekannten Verfahren konnten sich daher, ganz abgesehen von den zu ihrer Durchführung erforderlichen verwickelten und umständlich zu handhabenden Einsichtungen, in der Praxis nicht durchsetzen.
  • Den bekannten Verfahren gegenüber, bei denen die Kristallisation des. Wassers erst im Behälter beabsichtigt isf, unterscheidet sich das Verfahren nach der Erfindung grundsätzlich, und zwar darin, daß die Kristallisation des Gefrierwassers schon während des Durchganges desselben durch ein im luftleeren Behälter befindliches Einführungsorgan, z. B. einer Zerstäuberdüse, durch entsprechende Entspannung hervorgebracht, also vor dem Eintritt in den Behälter erzwungen wird. Durch Mengenregulierung der Flüssigkeitszufuhr wird der Druck im Behälter praktisch auf oder etwas unter dem Tripelpunkt des Wassers gehalten, so daß kein Wasser in den Behälter eintreten kann. Zur Verdichtung des trockenen pulverigen Schnees, welcher die gleiche Beschaffenheit hat wie der in der Natur vorkommende Schnee, wird in an sich bekannter Weise eine Presse verwendet. Wird aber nicht Eis, sondern nur trockener pulvriger Schnee gewünscht, z. B. für Eishallen und Wintersportplätze, so kann die nachträgliche Pressung des Schnees einfach weggelassen, d. h. der Schnee dem Behälter ohne weiteres entnommen werden.
  • Das vorliegende Verfahren gestattet somit, die Herstellung von Wassereis in einem einfachen Arbeitsvorgang fast ohne Verluste, ohne Kältemaschine und ohne Kälteübertragung, also mit einer verhältnismäßig einfachen Einrichtung durchzuführen.
  • Das vorliegende Verfahren besteht darin, daß das Gefrierwasser z. B. in einer Lavaldüse vorteilhaft auf einen Druck entspannt wird, der ungefähr dem des Tripelpunktes des Wassers entspricht und, nachdem dasselbe auf diesen Druckentspannt ist, in einen luftleeren Turm eingeführt wird. Die dabei produzierten Wasserdämpfe (etwa 17 ojo) werden durch irgendeine Einrichtung (Turbokompressor, Wasserdampfstrahlgebläse,Absorption o.dgl.) abgeführt.
  • Ein Ausführungsbeispiel einer zur Durchführung des Verfahrens geeigneten Einrichtung ist in Fig. i der Zeichnung im Schnitt dargestellt. Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht.
  • Die in Fig. i und 2 gezeichnete Einrichtung besitzt zwei oder mehrere stehend nebeneinander angeordnete, gegen Wärmeeinfall isolierte Erzeugertürme i für schneeförmiges Wassereis. Oben auf jedem Turm ist eine Lavaldüse 2 angebracht, in welcher das durch die Leitung 3 zugeführte Wasser auf den gewünschten Druck po - oder < 4,58 mm Hg entspannt und in Schnee und Dampf übergeführt wird.
