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Roheisenmischer Zum Durchmischen und Ansammeln des Roheisens aus verschiedenen
Hochofenabstichen dienen sogenannte Mischer.
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Untersuchungen haben gezeigt, daß die Mischwirkung der bekannten Vorrichtung
sehr gering ist. Besonders gering ist sie, wenn das Roheisen durch einen seitlichen
Einguß eingekippt wird. Das neu hinzukommende heißere Eisen ist spezifisch leichter
und fließt gewissermaßen über das kältere, schwerere Eisen hinweg zur Ausgußschnauze.
Da außerdem die verschiedenen Hochofenabstiche nie eine ganz gleiche Zusammensetzung
haben, findet das Thomaswerk bzw. das Martinwerk infolge der geringen Mischung bei
jeder Schmelzung verschiedene Arbeitsbedingungen vor.
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Günstiger liegen die Verhältnisse da, wo das Roheisen nicht seitlich,
sondern durch einen im -Scheitel des Mischers befindlichen Einguß eingekippt werden
kann.
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Der aus beträchtlicher Höhe einfallende Strahl dringt in die tiefer
liegenden Schichten ein, es bilden sich Wirbel, und auf diese Weise wird um den
einfallenden Strahl herum eine Durchmischung der verschiedenen übereinanderlagernden
Schichten erreicht.
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Die Durchmischung erstreckt sich aber nicht mehr auf die weiter vom
Strahl entfernt liegende Eisenmenge, so da.ß das an den Stirnwänden befindliche
Eisen nicht mehr durchmischt wird. An dieser Stelle ist aber wegen der benachbarten
Stirnwand die Abkühlung größer als in der Mitte des Mischers. Als Folge hiervon
kommt es nun häufig vor, daß hier ein Teil des Eisens erstarrt und sich unten am
Boden als Bär festsetzt. Um dies zu vermeiden, hat man bisweilen den Einguß in die
Nähe der einen Stirnwand und den Ausguß in die Nähe der anderen Stirnwand verlegt.
Dadurch wird aber lediglich erreicht, daß eine Durchmischung wohl an der Seite des
Eingusses eintritt, während das Bodeneisen an der anderen Stirnseite unbeeinflußt
bleibt.
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Es ist auch ein Vorschlag bekannt geworden, nach welchem außer durch
einen Scheiteleinguß an dem einen Ende des Mischers Zuschläge durch eine den Mischer
in zwei Räume unterteilende Zwischenwand unterhalb der Schlackendecke dem Bad zugeführt
werden. Auch diese Maßnahme beseitigt den vorgehend geschilderten Übelstand nicht,
da die gewollte Durchmischung des Bades nur einseitig bleibt.
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Die Erfindung besteht darin, daß neben jeder Stirnwand je ein Scheiteleinguß
angebracht ist, durch welche das flüssige Roheisen abwechslungsweise in den Mischer
eingegossen wird, so daß also an jeder Seite des Mischers eine Durchmischung eintritt
und das kältere Eisen von hier nach dem im mittleren Teil des Mischers befindlichen
Ausguß zu verdrängt wird. Damit ist die Bi1-
Jung eines Bären infolge
Erstarrung des sonst kälter und kälter werdenden Bodeneisens-ausgeschlossen. -Es
steht natürlich grundsätzlich nichts im Wege, bei sehr langen Mischern noch weitere
Eingüsse anzubringen, wodurch die Durchmischung noch vollkommener wird.
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Je nach der Länge eines Mischers. ist aber nicht immer genügend Raum
vorhanden, um zwei Scheiteleingüsse anzubringen; da die Ringe, auf welchem der Mischer
rollt und welche gewöhnlich dicht an die Stirnwände gesetzt werden, ebenfalls beträchtlichen
Raum in Anspruch nehmen. In diesem Falle wird alsdann der obere Teil des Ringes
erfindungsgemäß so ausgebildet, daß er den Einguß umfaßt.
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In den Abb. i bis q. sind Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt.
Abb. i zeigt einen Mischer im Längsschnitt mit zwei seitlichen Scheiteleingüssen
E nahe den Stirnwänden S und einer mittleren Ausgußschnauze A. Abb. 2 zeigt den
Querschnitt durch den Mischer entsprechend der Schnittlinie BB. Bei diesem Mischer
ist genügend Platz vorhanden, so daß die Eingüsse $ neben den Ringen R angebracht
werden können. Abb.3 zagt einen Mischer kürzerer Bauart im Längsschnitt und Abb.
q. eine Draufsicht. Bei diesem Mischer mangelt es an Raum, so daß der obere Teil
des Ringes R so ausgebildet worden ist, daß er die Seheiteleingüsse E umfaßt.