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Die Erfindung betrifft eine Tötebucht für Schlachttiere, insbesondere für Rinder, mit das Tier allseits in geringem Abstand umgebenden Wänden, mit mindestens einer in einer dieser Wände angeordneten, verschliessbaren Öffnung zum Hindurchtreten und Entfernen des Tieres und mit einer den Hals des Tieres erfassenden Haltevorrichtung, die aus einem unterhalb des Halses angeordneten Stützteil und einem oberhalb des Halses angeordneten, in Richtung auf den Hals bewegbaren Joch besteht.
Es sind bereits Tötebuchten bekannt, die zwei Seitenwände, eine Stirnwand und eine Rückwand aufweisen, wobei die Rückwand eine verschliessbare Öffnung zum Hindurchtreiben des lebenden Tieres und eine Seitenwand eine verschliessbare Öffnung zum Entfernen des geschlachteten Tieres besitzt. Durch eine Öffnung der beispielsweise aus Gitterstäben bestehenden Stirnwand wird ein Schlachtschussapparat hindurchgeführt, von welchem ein Schuss in den Kopf des Tieres abgegeben wird. Obwohl durch die das Tier allseits in geringem Abstand umgebenden Wände die Bewegungsfreiheit des Tieres sehr stark eingeengt ist, sind bei einer solchen bekannten Tötebucht doch Kopfbewegungen des Tieres möglich.
Macht das Tier jedoch während der Abgabe des Schusses eine plötzliche Kopfbewegung, so kann der Schuss an einer Stelle in den Kopf des Tieres eindringen, wo keine sofortige Tötung erfolgt. Es muss dann noch ein zweiter Schuss abgegeben werden, wobei es schwierig ist, das durch den ersten Schuss unruhig gewordene und unkontrollierbare Bewegungen ausführende sowie unter Umständen zusammensackende Tier nun an der richtigen Stelle zu treffen.
Es ist weiters eine Vorrichtung zum Schlachten von Rindern bekannt, bei welcher der Hals des Rindes von einer Haltevorrichtung umfasst werden kann, die aus einem unterhalb des Halses angeordneten Stützteil und einem oberhalb des Halses angeordneten, in Richtung auf den Hals bewegbaren Joch besteht. Auch mit dieser bekannten Vorrichtung ist es nicht möglich, den Hals des Tieres derart zu erfassen und zu umschliessen, dass der Kopf des Tieres in einer genau vorbestimmten Lage gehalten wird. Das Tier kann daher auch bei Anwendung dieser bekannten Vorrichtung mit dem Kopf plötzliche Bewegungen ausführen.
Andere bekannte Vorrichtungen weisen ein Joch auf, das lediglich am Nacken des Tieres anliegt, so dass auch durch diese Vorrichtung die Bewegungsmöglichkeit des Kopfes des Tieres nicht unterbunden werden kann. Diese bekannten Schlachtvorrichtungen dienen nicht dazu, den Kopf des zu schlachtenden Tieres unbewegbar festzuhalten, sondern nach dem Einspannen des Tieres in die Vorrichtung eine Verdrehung derselben derart zu ermöglichen, dass dann der Bauch des Tieres nach oben liegt, um auf rasche und einfache Weise eine rituelle Tötung des Tieres zu ermöglichen.
Schliesslich wurde bereits vorgeschlagen, verschwenkbare Arme vorzusehen, welche ein Tier im Bereich der Schnauze festhalten. Eine solche Vorrichtung ist gleichfalls nicht dazu geeignet, den Kopf von Grosstieren wie Rindern od. dgl. unbewegbar festzuhalten. Des weiteren ist durch den konstruktiven Aufbau dieser bekannten Vorrichtung die Abgabe eines Schusses aus einem Schlachtschussapparat in den Kopf des Tieres nicht möglich.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine Tötebucht für Schlachttiere zu schaffen, bei welcher der Kopf des Tieres auf einfache und sichere Weise so festgehalten wird, dass mit diesem Kopf keine Bewegungen ausgeführt werden können, die dazu führen, dass der abgegebene Schuss an einer Stelle in den Kopf des Tieres eintritt, wo er nicht absolut tötlich ist.
Die Erfindung geht hiebei von einer Tötebucht der eingangs beschriebenen Art aus und besteht im wesentlichen darin, dass die Haltevorrichtung innerhalb des von den Wänden umschlossenen Raumes in Abstand von der Stirnwand angeordnet ist, wobei das Joch einen etwa U-förmigen Bügel aufweist, der-in bezug auf das Schlachttier gesehen-in schräger Richtung von oben hinten gegen den Hals des Tieres verschiebbar ist und an dessen Schenkelenden Arme schwenkbar gelagert sind, die zusammen mit dem Bügel in dessen ausgeschobener Stellung den Hals des Tieres umschliessen. Durch die erfindungsgemässe Ausbildung der Tötebucht wird sichergestellt, dass das Tier den Bügel beim Ausschieben nicht sieht und erst dann wahrnimmt, wenn der Bügel den Hals des Tieres bereits teilweise umschlossen hat.