  • Die Türme i ragen mit ihren unteren Enden in einen beispielsweise auf -:2' C gekühlten Raum. Am unteren Ende jedes Turmes ist ein liegender, im Querschnitt vorteilhaft quadratischer Preßkanal q. angeschlossen, dessen Seitenabmessungen dem innerenDurchmesser des Turmes i bzw. des Expansionsraumes entspricht. In dem Preßkanal q. ist ein quadratischer Kolben 5 z. B. mittels einer nicht dargestellten hydraulischen Presse längsverschiebbar. An seinem vorderen Ende ist der Preßkanal mittels einer in der Längsrichtung tles letzteren hin und her beweglichen Gegendruckplatte 6 abschließbar. Zum Absaugen des im Inneren des Turmes während der Expansion des Gefrierwassers gebildeten Dampfes ist am oberen Ende jedes Turmes eine Saugleitung 7 eines Gebläses 8 angeschlossen, das mit Vorteil aus einem hochleistungsfähigen, mehrstufigen Turbokompressor besteht, aber auch durch einen Dampfinjektor gebildet sein könnte. Die Saugleitungen der beiden Türme sind je für sich durch ein Ventil 9 abschließbar und durch eine Verbindungsleitung io zu einem gemeinsamen, auf der Saugseite des Gebläses angeschlossenen Rohr vereinigt. Die Druckseite des Gebläses 8 steht durch die Leitung i i mit einem Kondensator 12 in Verbindung, aus dem die ausgeschiedene Luft mittels eines Gebläses 13 abgesaugt wird. Ist es erwünscht, mit der Einrichtung Destillateis, d. h. bakterienfreies Eis, herzustellen, so wird das Kondensat durch die Leitung 1q. der Lavaldüse 2 wieder zugeführt. Die aus den Türmen abziehenden Dämpfe können während des Betriebes zur Unterkühlung des zu entspannenden Wassers benutzt werden, um dadurch die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens nach Möglichkeit zu heben.
  • Das Verfahren zur Erzeugung von künstlichem Wassereis mit der beschriebenen Einrichtung geht wie folgt vor sich.
  • Das durch die Leitung 3 zugeführte siedende oder unterkühlte Wasser expandiert in der Düse 2 auf die Gefriertemperatur bzw. etwa den Tripelpunkt des Wassers, wobei ein Teil desselben (etwa 83 ';ä) zu trockenem oder mehr oder weniger feuchtem Schnee kristallisiert und ein Teil (etwa 17 ojo) in Dampf verwandelt wird. Der Schnee fällt auf den Boden des Preßkanals und wächst im Innern des Turmes zu einer Schneesäule. Der Dampf wird durch das Gebläse Kfortwährend aus dem Turm i abgesaugt. Ist die Schneesäule genügend hoch, was durch Erfahrung oder Zeit bestimmt werden kann,- so wird der andere Turm in Betrieb genommen und der gewonnene Schnee in der Preßvorrichtung q., 5, 6i zu dichten Eisblöcken von z. B. io, 25 oder 5o kg Gewicht verdichtet. Damit der Schnee hinter dem Kolben 5 nicht in den Preßkanal nachrutschen kann, i$t es zweckmäßig, am Kolben einen mit diesem beweglichen, nach hinten vorstehenden Boden 5' oder einen genügend langen Kolben zu verwenden. Die fertigen Eisblöcke gelangen nach dem Zurückgehen der Gegendruckplatte 6 auf eine Eisrutsche 15.
  • Im zweiten Turm wird in der beschriebenen Weise Schnee erzeugt, während der ersten Turm der Schnee entnommen wird. Ist genügend Schnee im zweiten Turm erzeugt, so wird er dem letzteren entnommen und der erste Turm zur Schneeerzeugung in Betrieb gesetzt. Mit der beschriebenen Einrichtung kann infolgedessen ununterbrochen gearbeitet werden.
  • Gegenüber der bekannten Eiserzeugung mittels Kältemaschinen werden durch die beschriebene Erfindung folgende Vorteile erzielt: Die Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist bedeutend kleiner, einfacher und billiger als die bisher bekannten Eiserzeugungsanlagen von gleicher Leistungsfähigkeit, beansprucht somit einen verhältnismäßig kleinen Raum.
  • Es ist nur die Hälfte an Bedienungspersonal erforderlich.
  • Die Einrichtung ist sofort betriebsbereit und hat eine große, etwa 30 % bessere theoretische Leistungsziffer Die Produktion an Eis kann leicht dem jeweiligen Bedarf angepaßt werden.
  • Es sind keine hohen Drucke erforderlich. Der Kraftbedarf je Kal. ist bedeutend geringer infolge verhältnismäßig kleiner Druckverhältnisse - 2' bis o ° + 25 ° (statt o o Die Kälteverluste durch Leitung, Strahlung und der Kondensationswärme der aus der atmosphärischen Luft an -den kalten Flächen sich niederschlagenden Feuchtigkeit sind erheblich geringer, weil der Generator fast ohne Wärmeverlust gebaut werden kann.
