DE549464C - Vorrichtung zum Absaugen von Fluessigkeitsansammlungen aus oberflaechlich und auch tiefliegenden Organen und Koerperhoehlen - Google Patents
Vorrichtung zum Absaugen von Fluessigkeitsansammlungen aus oberflaechlich und auch tiefliegenden Organen und KoerperhoehlenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Absaugen von Flüssigkeitsansammlungen
aus oberflächlich und auch tiefliegenden Organen und Körperhöhlen, insbesondere aus solchen, die durch natürliche Zugänge
erreichbar sind. Die Vorrichtung besteht in bekannter Weise aus zwei ineinander verschiebbaren Rohren, von denen das innere
als Drain ausgebildet und mit einer seitlichen Ansaugeöffnung ausgestattet ist. Zum Absaugen
wird die Vorrichtung, wie bekannt, an eine Saugluftquelle über Windkessel oder Stoßfänger angeschlossen, die eine fortschreitend
regelbare und ohne Stöße erfolgende Saugwirkung vom Arbeitsbeginn bis zum Ende gewährleisten.
Die Vorrichtung ist erfindungsgemäß so ausgebildet, daß das Innenrohr in verschiedenen
bestimmten Stellungen in das Außenrohr eingeführt werden kann, wobei eine Anzeigevorrichtung
am außerhalb des Körpers verbleibenden Endteil des Innenrohres angebracht ist, so daß die jeweilige Stellung dieser
Öffnung stets sichtbar ist.
Die Vorrichtung kann auch zwei nebeneinander verlaufende Kanäle aufweisen, die an
ein und dieselbe Saugeinrichtung angeschlossen werden können und deren einer die angesaugten
Massen nach einer Sammelflasche leitet, während die vom anderen Kanal zuströmenden
Massen in eine andere Flasche strömen, so daß sich der Kanal größerer Lichtweite vorzugsweise für die Ansaugung
schädlicher Absonderungen aus der kranken Körperhöhle und der andere, engere Kanal
zur therapeutischen Beeinflussung der kranken Stelle verwenden läßt.
Der engere Kanal kann erfindungsgemäß in der Wandung des großen Kanals vorgesehen
sein und entweder für einen drehbaren Drain oder für einen vollen Stift als Führung
dienen, der an dem der Saugöffnung benachbarten Ende eine Verdickung aufweist
und dessen Querschnitt um soviel kleiner ist als die Bohrung, in die er eingeschoben wird,
so daß zwischen dem Stift und der ihn umgebenden Wandung ein gewisser Zwischenraum
verbleibt, durch welchen die zu einer dauernden Saugwirkung des benachbarten großen Kanals erforderliche Luft nach der zu
behandelnden Stelle strömen kann.
Der Gegenstand der Erfindung ist auf den Zeichnungen dargestellt.
Abb. ι zeigt schematisch mehrere Kombinationsmöglichkeiten
für den Anschluß des Erfindungsgegenstandes,
Die Abb. 2 bis 4 zeigen in teilweiser Vorderansicht (mit weggeschnittenen Teilen) ein
erfindungsgemäß ausgebildetes Werkzeug in verschiedenen Arbeitsstellungen. Die Abb. 5 und 6 zeigen in Vorderansicht
(mit geschnittenen Teilen) und in teilweiser Seitenansicht ein ähnliches Werkzeug, wobei
jedoch der in Abb. 2 bis 4 dargestellte bewegliche Teil durch einen anderen ersetzt ist.
Abb. 7 stellt in axialem Schnitt das End'
stück des Werkzeuges nach Abb. 5 und 6 dar, wobei jedoch das auf diesen letztgenannten
Abbildungen dargestellte Werkzeugglied eine bestimmte Benutzungsstellung innehat.
Die Abb. 8 und 9 zeigen Teilansichten eines Apparates, der in Verbindung mit dem in
Abb. 2 und 7 dargestellten Werkzeug in einer ersten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes benutzt wird. Hierbei ist dieser
Apparat in Abb. 8 zerlegt, in Abb. 9 jedoch montiert dargestellt.
Die Abb. 10 und 11 stellen in Vorder- bzw.