Es wird dadurch vermieden, dass das Tier, wenn es die Verschiebung des Bügels in Richtung auf seinen Hals wahrnimmt, unruhig wird und dass durch Bewegungen des Kopfes ein sicheres Erfassen des Halses durch den Bügel nicht mehr gewährleistet ist. Da die Haltevorrichtung im Inneren des von den Wänden umschlossenen Raumes in Abstand von der Stirnwand angeordnet ist, befindet sich der Kopf des Tieres mit den Hörnern innerhalb der Tötebucht, so dass das getötete, ein beträchtliches Gewicht aufweisende Tier leicht aus der Tötebucht entfernt werden kann.
Die Arme umschliessen zusammen mit dem Bügel den Kopf des Tieres
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derart, dass Bewegungen völlig unterbunden werden, so dass eine rasche, schmerzlose Tötung des Tieres durch Abgabe eines einzigen Schusses gewährleistet ist, wodurch auch der Tötungsvorgang wesentlich erleichtert wird und Gefahren für die Bedienungsperson vermieden werden.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Bügel mit wenigstens einer Führungsstange starr verbunden, die vom Bügel ausgehend schräg nach hinten oben verläuft und in einem an den beiden Seitenwänden bzw. an einem auf diese aufgesetzten, U-förmigen, nach unten offenen Stützelement abgestützten Gleitlager geführt wird. Dadurch kann der Bügel auf rasche und einfache Weise über den Hals des in der Tötebucht befindlichen Tieres geschoben werden.
Bei einer Tötebucht, bei der der unterhalb des Halses des Tieres angeordnete Stützteil in Richtung zum Hals des Tieres verstellbar ist, kann erfindungsgemäss die Anordnung so getroffen sein, dass der Stützteil aus einer an den beiden Seitenwänden schwenkbar gelagerten Platte od. dgl. besteht, die vorzugsweise mit einer den Kopf des Tieres hintergreifenden Abbiegung versehen ist. Dadurch wird vermieden, dass beim Verschieben des Bügels das Tier mit Kopf und Hals nach unten ausweicht, wobei die Abbiegung ein Zurückweichen des Kopfes verhindert, so dass sich der Hals mit Sicherheit in einer Lage befindet, in welcher der Bügel aufgeschoben werden kann.
Zweckmässig ist am Querteil des U-förmigen, nach unten offenen Stützelementes ein Druckmittelzylinder befestigt, dessen Kolbenstange am Bügel angelenkt ist. Dadurch kann auf einfache Weise der Bügel verschoben und in die Betriebslage gebracht werden. Die Druckmittelzufuhr zum Druckmittelzylinder kann hiebei von einem ausserhalb der Tötebucht angeordneten Steuersystem gesteuert werden.
In den Zeichnungen ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles schematisch veranschau-
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und Fig. 2 stellt einen Längsschnitt durch die Tötebucht nach der Linie II-II in Fig. 1 dar, wobei das zu tötende Tier angedeutet ist.
Die erfindungsgemässe Tötebucht besteht aus zwei Seitenwänden --1, 2--, einer Rückwand, die von einer Falltür--3--gebildet ist, welche in den Seitenwänden--1, 2--geführt und nach oben gezogen werden kann, um das Hineintreiben des Tieres in die Tötebucht zu ermöglichen, und aus einer Stirnwand deren oberer Bereich von Gitterstäben gebildet sein kann. Die Seitenwände--1, 2--bestehen beispielsweise aus Beton, wobei ein Teil --1'-- der Seitenwand --1-- nach unten Idappbar angeordnet ist, um das geschlachtete Tier entfernen zu können.
Im oberen Endbereich der Seitenwände--1, 2--ist ein U-förmiges nach unten offenes Stützelement - befestigt, das durch Streben --6-- zusätzlich verankert ist. Mit dem Stützelement--5--sind Gleitlager --7-- verbunden, in welchen Führungsstangen --8-- in Richtung auf den Hals eines in der Tötebucht befindlichen Tieres --9-- verschiebbar angeordnet sind. Die Führungsstangen --8-- sind an ihrem einen Ende durch ein Querstück--10--miteinander verbunden und tragen an ihrem andern Ende einen etwa U-förmigen Bügel --11--, der von oben auf den Hals des in der Tötebucht befindlichen Tieres - aufgeschoben wird.
An den freien Enden der Bügelschenkel sind Arme --12-- angelenkt, die nach dem Aufschieben des Bügels --11-- auf den Hals des Tieres --9-- nach innen verschwenkt werden, so dass ein Entweichen des Halses des Tieres aus dem Bügel --11-- nicht mehr möglich ist.
