DE555714C - Verfahren zur Herstellung von Koerperfarben - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Koerperfarben

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DE555714C
DE555714C DEK103461D DEK0103461D DE555714C DE 555714 C DE555714 C DE 555714C DE K103461 D DEK103461 D DE K103461D DE K0103461 D DEK0103461 D DE K0103461D DE 555714 C DE555714 C DE 555714C
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KOLLOIDCHEMIE STUDIENGESELLSCH
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KOLLOIDCHEMIE STUDIENGESELLSCH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09CTREATMENT OF INORGANIC MATERIALS, OTHER THAN FIBROUS FILLERS, TO ENHANCE THEIR PIGMENTING OR FILLING PROPERTIES ; PREPARATION OF CARBON BLACK  ; PREPARATION OF INORGANIC MATERIALS WHICH ARE NO SINGLE CHEMICAL COMPOUNDS AND WHICH ARE MAINLY USED AS PIGMENTS OR FILLERS
    • C09C1/00Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
    • C09C1/40Compounds of aluminium
    • C09C1/42Clays

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Körperfarben Die Verwendung von Schlick oder ähnlichen Schlämmen als Adsorptionsmittel für Farbstoffe zwecks Herstellung von Körperfarben ist bereits bekannt, Hierbei hat man den Schlick o. dgl. entweder in naturfeuchtem Zustande bei gewöhnlicher Temperatur mit Farbstoffen allein vermischt oder bei Verwendung von Beizenfarbstoffen auch noch mit bekannten Fällmitteln für diese in der Siedehitze versetzt bzw. Mischungen dieser Art zur Vollendung der Lackbildung alsbald zum Sieden erhitzt. Bei allen diesen bekannten Verfahren wirkt der verwendete Schlamm nur als adsorbierend wirkendes Substrat für den verwendeten Farbstoff oder Farblack. Die so erhältlichen Produkte weisen aber nur geringe Farbintensität und Leuchtkraft auf. Bei Verwendung größerer Farbstoffmengen halten sie einen Teil derselben nicht genügend fest an den Schlick gebunden und besitzen im Gebrauch eine ungenügende Wasserfestigkeit, so daß ein Ausbluten der Farben zu beobachten ist.
  • Diese Mängel werden jedoch erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß man die Reaktion zwischen frischem Schlick und Farbstoffen bei Gegenwart von solchen Metallen oder Verbindungen solcher Metalle vor sich gehen läßt, welche unlösliche Silikate zu bilden vermögen. Metallverbindungen dieser Art sind beispielsweise Verbindungen von Metallen mit mehreren Oxydationsstufen, wie die des Eisens, Chroms, Mangans, Kupfers, Vanadiums, Titans, Molybdäns. Auch sind Verbindungen des Zinks, Bariums, Strontiums, Calciums, Magnesiums und Aluminiums hierfür geeignet. Diese Stoffe können entweder den Farbstoffen oder dem aufgeschlämmten Schlick oder der frischen Mischung dieser zugesetzt werden. Hierbei ist es vorteilhaft, unter Ausschluß von Sauerstoff, z. B. durch Verdrängen der 1-uft durch inerte Gase, zu arbeiten. Diese Körperfarben besitzen hervorragende technische Eigenschaften, wie große Wasserfestigkeit, Brillanz und Deckkraft, und zeichnen sich durch gutes Haftvermögen aus.
  • Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die im frischen, d. h. naturfeuchten Salz- oder Süßwasser schlick enthaltenen Kolloidstoffe von mikroskopischer Feinheit im wesentlichen aus ungesättigten Siliciumverbindungen bestehen. Letztere sind fähig, sich mit zahlreichen Metallen und Metallverbindungen unter Bildung der entsprechenden Silikate zu verbinden. Im Statu nascendi vermögen die Silikate weiterhin die Farbstoffe fester zu binden, als die bereits fertiggebildeten und als Adsorptionsmittel für Farbstoffe schon vielfach verwendeten fein verteilten oder kolloidalen Silikate, wie z. B. Ton, Chinacl_ay u. dgl. .
  • Da die im naturfeuchten Schlick enthaltenen Kolloidstoffe die eigentlichen Träger der Reaktion sind, so bearbeitet man den rohen Schlick in der Weise, daß man die Kolloidstoffe durch Ausschlämmen oder Zentrifugieren von den nicht aktiven und amorphen Bestandteilen, wie z. B. Sand, trennt und besonders sammelt.
  • Das neue Verfahren bietet somit mannigfache Ausführungsmöglichkeiten, von denen nachstehend einige Beispiele angeführt werden.
  • 1. 16o g naturfeuchter Schlick werden aufgeschlämmt, mit 2o g Chromoxyd und einer Lösung von 2o g Calciumchlorid innig vermischt und hierauf einige Tage stehengelassen. Alsdann wird die Masse mit Wasser ausgewaschen und in der Filterpresse vom größten Teil des Wassers befreit. Die erhaltene Paste kann entveder als solche mit wäßrigen Bindemitteln, wie Leim, Kasein oder Wasserglas, vermischt und als Anstrichmittel verwendet oder auch zuerst getrocknet, gepulvert, windgesichtet werden und alsdann mit Ölen und Harzlacken zur Herstellung von Ölanstrichen dienen.