Draufsicht einen Apparat mit dem gleichen Verwendungszweck wie der gemäß Abb. 8
und 9 in einer zweiten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dar.
Die Abb. 12 und 13 zeigen in Draufsicht
bzw. Ansicht das Haupt- oder Außenstück eines Katheters, welcher zum Gebrauch in den
Harnleitern bestimmt und gemäß der Erfindung ausgebildet ist.
Die Abb. 14 und 15 zeigen einen inneren
Teil des Instrumentes, welcher im vorhergehend genannten Teil gleiten kann und in
diesen beiden Abbildungen in zwei charakteristischen Verwendungsstellungen dargestellt
ist.
Die Abb. 16 und 17 stellen in Vorderansicht
bzw. in Draufsicht das äußere Endstück dieses inneren Teiles dar.
Die Abb. 18 bis 21 zeigen schließlich vier
charakteristische verschiedene Stellungen dieses inneren Teiles, wobei jede der genannten
Abbildungen einerseits einen Schnitt nach X-Y der Abb. 14, andererseits eine Endansicht
der Verbindung des genannten Teiles darstellt.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung eignet sich besonders für die Behandlung von
Erkrankungen an solchen Organen, welche entlang der natürlichen Zugänge des Körpers
erreichbar sind, für die Untersuchung von tiefliegenden oder direkt unzugänglichen
Organen, für die Entnahme von Proben oder Ablagerungen der angesammelten Ansammlungen,
welche tiefliegenden Abszessen und Tumorteilen entstammen.
Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Instrument nach Art eines zum j
Ansaugen eingerichteten Drains, der mit der i erkrankten Stelle in Berührung gebracht j
wird, wobei der erforderliche Unterdruck durch irgendeine Einrichtung erzielt wird,
z. B. durch einen elektrischen Ventilator oder eine Strahlpumpe für Quecksilber oder Wasserbetrieb.
Die zu benutzenden Instrumente können so ausgebildet sein, daß sie je nach Bedarf eine
alternative oder aber eine kontinuierliche Benutzung gestatten. Unter alternativer Benutzung
ist zu verstehen, daß das Instrument, nachdem es eine gewisse Zeit zur Absaugung
in die betreffende Körperhöhle eingeführt war, wieder .herausgezogen werden muß. Im
Augenblick des Wiedereintrittes tritt von der Mundöffnung her Luft in das Instrument
ein, und zwar gerade in dem Augenblick, in welchem diese Öffnung die Oberfläche der
erwähnten abzusaugenden Massen verläßt. Hierbei werden die noch im Instrument oder
dessen Kanal zurückgebliebenen Massenreste gegen den Schlauch io1 beschleunigt. Der
Unterdruck fällt auf Null und tritt erst beim Wiedereinführen des Instrumentes in die zu
untersuchende Höhle wieder auf, aus welcher nun eine neue Probe abgezapft und vermöge
des beim Anheben des Instrumentes einsetzenden Luftstromes beschleunigt fortgeschafft
wird. Man sieht also, daß die Saugwirkung in diesem Falle alternativ eingeschaltet und
unterbrochen wird.
Unter kontinuierlicher Wirksamkeit der Saugkraft ist die durch eine andere Ausführungsart
des Instrumentes erzielte Wirkung zu verstellen. Der Unterschied dieses Instrumentes
gegenüber dem vorher beschriebenen besteht darin, daß am Arbeitsende an Stelle
von einer Mundöffnung deren zwei angeordnet sind, wovon eine die Arbeitsöffnung entsprechend
der vorstehend beschriebenen darstellt, während die andere, in unmittelbarer Nähe der ersteren befindliche, etwas kleinere
öffnung (selbst am Grunde der Arbeitsöffnung) kontinuierlich den Austritt einer gewissen
Luftmenge gestattet. Auf diese Weise nimmt ein kontinuierlicher Luftstrom die pathologischen Flüssigkeiten konstant mit.
Diese Anordnung bietet den Vorteil, daß man das Instrument während der Arbeit an Ort
und Stelle belassen kann, wodurch dem Patienten die wiederholten, ihm beschwerlichen
Ein- und Ausführungsbewegungen erspart werden können.
