DE556298C

DE556298C - Hydraulische Presse

Info

Publication number: DE556298C
Application number: DEN31665D
Authority: DE
Original assignee: Becker and Van Huellen GmbH and Co
Current assignee: Becker and Van Huellen GmbH and Co
Priority date: 1931-02-25
Filing date: 1931-02-25
Publication date: 1932-08-06

Description

Hydraulische Presse Den Gegenstand der Erfindung bildet eine hydraulische Presse für explosible Stoffe, insbesondere Sprengstoffe. Solche Stoffe werden vielfach in hydraulischen Pressen in erwärmtem Zustande zu festen Kuchen oder in Scheiben-, - Würfel- oder Stäbchenform gepreßt, wobei sich häufig zwischen Arbeitsgut und Preßstempel explosive Gase ansammeln, die durch Reibung, Schläge oder erhöhte Temperatur zur Entzündung gebracht werden können und dabei die Presse zerstören.
Zur Vermeidung dieses übelstandes ist der Preßkolben mit einer zentralen, mit der Außenluft durch Bohrungen in Verbindung stehenden Ausbohrung versehen, in der sich ein als Sicherheitskolben wirkender, den Hauptkolben gegen den Preßraum abdichtender, sonst aber die Ausbohrung nicht ausfüllender Kolben befindet. Dieser Sicherheitskolben wird durch die sich ausdehnenden Gase so weit angehoben, daß diese durch den Hohlraum des Preßstempels nach außen entweichen können. Zur Erleichterung dieses Vorganges ist der Sicherheitskolben zweckmäßig in Richtung zur Preßform hin konisch verjüngt, und die Gasaustrittsöffnungen liegen in Richtung der austretenden Gase. Am Druckzylinder sind Sicherheitsventile angeordnet, welche beim Hochschnellen des Sicherheitskolbens zur Vermeidung einer Drucksteigerung Wasser ablassen. Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt.
Abb. t einen Längsschnitt der Presse, Abb. 2 den Sicherheitskolben in angehobenem Zustande und Abb. 3 eine besondere Gestaltung des Sicherheitskolbens.
Die Presse ist an sich von bekannter Bauart. Der Druckzylinder d, in welchem der Hauptpreßstempel b gleitet, steht unter dem Druck eines auf der Zeichnung nicht dargestellten Akkumulators. c ist ein Vordruckzylinder mit dem Preßstempel d. Um die Säule e ist ein Tisch f schwenkbar, der zwei Preßformen g und lt besitzt. An dem Tisch f befindliche Klauen i, k legen sich in -leiden Endstellungen des Tisches um die Säule m. Die Preßform ist unten durch eine Lochplatte n und im Bedarfsfalle durch ein Barübergelegtes Filter o abgeschlossen. Das Arbeitsgut wird durch den Preßstempel d vorgepreßt und nach Umschalten des Tisches f von dem Preßstempel b fertig gepreßt, z. B. in der bei Schwarzpulver üblichen Stabform.
Der Preßstempel b besitzt einen Hohlraum p, der durch Löcher q mit der Außenluft in Verbindung steht. Für gewöhnlich ist der Raum p gegenüber der Preßform durch einen Kolben r abgeschlossen, auf dessen Stirnfläche s durch die Löcher t hindurch Druck lastet. Da die Fläche s kleiner als die wirksame Fläche des Preßstempels b ist, so ist bei gleichem spezifischem Druck die auf dem Kolben r lastende Kraft entsprechend geringer. Durch geeignete Differenzierung der Kolben b und s läßt sich der Auslösungsdruck beliebig festlegen.
Entsteht durch Entzündung der in der Preßform befindlichen Gase ein Überdruck, so wird der Kolben r.bei unveränderter Stellung des Preßstempels b angehoben und eine Verbindung- zwischen Preßraum und Hohlraum p hergestellt, so daß die Gase durch die Öffnungen q nach außen entweichen können. Zur Erleichterung dieses Vorganges ist nach Abb. 3 der Kolben r in Richtung zur Preßform hin konisch verjüngt, und die Öffnungen q liegen in Richtung der austretenden Gase. Damit beim Hochschnellen des Kolbens r im Preßzylinder a kein Überdruck entstehen kann bzw. zur Vermeidung von Schlägen auf den Akkumulator, sind am Zylinder a Sicherheitsventile u vorgesehen, welche in diesem Falle Druckwasser ablassen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Hydraulische Presse für explosive Stoffe, insbesondere Sprengstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßkolben (b) mit einer zentralen mit der Außenluft durch Bohrungen (q) in Verbindung stehenden Ausbohrung (p), in der sich ein als Sicherheitskolben wirkender, den Hauptkolben gegen den Preßraum abdichtender, sonst aber die Ausbohrung nicht ausfüllender Kolben (r) befindet, versehen ist. a. Presse nach Anspruch i, dadurch, gekennzeichnet, daß der Sicherheitskolben in Richtung zur Preßform (g) hin konisch verjüngt ist und die Gasaustrittsöffnungen (q) in Richtung der austretenden Gase liegen. 3. Presse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß am Druckzylinder (a) Sicherheitsventile (u) angeordnet sind, welche beim Hochschnellen des Sicherheitskolbens (r) zur Vermeidung einer Drucksteigerung Wasser ablassen..