  • Die bisher 6 bis 8 °i, betragenden Auftauverluste sind vollständig vermieden.
  • Es sind keine N Hg , SO2- oder CO,-Maschinen und kein Kälteträger erforderlich. Da keine Sole zur Anwendung kommt, tritt keine Korrosion an der Einrichtung auf.
  • Es ist keine Kälte aufzuwenden, um Gefrierzellen oder ähnliche Hilfsmittel abzukühlen. Zur Erzeugung von Destillateis ist keine besondere Einrichtung erforderlich, weil das Gefrierwasser in den Dampfinjektoren bzw. den Turbokompressoren durch die überhitzungswärme entkeimt und sterilisiert wird USW.
  • Mit ein und derselben Anlage können Blöcke von beliebigem Gewicht hergestellt werden durch Unterteilung des Preßzylinders oder durch zweimaliges Pressen des in die Preßvorrichtung zum zweitenmal eingefüllten Schnees.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzeugung von künstlichem Wassereis, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefrierwasser innerhalb eines in einem luftleeren Behälter angeordneten Expansionsorganes vorzugsweise in einer Lavaldüse auf einen Druck expandiert wird, bei welchem das Wasser kristallisiert, wobei der in der Düse entstehende Schnee sich im Behälter vom Expansionsdampf, der fortwährend abgesaugt wird, trennt und in einer am Behälter angeschlossenen Preßvorrichtung in an sich bekannter Art zu Eis verdichtet wird.
  2. 2. Verfahren, nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung von Destillateis das Kondensat des bei der Expansion des Gefrierwassers erzeugten Dampfes zur Expansion gebracht wird.
  3. 3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem luftleeren Expansionsraum (i) einerseits ein Expansionsorgan, z. B. eine Lavaldüse (2), und anderseits die Saugleitung (7) eines Gebläses (8), wie Turbokompressor, Dampfinjektor o. dgl., in Verbindung steht, welcher Expansionsraum (i) turmförmig ausgebildet ist und am unteren Ende in einen Preßkanal von gleicher lichter Weite mündet, so daß die Schneesäule infolge ihres Eigengewichtes und ohne Widerstand in den Preßkanal hinunterfallen kann. q..
  4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßvorrichtung (q., 5, 6) in einem gekühlten Raum untergebracht ist.
  5. 5. Einrichtung nach Anspruch 3 und q., dadurch gekennzeichnet, daß zur ununterbrochenen Eiserzeugung mindestens zwei turmartige Expansionsräume mit je einer Preßvorrichtung vorhanden sind, mit denen abwechselndSchnee erzeugt und der Schnee zuEisblöcken gepreßt werden kann.
DE1930561906D 1930-11-30 1930-11-30 Verfahren zur Erzeugung von kuenstlichem Wassereis Expired DE561906C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE917491C (de) * 1949-09-22 1954-09-06 Max Adolf Mueller Dipl Ing Vakuumpumpe, insbesondere fuer Anlagen zur Erzeugung von Kunsteis
EP0242426A1 (de) * 1986-04-23 1987-10-28 GebràœDer Sulzer Aktiengesellschaft Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung einer Eiskristallsuspension mittels Gefrierverdampfung am Tripelpunkt
EP0259640A1 (de) * 1986-08-27 1988-03-16 GebràœDer Sulzer Aktiengesellschaft Gefrierverdampfung

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EP0242426A1 (de) * 1986-04-23 1987-10-28 GebràœDer Sulzer Aktiengesellschaft Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung einer Eiskristallsuspension mittels Gefrierverdampfung am Tripelpunkt
EP0259640A1 (de) * 1986-08-27 1988-03-16 GebràœDer Sulzer Aktiengesellschaft Gefrierverdampfung

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