DE549031C

DE549031C - Verfahren zur Herstellung von Tuerkischrotoel und dessen Gemischen

Info

Publication number: DE549031C
Application number: DER79590D
Authority: DE
Inventors: Dr Karl Schottenhammer
Original assignee: ROEHM and HAAS AKT GES; Roehm and Haas GmbH
Current assignee: ROEHM and HAAS AKT GES; Roehm and Haas GmbH
Priority date: 1929-10-24
Filing date: 1929-10-24
Publication date: 1932-04-22

Description

Verfahren zur Herstellung von Türkischrotöl und dessen Gemischen Es wurde gefunden, daß die Sulfonierung von Ricinusöl vorteilhaft in der Weise erfolgt, daß zunächst bei Teniperaturen bis höchstens q.0° gearbeitet wird, wobei diese Temperaturgrenze auch bei Ausschaltung der Kühlung nicht überschritten werden soll. Dabei bildet sich vor allem der Ricinusölfettsäureschwefelsäureester; hierauf erfolgt eine Erwärmung auf eine höhere Temperatur, beispielsweise auf 6o°, wodurch eine Umlagerung in Polymerisationsprodukte stattfindet, die die besondere Eigenschaft haben, mit wesentlich größeren Mengen Mineralöl bzw. fettem Öl mischbar zu sein, als Erzeugnisse, die durch gewöhnliche Sulfonierung erreicht werden. Es wird durch die Nachbehandlung des Öles bei höherer Temperatur der geschilderte, nach dem Bekannten nicht zu erwartende Effekt erzielt.
Bisher wurde die Behandlung des Öles mit Säure bei niedriger Temperatur vorgeschrieben. Ferner ist bisher nach beendetem Zufluß der Säure das Umsetzungsgemisch noch verhältnismäßig lange Zeit, je nach dem gewünschten Endergebnis, stehengelassen worden.
Durch das neue Verfahren ist die Herstellungsdauer des Türkischrotöles wesentlich verkürzt, was eine Verbilligung mit sich bringt. Außerdem hat nach der hier beschriebenen Art hergestelltes Türkischrotöl gegenüber dem bei niedriger Temperatur hergestellten Öl den Vorteil, daß es mit verhältnismäßig großen Mengen Mineralöl bzw. fettem Öl gemischt werden kann. Die Menge des zuzusetzenden Öles kann eine besondere Steigerung erfahren, wenn das Ricinusöl mit entsprechend größeren Mengen Schwefelsäure sulfoniert wird.
Diese Öle haben eine mannigfache Verwendungsart, beispielsweise in der Leder-oder Textilindustrie.
Beispiel i ioo kg Ricinusöl werden mit 2o kg Schwefelsäure (konz.), ohne zu kühlen, sulfoniert. Nach beendetem Säurezufluß erwärmt man das "Umsetzungsprodukt je nach dem zu erzielenden Wirkungsgrad auf etwa 6o°, wäscht. wie gewöhnlich, und stellt das Öl durch Zugabe von Lauge auf den gewünschten Neutralisationsgrad ein.
Beispiel a ioo kg Ricinusöl werden mit 3o kg konz. Schwefelsäure, ohne zu kühlen, sulfoniert, das Umsetzungsprodukt kurze Zeit auf 5o° erwärmt, wie gewöhnlich gewaschen und nach Zugabe von i 5o g Mineralöl mittels Lauge oder Ammoniak neutralisiert.

Claims

PATENTANSPRÜCHE.: i. Verfahren zur Herstellung von Türhischrotöl, dadurch gekennzeichnet, daß man die Einwirkung der Säure zunächst bei Temperaturen bis zu etwa 40' vor sich gehen läßt und hierauf das Realctionsgemisch eine gewisse Zeit auf noch höhere Temperaturen, etwa auf 6o°, erwärmt. z. Verfahren zur Herstellung von Gemischen aus Türkischrotöl, Mineralöl bzw. fettem öl, dadurch gekennzeichnet, daß das nach Anspruch i erhaltene sulfonierte öl vor der Neutralisation mit Mineralöl oder fettem Öl gemischt wird.