Der speziell zur kontinuierlichen Wirkung bestimmte (sowohl als einfacher Drain wie
auch als Untersuchungs- bzw. Absaugeinstrument verwendbare, auch zu Operations- und
Entlüftungszwecken benutzbare) Drain kann, wie auf Abb. 1 gezeigt, aus einem einfachen
Rohr aus Silber, einer Silberlegierung oder aus einer Kupfer-Neusilber-Legierung mit
einem axialen Kanal bestehen.
Die Vorrichtung kann auch entsprechend Abb. 2 bis 7 geformt sein, d. h. je zwei Längskanäle
23 und 24 aufweisen, welche bei etwaiger Krümmung des Instrumentes in der Ebene dieser Krümmung verlaufen. Der
Kanal 23 ist der gewöhnliche Drainkanal und steht als solcher mit der Saugquelle über die
Aufnahmeflasche 12 durch den Schlauch 10 i'Abb. 1) in Verbindung (s. auch Abb. 10
und 11). Der Kanal 24, von gegenüber 23
wesentlich geringerem Durchmesser, dient entweder als Gleitbahn für einen auf Abb. 2
und 4 dargestellten dünnen, Explorator genannten Drain 25 mit einem am aktiven Ende
zumeist seitwärts vorgesehenen Saugmund 26. Dieses Drainrohr 25 ist an seinem anderen
Ende konisch zugespitzt, um es mit der bereits beschriebenen Saugluftquelle verbinden
zu können, wobei (s. Abb. 8, 9 und 11) eine Sammlerflasche 27 eingeschaltet wird,
welche gegenüber der Flasche 12 geringeren Fassungsraum aufweist. Dieses Drainrohr
25 kann in den Kanal 24 so tief eingeführt werden, daß sein wirksames Endstück die
korrespondierende Öffnung des genannten Kanales abschließt. Verschiebt man nun das
Drainrohr 25 im Kanal 24 im Pfeilsinne gemäß Abb. 3, so kann man es hierdurch mehr
oder weniger aus dem Kanal austreten und wirksam werden lassen. Vom Maß des Vortretens
der Öffnung 26 über das Ende des Kanales 24 hinaus kann man sich mit Hilfe einer Anzeigevorrichtung 28 orientieren, die
an dem Drainrohr 25 befestigt und längs einer auf dem Rohr 9 fixierten Millimeterteilung 29
verschiebbar angeordnet ist. Der Anzeiger 28 kann aus einem kleinen Plättchen bestehen,
dessen Ebene stets durch den Saugmund 26 hindurchgeht, so daß man sich, je nachdem
ob sich das Plättchen 28 in der Stellung nach Abb. 3 oder in jener gemäß Abb. 4 befindet,
von der seitlich oberen oder seitlich unteren Lage der Öffnung 26 überzeugen kann, während
eine Zwischenstellung des Blechplättchens 28 auf eine Mittelstellung der Mundöffnung
hinweist.
Der Kanal 24 kann aber auch als Gleitbahn für einen vollen, biegsamen Stift 30 (s.
Abb. 5, 6 und 7) dienen, dessen Querschnittsfläche beträchtlich geringer als jene des
Kanales 24 und dessen wirksames Ende abgestumpft und abgerundet ist. Das andere Ende des Stiftes 30 trägt ein Zeigerplättchen
281, welches sowohl zum Anfassen wie auch zur Stellungsanzeige des einmal in den Kanal
24 eingeschobenen Stiftes 30 dient. Ist diese Einschiebung gänzlich vollzogen, dann wird
die Endöffnung des Kanales 24 vollständig durch das abgerundete Ende des Stiftes 30
verschlossen, von welcher Sachlage man sich durch Betrachtung der Stellung des Zeigerplättchens
281 überzeugen kann. Schließt man die Öffnung des Kanales 24 ganz durch den
Stift 30 ab, dann kann man das Rohr 9 als gewöhnlichen Operationsdrain mit bloß einer
Arbeitsöffnung benutzen.
