-
Brat- oder Backgeschirr Die Erfindung bezieht sich auf ein Brat-oder
Backgeschirr. Im praktischen Gebrauch von Brat- oder Backgeschirren aus nichtkorrodierenden
Metallen, wie beispielsweise aus rostfreiem Stahl, Nickel, Aluminium u. dgl., hat
es sich gezeigt, daß die Speisen beim Braten oder Backen am Boden, der direkt der
Heizquelle ausgesetzt ist, sehr leicht anbacken und anbrennen, weil das Speisefett
auf der glatten, porenfreien Oberfläche der genannten Werkstoffe nicht festgehalten,
sondern von ihr abgestoßen wird. Dieser Nachteil tritt jedoch bei Flußeisen und
vor allem bei Gußeisen nicht auf, weil diese Metalle vor allem im gegossenen Zustande
eine verhältnismäßig rauhe, poröse Oberfläche besitzen, an welcher das Speisefett
haftenbleibt.
-
Der Zweck der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein Brat-
oder Backgefäß zu schaffen, welches die Vorteile der aus nichtkorrodierenden Metallen
bestehenden Geschirre mit den Vorteilen der Geschirre aus Gußeisen oder Flußeisen
(insbesondere Stahlguß) vereinigt. Zur Erreichung dieses Zwekkes wird die seitliche
Wandung des Geschirrs aus einem beim Braten oder Backen im wesentlichen korrosionssicheren
Metall, wie rostfreiem Stahl, Nickel, Aluminium u. dgl., und der Boden aus einem
andersartigen Metall, wie Gußeisen, Flußeisen (insbesondere Stahlguß) u. dgl., welches
eine verhältnismäßig rauhe und daher das Speisefett gut festhaltende Oberfläche
besitzt, hergestellt.
-
Der Boden kann häufig ohne jeden Rostschutz verwendet werden. Soll
aber ein besonderer Rostschutz vorgesehen werden, so muß dieser derart beschaffen
sein, daß die das gute Festhalten des Speisefettes bewirkenden Eigenschaften des
Bodens nicht aufgehoben werden. Ein Rostschutzverfahren, welches diese Eigenschaften
nicht beeinträchtigt, ist beispielsweise -las bekannte Inoxydieren.
-
Es sei noch darauf hingewiesen, daß an sich Kochgeschirre bekannt
sind, bei welchen der Boden aus einem andersartigen Werkstoff besteht als die Seitenwandung.
Die Zwecke, welche bei den bekannten Einrichtungen mit der Verwendung verschiedener
Werkstoffe angestrebt wurden, haben aber niemals irgendwie etwas mit der Aufgabe,
welche der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt, zc tun. Infolgedessen ist auch
bei den bekannten Brat- oder Kochgeschirren niemals die Werkstoffzusammenstellung
eine solche; daß der Boden das Speisefett auf seiner Oberfläche gut festhält und
die Seitenwandung aus einem korrosionssicheren, aber fettabstoßenden Werkstoff besteht,
sondern bei den bekannten Einrichtungen hat vor allem stets der Boden eine fettabstoßende
Oberfläche, indem die Bodenoberfläche beispielsweise aus Nickel, Silber oder Aluminium
besteht.
Es ist also unmöglich, bei den bekannten Einrichtungen
die Wirkung zu erzielen, welche erfindungsgemäß erreicht wird.
-
Die Befestigung des Bodens an der Wandung kann auf verschiedenartige
Weise geschehen. Einige Ausführungsbeispiele sind in der Zeichnung angegeben.
-
In den Figuren ist mit W die Wandung des Geschirrs, welche aus einem
nichtkorrodierenden Metall, wie rostfreiem Stahl, Nickel, Aluminium o. dgl., besteht,
bezeichnet. Die Wandung W kann jede beliebige Form, beispielsweise Kegelstumpf-
oder Zylinderform, besitzen. B ist der Boden, der aus einem Metall hergestellt ist,
welches infolge der Beschaffenheit seiner -Oberfläche das Back- oder Bratfett gut
festhält. Vorzugsweise besteht der Boden B aus Gußeisen oder aus Stahlguß. Gemäß
Fig. z ist der Boden B mit der Wandung W bei a durch Aufschmelzen, Aufschweißen
oder Auflöten verbunden.
-
Gemäß Fig.2 ist an die Wandung W ein Halterand R bei d angelötet oder
angeschweißt, während die Wandung W an ihrem unteren Rande nach innen zu einem Flansch
WI umgebogen ist. Der Boden B wird von unten gegen den Flansch W` gelegt, und zwar
weist der Boden B zweckmäßigerweise an seinem Rande eine Ausnehmung auf, deren Tiefe
der Stärke des Flansches W' angepaßt ist. Nachdem der Boden B gegen den Flansch
WI gelegt ist, wird der überstehende Rand des Ringes R umgebördelt, so daß er sich
über den Rand des Bodens B legt. Der Boden B
ist auch längs seines
Außenrandes mit einer Ausnehmung versehen, in die der umgebördelte Teil R1 des Ringes
R eingreift. Der Boden B sitzt zwischen den Flanschen WI und Rl vollkommen fest.
-
In Fig..I ist eine Umkehrung der Fig.2 dargestellt, und zwar bildet
gemäß Fig. ¢ der Ring R die innere Auflage für den Boden B, während der überstehende
Rand W1 der Gefäßwandung W durch Umbördeln außen über den Rand des Bodens B gelegt
worden ist.
-
Gemäß Fig.3 ist längs des Randes des Bodens B eine Rille F vorgesehen,
in welche das untere Ende der Wandung W hineingedrückt ist. Um bei den Ausführungsformen
gemäß Fig. 2 bis q. eine gute Dichtung zwischen Boden upd Wandung zu erzielen, kann
beim Zusammenfügen des Bodens mit der Wandung ein Dichtungsstoff, beispielsweise
eine Mischung von Magnesia und Wasserglas, angewendet werden.
-
Wie aus obigem hervorgeht, bezieht sich der Erfindungsgedanke allgemein
darauf, für Wandung und Boden verschiedenartige Werkstoffe anzuwenden, und zwar
für die Wandung einen weitgehend korrosionsfesten und für den Boden einen das Speisefett
gut festhaltenden Werkstoff. Es sei darauf hingewiesen, daß auch gewalztes Flußeisenblech
zu den erfindungsgemäß verwendbaren Wandungswerkstoffen gehört, da es gegen Speisefette
weitgehend korrosionssicher ist. Erfindungsgemäß wird der Flußeisenblechmantel mit
einem Boden aus Gußeisen oder Stahlguß verbunden. Auch hierbei ist der Erfindungsgedanke
verwirklicht, da Stahlguß und insbesondere Gußeisen Speisefette wesentlich besser
festhalten als gewalztes Flußeisen, wenn auch anderseits letzteres in bezug auf
das Festhalten der Speisefette bessere Eigenschaften hat als nichtrostender Stahl,
Nickel oder Aluminium.