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Bogenanleger für Adressendruckmaschinen Die Erfindung bezieht sich
auf eine Vorrichtung zum Anlegen von Bogen, Umschlägen u. dgl. für Adressendruckmaschinen
und stellt insbesondere eine weitere Ausbildung des im Patent 538 9I8 beschriebenen
Bogenanlegers dar. Bei diesem ist der Bogenstapel auf einem geneigten Tisch angeordnet
und legt sich vorn gegen hohle Führungsschienen, deren Abschlußdeckel als verstellbare
Anschläge ausgebildet sind, die beim Abheben der einzelnen Bogen als Trennmesser
dienen. Während des Abhebens der Bogen wird durch die hohlen Führungsschienen Luft
zwischen die oberen Bogen des Stapels geblasen, um das Trennen des obersten Bogens
von den darunter befindlichen zu erleichtern.
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Bei den bisher verwendeten Bogenanlegern mit verstellbaren, als Trennmesser
wirkenden Anschlägen o. dgl. erfolgt die Einstellung der Trennmesser vor dem jedesmaligen
Ingangsetzen der Maschine. Man läßt zu diesem Zweck zunächst ein Paar Bogen zur
Probe durchlaufen, und wenn die Trennmesser für die Verarbeitung der betreffenden
Papiersorte noch nicht ganz richtig eingestellt sind, so wird die Maschine angehalten,
die Messer nachgestellt und wieder ein Paar Bogen zur Probe durch die Maschine geschickt.
Solche Tastversuche, die bei jedesmaligem Papierwechsel vorgenommen werden müssen,
sind darum verhältnismäßig umständlich und zeitraubend, weil sich die zur Verstellung
der Trennmesser dienenden Organe innerhalb des Bereiches der bewegten Teile des
Bogenanlegers befinden. Es sind auch Falzmaschinen u. dgl. bekannt, an denen Stellvorrichtungen
für schwer zugängliche Maschinenteile angebracht sind, die von außerhalb der Maschine
eingestellt werden können.
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Die Einstellung der Trennmesser vor der Ingangsetzung eines Bogenanlegers
bringt aber die oben geschilderten Nachteile mit sich. Um das Einstellen der Trennmesser
während des Betriebes vornehmen zu können, und um auch, etwa bei einem Wechsel des
Papiers, die Bogentrenner während des Betriebes nachstellen zu können, ist die Einstellvorrichtung
nach der Erfindung so angeordnet, daß sie außerhalb des Bereiches der bewegten Teile
des Bogenanlegers zu liegen kommt. Von besonderer Wichtigkeit ist diese Anordnung
für den im Hauptpatent angegebenen Bogenanleger mit hohlen Blasluftschienen, deren
Deckel zugleich als Trennmesser ausgebildet sind. Da dieser Bogenanleger vorteilhaft
zum Trennen und Anlegen von leichten Papieren verwendet wird, ist besonderes Gewicht
auf eine ganz genaue Einstellharkeit und Nachstellbarkeit der Trennmesser zu legen,
da gerade dünne Papiere eine besonders
genaue Einstellung der Trennmesser
erfordern.
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Mit dem Bogenanleger nach der Erfindung ist es also möglich, jederzeit
die vorzugsweise noch mit einer zweiten Anschlagkerbe versehene Kante der Abschlußdeckel,
an der die Bogen abgeblättert werden, mehr oder weniger weit in den Weg der anzuhebenden
Vorderkante der Bogen zu verschieben und die Stellung dieser Vorderkante auch während
des Betriebes so nachzustellen, daß die gewünschte Aufblätterwirkung der Anschläge
der Art und Dicke der jeweilig verarbeiteten Bogen oder Umschläge genau angepaßt
wird, ohne zum Einstellen jedesmal die Maschine anhalten zu müssen.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
In dieser stellen dar Fig. i ein seitliches Schnittbild durch die Bogentrennvorrichtung
nach der Erfindung und Fig. 2 eine Ansicht der Verstellvorrichtung für den Abschlußdeckel
der hohlen Führungsschiene, gesehen in der Bogenförderrichtung (Pfeil A).