Außerdem ist, in etwa 2 mm Tiefe unter der Arbeitsöffnung des Kanales 24 beginnend,
eine etwa 10 mm lange Durchmesserverbreiterung dieses Kanales vorgesehen, welche
beim Zurückziehen des Stiftes um mindestens 3 mm ins Kanalinnere einen hinreichenden
Spielraum für den unbehinderten Eintritt der Außenluft in die zu untersuchende Körperhöhle
zwischen dem Stift 30 und der Innenwand des Kanales 24 frei läßt. Hierdurch kann die Luft in unmittelbarer Nähe der
Arbeitsöffnung des Kanales 23 austreten, was ein kontinuierliches Arbeiten des Drains 9,
ohne daß man diesen aus der zu evakuierenden Höhlung herausziehen müßte, ermöglicht,
dies im Gegensatz zu den vorherbeschriebenen, alternativ wirksamen Vorrichtungen,
welche den Wiedereintritt von Luft nur beim Herausnehmen aus der Körperhöhle gestatten.
Für den Anschluß irgendeines der in den Abb. 2 bis 7 dargestellten Instrumente an
die gemeinsame Saugluftquelle können verschiedene Anordnungen gewählt werden (s.
Abb. 1). Die Pumpe ist durch eine Leitung 2, welche mit dem Hahn 21 ausgestattet ist und
nach Anschluß eines Vakuummanometers 3 an eine Leitung 5 mit Einschaltung des Hahnes 51 angeschlossen, wobei sich noch
eine Flasche 4 von verhältnismäßig großem Fassungsraum vor dem Übergang der Leitung
2 in der Leitung 5 befindet. Diese Flasche 4 ist so bemessen, daß sie als Windkessel
wirkt, so daß sich die Saugwirkung der Pumpe 1 in der Leitung nicht stoßweise
geltend machen kann. Der Luftfassungsraum der Flasche 4 kann je nach der Länge der
Leitung 5 geändert werden, was sich am einfachsten durch Zufüllen von mehr oder weniger
Wasser erzielen läßt.
Vorzugsweise kann man das in ein Rohrstück auslaufende Ende der Leitung 5 unter
den Flüssigkeitsspiegel in 4 tauchen lassen, wodurch man sich jederzeit von der Wirksamkeit
und dem Lieferungsgrad der Apparatür überzeugen kann, indem man die in der
Flasche 4 aufsteigenden Luftblasen beobachtet.
Die Leitung 5 ist an das zur Behandlung des kranken Organs bestimmte Instrument
durch ein Rohr 6 mit Hahn 7 angeschlossen, wie dies in A dargestellt erscheint. Die
Verbindung der Leitungen untereinander wird hierbei dicht und rasch mittels eines Universalverbindungsstückes
hergestellt, welches auch zum Anschluß aller im nachstehenden geschilderten Anschlußapparate geeignet sein
muß. Die Leitung 5 kann auch an Instrumente für feinere Eingriffe, z. B. für Operationen
oder Untersuchungen inmitten tiefliegender Organe, angeschlossen werden, wobei
der sinngemäß mit General- oder Primärwindkessel benannten Flasche 4 analoge Flaschen 8, jedoch von kleinerem Volumen,
zwischengeschaltet werden, welche letztere zur weiteren Milderung der Luftstrom-Schwankungen
dienen. Jede solche Flasche 8 bildet den Abschluß einer solchen Leitung 6 in jeder Anschlußform B1 C, D (Abb. 1).
Man ersieht aus dieser Abbildung auch noch, . daß der Luftinhalt der einzelnen Flaschen 8
um so geringer bemessen ist, je weiter die betreffende Windkesselflasche 8 von der
Pumpe entfernt ist, was darin seinen Grund hat, daß das zwischen der Pumpe und jeweils
einer Flasche befindliche Leitungsstück 5 ao und 6 ja auch im Sinne eines Druckausgleiches,
entsprechend seinem jeweiligen Volumen, mitwirkt und so mitbestimmend für das zu wählende Wasser-Luft-Verhältnis in
jeder Flasche 8 erscheint. Das freie Ende «5 jedes Rohres 6 ist dem betreffenden Falle
entsprechend durch sein Universalstück 6a
mit der Dämpfungsflasche 8 verbunden und durch einen Schlauch 10, an welchen sich ein
biegsamer Schlauch io1 anschließt, darüber
hinaus fortgesetzt. Das andere Ende des Schlauches io1 ist mit dem Instrument 9 verbunden.
