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Anordnung zum Nachstimmen von Musikinstrumenten mit elektrischer Tonerzeugung
Die Erfindung bezieht sich auf Musikinstrumente mit elektrischer Tonerzeugung, bei
welchen für jeden Ton ein bestimmter Kapazitätswert als Teil eines Schwingungskreises
bei der Tongebung geschaltet wird, z. B. Musikinstrumente mit Tonerzeugung durch
Röhrensender. Es besteht z. B., wie im Bild i i, in bekannter Weise der Schwingungskreis
des Röhrensenders aus der Parallelschaltung einer konstanten Selbstinduktion
L und eines Kondensators e. Für jeden Ton wird ein anderer Kapazitätswert
eingeschaltet.
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Es hat sich gezeigt, daß bei solchen Instrumenten die Konstanthaltung
der Stimmung Schwierigkeiten macht, weil der Kapazitätswert der verwendeten Kondensatoren
infolge Temperaturänderungen, dielektrischer Beanspruchung u. dgl. sich mit der
Zeit ein wenig ändert, wodurch der Ton verstimmt wird. Vorliegende Erfindung hat
den Zweck, auf bequeme Weise bei Verstimmung eines Tones den erforderlichen genauen
Kapazitätswert wiederherzustellen. Erreicht wird dies durch Zu- und Abschalten von
kleinen Zusatzkondensatoren für jeden Ton oder durch Verwendung von stetig veränderlichen
Zusatzkondensatoren.
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Bild i bis 6 zeigt Anordnung bei Verwendung von Stufenschaltern. Bild
i bis 8 desgleichen für stetig veränderliche Kondensatoren.
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Bild i bis 4 zeigt verschiedene Anordnungen zum Zu- und Abschalten
kleiner Zusatzkondensatoren c, für je einen Ton bestimmt. An den Punkten a,
a sind dieselben an einen dem betreffenden Ton entsprechenden festen, normalen
Kondensator e angeschlossen. Die Summe der kleinen Kondensatoren c entspricht der
größten, mit der Zeit zu erwartenden Veränderung des Kondensators e bzw. der Verstimmung
des Tones.
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In Bild i gleitet beim Nachstimmen des Tones die Kurvenscheibe b über
die mit den Zusatzkondensatoren c verbundenen Kontakte k, wobei die gewünschte Zahl
der kleinen Kondensatoren c parallel geschaltet wird. Das Stimmen geschieht durch
Drehen am Knopf h, welcher vom Spieler bequem zu erreichen ist.
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In Bild 2 wird dasselbe dadurch erreicht, daß die Blattfeder g beim
Vorwärtsschieben des Stabes s die Kontakte k nacheinander berührt.
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Bild 3 zeigt dieselbe Anordnung, wobei die Kondensatoren c nach Art
der sogenannten Dubilierkondensatoren ausgeführt sind, deren äußere metallische
Kanten mit den Belegen verbunden sind, so daß besondere Kontakte nicht mehr notwendig
werden. In Bild 9 ist
ein derartiger bekannter Kondensator
dargestellt.
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In Bild q. schiebt sich der metallische Belag oa der Bewegungsschraube
ia aus Isoliermaterial beim Drehen des Knopfes la nacheinander unter die Blattfedern
f und schaltet auf diese Weise die Kondensatoren c parallel.
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Eine ähnliche Vorrichtung ist in Bild io dargestellt. Durch Drehen
der Schraube werden die mit den Kondensatoren c verbundenen Federn f nacheinander
zum Kontakt gebracht und auf diese Weise der jeweils erforderliche Kapazitätswert
eingestellt.
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Die hier beschriebenen Anordnungen nach Bild i bis q. und io sind
als Schalter in der Elektrotechnik bereits bekannt. In vorliegender Erfindung dienen
sie aber dem neuen Zweck, auf bequeme Weise eine eingetretene Verstimmung bei elektrischen
Musikinstrumenten zu beheben.
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In Bild 5 und 6 wird die Änderung des Kapazitätswertes nicht durch
eine Schaltbewegung veranlaßt, sondern durch Herausnehmen oder Zufügen von einzelnen
Kondensatoren auf einen Stapel von beispielsweise Dubilierkondensatoren. In Bild
5 z. B. sind dieselben in einem Kasten -nach Art einer Kartothek geschichtet und
werden unter Zwischenlage eines Isolierstempels p durch eine Schraubendruckfeder
d zum Kontakt gebracht, und das Nachstimmen geschieht durch einfaches Herausnehmen
oder Hineinlegen eines oder mehrerer Dubilüerkondensatoren.
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Bild 6 zeigt eine ähnliche Anordnung. Der Stapel ist senkrecht aufgeschichtet.
Der gute Kontakt der Kondensatoren wird durch den etwa aus Blei bestehenden Gewichtsblock
r gewährleistet. Zum Nachstimmen wird die Bleiplatte r herausgehoben und Dubilierkondensatoren
zugelegt oder abgehoben.
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Eine Abart dieser Anordnung besteht darin, daß jeder der Dubilierkondensatoren
zwei Steckerstifte erhält, welche in zwei Buchsen des nächsten Kondensators passen.
Das Nachstimmen geschieht dann durch Zu-oder Abstecken einzelner Kondensatoren.
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In Bild 7 wird ein stetig veränderlicher Zusatzkondensator aus bifilar
aufgewickeltem Emailledraht verwandt. Von den Vorratsspulen v und w wird
je ein Emailledraht auf die Spule ac aufgewickelt und das Nachstimmen durch Drehen
an der Spule ac bewirkt.
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Bei solchen Instrumenten, in denen durch Überlagerung zweier Hochfrequenzen
die hörbare Niederfrequenz erzeugt wird, ist die Kapazität des mit jeder Taste verbundenen
Kondensators an sich schon sehr klein, so daß zum Zweck des Nachstimmens vorteilhaft
der ganze Tastenkondensator stetig veränderlich gemacht wird. Erfindungsgemäß wird
hierfür, was wegen der Kleinheit des Kondensators möglich ist, der Kondensator mit
der Taste direkt vereinigt. In Bild 8 ist eine beispielsweise Ausführung dargestellt.
Der eine Beleg y (stark ausgezogen) sowie das Dielektrikum (schraffiert) ist mit
der Taste t starr verbunden. Eine nach aufwärts gebogene Blattfeder x bildet den
zweiten Beleg. Durch Nachziehen der sich im Tastenkörper, drehenden Schraube z kann
die Kapazität des Kondensators zum Zweck des Nachstimmens geändert werden. Beim
Anschlag der Taste bewegt sich die Schraube z mit, so daß durch die Tastenbewegung
keine Änderung der Kapazität erfolgt. Der technische Fortschritt der Anordnung nach
Bild 8 liegt in der Raumersparnis beim Entwurf des Instrumentes sowie in der Übersichtlichkeit.
Der Spieler weiß beim Nachstimmen sofort, wo der zu korrigierende Kondensator liegt,
weil er auf der Taste selbst befestigt ist.
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Auch die in Bild 7 und 8 beschriebenen Kondensatoren sind als stetig
veränderliche Kondensatoren bereits bekannt. Neu ist aber ihre Verwendung in elektrischen
Musikinstrumenten, insbesondere zum Aufheben einer mit der Zeit eingetretenen Verstimmung.