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Der in der Zeichnung nicht näher dargestellten Adressendruckmaschine
werden die Bogen Stück für Stück durch die Anlegevorrichtung nach der Erfindung
zugeführt. Der Bogenstapel 2, ruht auf einem schräggestellten Stapeltisch i, der
in bekannter Weise durch ein nicht dargestelltes Steigrad o. dgl. in Richtung des
Pfeiles entsprechend den abgenommenen Bogen nach oben nachgestellt wird, so daß
die Oberkante des Bogenstapels jeweils in gleicher Höhe bleibt. In der Förderrichtung
legt sich der geneigte Bogenstapel gegen eine oder mehrere hohle Führungsschienen
7, von denen in der Figur eine dargestellt ist. Die Führungsschienen besitzen in
Richtung auf den Bogenstapel zu einen Blasschlitz und tragen oben einen verstellbaren
Abschlußdeckel 9. Oberhalb des Bogenstapels ist ein in der Bogenförderrichtung verschiebbares
Saugrohr 3 mit Saugstutzen 4 angebracht. "Dieses Saugrohr ist um zwei ebenfalls
in Bogenförderrichtung verschiebbar gelagerte Drehzapfen 6 schwenkbar. In Bogenförderrichtung
hinter der hohlen Führungsschiene 7 befinden sich zwei Papiergreiferwalzen io und
ii, die einen zwischen sie geschobenen Bogen auf ein Führungsband i2 weitergeben,
von wo aus der Bogen an die Druckstelle geleitet wird.
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Der Bogenanleger arbeitet in der Weise, daß mit Hilfe einer nicht
gezeichneten Luftpumpe in der Saugvorrichtung 3, 4 ein Unterdruck erzeugt wird,
während aus der hohlen Führungsschiene 7 in Richtung des Pfeiles 8 . Blasluft zur
Auflockerung der oberen Bogenschichten in den Stapel geblasen wird. Wenn jetzt die
Sauger um die Zapfen 6 in Richtung des Pfeiles 5 geschwenkt werden, so blättern
sie zunächst den obersten Bogen von seiner Ruhelage in die gezeichnete Stellung
und heben ihn bei ihrer Weiterdrehung mit seiner Vorderkante über den Abschlußdeckel9
hinaus. Die Kante des Abschlußdeckels ist vorzugsweise mit einer oder mehreren Kerben
versehen, die dazu dienen, den über die Kante hinweg gleitenden obersten Bogen von
einem etwa daran haftenden zweiten. Bogen abzutrennen. Auch dieses Abtrennen wird
durch die in Pfeilrichtung 8 zuströmende Blasluft unterstützt. Sobald das angesaugte
Ende des Bogens in waagerechte Stellung gelangt ist, hört die Drehbewegung der'Sauger
4 in Richtung des Pfeiles 5 auf, und die ganze Saugvorrichtung wird in der Förderrichtung
der Bogen horizontal verschoben. Der angesaugte Bogen wird durch die Sauger nach
links befördert und den beiden in Richtung der Pfeile umlaufenden-Greiferwalzen
io und i i zugeführt. Wenn die Walzen den Bogen erfaßt haben, wird in bekannter
Weise der Saugluftstrom abgestellt oder vermindert, und die Sauger gehen wieder
in ihre Ausgangsstellung nach rechts zurück, wo sie durch Drehung um die Zapfen
6 entgegen der Richtung des Pfeiles 5 wieder nach unten geschwenkt werden, um den
nächsten Bogen abzublättern und der Maschine zuzuführen.
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Die durch die Erfindung ermöglichte Verstellung des Abschlußdeckels
9 der Druckluft führenden Führungsschiene 7 während des Betriebes wird zweckmäßig
durch folgende Vorrichtung herbeigeführt.
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Der Abschlußdeckel g ist nach der vom Bogenstapel abgekehrten Seite
zu verlängert und trägt nach unten ragende Stifte 16. Im Maschinenrahmen ist eine
Achse 14 drehbar gelagert, die an ihrem nach außen ragenden Ende einen von Hand
verstellbaren Drehknopf 17 trägt. Auf dem nach innen gerichteten Ende der
Achse 14 sitzt ein exzentrischer Zapfen 15, der zwischen die Anschlagstifte 16 des
verlängerten Abschlußdeckels 9 ragt. Der Abschlußdeckel 9 wird auf der hohlen Führungsschiene
7 vorteilhaft in nicht näher dargestellten Nuten geführt und durch eine auf den
Deckel drückende Blattfeder nach unten gedrückt, wodurch eine gute Abdichtung und
auch eine durch die Reibung hervorgerufene Sicherung gegen ungewollte Verstellung
des Abschlußdeckels erzielt wird. Durch Verdrehung des Drehknopfes 17 wirkt der
exzentrische Zapfen 15
je nach seiner Stellung auf einen der Anschlagstifte
16 des Abschlußdeckels ein und schiebt die dem Bogenstapel zugekehrte gezahnte Seite
des Abschlußdeckels mehr oder
weniger in den Weg des abgeblätterten
obersten Bogens des Stapels.