Die Verbindung zwischen den biegsamen Schläuchen 10 und io1 ist direkt oder,
wie im Falle D, über eine kleine Flasche 12 vollzogen, welche stromauf- und -abwärts mit
je einem Hahn 13 ausgestattet ist, um die im Verlaufe der Behandlung angesaugten
Stoffe ansammeln zu können.
Ein Manometer 11 erlaubt auf seiner Skala
die Druckschwankungen im Saugraum während der Operationen zu beobachten. Die Verbindung der biegsamen Leitung io1 mit
dem Instrument geschieht durch ein konisches Anschlußstück 14 mit Haltering 16, das sich
in seiner Muttermuffe 15 mit zwei Flügelstücken 17 einstecken läßt.
Im nachstehenden sind, zwei Beispiele für den Anschluß der in Abb. 2 bis 7 dargestellten
Instrumente selbst näher beschrieben. Es wird nach Abb. 8 und 9 das Anschlußstück
14 (Abb. 1) durch ein Stück 141 mit
Ring 16 ersetzt, in welchem zwei Leitungen 32 und 33 vorgesehen sind. Die erste derselben,
32, führt zum Kanal 23 und die zweite, 33, zu dem in dem kleinen Drain 25 angeordneten Kanal. Die beiden Leitungen
32 und 33 führen mit ihren beiden anderen Enden in einen ebenfalls im genannten Anschlußstück
141 vorgesehenen gemeinsamen Hohlraum 34, in welchen ein konischer Teil ,
des Rohres 10 (Abb. 1) eingesteckt werden kann. Im Stück 14 ist auch ein Absperrhahn
35 angeordnet, der die Verbindung der Saugquelle mit der Leitung 32 oder aber mit der
Leitung 33 ermöglicht, aber auch vollkommen absperren kann. Die Auf nehmer flasche 12 für
den Drain 9 hat eine Abzweigung zum Rohr 10 (Abb. 1) und eine zum Drain 25, welch
letztere sich weiter einerseits nach dem Drain 25 und .andererseits nach der Leitung 33 gabelt.
Man kann sich aber auch, wie Abb. 10 und 11 zeigen, eines pistolenähnlichen Apparates
bedienen, wobei die Drains 9 und 25 die Stelle des Pistolenlaufes einnehmen. (Die
Drains können hierbei konzentrisch oder nebeneinander angeordnet werden.) * Die
Drains sind auf dem Wege der Leitungen 33 und 32 mit den Aufnehmerflaschen 27 und 12
verbunden, welche den Pistolenkolben bilden und ihrerseits mit einem gemeinsamen Raum
in Verbindung stehen, in welchen das Endstück des Rohres 10, welches die Saugluft
zuleitet, mündet. Ein Hahn 3 5 gestattet, entweder die Saugquelle mit dem Drain 25 oder
aber mit dem Drain 9 zu verbinden und schließlich auch noch ein völliges Abschließen.
Die Flaschen 12 und 27 sind auf einer gemeinsamen Grundplatte 36 angeordnet,
welche ihrerseits an einer in der Mittelebene des Apparates und zwischen den Flaschen 27
und 12 liegenden Platte 37 befestigt ist. Hierbei wird die Flasche mit dem kleineren Inhalt
von der Flasche 27 überragt, was im Interesse des leichteren Anfassens des Kolbens
liegt, der vom Handballen umschlossen wird. Die Pistole wird mit der Hand an der den
Flaschen entsprechenden Stelle gefaßt, der Daumen durch die im Blech 37 vorgesehene
Öffnung 161 gesteckt und der Zeigefinger auf
einen Fortsatz 17 am Pistolenlauf abgestützt.