  • 2. Zoo g naturfeuchter Schlick und 2o g Titandioxyd werden mit Wasser aufgeschlämmt, vermischt und längere Zeit bis zur Homogenität verrührt, alsdann einige Zeit ruhen gelassen. Das Ausreifen der Reaktion zeigt sich dadurch an, daß das überstehende Wasser sich an der Luft durch Oxydation derEisenverbindungen des Schlicks allmählich verfärbt. Die so gewonnene Komplexverbindung ergibt als Körperfarbe mit oxydierenden Ölen wesentlich härtere Filme, als Titandioxyd bzw. Titanweiß für sich allein zu geben vermögen. Diese Körperfarbe liefert, mit Wasserglaslösungen angerührt, gute Deckanstriche, die sehr witterungsbeständig sind. Man kann den neuen Komplexstoff Schlick-Titanat mit den meisten organischen und anorganischen Farbstoffen echt adsorptiv färben, so daß man zu nicht blutenden Körperfarben kommt. An Stelle des Titanoxyds kann man auch entsprechende Mengen von Titanstilfat verwenden.
  • 3. Zoo g Bariumsulfid werden mit 1 ooo g feuchtem Schlick verrieben und der Brei alsdann mit einer Auflösung von 144 g kristallisiertem Zinksulfat in Zoo g Wasser 'und schließlich mit einem organischen Farbstoff, z. B. mit 1o g Malachitgrün, versetzt. Es resultiert dann eine Körperfarbe, welche in Pastenform in Verbindung mit Kaseinlösungen, Pflanzenleimen, Wasserglaskompositionen gut deckende, sehr widerstandsfähige Anstriche liefert. Die trockene Pulverförm, mit ölen oder Harzlacklösungen vermischt, liefert sehr widerstandsfähige, harte Filme.
  • 4. Zoo g naturfeuchter Schlick werden mit einer Aufschlämmung von Zoo g handelsüblichem Zinkoxyd vermischt, bis zur Homogenität verrührt und einige Zeit stehengelassen, bis das überstehende Wasser sich an der Luft allmählich verfärbt. Das Fertigprodukt liefert nach dem Trocknen in Verbindung mit den bekannten ölen, Harz- oder Celluloselacken wesentlich härtere, widerstandsfähigere Farbanstriche als die Ausgangsstoffe für sich. Dieser neue Komplexstoff läßt sich in der Schlammform, also vor dem Trockenprozeß, mit vielen organischen und anorganischen Farbstoffen echt anfärben, wobei man gleichfalls zu nicht blutenden Körperfarben gelangt.
  • 5. Zoo g naturfeuchter Schlick werden mit 5o g Talkum vermischt und bis zur Homogenität verrührt, alsdann etwa 24 Stunden ruhen gelassen, dann ein organischer oder anorganischer Farbstoff, z. B. i g Fuchsin, in wäßriger Lösung auf die obige Masse hinzugefügt. Nach 24stündiger Lagerung wird die fertige Masse ausgewaschen, zentrifugiert, getrocknet und gepulvert. Die gepulverte Masse wird dann zweckmäßig auf dem Wasserbade einige Stunden unter Luftzutritt erwärmt zur Vollentwicklung der Farbtontiefe.
  • 6. 5oo g Schlick werden mit einer Lösung von 50 g Chlorcalcium in loo g Wasser gelöst vermischt. Nach dem Eintritt neutraler Reaktion wird eine Lösung von 40 g Kaliumbichromat in Zoo g Wasser hinzugefügt. Nach gründlicher Durchmischung wird ein Lösung von 67 g essigsaurem Blei hinzugemischt. Damit der Schlick durch Reduktion die Bleichromatbildung nicht stört und dann das Chromat wieder in Lösung tritt, werden vorher in den Schlick 30 g Bleiglätte in feinster Verreibung eingebracht.
  • Nach 24stündigem Stehen an der Luft resultiert eine leuchtend gelbe Körperfarbe. Diese kann sowohl in Pasten- als auch Trockenpulverform als wetterfeste Anstrichfarbe Anwendung finden.
  • 7. Zoo g Schlick werden mit 40 g Bleimetallstaub innig vermischt. Nach Beendigung der Gasentwicklung, d. h. nach einigen Tagen, wird der Schlamm z. B. mit 24 g Malachitgrün verrührt, wobei der Farbstoff gebunden wird. An Stelle von Bleimetallstaub können auch andere Metallstäube und an Stelle von Malachitgrün auch andere organische oder anorganische Farbstoffe in Mengen von 1/2 bis 5 °/a analoge Verwendung finden. Es entstehen Körperfarben mit sehr guten Eigenschaften, die entweder in Pastenform oder nach erfolgtem Trocknen als Pulver entsprechende Verwendung finden können.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Körperfarben unter Verwendung Von Schlick aus Salz- oder Süßwasser, dadurch gekennzeichnet, daß man derartigen Schlick oder die daraus durch Abschlämmen o. dgl. abgeschiedenen Kolloidstoife im naturfeuchten bzw. noch reaktionsfähigen Zustande bei Gegenwart von solchen Metallen oder Metallverbindungen, die mit den Siliciumverbindungen des Schlicks unlösliche Silikate zu bilden vermögen, mit organischen oder anorganischen Farbstoffen in innige Berührung bringt und gegebenenfalls trocknet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man hierbei unter Ausschluß von Sauerstoff arbeitet.
DEK103461D 1927-03-22 1927-03-22 Verfahren zur Herstellung von Koerperfarben Expired DE555714C (de)

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DE (1) DE555714C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1031450B (de) * 1955-01-03 1958-06-04 Bergwerksverband Gmbh Verfahren zur Herstellung von Pigmenten fuer Lacke und Rostschutzanstriche

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1031450B (de) * 1955-01-03 1958-06-04 Bergwerksverband Gmbh Verfahren zur Herstellung von Pigmenten fuer Lacke und Rostschutzanstriche

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