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Betäubungsfalte für Schweine Beim Betäuben oder auch Töten von Schlachttieren,
insbesondere Schweinen, sei es durch Schuß, Schlag oder auf elektrischem Wege, ist
es nötig oder vorteilhaft, das Tier festzuhalten, sei es durch Anbinden oder Eintrieb
in einen engen Laufgang b'zw. ein Gehege, damit es sich nicht viel bewegen oder
weglaufen kann.
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Anbinden ist umständlich und erfüllt. den Zweck zuwenig, da das Tier
doch seitlich ausweichen kann. Bei Laufgängen oder Gehegen ist es schwierig und
zeitraubend, das Tier herauszuziehen. Es muß entweder mindestens eine Seitenwand
umgelegt oder ausgehoben werden, was bei Massenschlachtungen mit erheblichem Zeitverlust
verbunden ist. Ist nur eine Seite zum Umlegen oder Ausheben eingerichtet, was aus
Gründen des festen Zusammenhaltens angezeigt ist, so spielen sich alle weiteren
Vorgänge an der gleichen Seite des Geheges ab, und die Leute stehen sich gegenseitig
im Wege.
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Es gibt auch sogenannte Schweinefallen, bei denen das Tier nach Auftrieb
durch einen geteilten Boden fällt und so festgehalten ist; die Falle wird dann umgestiilpt
und das Tier herausgeworfen. Diese Vorrichtung hat sich im allgemeinen bewährt,
besonders bei Tötung unter Anwendung des Bolzenschußapparates, ist aber bei bloßer
Betäubung, namentlich elektrischer Betäubung, zu umständlich.
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Eine schnelle und einfache Art der Festhaltung der Tiere, die auch
für die weitere Behandlung größten Spielraum läßt, ergibt die Anordnung nach der
Eifindung.
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Eine zeichnerische Darstellung ist aus den Fig. I und II erkennbar.
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Die Vorderwand des Gerüstes ist zur besseren Veranschaulichung weggelassen,
ebenso die Verschalung.
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In Fig. I ist i ein Gerüst, indessen beiden Mittelpfeilern :z eine
Achse 3 sich drehen kann.
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Der kippbare Boden 4 ist an einer beliebigen Zahl von Lagern 5 befestigt,
die mit der Achse 3 fest verbunden sind, so daß bei Drehung der Achse 3 sich der
Boden bewegt. -Derartige Anordnungen sind bereits bekannt. Die Erfindung betrifft
wesentliche Verbesserungen der bisherigen Einrichtungen.
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Der Boden q. liegt in der Ruhelage waagerecht, und zwar rückwärts
auf einem Querriegel 7, während er vorn auf einem Winkel ä ruht, der an der Abschlußtür
9 befestigt ist. Die Tür 9 hängt schwenkbar an Scharnieren io. Sie ist mittels Schubstange
r i mit dem Hebel 12 beweglich verbunden. Hebel i2 sitzt lose an Achse 3, so daß
eine Drehung der Achse 3 ohne Einfluß auf den Hebel i z ist.
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Ein weiterer kurzer Hebel 13 sitzt fest auf der Achse 3 vor dem Hebel
12.
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Der Vorgang ist nun folgender: Das Tier wird bei geschlossener Tür
9 und somit gestütztem Boden q. über den Anlauf 6 auf den Boden q. getrieben und
betäubt oder getötet. Der Mann steht seitlich, wenn nötig, auf
irgendeinem
Antritt, er dreht nach erfolgter Behandlung des Tieres den Hebel 12 in der Pfeilrichtung
nach vorn, schwenkt da:it die Tür 9 durch Schubstange i i aus. Boden 12 verliert
durch Mitgehen der Stützwinkel 8 seinen Halt, kippt nach vorn ab, und das betäubte
Tier rutscht auf den Flur, wo es von den Metzgern nach jeder beliebigen Richtung
abgezogen werden kann.
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Zur Freihaltung des Platzes vor dem Kippgang ist das Gerüst, soweit
es über den Mittelpfeiler. 2 vorragt, schwebend angeordnet.
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Ist das Tier bei der Behandlung zurückgetreten, so daß das Schwergewicht
nach rückwärts verlegt wurde, so wird doch der Boden zum Abkippen nach vorn gebracht,
weil der Hebel 12 beim Ausdrehen der Tür 9 auf den ihm vorgelagerten, mit der Achse
3 fest verbundenen Hebel 13 stößt, diesen mitnimmt und damit ein Abkippen des Bodens
herbeiführt.
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Nach der Entfernung des Tieres kann der Boden 4 durch Anheben wieder
in Horizontallage gebracnt und Tür 9 wieder geschlossen werden, wodurch sich auch
die Unterstützung des Bodens durch Stützwinkel 8 ergibt.
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Der Boden kann aber auch mit der beschriebenen Hebelanordnung (12,
13) in die Horizontallage zurückgebracht werden. Wie geschildert läuft der Hebel
12 bei der Vorwärtsbewegung zwecks Ausschwenkens der Tür zunächst leer, bis er auf
den mit der Achse fest verbundenen Hebel 13 aufstößt. Kippt der Boden unter dem
Gewicht des Tieres bei Öffnung der Tür von selbst ab, so kommt Hebel 12 mit Hebel
13 überhaupt nicht in Berührung. Liegt dagegen das Tier so weit zurück, daß trotz
geöffneter Tür der Boden nicht abkippt, so stößt der Hebel 12 zunächst auf Hebel
13, nimmt bei weiterer Bewegung diesen mit und bringt, da Hebel 13 mit der Achse
fest verbunden ist, diese zum Drehen und damit den Boden zum Abkippen.
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Wird nun die Bewegung des Hebels 12 zwischen Laschen 14 geführt, die
an der Achse 3 fest angebracht und am Ende durch einen Stift miteinander verbunden
sind, so stößt Hebel 12 bei Rückführung zunächst an diesen Stift und bewirkt
bei weiterer Rückwärtsbewegung ein Zurückdrehen der Achse und damit das Zurückkippen
des Bodens in die waagerechte Lage.
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Einen weiteren Vorteil zeigt Fig.1I. Bei dieser Anordnung ist der
Anlauf 6 mit dem Boden4 durch gemeinsames Lager 5 fest miteinander verbunden. Kippt
der Boden nach öffnen der Tür g, so bewegt sich der Anlauf mit. Da der Boden 4 mit
dem Gewicht des Tieres immer schwerer ist als der Anlauf 6, erfolgt ein Abkippen
des Bodens 4 nach Ausschwenken von Tür g mit Stützwinkel 8 immer ohne Beihilfe.
Umgekehrt ist der längere Anlauf 6 schwerer als Boden 4, so daß letzterer nach Entfernung
der Last stets selbsttätig in Horizontallage zurückgeht.
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Bei dieser Anordnung, nach Fig. II hat der Hebel 12 nur den Zweck
des Ausschwenkens von Tür 9 und Stützpunkt 8, Hebel 13 erübrigt sich.
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In der Zeichhung ist die den Boden stützende ausschwenkbare Vorderwand
mit ihrer Oberkante an der Falle aufgehängt gezeichnet. Es ist aber ebensogut möglich,
die Vorderwand seitlich ausschwenkbar zu machen.