Die in den Abb. 2 bis 11 dargestellten
Apparate sind für die Untersuchung und Behandlung der tiefliegenden Genitalkanäle des
weiblichen Körpers (von der Zervikalhöhlung bis zum Uterusboden hin) geeignet. Zuerst
führt man das Ende des in Abb. 5 dargestellten Apparates langsam fortschreitend in die
Zervikalhöhle ein, während man gleichzeitig die Saugwirkung einschaltet, um aus dieser
Höhlung alle Ablagerungen oder alle für die no jenseits dieser Gebiete vorzunehmenden Einriffe
schädlichen Sekretionen abzusaugen. Zur Bewirkung des Austrittes der abzuleitenden
Massen bedient man sich des für kontinuierliche Funktion eingerichteten Apparates,
also desjenigen, der mit dem Stift 30 versehen ist, dessen Spitze abgerundet ist
und durch Einstellung des daran fixierten eigerplättchens 281 zurückgezogen wird, wodurch
der Übertritt der vom Kanal 24 kornmenden Luft in den Saugkanal 23 ermöglicht erscheint. Die Saugquelle wird hierbei an
das freie Ende des Drainrohres 9 angeschlossen.
Um die Uterusdrainage fortzusetzen, fährt man mit dem wirksamen Ende des Drains
entlang der ganzen Zervikalhöhle und nachher entlang ihrer ganzen Innenwandung und
schreitet so progressiv bis zum Uterusgrund fort. Der Schnabel der Sonde berührt den
Grund, und der Apparat bleibt stehen, wenn die Präliminardrainage beendet ist. Man
zieht nun den Stift 30 aus seinem Kanal 24 heraus, ersetzt ihn durch einen kleinen Drain
25 und erhält so einen Apparat, der dem auf den Abb. 2 und 4 dargestellten entspricht.
Man orientiert nun das wirksame Ende des Drains gegen den betreffenden Uterusteil,
z. B. nach rechts, um ihn solcherart in Berührung mit der korrespondierenden Eierstockhöhle
zu bringen. In diesem Augenblick
ao wird der kleine Drain 25 vorgestoßen, tritt aus der öffnung 24 aus und wird blindlings
gegen den Grund jener Tubenpartie vorgeschoben, in welcher er beim Aufliegen einmündet.
Tritt dieser Kontakt ein, dann erzeugt man in diesem kleinen Drain allein Unterdruck, um so gesondert die lokalen Absonderungen
aus der betreffenden Trompete abzusaugen.
Handelt es sich um eine Abzapfung zwecks Analyse, dann kann man, bis sich in der
Flasche 27 eine hinreichende Probe angesammelt hat, die gleiche Maßnahme bei der
anderen Trompete durchführen, wobei darauf zu achten ist, daß vorerst der beschmutzte
kleine Drain 25 zurückgezogen, überdies darauf der wirksame Endteil des Apparates der
linken Trompete zugewendet und endlich ein neuer, ungebrauchter Drain 25 bis zur Berührung
mit der korrespondierenden Tubenhöhlung eingeführt werden muß, welcher dann an eine frische S ammler flasche 27 angeschlossen
wird.
Die Abb. 12 bis 15 betreffen ein Instrument,
welches auf dem gleichen Arbeitsprinzip beruht und welches für die Behandlung von
Organen mit anderen anatomischen Eigenschaften, wie z. B. des rückwärtigen Ureterteils
des Mannes und der Prostata, geeignet ist. Dieses Instrument enthält einen zylindrischen,
bei 39 an einem Ende abgebogenen Hohlstab 38, an dessen geradlinigem Teil, gleich neben dem abgebogenen Ende, vier
Längsrillen 40 gleichmäßig über den Stabumfang verteilt sind. Die Länge dieser Rillen
entspricht jener des rückwärtigen Ureters. Eine Zentimeterteilung, deren Nullstrich an
dem der Stielkrümmung 39 benachbarten Ende der Rillen 40 zu denken ist, gestattet
für jeden Patienten die Entfernung von der Harnleitererweiterung bis zum Blaseneingang
zu messen.