Die Verschiebung des Bügels --11-- in Richtung auf den Hals des Tieres --9-- erfolgt über einen Druckmittelzylinder --13--, der bei --13'-- am Querstück des Stützelementes --5-- angelenkt ist. Der im Inneren des Zylinders --13-- befindliche Kolben ist mit einer Kolbenstange --14-- verbunden, die bei --15-- am Bügel-11-- angelenkt ist. Der Zylinder --13-- ist mit zwei Anschlüssen --16, 17-- versehen, die über nicht dargestellte Schlauchleitungen und ein in diese Schlauchleitungen eingeschaltetes Steuersystem wahlweise mit einer Druckmittelquelle verbunden werden können, wodurch der Bügel --11-- sowohl in Richtung auf den Hals des Tieres --9-- zu als auch in Richtung vom Hals des Tieres --9-- weg verschoben werden kann.
Die Arme --12-- werden gleichfalls von Druckmittel betätigt, wobei an Auslegern --18-- des Bügels - -11-- Zylinder --19-- angelenkt sind, in welchen Kolben vorgesehen sind, deren Kolbenstangen --20 bei 21-- an die Arme --12-- angelenkt sind. Den Zylindern --19-- kann durch Anschlüsse --22--, die mit nicht dargestellten Schläuchen verbunden sind, über ein Steuersystem gleichfalls Druckmittel zugeführt werden, wodurch die Arme in Schliessrichtung verschwenkt werden. Die Verschwenkung der Arme --12-in Öffnungsrichtung kann beispielsweise durch nicht dargestellte Federn erfolgen.
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Um zu verhindern, dass das Tier --9-- mit seinem Kopf beim Verschieben des U-förmigen Bügels --11-- in Richtung auf den Hals des Tieres nach unten ausweicht, ist unterhalb des Halses eine Stützvorrichtung vorgesehen, die aus einer Platte --23-- besteht, deren eines Ende über Schwenkzapfen - schwenkbar in den Seitenwänden --1, 2-- gelagert ist und deren anderes Ende bei --25-- nach oben abgewinkelt ist. Die Verschwenkung der Platte --23-- erfolgt über einen bei --26-- schwenkbar gelagerten Zylinder --27--, in dem ein Kolben angeordnet ist, dessen Kolbenstange --28 bei 29-- gelenkig mit der Platte --23-- verbunden ist. Der Zylinder --27-- ist wieder mit einem Anschlussteil-30- versehen, der über eine nicht dargestellte Schlauchleitung und ein Steuersystem mit der Druckmittelquelle verbunden ist.
Das zu tötende Tier wird zunächst bei geöffneter Falltür --3-- in die Tötebucht getrieben. Nach dem Schliessen der Falltür --3-- wird über den Zylinder --27-- die Platte --23-- in eine Lage verschwenkt, in welcher der Ansatz --25-- den Kopf des Tieres --9-- hintergreift. Anschliessend wird der U-förmige Bügel - über den Zylinder --13-- und die Kolbenstange --14-- in Richtung des Halses des Tieres --9-verschoben, bis dieser Bügel --11-- den oberen Teil des Halses umgreift. Nach Beendigung dieser Bewegung werden die Arme --12-- durch Beaufschlagung der Zylinder --19-- über die Kolbenstangen - nach innen verschwenkt, so dass nun der Kopf des Tieres --9-- in seiner Lage festgehalten ist.
Dadurch ist es möglich, das Tier mit einem einzigen Schuss in den Kopf sicher zu töten. Nach Abgabe des Schusses werden die Zylinder --19 und 27-- druckmittelentlastet, so dass die Platte --23-- unter dem Eigengewicht nach unten verschwenkt wird und die Arme --12-- unter der Wirkung der nicht dargestellten Federn nach aussen gezogen werden. Hierauf wird der Zylinder --13-- derart mit Druckmittel beaufschlagt, dass der U-förmige Bügel --11-- nach oben verschoben wird. Der Kopf des Tieres ist also nun nicht mehr gehalten, und das Tier kann nach Öffnen des Teiles --1'-- aus der Tötebucht entfernt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Tötebucht für Schlachttiere, insbesondere für Rinder, mit das Tier allseits in geringem Abstand umgebenden Wänden, mit mindestens einer in einer dieser Wände angeordneten, verschliessbaren Öffnung zum Hindurchtreten und Entfernen des Tieres und mit einer den Hals des Tieres erfassenden Haltevorrichtung, die aus einem unterhalb des Halses angeordneten Stützteil und einem oberhalb des Halses angeordneten, in Richtung auf den Hals bewegbaren Joch besteht, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Haltevorrichtung (11,23) innerhalb des von den Wänden (1, 2,3, 4) umschlossenen Raumes in Abstand von der Stirnwand (4) angeordnet ist, wobei das Joch einen etwa U-förmigen Bügel (11) aufweist,
der-in bezug auf das Schlachttier gesehen-in schräger Richtung von oben hinten gegen den Hals des Tieres verschiebbar ist und an dessen Schenkelenden Arme (12) schwenkbar gelagert sind, die zusammen mit dem Bügel (11) in dessen ausgeschobener Stellung den Hals des Tieres umschliessen.