An dem mit dem Griffring 16 ausgestatteten Ende des Schaftes 38 — der Ring liegt in
der gleichen Ebene, jedoch an der entgegengesetzten Seite wie der weggebogene Teil —
ist mit geringer Reibung verschiebbar, jedoch nicht drehbar, ein geradliniges Hohllineal 41
in den Schaft 39 eingeschoben. Dieses Lineal hat gemäß Abb. 14 bis 21 viereckigen Querschnitt,
ist an jenem Ende, mit dem es in den Schaft 38 eingeführt wird, durch einen Boden abgeschlossen und trägt an einer
Seitenfläche neben jenem erwähnten Boden eine Öffnung 42. Das Lineal trägt von seinem
dem Boden entgegengesetzten Ende an eine Zentimeterteilung, welche bei einem Rohrstück
42, das über das genannte Ende geschoben und dort fixiert ist, beginnt. Man
schließt dieses Stück 42 an die Saugluftquelle an und versieht es mit einem Plättchen 44,
an welchem irgendein Zeichen, z. B. ein in der Ebene des Lineals, die durch die öffnung
42 hindurchgeht, und an derselben Seite wie dieses liegendes Loch 45, angeordnet ist.
Dieses Plättchen kann symmetrisch zu einem anderen Plättchen 46 liegen, welch letzteres
zur Erleichterung der Linealverschiebung dient und mit Kennziffern für die Dimensionen
des betreffenden Katheters versehen sein kann. Das Lineal ist so lang, daß seine
Arbeitsöffnung 42 an jede Stelle innerhalb der Endpunkte der Schlitze 40 gelangen kann,
und daß der Abstand zwischen der erwähnten Öffnung und den dem krummen Ende 39 zugewendeten
Enden der Schlitze 40 auf der Einteilung des Lineals abgelesen werden kann und hierbei mit dem Abstande zwischen dem
Skalenursprung auf 41 und der Eintrittsstelle von 41 in 38 übereinstimmt.
In den Hohlstab 38 wird das Lineal 41 vorerst so orientiert eingeführt, daß es, wenn
es einmal eingeschoben ist, sein Loch 42 irgendeinem von den vier Schlitzen 40 zuwendet,
wie in den Abb. 18 bis 21 dargestellt ist. Hierbei ist die Stellung dieser Mündung
an der Winkellage zu erkennen, in der sich das das Loch 45 tragende Plättchen 44 befindet.
Will man das Loch 42 einem anderen Schlitz 40 gegenüberstellen, dann genügt es, das Lineal herauszuziehen, dasselbe in die
entsprechende Stellung zu drehen und wieder in den Schaft 38 einzuschieben.
Ist das Instrument nun so eingestellt, daß der Hohlstift 38 an der Operationsstelle liegt
und das Lineal 41 in den Stift 38 eingeschoben ist, dann kann der Operateur nach
Anschluß der Saugluftquelle an das Lineal 41 die Saugkraft auf jenes ganze Gebiet der
Prostata einwirken lassen, welches dem betreffenden Schlitz 40 ausgesetzt erscheint.
Hierbei wird das Lineal 41 so tief eingeschoben, daß die öffnung 42 zwischen die
Enden der Schlitze 40 zu liegen kommt. Man kann die Öffnung 42 auch an eine besonders
interessierende Stelle der Prostata heranbringen. Hierzu schiebt man das Lineal 41
in vorher in Zentimeter festgelegtem Maße ein und gibt dem Plättchen 44 die gewünschte
Neigung in bezug auf den geöffneten, der betreffenden Zone zugewendeten Schlitz 40.
Claims (7)
- Patentansprüche:i. Vorrichtung zum Absaugen von Flüssigkeitsansammlungen aus oberflächlich und auch tiefliegenden Organen und Körperhöhlen, insbesondere aus solchen, die durch natürliche Zugänge erreichbar sind, die aus zwei ineinander- verschiebbaren Rohren besteht, von denen das innere als Drain ausgebildet und mit einer seitlichen Ansaugöffnung ausgestattet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr in verschiedenen bestimmten Stellungen in das Außenrohr einführbar ist und daß eine Anzeigevorrichtung für die jeweilige Stellung der öffnung am außerhalb des Körpers verbleibenden Endteil des Innenrohres angebracht ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe zwei nebeneinander verlaufende Kanäle aufweist, die unabhängig voneinander an die Saugeinrichtung angeschlossen werden können und deren einer die angesaugten Massen nach einer Sammelflasche (12) leitet, während die vom anderen Kanal zuströmenden Massen in eine andere Flasche (27) strömen, und daß diese beiden Kanäle verschiedene Querschnitte aufweisen, so daß sich der Kanal größerer Lichtweite vorzugsweise für die Absaugung schädlicher Absonderungen aus der kranken Körperhöhle und der andere, engere Sondenkanal zur therapeutischen Beeinflussung der kranken Stelle verwenden läßt.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der engere Kanal (24) in der Wandung des großen Kanals (23) vorgesehen ist und als Führung dient, entweder für einen kleinen drehbaren Drain oder für einen vollen Stift, der an dem der Saugöffnung benachbarten Ende eine Verdickung aufweist und dessen Querschnitt um soviel kleiner ist als die Bohrung, in die er eingeschoben wird, so daß zwischen dem Stift und der ihn umgebenden Wandung ein Zwischenraum verbleibt, durch den die zu einer dauernden Saugwirkung des benachbarten großen Kanals erforderliche Luft nach der zu behandelnden Stelle strömen kann.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei unabhängig voneinander zu bedienenden Drains mit ihren Sammelflaschen eine Einheit bilden, welche an eine Saugleitung (10) angeschlossen werden kann.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe pistolenförmig ausgeführt wird, derart, daß die konzentrisch oder parallel nebeneinander verlaufenden und mit je einer der Sammelflaschen (12 und 27) verbundenen Drains (9 und 25) dem Pistolenlauf entsprechen, während die beiden Sammelflaschen den Pistolenkolben repräsentieren und beide (12 und 27) über ein Verschlußorgan, z. B. einen Dreiwreghahn (25), an eine gemeinsame Kammer (34) angeschlossen sind, die ihrerseits mit der Saugleitung (10) in Verbindung steht.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelflaschen (12 und 27) beiderseits einer Platte (37) so angeordnet sind, daß die kleinere Flasche (27) mit der Innenfläche der den Pistolengriff fassenden Hand in Berührung kommt.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 1, insbesondere für die Behandlung des rückwärtigen Teiles des männlichen Harnleiters und der Vorsteherdrüse, bei welcher Vorrichtung das äußere Rohr in seinem geradlinigen Teil parallel verlaufende Längsschlitze aufweist, deren Länge der Länge des rückwärtigen Harnleiterteils angepaßt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das innere Rohr von einem Hohllineal von quadratischem Querschnitt gebildet wird und die Saugöffnung in einer Seitenfläche des quadratischen Innenrohres angeordnet ist und der im Außenrohr vorgesehene Führungskanal für das Innenrohr ebenfalls quadratischen Querschnitt aufweist, so daß die Saugöffnung des Innenrohres zufolge der Anordnung der Längsschlitze (40) an allen vier Seiten dieses Quadrates je nach der relativen Verdrehungsstellung der beiden^no ineinander verschiebbaren Rohre beim* Verschieben des Innenrohres an einen bestimmten Punkt eines jeden der Schlitze (40) herangebracht werden kann.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE1913229X | 1928-07-05 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE549464C true DE549464C (de) | 1932-04-28 |
Family
ID=3895347
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB144402D Expired DE549464C (de) | 1928-07-05 | 1929-06-29 | Vorrichtung zum Absaugen von Fluessigkeitsansammlungen aus oberflaechlich und auch tiefliegenden Organen und Koerperhoehlen |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US1913229A (de) |
BE (1) | BE352621A (de) |
DE (1) | DE549464C (de) |
FR (1) | FR678193A (de) |
Cited By (2)
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DE740826C (de) * | 1942-06-12 | 1943-10-29 | Adolf Maier Dr Ing Dr Med | Selbsttaetiger Druckregler fuer die Saugdrainage |
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Families Citing this family (4)
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- 1929-07-04 FR FR678193D patent/FR678193A/fr not_active Expired
Cited By (2)
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